(14 Mit Beil a. 35 r 35 r N. 11/1 1723 ii d en Jan uar 1723 Hochwürdtigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl: Gnaden thue vnterthänigst berichten, wie daß den freÿtag erst mittag nacher Mannheimb mir Gemeint ist „mir“ im Sinne von „wir“. Neumann unternahm seine Reise gemeinsam mit Kapellmeister Fortunato Chelleri, eingedeutscht Fortunat Keller (1690-1757), der 1722 aus Venedig nach Würzburg verpflichtet worden war. 1724 wechselte dieser an den Hof von Landgraf Karl von Hessen-Kassel. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1017, S. 769, Anm. 1 (mit falschen Lebensdaten); Friedrich 2006, S. 51, Anm. 27. dahier an komen , wegen gar üblen wegs, vndt weilen Herr von Sickingen beÿ hoft, vndt erst den sambstag alda geweßen, daß schreiben überbracht, da mir dan glei c h von aldaßigen bauh directore Bei Friedrich 2006, S. 52, Anm. 30, die ergänzenden Hinweise: „Die Pläne stammten vermutlich von Louis Remy de la Fosse, die Bauleitung lag in den Händen von Johann Clemens Froimont. Dieser wurde im Jahre 1726 entlassen und an seine Stelle trat Guillaume Hauberat, ein Schüler des Robert de Cotte.“ der bau so wohl alß die risse davon gezeiget wordten, wel c hen bauh zwar von hero schon den freÿtag vor mi c h besehen ich muß sagen daß viel daran gemacht vndt zwar der gantz Corp de logi ausser mitter der Haubtsaal vndt die Haubt stigen nicht bedeckhet aber nebs deme noch die 2 Halbe fligel bedeckht vndt die gantze funda menter ausser den boden seint . die ursachen seindt aber dieße, alles ist von aussen gemauert vndt ni c ht von Hau stein, vndt obwohlen ahn den Corps de logi architectur zwischen denen fensteren ist so ist aber dießes da beÿ daß die vntere pilast er nur ein stockwerckh hoch vndt glei c h die obere pilaster so den haubt stockh vndt obere Mezanin auß machen darauf die von einer breithe sein woh die unter zu kurtz 35v die obere zu Hoch vndt in ein ander gedruckht sein zwischen denen fensteren, worinnen sie sich ahn keine Architectur regel gebunden, Siehe dazu die erklärenden Ausführungen in: Hubala/Mayer/Mülbe 1984, S. 15-26: „Er [Neumann] kritisiert unter diesem Gesichtspunkt [der Proportionen] die Pilasterordnung der siebenachsigen Seitenteile des Mannheimer Corps de Logis: Die Ordnung des Erdgeschosses wirke zu niedrig, die des Hauptgeschosses mit einem Mezzanin darüber erscheine zu lang, und zwar deshalb, weil die großen Pilaster nicht kommensurabel proportioniert wurden, d. h. ihre Breite nicht der Länge entspreche, so daß sie wie Lisenen Erdgeschoß und Hauptgeschoß durchschneiden, nicht aber, wie es der Ordnung entspräche, für jedes Stockwerk eigentümlich gestaltet sind. Diese unrichtigen Verhältnisse seien auch durch unkritisch gewählte Fensterformate bedingt. Die Breite zur Höhe derselben verhalte sich beim Erdgeschoß wie 6:10, beim Hauptgeschoß wie 6:12, was nicht zu tadeln sei. Aber im Hauptgeschoß dränge sich die Gliederung, während beim Erdgeschoß das Fenster wie gerahmt erscheine. Dieser Punkt ist wichtig. Man erinnert sich, daß Lothar Franz es seinem Würzburger Neffen ankreidete, daß dieser auf einem Zwischenstockwerk = Mezzanin über dem Erdgeschoß bestanden habe, während es offensichtlich im Mainzer Projekt nur über dem Hauptgeschoß, also wie in Mannheim, vorgesehen war. An Neumanns Kritik ist zu erkennen, daß die Würzburger Forderung nach einem Mezzanin über dem Erdgeschoß wahrscheinlich gar nicht vom Bauherrn stammte, sondern von Neumann selbst, und daß damit auf jeden Fall ein Problem der Gliederung und ein solches der anschaulichen Proportionen gemeint war, nicht nur ein bauliches oder ein solches der Distribution!“ die stein darzu ob schon die pilast er vndt Eckhe von gehauenenen stein so nimbt mann aber alda die stein klein, groß weißlecht, graulecht wie sie fallen, alle fenster gewender, wel c her die vntere, weith 6 schuh, 10 schu ho c h, die obere 6 schuh weith vndt 12 schuh hoch alle gewenter von 3 stückhen vndt specialit er daß kleine stückh so in die mauer bindet in der Mitte wel c he fugen daß butz der tinnger Der Begriff „tinnger“ bedeutet „Tünche“ (freundlicher Hinweis von Herrn Prof. Dr. Georg Satzinger, Kunsthistorisches Institut der Universität Bonn). ersetzen muß, die farb daran. wie es gibet, vndt ist der andere vortheil daß auf den neckher die stein alle beÿ komen vndt wie i c h die dur c h reiß gesehen viele stein brüche haben, dan kein keller werckh haben aber sonsten in Mauerwerckh alles starckh. es ist ein Bavillion auch gedeckt so eine kuppel Hat wel c he viel höher alß der herr jean luca in seinen riss gezeignet, welche aber schon mit