Legende Vor einem hellen Marienbild Spielte ein Bettler die Geige. Die Vögel sangen im Herbstgefild, Der Tag ging schon zur Neige. Er spielte der Reben süße Last, Die hingen ihm bis zur Stirne, Er spielte den reifen Apfelast Und der Berge schneeige Firne. Er spielte der blauen Seen Licht, Die leuchteten ihm aus den Augen. Er sang zu der Geige und immer noch nicht Wollte das Lied ihm taugen. Da sang er den Mond und die Sterne dazu Die konnte er alle verschenken Und weinte des Waldes einsame Ruh, Die tät seine Geige tränken. Er spielte und sang und merkte kaum Wie Maria sich leise bewegte Und ihm beim Spiel ihrer Hände Schaum Auf die wehenden Locken legte. Er drehte beim Spiele sich hin und her, Das tönende Holz unterm Kinne. Er wollte, daß seine süße Mär In alle vier Winde zerrinne. Da stieg die Madonna vom Sockel herab Und folgte ihm auf seine Wege. Die gingen bergauf und gingen bergab Durch Gestrüpp und Dornengehege. Er spielte noch, als schon der Hahn gekräht Und manche Saite zersprungen. Auf Dreien spielt er die Trinität Auf zweien die Engelszungen. Zuletzt war es nur noch das heimliche Lied Vom eingeborenen Sohne. Maria deckte den Mantel auf ihn Darin schläft er zum ewigen Lohne.