Beschreibung Bei der vorliegenden Abschrift handelt es sich um die Partiturkopie für das Großherzogliche Hoftheater Neustrelitz, lt. Webers Ausgabenbuch (AB) Nr. 20. Im TB vermerkte Weber die Bezahlung und den Versand der Abschrift am 16. Juni 1822: " d: 16 t Sonntag Freyschütz nach Strelitz an Blume in Berlin gesandt 11. rh7 gr–". Die EA in Neustrelitz fand am 12. August 1822 statt. Am 22. Oktober desselben Jahres vermerkte Weber den Erhalt des Honorars: "d: 22 ten Brief von Heinrich Beer nebst Wechsel für den Freyschützen von Strelitz mit 20 Fried: in Golde 115 rh erhalten. 6 gr–" Die Partiturkopie umfasst 3 Bände (Bd. 1/I. Akt: Titel, 166 S.; Bd. 2/II. Akt: Zwischentitel, 174 S.; Bd. 3/III. Akt: 151 S., Zwischentitel hier mitgezählt in 23 x 31,5 cm Querformat); in dunkelblauem, stark abgenutztem Halbleder-Einband (Rücken und Schutzecken aus braunem Leder). Auf dem vorderen Buchdeckel der einzelnen Bände ist jeweils ein ovales Etikett mit Titel und Aktangabe aufgeklebt, auf Bd. 1 außerdem nachträglich „N o 79“ hinzugefügt. Die Angabe der Signatur "N. Mus. ms. 10887, 1(-3)", "N. Mus. ms. 10887, 2" und "N. Mus. ms. 10887, 3" befindet sich bei allen drei Bänden auf dem Einband und wird auf dem Vorsatzblatt wiederholt. In Bd. 1 fehlt ein zusätzliches Vorsatzblatt wie in den beiden anderen Bänden. Die Niederschrift von Bd. 1 stammt (vgl. Landmann, Dresdner Schreiber...) von der Hand Friedrich Wilhelm Lauterbachs und erfolgte in schwarzer Tinte; die von Bd. 2 und 3 von Carl Gottlob Kretzschmar in brauner Tinte. Auf dem vorderen Vorsatz von Bd. 1 finden sich von fremder Hand Vermerke zu Stimmen und Gesangspartien: „N o 79. Der Freischütz . 3 Bände Partitur 1 Chorpartitur. 4 Clavierauszüge N o 61 a (französisch. N o 61 b deutsch. N o 61 c , d , (ital. & deutsch) Parthien. 1. Agathe. Sopran. 1. Aennchen. " 1. Max. Tenor. 1. Ottokar. " 1. Caspar. Bass. 1. Cuno. " 1. Eremit. " Chorstimmen. 4. Sopran I 1. Alt. 2. Tenor I 2 " II 2 Bass I 2. " I & II Orchesterstimmen. 2 Violino I 2. " II 1. Viola 2. Cell & Bass. 2. Flauti 2. Oboi 2. Clarinetti 2. Fagotti 4. Corni 2. Trombi 3. Tromboni 1. Tympani.“ Auf dem Vorsatz von Bd. 2 sind Vermerke von zwei verschiedenen Händen mit Blei: "22 März 1842 Ottokar neu ausgeschrieben f. H. Lindow" Dass der Sänger C.F. Lindow an diesem Theater wirkte, wird durch den Almanach für Freunde der Schauspielkunst auf das Jahr 1841 , hg. von L. Wolff, Berlin 1842, S. 519, überliefert. Ebenda, 1842 (1843), S. 385 wird auf die Neueinstudierung des Freischütz in der Saison 1841/42 hingewiesen. Die Angabe, dass Lindow die Rolle des Ottokar spielte, bestätigt der Theaterzettel einer Aufführung des Werkes am 3. April 1842 (Benefizvorstellung für Herrn Gubitz), die wahrscheinlich die Premiere dieser Neueinstudierung darstellt. Der zweite Vermerk betrifft wiederum Eintragungen, die sich auf das Stimmenausschreiben beziehen: "Partitur 3 Bände. 2 Tenor I 1 dit. II 2 Basso I 1 Basso I u. II zusammen geschrieben Auf den Titelblättern aller drei Bände wurden jeweils zwei Rasuren vorgenommen. Zum einen handelt es sich um den ehemaligen Besitzstempel (identifiziert laut Stempelsammlung des Landestheaters Neustrelitz als Stempel von Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz). Zum anderen erfolgte die Rasur eines Namenszuges, der noch nicht entschlüsselt werden konnte. In der gesamten Partiturkopie wurden zahlreiche Eintragungen mit verschiedenfarbigen Stiften in rosa, braun, violett und blau vorgenommen; teilweise wurden diese auch wieder weg radiert. Vereinzelt finden sich Notenkorrekturen mit Bleistift und Dialognachträge Bd. 1 S. 115, 149, Bd. 3 S. 70 Die Bände wurden (vermutlich für die Einbandgestaltung) etwas beschnitten, so dass teilweise die Satzbezeichnungen und die Phrasierung der oberen Notenzeile angeschnitten wurden (Bd. 2 S. 147 musste deswegen ein schmaler Streifen mit Szenenanweisung am unteren Rand wieder angeklebt werden) Die vorliegende Quelle wurde von Joachim Freyer für dessen