Bl. 73r Hie hernach hebt sich an ain langs sunder guets gedicht / von dem heȳlig antlicz vnd angesicht vnsers lieben herren Jhū x / von der feranica vnd yr gesangs ain sun der hort in des Regenpogn brieff weis. vnd hat auch der regpogn geticht. got dem herren vnd seiner heýligen martter zū lob / vnd zeer. man hórt auch in dem geticht v ý l vnd manigelaý red vnd widerred. die sich zwisch Bl. 73v pilato vnd den juden ergangen haben. da ain kaýser von Rom durch grosser prechlichait vnd siechtums wegen. gen jerusalem sannt. vnd het gehórt. von ainem maister der hiesz Jhesus der all geprechen der siechtum kund wenden. vnd wen er berúert mit seiner handt der ward dauon gesunt / vnd do desselb kaýsers grosse vnd ernstleiche potschaft gen jerusalem kam da was der herr vnd maister Jhesus nu gemartt^t word. da was des kaýsers pot laidig. vnd het die juden vnd pilatum gar herrt. da gab sich vil red vnd widerred. wie sich vil sach geben vnd vergangen habend. von der vanr k= núsz hintz auf die auffart vnsers herr jhū x / des ist in dem gesangk vil begriffen / als man das her nach jn den lied hórt / der sind an der zal. lxv wie die feronica gen Rom kam vnd jherusalem zerstórt ward / Bl. 74r O súesser got der gnaden dein hab ich begier / send deinen Engel von dem hýmel her zw mir / das ich ain puech e mit ýnnigkhait gemache dir / vnd wol von deinem angesicht / múg sprechen vnde singen wie das von jherúsalem gen rame kam / vnd ainem krangkhen kayser schwere sucht be * nam / feranica so nenne ich des púeches stam / an gottes hilff so mag ich nicht / dasselbig puech volpringen / jn gottes nam den leúten ichs verkúnde / jn gottes ere heb ich dise lieder an / wer die mit jnnigkhait anhórt fraw oder man / Dem mag des selben tages nÿer laýd bestan / hat Er zw gottes leýden pflicht vnd lebt an haubet súnde / - J ch bitt dich herr z lobe deiner trini tat / thúe mir verleichen kluegen sin vnnd weýsen r a t / das ich dich múg geloben wol an aller st at / vnd das wir auch dein antlicz h er / mit freúden aneschaú en / Dein milde gúet hastw erzaiget manigf alt / darvmb dich pillich sollen loben júng vnd alt / das dw auf erden hast gelassen dein gest alt / die da be= laýb mit grosser er / feranica der frauen Hillf herre got lasz mich das puech volprin gen / Also das herr gelobet werd dein edler na m / vnd auch dein antlúcz das ist allso wunn esam / das wir an schaúen dort den sáldenreýchen stam / béy dir mit freúden ýmer mer / so will ich fróleich sin gen / Bl. 74v E in kayser vor gewalttigklich ze rome sasz / zer: gangen vnnd zerprochen ist jm sein pa last / darjnnen sicht man wachsen nessel vnde g ras / sein vensterwerch ist jm zerstórt / ze^fallen vnd zer : riss en / Des kaýsers namen was thýberi 9 gen ant / dort nach der thiber fleúst durch rom jn walschen l and / jm dienten kúnig fúrsten /grafen z der h ant / so óffen ich des pueches ort / das jr es sollendt w iss en er het ain sucht die kúnd kein man gepúessenn czwelff maister hettē all an jm vorzweýfelt g ar / die sucht hett er getragen vier vnd zwainnzig j ar / jn seinem leýb da ward er faul sprich jch fúr war / auch was er lam ich sing euch f ort // an henden vnnd an fúess enn / - D er selbe kaýser was so gâr ain schaden fr frum= mer man / das man zẃ rom vor wýsers kaýsers nye vernam / stern vnde man darzw die súnnen pett er an / er liesz jm machen ai abtgott / von silber vnd von golde / Den liesz Er seczen jn den teml auf ainen stain / vor andern fúrsten tet er jm grozz dinst alain all vor dem lamp da stúnden vil abgot allain gemain / Der kaýser jm gross er erpott / das er jm helffen solde / er mocht jn vor der súchte nit erneren / das sachen all die seinen rómer gar vnger / vnd mochtn seiner weýsen rát nicht wol empern / Sý sprachen all wer soll vnns weýsen vnde lern / vnd stierbet vs der kaýser tott / des múgen wir nicht gewer / Bl. 75r D ort zẃ jherusalem da ward gekauft ain maýd / die gen ward gefúrt gen Rom als vnns die schrifte s ait / die rómer hettn sÿ vil frómder mer gefr eýt / wie es stúnd zu der haýdnsch aft / vnd jn der juden la nde / Die jungkhfraw sprach ich sag euch alles das ich w aýs / mich fieng ain haýd vnd fúert mich faýl jn ainem kr aýsz / got ainem edlen rómer durch sein hercze raisz / das mich der lóst aus jamers cr aft / mit gold vnnd mit gew ande / Sý sprachen maýd wir wollen nicht e mp er / jr sagend vnns wie es stee jn dem lande d ort / was habt jr da gesehen vnd wie habt jr geh órt / das wir den kaýser palde lassen wissen f ort / wie lange wart jr dortt jnnh aft das west wir also g ern / D ie jungkhfraw sprach davon hiet ich euch vil zúsa ge n/ wenn ichs bedengkhe so verneuet sich mein kla ge n / ich bin mit grossen ern ertzogen beý meinen ta ge n / nn mus ich ar gefangen s ein / gar aiggen vnd elen de n / ýedoch so will ich euch dý rechten warhaýt jh ehe n / Als ich dort jn dem lannd gehóret han vnnd ges ehen / es sind von ainem maýstˆ zaýchen vil gesch ehe n / das ist den juden ain schwáre pein / vnd múgend es nicht gewenden / Sý gendt darauf wie sy es móchten st ôre n / sich hat ain neúer glaub erhaben jn den geschl ech ten / dâwider juden vnde haýden sere ve cht en / vnd múgen es doch er: wern nicht mit kainem re cht  / Nún sagt vnns fúrpas jungkhfraw f ein / das well wir ger h óren / Bl. 75v G ot hat den juden ainen maister dar gesanndt / man spricht das er seý komen aus der kriechen landt / wen er an rúert mit seiner maisterlichen handt / vnd ist er krangkh er wirt gesundt / was sucht er hat auff erde / Man spricht das also das jhesus seý der namē sein / er kūd aus ainem wasser machen plangkhen wein / py= latus sprach er wer dar komen vber rein er ist gar langkh wol spricht sein mund / Auch kan er guet geper= de / Die warhaýt sag ich euch an mýsselingen / ain taýl der juden hallten jn fúr ainen gott / die haýdenschaft die treýbt aus jm den jren spot / das dritte taýl suechet ainen falschen rat / wie sý jn móchten jn kuerczer stúnd von seinem leben pringen / S ý sprachen jungkhfraw wer die red geinczleichen clar / das wir sý klagten vor dem kaýser of: fenwar / vnd der da hat gelegen siech vilmanig jar / jr wurt aus allen sorgen erlóst / vnd kámbt in grosz: se ere / Die jungkfraw sprach Nun thuen ich euch die warhait kundt / jm vollget nach zw aller / ain grosse schar zẃ aller stundt / darvmb das er der siechen macht so vil gesundt / Sý werdent all von jm getróst / die volgend seiner lere / Die sund vergibet er das glaubt mir zware / darvmb so tragend jm die juden grossen neýd / das er dem volgkhe vil der súessen lere geýt / jm volget nach ain grosse schar zw aller zeýt / vnd was er vor dem volgkhe kost / das ist gar offenware / Bl. 76r W ie schier die mere fúr den selben kaýser kam / da er auf seinem pette lag siech vnde lam / wie schnell von seinen fúrsten er da rat genam / wann er het alczeyt stet bey jm / dy pesten rómer alle / Sý sprachen was ge: peútest edler kaýser her / was ist dein will vnd wie stet deines herczn beger / phýlosian sprach kayser dw solt wissen mer / Nún sag vns auch dý deinen stým / wie vnns dein rat gefalle / wir sein betrúebt kaýser jn deinem reyche / Seýdt das zwelff maýster all an dir verzweýfelt han / vnd Nun mit jren kúnsten dir sind abgestan / des sind betrúebt kaýser alle deine man / weýb vnde kind herr das verným / die ro: mer all geleiche // D er kaýser sprach zwar mir sind frómde mer gesait / bekande / da rattend zẃ ob es euch seý lieb oder laýdt / mir ist guet wissen das ain haýdnische maýdt / ist komen aus der juden landt / hat man euch pracht gefangen / von der so hab ich wunderliche mer gehórt / phýlosian der nam die jungkhfraw auf ain ortt / er sprach jr zẃ mit manigem súessen linden wort / ~ jungkhfraw ich bin zẃ euch gesanndt / des lat euch nicht verlangen / jr sagendt vnns ob jr den man icht kennett * / der jn dem land dort treybt * so grosz: se wunder reých / die maýd die sprach edler fúrst ich sag euch sicherleých / das auf derden nýn: dert lebt sein geleých / er ist den lewtten wol er: kanndt / jhesus ist er genennet / - Bl. 76v D er kaýser sprach ich klag euch allen dise nott / das mich nún tótten will mein aýgen pluete rott / vnd mich nit hin will nemen der vilraine todt / des schreý ich laút awe der klag / vnd meiner grossen schwáre / Da sprach zẃ jm der edl fúrst phylosian / gehabt euch wol wir wissen ainen gueten man / der ist mit seinen kúnst: ten also wolgethan / vnd dórst jr sein auff ainen tag / er soll euch komen here/ Welt jr jn han er mag euch gar wol werden / Seýt das ich mag gefaren reýtten vnnd auch gen / vnd mit gesundem leýb auf meinen fúessen sten / vind ich jn dortt jch will so fleyssig bitten den / das er mir nicht versagen mag / wes ich jn bitt auf erdenn / P hýlosian ich will dir ýmer sagen dangkh / wann dw sichst selber wol das ich bin also krangkh / wolt dir die selbig raýse nit werden zulangkh / ob mir mein leben wurd gespart / bis man den maýster precht: te / phýlosian sprach kaýser jr solt nicht verczagen / Nún hór ich wol so grósse wunder von jm sagen / er wegkhet die gestorben sind vor manigen tagen / Also sagt vnns die jungkhfraw zart / jch suech jn wol mit rechte / der fúrste sprach die raýsz die will ich wagen / jch han erfarn die zaichen vnnd alles sein geperd / er tróst yecz: lichen der da seiner hilff begert / wer jn anrúeffet den ledt er nicht vngewert / ich will mich hebenn auff die fart / vnnd fúrpas nÿemant fragen / Bl. 77r P hýlosian mein lieber frúnt nún bis nit lasz / jch schwer dir beý den trewen mein vnd thuestw das / dw solt dich ewigklich vermúgen desterbas / gen mir al hie die weýl ich leb / vnd deine kind^ alle / phýlosian Nún ným das Silber vnd das gold / vnd ným dar zw eđlgestain vnd reichen sold / sicz jn ain sch i ff ným alles das dein hercze wolt / rosz vnde man mein panir schweb / vor hin mit reichem schalle / Wild dw jn súechen jn der juden lande / Vindstw jn dort so bring jn vnns jn mit ern her / dẃ solt jm geben gúet nach seines herczn ger / ist yemant jn dem lande der jm seý gefer / so peút das man jm fride geb / peý hals vnd auch beý hannde / J st er ain got dw solst jn lassen betten an / vnnd solst gebiettn pfaffen frauen vnde man / vnd allen fúrstn das sÿ jm sein vnderthan / auff ob er sich genedigklich / wolt ber mich erparmen / Phy: losian verným die meinen rede ewen / mit reichem schacz soltw jn selber bergeben / het er den tott vor: dindt man solt jn lassen leben / das pewt in dort allen geleich / den reichen vnd den armen / Ob er mein leben mócht gemachen rechte / Phýlosian verným die meinen rede pas / dw solt von vnsern wegen auch vermúgen das / ist ýemandt jn dem lande der jm seý gehas / das dw den treýbest aus dem reých / mit allem seý e geschlechte / - Bl. 77v P hýlosían der fúrst vnd auch der werde held / het auf des kaýsers hof die best aúserwelt / wol sechczig ritter wurden jn ain schef gestelt / er liesz jm laden ainen kiel / mit gelt vnd gueten speýsen / Der kaýser freút sich alle n seine n herren er rúefft / er sprach jch will euch geben ainen gueten brief / wo jr hin kumett / auf dem wilden wag so tief / Ob man euch nit gelauben wil / die warhaýt solt jr weýsen / Mein panir solt jr offen: war aufregkhen / wo man es sicht dabeý man euch ge: lauben mús / jr saget jn dort von mir meinen werden grúes / jch wer noch fro vnd wurd mir meiner súchte puesz / vnd waýs doch wol der leúte vil / jr sere werdt erschregkhenn / ~ P hýlosian trat jn ain schef vnnd fúr von da / er het beý seinem panir mer dann tausend man / die jm da von dem kaýser wurde * vnterthan / mit den er jn die raýse flos / schon auf der thiber vnde / Da was er auf der raýse wol ain ganczes jar / ainen wint= ter vnd ainen suer das ist war / bis das er fúrpas kam zẃ ainem scheffe dar / er gab dem ánkel ainen stósz / tief jn des meres grunde / Sý richten zẃ vnd fúren an die lende / Des kaýsers fann ward aufgestegkhet sý komen dar / da jr die juden vnd die haýden namen war / vor grossem laýd sý rauften aus pard vnde har / weyb vnde man jr laýd was gros / Sy wunden da jr hende / Bl. 78r D ie juden erschragkhen sere vor des kaýsers swēm / wie schier sý botten santen gen jherusalem / der tag was heylig die leute warn all dahaym / man sagt jn wie des kaýsers vann / zelande komēn were / jud vnde haýdn hettn vormals wol gehórt / wie von den rómer sollt wer jr ee zerstórt / des wurdn sý jn jrem múet gar ser betórt / vnd da pilat 9 das versan / sein hercze kam jn schwáre / Sý rîchten zẃ mit also grossen eren / Die juden músten ander ding zw rugkhe legen / mit ainem schón gesange giengen sý enge: gen / der schar die Sÿ empfiengen von des kaýsers we: gen / Sý rúeften all weýb vnde man / willkom jr ro= mer heren / P hýlosian der dangkhet zwar den juden do / mit zúch: tigklichen múte das er sprach also / Nun danckh euch got ich bin sein ýnnigklichen fro / das wir hie sei ain ganczes jar / das múest wir alle raýsen / Phylat 9 der het vormals auch gar wol vernúme / wie das des kaýsers sún zelande solte komēn / er sprach des soll wir nemen alle gueten frúen / weýb vnde kind die leúte gar / die wit vnd die waýsen / er sprach ich freẃ mich diser lieben mere / jch han gericht fúnf: zehen jar jn diser stat / vnd auf dem land das mir noch nýe des kaýsers rat / so nachent kam als er mit liebe bey mir gat / des pin ich fro das ist wol war / das jr seýt komen here / Bl. 78v P hýlosian den fúrt man auf des kaýsers sal / die juden vnd die haýden triben reichen schal / das es so weýte jn der grossen stat erhal / sý dienten jm jn grosser nott / so rechte kaýserliche / man seczt jn auf ain k ússe das was pellicken / vnd trueg jm fúr granaten vnd den plank= en wein / darzw ain gulde pegkh was vol der vingerlein / die war all von golde rott / vnd mit gestaine reiche / phýlosian sasz auf dem stuel vnd dachte / wie er des kaýsers schengkhe griff weýslichen an / vor jm was juden haýden mer dann tausend man / auch stuend vor jm des kaýsers aufgeregkhter fann / Sý músten thuen was er gebot / die brief er mit jm prachte / P hýlosian der nam pilatum beý der handt / waýstẃ warvmb vnns der kaýser hat hergesandt / das wir so verr sein kome her jn dise landt / der rómisch kaýser lat dich grúessen / das dẃ mich solt berichten / Der kaýser vnd die rómer habent wol vernúmen / die hiessen vnns hercziechen vnd das nicht verfrumēn / wie das ain maýster solde sein dahere komēn / Das der kúndt alle súchte puessen / vnd die mit worten schlichten / Man spricht er kúnn die totten machen leben / Man sagt vnns dort das jhesus seý der name sein / er kúnd aus ainem wasser machen plangkhen wein / wo vind ich jn pilat sag mir den willen dein So will ich dir des kaysers súessen / mit gantzen treẃen gebenn / Bl. 79r P hylatus der erschragkh vnnd kam jn grosse not / vor vorchten ward er plaich /vor schregkhen ward er rott / er sprach gnad edler fúrst der man ist warlich todt / mit rechter warhaýt sprich ich das / vnd red es auf mein treẃe / zwar des erschragkh der edl fúrst phýlosian / er stúnd vnd sach pilatúm also veîntlich an / er sprach wie mócht er sterben also ain behender man / auf jn so warff er grossen hazz / sein hercze kam jn reúe / jch glaub nicht das ain sólicher man ersterbe / Der die totten leúte wol kan machen leben / dý lamen gen den plintten jr gesichte geben / phylatús dise rede solttú merg: ken ewen / beschaýde mich der mere pas / das gericht ist nit dein erbe / P hýlatús sprach fórt haýden juden beral / die sich gesament haben her auf disen sal / der fúrste clagt vns vnns^s herren kaýsers qúal / vnd fragt vmb ainen maýster klúeg / der seý jn disem lande / Des hab ich jn berichtet so jn kúrczer frist / als wie der selbig man als hie gestorben ist / es ist wol war er het beý jm die scharffen list / dý kúnste die er beý jm trueg / die warn von maniger hande / von seinem tot so will ich gar nicht wissen / her fúrst nun fraget jr die selben juden pas / Zenturi 9 vnd Annas vnd her Caýphas / die warn all beý seinem tott gelaubent das / da man jn an ain Creúcze schlúeg / vor laýdt die stain auf rissenn / Bl. 79v N ún hórt jr juden jch han phýlatum des gefragt / aúch bitt ich euch das jr mir all die warhaýt sagt / jch hab jm vnsers herren kaýsers not geklagt / vnd klag euchs allen offenbar / das jr vnns helffet gerne / Der rómisch kaýser waýs wol vnd die rómer freý / wie das ain klueger maýster ist hie nachend beÿ / Nw sag mir wie es vmb den selben maýster seÿ / so thuet jr mir grosz liebe zwar / vnd eurem rechten herr e / jch bin durch seinen willen here komēn / Vind jch jn hie so pring ich jn mit eren dort / vnd thuen ich das so get alle euer ere fort / vind ich sein nicht ich fúrcht euer ee die werd zerstórt / weýb vnde kind die leúte gar / jr nembt sein kainen frumen / D ie judn erschragkhen vor der red vnmassen ser / Sý sprachen all genad vns edler fúrste so her / wann von dem mann hiet wier euch vil