S. I/I abschrift des berliner exemplars. vgl. Leyser in Mones anzeiger 1835, 46.47. eine ausgabe Nürnberg 1497 in 8 beschreibt Panzer zusätze zu den deutschen annalen 1, 84. Hagen ms. 4. 636 anm A. Lachmann hat ein bruchstück einer hs. von der hl. Veronica , konnte es aber im October 1840 nicht auffinden. ob Hagen (dem er es geliehen hatte) in den minnesängern davon spricht habe ich in der geschwindigkeit nicht finden können. ms. 4, 636 thut er es nicht. Es sind 4 papierblätter, die mir Lachmann geschickt hat. Es gibt eine niederdeutsche bearbeitung von Regenbogens gedicht . eine papierhandschrift vom j. 1490 24 blätter im quart befindet sich zu Hildesheim , und ist mit noch einigen handschriftlichen Stücken geistlichen inhalts beigebunden einem alten druck. Die passie ende dat liden ons. heren ihesu xpristi mit figuren. ich habe den band durch die vermittlung des dr. W. Müller aus Springe, gegen- wärtig in Göttingen, in händen gehabt, und einiges daraus bemerkt. die bearbeitung weicht im einzelnen ab, am meisten in der Unterredung zwischen Filosian, Pilatus u. den Juden. der Text ist, so weit ich verglichen habe , an einigen Stellen schlechter als in dem druck, an andern Stellen aber beßer. Cassel 12. November 1840 W. Gr. Ich habe hernach noch abschrift genommen Papierhs. der veronica zu München Cod. germ. 841. in klein 8. aus dem 15. jh. s. Karl Roth denkmäler der d. Sprache p. XV. Papierhs. der Veronica zu Wien v.j. 1472. Hoffmann Wien hss. p. 176 XC, 4. Papierhs. zu Frankfurt von 1477-98. S. I/1 in lied von der Fronica wie sie von Jerusalem gen Rom ist k_ume Jn dem brieff don des Regenbogens. Ein holzschnitt die hl. Veronica darstellend, welche das Tuch mit dem Bildnis Christi; das die Dornenkrone trägt, ausbreitet. S. I/2 Cod Hildesheim. (1.) O Susser got nach dein gnade stet me begir send einen engel ausz dem hymel her zu mir. das ich ein buch mit innikeit ge- mache dir. das ich von deinem angesicht. mug sprechen unde singen ¶ Wie das von Jerusalem hyn gen Rome kam. v auch den krāken Keyser schwere seuchē nam. Fronica also kund ich euch des buches stam ann gottes hylff vermach ich nicht. das wirdig buch volbringen. ¶ Jn gottes namē ichs den leutē kunde Jn gotes ere so heb ichs die lieder an. wer sie nū hórt mit innigkeyt weib ader man. den mag desselbē tages nyer leyd bestan. habes zu got dem herrē pflicht vnd leben ane sunde. ¶ Die deine güt die bit ich du vil zarter got verlei c h mir herr ein klugen syn vnd weysen Rat. das ich dich müg geloben got frue v spat. v das ich auch dein ant l itz herr. mit freuden müg anschawen. ¶ O herr dein güt erzeigest vns gar manig- falt. darumb soll wir dich loben beyde iung vnd alt. das du vns herr auff erden hie liest deyn gestalt. vnnd die beleyb in grosser ere. vn dik in grothen eren holden S. I/3 die Fronica der frawen. vnde Froniken de edelen frauven ¶ Herr gott das wir das buch volbringen. Help rike god dat ik dat bokch vullbringe Vnnd das do von gelobet werd dein susser nam. dein angesicht vnd das ist also wune sam. hilff herr das wir in deinem willē wer den zam. bey dir in freudenn ymmermer. do soll wir frolich singen. ¶ Zu Rom eyn keyser gar gewaltiglichen sasz. zerrissen vnnd zeruallen im seim Pallast wasz. darin so sach man wachs se n nessel v das grasz. sein fensterwerck was im zerstöret vensterwark zeruallen vnd zerrissen. ¶ Derselbig kayser was Tyberius genandt. nach d̾ Tyber die do fleust beẏ Rom durch walhenlandt. dem dientē kunig fursten gra fen all zu hanndt. nun öffen ich des buches des bokes eȳ ord ort. das ir es solt hie wissen. ¶ Der hett ein seuchen mocht kein man ge- püssen. Zwelff meyster waren all an im ver- Twolff mest̾ zweyffelt gar. den seuchen hett er vier vnd- das unterstrichene fehlt zweintzig iare zwar. ym leib so was er faul das sag ich euch furwar. er was auch lam hab ich gehort. an henden vnd an füssen. ¶ Der selbig kayser was so gar ein frummer eyn gar cloker man aij S. I/4. man / das seyt noch vor gen Rom halt nye kein fruer kam / die stern vnd den mon die sonnen bet er an / er liesz im machen ein abt- got / von silber vnd von golde. ¶ Den liesz er setzē in den tempel auff ein stein fur ander herren thet er ym grosz er alleyn / vor dem abgot do stundē abtgöter gemein / (2) der Keyser ym grosz ere empot / das er ym helffen solde. ¶ Er kund in vor den seuchen nit ernerē Fur war das sahen seine diener all nit gern / wan sie mochten seines rats nit wol entperen / sie sprachen all wer sol vns furbasz weyszheyt lern / nun stirbt vns der keyser tod / des kund wir nicht erweren. ¶ zu Jerusalē do wart auch gekaufft eyn meyd / sie wart gen Rom gfurt als vns die Se wart bracht to rome schryfft sagt / die Römer hettē sie vmb fre de mer gefragt / wie es stund in der heyden- schafft / vnnd in der iuden lande. ¶ Die mayd sprach ich sag euch alles dz ich weys z mich fieng ein Heyd vnnd furt mich feyl do in dem kreys z got send ein edelen Röm- mer durch seyns hertzen reys z / der mich löst S. I/5 ausz iamers krafft / mit gelt v mit gewādt. Jūchfraw die leng wól wir seẏn nicht em- peren / Nun saget vnns wie es stet inn dem landes dort / was ir gesehen habt v was ir habt gehort / dz wir de Keyser sagten solche Dē krākē keyser sagē dort gute wort / sagt vns wie lāg wart ir in haft das wöl wir hören ger en ¶ Die iunckfraw sprach do von so het ich vil zu sagen / wenn ichs bedenck so musz ich aber do mer klagen in grosser ere bin ich ge- wesen bey meinen tagē / nun musz ich hie ge- fangen sein / gar eygen vnd elende. ¶ Nun wil ich euch die rechte warheit hie (2b) veriehen / was grosser zeychen in dem lande vil geschehen / als ye keyn man gehöret hatt ader gesehē / das ist den i u den ein ein grosse peyn das sie es nicht kunden wenden. ¶ Sie gend darauff wie sie es möchtē störe / Sich hat ein newer glaub erhebt in dem ge schlecht / darūb iuden v heyden wider ein- ander fecht / vnd kunden des glauben eynes wern nit mit recht / sagt vnns furbasz zart iunckfraw fein / das wol wir gern hören. ¶ Sie sprach got den iuden ein meister S. I/6 # Pilat 9 sprickt he sy dar ghekomē ouer ryn gesand. man spricht das er dar kummē sey ausz kriechen land. wen er anrurt mit seiner ghrekē lant kunstenreichen handt. v ist er siech er wirt mest̾likē gesundt. von seuchen hie auff erden. ¶ Mā spricht also das Jesus sey der name he kan vs klarē wat̾ makē guden wyn seȳ . er kan ausz wasser machē gutē planckē (der strich über seȳ ist kan mit Tinte, wie es *** lesen lange, gemacht. nach lang ist ein strich gemacht, wol um anzu- zeigen daß etwas fehlt) wein. # Pilatus spricht er sey dar kumen ober rein, er ist gar lang, wol spricht sein mundt. auch kan er gut geberden. (3a) ¶ Junckfraw die leng wöl wir sein nit ver- hengen. die iunckfraw sprach ein teil die hal ten in fur got. ein teill der iuden treiben ausz vō eȳn god im iren spott. das drytteteyl das suchet eẏnen falschen rot. v wie sie yn in kurtzer stundt. von seinem leben brengen. ¶ Sie sprachen iunchfraw wer die rede gētz lichen war. das wir das vor dē Keyser sag ten offenbar vnd der ist sieg gelegen hie vil manig iar. ir wurd t vō aller sorg erlost. vd kumbt in grosse ere. ¶ Die iunckfraw sprach ich thu euch hie de warheẏt kund. ym volget nach einn grosse schar zu aller stund. darūb das er der siechē machet so vil gesund. sie werden al von ym S. I/7 we dar deyt na sy lere getrost die da volgen seiner lere. ( da steht nicht im Druck sondern ist von einer alten hand über die Zeile gesetzt) ¶ Sundt er vergibt das sag ich euch furwa r re. darumb so tragen ym die iuden grossenn neyd. das er dem volck so vil der gutenn lere (3b) geyt. ym volget nach ein grosse schar zu al- ler zeyt. vnd was er vor dem volck do kost. das ist war offenbare. ¶ Gar schier die red wol fur den kranckenn keyser kam. do er in seinē bette lag siech vnd lam. wie baldt er do von seynen Fursten rat genam. wan er het gar stet bey ym. die bestē Römer alle. ¶ Sie sprachē was gebeutzt du Edeler Key ser hier. was ist dein will vnd was ist deines hertzenn ger. Filosian sprach Keyser du solt Philozion wissen mer. nun sag vns herr ob vns zymbt dein rat vnnd vns gefalle. ¶ Wir sein betrubet K e yser in dē reiche dar umb das zwelff meyster an dir verzweyffelt han. v dir mit iren künsten seind all ab ge- (4a) stan. des sind betrubt herr hie all dein dienst man. kindt man vnd weyb herr das vernim von vns allen geleyche. ¶ Der keyser sprach mir seyn gar frēde mer a iiij S. I/8 geseyt / nun rat dar zu ob es euch sey lieb ad̾ leyd / mir ist zu wissen das ein heydennische meyd / sey kumē von der iuden land / die hat man bracht gefangen. ¶ Von der so hab ich wunderliche wort ge- hort / Filosiann der nam die iunckfraw auff Philosion ein ort / er sprach zu ir vil manche gute suesse wort / iūckfraw ich bin zu euch gesand / des last / euch nicht verlangen. fo ¶ Sagt mir iunckfraw ob ir den man nicht kennet / Der in denn landen treybt so vill der wūderreich / sie sprach ir edler Furst ich sag euch sicherlich / auff erden hye so lebt keyn man so kunsten reich / er ist den denn leutten (4b) wol bekant / Jesus ist er genennet. ¶ Filosian der frewet sich der liben mer / | das was angestrichen fehlt er sprach nun sagt mir zart t e iunckfraw a | geser / darnach stett gar sicherlẏch meynes | hertzen ger / wo hat er solche wunder than | ader in welchem lande. | ¶ Die meid die sprach ich sag euch edler he | mein zu Chana in dem dorff do thet er wun | (nach mein ein strich von Tinte) der schein / do macht der herr ausz einē was- | ser guten weyn / er ist der aller weyste man | S. I/9 sein kunst ist mancher hande. | ¶ Zu Naym dort in der gallilea lannde / Do | was einer witwen sun