schiffer bedeckht, wirdt widerumb abgebrochen vndt eine gantz ebene Balustraden vndt gallerie gemacht 36 r worüber mit daßigen Capitain des tachs halber viel gesprochen, es ist mir auch daß Modell gezeicht wordten in welchen alles glar zu sehen ist, mann arbeith au c h ahn denen fenster ramen vndt laden wie au c h ahn denen proben deren Dihren, die fenster deren taffelen eine ist 17 zoll hoch vndt 13 breith 4 deren taffeln breith vndt 7 hoch, vndt seindt nur zweÿ fligel wie ahn einer thür daß also ein fligel 7 taffeln hoch vndt 2 taffeln breith ist deren fenster ramen viel schon gemacht sein vndt ahn die ramen die läden, kein schloss ist no c h ni c ht fertig, i c h Habe dieße directores so wohl der Residentz alß fortification dahin gewunnen, daß sie mir schickhen wollen waß i c h werdte verlangen, Neumann bezieht sich sicherlich auf Johann Clemens Froimont, der damals den Bau des Mannheimer Schlosses leitete. Stadt und Fortifikation waren seit 1697 nach den Plänen des niederländischen Ingenieus Menno van Coehoorn wieder aufgebaut worden. Coehoorn war aber bereits 1704 verstorben. Wen daher Neumann als Leiter der Fortifikationsarbeiten meint, ist nicht auszumachen. hin gegen werdte i c h ihnen au c h werden dienen können, vndt nachdeme seiner dur c hlei c ht sambt den gantzen hoff gestern die risse von Eẅer Hochfürstl: Gnaden Residentz mit vergnügen gesehen vndt darinnen beÿ treÿ viertl. stundt auf gehalten vndt na c h allen höhen deren zimeren , saal, fensteren vndt der glei c hen gefraget, woh seine durchlei c ht dan ihren directore au c h fragten absonderli c h wegen des saals 36v wegen der weithe höhe vndt weithe lenge , so dan die weithe vndt lenge eines die Hoh aber wie sie selben machen komet nur 37 schuh, vndt die fenster wie die andere fenster in pell etage aber biß auf den boden all Meintenon Neumann meint Fenstertüren, die im deutschsprachigen Raum auch als „französische Fenster“ bekannt waren. Auf die Herkunft dieser Fensterform aus Frankreich soll wohl der Zusatz „à la Maintenon“ verweisen, selbst wenn diese Bezeichnung in der Fachterminologie bisher nicht nachweisbar ist. , weilen ausser halb eine gallerie herumb lauffet worüber sein Durchleicht offentlich sagt, warumben dan mein saal, vndt fenster nicht höher vndt weither sein können, worüber i c h sie andwordten lassen, in den zimer riße vndt dachwerckh haben sie si c h au c h mit den zircel lang auf gehalten, worüber seiner durchlei c ht mir au c h selbsten sagten, sih sie hetten daß Erste Dach auf den fligel au c h weg gethan welches ho c h vndt gebrochen geweßen anjetzo also nideri c h wie unßers, vndt dießes gezeignet ist na c hdeme seiner dur c hlaucht die Gnad d gehabt vndt si c h bedanckt, Herr von Sickingen werdten die risse von Mannheimb mit bringen na c her würtzburg , ansonsten hette ich mehres ge zeignet, Heindt na c hmittag oder Morge n s allerfrühe gehe von Hier weg, vndt gedenckhe anheint no c h mit denen Stucadors besser bekandt zu werdten ihre arbeit ist sehr vortrefflich, schön nette vndt scheinet mir 3 Meister Lohmeyer 1911, S. 48, Anm. 16, gibt folgenden Hinweis: „Von Stukkatoren dieser ersten Jahre sind in der Baurechnung diese aufgeführt: Antonio und Georgio Feretti, Richardi, Retti, Paul Alegre und Clerici.“ Friedrich 2006, S. 53 u. Anm. 36-38, führt dagegen Gründe an, dass es sich um Giovanni Battista Clerici und die Gebrüder Eugenio und Cipriano Castelli gehandelt haben muss. davon verstunden einander sehr wohl. 38 r 38 r welche arbeit anheind nebst noch anderen sa c hen vntersu c hen werdte, es wehre zwar no c h viel zu schreiben, werdte aber Eẅer Hochfürstl. Gnaden mündli c hen vnterthanigst beÿ meiner retour referiren , vndt wehre ohne vnterthänigste maß gebung wohl wan Eẅer Hochfürstl Gnaden die meinige brieff vndt vnterthänigste beri c hte biß dahin aufhalten lißen, worinen ni c ht schriftl. genug, mündl ic hen vnterthänigst referiren könte. Herr Cappelen meister findet hier viele guthe freind i c h will die gelegenheit ihme bald wider zu rück schicken damit er bald wider na c her würtzburg gehe, vndt nehme ab wan er ni c ht so aufri c htig wehre vndt in Eẅer Hochfürstl. Gnaden Dienste so gerne seÿe, er zu verfuhren wehre, i c h bin aber aus Curiosiotät abendts vndt mit meiner gelegenheit in seiner Companie geweß en en woh i c hs selbsten gemerckht, weilen aber er Ehrlich scheinet hat es keine gefahr, weilen dahier viel Musicalien sein von seiner Composition wohmit vnterthänigst respect lebenslang verharre Eẅer Hochfürstl. Gnaden vnterthänigster tiener Balthasar Neumann wurtzburg Mannheimb 11 Janua r y A 1723 ad 14. Beil. a. 37 r 37 r Cuppel Eines Pavillions so w ie der abge brochen wirdt wie in schreiben gemel de t. Da c h 37 v [Die Seite ist um 180° gedreht, um die Zeichnung besser verständlich zu machen.] 