24/6806. An Johann Peter Langer [Concept.] Indem ich Ew. Wohlgeb. nunmehr den jungen Müller ankündige, kann ich zugleich für den guten Empfang meinen Dank abstatten, welchen Hofrath Meyer in München erfahren hat. Dieser werthe Freund hat mir so viel Schönes und Gutes von den dortigen Kunstschätzen, Lehranstalten und Persönlichkeiten erzählt, daß ich ihn um alle diese Bekanntschaften beneide, und nichts so sehr wünsche, als daß ich mich derselben auch erfreuen dürfe. Bey Wiederherstellung der allgemeinen deutschen Nationalität kann nichts erfreulicher seyn, als zu sehen, wie, in der traurigen Zwischenzeit, einzelne vermögende Fürsten und wohldenkende Männer das Vortreffliche in allen Fächern der Künste und Wissenschaften zu erhalten und zu vermehren gesucht, und wo ist das wohlthätiger und lebhafter geschehn, als in dem Kreise, in welchem auch Sie wirken. Den jungen Mann, durch welchen Sie auch uns zu nutzen die Gefälligkeit haben werden, beurtheilen Sie leicht, und nach dem, was mir Hofrath Meyer von Ihrer Bilduntgsmethode erzählt, freue ich mich schon im voraus auf einen gründlichen und folgerechren Unterricht. Empfehlen Sie mich Ihrem Herrn Sohn, er möge mir doch ja gelegentlich etwas von seinen Arbeiten und Bemühungen mittheilen. In Hoffnung von Ihrem beyderseitigen Wohlbefinden stetes erfreuliche Nachrichten zu erhalten, habe ich die Ehre mich mit vollkommener Hochachtung zu unterzeichnen. Weimar den 28. April 1814.