todt v lag auff der | bar. der herr der kam gegangē zu den zeitten | dar. erweckt in auff vō tod das sag ich euch | fo furwar. des was gar fro Filosian. v thetz | dem Keyser bekandt. ¶ Der keyser sprach ich klag euch allen hie mein not. v das mich todten wil meyn ey gen plut so rot. dz mich nit zu im nemen wil der reine tod. des schrey ich hewt o we der klag. vnd meiner grossen schwere. ¶ Do sprach zu im d̾ Edel Furst Filosiā. O edler keyser hör wir wissen einen man. der ist mit seinen kunsten also wol gethan. wölt ir in habē auff ein tag. er sol euch kumē here ¶ Nun wolt ir yn han er mag euch villeicht werden. Die weyl ich mag gereytten farenn ader geen. v mit gesundtē leyb auff meinē fuessen steen. vind ich in dort ich wil in bittē vnd auch flehen. das er mir nichtz versagē mag. wes ich in bit auff erden. ¶ Der Keyser sprach Filosian ich sag dir danck. nun weyst du selber wol das ich bin S. I/10 also krank. vnd wolt dir nun die reyse wer- (5a) den nit zu lang.das mir das leben wurd ge- spart. byst du den meyster brechste. ¶ Filosian sprach keyser du solt nit verzagē nun hör ich von ym also grosse wunder sa- so wyl der wd̾tekē gen. er weckt auff die gestorben sein vor mā gen tagē. das saget mir die iunckfraw zart. ich such yn mit rechte. ¶ Filosian sprach die reysz die wil ich wagē Jch wil erfaren die zeẏchen v sein geberdt. er tröstet alle die wer seiner hilff begert. wer yn anrufft der lest er keynes vngewert. ich wil mich richten auff die fart. ich will ynn zwar erfragen. ¶ Mein lieber freundt. Filosian bysz nit tzu lasz. ich schwer bey meyner kron vnnd eren thust du das. du solt vermugen ewigklichē dester basz. gen mir alhie vnnd sal ich leben vnd deine kynder alle. (5b) ¶ Filosian nym silber v dz rote golt. nym edel stein v auch dartzu dem reichen soldt. (fo) sitz in eynn schyff nym alles das dein hertze wolt. rosz vnde man mit paner schweben far hyn mit reichem schalle. S. I/11 ¶ Vnnd wilt du in suchen in der iuden land Finst du in dort so bring mir in mit erē her. du solt in vber geben nach seines hertzē ger ist yemādt in dem land v der im sey gefer. du solt ym guten fride geben. bey leben vnd bey hande. ¶ Nun ist er got so solt du ẏn auch betenn an. wann du solt gebietten pfaffen frawen vnde man. vnd allen Fursten da sie ym sein vnderthan. das er sich genedigklich. woll vber mich erbarmen. ¶ Filosian vernym die meinē wort gar eben mit grossem schatz solt du in selber vber ge. bē. hat er den tod verdient du soltin lassenn lebenn. das sol du gebietten gar gleich denn (6a) reichen vnnd den armen ¶ So das er hie meyn leben mach gerechte. Filosian vernym die meinē wort noch basz ist yemandt in dem land vnd der ym sey ge. hasz. du solt von vnser wegen auch vermü- gen das. das du yn treybest ausz dem reich. mit alle seym geschlechte. ¶ Filosian d̾ Furst v ausz erwelte helt. het an des Keysers hoff die besten auszerwelt. S. I/12 wol sechtzig ritter wurden ẏm in ein schyff sestych worstē gezelt / er liesz im laden einen kyll. mit gelt v guter speysen. ¶ Der Keyser der was fro v er den herren rieff / v wen ir kumbt hyn auff den wilden wag so tieff / vnd der wil ich euch geben da ein gutten brieff / ob man euch nit glauben wil / die wa r heyt solt ir weysen. ¶ Mein paner gut sol ir frolich auff stecken. (6b) wer das ansicht das man euch wol gelau- ben musz / v sagt ir dort vō mir den meynē werden grusz / ich werd sein noch fro würd mir meyner seuchen büsz / ia vind man noch der leut so vil / die ser wurden erschrecken. ¶ Filosian sasz in ein schiff v fuer vō dan vnder seym panner het er mer dan hundert vnder syn̾ bādre wor he mee van sestych dusent mā man die ym do von dem keyser waren vn- derthan der kyel hyn auff dem wasser flosz / tieff auff der Tyber vnde. V vp der reye vass he wol eȳ gans dat iar Eyn wȳter v eynē somer dat ys war her he myt synē schippe kōde komē dar he warp synē ancker dep al vp des meres grūde V auff der reysz do was er wol ein gātzes iar / ein winter v ein suer sag ich euch fur war / bisz das er kam zu einē grossen schiffe dar / er thet dem ancker eynen stosz, tieff inn des meres grundt. S. I/13 ¶ Sie richten zu v furen do zu lande / Des keysers fan wart auff gericht gar offenbar des keysers bāner wart vpghe steckē die iuden v die heyden wurdē sein gewar / vor grossem leyde raufften sie ausz part v (7a) har / weib man vnd kind ir leyd was grosz / vnd wunden ser ir hende. ¶ Die iuden die erschracken von des paners schweben / ein boten lieffen sie gen Jerusalē ein strebē / d̾ tag was heylig das volck was do heymen eben / der bot der rieff des keysers fann / zu lande kummen were. ¶ Die iuden v die heyden hettē vor gehört wie von den Römern solt werden yr ee zer- stört / des waren sie von frewden grosz leyd bekert / v Pilatus das besan / sein hertz kam ym in schwere. ¶ Sie richten zw als in grossen eren / Die iu- den liessen ander ding do vnderwegen / mite lobgesang so giengen sie in schon entgegenn myt grotē loue sāghe ein schar der andern weychen must do auff den stegen / sie rufften alle weib vnnd man / (7b) bysz wilkum Römischer herre. ¶ Filosian der danket schon den iuden do mit zuchtigklichē mut v das er sprach also S. I/14 nun danck ich got vnnd byn des ausz d̾ mas sen fro. das wir seint hie ein gantzes iar. dz musz wir alle reysen. ¶ Pilatus sprach ich hab es gar wol vernu menn. wie das des keyserfan tzu lande solte kumen. er sprach des sol wir alle habē guten frumen. weyb vnd kindt die leute zwar. die man wytwen vnnd weysen. ¶ Pilatus sprach ich frewe mich lieber mere Jch hab gericht funff t zehē iar in dyser stat Jch hebbe gherychtet langk hir yn dusser stat v auff dem land das mir nie kam des Key sers rat so nahent als er nun mit leib hie bei mir gat. ich bin sein fro sag ich furwar. das ir seyt kummen here. ¶ Filosian sie furten auf des keysers sal. die (8a) iuden vnnd die heyden trieben reichen schal. das es so weyt yn der grossen stat erhal. sie dientenn ym in grosser not so recht gar key- serleichen. ¶ Sie setzten yn wol auff ein kusz was pfelle rein. sie trugen in fur granat v den planck en wein. ein gulden pecken das was voller fingerleyn. die waren all von golde rot. vnd von gestein so reychen. S.I/15 ¶ Filosian sasz auff dem stul v dachte. wie das er des keysers schēck gruff weyszlich an fo vor im do stunden auch wol mer dan Tau- mer wā dusēt man sent man. doch stundt vor ym des Keysers auffgerichter fann. sie musten thun was er gebot. die brieff er mit ym brachte. ¶ Filosian der nam Pylatū bey der handt. wilt wissen warumb vns der keyser hat ge- (8b) sand. das wir seind kumen her in dyse frem- de land. er last euch alle seer grussen, das yr mich berichten. ¶ Die römer vnd der Keyser haben wol ver numen. sie hiessen vns her ziehen dem keyser zu frumē. man sagt in dort wie das ein mey- ster her sey kumen. der künde alle seuchē bus- sen. vnd die mit wortten schlichten. ¶ Man spricht er kund die todten machē le ben. Man sagt vns dort das Jesus sey der name sein er kan ausz reinem wasser machē plancken wein. wo findt ich yn nun sag du mir den willen dein so wil ich dir des Key- sers suessen. mit gantzen trewen geben (fo) Pylatus der erschrack vnd kam yn grosse not. vor leyd so wart er pleich vor schrecken S. I/16 wart er rot / er sprach vil edler furst warlich der ist todt / vnd furwar so sag ich das / vnd red das auff mein trewe. ¶ V des erschragk er edel furst Filosian / (9a) er stūd v sach Pylatū also veintlich an / er sprach wie mocht gesterben also eyn kunst- lich man / auff yn so warff er grossen hasz sein hertz kam ym in r ewe. ¶ Vnd wie mocht also behender mēsch ster wu mochte so eȳ behende mā yn korte ymmer steruē ben / Vnd der die todten lewt kan machē wi der leben / die lamen schlecht den plinden yr gesichte gebē / pilate dise rede die soltu merck en eben / bescheyde mich der mere basz / das recht ist nicht dein erben. ¶ Pylatus sprach hört iuden heydē vberal die sich gesalt haben her auff dyesen sal / der Furst der klaget vnsers herren Keysers qual / er fraget mich vmb ein meyster klug / der sey in dysen landen ¶ Des hab ich in bericht gar in huetzer frist wie das der selbe meyster hye gestorben ist / es ist auch war er het ynn ym gar scharffe list / die kunst vnd die er bey ym trug / die wa- ren mancher handen. S. I/17 ¶ Von seinem todt so wil ich gar nicht wis- (9b) sen. Herr Furst ir fraget auch die selbē iuden Centurio Annas v Caypha do Annas. Cayphas vnd auch der Centu- rio. die waren alle drey bey seynem todt gar no. das man yn an ein kreutze schluege. vor not. die stein auff ryssen. ¶ Die iuden sprachen edler Furst Filosian. habt gutten mut seit unbekümert vmb den mann. west yr die grossen vbel die er hat ge- than. er hat vns bracht so gar zu nicht. mit seyner newen lere. ¶ Filosian sprach wie kumbt das das er ist todt. das wil ich warlich wissen hie an al- len spot. yr Edler Furst do hat man yn ge- kreutzigt tod. Pilatus het ein falsch gericht vnd ander iuden mere. ¶ Der Furst d̾ sprach wie hat er das erwor- ben. Das ir in habt mit nageln an ein kreutz geschlagen. nun hab ichs nie gehört bey al- len meinen tagen. Pylate du solt mir die rech ten warheyt sagen. ich wil doch wissen die geschicht. war vmb er sey gestorben. ¶ Pylatus sprach herr Furst ich wil euch sagē das. er machet die plindē gesehēt v dē ( steht 10b) b S. I/18 siēhen basz. darumb in trugent zwar die iu- den grossen hasz. sie suchten manchē falschē syn. wie sie in wolten todten. ¶ Pylat 9 sprach herr Furst ich wil euch sa genn mee. sie gabenn schuld er wer ein störer irer ee. sie theten ym mit geysseln vnd mit be- sen we. das ich gericht sasz vber in. dz must ich thun mit nöten. ¶ Die iuden hetten vmb in ein gedinge. Cay- phas der bracht seynen Junger einen an. dz er verkaufft Jesum den vil guten man. vnd der des todtes warlich nye keyn schuldt ge- wan. er gab yn vmb ein kleyn gewyn. vmb dreyssigk pfennige. ¶ Pylatus sprach herr Furst wolt ir hören (11a) basz. die erste vrsach die kumbt her vō Cay- phas. v auch vō seinem schweher Annas wyssent das. die giengen dar auff alle zeyt. wie sie in möchten fahen. ¶ Der herr d̾ kam geritten her an dem palm tag. etlich empotē ym grosz eer als ich euch sag. Cayphas mit dem gelerten falsches ra tes pflag. sie saelten sich nahent v weyt vnd kamen ym so nahen. S. I/19 ¶ Am gründonerstag spat in einem garten. Do wart der herr verraten v gegebē hyn. von seynem iunger eimem gar vmb klein ge- wyn. sie kamen gar behende dar v fiengen yn. sie tötten yn durch hasz vnd neyd. vnnd schlugen in gar harte. ¶ Filosian der sasz v wasz erzernet gar. er sprach yr iuden nemt der red gar eben war. erfar ich die warheyt als klein als vmb eyn har. ich forcht es werde euch zuschwer. des gib ich euch mein trewen. ¶ Pylatus der saget mir er wer ein frumer mā. an seinē tod do was er gar vnschuldig an. wann ir schryrt alle mit lautter stymme Kreutzigen. nach seynē todt stundt all ewer ger. das mag euch noch wol rewen. ¶ Habt euch mein trew es beleibet nit vnge- rochen. Pylate v ir iuden habt ir recht ge- than. das ir getöttet habt hie disen guttenn man. yn neyd vnd hasz vnd des er nie keyn schuld gewan. vnd wirt der keyser ynn der mer. erwer ee die wirt zerbrochen. ¶ Do trat her fur der iuden byschoff Cay- phas Pylate richter warumb darstu reden bij S. I/20 das. das wir do vnsern neid v den grossen hasz. soltē han auff den man geleit. das wil ich dich bezeygen. ¶ Grossen gewalt thustu vns vor dē Furstē frey. bey tag v nacht so was doch ye dein wil dar bey. v was ich sag v das es gētz lich war sey. her Furst das sey euch geklagt die schuld die was sein eygen. ¶ Er lebt noch thet Pylatus streng gericht nach noch ein Strich mit Tinte Nun weysz ich wol das ich yn höret vnde sach. das er was gottes sun als er do selber sprach. vnd er gar stettigklichen vnser feyer brach. das hab ich dir gar dick geseyt. das hieltest du fur nichte. ¶ Pylatus sprach herr Cayphas nun wist yr wol do er dort stund sind ich die warheit rede sol. das ir in sacht v das sein leib was wunden vol. do wol ich yn leben lon. vnnd Barrabam han getöttet. ¶ Do rufft ir alle mit lautter stym als grosz nun wysz pylate du bist nit des Keysers ge- nosz. lest du den man so werd wir alle frew- den plosz. das ich gericht must lassen gann. darzu wart genöttet. S. I/21 Die iuden hettenn gar enn grosz gesprechet Jch sprach yr töttet eweren Kunig das ist war. yr schryhet al nun hab wir keinen Ku nig zwar. dan einen Römischen Keyser sag wir offenbar. dem wol wir wesenn vnder- than. das halten vnser rechte. ¶ Filosian der Furst der was erzurnet sere. er sprach v solt es kosten leib vnd gut vnd ere. es musz gerochen werden glaubent mir der mere. das ir all mit gleichem radt. habt dysen man verderbet. ¶ Jr fuert in von pylato zu herodian. recht samb er wer eyn thore v ein kauckel man. die meyste menig spricht er hab kein vbel ge- than. das wirt auff euch sag ich euch drat. vnd auff ewre kind geerbet. ¶ Gelaubent mir yr must sein all entgelden Weyb vnd man vnd al ewre kind die nach euch kumen. die sollen dises todes nemē key- nen frumen. v alle ewre ere vnd weyszheyt wird vō euch genumē. wen nach vil manig iar hin gath. sein todt wirt sich erst melden. ¶ Do trat her fuer d̾ alte Annas auff d̾ fart er sprach mich wūdert das er was so woll biij S. I/22 gelert. wan er doch vnser iuden also vil ver- kert. das machet als sein falscher mund. mit seiner zaubereye. ¶ Jch kent in wol sein vater was ein zyer man. v auch sein mutter die vns vmb den lon hie spā auch so lasz er selber spen als ich gedencken kan. er vber hub sich alle sundt. der seinen gramatzeye. ¶ Mich vberwundert seiner scharffen liste Er was ein meister v kunde in das gestirn sehen. vn allen wandel kunt er auch wol sel ber spehen. er west das was vō anbegenge nach das ein Strich mit Tinte was geschehen. weisz vnd auch wort vnd allen grund. der menschen er wol wyste. ¶ Der Furst der sprach ich sag euch vnd al ewren geschlecht. hie beide Grafen Fursten Ritter vnnd knecht. wie möcht ein man ge- teylen ein geystliches recht. das ir eynen frū- men man. solt ane schult verderben. ¶ Jr iuden ir werdt all bey recht gar wol be liben. v het ir do die sach dem keyser zu ge- schriben. vnd was der man vor ewrē augen hat getriben. so dorfft man euch an argenn wan. kein schuld darumb zu erben. S. I/23 ¶ Pylatus do kein schult nit habē wolte. die iuden sprachen do her Furst hört vns noch basz. Pylatus sprach do er vber yn gericht sasz. ich mag dich töten leben lassen hörstu das. er liesz yn ser mit geysseln schlahen. das er weyssagen solte. ¶ Nun hört ir iuden ich hab Pylatum ge- fragt. so bit ich euch das yr mir al die war- heyt sagt. ich hab euch vnsers herrē keysers not geklagt. die klag ich euch hie allen dar. helfft mir das leyd ab keren. ¶ Der keyser v die iudē wissen das dar bey wie das der meyster hie gar nahent by euch sey. nun saget mir wol von dem selben mey- ster frey. daran thut yr mir liebe zwar. vnnd ewrem rechten herren. ¶ Durch seinen willen so bin ich her kumen Fund ich in hie so brecht ich in mit ern fort vnd geschicht nun das so habt ir grosse ere dort bring ich yn nit ich forcht ewer ehe die werd zu stört. weyb vnd kind die leutte gar. die nemen sein kein frumen. ¶ Zwen iunger sprachen herr die iuden he.- das Runot steht so ten rat. tag vnd nacht und alle zeit fru vnd biiij S. I/24 auch spat. wie sie in möchten bringen vmb sein leben drat. das red wir wol auff vnser eyd. er lernt vns also schone. ¶ Sie fiengen in v furtē in do fur Annas. vnd im sein zarten leyb vonn plut war also nasz. vor tages zeyt fuerten sie in fuer. Cay- phan. sie legten ym an ein purpur kleidt. v setzten ym auff ein krone. ¶ Die was gemacht vonn scharffen dornn herte. Das im das plut vber sein zartes ant litz flosz. Maria weynt ir iamer d̾ was all so grosz. sie sprach den ich bekleydet hab dē sich ich plosz. so gar in grossen hertzen leyd. in eines diebes geferte. ¶ Nun hort herr Furst wir wollen euch do sagen mer. sie luden ym auff seinen ruck eyn kreutz was schwer. das must er selber tragē zu der marter her. daran schlugē sie in war- lich. er wart daran gehangen. ¶ Sie hubē auff das kreutz mit einē grossen schal. sie stissens nyeder in des steines klufft zu tal. das im sein wunden ryssen auff gantz vberal. vnnd er vergosz sein plut so reich. es was vmb in ergangen. S. I/25 Daran leyd er dē tod mit grossen schmer- tzē. Longin 9 der ritter ym in sein seyttē stach das im in sein hertz do in des todes zil zerbrach er ward gesehen christē glauben er veriach. er sprach mein sund die rewen mich. vō gātz- em meinem hertzen. ¶ Die iuden die erschrackē von der red so ser sie sprachē al genadt vns edler Furst so her wol vō dem man so het wir dir zu sagē mer wen wir dirs alles dorsten sagen. von man cher hande schaden. ¶ Sie sprachē Edler Furst ob du es wollest hörn. er thet die leut in allē landē ser betorn. er sprach also er wolt vnserē tempel zerstorn v den do wieder in dreyē tagē. auff richten vnd auch machen. ¶ Den seinē tod hat er wol erworbē Gelobt sey gott wir han dar mit zu schaffen nicht. Pylat 9 der sasz selber vber in gericht. Pylat9 sprach ir iudē het euch vor v̾pflicht. ir habt in an ein kreutz geschlagē. daran ist er gestor ¶ Pylatus sprach ir iuden redt was Ⅽ ben ir wolt. wan Cayphas der hat an ym die grosten schuldt. du v dein schweher Aas (11b) S. I/26 ward ym do nie holt. ir habt vil falscher list erdacht. bisz das ir in gefienget. ¶ Vnd nach seim tod so gundt ir alle ser wer (11b) ben Cayphas der sprach es wer besser iesus solt sterben. Dan alle welt gemeynigklich hie solt v̾derben. ir quelt in wol ein halbe nacht bysz ir zu gericht ginget kombt fur mich dz ich euch richten soltte. Jr spracht er het die leut v̾kert vō Galilee. v het in ser geschlagē ich sprach wz wolt ir mee. nun richt ich nit ir furt in zu Herodes ee. wie schier ir in herwi der bracht v fund an im kein schulde. ¶ Der furst der sasz in zorn sein farb die gunt sich röten. die iuden stundē al vor ym in gro sen nöten. ach Edler Furst wir haben nye- mant nit zu tötten. sie sprachen all weltliche recht. die sein vns gar genumen. ¶ Pylat 9 sprach ir iudē habt ein solchē mut. das ir laugent fur alles dz ir ye do thuet. nū spracht ir doch vber vns so sol gien sein plut vnd vber alles Judisch geschlecht vnnd all (12a) vnser nachkumen. ¶ Auff sein todt so wardt ir gar v̾flyssen. warūb gabt ir ewer gelt das er euch wardt S. I/27 verrat. ich weyss doch wol in aller falschen ir dz that. ir sprechet er het dem Keyser sey- nen zynsz verpat. hie stet vil Ritter vnd kne- cht. die vmb die sach wol wissen. ¶ Centuri 9 ein Ritter der stund auch do bey (12b) Herr Furst nun wolt ir wissen wie es darūb sey. der selbig man gab nicht des keysers zol frey. die seynen müntz er gebot. das man sie ¶ Jr iudē ir war al mit eern Ⅽ solte gebē augē plint. er sprach furwar er wer des wa- rē gottes kint. er wz gewaltig stein vogel v den wint. darumb kam er in grosse not. vnd gieng ym an sein leben. ¶ Pylate nun gedencke wie du sprechest. Do (13a) wir nun in der Sinagog gesaelt worn. v do man vns zu samē lud mā schelt ein horn darumb was deinē dienern ausz der massen zorn. das sei yn brechten in den todt. vnnd dich an ym gerechest. ¶ Pylat 9 sprach zu handt ir Edlen Römer nun wendet von mir ewer veintliche beger. v glaubt nit an der iudē