455 Bayone Suntag den 19 Oct , weillen wir gestert so spatt ankomen seindt unsre Esel kne c ht, umb so vil spatter auf gestandten, u n dt erst umb 7 uhr wek gegangen, ich habe unterdessen meeß gehört, seindt 3 meill stu n dt an einer meil gefahren, u n dt gueter lezt sol c he berg gefundten, die die chaise offt steken ma c hen, umb 10 seindt wir ent zu Iron ankomen, habe vermeindt alles färtig zu fünden, das ich gleich weütter künne, dann ich derentwegen voran geschükt, so ist es glei c h wohl so bang zue gangen, das wir erst umb 11 wek künnen, die postpferdt so sie in mein chaise eingespandt, das sie in den sandt, u n dt hügelen dann es no c h viel auf u n dt ab gibt, viel mahl steken bliben, zu Ordonno , St Jean de luz u n dt Bidar haben wir nündst pferdt gefundten, u n dt mit disen biß hieher 6 meill, so sie 4 posten re c hnen, gehen müessen, der Comendant hat mir das thor offen behalten, u n dt beӱ den thor die wa c ht in gewöhr gestandten, u d t die oficiers es presentirt, M. Bis„ nik ein Banquier ist glei c h zu mir komen, u n dt in allen ahsistirt zum na c htmahl bin ich gar wohl tractirt worden, absond waren so feiste u n dt guete weintropfel, das ich nie keine bessere geessen, ein clairet piquant u n dt angenehm Ware auch guet, also das ich mit gusto gessen, u n dt getrunken habe. 456 Montag, den 20 Oct. obwollen ich wegen zuerüchtung meiner calesche , auß we c hslung der münz, u n dt andern nit frhue wek künnen, bin ich do c h zeitl ic h erwa c ht, u n dt aufgestandten, der lieutenant du Roy M. hat mich besue c ht, u n dt mit ihme 10 biß 12 oficier von der garnison , u n dt edeleüth von landt komen, habe ich zu sizen angetragen, weillen aber dise alle mit in das zimer komen, seindt wir gestandten, u n dt nach deme er sich von des konigs von spanien gesundtheit erkündiget, u n dt versü c hert, das mann dessen conservieren in frankrei c h so viel als in spanien selbsten verlangt u n dt, was d Marquis de Harcourt zu Madrid ma c het befragt, hat er sich beurlaubt, ich habe ihn biß zu der stiegen begleitet, welches er gar hart u n dt vielen complement zuegelassen, ich habe gefruhestuckt, u n dt wid wohl tractirt worden, gegen 1 Uhr bin ich wek, in hinauß fahren hat mann mir zu ehren stuk gelest, beÿ den Thor wider die guarnison u n dt oficier das gewöhr presentirt , u n dt das spil gerühret, ich habe no c h 8 posten gema c ht, aber erst umb 12 na c hts anhero komen, ein schle c htes zimer, u n dt nur ein par air zu essen gefu n dten, das beste war ein guet camin 457 Bordeaux fr ei tag den 21 oct. ich habe heündt vermeundt fruhe auf zu sein, so habe mit allen eillen vor 7 uhr nit wek künnen, es hat den ganzen tag einen starken Nebel, windt u n dt kleinen regen gehabt, der aber den weg weillen er ganz sandig nichts verderbt, 2 posten von den na c ht lager habe ich den grafen von berleps Archimandrita angetrofen, weillen er aber auf 30 schrit von mir war nit erkennet, dann er in einer chaise mit 6 rossen fahret, 3 handtroß, 3 od 4 oficier zu pferdt, u n dt 3 lageÿ auf den wagen hatte, u n dt er in einer weissen peruque , u n dt rotten mantel darinnen sasse, alß ich auf die post kame die nit weith darvon ware, hat er zuruck geschükt u n dt mich complimentiren lassen, ich bin aber weütter gefahren, u n dt mich der hoffl ic hkeit bedancket, ich bin besser auanzirt als ich gehoft habe, dann ich no c h dise statt erreichen künnen, bin aber ein mahl umbge„ worfen worden, weillen es hier markt ist, seindt alle würthshaüser voll, habe mit harter mühe, ein zümbl schle c htes zimer gefundten, bin aber wohl tractirt worden, u n dt das essen wohl geschmekt, dann i c h zu mittag nüchts als ein stückel brodt u n dt kaeß gessen. 458 Reinac Mittwo c h den 22 oct ich habe heündt vermeundt fruhe wek zu gehen weillen aber die post in einen andn hauß war, u n dt die roß spatt komen, bin ich unterdessen auf den Mark t gegangen, welcher in d bourse war, in zweÿen galerien waren die hütten, od Körb u n dt in selben die wahren auß gelegt, ich bin nur dur c h gangen aber nüchts gekauft, dann ich vergessen hätte geldt mit zu nemen, als ich zuruk kame, waren nit alle roß da, no c h alles aufgebakt, also das ich erst umb 9 wek gefahren, seindt umb das Castel vorbey, welches an fluß an ist, u n dt von aussen gar schon mit quater stuken gebauet ist, ein halbe stundt von d statt, dann wohl so lang hat die vorstatt an wasser gewöhret, seindt wir uber die garone mit segeln in einen kleinen schifel gefahren, auf der andn post haben wir wid einen fluß die Ordogne so eben so breidt alß der ande ist auf gleiche weiß pah sirt , welches u n dt das der weg sehr ubel u n dt voller kott seindt, u n dt es continuilich mit starken windt klein regnet, hat verursa c het das wir heindt nit mehr als 10 posten machen künnen bin 2 mahl umbgeworfen worden, dieses, die ubl weg, regenwetter, das wir keinen Mond schein hätten hat gema c ht das ich hier gebliben, u n dt mit einen schle c hten zimer, u n dt wenig zu essen verlieb genomen. 459 le faignan donners tag den 23 oct , es hat heündt na c ht wider ge„ regnet, u n dt meisten theils des tags continuirt , welches die weg in disen ohne das faister erdt also verderbt hat, das wir gar schwär forth komen sein, wir seindt dur c h 2 stattl pah sirt Barbessieu , u n dt uille neuf aber so schle c ht, u n dt arm, das sie mehrer dörfer gleich gesehen, die leüth hier herumb beschwären sich, das sie wegen des ublen wetter, gar schle c hte wein ⹀ u n dt traidt fehstung, no c h einiges obst gehabt haben, wel c hes eine grosse armueth u n dter ihnen verursa c het, ein postilion hat mich 2 mahl baldt nach ein ander umb gefahr geworfen, die ursa c h ist, das in denen engen wegen die roß nit neben ein ander gehen künnen, u n dt auch die reÿen alzu kurz sein, die meisten postilionen haben unß den gehe steig gefürth umb die grossen luken auß zu weichen, seindt in eine hinein ge„ rathen, das mann die calesche mit 2 kühen herauß ziehen müessen, wir haben heündt 9 posten verrücht, seindt aber erst umb 7 ankomen, alda mann mein beth so naß worden trucken müssen, unangeseh es in den ledern sack, u n dt mit gewixten leinwath zue gedekt war, das zimer war schle c ht, u n dt der camin das beste. 460 Poitiers freytag den 24 oct , wir haben vermeindt heindt ein starke tagrags zu ma c hen, gleichwohlen erst umb 7 wek komen, die ersten 2 posten seindt wohl von statten gegangen, zu Sauhsè habe ich zu denen raderen von der chaise sehen lassen lassen, der schmid hat unß uberredt mann müesse eine neÿe schin machen endtli c h haben wir auf 3 eissene pandt acordirt , welche anzu legen, wir drithalb stundt warten müessen, der weg war sehr schlim weillen das regenwetter no c h alleweille anhaltet, bin heindt 2 mahl umbgeworfen worden u n dt gleichwollen mit allen disen zuefallen 2 stundt in der na c ht hier angelangt, u n dt in den Wirthshauß gar wohl tractirt worden, haben gareissel in einer butter supen gehabt, die gar wohl geschmach waren, la molu, du Rè des Soles od linguat u n dt platis , welche meerfisch von d Rochelle mit den chasse marèe komen, ich habe unterwegs Tartufoli zu kaufen gefundten, seindt nit so guet als die Italian aber besser alß die span u n dt hungar , der ko c h hat sie von einander geschniten, pfefer u n dt salz hinein gethan, u n dt sie also in asch gebraten, waren gar guet, auf den ganzen weg seither stadt haben wir keinen lemoni no c h pomeranzen gefundten, sagen das in Languedoc u n dt Prouence von d kälten, alle baum verdorben seindt 461 Loches Sambstag den 25 oct. wir seindt heündt mit sambt dem tag wek, u n dt die ersten 2 posten gar glükli c h vor rü c ht, es ist aber ein radt schin gebro c hen, welche mannen mit einen eisenen pandt heften müessen mit wel c hen wir andthalb stundt zu Clan zuebringen müessen, ich habe unterdessen ein par aÿr gessen, u n dt haben weütter kein anstoß gehabt, ausser das ich auf den abendt wid umbgeworfen worden, bin umb 7 uhr hier ankomen, kundt baldt zu na c ht gessen, aber nü c hts als de la molu u n dt aÿer gefundten, der wein ist hier her umb guet, raÿß raß, u n dt leicht, habe mich gleich nid gelegt, umb morgen wid fruhe auf zustehen, heündt 12 1/2 posten gemacht. Lesi Suntag den 26 oct ich bin heindt vor 5 uhr auf gewest, u n dt in einen Benedictiner kloster meß gehort, u n dt gleich wek gefahren, bin umb 2 uhr zu Blois dur c h, u n dt von dannen biß auf das na c ht läger gar gueten weg gefundten, theils auf einer digue , von d loire , u n dt theils auf den pflaster gefahren, habe vermeindt no c h 2 posten biß Orleans zu ma c hen, weillen es aber schon na c ht war, u n dt mann mir sagte, das ich leichtli c h morgen Paris erreichen künne, bin ich hier gebliben. 