Der Sport behinderter Menschen wurde in der sich selbst als Sportnation stilisierenden DDR weitgehend vernachlässigt. Analog zur Struktur des Nichtbehindertensports mussten sich behinderte Sportlerinnen und Sportler offiziellen Betriebssportgruppen anschließen. Erst in den 1980er Jahren verzeichnete der Deutscher Verband für Versehrtensport der DDR (DVfV) einen Anstieg der Mitgliederzahlen. 1989 versammelte der DVfV etwa 13.000 körperbehinderte Sportler, bevor er 1991 in den bundesdeutschen DBS eingegliedert wurde, der zu diesem Zeitpunkt etwa 200.000 Behindertensportler betreute. Die Bildcollage zeigt eine Bandbreite verschiedener Wettkämpfe, die in separaten Gruppen von körperbehinderten, sehgeschädigten und hörgeschädigten Athletinnen und Athleten bestritten wurden. Bei internationalen Veranstaltungen fehlten Teilnehmer aus der DDR allerdings: der DVfV entsandte zeit seines Bestehens keine einzige Delegation zu Paralympischen Spielen. Literaturhinweise: Bernd Wedemeyer-Kolwe : Vom "Versehrtenturnen" zum Deutschen Behindertensportverband (DBS) . Eine Geschichte des deutschen Behindertensports , Hildesheim 2011 , S. 179-243 . Christine Leutelt / Jochen Hinsching : Behinderte im Sport – eine "vergessene" Zielgruppe im Sportland DDR? , in: Sozial- und Zeitgeschichte des Sports 13 ( 1999 ), S. 48–64 .