38/72. An Caroline von Wolzogen Weimar, 22. März 1824. Gar sehr danke ich, verehrte Freundin, daß Sie eine so werthe Angelegenheit zur Sprache bringen, und sage sogleich, beliebter Kürze wegen: daß ich in den Hauptpunct Ihres Vorschlags vollkommen einstimmen. Daß an Cotta deshalb von Ihrer Seite baldigst ein Antrag geschehe, find ich der Lage gemäß; denn es ist an der Zeit. Im neuesten Hefte von Kunst und Alterthum ließ ich Schillers Briefe vom Jahre 1802 mit wenigen Reticenzen neuerlich abdrucken, sie geben Zeugniß von einem hohen, reinen, heitern, unschuldigen Verhältniß und werden das Verlangen des Publicums und den Antheil des Verlegers zu steigern geeignet seyn. Doch wünschte ich, daß Sie, ehe ein weiterer Schritt geschieht, mich noch sprechen möchten, wozu ich die Frühstunden Mittwochs in Vorschlag bringe. Der Frau Schwester angelegenst empfohlen zu seyn wünschend, den frischen Anklang früherer Verhältnisse herzlich begrüßend, die v. Humboldtischen Briefe beylegend, treulich Goethe.