rach so ser. ich bin vnschuldig dz sprich ich. v schwer bey ew ¶ Doch ym die iuden thetten Ⅽ ren hulden S. I/28 grossen vngefug / mit geyseln vnd mit pesen mā in ser schlug. ich fand an ym keyn schult darumb ich mien hendt zurig. er stundt vor yn so yemerlich. den todt den must er duldē ¶ Sie kaufftē in darumb wart er verratē. Sie schryen all vber vns so sol gen sein plut darumb so halt ich das ir endt nicht werdt gut. das sie dem herre beweysten grossen vber muth. des wil ich gar ver zeyhen mich (Nach mich ein Strich mit Tinte) die iuden es selber thaten: ¶ Symon ein burger redet laut ausz der ge- meyn Pylate du wolst imdoch helffen also klein. du meinst du wolst an seinem tod vn (13b) schuldig seyn. vnd das woll wir beweysen schir. wie du es hast begangen. ¶ Dein mundt der kan wol schlichten vnd machen schlecht. was du nit wollest thun das hiestu deynen knecht. du meynest do du habest ye gerichtet recht v do d̾ herre stūd vor dir. gebunden vnd gefangen. ¶ Du woltest nun das recht gerichtet were Vnnd wie sprachest du do got der herre nit entsprach. do er die marter vnd den tod vor im an sach. v im gewalt v grosses vnge- S. I/29 mach geschach / noch grosser lieb hettest du keyn gyr. du richtest ym gar schwere. ¶ Der edle mensch Lazarus her fur do trat (14a) wie lieblich er die Römer zuuernemen pat. was got der herr wunders an mir begangē hat. wan ich was todt nun hat er mir. das leben wieder geben. ¶ Jr werdē Römer last euch des nit ser ver (14b) dunckē. ich lag vier tag v nacht in der erd v̾sunckē. got nam meinsel ausz der heyssen hellefuncken. zu meinem leib het er sie schir geschicket wieder eben. ¶ Wie mocht ich das v̾schweigē v v̾duldē Seyd das vil hie seyn die all die warheyt ye hen. die es mit iren augen haben angesehen was got der herr der zeychen liesz an mir ge- schehen. des herrē güt v sein begir. das an mir haben wolden. ¶ Pylate dise red hastu gar wol gehört. wie man dich vber zeuget hie mit rechtem wort das du v̾henget hast dē vber schwerē mort des must du heut an disem tag. des Keysers sein gefangen. ¶ Nun nemt pylatū hir gefangē do zuhād S. I/30 vnnd legt ym an seyn bein von eysen starcke bandt. vnd mit dem halsz so schmidt in vest wol an ein wandt. das er mir vō dem leych nam sag. darnach ist mein belangen. ¶ Jst yemāt hie der weisz wo er ist begrabē (15a) der weyse mich do hyn entliche zu der stund dem wil ich geben mer zu lon dan tausendt pfundt sein pests dz wil ich werbē v bleyb ich gesundt. von mir sol er gar ane klag. des Keysers huldē haben. ¶ Joseph v Nicodem 9 sprachē beyd also O edler Furst last ewren zorn weset fro. wir wollen euch noch heut bringen also no. do wir den leib begraben han. mit wird in ho ¶ Vnd wir wundē yn in zēdel Ⅽ hen eren zu der stundt wir kaufften salben mere dan fur hundert pfundt. gar wirdigklichen thet wirs seinem leib kunt. das sahen wol sechs Ritter an. die mochten das nit weren. ¶ Von in der herr ist mit gewalt erstanden. Vnd do ausz dem grabe trat der werde de- gen. do huber auff sein handt v gab in sein en segen. sie lagen al v kundē sich do nicht geregen. er schied vō in v trug den fan. yn S. I/31 seyner lyncken hande. ¶ Der edel weyse Lucas v auch Cleophas bezeugten alle beyd mit einer stie das. wir wissen das der herre bey vns was. in einem (15b) gaden. er vns fand. die thur wz beschlossen ¶ Do ging der herr mit vns ausz auff eynen wag. alle samet redten vō ym nit zu treg. vō seiner marter er mit vns zu reden pflag. dar von wardt vnser hertz verbrant. wir warē vnuerdrossen. ¶ Wir batē in dz er solt bey vns bleybē Er bleyb bey vns vnd nam das brot do in sein handt. er gesegent es vnd brach es er ward vns bekandt. vor vnsern sichtigklichē augē er vss chwant. das nem wir auff vnser sel v ¶ Nun hört Herr Furst noch wöllē Ⅽ leibe wir euch sagen mee. vns waren leutte kumē her von Galilee. die sahen in zu hyel faren ane wee. darūb das er vns alle tröst. er zoch sich auff gar hohe. ¶ Zwen Engel sprahē vō dem hyel do zu handt. ir man vō galilee sagt was ist ewer standt. das ir auff seht wir haben genumen das höchst pfandt. darūb das er euch hat S. I/32 erlost. wol vō der teufel trohe. Vnnd das ist war ob er vns das glaubet. Nach seiner vr (16a) stendt ist er vns zu hylffe kūmē. darumb so schuff er synen willen vns zu frumen. dem. teufel hat er alle seine krafft benumen. erlöst vns ausz d̾ helle rost. die hat er gar beraubt. ¶ Der furst der reysz ab sein gewant vor gro sem zorn. er schrey awue das ich auff erd ye (fo) wart geborn so ich die weyte reysz also hab verlorn. das klag ich gott in seynem thron. dem hochsten got so frone. Er rufft awe dz mich mein mutter ye gebar. nun bin ich ausz gewesen lenger dan ein iar. ich forcht dz ich mit eren nymer kome dar. sol ich also verlo- ren han. die Keyserlichenn krone. Des musz ich woffen in den hyel schreyn. Vnnd das die iuden han verderbt den man so rein. vnd dē wir Romer gar mit gantzē trewe meyn. das must ir iuden vber tausent iar beweyn. ir v die kint her abrahā . ir eygē v ir freyē. ¶ Longin 9 ein blinder Ritter der do gesehēt (16b) wart d̾ sprach ir Edler Furst ich weysz euch auff die fart. ich weysz ein armes weyb das Ich wed eȳ eddel wrouē dat wyff ys arm v guder art. Se hefft eynē dock daran steyt det herrn anghesycht ist von Edler art. die hat ein tuch do stet an S. I/33 des herren angesicht. Das hab ich wol bey ir gesehen manich stund. sie geb es nit vmb ein land noch vm tausent pfund. wer es an wē dē myt yukeit angehsüt yß he kranck he wert ghesunt wyl seck yuck myt wyllē nycht gheuē nemet es myt nychte sicht v ist er siech er wirt gesund. wil sie es selber gern han. so nembt ir irs mit nichte. Herr ob ir wolt ich wil ir botē sendē Jch Herre wultü dat myt enē bodē wyb bitt euch vor last ir geschehen keyn gewalt (nach vor ein Strich mit Tinte) nū weysz ich wol frōica die hat sein gestalt. jk yck or senden so bewär dat du es deyss neyre ghevalt wen dat is de forme vs der rechten stlt Here loue myck des ghemaltes hefft nu hant ghespalt Du schalt or des nycht edd^ aff penden glaubt mir furwar es hat keyns menschen handt gemalt. ir solt ir das mit willen lan. vnd sie darmit nit pfenden. ¶ Der Furst sprach Longinus ich dāck dir guter mer. lasz behennd die frawe fur mich kummen her. ich wil dir volgen alles nach (17a) deins hertzē ger. ir sol kein vngemach ergan des gib ich dir meyn trewe. Gar schyr eynn schnelle botte do wart ausz gesandt. v das die frawe zu dem Fursten kam zu handt der selbē frawen nam was Fronica genant. do sie d̾ furst do blicket an. seyn freud die wart ym newe. Der Furst begund ir dise wart ver (fo) kunden. Fronica mir hat gesagt ein edelman du habest ein tuch do stet des herren antlitz an. das gib mir ob ichs v dich verdien c S. I/34 en kan. mit allem meinem gut so schon. vnd mit allen meinen freunden. ¶ Fronica die erschrack v kam in grosz ar- beyt. das er sie vmb das antlitz bat das wz ir leyt. sie laugent ser dar fur mit gantzer vn derscheyt. der Furst d̾ ruff so wardt mir nye auff erd die weyl so lange. Fronica nun ver nym die meinē wort gar eben. ich mag dich tödten wil ich ader l as sen leben. v wilt du mir nit mit lieb dise kleinot gebē. so must du dich fur eygē ye. v geben mir gefangē. Fro nica sprach ee lasz ich mich verderben. Auff dein droē ich ein kleine sorge hab. nun weysz ich wol dz mirs mei liber herre gab ich wilsz (17b) behaltē bysz dz ich kūme  me grab. ich hab v̾zigē mich alhie. frund landes v der erbē. ¶ Der Furst der sprach Fronica nun glaub du mir. wz ich dir hie gelob dz wil ich halten dir. ich wil dich bringen an die aller hochstē zier. so sie ye wardt an geleydt. das ysrahe lysch geschlechte. Er sprach Fronica nym mit dir dein pests gewandt. sitz in ein schiff vnd zeuch mit mir do zu handt. ich wil dich bringen in das aller beste Land. dir sollen die S. I/35 nen bysz gemeyt. die Ritter vnd knechte. ¶ Also das ich etwas zu lande brenge. Froni ca nun v̾nym gar recht ich wil dir sagē. die meinen wort die lasz dir also wolbehagenn. wilt du mit mir darumb darffest du niemāt fragen. so mache dich gar schier bereyt. vnd sawm dich nit die lenge. ¶ Sie sprach vil Edler Furst ich thu euch sorgē busz. get mit mir armē frawe heym lieb lich vnnd susz. mit all ewrem volck wüllen vnnd parfusz. vnnd helfft mir es entpfahen. schon. mit wirden hie auff erden. Er sprach (18a) zu ir es sol geschehen do zuhandt. wol in der weysen boten wuren ausz gesandt wol in fo stat v vor dē thor v auff dē lant. die iudē heydē ritter dan. auff rossen v auff pferdē ¶ Sie zohē hyn mit einem schönen gesange Se Thogē dar hen al myt so grotē sanghe Dē dock hadde se yn orer laden wordecket Sie het das tuch in eyner laden in dem stro do es der Furst an sach er wart vō hertzenn fro. zu alle seinē volck er do sprach also. wol her ir liebē dienstmā bewart sie vor gedrāge ¶ Die iuden v die heydē hetten das hausz vmbrungen. mit lauter styme sie wieder eyn and̾ sungen. v ich die esel mit den meulern cij S. I/36 ser drungē. v das die rosz an allen spot. vō schweysz do wurden nasse. Die heyden sun- gen in yr weysz missleus. Die iudē mit einan- (fo) der sungen Judicus. die Edel frawe sprach nun bysz gegrust Jesus. der hyel v erd er- schaffenn hat. in rechter zirckel masse. Sie zeyget es also mit hohē eren. Das tuch was De dock was lanck lynewāt v wyt viercket leinen vnd weysz. Der Furst viel ni- der zu d̾ erden kreutz weysz. er sprach wol do (18b) das seyn gebet mit gantzem fleysz. er sprach genad mir herr mein got. ein schöpffer aller ¶ Der furst liesz gebietē das sie stygē Ⅽ herrē von den pferden v solten knyen all gemein lich zu der erden. v solten ym helffen an bet ten den vil werden. v den die iuden