48/42. An Johann Jacob und Marianne von Willemer Tausend Dank für die gefällige schnelle Besorgung meiner kleinen Aufträge, mit Bitte beyliegende Rechnungen im Einzelnen bezahlen zu lassen, deren Betrag mit dem Postwagen sogleich erfolgen wird: An Herrn Albert, Taschenspieler-Apparat 8 fl. 30 kr. An Herrn Bernoully, für Confect pp. 5 fl. 28 kr. Summa 13 fl. 58 kr. Von meinen Zuständen kann ich das Beste versichern. Da die Krisis einmal vorüber ist, läßt sich denken, daß ich mich besser befinde als vorher, wo doch immer etwas unbestimmt Bedrohliches im Körper lag. Doch ist mir nicht beschieden, ein meinem Alter und Kräften gemäßes behagliches Leben zu führen. Die äußere Welt fragt nicht, wo man die Kräfte hernimmt, ihre Forderungen bleiben gleich; es thäte Noth, man wäre immer dreyßig Jahre alt. Doch suche ich mit Mäßigung und Gleichheit über die Verschränkungen und Beschränkungen hinauszukommen, die mich seit zwey Monaten umfangen und festhalten. Bleiben Sie mir liebend und gewogen jetzt und künftig. Doctor Eckermann ist angekommen, empfiehlt sich zum schönsten und ist mir von bedeutender Beyhülfe. treu angehörig J. W. v. Goethe. Weimar den 19. December 1830.