zúsagen mer / wann wir es alles dorften klagen / von maniger hande sachen / Sy sprachen edler fúrst ob jr es wóllent hórn / er gunt die leúte jn dem land gar sere tórn / vnd hat gerett wie er well vnsern teml stórn / vnd wolt den wider jn dreyen tagen / aufrichten vnde machen / Also hat er den seinen tott erworben / Gelobt seý got wir haben darvmb ze schaffen nicht / phýlat 9 der saczz selber ber jn gericht / phýlat 9 sprach jr juden jr habt euch sein verpflicht / vnd habt jn an ain kreúcz geschlagen dar= an ist er gestorbenn / Bl. 80r P hýlatus sprach her fúrst ich will euch sagen das / er macht die plinten gsehend vnd d ie krangkhen pas / darvmb so truegen jm die juden grossen has / sý suechten all da ainen sin / das sý jn wolten tótten / Phýlatus sprach jch will euch sagen mee / Sy gaben jm schuld er wár ain stórer jrer ee / sý worchten jm mit gaýslen vnd mit pe= sen wee / das ich gericht besass ber jn / das múst ich thún mit nótten / die juden hielden jn in ein gedinge / Caýphas der pracht ainen seiner junger an / Das er verkaufte Jhe: sum den vilwerden man / vnd der doch seines tottes nye kain schuld gewan / er gab jn darvmb ainen gwẏn / Nur eb dreýssig pfennige / D a trat her fúr der juden pischof kaýphas / er sprach pilat 9 richter warvmb redstw das / das wir Nun solden vnnsern neýd vnd grossen has / haben an den gueten man gelayt / das will ich dir beczaýgen / Gar grozz gewalt thuestw vnns vor dem fúrsten freý / Nw was tag vnde nacht doch ýe dein ratt dabeý / das man jn b das leben pracht warvmb das seÿ / her fúrste das sey euch geklaýdt / die schulde was sein aýgen / Phýlatus der thet jm ain streng gerichte / Nw waýs ich wol das ich es hóret vnde sach / das er was gottes kind als er mit múnde sprach / vnd darzw stetigkhlichen vnnser veyer prach / das haben wir dir digkh gesaýt / das hieltestw fúr nichte P hylatus sprach jr juden redt was ir wolt / wán / Chaýphas dw hast an jm die maýsten schuld / dw vnd dein schwecher Annas ward jm ýe nicht hold / Bl. 80v jr habt vil valscher list erdacht / ee das jr jn gefienget / Nach seinem tod begundt jr alle sere werben / Caýphas der sprach pesz= ser wár es sollt jhesus sterben / denn das alle welt gemainig= kleich solt verderben / jr kúelt jn wol ain halbe nacht ee jr fúr gerichte giengendt / jr kambt fúr mich das ich euch jn richten sollte / jr spracht er het die land bekert von gallilee vnd het jn ser geschlagen jch sprach was welt jr mer / Nun richt ich nicht ich sandt jn kúnig herodis ee / wie schier man mir jn wider pracht / An jm vand ich kain schulde / D a trat her für der alte annas aúf der fart / mich wúndert herre das er was so wol gelart / wan er hat vnns der júden also vil pekart / das machet alsz sein falscher mūnd / mit mainig^ zámazeÿe / Jch kandt in wol sein vater was ein zimerman / vnd aúch sein múeter die vnns vmb das lone span / Er het vil hoche list die jch nicht grúnden kan / vnnd über húeb sich khaine stúnd der sein nigramanceýe / Die seinen scharffen listenn waren so veste er was ain maister vnnd kúndt an das gestierne sechen / vnnd allen wanl an dem himel khúnd er spechen / er west woll was von anegenge was geschechen / gedénckh vnnd sīn vnnd allen grúndt / der herczenn er wol wesste / - xlij D er fúrste sas inzorenn sein varb begúndt sich róttenn / die júden stúenden all vor jm in grossen nöttenn / Gnad e edler fúrst wir haben niemāt jcht ze tóten / wa aller gwalt weltliche^ recht / der ist vnns gar benúmen / Pilatús sprach ir júden habt ein sólchenn múet / is jr lawgent allesant hernach was ir ge= túet / Nún spracht jr doch ber ewch so solde gen sein pluet vnnd über Bl. 81r vnd also über als jüdich geschlecht / er ewr nach bekhúmen / auff seinen tott so wardt jr gar geflissen / War vmb gabt jr ewr gelt das er ewch wart verraten / Jch waisz doch wol in ganczer falschait sý das téten / jr spracht er hiet dem kaiser seinen zins verpoten / hie stendt vil ritter vnde khnecht / dý vmb dý sach wol wissen C entúriús ein ritter stúendt da nahent peÿ er sprach / her fürst jch sag ewch wie es dar vmb seý / der selbe man gab nicht des kaisers zole freý / die seinē zinse er ver= pot / das man die nicht solt geben / Die gesúnden macht er mit gesechenten aúgen plint / wan er mit múnde sprach er wáre gottes kindt / der hat gewalt der sterne hoch vnd aller wint / dar vmb kham er in grosse not / vnnd gieng jm an sein lebenn / Pilatús nún gedencke wie dw sprachest / vnd da wir júdenn in der sinagoge worenn / vnnd vnns zesamen lúed mit ainem jágêrhorenn / dar was dier vnnd deinem diener also zorenn / das man dich nicht nam jn den ratt / an Jħú dw das rachest / P ilatús zehannt sprach jr edlenn römer her / nún wendet vonn mir ewren zorenn vnnd veintlich ger / gelawbet nicht hie an der júden sage mer / jch pin vnschúl= dig so sprich jch / vnnd schwer peý ewren húldenn / Da jm dÿ júden tetenn grossen vngefúeg / zwar darúmb straffet jch seý wárleich vill genúeg / auch zw dem male da ich meine hende zwúeg / vnnd selber so erkhant er sich das sÿ in tten woltenn / Sÿ kaúfften jn ee das er war ver= ratenn / Sÿ sch^iren vber sich vnnd ýere kind er sein pluet / des fúrcht jch das ir ende selden werde gúet / do sý dem herren weisten grossen bermúet / des wil jch wol ver= Bl. 81v zeichenn mich / dÿ júden es selber tátenn / xlvj S ȳom ain púrger redt auss der gemain ain rat / wie khúmstw mit hoffleicher rede her pilat / vnd das dw wilt vnschúldig sein an diser tat / des wil ich dich beschaiden pas / wie dw es hast begangenn / dein múnd der khan wol schlicht vnnde ma= chen schlecht / was dw nit woltest thúen des heistẃ deinenn khnecht / warúmbe woltestw jm da nicht richten recht / da es der herre vor dir was / gepúnden vnnd gefangen / Nún woltest das jm recht gerichtet wäre / wie sprachest dw da got der herre nicht entsprach t / da er dÿ marter vnd den tode vor jm sach das gross vnrecht da mit gewalt an jm geschach / wie klain gieng dir zw hertzen das / da wainten dÿ römere / xlvjj D as edel mensch der lasarús herfúre trat / wie lieplich er dÿ rómer zw vernemen pat / was got der herre wúnder hie begangen hat / vor was jch todt nún hat er mir das leben wider gebenn / jr edlen römer lat ewch an jm nicht ver= dúnckhenn / jch lag vier tag vnd nacht tod in der erdt erstúnncken / zwar got der nam mein sell schón ausz der helle fúnckhen / zw meinē leib het er sÿ schier geschickhet wider eben / Wie Zám mir das ich es verschweigen solte / seid das vil leit hie * stent die all der warhait jeh / dÿ es mit ýeren augen habent angesechen / was got der herre zaichens liesz an mir geschechn / des herren guet vnnd sein pegir / das an mir haben wolte / xlvjjj D er fürste sprach jch sag ewch red dÿ sind gar schlecht / armē vnde reich ir peÿde ritter vnde khnecht / wie möcht ain man vrtailen allein ain weltlich recht / vnd das man ainē gúeten man / sol ane schúldt verderben / jr judenn wárett alle wol peÿ recht bel e ÿben / vnnd hiet ir ewr sach Bl. 82r dem kaiser zw geschriben / vnnd was der man vor ewrē augen hat getriben / so gäb man ewch nicht schuld daran / vnd ewren rechtē erbenn / Pilat 9 sprach des hab jch khaine schulde / Die gemain da rúöft her fürst nún höret vnnss noch pass / pilat 9 sprach da er gericht ber jn besas / jch mag dich töten leben lassen hörstw das / er lies in ser mit gaislen slan / das er weýssagen solde ~ D er fürst sprach pilat 9 hastw das gehört / wie man dich berzeẃget so mit rechten wort / das dw verhenget hast das vb^ schwēckhe mort / des múestw hewt in jamers klag / des kaisers sein gefangenn jr rom^ nempt jn hin gefangē so zehant / legt im an jn h * r gefangen / an seine pain von eýsen starcke pant / vnd schmidt jn mit dem hals gar veste an ain want / das er mir von dem leichnam sag / nach dem múess m jch belangenn / Waiss ýemant wo der leichnam seý begraben / Der weÿse mir jn endeleých zẃ diser stúndt / dem wil jch mer zẃ lone gebenn wenn húndert pfúndt / sein pestes wil jch we^ben wirt der herr gesundt / von mir sol er an disem tag des kaisers húlde habenn I oseph vnd nicodem 9 sprachen paid also / gnad edler fúrst lat ewren zoren vnnd weset fro / wir wellen ewch noch hewt mit liebe pringen do / als wir den leib begraben han / mit wirdigkleichen erenn / Gebúnden in ein sÿndel zw der selben stúndt / wir kaufften mirren albas me^ wenn hundert pfúndt / wir begrúeben jn des anderen nachtes er erstúnd / das sachen wol sechs ritters man / sÿ kúndens nicht gewerenn / Also ist er gewaltigkleich erstanden / vnnd da er aúss dem grabe trat der werde degen / da húeb er auff sein ha n tt vnnd tet jn ainē segenn / Sÿ lagen all vnnd möchtē Bl. 82v nicht ain glid geregē / er schied von jn vnnd fúert ain fann / jn seiner tewckhen hannde nn xxxvii lx D er edel weise lúcas vnd her cleophas / die zewgēn alle paid mit ainer stime n das / wir wissen warleich her wol das er peÿ vnns was / jn ainē gaden er vnns fant / dÿ túre warē verschlossen / Er gieng mit vnns hin genn Emaus an ainē tag / wir waren paide múed vnd treg fúr war jch sag / nach seiner marter selb er mit vnns rede pflag / da= vonn ward vnnser hertz enprant / wir w u r d  vnúer d rossen / Wir sprachen zw jm her^ peÿ vnns peleibe / Er asz mit vnns vnnd nam das prot da jn sein hand / er segent es vnd prach t es da ward er bekhant / vor vnseren sichtigkleichen aúgen er verschwant / das sprich jch aúff mein hóchstes pfand / wol auff mein es selbes leibe xxxviiil Lxi N un hört her fürste noch wellen wir ewch sagenn mee / vnns warenn leẃte khúmen her von gallilee / die sachen jn zw himel faren ane wee / vnnd da er in die wol= ckhenn kham / aúff in der himel hoge / Zwen Eng rúefften von denn himlenn so zehat / jr man von gallile ge sagt wass ist ewer stant / das jr auff secht wir habenn gen ōm das höchste pfandt / Den der ewch alle gar benam / wol vonn der teüfel troge / her fürste das ist war auff vnns das glaúbet / Nach seiner vrstend ist er ist zẃ der helle khúmen / darinnē schúeff er seinen willen gúeten frúmen / dem tewfel hat er alle seinen khrafft benúmen / alt vnnd aúch júnckh Ef vnnd adam hat er darauss geraẃbet ixxxviiii Bl. 83r D er fúrste raisz ab sein gewant jm was so zorenn / er schraÿ awee das jch auff erdt ÿe ward geporen / sol jch die weiten raise habenn gar verloren / darúmb jch got zw klagenn han / jn seinem hos hóchsten tron n e / Er rúefft aẃee das mich mein múter ÿe gepar / Nún pin jch auss= gewesen lenger wēn ain jar / jch fürcht jch múg mit erenn nÿmer haim khumē dar / sol jch also verderbenn lann / die kaiserleiche khrone / Des múess jch waffen jn die himel schreÿenn / seid das jr júden habt verderbet den n vil rai / vnd das die römer ewch mit gantzen trewen main / das múest jr júden ber vierczig jar pewain / alt vnde júng weib vnnde man / jr aigen vnd jr freÿenn L ongin ain plinder ritter der gesehent wart / der sprach vil edler fürst jch pring ewch auff die fart / jch waisz ain armes weib die ist von edler art / die hat ain túech da stet noch an / des herren angesichte / Das jch peÿ jr gesechen hab zw mainiger stúndt / sÿ gäbs nit vmb ain lannde oder vmb thaúsent pfúndt / wer es an sicht vnd ist er siech er wirt gesundt / wil sÿ es selber geren han / So nÿm ir es mit nichte / Herr ob dw wilt jch wil ir poten senden / jch