6/1929. An Samuel Thomas von Sömmering Wohlgeborner Hochgeehrtester Herr Professor. Schon seit einiger Zeit liegt ein Brief an Herrn Professor Forster bei mir, und ich weiß nicht, wohin ich ihn schicken soll. Bisher hoffte ich noch immer auf den Reisenden, jetzo aber bitte ich Ew. Wohlgeb. um Nachricht wo er sich aufhält und um die Adresse. Für die mir communicirten Camperischen Zeichnungen danke ich auf das Beste, und mögte Sie um eine neue Gefälligkeit ersuchen. Die Zoologie macht mir manche angenehme Stunde und Sie könnten dieselben sehr vermehren, wenn Sie mir den Schädel Ihres Elephanten-Skelettes nur auf vier Wochen borgen wollten, er sollte auf das gewissenhafteste verwahrt werden. Könnte ich dabei den Schädel des Nilpferdes erhalten, der, wenn ich nicht irre, im Museo liegt, so wäre mir es um desto angenehmer. Anfang Juni gehe ich nach Eisenach, könnte ich diese Köpfe dort antreffen, so brauchten sie nicht den Weg hierher zu machen, sondern ich schickte sie Ihnen von Eisenach gleich wieder zurück. Verzeihen Sie meine Freiheit, und haben Sie die Güte mir nur mit wenigen Worten Nachricht zu geben. Ew. Wohlgeb. ergebenster Diener Weimar den 14. Mai 1784. Goethe.