462 Paris Montag den 27 oct , ich bin heündt umb 4 aufgestandten, u n dt ein viertel vor 5 weck gefahren, d ganze weg von h den Na c htläger, dur c h Orleans , alwo wir umb halbe 6 uhr fruhe dur c h sein ist pflastert, u n dt ausser et luken, wo es verderbt, das ubrige gar guet unterhalten, die chaise rodlet, u n dt schepert do c h viel, welches den kopf was dum ma c het, zu Etampes habe ich einen vollen postilion angetrofen welcher so stark dur c h die statt gefahren, das ich gefor c hten er bre c he die chaise , u n dt mir den halß, ein viertel stundt von der statt, ist er endtli c h an ein hauß ange fahren, u n dt das endt der ax abgestossen, als das das unten dur c h gezogne eisen mit harter mühe, biß auf die ne c hste post getauret hat, alda haben wir oben auf das die ax eine eisene schine legen lassen, mit welchen sie biß hieher gehalten, bin aber erst umb 10 uhr na c hts komen, u n dt 19 1/2 post heündt gema c ht, habe einen page voran geschickt den Bergeret zu erindn , das ich komen werde, der mir gar sauberes apartement a la Reyne Margarite genommen wel c hes au faubourg S. Germain ist, ein traiteur gibt mir gar zu essen, u n dt Bergeret versü c ht mich mit gar gueten mosle wein, bin erst umb 12 uhr schlafen gangen. 463 Paris fr ei tag den 28 oct . I c h bin umb 5 erwa c ht, u n dt nit mehr re c ht einschlafen künnen, aber erst umb 8 aufgestandten, der graf hans Adam von lamberg , u n dt mein sohn hans Joseph so in d academie beÿ den Lomprè , seindt zu mir komen, umb halbe 12 bin ich in die meß aux petits Augustins , umb halbe 2 seindt wir zum essen gangen, graf Karl von Manßfeldt hat mich besue c ht, d so groß worden, das ich ihn wohl nit gekendt hätte umb halbe 5 bin ich mit denen 2 Jungen herren in die opera gefahren, mann zahlet umb ein loge 4 pistolen die Sinfonie hat mich gar guet gedunket, die Music nit ubel, der recitatius ist auf ein ande weiß als d Italian , u n dt gar wenig arien , meistens mermets , die stimen seindt schle c ht, die action aber guet die kleider alt, das theatro ubel illuminirt , u n dt schle c ht gemahlen, die Wienner opera so d kaÿser singen lasset, seindt besser, Na c h 7 war sie auß, u n dt seindt wir naher hauß gefahren, das beste so ich hier no c h fünde, ist das pflaster, welches sehr guet ist, umb 10 habe zu na c ht gessen, u n dt baldt darauf mich nid gelegt. 464 Paris Mittwo c h den 29 oct. die gewohnheit auf der raÿß fruhe aufgestandten zu sein, ma c ht das ich alzeit no c h fruhe erwa c he, bin gleich wohl erst, na c h 8 uhr aufgestandten, aber f vormittag nit auß gehen künnen, weillen der schneider mir das kleidt erst gegen 12 uhr gebra c ht hat, beÿ mir ist d Junge graf von Manßfeldt , u n dt ein Tirol Edlmann genandt, so mit ihme raÿst ge west, der so groß worden, das ich ihn wohl nit mehr gekent hätte, d Mons r Tecklbourg , der des Prince de Longueual in tendant ist, u n dt alle seine affairen unter den handten hat, ist auß Nidlandt herkomen, seine selbige güetter zu verkaufen zu welchen der comte de Toulose des konigs batard solle lust haben. na c h mittag ist d graf von lamberg u n dt mein sohn mit mir zu einen mahler gefahren, der contrefait ma c het, u n dt gar guet trefet nennet sich Rigaut haben alda des konigs des Dauphins , Prince de Conti , u n dt vieler andn vornemen herren von hoff pourtraits gesehen, von dannen seundt wir zu einen goldtschmidt u n dt allerleÿ sa c hen von sülber gesehen, dann in einen laden, wo mann allerleÿ Indian wahren verkaufet, es hat mi c h aber alles so teüer gedunket das ich nü c hts genomen, alß einen ohfen von metal, u n dt ein duzet Indian ecrains, weillen es schon spatt war sein wir naher hauß. 465 Paris donners tag den 30 oct. disen vormittag habe ich fast ganz zue gebra c ht, beÿ einen kaufmann Sautier genandt aller leÿ zeug zu sehen, mein gemahlin , do c hter , u n dt mich auf des Rom konigs ho c hzeit zu kleiden, seindt die menge von gar schönen u n dt reichen verhandken, deren ich et auf die seüten legen lassen, umb zu hauß erst auß zu sue c hen, von dannen bin ich gefahren einen wagen zu sehen, der no c h nit gar fertig, aber in 8 tagen kan gelifert werden, ist schön, u n dt scheinet er werde guet gehen, vermeine ihn zu kaufen, zu mittag haben wir einen ko c h Dominique genandt probirt , der will mit mir naher Teutschlandt kan, hat unß gar wohl zu essen geben, na c hmittag sei n dt wir in einen laden gefahren, wo mann allerleÿ sa c hen von Ebenholz verkauft, habe ein sol c hes bretspil u n dt was darzue gehört umb 30 taller genomen, wir seindt weütter in einen laden, wo mann allerleÿ sa c hen von messing arbeitet, u n dt darauf versilbert, wel c hes so wohl auß siehet, als wann es re c htes sülber wäre. der Junge Scaluignoni u n dt einer von Scherfenberg so mit einander raÿsen, haben mich heindt heimgesu c ht, des fürsten von lokowiz 2 söhn haben mich auch besue c hen wollen aber nit gefundten. 466 Paris freÿ donners tag den 3 0 1 oct . ich bin heindt fruhe nü c ht auß komen, sondern habe die zeüg zu unseren kleidn auß gesu c ht, vor meine gemahlin ein brocat von goldt mit schwarz, u n dt einen von goldt u n dt blau vor mein do c hter Rosa , sehr schön u n dt reich sein, aber auch teÿer, vor mich habe ich zu uesten genomen, u n dt auch auf die beede frauen kleider die spiz von goldt auß gesue c ht, mit disen ist der ganze vormittag vorbeÿ gangen, die beeden fürsten von lokowiz , u n dt ein graf von kolonitsch , u n dt einer von Cauriani haben mich besue c ht, es ist auch der Benier , Cantin Tapezirer , u n dt ein Jubilir han preuker alle von Wienn beÿ mir gewest, dise lezte 2 gehen morgen na c hts auf der post naher weg u n dt haben sich angefragt, ob ich es befehle, d gestrige Koch hat heindt wider geko c ht, u n dt habe ihme aufgenomen na c h den essen seindt wir et Englische pferdt zu sehen, ge fahren, haben mir aber nit gefallen, auf dem abendt haben sie mir et kleine hundt epagneuls zu kaufen gebra c ht, so gar schon aber teüer waren, werden an Sontag no c h mehrer bringen, u n dt ich alßdann auß sue c hen, es hat heindt na c ht stark geregnet, aber auf den abendt gebessert. 467 Paris Sambstag den 1 Nou. Es hat heündt na c ht wider geregnet u n dt frhue no c h aller trüeb u n dt nebli c h gewest, wir haben umb halbe 12 die meeß aux grans Augustins gehort, ein alt vatterische unsaubere kürchen, in welcher die betler einen plagen, u n dt die leüth stossen, das mann nit ruheig beten kan, der concierge von dem Duque de Bouillon , hat unß sagen lassen, das die Mad e la duchesse umb 12 uhr nit zu hauß sein werde, wann wir dem hotel sehen wollen, also sein wir hin, der eingang u n dt stiegen seindt ganz schle c ht, klein u n dt eng, in gleichen das erste zimer wo die leüth od lagaÿ warten, u n dt nur mit grob gemahlenen lambris od täfelwerk gema c ht, gleich darauf ist der duchesse zimer mit der alcoue u n dt auf beeden seüten 2 cabinet , ein schönes beth von grünen goldtstuk, u n dt solchen franzen, schle c hte sessel, u n dt ein marmel steinen tisch, ein ordry tapezereÿ mit weiß u n dt vergolten lambris eingefast, einen grossen spiegel von et stuken ober den camin , die cabinetlen waren ganz von tafelwerk, wie die gemeldten lambris , hünter einen von disen lambris cabinetlen ist das ordry schlafzimer, mit einen kleinen betl, u n dt nidland tapezereÿen, da waren Dreÿ epagneuls darunter einer schwarz u n dt 468 weiß mit so langen ohren, u n dt schönen gesü c ht, das ich niemahls der gleichen gesehen habe; von dannen hat mann unß u n dt das apartement d’etè gefürth, das erste zimer ware mit roth damast mit lambrien , u n dt in denen grossen feldern et gar guete gemahl in schönen verguldten ramen, das ande Zimer oder cabinet , ware ganz von tafelwerk mit unterschidli c hen schmalen langle c hten, u n dt auch grossen Spiegeln untermischet, der fond mat verguldt, u n dt darauf gar sauber gemahlen, das beth sessel u n dt fürhang vor die fenster waren weiß damast , u n dt mit Indian ge ⹀ mahlenen zeüg eingefast so gar wohl gestandten, als wir wek gehen wollen, ist unß ein dame od Damoi selle auf der stiegen begegnet, so unß ein grosses compliment von d Mad e la duchesse gema c ht, das sie betaure nit zu hauß zu sein, unß zu sehen in denen unteren zimeren, so nit mobilirt waren haben wir allein ein gelb rot samets, mit rothen ein gefastes beth gesehen, so aber nü c hts absondlhes war weillen mann, wegen des vornemen feÿertag heündt nü c hts sehen kan, bin ich na c hmittag nit außgangen sondn mit dem Tapezirer Cantin , d auf d post nahe Wienn gehet, geschriben. 