15) Mit Beil a 39 r 39 r N. 17/1 23. 17 Jan: 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr Eẅer Hochfürstl. Gnaden Habe mit letzteren vnterthänigst bericht nicht gäntzli c h beschreiben können, vndt zwar da ich Ewen den Montag anno c h in Mannheimb verbliben, daß überi c he no c h folgents mir gewißen wordt, weilen darauf getrungen es zu sehen, Erstens die gemachte fenster nochmahlen, deren beschlag vndt schlissung der er laden, in bauh gesehen vndt hernach Zum Cabinet schreiner , Zum Nachweis, dass es sich um den Hof- und Kabinettschreiner Sigismund Zeller aus Heidelberg handelt, der an einem Schlossmodell gearbeitet hatte, vgl. Lohmeyer 1911, S. 48, Anm. 18; Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1022, S. 774, Anm. 2. welcher die modellen de rer beschlagenen fensteren vndt laden in handten hat obsc crivirt vndt gezeignet, mit wel c hen dan weilen dieser mann inventios ist vieles darüber reso nirt vndt gesagt daß manns no c h auf eine andere arth könne m achen damit die Eißerne stange wel c he fenster vndt la den vndt zwar wel c he fenster von einer sol c hen höhe Neumann bezieht sich auf seine Höhenangaben, die er in der Zeichnung der Beilage Ansicht 14 (fol. 41r) einfügt. sein vndt nur 2 fligel Haben, schlisset verborgen sein kan, vndt ist darinnen daß Curioseste , daß die fenster vnten vndt oben vndt in der mitte schlissen in glei c hen au c h die laden, damit si c h kein laden no c h fligel winden kan, recht satt schlissen vndt die öffnu n g mit einen lei c hten druckher geschehen ka nn gantz bequem , ferners mir auch daß Modell vor ein Cabinet schloss gezeiget, wo von Herr von Sickingen erzehlet hat dießes in sich, daß mann darzu 2 schlissel Habe, welche alle beÿde schlissen 39v der Eine schlissel wel c hen der Herr behalten will so mit denselben zu geschlossen wirdt, vndt die andere sachen gestellet, so schlisset es also daß der andere schlissel ni c ht mehr speret, vndt do c h umb vndt umb gehet, ferner wans gestellet ist vndt von einen unerfahrenen auf gema c ht wirdt, wie ein kleiner schus auß dem schloss ahn den leib fahret, ferner au c h da mann mit den knopf oder dreher viel maßen vndt auf schlissen wolle so fahrt zu glei c h auß den knopf in die handt etwaß schneiden des folgents wan mann den schlissel überlassen woll so zeigets wie oft daß schloß auf gemacht wordten Dieses Sicherheitsschloss könnte von dem damaligen Kabinettschlosser Arnold Krapp angefertigt worden sein. Vgl. Lohmeyer 1911, S. 48, Anm. 20; Friedrich 2006, S. 52, Anm. 33. ohn sonsten noch mehrer künstl: sachen gewißen. die risse alß der untere grundtriß der bellet age vndt ein auftrag in perspectiv ist mir gegeben wordten dan die fortification da von einen grundt riß werdte bekomen vndt mi c h au c h mit daßigen Ingenieur bekandt gemacht, Eẅer Hochfürstl. Gnaden versi c her au c h vndterthänigst daß keine schönere Stuccator arbeit von laubwerckh, wenig zwar von der quadratour , aber pas reli ve vndt figuren auf denen gesimbseren so schon daß mann daß meiste solte in Mettall gissen vndt betauere daß so fein die arbeit ni c ht genug in der nidere wirdt können gesehen werdten 40 r vndt seindt deren meisteren wohl 9 aber jede arbeit in particulare betra c hat, vndt Connesantz gemacht von denen mann die wahl haben kann, Einer oder 2 seindt wel c he die historien verstehen vndt no c h geschwinder in posiren von Erden ist alß Mo Cirò vndt fein, wel c her lang die academie frequendirt der der beste ist, si c h au c h schriftlich beÿ mir Explicirt . meine wenige einwendung ist geweßen unter ihnen warumb sie so 1000 sachen vndt alles voll ohn den pla fon machen sie sagten es geschehe wider ihren willen mann wolte es also Haben vn dt i c h solte denen nur maß geben es wolte Scice vndt in fent inventiones genug ma c hen, alß dan von Herrn von Sickingen abschid genohmen, vndt dav on geredet, daß biß manns in würtzburg brauchen wirdt, es zeit genug sein wirdt, vndt alles mit denen leiten ohne bedenckhen geschehen wirdt können. von dar auß na c her Philippsburg die gelter alda deponi ret, vndt dienstag folgents, weilen nicht mehr alß 2 1/2 stundt differentz geweßen na c hts nacher brußel Kardinal Damian Hugo von Schönborn begann 1720 mit den Planungen zum Ausbau der ehemaligen Nebenresidenz der Speyerer Fürstbischöfe in Bruchsal zu seiner Hauptresidenz – nur kurze Zeit nachdem sein Bruder Johann Philipp Franz am 22. März 1719 