38/40. An Eduard Joseph d'Alton Ew. Hochwohlgeboren Schreiben erwidere dankbar, wenn schon mit einiger peinlichen Empfindung. In Hoffnung Sie bey uns zu sehen hatte mit meinem Sohn gar manches notirt und zurecht gelegt, worüber wir gedeihlichen Aufschluß auf alle Weise hoffen durften; möge es im Verfolge schriftlich nachzuholen seyn. Bey den Bemerkungen zu den Tafeln des Elephanten-Schädels wüßte nichts zu erinnern als daß ich Seite 5 gegen das Ende die abnormen Verletzung zuschreiben möchte. Die Ursachen der unterbrochenen Symmetrie beider Hälften würde lieber als Wirkung der Atrophie ansehen, eines verkümmerten Wachstums, woran der südlichere Organismus im nördlichen Klima leidet und sich besonders am Knochensystem, wie wir von Mohren und Tiger Beyspiele kennen, als Caries manifestirt. Eben so mag die reine Ausbildung des Cassler Elephanten gelitten haben und verschoben worden seyn. Doch bleibe Ihnen dieses alles zu näherer Prüfung anheim gestellt. Unter den Anfragen, welche an Ew. Hochwohlgeboren zu richten gedachte, war auch die: ob wohl über das in Berlin herauskommende Werk: Bürdes Abbildungen vorzüglicher Pferde der Königlich Preußischen Gestüte, etwas Freundliches öffentlich gesagt werden könnte? In welchem Falle ich Sie darum ersucht haben würde. Manches andere verspare um Gegenwärtiges nicht aufzuhalten und schließe mit der Versicherung wahrhafter Hochachtung und Theilnahme. Weimar den 21. Februar 1824. Goethe.