8/2651. An Friedrich Justin Bertuch Rom d. 5. Apr. 88. Ihr werthes Schreiben vom 29. Febr. habe ich zur rechten Zeit erhalten und eile nur einige Worte darauf zu sagen weil in dieser letzten Zeit, sich mehr als ich wünschte zusammendrängt. Hrn. Siebenkees werde ich leider nicht mehr erleben, ich werde ihn den zurückbleibenden Freunden empfehlen. Wegen der Masken werde ich noch sorgen, die Beschreibung des Carnevals können wir mündlich absprechen. Auf Hrn. Rath Krausens Arbeiten freue ich mich sehr und hoffe sehr auf seinen Beystand in mancherley Dingen. Der Parck Durchl. des Herzogs wird unter Ihrer Aufsicht gewiß gedeihen. Ich hoffe er wird mich grün und fröhlich empfangen. Das Gedicht auf Miedings Tod hätte ich mit Freuden in der Pandora gesehen, wenn nicht meine Absicht wäre Michael den sechsten und achten Band herauszugeben und Ostern mit dem siebenten , welcher den Faust und also die große Girandel enthält zu schließen. Auf der Reise wird Tasso durchgedacht und also auf einer Wandrung, die Schicksale eines Mannes dramatisirt, dessen ganzes Leben ein Hin und Herwandern war. Leben Sie recht wohl. Ew. Wohlgeb. ergebenster Goethe. Durchl. der Herzog haben mir einige Aufträge gegeben, ich bitte deßhalb 200 Scudi an Hrn. Hofrath Reifenstein für Rechnung Durchl. des Herzogs von Weimar auszahlen zu laßen.