469 Paris Suntag dem 2 Nou. wir haben heindt die heilige meß beÿ denen P. Paulineren od Minimes gehort, so gar ein schöne kür c hen haben, seindt a la place Royale vorbeÿ gefahren, in miten deßselben stehet ein grosses metalenes pferdt mit des konigs Lud. ci statua , umb das selbe herumb ist ein parterre mit grossen feldn von wasen, diser parterre ist mit einen eisenen gatter eingefangen, u n dt von selben biß an die häuser ist so grosses spatium , das 3 wagen zu gleich fahren künnen, die haüser aber sehen von aussen her gar nit schön auß, obwollen sie ganz gleiche facciate haben, es hat heündt na c ht wider stark geregnet, u n dt ist die Seine sehr ho c h angelofen, u n dt ganz gelb von der erdten, die sie führet; wir haben na c hmittag nit ge„ wust wohin zu gehen, d von lamberg u n dt hans Joseph seindt in die comedi , u n dt auf den abendt bin ich zu einen handtschueh ma c her, alwo ich allerleÿ vor mann u n dt weiber auß gesu c ht, u n dt eau de la Reyne, Syprope de Capilaire, cachoux haarpulfer u n dt sol c he sachen genomen, bin wid naher hauß, u n dt biß umb 10 uhr allerleÿ kupfersti c h geschaut. 470 Paris Montag den 3 Nou. wir haben heindt aux petits Jacobins meeß gehört, ist gar ein schöne kür c hen a la moderne u n dt der altar mit marbelsteinen saülen gar bizar gema c ht, von dannen seindt wir gefahren kleine epagneuls zu sehen, u n dt waren in unterschidli c hen zimeren u n dt kerblen uber 50, ich habe umb einen schwarz weissn hundt, u n dt eine fast ganze schwarze hündtin 13 louis d’or geben wollen, welches unser minz 122 fl sein, glaube aber ich werde sie no c h wohl darumben bekomen, na c hmittag hat mich der Baron hazfeldt , u n dt na c h seiner d graf von Questen berg besue c ht, u n dt der Scaliugnoni hat mir ein compliment von seinen vatteren außgerücht, wir seindt in die Tuillerie gefahren, u n dt obwollen der palast nit mobilirt ist, selben sehen wollen habe mich no c h alles erindt, wie er Anno 1669 war, da ich von dem kaÿser zu des konigs andten sohns , taufe anhero geschükt ware, die stiegen ist wie die in meinen hauß zu Wienn , u n dt glaube das die meinige eine bessere proportion habe, dann sie weütter u n dt nit zu so gach ist, d erste Saal des 100 Suisses ist nur mit tafelwerk weislet u n dt gelb angestri c hen, la sale des 471 Gardes ingleichen die antecamera wo d konig si c h anlegt ist mit Tapezereÿ behenk, u n dt dise mit lambris eingefast, aniezo aber seindt keine da, in gleichen la chambre , cabinet , et alcoue du Roy, alwo nü c hts magnifiques zu sehen, die galerie wo d konig au„ dienz gibt stehen viel gar schöne schreübtisch, das theatre so wir auch gesehen ist gar schön, wir seindt von dannen au garde meubles du Roy gefahren, alwo mann ein beth gesehen, so d konig d herzogin von lottringen schüket, ist von einen sehr reüchen brocart d’or , sehr groß, ein tisch tepi c h fauteiule , u n dt 2 tauoret d glei c hen. wir seindt naher hauß u n dt ist der Scaluignoni hoffmeister zu mir komen, u n dt den handl erzehlet, den sein Junger herr mit den Jungen hartik hat, das sie in reden zu samen komen, u n dt nit erst verstandten, der hartik den Scaluignoni ein ohr feigen, od mit den fueß in hünteren gegeben, d den degen gezukt, der hartik aber si c h reterirt , gefallen, u n dt in degen gegrifen ihme die beede händt zerschniten, hardik sagt er habe ihme nit zeit gelassen zum degen zu greifen, u n dt ihme assassiniren wollen, betrohet ihme zu ataquiren , u n dt der hoffmeister be ⹀ gehrt i c h solle sie verglei c hen, so ich thuen werde. 472 Paris fr ei tag den 4 Nou. weillen heindt S. Charles Boromè feier ist habe ich wollen meeß hören, u n dt weillen ich ohne diß au faubourg S. Antoine gewest, habe ich es beÿ denen Jesuiteren gehört, ist eine grosse schöne kür c hen u n dt 20 gar gueten wohl inuentirten altaren, bin zu einen kerbel ma c her gefahren, u n dt alda 2 seruice zu den desert gekauft, deren eines verstülbar u n dt 50 unsere gulden bezahlen müssen. von dannen zu einen satler eine chaise roulante zu kaufen hat gleich eine in der arbeit, mit resorts auf die neÿe manier , wann er sie mit samet füetert begerth er 550 teütsche gulden, u n dt mit roten thuch 400, habe nü c hts resoluirt ; na c hmittag haben wir des M. d’Orat hauß besü c htiget, ist weütters s nü c hts alß sein apart ment von 3 zimeren zu sehen, das erste ist ganz lambrisirt , weiß u n dt gelb gemahlen, u n dt et gar guete bilder in guldenen ramen aufgehenkt, das ande hat ein tapezereÿ einen strich von samet, u n dt den ande a la chinese mit kleinen figuren gestükt, d gleichen 4 ganapèen od sesseln wo 2 personen neben ein and sizen künen, u n dt schreübtisch von Charon , u n dt von 473 hiesiger eingelegten arbeit, grosse verguldte ge„ schnizte gueridons auf welchen Cristalene lustre stundten in d mitten ein henketer Cristallener leüchter gar schon gema c ht, auf denen schreübtischen kleine ver guldte tellerle u n dt darauf allerleÿ porzelanen mit deklen von uermeille d’orè . das dritte zimer ist die Tapezereÿ von roth samet, u n dt wenig erhebte saülen von eben disen samet mit guldenen galonen gestükt, vor grosse spiegel mit einen halb rundten oben, u n dt diser gegen einand uber, ober den camin wid grosse spiegel in allen 3 zimeren, die camin klein, auf untersch i dl ic he manier u n dt von gar schönen marmel stein, auf denen sameten spaliren et gar guete bilder in guldenen ramen, die lambris von disen beeden zimeren weiß gefirneist, mit verguldten leistlen, alles zu samen stehet uberaus wohl u n dt schön, u n dt hat mich gefreÿet es zu sehen. wir haben nit gewust wohin so sein wir gegen den cours de la Reyne , u n dt re c hte handt in die statt uber die place Ven„ dome , da der könig die faciata von selben plaz bauen last, 3 seütten seindt schon färtig, u n dt kan mann ein hauß so groß mann will kaufen u n dt bauen wann nur die facciata glei c h bleibet, in selber 474 Gegendt haben wir die metalene statue des iezigen konig zu pferdt gesehen, welches aldorten von einen schweizer gegossen worden, ist uber 3 klafter ho c h u n dt gar wohl gema c ht, solle in die mitten des plaz ge sezt werden, welchen mann la place des conquetes nennen wirdt. wir seindt naher hauß gefahren d Bergeret gibt meinen oficiren ein Soupè habe ihme wollen zeit darzue lassen wollen, habe umb der Jungen hardik hoffmeister geschükt, u n dt ihme gesagt, ich ver neme, das einer von ihnen mit den Jungen Scaluignoni handl habe, weillen ich beeder ihrer vätter gueter freund bin, ware mir unlieb, wann etwann die sa c h weütter kome, solle mir die sach erzehlen, welches er eben auf die weiß wie gemeldt, gethan, ich fragte ihme wie er meine das die sa c h künne verglichen werden, er sagte der hardik werde alles thun was ich werde schafen, ich ver ⹀ meinte also sie sollen beede zu mir komen ein ander umbfangen, die handt geben, alles vergessen was geschehen u n dt mir angeloben, das sie die sa c h nit mehr rühren sondn beÿ beschehenen bleiben lassen wollen, er aprobirte es sagendt, d hardik werde komen, so baldt er werde auff künen, dann beede händt zerschniten, u n dt darmit die sa c h vergli c hen sein. 475 Paris Mittwo c h den 5 Nou. in deme mich die meinigen öff t ers geplagt haben mich mahlen zu lassen, damit mein contrefait zur geda c htnuß in hauß verbleibe, habe ich mich endt resoluirt u n dt heündt vormittag den Rigaut , welcher vor et monathen den konig sehr wohlgetrofen, zu sizen, bin von halbe 10 uhr biß 1 beÿ ihme gewesen, u n dt will ich solle no c h 2 mahl komen, der Bergeret war alda mit deme u n dt ihme mahler ich alleweill reden müessen, damit ich nit eine so serieuse mine ma c he, alß wir da waren, liesse sich einer vor des Rom konig mahler ansagen, den er auf na c hMittag bestelte, ich liesse aber fragen das es ein gwisser Schwedt nahmens rüchter ware, der vor et Jahren des Rom konigs contrefait ma c hte. ich habe nit gewust na c hmittag wohin zu gehen, alß auf den abendt au Palais wo mann allerleÿ sachen verkaufet, u n dt auch allerleÿ posten eingekauff t , spatter ist d ältere hardig des refe ⹀ rendarÿ von d bohm kanzleÿ sohn, mit seinen hoffm zu mir komen, diser lezte hat mir gesagt, das der Jüngere hardik alles thun werde, was ich außspre c hen wolle, werde also ihme u n dt den Scaluignoni zu mir ruefen, das sie sich umbfangen, u n dt vergleichen. 