Partitur-Ausgabe der Edition Peters (dort bereits als Privatbesitz gekennzeichnet) verwendet, vgl. Carl Maria von Weber, Der Freischütz, Romantische Oper in drei Aufzügen, Text von Friedrich Kind , nach den Quellen hg. von Joachim Freyer, Leipzig 1976, Revisionsbericht S. 263. Die Eremitenpartie wurde in dieser Partitur in der gekürzten Version kopiert, an der betreffenden Stelle findet sich ein Vermerk für einen Einschub mit Bleistift (vgl. Bd. 3, S. 116). Paginierung Die Partitur ist mit einer durchgehenden Paginierung mit Bleistift versehen. Auf einzelnen Seiten wurde eine vorhandene ursprüngliche Paginierung gestrichen. In Band 2 und 3 sind meist nur die Rectoseiten paginiert; teilweise sind die Seitenzahlen durch den Beschnitt unvollständig. Inhalt der Handschrift Bd. 1: Bl. 1r: Titelbl. – Bl. 1v bis 26v: Ouverture – Bl. 27r bis 39v: Nr. 1 – Bl. 40r bis 58v: Nr. 2 – Bl. 59r bis 74v: Nr. 3 – Bl. 75: Nr. 4 – Bl. 76r bis 84r: Nr. 5 Bd. 2: Bl. 1r: Zwischentitel – Bl. 1v bis 12r Nr. 6 – Bl. 12v bis 20v Nr. 7 – Bl. 21r bis 36v: Nr. 8 – Bl. 37r bis 52v Nr. 9 – Bl. 53r bis 88r: Nr. 10 Bd. 3: Bl. 1r: Zwischentitel – Bl. 1v bis 6v Nr. 11 – Bl. 7r bis 12r: Nr. 12 – Bl. 12v bis 25r: Nr. 13 – Bl. 25v bis 29v: Nr. 14 – Bl. 30r bis 35v Nr. 15 – Bl. 36r bis 75v: Nr. 16; Bl. 76r: Anhang zum Finale Nr. 16 Lagenordnung/Rastrierung Band/Lage Bl. ineinandergelegte Dbl. Rastrierung Musik-Nr. 1/1 1–8 4 DBl. <<<< 16-zeilig Ouvertüre 1/2 9–16 4 DBl. <<<< 16-zeilig Forts. Ouvertüre 1/3 17–26 5 DBl. <<<<< 16-zeilig Forts. Ouvertüre 1/4 Bl. 27–34 4 DBl. <<<< 16-zeilig 1 1/5 35–42 4 DBl. <<<< 16-zeilig 1 und Beginn 2 1/6 43–50 4 DBl. <<<< 16-zeilig Forts. 2 1/7 51–58 4 DBl. <<<< 16-zeilig Forts. 2 1/8 59–66 4 DBl. <<<< 12-zeilig 3 1/9 67–74 4 DBl. <<<< 12-zeilig Forts. 3 1/10 75–84 5 DBl. <<<<< 16-zeilig 4 und 5 2/1 1–10 5 DBl. <<<<< 11-zeilig 6 2/2 11–20 5 DBl. <<<<< 11-zeilig und 10-zeilig Forts. 6 und 7 2/3 21–28 4 DBl. <<<< 12-zeilig 8 2/4 29–36 4 DBl. <<<< 12-zeilig Forts. 8 2/5 37–44 4 DBl. <<<< 12-zeilig 9 2/6 45–52 4 DBl. <<<< 12-zeilig Forts. 9 2/7 53–62 5 DBl. <<<<< 16-zeilig 10 2/8 63–72 5 DBl. <<<<< 16-zeilig Forts. 10 2/9 73–80 4 DBl. <<<< 16-zeilig Forts. 10 2/10 81–88 4 DBl. <<<< 16-zeilig Forts. 10 3/1 1–6 3 DBl. <<< 12-zeilig 11 3/2 7–18 6 DBl. <<<<<< 10-zeilig 12 und Beginn 13 3/3 19–29 5 DBl. und 1 nachgesetztes Blatt <<<<< – 10-zeilig Forts. 13 und 14 3/4 30–35 3 DBl. <<< 16-zeilig 15 3/5 36–45 5 DBl. <<<<< 16-zeilig 16 3/6 46–55 5 DBl. <<<<< 16-zeilig Forts. 16 3/7 56–65 5 DBl. <<<<< 16-zeilig Forts. 16 3/8 66–76 5 DBl. und 1 nachgesetztes Blatt <<<<< – 16-zeilig Forts. 16 und Anhang Rastrierung Bd. 1 Bl. 1–58 sowie Bl.75–84 mit 1er-Rastral 16zeilig rastriert, Notenzeile: 0,6 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca. 0,6 bis 0,8 cm; Bl. 59–74 mit 1er-Rastral 12zeilig rastriert, Notenzeile: ca. 0,7 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca.0,8 bis 1,0 cm; Bd. 2 Bl. 1–12r mit 1er-Rastral 11zeilig rastriert, Notenzeile: 0,8 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca.0,9 bis 1,3 cm; Bl. 12v–20 mit 1er-Rastral 10zeilig rastriert, Notenzeile: ca. 0,8 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca.0,7 bis 1,0 cm; Bl. 21–52 mit 1er-Rastral 12zeilig rastriert, Notenzeile: ca. 0,8 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca.0,7 bis 1,0 cm; Bl. 53–88 mit 1er-Rastral 16zeilig rastriert, Notenzeile: 0,6 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca. 0,5 bis 0,9 cm Bd. 3 Bl. 1–6 mit 1er-Rastral 12zeilig rastriert, Notenzeile: ca. 0,8 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca.0,8 bis 1,1 cm; Bl. 7–29 mit 1er-Rastral 10zeilig rastriert, Notenzeile: ca. 0,8 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca.1,0 bis 1,4 cm; Bl. 30–76 mit 1er-Rastral 16zeilig rastriert, Notenzeile: 0,6 cm, Abstand zwischen den Notenzeilen: ca. 0,5 bis 0,9 cm Wasserzeichen Wasserzeichen: am unteren Rand " Dresden "; Kettlinien-Abstand: ca. 3,1–3,5 cm