pitt dich vor lass ir geschechenn khain gewalt / Nun waisz jch wol es hat die for vnd sein gestalt / gelaub mir das es hat khains menschen handt gemalt / dw solt ir es mit willen lan / vnnd sÿ da mit nit pfendenn D er fürste sprach longin jch danckh dir gueter mér / las schnellikleich die frawen fúr mich Bl. 83v pringen her / jch wil erfüllen alle deines herczes ger / ir sol khain vngmach ergan / des gib jch dir mein trewe / wie schier ain schneller potte da ward aúsgesat / die frawe kam wol fúr den fürstē so zw hant / feronica so was die edel fraw genant / do sÿ denn fúrsten plickhet an / sein freÿde ward jm newe / Der fürst begúnd jr dise red erzallenn / feronica mir hat gesagt ain edl man / dw habst ein tuech da stee des de herren antlitz ann / das gib dw mir ob ichs vmb dich verdienen khan / des wil jch dich geniessen lann / mit deinenn freten allenn xlij lv F eronica erschrackh vnnd kham in aribeit / da er sÿ vmb das antliczs pat vnnd was ir laidt / sÿ lawgent ser die rechten warhait sÿ vermait / der fúrste rúeft nún war d mir nie aúff erden also bange / feronica vernÿm die meinē n rede eben / jch mag dich tötenn will jch oder lassen leben / wiltw mir nicht mit lieb das selbe klainad geben / so múestw dich fúr aÿgenn hie / mir geben hewt gefangen / Die frawe sprach ee lass jch mich verderben / Aúff all dein trawen ich doch khaine sorge hab / Nún waiss jch wol das mir es got mein herre gab / jch wils behalten das jch khúm pisz in jn mein grab / jch waiss wol daz jch darúmb lie /frewnt land vnnd auch die erbenn xliij Lvj D er fürste sprach feronica nún hóre wolt mir / was ich dir hie gelob das wil jch halden dir / jch wil dich pringen jn die aller gröste zier / so sy noch ÿe ward angelait / das jsrahels geschlechte / feronica nún ným Bl. 84r mit dir das dein gewant / sicz jn ein scheff vnd zeuch dẃ mit mir so zw hant / Jch wil dich pringen jn das aller pösste lant / dir sállen dienen so gemait / die ritter vnd die khnechte Also das jch etwas zw lande pringe / Feronica verným was jch dir mer wil sagen / die meinen rede las dir alle wol behagenn / wiltw mit mir darvmb so soltẃ niemant fragē so mach dich auff vnnd pis berait / vnd sa ū mich nicht der dinge / F eronica dÿ sprach da zw dem herrē gúet / gnad edler fúrst wie wär mein weiplich Er behúet / jch wais doch wol jr habt nicht alle ainen múet / nún merckhet recht wie wol mir zám / die weite rais mit mannen / Doch wye es khúmpt das antlicz wil jch nicht pegeben / wa got mein herr der hat mir es entpfolchen eben / dÿ weil jch mag mit meinem leib da wider streben / es hulff jn klain der mir es nm / oder wie es khám von dannenn / jr wellet mir da selber do verhaissen / Das jch nitt ann gefochten werdt von khainem man / vnnd wol peÿ mei weibpleichen eren múg bestan / wān jch hann es gánczleich vnd gar zw ewch gelan / ÿedoch wil jch wie das nún khám /zw poshait nÿmat raissenn S ÿ sprach vil edler fürst jch túen ewch sargen puess / get mit mir haim zẃ n haúsz jn gottes lobe súess / mit allem herē volcke wollein vnd parfúess / vnnd helfft mir es entpfahen schan / zw eren dem v il werden / Der fürste sprach das sol beschechen so zẃ hannt / wie vil der weise potten wurden aúsz gesant / wol jn die stat vnnd für die thor ver^ auff das lat / juden vnde hai= den dÿ khamen dan / auff m ú len vnd auff pfärdenn / Sÿ zúgent dar mit ainē schön gesange / Sÿ het das túech Bl. 84v jn ainer lad vnder ainem stro / dar es der fúrst ansach jm herczen ward er fro / zw allem seinem volgkh das er sprach also / Nún warttent her mein dinste man / bewart mich vor gedrage xlvj D ie júdn vnd die haýdn schon das haúsz vmbrúngen / mit laútter stÿme das sÿ gegen einander súngn / vnd sich die es sere mit den meúlen drungen / so das die ros an allen spott / vor schwaÿsse wurden nasse / Die haÿdn súngen es wár der ware messias / die júdn mit einander súngen júdicias / die fraw sprach grúest seý Jhūs der die maýd genas / der hÿmel vnd erd beschaf: fen hat / jn rechter ziergkelmazze / Sÿ zaÿget es jn mit eren wirdigkleichen / Das thúech was vieregkket leinen vnde weÿs / der fúrste sprach das sen gepet mit ganczem vleÿs / vnd er viel nÿder aúf die erden Creuczesweÿs / vnd sprach genade mir mein gott / ain schópfer aller reÿche xlvij E r liesz gepieten das sy trátten von den pferden / vnd got zŭlob da knietten nÿder zẃ der erden / vnd solten helfen pitten loben den vilwerden / den die jŭden mit gewalt hand lesterlich verderbet / freronika die nam jn jre hendt das thúech / mit grossen eren sÿ es zẃ dem scheffe trúegh / phýlosian der thet den júden ainen flúech / er sprach jr júden jŭng vnd alt / jr all dar: vmb noch sterbe n t / Er nam phylatúm selber dagefangen / Er liesz jn fúren an ainer khettn als ainē húndt / foller valschhaýt was jm sein hercz vnd aúch sein múnd / Bl. 85r er liesz jn schňelle werffen jn des meres scheffes grŭnd / vnd schmidtt jn selber also pald / vest zẃ des scheffes spag / xlvi D er fúrst gesegēt die júden nicht er schied von dan / er nam mit jm wer seinen willen het gethan / das sein gesind vnd aúch die edl Franigkhan / sý fúrn an dem acht tag / sÿ auf die thÿber kamēn / ze rom dort aúf der Thÿber nachend beý der stat / der edl fúrst mit ainem volgkh zelande trat / vnd alle seine herren er gar sere pat / Das sÿ die fraúen ane klag / schon jn jre húte namen / Nún hórt wie er da sprach zw der vil herren / Fronigkha gar hat erfúlt all vs^ ger / das wir gesúnd nach sein komen ber mer / vnd vnns der windt mit lieb her pracht volg meiner ler / vnd paýt vncz ich dein zúekúnft sag / vnd dich empfach mit eren xlviiij P hýlosÿan het vil der