476 Paris donners tag den 6 Nou. ich bin vormittag nit außkomen habe mit denen schneideren u n dt kaufleüthen zu thuen ge habt, umb halbe 2 na c h Mittag bin ich mit den g. von lamberg u n dt hans Joseph auf Saint Cloux des Monsieur palast u n dt garten zu sehen, der erste ist schon aber nü c hts absondliches die balustre von d stiegen , welche auch dopelt, ist von marbel das erste zimer wo die gardes sein , ist ganz lambri sirt , das andte so die antecamera ma c het, mit eine alten tapezereÿ behenckt, das dritte in welchen ein reiches gestükt u n dt von dauzerl arbeit reinl gema c ht altes bestehet, ist d Madame Zimer seindt viel Indian u n dt ande schreibtisch, u n dt viel porcelaines u n dt grosse geschir von delff t darinnen, einen alte aber zimlich guete Tapezereÿ die Sistori von Julio Cesare ist auf gehenkt, welche somer u n dt wünter bleibet, aber nur 2 grosse stuk auf einer seütten, das ubrige von zimer ist alles lambrisirt , na c h disen ist wid ein sol c hes Zimer mit eben disen tapezereÿen, porcelainen , u n dt lambris , auf eines alt gestükten baldaquins unter welchen d Monsieur audienz gibt, von disen gehet mann in einen saal auf eine lange gemahlene galerie aboutirt , ein u n dt ande gar schön von den Mignard gemahlen 477 von dannen hat mann unß in das zimer geführt, wo d Monsieur rath haltet, u n dt auf den abendt spilet, so aber nü c hts absondliches , daran seindt 2 cabinet , in welchen et guete bilder sein, das erste ist mit einen samet von vielerleÿ farben bluemen auß spalirt, in welchen die menge porze ⹀ lainen seindt, unter andn einige die sie zu Saint Cloux ma c hen, u n dt von denen Indian hart zu unter scheiden sein, das leztere , ist von Indian charon blater so braidt als ein samet, u n dt alzeit darneben eben so braidt von spieglen reÿ weiß, wie die Tapezereÿ von Samet u n dt goldtstuk blatter weiß pflegen aufgema c ht zu sein, welches gar wohl stehet, auf kleinen stellen u n dt piedestallen seindt unter schidliche guldene, Cristalene, u n dt ande biJoux gestandten, so zu samen gar einen gueten efect gema c ht. a plein pied seindt wir von dannen in den garten zu d orangerie gegangen, welches eine lange ho c h gegwölbte, u n dt gemahlene galerie ware, in welcher 3 reÿ pomeranzen baum stundten derglei c hen grösse, u n dt schonheit halber, ich nündst gesehen, 478 sie seundt inwendig ganz auß geschwazt, welches mich glauben ma c het, das die Cron von aussen her schöner u n dt reicher von bläteren wa c hset, gleich darueben ist ein grosses bassin in wel c hen dessen miten ein grosser Jet d’eau ist, welcher so dik alß ein huet breit, wasser springen ma c het, wir seindt weütter in garten abwerts gegangen, dann er ganz ungleich u n dt higlet ist, haben unterschidliche schöne waltl, u n dt kleine allèes von bux baum gesehen auch derglei c hen spalier so nur beÿ laüfig 3 schueh ho c h, u n dt ein spanen braidt seindt, so gar herzig stehen, es seindt auch hin undt wider unterschidli c he parterre , theils mit pux baum, u n dt theils mit waasen außgesezt, fast uber all bassins mit jetes d’eau , od fontaine , welche man alle springen lassen, mann arbeitete gleich an einer cascate , welche gar schön zu sehen sein wirdt, solle auf Ostern färtig werden, endtli c h seindt wir zu den Jet d’eau komen, d 90 schueh ho c h treübet, so etwas gar schön ist, mann hat unsere wagen ma c hen dahin komen das wir also allen weg erspart haben wid hinauf zu gehen welches unß gar gelegen war, dann von den continurl regen es sehr naß, u n dt kottig gewesen. 479 Paris freÿtag den 7 Nou. ein dur c h bruch hat mich heündt frhue umb 5 aufgewekt, u n dt habe nit mehr auf einschlafen künen, weillen es mich gerissen, u n dt auch gar ubel wetter war, dann es die ganze na c ht geregnet, habe ich mich nit mahlen lassen, sondn es auf morgen verschoben, habe darvor mit einkaufung allerhandt sachen, u n dt mit schreüben aus Teütschlandt , die zeit zue gebra c ht, es ist auch die spanische post komen, u n dt der ordry Curier von San Sebastien d sie bringet, ist selbsten komen mir ein paquet einzuhandigen, in welchen die despachos u n dt collar vor dem Jungen grafen Carl von Wallstein , u n dt an mich die comission von konig ware, das ich ihme sollen geben solle, in d meinung, das wir ein ander hier antrefen wurden, mein sohn schreübt mir von Madrid , das sein frau eine do c hter gebohren so er Maria Anna Josepha Ursula nennen lassen, u n dt 2 arme leüth zu gevatter gestandten. Auf den abendt, da ich ganz allein ware, sagt mann mir die fürstin von fürstenberg habe fragen lassen, ob ich zu hauß seÿe, gleich darauf ist sie selbsten komen, unter den pretext sie habe die mad e de Fontaine die eben in disen hauß wohnet, besue c ht u n dt also mich sehen wollen, so eine absondl ic he gnadt ist. 480 Paris Sambstag den 8 Nou. weillen ich mich an dur c hbruch u n dt in magen besser befundten habe ich mich disen morgen wid mahlen lassen u n dt von 9 uhr biß halbe 1 gesessen, so ein grosse plagen er hat verlangt ich solle na c hmittag wid komen, welches ich gethan, u n dt wider 2 1/2 stu n dt gesessen, mit disen bleibt mir nur no c h ein tag ubrig, u n dt will er es Mittwoch fruhe endten, glaubt nit allein ein gleuchsehendtes sondn auch künstli c hes contrefait zu ma c hen, es hat heündt wid immer zue stark geregnet, u n dt kan das wetter nit ubler sein, bin sonsten heündt nündst hin gefahren, alß mit den von lamberg u n dt meinen sohn die fürstin von fürstemberg besue c hen wollen, die wir aber nit gefundten, zu hauß habe ich mir ein verbrambtes kleidt mit guldenen galonen außgesuecht u n dt auch ande sachen bringen lassen u n dt gekauff t , heündt ist erst mein lageÿ u n dt die valisen , so ich mit den wagen de Baionne geschükt gekomen, spatt, hat d Monsieur de HemsKerke mich dur c h einen Edlmann wissen lassen, das er gleich von Fontainebleau komen seÿe mich zu sehen weillen mann ihme gesagt, das ich Montag wid wek wollte ich habe mich diser höffli c hkeit bedankt, u n dt erindt das ich erst in 4 od 5 tagen wek gehe, u n dt ihme zu sehen verhoffe. 481 Paris Suntag den 9 Nou. weillen wir heündt Versailles sehen wollen bin ich umb 6 aufgestandten, umb 7 Uhr seindt wir wek gefahren, undt baldt na c h 9 hinkomen, hat alleweil klein geregnet, u n dt ein küeler windt gegangen, die erste veue od einfarth ist nit so schön alß sie in kupferstich scheinet, dann die geschnitene quaterstein, von dem wetter ganz schwarz worden, das ta c h stehet wohl, ist mit schifen stein ardoise bedekt, u n dt oben her mit verguldten bleÿ bedeckt, u n dt an vielen orthen gezürth. wir seindt beÿ der hoff Capellen abgestigen, wo die Peres Missionaires oficiren , haben kl keine kleine meß angetrofen, weillen das ambt angefangen, hat unß der Mons r du Role garde des meubles du Roy unterdessen die zimer von konig gezeigt, u n dt von der berüembten stiegen angefangen, die ist ein zümb groß u n dt hohes gewelb hat kein lie c ht als von oben in d mit eine eroffnung u n dt ein tachel von spiegelglaser dur c h wel c he das lie c ht hinein scheinet, alß ich dem Mr du Role sagte die inuention seÿe bizarre , antwortete er die noth habe sie erfundten, dann mann kein andes lie c ht geben künnen, wel c hes ich glaube, aber nit aprobir e, das sie die stiegen dahin dahin gesezt haben, dann sie zuegeflückt scheinet, 482 sonsten ist sie schon, gehet auf zweÿ seüten, u n dt alle stafel balustre , u n dt kleidungen der mauer, ausser was gemahlen von marmelstein. das grosse apartement so in zimer bestehet, ist mit hohen zimeren en dome , alle mit unterschidli c hen marmelen gepflastert, die Thüren, camin , u n dt u n dt lambris auch von d gleichen, die mauren seindt mit samet Tapezereÿen theil mit guldenen galonen , theils mit gestückten saulen od thermen , aber alles alt, behenkt, u n dt no c h drokber schöne schildereÿen, im verguldten ramen, von denen vornembsten mahleren in Italien , dise zimer seindt, wo der konig die apartements haltet, aber gar selten darzue komet, sondn in seinen cabinet mit affairen sich occupirt , od mit der Mad e de Maintenon sich unterhaltet, sein cabinet de conseil , ist mit vielen spiegln in die mauren, u n dt mit marmel eingefast, sein beth wo er schlaff t von einen alten goldtstuk die fürhang undt mit einen roth tüe c henen verhenkt, na c h diesem apartement ist eine grosse u n dt schöne galerie , wel c he auf beeden seüten 2 vierekten gleichen Saalen aboutirt , die hat auf einer seüten die fenster, u n dt auf der andn eben d gleichen eroffnungen mit spiegelgläseren, zwischen ein u n dt andn tische von unterschidli c hen steinen, u n dt vor denen spiegl eroffnungen uases von agate, Jaspe , u n dt derglei c hen, die mauren seindt alle von marmel, u n dt das gwölb od plat fond gemahlen. 