mit ge- walt. hetten lesterlich verderbet. Fronica Fronica nā dē dock yn ore beydde hende die nam do in yr handt das tuch. mit hohē eren sie es zu dem schiffe trug. Filosian der thet den iuden einen fluch. er sprach ir iuden iunck vnd alt. Jr all darumb noch sterbet. baldt ( baldt ist von alter hand hinzugeschrieben) ¶ Er nam pylatū selber do gefangē Er liesz (19a) yn furen an einer kettē als ein hundt. vol vn keusch was im sein nasz v auch sein mūdt. er liesz ynn schnelle werffenn in des schiffes S. I/37 grundt. er liesz sie an schmiden gar bald. gar vest an eysen stangen. ¶ Der Furst der schied vngesegent vn iudē dan. er nam mit ym die seinen willen hetten thon. pylatum vnd die gute fraw Fronicā sie furen den achtē tag schon. sie zu d̾ Tiber kamē. Sie furen do die Tiber auff wol zu d̾ stat. mit alle seinē gesinde er do zu lāde trat. nun mügt ir hören wie er sein gesind bat dz sie die fraw lobesan. in grosse hut do nomen ¶ Nun hort wie er sprach zu der vil heren. Fronica got der hat erfullet vnser ger. was ich dir hab gelobt des will ich dich gewer. seyt das wir mit gesundē leyb seynd kumen her. des wil ich fraw dich heut entphan. in (19b) also grossen eren. ¶ Filosian der het vor boten ausz gesandt er liesz die Römer wissen v thet in bekā. vnnd das er wider kumen wer ausz heyden landt des freuten sich die Römer do v zogē ausz mit schalle v die gātz gemeyn iunck v alt der ganze Rat. beleyten in mit grossen eren durch die stat. bysz das er furbasz auff des Keysers brück ein trat. er kert sich vmb vnd ciii S. I/38 sprach also. got danck euch Römer alle. ¶ Er trat do fur den Keyser so geschwinde sein plut erschrack do er dē keyser an sach. nun mügent ir hören wie gar traurigklich er sprach. vil lieber herr mir ist gar leydt deyn vngemach. doch bin ich des ym hertzē fro. das ich dich leben finde. ¶ Der keyser warff sein augē auff v plickt yn an. er sprach bistus mein lieber freunt Fi- losian. wo bist so lange gewesen mit deẏnen dienstmā. ich sprich bey meyne trewe zwar. nach dir was mir gar ange. Er sprach ed- ler Keyser herr das ist mir leyt. ich hab auff dyeser Reysz gehabt grosz erbeyt. ich nem doch nicht das gut das alle welt hie treyt. (20a) dz ich als vil als noch ein iar. solt aussen sein so lange. Filosian was bringstu guter me- re. Bist du gesundt zu lande doch herwider (es scheint besunt da gestanden zu haben ist aber mit Tinte in gesunt verbeßert) kumen hast du erworben deinē willē vns zu frumē. ader hast du icht schadē dort do von genumē. bringstu den meyster also klar. mit deinen dienern here. ¶ Ach neyn ich herr ich hab gelidten grosse not. do ich dar kam die herschafft mir grosz S. I/39 eer enpot. ich fragt nach im zuhāt sie sprach en er wer todt. die iuden v pylatus rat. die hetten in getötet Nun sag du mir Filosian getrewer man. die meinen wortt die solt du doch also verstan. vn was hat er den iuden dort zu leyd gethā. wes wz die schuld welch vbel that. hat sie dar zu genöttet. Nichtz s anders her dan vmb sein gute lere. Filosian weyst du ich ader hast v̾numen. von wem (20b) die sach vber in zu wegen sey her kumen. das sie dem guten man sein leben han genumen nun sag mir es v thu es drat. das ich erfur (fo) die mere. ¶ Zwar herr die iuden gaben pylato all die schuld. gemeinlich iunck v alt die hettē sein kein huld. vmb sein rechte ler entpfieng er do grosz vngeduld. darūb so warn sie gemeyt. die iuden alle gemeyne. nun sage mir Filosi- an getrewes vas was thetest du pylato wi- derumb das auch den iudē vmb das sie irē neyd v hasz. han an dē gutē man geleit die schnöden v gar vnreyne. Jch bin betrüe- bet warlich vm die mere. Jch bringt pylatū fo her gefangē all zu hant. ich liesz in schmyden ciiii S. I/40 mit dem halsz vest an ein wandt. ich legt im an sein pein vō eysen veste band. v hab yn bewart mit arbeit. v bring in mit mir here ¶ Der Keyser sprach was sol der vngetrüe (21a) hund. man sol in schnelle werffen in d̾ Tiber grund. v sol ich siecher man nymer werdē gesund das musz got in seynem reych. dort ewigklich erbarmen. Filosian kanst du mir finden keynen fund. ist dir nit darūb wyssen liche ader kunt. warmit er doch die siechen leut mach e t gesundt. kanst du mir einē Rat geleich hie gebenn mir vil armenn. Also das ich mein leben lenger friste. Wan ich des lan gen legers nymer wirde fro. vnnd es die leng vmb mich nit mag gewerē do. ich musz ver- geen recht als ein faules haber stro. v das auff veldē v in teych. do wirt zu einē miste. ¶ Filosian des Keysers Rat zu essen ludt. er sprach vil lieber herr habt einē gutē mut. nū hoff ich doch all eüre ding werdē noch gut sollent ir gātz gelaubē han. v habē got vor augen. Jch habe in einē schyff gebracht eyn Ick hebbe myt myck ghebracht eȳ wyuis nm De hefft eynē dock das steyt des her antlatt an dat schaltü hi̾ an grosē erē entfan weyb so schon. die hat ein tuch do stet des herrē antlitz an. das sollē ir in hohen erē hie S. I/41 entpfan / v solt dz wirdig betten an. mit an- dacht gar an laugen. Jch satzt ir do meynn trew zu einem pfande. V als das sie do hey mē het das liesz sie dort. sie hat mir nach ge volget her auff meyne wort. ir wert gesundt (21b) wölt ir darā gelaubē fort. ich habe sie bracht an argen wan. mit mir her zu lande. ¶ Der Keyser sprach nū wo ist mein getreu- er rath. ist yemant hie die lieb zu meinē dinst hat. der lasz gebitten auff dem land v in der stat. das sich die leut al richtē zu. mit fannē v mit kertzē. Man liesz gebietten in der stat v auff dem land. das man solt betē fastē (es stand betet es ist aber mit Tinte in betē gebeßert) feyrē al zu hand. vnd sich die leut al zu zyrē in ir best gewand. man solt das thun des morgē fru. mit also reinem hertzē. Vnd er entpfahē gar in grossen eren. Er sey begebē ad̾ do bey vnbegebē. vnd das wir alle gar nach gottes hulden streben. ich wil ym dienē v die weyl ich hab mein lebē ich wil in alzeyt lobē nun. furbas vnd ymmer meren. ¶ Des morgens kam vil volckes an des schi ffes port. sie sungē news gesang das vor nie was gehort. Filosian v der trat in des schy S. I/42 fes ort. er sprach Fronica lobesann. nun lasz dein kleinot schawē. Fronica die stund auff zu hāt v was bereyt. v sie het angelegt ir aller bestes kleyt. sie gieng do hyn da s sie das kleynot her geleyt. sie zeyget das gar wol ge- (22a) than. den manen v den frawen. Sie nam das tuch zu iren beyden henden. Fronica die was auch bereyt aldo zuhādt. mit dē Furstē so trat sie furbas auff das landt. do wardt ir wol die aller groste eer bekannt v alle die es sahen an. die knieten auff dem sanden. ¶ Vil volckes das do kniet auff dē sande da die sungen alle sambt misericordia. die man die giengē vor die frawen giengen nach. be leytten sie v kamen schir. hyn auff des key- sers veste. Filosian der danckt den Römern vber al. v mit der frawen trat er furbas in den sal. v do der Keyser innē lag in grosser qual. er sprach nach ewers herztē gyr. bring ich die liebstē geste. Do trat sie fur denn key- Se trat seck wor dē Keyser also linde v so se wor dem krākē keyser stünt Dē dock leyde se ou̾ sȳ antld v sȳ mūt Do stūt der krākē keyser vp v was ghesūt ser also linde Fronica do alleyne vor dem pe te stundt. das tuch legt sie ym auff das ant= lẏtz v den mundt. do stundt d̾ kranke Key ser auff vnd wardt gesundt. frolich in also S. I/43 zarter zyer. geleych eym iungen kynde. ¶ Der Keyser der stund auff vnnd kert von seuchen rost. er sprach Jhesus du bist meẏn herr v trost. Vnd der mich hie vō kranckē seuchen hat erlöst. den wil ich habē fur eyn got. furbasz vnd ymer mer. Fronica stundt (22b) auff vnd kündet gottes wort. do es der Key ser het mit ynnikeit gehort. er sprach ich wil ym warlich ymmer dienē fort. nun sag mir fraw an allen spot. was sein die seynen ler. Das ich ym mit fleysz möge gedienen. Das pater noster ist das aller best gepet. vnd last euch tauffen v seyt in dē glaubē stet. dz sein die ler die got seinē liebē iungern thet. dē sol- let ir dinē also drot. do mit schiet sie vō hinē ¶ Der Keyser liesz sich tauffen v wart do gesundt. er liesz pilatū senckē in d̾ Tiber grūt darinnē so leit er noch bysz auff die heutigen stundt. Tyberius begundt noch basz. dē Cri sten glaubenn meren. Vespasianus wardt gewaltig in dem reych. nach Tyberius tod lebet nit der sein geleych. er hett ein schwern brechē v der ym entschleich. vnnd wen der brech sich üben was. sein freud wardt sich verkerenn. An seinenn seuchē was er ser ver- S. I/44 dorben. Bysz das Filosian ym bracht Fro- nica schon. v auch dz tuch do stet des her- ren antlitz ann. da er gelaubet er wart erlost von seynem pan. nun seind sie todt in sollich er masz. den preysz habens erworben. ¶ Der Keyser liesz sich tauffen v glaubt zu hāt. do ym fronica thet die rechtē ler bekant darumb der Keyser hett sein botten ausz ge- sant. er sprach ir herren voller tugenth. wyr sollen got hie eren. Dem selben Keyser wart do al sein schwer entwāt. herr Vespasian 9 also was sein nam genant. der selbig vil ge- naden an der frawē fant. von dem sich vn- sers herren tugent. darnach thet ser meren. ¶ Er het ein seuchenn was vor nye gehort. Die websen wontē ym vorn in d̾ nasen sein. fo dar von der Keyser leydt so grosse schwere peyn. auff in so wardt gelegt das edel tuch so reyn. die webssen ym ausz der naszen flu- gent. das nest wardt yn verstöret. ¶ Ein grosses zeychē an dem Keyser do ge- (23a) schach. vnd do ym got der herr genam sein vngemach. Er kert sich vmb v knyet nid̾ vnnd sprach. gelobt seẏst du mein herr vnd S. I/45 got. in deinem höchstenn throne. Der Key- ser d̾ stund auff v pflag vil guter witz wie bald er hiesz die frawe zu yn nieder sitz vnd fragt sie won ir kumen wer das fron antlitz