15/4235. An den Herzog Carl August So ungern ich, besonders in Ew. Durchl. Specialkasse, votiren möchte, so wünsche ich doch diesmal, daß Sie nicht abgeneigt sein möchten, die August Herdern bisher erzeigte Gnade, wo nicht ganz, doch zum Theil, etwa als ein Adjuto für Emilen auf bestimmte Jahre zu kontinuiren. Ew. Durchl. haben selbst Fol. 8b beikommender kleiner Acten geäußert, daß wenn die zwei jüngeren Söhne herankämen, für dieselben wieder frisch zu sorgen sein würde. Ich habe mich in dem Aufsatze Fol. 11, davon Herders eine Abschrift erhielten, ähnlicher Ausdrücke bedient, und durch gnädige Nachzahlung der zwei Quartale haben Sie jene Hoffnungen gleichsam aufs neue belebt. Herders haben ihren Dank für diese außerordentliche Gabe gegen mich geäußert. Von unseres Herders allgemeinem Werth brauche ich nichts zu sagen, doch bemerke ich, daß es in verschiedenen eintretenden Fällen, wovon ich jetzt nur den Bauplan zwischen der Jacobs- und Kirchgasse nenne, uns sehr erwünscht sein würde, wenn das gute Verhältniß, das ich wieder anzuknüpfen suchte, durch eine solche Gnadenbezeigung befestiget und belebet würde. Ich bitte daher, wenn Sie etwas günstiges beschließen sollten, durch mich die Nachricht geben zu lassen. Übrigens die Entscheidung gänzlich Ihrem Ermessen anheimgebend und glückliche Reise wünschend. W. d. 12. Apr. 1800. Goethe.