den Grundstein zur Würzburger Residenz gelegt hatte. Vgl. Hansmann 1986, S. 205-210; Schütz 1986, S. 64-66. komen , i c h meltete daß es die Erstere intention ni c ht geweßen dieße ruthen zu nehmen, weilen si c hs aber wegen Philippsburg si c h also geschickt habe vnterthänig. b e ÿ Ihro Hochfürstl: Eminentz aufwardten sollen die würtzburger Residentz riß zu sehn verlanget 40v so auch die nacht noch übersant dur c h den werckh: meister von wißentheid , Johann Georg Seitz diente dem Diplomaten Rudolf Franz Erwein von Schönborn, einem der Brüder Damian Hugos, als Werkmeister auf Schloss Wiesentheid (zwischen Würzburg und Bamberg gelegen). Von seinem Herrn wurde Seitz nach Bruchsal gesandt, da Damian Hugo keinen leitenden Architekten hatte. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1022, S. 776, Anm. 1; Friedrich 2006, S. 54. anderen tags früh, wie wohlen die jagt bestelt wahr mi c h ruffen lassen alles Expliciret, vndt die Jenige Brußler au c h gezeigt alß dan seiner ho c h fürstl. Eminentz auf den blatz verfiget daß bauhweßen gezeignet, in vielen stückhen in dero bauhweßen mi c h befragt worauf vnterthänigst meine wenige mainung gesaget, womit ver knüget geweßen, vndt also auf jagt ferner fort, vndt i c h mein vnterthänigsten abschid genohmen, mi c h au c h mit etli c h Mettalen beschenckt. dan habe n seiner Eminentz befohlen, weilen die, chese schon da wardt, die haubt alle zu sehen wie sie ihre jagten auf 5, 6, stundt dur c hhauen laßen. daß holtz zum bauhen vndt der gleichen verbrau c ht item den Canal vndt schlissen anzulegen, daß saltzwerckh, vndt stein b r u c h mit den werckhmeis ter vndt zimmermann stahl Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1022, S. 776, Anm. 2. besehen vndt no c h selbigen abent no c h 5 stundt weiter fort gesetz vndt den 15 na c her köhl zu Ex zellenz herrn general von Roth vormittags an komen , wo zwar glei c h wie Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigst befohlen daß schreiben no c h ni c ht ankomen geweß, i c h dothe aber von Eẅer Hochfürstl. Gnaden daß aufgegebene Compliment ablegen nebst denen 2 brief au c h ahn die frau generalin von herrn von Sickingen , vndt so glei c h die fortification vndt des reins schadens 42 r 42 r ahn der festung besi c htiget, wo von abgenohmen daß herr Obrist von welsch , vndt herr ulmann Vgl. Lohmeyer 1911, S. 52, Anm. 31. von Maintz zweÿerleÿ meinung geweßen, meiner orths sagte daß es lei c hter wirdt sein anzu fangen an den orth wo si c h der rein dahin zu wenden beginnt, dem selben allgeme c hli c h vorkomen woh,, mit die force na c h vndt na c h Gemindert wirdt. welches wier gesteren von uhrsprung gesehen vndt observi rt zum zweiten mahl, mir au c h Ehr angethan, v n dt so fort na c her strassburg . seiner Excellentz Herr general v n dt frau generalin ver melten Eẅer Hochfürstl. gnaden ihren vnter- thänigsten respect , vndt bedanckhen si c h des Gnädigsten andenckh ens , sie werdten mir auch Ein schreiben ahn Ihro Eminentz Herr Cardinalen von Roan nach Baris mit geben, in glei c hen Hab en s auch seiner Hochfürstl. Eminentz zu Brußel mir offerirt Ein schreiben nach zu schickhen. dahier werdte anheindt durch herrn Generalen von Roth daß Citatell vndt andere sachen sehen. ahnsonsten habe mi c h au c h informi rt vndt bekandt gema c ht, allen fals ein wechsel nacher Baris zu machen wehre so der si c herste, waß dahin solte gemacht werdten, ahn Herrn Benjamin Metzler seel. sohn in franckhfurth , Vgl. Lohmeyer 1911, S. 55, Anm. 51; Friedrich 2006, S. 56, Anm. 49: „Das Bankhaus Metzler, […], war aus dem 1674 durch Benjamin Metzler gegründeten Handelshaus hervorgegangen und existiert bis heute.“ welcher Es ahn Herrn kornmann gebrüder vndt Compagnie Bisher in der Literatur nicht identifiziert. dahier in strasburg über machen solle, so es her nach nacher Baris übermachen wirdte vndt gar si c her ist. 42 v Ahn sonsten gehet biß dienstag die Postkutschen von hier ab, vndt weilen 15 tag nach genauer informiren die selbe vnter wegs bleibet so habe au c h resolvirt etwaß auf die kutsche zu geben vndt reite die Post von hier morgens alß 18ten wils gott nacher Zab ern vndt so fort, na c her linevill vndt Nanci . in Baris vermeine, wan i c h schon ni c ht solte alda logirent bleiben, zu logiren a la fauxbourg St: Germain à L’ Hotell du Tornon Vgl. Lohmeyer 1911, S. 52-54, Anm. 33 u. 43: „Es war also wohl die Absicht Neumanns, im Hotel des ambassadeurs in der rue de Tournon (Nr. 10 bis 1748) zu wohnen, wo für Personen von Rang auch Quartier gemacht wurde.