483 von dannen haben wir ein kleines apartement ge sehen, in welchen die lambris von holz, weiß gemahlen u n dt die endt, od filets verguldt sein, darinnen seindt auch dergleichen steinene tisch, spalier von blauen samet, u n dt führhang von blauen damast , in d mit ist ein oual zimer , mit 4 niches in welchen metalene schöne statuen stehen, ist alles gar galant , der konig will dises aber ab⹀ bre c hen lassen, umb die terrasse vor den eingang des palast zu erweütteren. unweit von dannen hat mann unß 2 cabinet von rareteten gezeigt, die, wann ich re c ht ge„ merkt 8 eket sein, die seindt mit spiegel in d wandt gezirth, u n dt allerleÿ arth stellen, od consoles piedestalli gesezt, u n dt auf denen selben allerleÿ geschür, trügele, u n dt statuen von unterschidli c hen Statua cristal u n dt steinen, so mich aber nü c hts absond li c hes zu sein, bedunket, mann hat unß auch des Dauphin apartement so unten ist gezeigt, dieses ist aber viel schle c hter, die zimer alle nider, u n dt mit holz auß getaflet; welches weiß gemahlen, u n dt mit goldt die endt gezürth sein, hat auch ein d glei c hen cabinet von curiositeten , aber schle c hter alß des konigs u n dt in denen zimeren ober denen thüren, caminen u n dt tischen viel unterschidli c he groß u n dt kleine porcelainen . 484 dises war alles was in palast zu sehen war, wir haben vermeindt gleich in garten zu gehen, so war aber ein sol c her sturm windt, u n dt regen, das es unmogli c h war unterdessen hat sich das ambt geendet, u n dt eine kleine meß gelesen worden, welche wir gehört, unterdessen hat der Mr tuRola dem Mons r de Bontemp gesagt , wel c her Gouerneur de Versailles ist, que le comte d Harrach est icy, et desiroit uoir le Jardin , diser hat mich an namen erkent, u n dt geantwortet, c’est un grand ministre de l Emp r , qui sert bien a son maitre, et son fils est Amb. r en Espagne , qu’on lui fasse Jouer les eaux ie le prens sur moy, le Roy Roy en sera content auf dises hat sich na c h der meeß d M r Lambert , der die incumbenz uber die fontaines u n dt wasser hat, mit dem Mr du Role wid gezeigt, u n dt gerathen, wir sollen unter dessen, etwas essen, biß mann die fontainiers zusamen bringet, u n dt der regen vergehet, welches wir gethan, u n dt in den nehsten würths hauß ein stuck rindtfleisch u n dt einen Capauner gessen, u n dt unß beÿ den camin ge warmet, dann der regen u n dt windt, sehr kalt war, mann hat unß durch einen schweizer erindt das wir komen künnen, der hat unß gleich in garten gefürth 485 Alwo schon die leüth warteten unß alles zu zeigen, der regen hat auf gehörth aber der windt continuirt vor mich waren 2 sessel auf redn , u n dt beÿ iedem 2 schweizer in des konigs liberén so mich führen u n dt abwe c hslen sollen, der konig bediendt si c h diser in garten hin u n dt wid zu spaziren, ich habe mich in einen gesezt, u n dt der ande folgte lahr, weillen aber beÿ der ersten fontaine der Mr Lambert , u n dt der Mr du Role waren, bin ich alleweill zu fueß mit ihnen discurri rendt gegangen, die fontaines, allèes grosse u n dt kleinere statuen , unterschidli c he bassins bosquets , u n dt spallier zu beschreüben ware zu lang u n dt seindt in büe c hern, u n dt kupferstichen zu sehen, wie wir uberall gewesen, haben wir unß in die wagen gesezt, u n dt auf Trianon gefahren, alwo mann unß wider den palast, u n dt garten gezeigt, des konigs apartement ist gar hipsch aber nit so groß no c h rei c h als zu Versailles , des Dauphins Prince et Princesses zimer seindt klein, u n dt nur mit holz lambrisirt , u n dt die camin von Marmel , mann hat no c h daran gearbeitet, weillen der konig die mobilien herauß nemen, u n dt darvor das tafelwerk sezen lassen 486 die fontainen, allèes , u n dt kleine wäldel sein gar schön, u n dt hat der konig in disen garten, somers zeit die menge schöne bluemen, wir haben auch hier u n dt zu Versailles die 2 pomeranzen häuser od orangerien gesehen, dise zu Versailles ist ganz gewölbt, u n dt eine weite galerie auf 3 seüten, die zu Trianon ist nit so magnifique , in ein u n dt ander aber die menge pomeranzen baum, unter andn einer Bourbon genandt, der 300 Jahr alt sein solle, ist ho c h, u n dt hat eine sehr dicke Cron, von andn allerleÿ sorten gibt die menge. in disen beeden garten werden stätts 120 gar tner gehalten, ohne d extra arbeiter, wann es die zeit erfordt , 150 schweizer seindt besoldt allein alle die thör von denen Thür⹀ u n dt andn dise n garten zu hüetten, u n dt auf u n dt zue zu ma c hen, in beeden disen häuseren, seindt auch ande besoldte schweizer die auf die zimer a c ht haben das wetter hat unß no c h so viel fauorisirt , das wir dises alles ohne regen sehen künnen, der windt aber ware kalt, u n dt stark, u n dt hat immer zue geschnibe weillen es so spatt war, haben wir die menagerie u n dt die ecuries nit sehen künnen, seindt erst umb 8 uhr na c hts heim komen, 487 Paris Montag den 10 Nou. ich bin heündt fruhe in die academie des M. de Lomprè , u n dt Bernardi gefahren, alwo der graf von lamberg u n dt mein sohn Reüten, u n dt die exercicen lehrnen, es waren sehr viel scholaren , als das die 3 meister .|. der dritte ist des Lomprè sohn .|. gnueg zu thuen haben, es waren des landtgrafen von hessen Cassel zweÿ Sohn, u n dt der Jüngere Prince von Anspach die da reütten, u n dt der ältere dessen brued so regerendter herr ist, hat zue geschauet; die manier so sie alhier haben, ist schon guet, einen Jungen mentschen schön zu pferdt zu sezen, u n dt vest reithen ma c hen, aber kein erst gerüchtes pferdt sieht mann nit, unter allen die da waren, hat mir ein barbre ein rapel zum besten gefallen. es ware so kalt, aber schon wetter, das ich nit lang bleiben wollen, zu mittag hat der graf von manßeldt mit unß gessen, ist aber baldt wider wek gangen, ich aber bin weütter nit außkomen, andn habe einen gwissen architect M. r Cotart genandt hollen lassen, der mir einen riß od dessein uber das garten gebau zu Pruk gema c ht, mit deme habe ich daruber discurrirt , u n dt ihme auch den plan meines hauß zu Wienn gezeigt, mit disen den abendt zue gebra c ht. 488 Paris fr ei tag den 11 Nov. Wir haben heündt gleich na c h 9 uhr aux petits Augustins meeß gehört, gefrhuestucket u n dt auf Marli gefahren, d tag war schön, aber so kalt das der weg u n dt alle lacken gefrohren waren, seindt dreÿ viertel auf 12 wek, u n dt uber drithalb stundt hin auß gefahren, es ist weütter, u n dt der weg nit so guet als auf Versailles , wir haben aldorten den M. Tur gefundten, d gleich ordre gegeben das mann uns den palast, die pauillons , garten sehen, u n dt die fon taines springen lasse, welches wir auch schrüff t li c h von M. de Bontemp mit hatten, das hauß bestehet in einen grossen viereketen salon , der vier eingang von garten hat, u n dt das ubrige seindt 4 apartement die gar schon u n dt sauber aber nit so magnifique als zu Versailles seindt, u n dt sagt der konig , Ver sailles seÿe la richesse et la magnificence , Trianon la gentilesse , et Marli la comodite et propreté die bilder in disen zimer seindt die meisten von einem Van der Meule gemahlet, u n dt representiren die Siege wo der konig selbst comendirt gehen, seindt meisten in kupfer gesto c hen, mann hat unß auch in die zimer welche die Mad e de maintenon bewohnet 489 Gezeigt, so unweith von des konig seinen seindt, von dannen seindt wir in die obrigen zimer gegangen, wo die Princes et Princesses u n dt ande die d konig mit meinet .|. dann keine hieher komen künnen, als die d konig benennet, auf ein zetl zeichnet u n dt befihlt wo sie wohnen sollen .