Ist Ephraim nicht meine Kron? (Jer. 31, 20) 1. Ist Ephraim nicht meine Kron Und meines Herzens Wonne, Mein trautes Kind, mein teurer Sohn, Mein Stern und meine Sonne, Mein Augenlust, mein edle Blum, Mein auserwähltes Eigentum Und meiner Seelen Freude? 2. Ich höre seines Seufzens Stimm Und hochbetrübtes Klagen: Mein Gott hat mich, spricht Ephraim, Gestraft und wohl geschlagen. Er sucht mich heim mit harter Zucht, Das ist mein Lohn, das ist die Frucht Und Nutzen meiner Sünden. 3. Hör alle Welt! Ich bin getreu Und halte mein Versprechen; Was ich geredt, da bleibt es bei, Mein Wort werd ich nicht brechen. Das soll mein Ephraim gar bald Erfahren und mich dergestalt Recht aus dem Grund erkennen. 4. Ich denk noch wohl an meinen Eid, Den ich geschworen habe, Da ich, aus lauter Gütigkeit, Mich ihm zu eigen gabe; Ich sprach: du hast mein Herz erfüllt Mit deiner Lieb, ich bin dein Schild Und wills auch ewig bleiben. 5. Ich will mit meiner starken Hand Dich als ein Vater führen, Ich selbst will dich und auch dein Land Aufs schönst und beste zieren. Und wirst du mir gehorsam sein, So soll dich meines Segens Schein Ohn alles End erfreuen. 6. Wo du dich aber bösen Rat Wirst von mir wenden lassen, So will ich Deine Missetat Heimsuchen, doch mit Maßen; Und wenn du wieder kehrst zu mir, So will ich wieder auch zu dir Mich mit Erbarmen kehren. 7. Nun kehrt zu mir mein Ephraim, Sucht Gnad in meinen Armen, Drum bricht mein Herze gegen ihm Und muß mich sein erbarmen. Der Unmut fällt mir mit Gewalt, Mein Eingeweide hitzt und wallt In treuer Lieb und Gnade. 8. Kommt, alle Sünder, kommt zu mir, Bereuet eure Sünden Und suchet Gnad an meiner Tür, Ihr sollt sie reichlich finden! Wer sich mit Ephraim bekehrt, Wird auch mit Ephraim erhört Und hier und dort getröstet.