1825, 1. September. Mit Joseph Sebastian Grüner Am 1. September 1825 Abend 1/2 8 Uhr langten wir [Grüner nebst seinem Sohn Joseph] in Weimar an und stiegen bei dem Hofrathe und Leibarzte Sr. Königlichen Hoheit Dr. Rehbein ab, der... mich sogleich zu Goethe, der mich bei sich wohnen haben wollte, führte ..... Mich empfing er äußerst liebreich, küssend, wies mir sein eignes, zweites Zimmer mit der Entschuldigung an, daß, weil er zur Feier des Festes eine Soirée für die fremden Gäste gebe, und dazu die ganze Etage bedürfe, ich mich mit seinem Studirzimmer, die Aussicht auf den Garten, begnügen möge, »welche Ihnen,« fügte er hinzu, »nicht unangenehm sein dürfte.« »Sie haben sich,« sagte er dann, »doch bei Bergrath Lenz in Jena sehen lassen?« Ich antwortete, daß ich demselben ein Kistchen mit Mineralien gebracht hätte, worüber Goethe erfreut war. Als ich ferner erzählte, Lenz habe mich zu einem Mineralienschrank geführt, woran ein Täfelchen mit meinem Namen in vergoldeten Buchstaben angebracht war, sagte Goethe: »Lenz weiß alles zum Vortheile des Cabinets einzuleiten; seine Haupteigenschaft ist: er will immer haben und nichts ablassen, nichts geben.«