“ Das ergab sich allerdings nicht und Neumann bezog Wohnung bei einem Privatmann in derselben Straße. vndt so balt i c h alda werdt arrivirt sein werdte widerumben vnterthänigst bericht vndt die Attreße besser einrichten, mit diefesten respect lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster theÿrer diner Balthasar Neumann strasburg den 17. Jaÿ A. 1723 Ich Habe nachmittag die gelegenheit gehabt mit Ein Haubtmann daß Cittatel vndt auf den wahl die gantze fortification zu besehen vndt die anjetzige arbeit, pulfer Magazin , zeughaus, vndt waß i c h verlanget habe worüber meine notamina gemacht. ad 15. Beil a. 41 r 41 r 12 s c h uh 6 s chu he 10 43 r 43 r 16) Mit Beil a. N. 21 Jan. 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl. Gnaden , wirdt sondern zweifels in ein von strasburg auß den 17ten datirtes vnterthäni gst schreiben wohl zu gnädigsten handten komen sein wie i c h dan montags alß 18ten dieße nacher Saverne komen so glei c h den garten vndt schloße besehen wovon ein ungefehrer Endwurf beÿliget . Vgl. Ansichten 18 u. 19 (fol. 44r u. v) . von aussen hat es weiter keine Architectur , ausser gegen den garten 2 frontons der Eine ober der durchfahrt so in grundtriß marqui rt der andere woh au c h ein auß gang über den graben in garten ist, in garten ist daß schönste daß der große pieces d’aux vndt eine so große Cascada woriber auch ein gantzer flus gehet, ahn oberen garten woh etwel c he wege angedeut ist mit allee vndt baumen besetzet vndt in der mitte ein steinern Obilisque. daß gebauhe aber inwendig hat mir sehr wohl gefallen Erstens beÿ den eingang oder dur c h dur c h die Colonade , vndt dan den eingang zur stigen wie eine Sala terrena mit saulen vndt komet der ahndritt durch die völlige breithe wie die stigen in Eẅer Hochfürstl. Gnaden Residenz ahnstatt der Baluster seint geschnitten eiserne gatter vndt zweÿmahlen vnten vndt oben gäng umb die stigen wie im 2ten grundtriß angemerckt. Das hallenartige Vestibül und der Treppenaufgang im Nordflügel wurden wohl in den 1670er Jahren von einem bisher anonym gebliebenen Architekten ausgeführt. Vgl. Friedrich 2006, S. 56f. nach dem eingang 43v 43’ v In den saal ist der bogen anno c h offen in C’ Siehe den Grundriss Ansicht 19 (fol. 44v) . wel c her 2te saal mit Architectur frey stehenden saulen ziehr vergolt. vndt aller grundt wie wohl von holtz aber alles weiß vndt die erhobene leisten matt vndt polirt vergült. Entwurf und Ausführung der Zierschnitzereien oblagen Robert Le Lorrain, assistiert von den Bildhauern François Le Prince und Alexander oder Charles Rousseau. Vgl. Friedrich 2006, S. 58f. die andere zimer so mit tapeceri behenckt seindt die lamperrie alle 3 sch uh 4 zoll auch 3 1/2 schu ho c h die andere Cabineter seindt fast alle von holtz vndt mit vergolten zirath schön geschnitten, die schlissung der fensteren, grosse, dühren, vndt, wie es so wohl von schlosser alß schreiner arbeit gema c ht ist sehr guth absonderli c h die dühr schlissung, vndt seindt die dühren fast durg gehends 12 sch uh in saal aber 13 schu ho c h – 6 weith, wel c hes alles in particulari schon gezeignet vndt alle zahlen darzu geschrieben, damit hernach Componiren könne, vorgestern dan na c her linevile komen allda, ebenfals 3 durchfarten Neumann spricht vom Durchgang, der zwischen Ehrenhof und Garten vermittelt. Dessen drei Bogenöffnungen scheint er mit den drei Arkaden zwischen den beiden Sälen im Hauptgeschoss des Schlosses von Zabern zu vergleichen. eine wie die andere gefunden dessen ornament seind 4 Einfache freÿ stehende saulen so von unten biß oben gehen zum haubt gesimbs die stigen ist nur 9 schuh vndt hat au c h 57 dreppen. der Corps de log i ist kurtz vndt hat zwischen denen fligeln nur 9 fens ter die Herrschaften seint Hier Gemeint ist, dass Herzog Leopold Joseph von Lothringen und seine Familie im Schloss von Lunéville weilten. , vnd habe gestern abent no c h mit Herrn v on Pfitschner gespro c hen vndt daß aufgegebene Compliment von Eẅer Hochfürstl. Gnaden abgelegt. 