2/328. An Henriette von Knebel Hier gnädge Fräulein ein Brief von Ihrem Hrn. Bruder, den ich so alleine nicht lauffen lassen kann. Er hat mir auch einen langen lieben Brief geschrieben, ob ich's gleich gar nicht um ihn verdient habe. Auch danck' ich Ihnen für den Ihrigen, spät aber herzlich. Ich habe die sehr angenehme Bekanntschafft der Fr. v. Altenstein und ihrer Frl. Töchter gemacht und hoffe sie bald wieder zu sehen. Ich lebe wie immer in Strudeley, und Unmäsigkeit des Vergnügens und Schmerzens. Dencken Sie manchmal im Guten an mich. Frankfurt den 3. May 1775. Goethe.