Kommt, ihr traurigen Gemüter (Hosea 6) 1. Kommt, ihr traurigen Gemüter, Kommt, wir wollen wiederkehrn Zu dem Herren, dessen Güter Kein Verderben kann verzehrn; Dessen Macht kein Unglück fällt, Dessen Gnade wieder stellt, Was sein Eifer umgestürzet: Seine Gnad bleibt unverkürzet. 2. Zwar er hat uns ja zerrissen Mit ergrimmtem Angesicht Und uns, da er uns geschmissen, Sehr erbärmlich zugericht't. Doch deswegen unverzagt! Eben der uns schlägt und plagt, Wird die Wunden unsrer Sünden Wieder heilen und verbinden. 3. Alle Not, die uns umfangen, Springt vor seinem Arm entzwei; Wenn zwei Tage sind vergangen, Macht er uns vom Tode frei, Daß wir, wenn des dritten Licht Durch des Himmels Fenster bricht, Fröhlich auf erneurter Erden Vor ihm stehn und leben werden. 4. Alsdann wird man acht drauf haben Und mit großem Fleiße sehn, Was für Wundergnad und Gaben Uns von obenher geschehn. Da wird dieses nur allein Unsers Herzens Sorge sein, Daß wir Gott, des wir uns nennen, Mögen recht und wohl erkennen. 5. Denn er wird sich zu uns machen Wie die schöne Morgenröt, Über welche Lust und Lachen Bei der ganzen Welt entsteht. Er wird kommen uns zur Freud Eben zu der rechten Zeit, Voller süßen Kraft und Segen, Wie die früh und spaten Regen. 6. Ach, wie will ich dich ergötzen, O mein hochgeliebtes Volk! Meine Gnade soll dich netzen Wie ein ausgespannte Wolk, Eine Wolke, die das Feld, Wann der Morgen weckt die Welt Und die Sonne noch nicht leuchtet, Mit dem frischen Tau befeuchtet.