45 r 45 r vermeint in früh Jahr mit etli c hen guthen Jagthunden auf zu warthen, Baron Karl von Pfütschner wollte Johann Philipp Franz von Schönborn seine Aufwartung machen (einen Besuch abstatten) und sich durch die Überbringung von mehreren Jagdhunden empfehlen. wel c her na c h mehren discurien mi c h befragt ob die Riße beÿ mir hett von der Residentz so i c h dan beandwordt daß i c h sie beÿ mir hette, i c h megt sie doch zeigen vnt welte, wan er die Herrschaft sehen wolte zeigen, wel c he dan na c hts über laßen vndt anheindt vormittag dahin bestelt hat waß weiter passiren wirdt werdte Eẅer Hochfürstl: Gnaden auß Baris auß vnterthänigst beri c hten, dahier ahnsonsten zu Nancy ist der angefangene bauh vndt Residentz Vgl. Boffrand 1745, S. 47-49 u. Tf. X : „Façade sur la cour du Palais de Nancy“ (vgl. die Reproduktion in den Collections numérisées de la bibliothèque de l’INHA ); ausführlich zur Baugeschichte Friedrich 2006, S. 61, Anm. 71; Franz 2010, S. 11. viel kostbahrer vndt reicher als zu linevil , in deme dahier 5 dur c hfahrten, vndt eine in hoft au c h mit freÿ stehenden saulen 2 palcons über ein ander, ist dies , dabeÿ daß die saulen nur einfach, vndt in Eẅer ho c h fürstl. Gnaden Reside nt z dopelte saulen, wel c hes noch allzeit approbation gefunden, vndt verhoffe daß meine reiß wils gott wirdt wohl angelegt werdten. wohmit mit vnter, thänigsten Respect, lebend lang verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster teÿrer die Balthasar Neuman Nancÿ den 21 Jan ua rÿ A. 1723 44 r 44 r Cascadella 120 schu breith in einer line baum garten. Ein grosser sehe Canal Canal garten vndt noch nicht angelegt posquet 20 terrasse obel i =squ e 40 schu bos c h terrasse 20 bos c h terrasse D brücken graben umb daß schloss: fronton fronton der Höfe schloss : 44 v ad 16 – Beil a 44 v Endtwurf des schlosses Saverne vor seiner Eminentz Herrn Cardinal von Rohan welcher eingang A. schön vndt mann zu der haupt stigen zu komen dur c h die Colonade vndt vestibil B gehen muß, welche stigen von 23 auf gäng wie die pfeil zeigen vndt ein außgang in den saal ist welcher saal 80 schuh lang, vndt der bogen C in den anderen saa l so mit freӱ stehenden holtzernen Canalirten sau l en, nebst deme ziehr vergolt vndt die wandt au c h weiß vndt zihr vergolt . die aussere faciaten ist ordinari , nur mit 2 frontons wie in den beӱleistigen garten rißen angedeit woh au c h auß einen zimer eine aufgezogenen brückhe auß den zimer gehet in D. gang 12 schu Cuppel C 80 gang ober stockh graben A. B 12 schuh vnter stockh. graben hoft. anderer hoft. graben. 46 r 46 r de 7 feb: 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr Eẅer Ho c h fürstl. Gnaden beri c hte vnterthänigst wie daß zeit deren Etlichen tägen meines in Baris sein mi c h vor daß Erste mahl wohl umb gesehen vndt die grosse gebauhte, waß kir c hen seindt von innen vndt aüssen, au c h schon etliche palest ni c ht nur aussen sonderen ihr distrubation au c h innen gesehen, vndt umb so besser mir die Erste ideam vorstellen, vndt es begreifend machen kan, gestern frühe na c her versailien gangen, vndt na c h deme Ihro Majestät den könig speißend gesehen so wohl alß die königin dabeÿ gesehen vndt die gallerie nebst denen Apartementen auf der seiten woh die Haubt vndt schöne stigen ist, gesehen, vndt so viel die zeit gelitten bedra c ht Dass Neumann seine Eindrücke nicht näher schildert, mag darin begründet liegen, dass Johann Philipp Franz Versailles aus eigener Anschauung kannte: Er hatte 1698 als kurmainzischer Gesandter Ludwig XIV. die Glückwünsche seines Onkels, des Kurfürsten und Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn, zum Abschluss des Friedens von Rijswijk überbracht. Vgl. Friedrich 2006, S. 66, Anm. 88. ; nach deme na c her Marli vndt die wasser Machinen in wasser gesehen vndt von der Machinen nach den berg passiret 46v Es Hat mi c h aber die nacht übereilet wessend wegen widerumb na c her versailien retournirt vndt Heindt sontags , frühe den garten durch alle pieces passirt, vndt nach deme zu ihro Hochfürstl. Eminentz , den von Herren von Rothen mit gegebenen schreiben, über bracht woh mir gesagt wordten die selbe wolten mit mir reden da aber der könig eben in die kir c he messe zu Hören bereiths die zeit herbeÿ gangen, vndt der über lauf mit denen vielen Cavalieren vndt Brälaten au c h Canonicis geweßen so ni c ht die gelegen heit gegeben, so alß dan in der kir c hen en parterre der könig , vndt in denen bekandten kleinen oratorio auf der gallerie die königin die Messe musicaliter gehört, woh beÿ, ahmb Ende der Messe, Ihro Majestät der könig in etwaß erblasst vndt ein wenig übel wordten wohmit glei c h mit pasam vndt anderen nothwendig keiten zur Hilfe komen , so nur 2 oder 3 vatter unser lang getauert, Hernach auß der kir c he geführet vndt so glei c h besser befunden vndt 47 r 47 r vndt Mittags au bublique gespeißet mi c h aber beÿ der fantin d’Espanie oder la Reine daß dieselb au c h offentlich gespeist aufgehalten vndt den nachmittag widerumben in garten vndt nach Triano gangen alda daß gebeuhte innen vndt aussen recht be dracht vndt gesehen vndt alles wasser werckh genauh besehen dan gegen abent zu Monsieur Marqui de libori gangen beÿ wel c hen daß Compliment von Eẅer Hochfürstl. Gnaden