25/7108. An den Großherzog Carl August Indem Ew. Königl. Hoheit ich in Gedanken weiter nach Osten begleite, und Höchstdieselben erst in Ungarn, nun aber in Salzburg aufsuche, so freut es mich unendlich, daß diese Länder mit ihren Naturgegenständen, Völkerschaften und Menschenwerken, von denen man seit der frühsten Jugend soviel erzählen hören, nun auch von Ihnen beschaut werden, und mir dadurch die angenehme Hoffnung entspringt, durch Höchst Ihro Geist und Sinn, auch zu näherer Kenntniß genannter Reiche und Provinzen zu gelangen. Dagegen muß ich mein Geschick bedauern, da mich meine krankhaften Zustände in die Fremde verweisen, ohne daß ich dießmal Hoffnung hätte, gemüthliche Gegenden oder frohe Menschen zu besuchen. Die allgemeine Stimme, ja ein gnädigstes Geheiß Ihro Frau Gemahlin, Königl. Hoheit, treibt mich nach Wiesbaden, und ich folge diesem Antriebe um desto eher, als zu Höchst Ihro Rückkunft meine Cur vollendet seyn möchte, da ich denn nichts sehnlicher wünsche, als Höchstdieselben in guter Gesundheit, nicht weniger theilhaft so mancher schwererrungenen Güter und als meinen gnädigsten und gunstreichen Fürsten und Herrn wieder persönlich zu verehren. Schließen darf ich nicht, ohne für die köstlichen handschriftlichen Blätter zu dancken mit welchen Höchstdieselben meine Sammlung zu bereichern geruht. [Mitte] May 1815.