25/7010. An Georg Wilhelm Lorsbach Ew. Wohlgeboren erhalten hiebey eine Kiste, deren Inhalt angenehm seyn möge. Dieses ist der Wunsch Herzogl. Bibliotheksoberaufsicht, welche dankbar anerkennt die Bemühungen, welche Dieselben sich gegeben haben bey Prüfung der orientalischen Manuscripte, die wir auf Dero Empfehlung angeschafft. Ich werde jedoch nächstens wieder in den Fall kommen, Ihre Gefälligkeit in Anspruch zu nehmen; Sie erinnern sich gewiß der außerordentlichen Pracht eines von der Zeit sehr mißhandelten Buches, welches Dieselben für das Tohfat ahra des Dschami erkläret. Unser geschickter Buchbinder hat die einzelnen Blätter und Lagen glücklich wiederhergestellt; eh nun aber solches gebunden wird, ersuche ich Ew. Wohlgeboren, das Manuscript vorher durchzugehen, ob nicht vielleicht bey der Arbeit einige Blätter verlegt worden. Die Lagen sind oben mit arabischen Zahlen bezeichnet, und Ew. Wohlgeb. werden leicht alles entziffern und ordnen können. Da ich bey dieser Gelegenheit die übrigen orientalischen Schriften unsrer Bibliothek gerne catalogirt und geordnet sähe, so werd ich mir in der Folge die Freyheit nehmen, dieselben nach und nach zu senden, wenn ich nicht indessen das Vergnügen haben sollte, eine persönlich belehrende Bekanntschaft glücklich zu erneuern. Ergebenst Weimar den 31. Januar 1815. Goethe.