|. logiren , dise seindt mit aller noturff t aber schle c ht versehen, die beth führhäng u n dt sessel seindt von ringen damast mit sol c hen seidenen franzen, das ubrige als von gemeinen tafelwerk, wie in Reich die Würths⹀ u n dt ande häuser, undt alle zimer ganz klein, aber indes seinen eignen auß⹀ od eingang, wo die vornemeren wohnen seindt kleine nidland Tapezereÿen so in Gobelin gema c ht worden, u n dt alle des konigs häuser auf unterschidli c he manier representiren , aber nit zum besten exequirt , in dem nehsten Pauillon beÿ des konigs palast hat der Monsieur seinen, wir seindt aber nit hinein gegangen, auf einer andn seiten ist ein gebaü mit einen hoff, wo alle ofices , ales kuchel, Somilier , sülber diener u n dt dergleichen wohnen, in einen Pauillion haben sie unß zeigt, wo sich die dames baaden, in vor zimer stehen 2 bether, u n dt in andn 490 zweÿ kupferne wannen deren iede 2 bleÿerne röhren hat, dur c h wel c he sie das warme u n dt kalte wasser na c h belieben hinein rinnen lassen, dise wannen seindt mit einen leinwathen führhang, oben wie die pauillon beten angehenkt, welche auf denen seüten od ganz die wannen bedecken, wir seindt auch in einen pauillion gegangen wo die cavalliers wohnen, seindt 4 in einen, u n dt hat ieder ein paar kleine zimerl mit aller noturft versehen, in garten seindt 2 corps de gardes gegen ein and uber, aber so nidrig u n dt in der erdt, das sie an d neue nü c hts hündn , der garten gehet abwerts en penchant , hat seine bassins, cascaden, iets d’eaux , u n dt fontainen , alles gar schon u n dt reich zu endt seindt wir beÿ den thor wid auf gehen u n dt vor die machine so vo alles wasser vor Versail les , u n dt Marli auß der Seine schöpfet, gesehen, wir seindt aber nit hinein gegangen, dann es schon spat, u n dt sehr kalt war, seindt fast 3 stundt naher hauß gefahren, u n dt obwollen der Mondt ge schinen, unß nit wenig gefür c ht, dann der weg ist nit uberall gepflastert, sondn an vielen orthen luket 491 Paris Mittwo c h den 12 Nou. 491 Paris Mittwo c h den 12 Nou. ich habe mich vormittag wider mahlen lassen, u n dt geglaubt, das es das lezte mahl seÿe, so hat aber der mahler verlangt ich solle na c hmittag wid komen, u n dt habe ein schon no c h sizen müessen, von dannen seindt wir auf den abendt au faubourg S t . Germain gefahren; et gema c hte chaise roulante zusehen, die mir aber nit gefallen, habe also mit einen satler tractirt , der mir eine neÿe ma c het, so Montag so zeitli c h fertig solle sein, das ich no c h selben abendt darmit abfahren künne, mir ist alda d dur c h bruch so ga c hli n g u n dt schmerzli c h ankomen, das ich aldorten eine gelegenheit sue c hen müessen, wir seindt von dannen in einen garten in selber gegendt gefahren, kleine bäumel von pux baum, u n dt Oruietain zu sehen so war aber der gartner nit zu hauß, haben es also auf morgen bestelt; ein edlmann so gestert von fürst von fürstenberg auß sachsen komen, hat hat mich in seinen namen complimentirt , u n dt sie mir wissen lassen, das sie auf ein gaar tag verraÿset, freÿtag Aber hier sein, u n dt mich in die Opera führen wolle. 492 Paris donners tag den 13 Nou ich bin vormittag nit außkomen habe allerleÿ zeüg zu meinen mantel kleidt gesehen u n dt endt einen cafè farb u n dt goldt außerwehlt Mr Tekelburg ist zu mir komen, u n dt wegen des Prince de longueual interéen , des verkauf seiner nidlandschen güetter geredt, beklagt sich auch, das er einen so starken dur c h bruch gehabt, das er et tag nit auß gehen künnen weillen ich na c hmittag nit gewust die zeit zue zu bringen, seindt wir au ual de grace gefahren selbige kür c hen zu sehen, wel c he a la moderne u n dt gar schön gebauet ist, es ware gleich ein predig alda, u n dt kanzel stundte vor einen sehr grossen gatter, hünter welchen die klosterfrauen waren, wir seindt von dann zu denen Carmeliterinen , so unweit von dannen seien haben gar ein sauberes kür c hel, mit schönen gemahlten gezürth, u n dt den Altar balustres , u n dt stafel, alles von schwarzen marmel gar sauber, seindt von dann naher hauß, weillen mich wid der dur c h bruch geplaget hat, ich habe dur c h den Bergeret den hl Nuntio wissen lassen das ich hier seÿe, u n dt nit abraÿsen wollen, ohne ihn zu sehen. 493 Paris freÿtag den 14 Nou. disen morgen hat mich der herr Nuntio besue c ht, ist ein uberauß feiner herr, von dem hauß Delphin , sagte das mann beÿ hoff zu Fontainebleau meine hiesige ankunff t gewust, u n dt der konig Monsieur , u n dt ande vornehme herren von hoff gesagt, das sie sich wohl erindn mich A o 1669 .|. wie mich der kaÿser zu d kündts tauf des konigs andten sohn zu assistiren geschükt .|. gesehen u n dt gekendt haben, er fragte mich ob ich mich wolte zu Versailles sehen lassen, ich antwortete, das ich mich nit wohl so lang auf halten künne, seÿe fast schon 3 wo c hen hier, u n dt wann ich den konig u n dt Mons r sehe, därff t e mann mich no c h ande 3 wochen aufhalten, wuste auch nit ob ich ange„ nehm wäre, dessen er mich zwar versücherte, u n dt sagte der konig verlange mit den kaÿser den in gueter correspondenz zu sehen, süder der Mr de Louuois todt, seÿe der konig ganz geändt , u n dt einer wahren anda c ht ergeben, wir redeten auch von d reforme hiesiger trupen, u n dt erzehlte er mir, von den Marq s de Bar„ bissieu Secret détat et de guerre des verstorbenen Louuois sohn, gehört zu haben, das der konig würk 494 süder des frid m /130 mann reformirt habe, u n dt aniezo u n dt künftigen früehling eine grosse reforme vor nehmen werde, dann er in wehrendten krieg m /445 mann auf den fueß gehabt habe. diser Nuntio ist ein Venedig von den hauß, u n dt Nipote des Card l Delphin , gar ein feiner lieber herr, er hat mich auf morgen zu gast geladen, u n dt die uisita in blauen rok, mozeta u n dt mantel gegeben, ich habe ihme .|. weillen ich in einen apartement be wohne .|. gleich beÿ der Thür an hoff empfangen, u n dt biß zum wagen bekleitet. als er wek war, bin ich mit den von lamberg u n dt meinen sohn zu d fürstin von fürsten berg gefahren, die sich gleich anlegte, u n dt beÿ der toilete mit ihr geschwäzt, sie hat unß wollen in die opera führen, welche wir schon gesehen haben, ich habe mich aber end schuldiget, das ich nottwendig den herren Nuntio besue c hen müesse, ehe ich morgen zu ihme zum essen gehe, wie ich dann na c hmittag gethan, sein schweizer aber gesagt er seÿe nit zu hauß, hat aber auf die post geschriben, die heündt wek gehet, habe den holland pottschaffer Mr de Hems Kerke gesue c ht, der sehr weith wohnet, er komet aber erst morgen von Fontainebleau zuruck. 495 Paris Sambstag den 15 Nou. ich habe mich heündt fruhe mit unter schidli c hen sachen occupirt , das ich kein meeß gehört, wie ich zu thuen vermeinte, weillen das fest des heiligen Leopoldi in Osterreich ist, gegen ein uhr seindt wir zu dem herren Nuntio , der mich beÿ den wagen em⹀ pfangen, u n dt in sein obiges apartement gefürth hat, da war der hl Card l d’Etrèe der sagte mich von A o 69 her gekent zu haben, u n dt das ich mich nü c hts ge⹀ ändt hätte, ich habe dem Erzbischou von Reims von selber zeit her auch erkent, ist aber viel grauer worden, es ware auch da der Portugues pottschaff t er Marq s de Cascaes , der Vened G esand te Erizo , der aniezo in diser qualitet na c h Rom gehet, der dänn Envoye Mons r de Meirscron , d Marquis Saluiati enuoye von florenz , sambt seinen brued den Abbate , u n dt einen andn florent cauallier , udt der envoyè von Mo⹀ dena , u n dt der Junge graf von dietrichstein des g. Maxen ältester sohn, er hat unß in das untere apartement zum essen gefürth, u n dt gar wohl tractirt , 13 schisel groß u n dt kleine auf einmahl, 2 mahl aufgehebt, u n dt das desert so gar schon mit bluemen gezürth in kerblen war 496 wir seundt na c h dem essen wider in die obige zimer unß zu den Camin gesezt, u n dt geschwäzt biß der Card l den aufbruch gema c ht, u n dt wir alle wek ge⹀ gangen. hl Nuncio hat mich wid biß zu den wagen begleitet, ich bin mit den von lamberg u n dt meinem sohn auf den roßmark gefahren in d meinung 4 zu kaufen die einen wagen, so ich hier ma c hen lassen, hinauß führen kunnten, es war aber zu spatt, u n dt haben wir nü c hts taugli c hes mehr gesehen no c h gefundten, u n dt weillen es auch geregnet, sein wir naher hauß gefahren, da hat sich der Mons r de HemsKerke ansagen lassen, u n dt erst ein andthalb stundt herna c h komen so weith wohnet er, unter dessen hat mich der bauch wehe angegrifen, u n dt weillen ich nit wuste ob er bald kome, habe ich unterdessen grosse schmerzen auß gestandten, er hat mich persuadiren wollen länger hier zu bleiben, als er aber vernomen, das ich komenden montag gwiß wek gehen wolle, u n dt mich der Portugues pottschaff t er zum essen geladen, hat er mich auch auf morgen gebetten, welches ich ihme verspro c hen habe. 497 Paris Suntag den 16 Nou. Wir haben fruhe die Meeß aux petits Augus„ tins gehört, u n dt wider naher hauß gefahren, da hat mir der M. Lomprè 2 Engel pferdt in wagen od chaise zu brauchen, sehen lassen, die er nur umb 500 francs haltet, seindt aber etwas zu klein darzue, do c h habe ich ihme gesagt, wann ich 2 stärkere an die stangen fünde, das ich dise nemen wolle. wir seindt zu dem Mr de HemsKerke gefahren, u n dt habe ich seine frau u n dt do c hter mit den hauß auf franz gegrüesset, uber ein weill ist d hl Nuntio , u n dt die Engel pott„ schäff t erin des Milord Gersei gemahlin komen, beÿ den essen seindt unser 13 gewesen, die pottschaff t erin hl Nuntio , ich , der Junge Reingraf ein gwisser Mr freiberg ein ander holland Edlmann, der Enge pottschafts Secret Prior , u n dt der holland Hamel brüning die 3 von hauß , der g ̊v lamberg , u n dt mein sohn , wir haben alles in hauß besue c het, ist der Hotel de Beauuais so in kupfer außgehet, in welchen er besser auß sihet, als