abgeleget vndt lang die Gnad gehabt mit ihm zu reden wel c her sich gantz wohl erinnert, vndt Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigst Empfehlet, mir aber offerirt worinen er mir an die Handt gehen kan, solt es nur melten vndt die andere zimer alß des königs vndt andere Apartement, wolten sie mir zeigen lassen vndt einen darzu beordnen, waß seine 47v Eminentz Herren Cardinalen von Roan belangt muß i c h daß tempo no c h in acht nehmen, morgen alß Montag werdte no c hmahlen na c her Marly gehen alda den garten vndt waß darin ist zu sehen, i c h finde viele sa c hen die sehr nütz lich sein vndt ahn sonst mir schwer geweßene lei c hter, werdten; wie i c h dan mit denen freÿ stehenden saulen dessen Architravfris vndt Corniche weiß auß zu laden keinen anstandt haben werdte allen fals mann zu gallerien vndt Colonaden wirdt benöthiget finden, i c h Habe no c h biß dato gar keinen ansta n dt gefunden zu sehen waß i c h will. i c h vermeinde anheindt widerumb nacher Baris zu gehen woh i c h Eine kutsche gezeigneter Hab vor 4 vndt 2 personen , weilen sichs aber nicht hat thuen lassen von versalien so geschwindt zu gehen, vndt weilen daß deßein nicht beÿ mir habe 48 r 48 r Habe alß werdte es mit andere Post vnterthanigst überschickhen, vndt na c hdeme au c h erfahren vndt bekanndtschaft bekomen, von den jungen herren von regensperg von Maintz , wel c her von einer kutschen dahier in Baris vor seiner Churfurstl: Gnaden von Maintz zu ma c hen Comission hat wie sie gemacht wirdt werdte mi c h schon in- formiren vndt guthe dessein suchen, zu kaufen eine schon gemachte vndt gebrau c hte umb ein resonablen Preiß weiß no c h ni c hts, aber ohne vnterthänigste Maßgebung von denen wohl gemachten stahleren federen, zu grossen vndt mittelmassigen kutschen wie au c h die bedeckhu n g item Dühr beschleg knöpf, buchel vndt geschirr, da vor habe schon mich au c h umbgesehen vndt werdte dessen zu einer kutschen machen laßen wel c hes alles vor Modellen dienen solle. vndt na c h deme mi c h diese wo c he folgent werdte umbgesehen haben, alsdan werdte anfangen mit 48v mit denen Architectis vndt dererleÿ zu arbeithen vndt gedenke mir wils Gott no c h in einen monat biß etwan den 10 oder 12ten Martÿ viel zu thuen vndt daß zu überkomen waß zur intention dienen wirdt, i c h getraue mir au c h wohl von Hier auß einen sicheren pasport zu komen wohmit, wan Eẅer Hochfürstl. Gnaden Gnädigst befehlen dur c h die niderländische festungen zu passi ren es wirdt mir keine difficultät geben vndt au c h den geringsten anstandt ni c ht Haben i c h wirdt mi c h schon na c h zihl vndt maß regiren oder Eine zu Einer, anderen tour mi c h schicken solle erwardte Gnädigsten befehl. i c h Habe dahier so viel 100 sachen remarquir t wel c he von weißen marmor gemacht ahn St at uen, vasen , Architectur vndt der glei c hen, finde aber ahn allermeisten 49 r daß viele graulechte aderen vndt flecken darinnen sein, i c h werdt mi c h mit meisteren bekandt machen die ursach auß der fundard zu Haben so viel der mahlen mir ausmachen können, komet es daher, daß mann au c h andere weiße marmor brü c he Hat beÿ Genua vndt deren orthen, wohmit man ofters in etwaß angeführet wirdt, wan es aber von den recht feinen, Genueser ist so ist er recht schön deren man au c h gar viel Hat, dahero will dieses recht unter suchen, Hinter Neumanns Brief vom 17. Februar ist ein auf Italienisch verfasstes Schreiben von Henry Davenant, britischer Gesandter in der Freien Reichsstadt Frankfurt am Main zwischen 1715 und 1723, an Don Bartolomeo Mariconi – den Generalkonsul des Kaisers in Genua – eingefügt. Davenant bittet in dem Brief Mariconi, dem Würzburger Fürstbischof darin zu helfen, in Italien Kontakt mit geeigneten Personen herzustellen, die u. a. bei der Beschaffung von Marmor dienlich sein könnten, wie den Genueser Bildhauer Giovanni Baratta. Es bleibt allerdings unklar, wie das Empfehlungsschreiben Davenants in die Korrespondenz Neumanns aus Paris an seinen Herrn, den Würzburger Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn, gelangt ist, zumal Neumann Davenant ansonsten nicht in seinen Briefen erwähnt. Vgl. dazu den hiesigen Einleitungstext zu Neumann, Rubrik „Zur Quelle“. ahn sonsten Habe mir schon viele sa c hen notiret, vndt unter lasse keine stundt müssig vorbeÿ gehen. seiner Majestet der könig wirdt mit den gantz hoff den 15ten dies es nacher Baris gehen alda in den Barlement das Erste mahl introduirt werdten, Neumann nimmt Bezug auf das Lit de Justice, das Ludwig XV. beim Erreichen seiner Volljährigkeit am 22. Februar 1723 im Parlament von Paris – der