fo sie sprach mir gabs mein herr in not. doch also recht so schone. Do man in furt in gros sem leyde her e . v der do thet nie keyn sund noch missetat. die iuden fingen in v brach tē yn in not. sie schlugen in do an ein Creutz do starb er drat. v dz geschach durch neid vnd spot. vnd vmb sein rechte lere. ¶ Der Keyser do zu seinem bestenn diener sprach. nun weẏsz got wol das mir so leyde nie geschach. er sprach nun helfft mir rechen dises vngemach. sie sprachē alle das sol sein vil edeler Keyser here. Der grymig Keyser wolt d̾ Reysz nit lenger beyt. mit vierhalb- tausennt Römernn gundt er sich bereyt. er zoch do hyn vber das wilde meer so preyt. er sprach Jerusalē so fein. ich wil dich vme keren. Jr schnöden iudenn habt an got ge- (23b) brochen Jr bösen falschē hunde was gieng euch not an. das ir verderbet habent dysen guten man. vnnd der euch alle dingk schon S. I/46 machet vnter than. ir habt getött dē schöp- fer mein. das bleybt nit vngerochen. ¶ Der Keyser wart in dem lādt gar wol er- hort. er stifftet in dem land do prennen vnd mort. vnd was der iuden waren wurden all bethort. man wag sie alle gar gering. die iu- den vngehewre. Die thürm vnd die stat all do zubrochen wart. v was ir was den lag es in nöten also hart. die iuden musten han eyn grosse schwere fart. des Keysers zorenn nit vergieng. seyn güt die was ym schwere. ¶ Die vngunst theylt er mit yn do fleyssigk. Als in nun het sein sin v auch sein mut ge- lort wie got durch sie vmb dreysig pfening (fo l. gelert) verkaufft ward. do thet der Keyser nach d̾ schnöden iuden art. er gab ir auch vmb ein me eynē pēnick gaf he dryssych ioden grmych lykē pfenning. der schnöden iuden dreyssig. ¶ Die Fronica behielt das antlitz wunnig- klich. wol vor dē Furstē gienge sie do sicher lich. vnnd do sie furbas kamē in das Röm- misch reych wen es der Keyser plicket ann. er sprach wol mir der stundenn. Seyt das antlitz also grosse krefft hat. d̾ keyser sprach wo ist nun meyn getrewer Rhat. nun west S. I/47 ich gern wie es vmb den leychnam statt. sol ich dan vngerochen lan. sein marter v sein wundenn. Der leychnam der bleybt nymer vngerochen. Titus der Kunig v Vespasi- anus auff der fart. Tiberius der Keyser der reysz nicht do spart. so daz Jerusalem drey- mal zu stort wardt. keyn stein bley auff dem andern stann. die stat wardt gar zu brochen ¶ Tiberius der Keyser wardt erzörnet seer. schnell vnd auch bald sprach er also zu seinē her furbasz sollē sie haben nymer keine wer. also wurdē ir dreysig gebē v einē pfeninge ¶ Vnd do des Keysers mut also ergangenn was. mit seinen herrē er do auff das wasser sasz. v zoh do wider heim gen Rom in sein pallast. vnnd hetten alle fröliches leben. mit mancher hande dinge. Also ist der Keyser do gestorbē. Vnd durch des willē das fron antlitz gen Rom kam. mā het es lieb durch Jesu crist den werdē stam. v noch heütig es tags die Cristē lobesam. got sol ir sel pfle gen eben. den preysz habens erworben. ¶ Der herren vil dancktē dem waren got so zart vnd do das landt vnd auch die stat ge- S. I/48 wunē wart. vn auch zustöret als ein vntreu er gart. nū dācket alle got so klar. in seinē hög sten reiche. Des herren antlitz noch aldo zu (24a) Rome ist. wer est mit inigkeit anruffet d̾ ge- nist. dz vns zu letzte liesz d̾ warē iesu crist. kein heyltū findet mā nindert zwar. dz ym do sey geleych. Darū sol wir es billich gern erē. Vnd wē wir hie an vnserē letztē ende ligē v vns d̾ welte freude habē gar v̾zigē. v dz wir vn sern veindē allē obgesigē. dz es vns allē wid̾ far. des helff vns got d̾ herre ¶ Jch regēbog Ick reghe vf boghe ich mā dich du vil zarter got. der vō dem an gesicht hie wol gesungē hat. ich bit dich herr v̾gib vns vnser missetat. ein lautere beicht e ware reü gib vns vor vnserm ende. dein wa rer leichnā vnser letzt speise sey. v mach vns herr vō grossen haubt sundē frey. in allē nö- ten so solt du vns wonē bey. v des heyligē geystes treü. in vnser hertzē sende. Dz wir er- fulet werdē gotes lere. Dz bit ich dich du sus- er got du werd̾ stā. d̾ vō dē hiel zu d̾ reynē meide kam. v fur vns aller mēschē sund hie auff sich nā nach disez lebē vns v̾neü. vnser freudt vnd ymer mere. Amen. Von alter Hand beigeschriben vide Lobardicā histl. Legēda. L./. g Bl. II/1r Ein lied von der fronica wie sie vonn Hierusalē gen Rom kumen. Jm brieffthon des Regenbogens. Bild Bl. II/1v Bl. II/2r O süsser Gott nach nach din Gnadē stet mein begir send einen engel euß dem hÿmel her zǔ mir/ das ich ein buch mit innigkeit gemache dir / Das ich von deinnen angesicht, müg sprechen ǔnd singen. Wie des vō Hierǔsalem hin gain Rome kam v auch dem kranken kaÿser schwere seuchen nam / Fronika / also kǔnd ich eǔch des bǔches stamm / on gottes hilff vermag ich nicht / der wirdig bǔch vollbringen. Jn gottes namen ichs den lewtten kǔnt / Jn gottes ere so hab ichs die lieder an, wer sie nǔn hört mit J i nnigkeyt we i ÿb oder man / den mug den mag desselben tages nÿmer leÿd bestan / habenss zǔ got dem herren pflicht ǔnd leben one sǔnde etc. Ziu Rom ein Kaser gar gewaltiglichen sasz zerissen ǔnd zervallen ÿm sein palasz wasz / darin fen: sterwerk was im zerstört zeruallen und zerrissen derselbig kaÿser was Tberiǔs genannt nach der Tber die da fleüst beÿ Rom dǔrch walhenlandt / etc. der hat ein seuchē mocht kein man gepüssen / zwellfmeister waren all an im verzweÿffelt/ den seuchen het er vierǔnd zweintzig iare zwar / im leÿb so was er faǔl/ des sag ich eǔch fǔrwar/ er was aǔch lam hab' ich gehört an henden ǔnd an füessen Bl. II/2v der kaiser war sehr fromm, betete Sonne Mond ǔnd Sterne an ǔnd liess ihnen ein solch Bild in ein Tempel schan / dass sie ihm hülfen / aber er behielt die Seǔche. Zǔ Jerǔsalem sward aǔch gekawfft ein maÿd / sie ward gen Rom gefǔrt / als ǔns dÿe Schrifft sagt / die Römer hettē sie vmb fremde mer gefragt wie es stǔnd in der Haidenschaft ǔnd in der Jǔden land . Die Jǔngfraǔ erzählt wie sie sonst in groser Ehr gewesen / dann sei sie gefangen. Gott habe den Jǔden ein maÿ ster gesandt / man spricht ds er dar kǔmmen seÿ aǔsz kriechen|land / wenn er anrü h rt mit seiner kǔnstreychen handt v ist er siech er wird gesǔndt von seuchen hie aǔff erden ǔnd erzählt ihnen von Jesǔs. die Mad kommt vor den kaiser , ǔnd Filosian fragt in seinem Aǔftrag die Jǔngfraǔ ob sie den Maister nicht kenne / sie sagt / er ist den lewtten wol bekannt / Jhesǔs ist er genen net . Filosian fragt nach Wǔndern ǔnd sie erzählt. das von Chana (Canaan) ǔnd in Naÿm. Filosian fährt nach Judia, er fährt ein ganzes Jahr, ǔnd wählt da des kaisers Fahne auf. er wird von Pilatǔs freǔndlich empfangen Filosian fragt nach Jesǔs. Pilatǔs erschrikt ǔnd Bl. II/3r sagt er sei todt. Filosian fragt Annas kaiphas ǔnd Centǔrio, di bei des herren todt zǔgegen waren. Longinǔs sach den herr in die ** ** - ------------ erzählt wird. Joseph ǔnd Nikodemǔs ǔnd Simon treten aǔf. Filosian jammert über die ver: gebliche Reise. Longinǔs ein blinder Ritter sagt er wisse ein blindes wib armes Weib , das ist von edler art , die hat ein tǔch do stet an des herren angesicht.. das hab ich woll bey ir gesehē mannich stǔnd, sie geb es nit vmb ein land noch *** vmb tawsend pfǔnd / wer es an sicht vnd ist er siech er wird gesǔnd / wil sie es selber gern han / so nembt ÿr irs mit nichte . Filosian sendet einen boten die fraǔ Fronika kot zǔ ihm. Fronika irschrikt über seine bitte, zieht endlich mit nach Rom , nach dem sie das Tǔch bei Gefangen in einer Lad herbei gelegen. Sÿe grÿst er also mit hohen eren / das tǔch was vierecket leÿnen vnd weisz / der fürst fiel nider zǔ der Erden creutze weisz / er sprach woll do das sein G gepet mit ganzem fleisz / er Bl. II/3v sprach genad mir herr mein Gott ein Schöpfer aller herren. Fronika bringt er ins Schiffe. Pilatǔs wird aǔch in Eissen ǔnd Stangen mit geführt. nach 8 Tagen sind sie in der tiber. Filosian erzählt alles dem kaiser dieser befiehlt Pilatǔs in die Tiber zu fürhen Filosian erzählt von Veronika. der kaiser läst beten / ǔnd singen in der ganzen Stadt.Veroni: ka zeigt allem Volk das Bild ǔnd tritt zǔm kaiser mit Filosian. Vn trat sie fur den kayser also linde / Fro: nika dr allaine vur dem pett stǔndt / ds tǔch legt sie im aǔff des antliz ǔnd mǔnd / do stǔndt d' kranke Kaÿser aǔff ǔnd wardt gesǔndt / frölich in also zarter zÿer / geleÿch eim jǔngen kinde. Fronika verkündt Gottes Wort / Tiber betet en / ǔnd liesz sich taǔffen, Pilatǔs wird in den Tiber versenkt . der keÿser liesz sich taǔffen v gleaǔbt zǔ hāt do im Fronica thet die rechtē ler bekāt / darūb der keÿser hat sein poten aǔsz gesandt / tǔgent wir sollen Gott er sprach ir herr voller tǔgent wir sollen Gott got hie eren. demselben keÿser wardt do all Bl. II/4r all schwer entwant , herr Vespasian' also was sein nam ge t nant , von dem sich vnsers herren jǔgend , darnach thet ser mer en. der hatte websen in der nase, ǔnd wir auch der Such geheilt. er fragt Froni- ka nach Jesǔs, ǔnd zornig beschliest er Jerǔsalem zǔ zerstörren, weil sie Jesǔs getödtet hetten. er Gelt ǔnd verkaǔft 36 Jǔden für einen Pfennig. Er behält das Tǔch. Titǔs, Vespasian ǔnd Tiberius zer: storen Jerusalem, so dasz es 3 mal zer: stört wird. Tiberius gibt 36 Jǔden für einen pfennig etc. das antlitz ist noch zǔ Rome. etc. Gedrukt zǔ Nürmberg dǔrch Wollfgang Hǔber Anno 15Xij _ _______________________________ Ein lied von der Fronika Nbg. W. Hǔber 1512. Panzers *** S. 123 (08 wy ) 02.7356 S. III/50 Euer Hochwolgeboren erhalten hiebei Jhren Wǔnschen gemäß die Veronika, die ich Jhnen auf einer Wochen zǔ Gebot stellen kann. Wie sie sehen werden ist die Handschrift abscheulich ǔnd schlecht. Strophen des Gedichts sind mir auffallend; eine 13 zeilige