poten aús gesandt / er liesz die rómer wissen vnd thet jn bekhandt / das er wár wider komen aús der júden ladt / des freúten sich die rómer do / sÿ lúffen aús mit schallen / Alt vnde júng die gancz gemain vnd aúch der rat / belaÿt: ten jn mit grossen eren dúrch die stat / bis das er fúrpas aúf des kaýsers veste trat / er kert sich vmb vnd sprach also / got dangkh eúch romern allen / Do trat er fúr den kaÿser also linde / Sein plúet erschragkh da er den kaÿser anesach / Nún múgt ir hórn wie lie: plichen er da zẃ jm sprach / O edler kaÿser mir ist laẏd dein vngemach / ÿedoch bin ich jm herczen fro /das ich dich lemptig vinde / L Bl. 85v D er kaýser warff sein augen auf Er pligkht jn an / Er sprach pistús mein alter rat phÿlosian / wo pistw also lang vnd auch dein dinste man / mir ist nach dir das ist wol war / gewest jm herczen t wange / Czwar er sprach edler kaýser das ist mir gar laýdt / jch hab auf diser raýs gehabt grosz arbaýt / Nún nem ich nit das guet das alle weld traýt / vnd das ich solde noch ain jar / auswesen also lange / Phýlosian was sagtw guet^ mere / Pistw gesúnde wider her zelande komen / hast dw erworben deinen willen vnd meinen fruen / oder hastw kainen schaden dort von jn genoen / pringstw den maýster sage dar / Nun mit da dir aldo here / D er fürste sprach her kaýser jch hab gelitten not / do jch dar kham dÿ herschafft mir gross ere pot / jch fragt nach jm sÿ sagten mir er were tot / die júden mit pilatús rat / die hetten jn getötet / Nún sage mir philosion getrewer man / die meinen rede soltẃ rechte wol verstan / Nún was hat er den júden dort zw laid gethon / wes wass die schúldt welch bel tat / hat sÿ dar zw genóttet / her anders nicht wen núr sein gúete lere / Philosian waistú oder hastw jcht vernumēn / von wem dÿ sache ber jn seÿ zw wege n khúmen / vnnd das soltw mir sagenn hie es mag dir frúmēn / gar mir sage endeleichenn vnde trat / des hört jch gerenn mere ir^ Z war herr die júden gaben pilato ser die schúlt / vnd die gemaine júng vnd alt war jm nicht húlt / Bl. 86r man sagt dort von jm zaichen vnd vil vnd gross gedult / dar vmb man jn gar sere naid / die júden all gemaine / Nún sage mir philosian getemes vass was tetest du pilato wid^ vmbe das / das er den seinen falschen neid vnd grossen has / hat an den gúetten man gelaidt / der schnd vnd der vnnraine / jch pin warleich petrübet vmb die mere / zwar herr jch nam jn da gefangen so zẃ hant / jch legt jm an sein pain von eÿsen starckhe n pant / vnd schmide jn mit dem hals gar veste an ain want / jch gwart jn wol das mir behait / vnd pring t jn mit mir here liiij lxvij P ilatus múest gefangen für den kaiser gan / gar zornikleich was auff jn der ratherren wan / er acht sein nicht wān gottes rockh den het er an / vnd da der kaiser das erkhant / darvmb pat er jm ere / wie offt er auss vnd ain da für den kaiser gieng / der kaiser jn all: zeit da gúetigkleich entphieng / bis der rat herren weiser rat ber jn verhieng / das jm sein klaid da ward verbant / der fürste pracht jn jn schwere / Er sprach sein vrtail schúeff den herren töten / dar vmbe sol er jm zwar nȳmer wol ergan / jr ziecht jn ab last jn in anderen klaiden stan / da das geschach der kaiser sach jn bel an / da kham pilatús so zw hant / zẃ seinē grosse nötten lv lxviij D * er kaiser sprach was sol der vngetrewe húnt / man sol jn schnelle werffen jn der Tÿber grúnt / vnd sol jch armer siecher nȳmer weren gesúndt / das múesse got zẃ diser zeit / vnd ewigkleich * erparmen / Philosian khúnstẃ mir vinden ainen fúnt / ist dir Bl. 86v dar umb jcht wissenleichen oder khúndt / wo mit er hat ge: macht die siechen leẃt gesúndt / das solt du sagen on allen neid / hie mir vil siechen armen / Also das jch mein lebenn lenger frýste / Des langen legers mag jch nȳmer werden fro / zwar es mag nicht die lenge mit mir weren also / jch múes v^schleissen recht als ain ver fallens stro / das auff gemainem velde leit / vnd wirt zw ainem miste P hilosian des kaisers ratman essen lúet / vnd er sprach edler kaiser habent guetten muet / Nún hoff jch noch all ewr ding die werden gúet / des solt jr gantzenn glaúben ha han / vnd habt auch got vor aúgen / vnd jn meinen scheff pring jch ain frawen wol gethon / die hat ein túech da stet des herren antlitz an / das sólt jr her gar wierdigkleich entpfachen schon / vnd sólt das wierdig petten an / des wolt sÿ mir verlaúgen / jch saczt jr dort mein trewe zẃ ainem pfande / vnd alles das das sÿ het das hat sÿ lassen dort / vnd hat mir nach gefolget her auff meine wort / jr wert gesúndt wölt jr dar an gelaúben fort / jch hab sÿ pracht on argen wan / nẃ mit mir her zẃ lannde D er kaiser sprach nún wo ist mein getrewer rat / ist ÿemant peÿ mir der da liebe zẃ mir hat / der lass gepietten aúff das lant vnd jn dÿ stat / das sÿ dÿ leẃte richtē zẃ / mit fanēn vnd mit kerczen / Man liess gepiet jn dÿ stat vnd aúf das landt / das man solt peten feiren fasten so zẃ handt / vnd sich dý leẃte zieren jn jr pestes gewant / man soltz enphachen des mörgens frẃ / mit allen Bl. 87r rainē herczen man richt sich zu mit wirdikait gar sere Der kaiser sprach jr seit begeben oder vnn= begeben / so solt jr allesant nach seinen hulden streben / das er sein hilff erzaig an meinē kranckhen leben / dar ber wil jch jn loben nẃ / vnd für pass ȳmer mere lx ii j D es morgens kham vil folckes für des scheffes port / sy súgen newen gesanck der vor nie was gehort philosýon d^ trat aúch in des scheffes ort / vnd er sprach frawe lobesan / Nún lass dein klainad schaẃen / Feronica stúend auff zẃ hand vnd was berait / wan sÿ het an gelegt ir aller pestes klaid / sÿ gieng