in gebaü, er hat unß auch zweÿ seiner wagen gewisen, die schön aber nit zu den gebrauch sein, weillen sie gar zu viel beschlächt, bildthauereÿ u n dt verguldung haben 498 Er hat gar wohl zu essen geben, u n dt herna c h in einer galerie caphèe u n dt Thèe , hl Nuntio hat mich aber in ein fenster gefürth, u n dt allerleÿ sachen discurrirt , unter andn große contestationes gegen J R M gema c ht, denen sein hauß absond obligirt seÿe, das sie in lezten conclaui sein vetteren den Card l zum Pabsten zu verlangen erklart haben er hat mir auch vertrauet das d herzog von lotringen anizo sich Altesse Royale nennen lasse, u n dt eine ofe ne konigl Cron führe, mann zweifle ob es hiesiger konig zue lassen werde, dann auch das diser, als er ihm die antworth welche der kaÿser auf die notificirung der heÿrath des duc de Borgogne ihme Nuntio wieder zuegeschükt, ubergeben, der konig gesagt habe, der kaÿser hatte mit ihme alles comercio so gar der brief in sol c hen begebenheiten, in wehrendten krieg aufgehet u n dt ihme auf die seinigen nit geantwortet, da sie do c h so nahete befreündten seÿen, u n dt gezeigt, das er es empfundten habe, wir seindt zu gleicher zeit wek u n dt hat unß der pottschaff t er biß zu der gutschen begleitet weillen mann mir gesagt, das d Portuguesi sche 499 pottschaff t er , als ich in d meeß ware besue c hen wollen, u n dt nit gefundten, bin ich zu ihme gefahren, der mich lang warten aber endt komen lassen, er ist in dem hotel de Guise logirt , von welchen er einen Theil in bestandt hat, hat gar guete mobilien , u n dt die zimer mit schreibtischen spiegln u n dt andn sehr wohl gezürth, er hat in Portugal zu schreüben gehabt, also bin ich nit lang gebliben, u n dt hat mich biß zu den wagen begleitet, ein Camerdiener aber unß mit 2 le c hteren geleihtet, der duc de Croiy ist hier, u n dt beÿ mir gewest, hat mir erzehlet, das er in Moscau raÿsen wollen, in Pollen aber vernomen, das d Zar in holl⹀ u n dt Engelandt seÿe, war zu danzig u n dt Marien burg als d Prince de Conti da ware, hat zu Amsderdam den Zaar gesehen, u n dt seine dienst anerboten, aniezo ist er hier wegen eines proces so er mit den comte d’Auuergne fürthe. ich habe den Jungen Scaluignoni , u n dt hardik hollen lassen, u n dt sie wegen ihres gehabten handel verglü c hen, habe sie ma c hen alß guete freündt umbfangen, u n dt mir angeloben, das sie das beschehene nit mehr moniren wollen. 500 la Claye Montag den 17 Nou. ich habe heündt frühe geschwindt meine sa c hen zusamen gerücht u n dt einpacken lassen, ein balbirer hat mir die zändt gebuzt, u n dt et faule stumpfen abgefeilet zu mir ist ein Junger graf Göz dessen frau Mueter ein Slawatin, u n dt sein Ahndl ein Terskin mein geschwister kindt ist, komen, ist erst gestert auß Engelandt angelangt es haben S m ich auch die Jungen fürsten von lokowiz , d von Proskau , Questen berg , Manßfeldt von hardik u n dt ande beurlauben wollen, weillen ich aber mit saüberung der zimmer occupirt war habe ich mich entschuldigen lassen, bin drokber zu d fürstin von fürsten berg , u n dt mein abschidt genomen die sich gleich einschnirte, u n dt vor unser anlegte, sie sagte der Monsieur habe sie befragt, das weillen er aniezo hier in Palais Royal ist, ob ich ihme nit sehen werde, sie habe geantwortet, wann ich naher Versailles gehe, werde ich gwiß auch zu ihme komen, sie glaubte er wurde es estimieren dann er gern hat, das mann disen palast, so sehr wohl modern sein solle sehe, ich habe mich bedankt, das sie so wohl vor mich geantwort habe, u n dt ihr widerhollet, was ich dem hl Nuntio , u n dt holland pottschaff t er gesagt habe. 501 Ich bin von dannen mit den grafen von lamberg zu den Portu gues pottschaff t er .|. dann mein sohn glaubt er habe heundt na c ht ein füeber gehabt .|. alda ware beÿ dem essen der Card l d’Etrèe , der mir den Dictionaire de l’academie 2 tom: in folio geschenkt, sein vetter d Abbé d Etrèe so vor disen pottschaff t er in Portugal ware, der Pfalzgraf von Pürken feldt mit seinen sohn , die beede in franzos diensten sein, d Monsig n Nuntio , Mr de HeemsKerke die beeden Jungen landtgrafen von hessen Cassel u n dt ihr hoffmeister , der dann Mons r MeirsCron , d schwed Mr Palmeskist , u n dt der Modenes enuoyè , ein gwisser Mr d’Ozier , so sich sehr wohl auf die Genealogie ver stehet, u n dt der graf von lamberg , er hat sehr statli c h tractirt , eine olla supen mit gewirfelten brodt, in einen grossen wohl gema c hten sülbernen höffen, die mann herauß genomen, u n dt eine ande potage hinein gesezt, d desert war a i n statt der körbel, in sülbernen d glei c hen täpen , u n dt herumb mit kleinen Soucoupen , u n dt auf die ek 2 uasi od kessel in welchen ieden ein flaschen mit uin sec stundte, u n dt 2 tellerle von sülber mit kleinen fläschel auf denen anden seüten. 502 Na c h den essen hat er Thèe, cafèe , u n dt chocolate in einen andn zimer gegeben, dise haben die pagen auf 4 eketen, sülbern tazen auf welchen 5 rachen vest gema c ht waren, u n dt sülbere be c herle darauf zu stundten gebra c ht, die andn 2 sorten waren in porzelanen , er hat mich in sein cabinet gefürth, welches mit grossen spieglen, schreüb tischen bureaux u n dt bildn gezürth war, er hat mich da ver⹀ traüli c h gefragt, wie es mit des konigs von Spanien ge sundtheit stehe, so ich ihme wie allen andn offendtli c h, beant⹀ wortet, das es kein gefahr habe, u n dt er viel Jahr leben künne, ihme aber remonstrirt wie sein konig interessiert seÿe, das die zweÿ Monarquien Spanien u n dt frankrei c h nit zu samen komen, welches, das es der seine apprehendire , u n dt darauf gedenke, versü c hert, leztli c h sagte er hoffe mich bald zu Wienn zu sehen, welches ich zu wüntschen ihme mit eine abraso vergwiste, u n dt mich von ihme u n dt allen andn be urlaubte, die no c h mahlen sagten, das wann ich mich zu hof hatte sehen lassen, ich vor 14 tagen nit wek komete, dann ieder mann verlangt hatte, mich zu tractiren u n dt einige ehr an zu thuen, wie dann d Card l d Etrèe mir sagte, d Maré chal de Villeroy erindn sich meiner gar wohl mich A o 1663 wie er in hungaren in vor lezten Türken krieg stand 503 zu Wienn , u n dt A o 1669 hier gesehen zu haben, u n dt den duc de Beauuilliers Gouuerneur des enfants de France erindte sich mit mir beÿ den Marquis de Guitri gessen zu haben, u n dt habe ihme der konig schon er laubt, das er auf Paris kome mich zu besue c hen, ich habe aber betra c ht, das ich schon 3 wochen hier bin, mann zu Wienn meiner erwartet, ich nit weiß wie ich es mit dem bedecken alß pottschaff t er halten solle, od gehalten wurde, u n dt wie mann ens zu Wienn aufnehmete, alß habe mich resoluirt weck zu gehen, der pottschaff t er hat mich, wid alles protestiren biß zu den wagen begleitet, alda mit mit grossen contestationen seiner freündtschaft umb halset, u n dt ich also naher hauß gefahren, alwo ich meine neÿe chaise färtig, u n dt alles aufgeladen gefundten, graf von Manßfeldt mein sohn u n dt ande teutsche Cau waren da, von dannen mich beurlaubt, u n dt gleich wek gefahren, ich habe zwar vermeindt na c h disen 3 posten no c h 2 auf Meaux zu ma c hen, weillen es aber ganz uber zogen u n dt fünster die weg sehe schlim, u n dt ich von dur c h bruch geplagt ware, bin ich hier gebliben. 504 Dormans fr ei tag den 18 Nou. wir seindt heundt fruhe auf gewest, u n dt vor tags wek, aber wenig auanzirt dann die weg so schlim sein, das wir meistens einen schrit gehen künnen, sonsten ist die chaise od caleche gut gelegen, gehet sanft, dann sie auf 6 resorts henket aber etwas schwär, mein beth mit denen ualisen gehet auf einen brancart so mann sur tout nennet u n dt habe den hoffm 2 pages u n dt Camerdiener mit mir unweith Meaux bin ich in einen lo c h steken bliben, u n dt darmit ein halbe stundt verzehrt, umb 3 seundt wir zu Chateau Thierry ankomen, welches ein guet statt ist, die postmeisterin hat mich persuadiren wollen hier zu bleiben, weillen wir no c h eine dopelte post zu ma c hen, es den ganzen abendt na c hmittag regnet die weg sehr schlim seindt, u n dt alle wasser angelofen ich habe aber nit uber das herz bringen künen„ fruhe in würtshauß zu bleiben, u n dt in Gottes namen forth gefahren, aber 3 roß in die chaise u n dt surtout genomen, gleich alß wir in den ublesten weg waren, das an gelofene wasser uber einen berg umbzu fahren, hat unß ein Orage getrofen, seindt do c h glückli c h in d fünster anhero komen 505 Chausèe Mittwo c h den 19 Nou , wir seindt wie gewohnli c h zeit abgefahren, u n dt verhoft den Mondt schein zue geniessen, der unß aber wenig gedienet hat, dann es fast ganz uberzogen ware, u n dt oft geregnet hat, mann fahret von Meaux auß meistens an der Marne so uber all so ange„ lofen, das mann alle wisen u n dt felder in der nider, glei c h einen grossen see uberschwembt sühet, gleich wohlen profitiren die postillionen so wohl des wegs, das wo es mogli c h stark fahren, u n dt führen die chaise sehr wohl haben heündt posten gema c ht, umb 3 zu Chalon dur c h alwo mann meinen paaß bref auf d mauth zu sehen begerth, aber weütter nü c hts gefordt hat der postilion hat mir hier zue gespro c hen von den uin de Champagne zu kosten, sagendt Vous n’en boires pas de meilleur en toute ure vie , ich habe es gethan, aber nit so kostli c h gefundten, wir seindt sehr schwär; spatt u n dt in d fünster hehm komen, wenig zu essen, u n dt ein schlimes logem t gefundten. 