ǔnd eine 12 zeilige wechseln, so viel ich sehe mit einander . die erste, die sich gleich im An= fang rein darstellt, wenn man v.9., statt Kunnigen Kunden liest, hat folgende Reime: aaabcccbdeeed. die zweite stimmt mit der ersten in den Stollen; der Abgesang hat aber deed. Veronika beginnt an der Stolle, wo das Zeichen liegt, das vorhergehende enthält * und legendenartiges aǔs dem Orient. Bitte ǔm meine Empfehlung an Jhren Herrn Brǔder gehorsamst W. Müller Göttingen 5. Nov. 1840 S. III/51 (Cod. Hildesh) eȳ keyser quā des namē do yck y bekāt y Titus vespazian 9 was sȳ name ghenāt wel grotter gnade he an de doke want wor war als vns de schr i fft nú saß sȳ süke bekūt ōme to kerē he hadde eȳ süke de nü werlde was ghehort Dat ōme de wespē wōden yn der nesen syn Dar an hadde he yāmer vn sware pyn Dar vp lede de wroüe dat sulue dockelyn De wloghē ome to der es stand erst sȳ nest, aber sȳ ist durchstrichen u. von derselben Hand or darüber gesetzt. L nese vd or nest wort worstort Do dat wūdertekē an dem keyser schach 23a Dat de suke eynē ende nā v sȳ grot wnghemack he wel neder to der erd v sprack Gnade m Gnade meck mȳ god mȳ schopper v mȳn here De ke y ser was wro he v al sȳ ghesynde seyt wu drade he de wrouē to syck komē leyt V wā or syck al dynck berychtē leyt Wā wē dat eddel antlat dar hē ghekomē were Se sprack dat gaff myck mȳ god v mȳ leue he_re Do he üp dusse erd hadde wel wūders ghedn Dē de snod iodē so lestslykē ghedodƷ hn Se pynde on dat ōme sȳ srte lyff wā blode szte (=zarte) /auf zeile 10 der holz *** ) ran Dat dedē se ōme dorch ousmoeyt me synē gudē lere wyl ghy horē w ü de eddel keyser sprack hyr me wyl yck wrekē an ōne al mȳ nghemack Edder nūmer to rome komē vndes dack he sprack S. III/52 bereydet jück gy rykē romeskē herē De tornyghe keyser wolde do nycht lēgher beyden Myt werde halff hūdert schyppē d.i. vierde halb leyd he syck bereyden He segelde snel beyde dep v brede He sprack we deck iherusalem Jck wyl dyck me kerē by iodē hebbē sere an myck ghebrocken (23b) He sprack gy iodē wor me hebbe gy dat ghedan Dat gy den gode mā so lastslyke ghedodet han. Gy siloghē on dat ōme sȳ sarte lyff wā blode rā. Seyt gy snod ioden dat schal an yück wer ghewrokē Do de toringhe keyser dar to lande wart ghewort he stychtede brant roff v grotē mort De ioden hadden do neyne wrede dort he wor delghede wylt tm v al dynck wnghehure mürē d.i. ungehiure borghe dar worstoret wart he lonede de ledighē yoden wöl na rer rt de leghe Seghe ? et dasselbe wort p. 22b. wart an one dar nycht ghespart Se beydē dē herē me gnade sȳ mylde was dar düre he beuysede sȳ tor e n so wuētlykē wēte also god ve dertych pēnȳghe ghegheuē wart So schattede he de iod io na orer art Se mostē warē ēn angestlykē vard Ve eynē pēnick gaf he dryttych ioden grmych lykē Nv hebbe wy dat als wol gehrt wu iherusalē v dat gode lant wart worstort De keyser hoff syck wedder wort no rome V erde dar god L  syne ewyghen ryke S. III/53 Dusse antlat v fronica To rome ist (24a) ) we dat an sd v loüe an vnsē herē ih crist wēte vp erd nēn grotts hilghedoem ist So werdych v so grot dat dusse kūne ghelykē Hir me so wyl wy g̾ne erē wā wy asmē an vnssē leste ende āmē an lygghen w al der werlde wrolycheyt hebben worteghen Dat vnß de bytter doet wyl an stýghen So mote vnß god to hulpe komē dorch ih vnsē herē Jck reghe vs boge mane dyck dü wyl sarte got De dusse wort wā godes antlate ghe dychtet hat Gyff wnß hes was rüwe v bestedeghe wnß  dy stadt V eȳ lutter bycht an wnsē lestē ende legghē v dȳ hilghe lycham mȳ leste spise sy Amē Byddet wor de schryuer gl  de palme auēde m0ccclLllll Na vnses herē ghebort ** Cassel 13. Nov. 1840 Bl. IV/5r A ch suser got alle deyner genodin ich beger S ende eÿnen engil von dem hȳmel czw mir her D az ich eȳ buch mit ÿnnekeyt gemache dir D az ich von deÿnem angesichte mge sprechen wd syngen W ÿ von ierusalem hÿn ken rome quam W d dem cranken keysir grosir suche benam V eronica so nenne ich uch daz buchiß stam * ne gotis hulphe kan ich daz selber nicht vol brÿngen * ngotis ere wil ichs den lewten kunden P ngotis namen hebe ich dese lit hÿ an * er dÿ an hort mit ÿnnekeit vrowe ad' man * em mag an dem tage nÿer leit entstan W il her in gotis vorchte streben wd leben ande sunde H y vor gewaldiclich czw rome eȳ keẏser sas * w rissen wd czw vallen ist im al syn pallas * an sit dor ÿnne wachsen nesseln wd gras * eȳ venst'werk ist im czw stort czw brochen wd czw rissen * iz keÿsers nam waz sich tibei'as genāt * ort noch der tifer so wirt is al dÿ werlde bekāt * dinten konige vursten gowin wd lant D es offene ich uch des buchis ort daz ir is sullet wissen H er hatte eyne suche dÿ kunde keȳ man gebussen C zwelf meist' woren alle an im vor czwÿfele gar H er hatte dy suche getragen xxiiii iar B ynnen was her vul daz sage ich uch vor war O uch was er lam ich singe uch vort in handen wd in wūsen C zw ierusalem wart gekowfet eyne mait D i wart gesant ken rome alz wns dÿ schrift hÿ sait D i romer hatten sÿ wm vremde me' gevrait W ÿ iß stunde in d' heÿdenschaft wd in der iuden lande D ÿ mait sprach ich sage uch allis daz ich weis M ich ving eȳ heyde wd vurte mich verre in eynen creis G ot eÿme richen romer in seȳ h'cze reÿs D az her mich loste ÿn koufenschaft mit sydinē gewāde D or mait wir vragen uch wm vremde mere D or mait sagit vns wir horen ouch in genen landen dort W y habit gesen ir adir waz hot ir gehort S agit vns des wirs den keiser lossen wissen vort W y lange wert ir dort in haft ad' wēne quemt ir here G ot hot den iuden eÿnē meist' gesant Man gicht h' sẏ komen her ws krichen lant Wen her an rurth mit seÿner meisterlichen hant Bl. IV/5v J st her sich her w't gesūt waz suche her hot of erden O uch spricht man dort daz iħūs seÿ der name seȳ H er kan aws lawterem wassir machen reÿnen weÿn P ilatus sprach her were komen obir reyn // geberde H er ist lang wol spricht seÿn mūt ouch hot her eÿn gut D er worheÿt ich nicht lenger kan vor hengen E ÿn teÿl der iuden haben ẏn vor eÿnen got D az andirteÿl gar eren spot ws ÿm hot D az dritte teÿl daz suchit eÿnen valschen rot W ÿ daz sÿ ÿn in kurczir vrist von seÿnem leben brengen W y schÿre der kranke keyser dese rede vor nam D o her of seÿnem bette lag sich wd lam W ÿ snel her rot czw seÿnen vursten illen nam W en her hatte stetis bey im dÿ besten romer alle S e sprochen waz gebewtistu edeler keÿser her W as is deȳ will ader waz is deÿnes hercen ger W alusian sprach keÿser daz loz wÿssen mer W uste vnß herre deÿnen syn wÿ vns deȳ rot gevalle W ir sint betrubit keÿser wm deyne seuche S int dÿ czwelf meÿster alle an dir vor czweÿfilt han W d se mit eren kunsten dir sint ab gestan D es sint betrubit keÿser alle deȳ man W ip wd kint herre daz vor nÿm dÿ romer alle gliche D er keÿser sprach ich clage euch alle meÿne not D az mich wil alle tage toten meÿnes selbis blut W d mich nicht nemen wil czu im der reÿne tot D er keÿser rif owe der czÿt sint groz meÿne swere D o sprach d' reÿne vurste her walusian E deler keÿser hir wir wissen eÿnen man D er ist an seÿnen kunsten alzo wol getan H atistu sin of eÿnen tag her sal dir vil wol w'den D ÿ weÿle ich mäg gereÿten varen adir gen A dir mit hÿ gesundem leÿbe of vussen mag gesten D arftu seȳ of eÿnē tag her sal dir vil wol w'den V ÿnde ich endort her sal dir komen herre D ÿ weÿle ich kan gereiten varen ad' gen A dir mit gesundem leybe of meÿnē vussen mag gesten w or ich en vinde ich yn beten wd vlen // //erden D az her geweigern nicht en mag waz ich en bete of // H er keyser sch valusian bicz nicht czw laz Bl. IV/6r J ch swere dirs bey meyner crone wd tustu daz D az saltu wd dÿ deÿnen ken mir deste bas K en mir vor mogen sulde ich leben wd deÿnē kind^e bas W alusian no nÿm silbir wd golt N ÿm edele gesteÿne wd dorczw reÿchen solt S icze ÿn eÿn schif wd nÿm mit dir allis das > R os wnd man nÿm seÿdin gewāt vare hÿn mit reÿchē schalle W iltu ÿn suchen in der iuden lande V indestu ÿn so brengen vns mit eren her D w salt ÿn obir gebÿn noch seÿnes herczen ger J st ÿmāt in dem lande der ÿm seÿ geuer W ÿrke ken ÿm vrede daz vor nÿm beÿ halze wd beÿ handē I st her eȳ got so saltu ÿn ane betÿn lan * w salt gebÿten phaffen vrowen wd man W d allen wursten daz se ÿm synt wndirtan * f daz her sich genediclich obir vns irbarme W alusian vor nym dw wnse rede ebÿn M ÿt grossen eren saltu yn lozen ober gebÿn // leben * ot her ken ymāt vordÿnt den tot noch sultu in lossen // * cz saltu gebÿten glich den reychen wnd den armen * f daz her wnse leben mache gerechte W alusian du salt den iuden sagen daz J st ÿmāt in dem lande der ken ÿm trage haz S o saltu von wnsz wegen vor mogen daz D en vor treÿp aws dem reÿche mit alle seÿme geslechte V alusian der trat czw schiffe wd vur von dan H er hatte wndir seyme banÿre me wen hundirt man D ÿ ÿm alle von des keysirs weÿn worn wndirtan H er vur do hÿn daz wassir doz al vf der tÿbir vde H er waz vf der reÿse wol eȳ ganczÿs iar E ynen wynt' wd eynen somer daz ist war A lzo lange daz her mit seyme schiffe quam aldar D o warf her seÿnē ankir ws tif in des meres grūde S e richten czw wd wolden varn czw lande D es keÿsirs banÿr wart vff gestackt daz sÿ aldar K omen worn des wurden dÿ iuden schyre gewar V or leÿde se rowften barth aws wd hor W eÿp wd kint ir leit waz groz se wūden ere hende D ÿ iuden woren snel wd wurden do in eÿn W ÿ schÿre se boten santen ken ierusalem D er tag waz heylig dÿ lewte woren alle do heÿm Bl. IV/6v D er bote rif des keysirs van czw lande komē were D ÿ iuden hatten alle lange vor gehort W ÿ daz dÿ romer ir e wolden han czw stort D es wurden se in erem mute sere vor kart D o pilat 9 daz vornam seȳ h'cze wart ÿm swere S e richten