da sÿ daz edel klainad het gelait / vnd zaigt es also wol gethon / den mannen vnd den frawen / Sý nam das túech löbleich zw paiden hanndē / Feronica dÿ wasberait also zẃ hant / vnd mit den fürsten trat sÿ für pass auff das lant / Alda ward jr die aller gröste er/bekant / vnd alle dÿ das sachen an / Die knÿet aúff dem sande lx ii ij V il volkes die nún knÿeten auff dem sande da / dÿ súngen alle sampt misericordia/ die manne drúngē für dÿ frawen hinden na / sÿ pleitē in des khamen mér / hin auf des kaiser veste/ Philosion der danckht denn römeren ber all / vnd mit den frawen trat er für pass jn den sal / vnd da der krancke kaiser lag in grosser qúal / da sprach er edler kaiser her / jch pring ewch liebe gesste / Da trat sÿ für den kaiser also linde / Feronica vnd do sÿ vor de m pette stúnd / das túech legt sÿ jm auff das antlitz ber den múnd / da stuend der kranche kaiser auff vnd ward gesúnd / frölich von allē súchten schwer / gleich ainem júngen kinde / Lxiij Bl. 87v D er kaiser ward gesúnd vnd kert von süchten rost / er sprach wárleich dw pist mein her^ vnd all mein trost / vnd der mich hie von schwere^ kranckheit hat erlost / den wil jch haben für ainen got / nún fúrpass ȳmer mere / Feronica trat auf vnd khúndet gottes wort / do das der kaiser het mit ÿnnikait gehort / er sprach warleich jch wil jm ÿer dienen frot fort / Nun sag mir fraw on allen spot / was sind dÿ seinen lere / So das jch jm mit fleisse hie gediene / Sÿ sprach der pater noster ist das peste pet / jr lat ewch thauffen seit jn ganczē glauben stét / das sind die ler die got / den seinen júngeren tet / dem solt jr dienen also drot / da schied die fraw vō hinnē D er kaiser liesz sich thauffen das er glawig wart / sein hertze in götliche liebe was bekart / der júden werkh dÿ wúrden an jm nicht gespart / vnd er zẃ seinem volcke sprach / den got den sóll wir eren / Ain ander kaiser des namen thuen jch ewch bekant / des kaisers nam ve= spasianús was genant / der auch vil grosz genad peÿ disem thúeche fant / als vns dy ware gschrifft verjach / sein sorg tet sich verkheren / er het ain súch die wass vor nÿe gehöret / Das jm die wepssen wont in dem haúbet sein / do von l * d er so grosse not vnd schwere pain / auf jn so legt man aúch das selbig thúechelein / aúss dúrch die nassen was jn gach / jr nest das wart zer stóret / D as wúnder zaichen an dem kaiser da geschach / das von jm liess sein pein vnnd all sein vngemach / da viel er nÿder auf die erden vnde sprach / dem milten got Bl. 88r seÿ lob vnd er / jn seinem hóchsten trone / da jm das hei= lig antlitz all sein sucht hin stiess / wie pald er da dÿe frawen für sich pringen liess / vnd von den dingen er sich pass perichten hiess / er fragt w von wan jr kúmē wer / das heilig antlitz frone / Sý sprach mir hat es got der herr gegebenn / des himels vnnd der erd vnd aller ding ain got / von ainer maid geporen ward he^r sabaocht / vnd von den júden vmb alle welde led den tot / der kaiser sprach das antlitz her / sol wir behalten eben xlx ii ij F eronica dÿ nam das antlitz wúnnikleich / vnd mit den edlen fürsten gieng sÿ sicherleich / da ward es zẃ behalden dem römischen reich / so es der kaiser plicket an / er sprach wol mich der stúnden / seid das das antlitz also grosse kreffte hat / der kaiser sprach wo ist nú /mein trewer rat / Nún west jch gerenn wie es b den leichnam stat / sol jch den vngerochen lan / sein mar= ter vnd sein wúnden / der leichnam pleibet nÿmer vn ge= rochen / Titus der kúnig vespasian 9 auff der fart / Tiberiús dÿ raise do nicht lang spart / sÿ zugen gen jerúsalem es lag jn hart / khain stain plaib auf dem anderen stan / dÿ stat de wardt zer brochen / Lxvij T iberius der kaiser was erzu^net gross ser / schnell vnde paldt sprach er zẃ seinen dieneren her / für pass sóllen sÿ nÿer haben khaine wer / wa d reissig júden sol man geben / núr vmb ain pfenngen / vnd da des kaisers múet also erganen was / mit allen seinē Bl. 88v herren er auff das wasser sass / sÿ zugen wider haim gen rom in jr palass / vnd hetten all ain frölich leben / mit mainiger hannde dingen Als ist der man vnd sein gesind gestorben / Tiberiús der edel kaiser lobesam / vnd durch des willen das antlitz hin gen röme kham / vnd all sein herren die er da zẃ hilffe nam / got sol jr sele pflegen / J r habt alle wol vernomen vnd gehört / vil wie das dÿ stat jerúsalem da war ze^stört / vil mainig thaúsent júden wúrden da ermört / der falschhait man sÿ ser erzoch / paid arēm vnd aúch reiche / Feronica das antlitz auch zw rom noch ist / wer es an sicht der wirt erfreýt an endes frist / ob er gelaúbt jn vnserēn herren Jhesū christ / khain heiltúng das war d nÿe so gross hoch / das dein müg sein geleiche / Darumb sóll wir jm piet lob vnd ere / wan das wir Nun an vnnserm lessten ende ligen / vnd vns der welde freÿd nún haben gar verzigen / vnnd das vnns j nẃ der pitter tod wil an gesigen / das es vns khám zẃ hilffe noch / vnd Jhūs der vil hêre I ch regenpogen man dich dẃ vil zarter got / der das von deinem angesicht gesúngen hat / jch pit dich her vergib vnns vnser missetat / ain lautere peicht ain ware rew / an n vnserem lesten endt / Dein zarter leichnam vnser lesste speise seý / nú mach vns her vor haúbet Bl. 89r hafften súnden freÿ / jn allen nötten wo wir sein da won vns peÿ / des deinē n heiligen geistes trew / jn vnser hercze sende / das wir erfúllet werden gottes lere / des pit jch dich vil zarter got vnd werde^ stam / der von dem himel vntter ainer junckfrawē prúste kam / vnd für * vns aller menschē súnde auf sich nam / Nach disem tag vns freÿd ver= new / durch deiner marter ere Lxx