Paul Gerhardt (Kupferstich von L. Buchhorn) Paul Gerhardt (1607–1676) Biographie 1607 12. März: Paul Gerhardt wird in Gräfenhainichen bei Dessau geboren. Der Vater ist ein angesehener Landwirt und Bürgermeisters, die Mutter entstammt einer Pastorenfamilie. 1619 Der Vater stirbt. 1621 Die Mutter stirbt 1622 Gerhardt besucht die Fürstenschule in Grimma. 1627 2 Januar: In Wittenberg ergreift er das Theologiestudent. Gerhardt studiert fast 30 Semester lang Theologie in der lutherischen Hochburg. 1637 In Wittenberg tobt ein vernichtendes Feuer, zudem leidet die Stadt unter der Pest. Gerhardt überlebt beides. Gegen Mitte der 30er Jahre ist Gerhardt in Witteberg Hauslehrer bei Archidiakon M. August Fleischhauer. Bei einer Hochzeit der Familie Barthold in Berlin, gibt Gerhardt seine ersten Gedichte zum Besten. 1643 Gerhardt wird in Berlin Hauslehrer und Aushilfsprediger. 1647 In Mittenwalde bei Berlin tritt er seine erste Pfarrstelle an. 1653 Die 5. Auflage der »Praxis pietatis melica« mit insgesamt 82 Liedern von Gerhardt erscheint. 1655 11. Februar: Gerhardt heiratet Anna Maria Barthold, geboren 1622. 1657 Er wird Diakon der Berliner St.-Nicolai-Kirche. In den Auseinandersetzungen zwischen der lutherischen Orthodoxie und dem Großen Kurfürsten bekennt sich Gerhardt dazu, dass er die Calvinisten »nicht für Christen« hält. 1661 Bereits die zehnte Auflage seines Hauptwerkes »Gesangbuch«erscheint, in dem sich schon 88 Werke von Gerhardt befinden. 1664 Das zweite kurfürstliche Toleranzedikt tritt in Kraft, doch Gerhardt weigert sich, das Dekret zu unterschreiben. 1665 Der Sohn Andreas Christian wird geboren. Am 20. September desselben Jahres stirbt er. 1666–1667 Februar: Gerhardt gerät in Streitsituationen mit dem Kurfürst über das Toleranzedikt und wird von seinem Amt suspendiert. 5. März 1667: Seine Gattin Anna Maria stirbt. 15. August: Gerhardts Nachfolger tritt sein Amt an, Gerhardt hat fortan keine Einkünfte mehr. Zurückgezogen verlebt er seine letzten Jahre als Archidiakon von Lübben im Spreewald. Mai : Paul Gerhardt stirbt in Lübben/Spreewald. Sein einziger Nachkomme ist sein Sohn Friedrich.