czw alzo mit grosen eren D ÿ iuden lisen alle ir ding do wnd' weȳ M it eÿme grosem gesange gingen se em enken S o lange daz eyne schar der andirn mochte begeyn // // hern S i riffen alle weÿp wnd man seÿt willekom ir romisschen // V alusian dankte do pÿlato mit czuchticlichen worten S prach her czw ÿm do so wir danken gote D az wir so mit gesundē leÿbe komen drote W ÿr sÿn gewest eȳ ganczis ior alle vf desir reÿse P ilat 9 sprach her vurste do wir daz vornomē D az des keysirs vane were czw lande komen D ez sulle wir alle nemē gar vil gutē vromen W eÿp wnd kint daz ist al wor wetwen wd weÿsen O uch vrow ich mich h're desir liben mere G erichtit han ich xv iar in desir stat W d vf dem lande daz mir nÿ des keÿsirs rat N ÿ czw vns quam her alz ir mit libe beÿ mir stat D es bin ich vro daz euch d' wint hot brocht al here P ilat 9 vurte walusian vf des keÿsirs sal D ÿ iuden wd dÿ heÿden hatten grosen schal D az is alzo weÿt obir al dÿ stat ir hal S e dintem ym in groser not so rechte keÿsirlichen M an saczte ÿm vf eȳ kussen daz waz sich baltekÿn M an t r ug ÿm do vor granat wd blancken weȳ E ÿn guldin becken daz waz vol guldÿner ving'leȳ D ÿ woren alle vō golde rot wd vō gesteÿne reÿche V alusian der sas vf dem stule wd gedochte W ÿ her keÿsirs botschaft griffe weislich an V or ÿm dinten iuden heÿden tawsūt man O uch stūt vor ym des keÿsirs vf geract' van S ÿ musten tun waz her gebot ouch briue h' mit ÿm brochte V alusian nam pilat 9 beÿ der hāt W eÿstu wor we d' keÿsir vns hot us gesāt D az wir komē sÿnt in dese vremde lant D az wil ich dich vs desim brÿue gar endelich berichten Bl. IV/7r D er keÿsir wd dÿ romer habyn wol vor nomen H er hÿs vns czyn wd hys vns daz mit nichte vor sewmen S e wissen wol daz eȳ meister ist her komen D er kunde alle sewche vor treÿben wd dÿ mit worten slichten H er kunde dÿ toden lewte mache leben O uch spricht man dort daz īħūs seÿ der name seȳ H er kan aws lutrem wassir machen reÿnē weyn W o vinde ich den dez sage mir den willen deyn S o wil ich dir in grosir libe des keÿsirs seȳ hwlde gebin P ilat 9 irschrak wd quam in grose not V or iomer wart her bleÿch vor leÿde wart er rot W d sprach vil edeler vurste der man ist tot * or ware sage ich euch wd neme is vf meȳ trewe * o irschrak der getrewe her valusian H er saz wd sach pilatum alzo vintlich an * er sprach wÿ mochte irsterbin alzo behende eȳ man * f in so warf her seynē haz seȳ hercze quam in rewe * ÿ mochte so behende eȳ man irsterben * er dÿ toten lewte kunde machen leben D y lamen g e nde den blinden irgesichte geben P ilatus dese rede saltu m'ken eben D w salt mich bescheÿden baz dis gerichte is nicht deȳ erbe P ilatus rif nv horit ir iuden obir al D y sich gesāmelt habin her vf desin sal D er vurste clagit mir vnsirs herren keysirs qual O uch vroÿt her mich we eÿnē man der seÿ in desym lande D es habe ich euch bericht in desÿr kurczen vrist D az der selbe man alhij irstorbin ist D az ist alwor beÿ ÿm hatte her scharfe list D ÿ kunst dÿ her beÿ ym trug dÿ waz so mācher hande V on seÿnem tode wil ich ÿo nicht wissen H erre vrogit ir dÿ selben iuden da C entui'o Caiphas wd ouch anna D ÿ woren alle dreÿ beÿ seyme tode na D o her starp han ich vor nomen vor leÿde dÿ steÿne of rÿssen D er iuden bischof trat her vor eȳ kayphas H er sprach pilato richter wor we redistu daz D az wir iuden solden haben wnsen haz V f den selben man geleÿt daz wil ich dÿr beczeÿgen G rose gewalt tustu vns vor desym herren hÿ Bl. IV/7v T ag wd nacht czw allen czeÿten ouch ÿ wd ÿ S o waz is steticlichen ÿo deȳ rot do beÿ H er vurste daz seÿ euch gesaÿt dÿ schult is ÿo seȳ eÿgin H er lebete noch wd hette geton deȳ valsch gerichte J ch weÿs is wol daz ich daz horte wd sach H er were gotis kint alz her mit seynem mūde sprach W d czegen in daz her stetis wnsir vigir brach D az habe ich ym gar dicke gesait daz hatte her alz vornichte C aÿphas der alde sprach vf der selbin vart H er vurste mich wūdirt sere her waz so wol gelart H er hatte wnsir iuden mer wen halp vor kart M it swarczir kunst tet her daz wd ouch mit koukeleÿ J ch kante seÿnen vater daz waz eȳ czȳme r man W d seȳ mut' dÿ vns me lon hÿ span O uch laz her selber spene daz ich gedenken kan D eÿner kunst waz waz her eȳ herre der nigramancie M ich wūdirt sere seyner scharfen liste H er waz eȳ meister wd kunde in daz gestirne sen W az von ane genge bis her waz geschen O uch kunde her wnsen heymelichen rot vor spen W ÿse wd wort wd alle grūt der h'czen her wol woste C entu'io der ritter stūt ouch do beÿ H er vurste wellit ir wissen wÿ is dor me seẏ S e czegen in her gebe des keÿsirs czolle vreÿ W d seÿne mūcze her vor bot daz man ir nicht sulde gebȳ J ch spreche w'lichen her waz gotis kÿnt W ir iuden woren alle mit senden ougen blint H er hatte gewalt der sonnen woge a wd allen wȳt D o von quam her in grose not wnd ging ÿm an seȳ lebȳ P ilat 9 ich gedenke wol wy dw sprochist D o wir iuden in der sinagoga worn D o man vns czw samne lwt mit eÿme ÿagit horn D es wurden deÿne dÿner ws ir mosen czorn D az mans dich nicht wissen lis dor wm du dich an ÿm rechist I r iuden hort ich sage euch rede dÿ sint slecht Keysir konige vursten grouē ritter knecht J s torste nÿmāt teÿlen lon eȳ wngotlich recht D az eȳ gerecht' man sulde ane schult vor terbȳ J r iuden ir wert alle wol gerecht geblebȳ H et ir uwir sache dem keyser czw geschrebÿn W az der man vor uworen ougen hot getrebȳ S o mochte man euch allntsamt gar endelich entredȳ P ilat 9 sprach dez wil ich mich entschwldȳ Bl. IV/8r D ÿ gemeÿne rif h' vurste horit vns ouch baz P ilat 9 sprach do her obir in daz gerichte saz J ch mag dich totin lasen leben lasen horstu daz H er lis in mit peÿczen slan do her nicht sprechen wolde D er vurste sprach pilat 9 daz hostu wol gehort D az man dich obir czewgit hÿ alsuchir wort D ez saltu hewte an desim tage des keysirs seȳ gevāgen J r romer nemet pilatū gevangen alczw hāt L egit ym ob' seyne beÿne vō ÿsen starke bāt L ot in beÿ seÿme halze smedÿn an eyne wāt W or her den lichnam hot gelan dor noch sal mich vorlangen W eÿs ÿmāt icht wor her in hot beḡbÿn D er weise mirn gar endelich czw desir stūt Jch wil em czw lone geben goldis dreÿsig phūt W d wil seȳ bestis werbÿn nw wd czw allir stūt O uch sal her me noch desym tage des keÿsirs hulde haben I oseph wd nicodem 9 dy sprochen beyde alzo her vurste losit uwirn czorn wd wesit vro W ir wellen euch mit libe noch hewte brengen do D o wir den leÿchnam han beḡbyn mit alzo grosen eren D o wir in wūden e in eyn czindal czw der selbe stūt M irre wd alwas koufte wir wol tūsūt phūt D o begrube wir en in des andirn nachtis her ir stūt D es sogen wol sechs ritter an wd kūdins nicht gekeren H erre her ist w'lich mit gewalt irstanden D o her aws dem grabe trat der reyne degȳ H er hup of seÿne hāt wd gap in eÿnen segen S e sogen is wol wd kunden is nicht eȳ lit geregen H er ging her vor wd trug den vanen in seÿnen beÿden henden L ucas der weÿse wd ouch her cleophas D y sprochen alle drÿ mit eÿner stȳme daz W ir wissen w'lich herre daz her beÿ vns waz J n eyme gaden her vns vant dÿ tor waz geslossen O uch ging her w'lich mit vns of eÿnem wege C zw emaus wd woren mude wd trege V on seyner mart' her vns rede phlege D o wart wnse hercze enprāt wir woren seȳ wnw'dig W ir boten in daz her beÿ vns blebe H er bleip beÿ vns wd nam daz brot in dÿ hant W d seynte is wd brach is do beÿ wart her bekāt V on seynen iūgern daz her sichirlich vor swāt D az nem wir of daz hoste phāt beÿ wnsis selbis leÿbe D er vurte ouch welle wir euch sagen mere J s woren lewte komen von galilee Bl. IV/8v D ÿ sogen in czw hȳmel varen ane we // hoge D az in dÿ wolken wf genomen wd wd czogen in in dy // D er engil von hȳmel der sprach alczw hant J r man von galilea waz ist uwir stant D az ir vf set wir han genomen daz tewÿrste phāt D er euch allen hot irlost vō des tewuels troge H erre daz ist wor ab ir wns dez gelowbit V or seyner vffirstende waz her czur helle komē D o schuf her seÿnen willen wnd wnsern vromen D en tewueln hot her alle ere gewalt benomen D az beste daz in der helle waz daz hot her dor aws geroubit D er vurste reis ab seȳ gewāt wd wart gar czorn O we daz ich vf erdÿn ÿ wart geborn S al ich dese lange reÿse han vorlorn D az wil ich ȳmer gote claÿn in seÿme obirste trone H er rif owe daz mich meȳ mut' ÿ gebar N w bin ich ir sen gewesÿn lenger den eȳ iar M it eren tar ich nȳmer komen weder dar S al ich alsust vor terbÿn lan dez keÿsirs rigis crone D ez mus ich czetir in den hȳmel schreygen D az ir iuden vor terbit hot den reȳ W d sint wir romer euch mit ganczē trewen meÿn D az must ir obir tusūt iar noch alle samt beweyn D ÿ sint von habrahāmes somen ir eÿgē wd ir vrigen L ongin 9 der blinde ritter der do gesende wart D er sprach herre ich brenge euch hewte vf dÿ vart J ch weÿs eȳ armes wip dÿ is von edeler art D ÿ hot eȳ tuch do stet an dez herren angesichte D az habe ich beÿ ir gesen czw mācher stūt S e gebe syn nicht al wm eȳ lāt wd wm tusūt phūt O uch wer is an sit ist her crank her wirt gesūt W il se dirs nicht gerne lon so nȳ is ir mit nichte W iltu herre ich wil ir boten senden S o vorbit ich dir herre daz dw ir tust keÿne gewalt J s hot dÿ rechte forme wd alle seÿne gestalt G eloube mirs is hot nij mēschen hāt gemacht gemolt D w salt is ir mit nichte entspen wd si do mete phēden D er vurste sprach longin 9 ich danke dir guter mer L oz snellich dÿ vrowe komen vor vns her J ch wil irvullen w'lich alle deÿne ger M an sal ir tun keȳ wngemach dez gelobe ich dir mȳ trewe W ÿ snel wart eȳ weÿsir bote aws gesāt W eronica so waz der vrowen namen genāt D o se der vurste an gesach seyne vroÿde dÿ waz me'