506 Steenville den 20 Nou es hat heündt die ganze na c ht u n dt darauf den ganzen tag, ohne aufhören klein geregnet, darbeÿ so warm alß wie in Aug t od 7br gewest, welches die wasser no c h mehrers wird an laufen, u n dt die weg schlimer machen wirdt, auf der andten post von Dormans war es gleich beÿ den dorf so tief, das die post roß fast geschwumen sein, u n dt hat der bach zümbli c h lang also gewehret, zu Saint Bezier , welches ein zümbli c h grosse statt ist, habe ich vermeindt was zu essen, aber nü c hts als einen kalten Capauner, schunken, buter u n dt kaß gefundten von denen ich etwas gessen, hier schnepfen u n dt ein rephäendel alda vor das na c htmahl gekauft, wir seindt spatt anhero komen, u n dt den ganzen tag posten gema c ht, das Stattl ligt in den bergen u n dt schon in lotringen , gehöret anizo den herzog es pretendirt es aber der Comte von disen namen u n dt hoffet es zu erlangen, ich bin na c h den essen glei c h schlafen gangen morgen frueher aufzustehen. 507 Touls freÿtag den 21 Nou wir seindt heindt zeitli c her auf gewesen, u n dt auß gefahren weillen es zu regnen aufgehört, u n dt der Mondt fruhe geschinen, disen landt ist da herumb sehr bergig, also das mann einen hinauf u n dt wid hinunter gehet, die thäler seindt alle uberschwemet, also das mann nü c hts als wasser uberall sihet, wir seindt umb halbe 3 hier ankomen, so hat mann unß gesagt, das ein pruken an der chaussèe gegen Nanci ge„ bro c hen seÿe, undt mann nit uber künne, ich habe den hoffmeister hinauß geschükt zu sehen, wie es seÿe, der baldt zuruk komen, u n dt gebra c ht, das un⹀ mögli c h seÿe uber zu komen, mann glaube aber das wasser werde sich verlaufen, das mann morgen passiren werde künnen, also habe nottwendig hier bleiben müessen, u n dt heündt nur posten gema c ht; es ligen hier 3 franzos regimenter in quartir eines zu pferdt, u n dt 2 dragoner, die mannschaft u n dt pferdt so ich auf denen gassen gesehen, künnen kein besseres ausehen haben 508 Saint Nicolas Sambstag den 22 Nou. ich habe gestert befohlen das mann in aller frhue sehen solle ob das wasser gefallen, u n dt ob mann hinuber küne, weillen aber die thör spatt eröffnet worden, ist die na c hrücht erst gegen 9 komen, das mann nit dur c h künne, et lottringer Edleüth die in würths hauß waren, haben gerathen wir sollen auf Rosier zue, so andthalb posten sein, u n dt von dannen zu uber die Prucken gehen deren rath wir gefolgt, u n dt glükli c h hinuber komen obwollen ein pach so angelofen war, das es denen rossen biß an den bauch gegangen, wir seindt umb halbe 4 erst auf Nanci komen, u n dt dur c h die alte u n dt neÿe statt, u n dt vor deß herzog palast fahren müessen, haben viel von seinen guardien u n dt bediendten angetrofen, so alle neÿe gekleidt sein von grüenen tue c h, rotte außschlag, u n dt sülbere porten ich bin glei c h wider weütter, u n dt beÿ anbre c hendter na c ht dise post gema c ht, weillen aber in diser keine pferde angetrofen habe i c h nottwendig h i er bleiben müessen 509 Haumont Suntag den 23 Nou ich bin heündt umb 4 aufgestandten undt in den Benedictiner kloster beÿ S. Nicolas meeß gehort, in der meinung glückli c h u n dt weith forth zu komen, so hat es aber angefangen stark zu regnen, u n dt auf den abendt zu schneiben, welches die ublen weg no c h mehrers verderbt hat, das ubleste aber ware, das zwischen LuneVille u n dt Benameni die ax von den Surtout von einander gebro c hen, u n dt mann von den nehsten dorf einen wagner hollen müessen eine neÿe zu ma c hen, mit deme er 3 stundt zue gebra c ht hat, ich habe unterdessen zu Benanemi in posthauß gewarth, u n dt etwas weniges gessen, biß sie komen sein, u n dt wir wider fortfahren künnen, ein stundt von hier seindt ihnen die negel so den korb an der ax halten herauß gefallen, also das ich gefor c hten dise na c ht mein beth nit zu haben, endtli c h seindt sie aber erschinen, u n dt hat mann die na c ht hindur c h, alles erst zuegerücht, der herzog von lottringen hat heündt na c ht einen seiner bediendten auf d post naher S. Nicolas geschückt, zu wissen wer ich seÿe, welches mein hoffm dem postm vertrauet, ich aber habe den comte Carlingsfort einen brief geschriben, mich entschuldgendt das ich unangemeldte dur c hgehen. haben heindt 4 1/3 post gema c ht 510 Sauerne od Elsas zaberen Montag den 24 Nou . wir seindt heündt wie alzeit fruhe aufgewest, u n dt alles ganz weiß gefundten in deme es die ganze na c ht geschneibt, u n dt der schnee andthalb schueh ho c h, darunter aber alles wach ware, so wie ein neӱe ungelegenheit ist, in deme mann nit weiß wo mann hinfahret, u n dt ob mann ein grueben oder stok unter den schnee antrifft, die pferdt von Blaumons waren sehr schlim, u n dt seindt immer zue steken gebliben endtli c h hat mann unß von einer andn post, so ein viertel stundt ausser d straß ist, u n dt von Metz gehet, gesagt, da ha_ wir gewe c hslet, u n dt baldt auf Sarburg komen, da haben wir so guete roß angetrofen die unß 3 posten bißhieher gefürth, u n dt ein halbe stundt in d na c ht glükli c h angelangt alß wir zu Pfalzburg dur c h die Vestung gefahren, haben wir einen Soldaten von d guarnison an galgen gesehen, der disen morgen gehenkt worden, u n dt der hennker glei c h herunter gelest hat, er hat seinen camaraden ein halb pistollen gestollen, u n dt außreissen wollen, ist gestert abendt bei komen u n dt heündt morgen gehenkt worden, die Vestung ligt schön auf einer kleinen anhöhe, alle bastionen cortinen der lunes mit quaterstuken gemauret, u d t die graben außgefürte 511 Straßburg fr ei tag den 25 Nou . I c h habe den hoffmeister von den Na c ht lager voran hieher geschüket, zu sehen wie wir weütter reӱsen künnen, ob mann auf deme Rei c hsposten meine chaise annemen werde, die laist nit gegen d ax zu eng seӱe, u n dt ob ich etwann leü c hter a mes Journèes gienge, habe vor tags in den franciscaner kloster wegen des heiligen Catharina vest meeß gehört, u n dt die 3 1/2 posten in 6 stundten gemacht, ware sehr ubel zu fahren, in deme es so stark gefroren, das der weg ganz knoperet ware, ich habe beӱ den raben eingekehrt, u n dt bin auf teütsch tractirt worden, ein Saures krauth mit bratwürsten hat mir gar wohl geschmekt, na c hmittag ist d M. Cornemans ein hiesiger Banquier an welchen mich der Bergeret adressirt zu mir komen, habe mit ihme wegen außwe c hslung d münz, u n dt wie ich naher ulm komen möge, geredt, werde auf sein einrathen morgen wider die post nemen, u n dt sehen wie ich forth kome, es seindt hier uber m /12 mann in d guarnison , auß d kellschanz ist d g° dietri c hstein haubt[…] von lotring regim so vor disen knab unter mir war, mich zu besu c hen komen. 512 Rastatt Mittwo c h den 26 Nou . obwollen ich vor 5 aufgestandten, bin ich gleich wohl erst umb 7 uhr wek, d graf von dietri c hstein u n dt der hiesige statt bereütter haben mich noch besue c ht, dieser lezte ist erst vor wenig tagen von Wien komen, alwo er grosse gnaden, u n dt ehren empfangen zu haben sagte, scheindt gar ein feiner mensch zu sein d M. Cornemans hat mich mit einen rauch tabak, der in zimer gar gueten geruch lasset, u n dt einen anden den mann rapirt , od auf den ribeisen reibet zum schnupfen regalirt, ich bin kaum ein viertel stundt vor der statt komen, so seindt die zweӱ eisene nägel, so den kasten od korb an d ax halten, tourz abgebr… sagen seӱe von der grossen kälte, wir haben gleich einen zu pferdt umb and nägel geschükt, welche ein schmidt selbsten gebra c ht, haben gleichwohl uber ein halb stundt zeit verlohren, in d kellschanz seindt alle corps de gardes iner in das gewöhr gestandten u n dt das spil gerürth, d Gnrl Würz so alda comand … no c h einiger oficier haben sich nit sehen lassen, wir haben sehr viel u n dt grosses wasser angetrofen, do c h g... dur c h komen, hier ein halbe stundt in der na c ht ange langt, u n dt heündt gema c ht.