obersten Gerichtsinstanz seines Königreiches – abhielt. Vgl. Antoine 1989, S. 134f.; Mormiche 2018, S. 347f. worzu alles zu geri c ht wirdt, vndt 5 tag in Baris verbleiben 49v na c hdeme widerumb na c her versailie revertirten vndt allda verbleiben, Es ih st au c h Morta d’ibervil in Baris zu wel c hen au c h gehen werdte. wohmit mit vnterthänigsten Respect lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigst getreÿen Balthasar Neumann Versaillie den 7 febr uar ÿ A. 1723 die Attress ist wie schon vnterthänigst in vorigen von 1 Bisher hat sich kein Brief Neumanns an seinen Herrn vom 1. des Monats aufgefunden. Vgl. Friedrich 2006, S. 63. In seinem Brief vom 17. Januar erwähnt Neumann, dass er die Absicht habe, im Hôtel des Ambassadeurs in der Rue de Tournon Quartier zu nehmen. Vgl. Ansicht 13 (fol. 42v) . des datirt attenent L’ Hotel de tournon che z M. graides baigne ur a la foir St germain 50 r (18 50 r 15/2 23. Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl: Gnaden Hette gerne mit der mittwo c hs Post vnterthänigst beri c htet weilen aber no c h kein gantzes von seiner Eminentz Herrn Cardinalen von Rohan wissen können, alß Habe es biß anheind müssen anstehen lassen, vndt nach deme verwichenen Montags das zweite mahl zu Marlÿ vndt beÿ daßiger wasser Machinen geweßen die i c h aus den fundament gefasset, vndt notiret, Neumann ist vermutlich am Montag, den 8. Februar 1723, nach Paris zurückgekehrt. dienstags vnterthänigst aufgewardt, Neumann kehrte am Dienstag, den 9. Februar 1723, zum Schloss von Versailles zurück. nach einiger Zeit sie mi c h fragten ob i c h die risse beÿ mir Hette, in deme Herr General von Roth da von gemelt, wegen einer neÿ erbauhenden Residentz zu würtzburg , welches vnterthänigst bejahet vndt so glei c h die selbe überbra c h t worinen seiner Eminentz sich lang auf gehalten vndt obwohlen die zahlen darinen geschrieben danno c h mit den Circul Ein vndt anders untersu c het, dabeÿ meltend daß es schönes grosses gebauh wirdte, vndt mercketen ahn daß es na c h einen italienischen goudt vndt Architectur ist absonderlich der Mezanen fenster vndt da i c h dan eben vnter weilen das aufgegebene Compliment von seiner Ho c h fürstl. Eminentz herrn Cardinalen von speÿer ablegte, worauf dieselbe 50v Gleich si c h bedanckt, vndt darzu setzend, der Herr Cardinal von s ch önborn ist mein guther freindt. Es Haben zwar seiner Hochfürstl: Eminentz zu Brußl mir Gnädigst bedeütet daß dieselbe ahn Ihro Eminentz Herrn Cardinalen von Rohan schreiben wolten es wirdt aber seindt vnter bliben, Dieses Empfehlungsschreiben reichte Kardinal Damian Hugo von Schönborn, Fürstbischof von Speyer, jedoch nach, wie er am 9. März 1723 aus Bruchsal an seinen Bruder Johann Philipp Franz von Schönborn berichtet. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037a, S. 798f. na c h deme mi c h angeredet daß wan i c h wolte, so wolten dieselb die königl: Architecten zu si c h komen lassen vndt sie wirdten ihre meinungen darüber sagen vndt mi c h den donnerstag passato bestelt, Während ihrer Unterredung in Versailles am Dienstag, den 9. Februar 1723, die Neumann gerade referiert, bat ihn der Kardinal von Rohan, am kommenden Donnerstag, den 11. Februar, erneut von Paris nach Versailles zu kommen, um dem königlichen Architekten Robert de Cotte die Planungen der Würzburger Residenz vorzulegen. Diese Zusammenkunft ist Gegenstand der folgenden Ausführungen Neumanns. i c h dan na c her Baris vndt den anderen rest der risse zu mir genohmen wie befohlen so vnterthänigst aufgewardt vndt also ein getroffen woh dan seiner Eminentz si c h die mühe gegeben vndt den alten Monsie u r de Coti angeredt daß er si c h megte die mühe geben vndt sein Sentiment darüber geben, i c h legte all es vor vndt Explicirte , woh beÿ seiner Eminen tz dero Camerdiener befohlen dabeÿ zu bleiben vndt woh i c h zu weilen in frantzheis ch etwaß ni c ht gantz habe sagen können, selbiger Explicirt , weilen seiner Eminentz ni c ht teütsch sprechen der Monsi eur de Coti nach deme er vndt sein H err sohn der so guth alß der vatter darinen ist, es über sehen so sagte er mann sehete wohl daß es viel auf die Italie nisch manier vndt etwaß teutsches dabeÿ wehre 51 r Er vermeinte aber in deme das Hauß so groß vndt ahn der Haubt figur ni c hts eingewendet, sonderen die stige, zu Enge vndt zu klein idem die andere Apartiment gegen den garten die zweÿ erstere na c h den saal zu klein vndt auß denen 2en eines zu machen ferners daß Audientz zimer schon guth daß schlaf zimer aber vndt Cabinet vndt folgsamb den gantz bavilion zu einen grang Cabinet mit den bleÿ angedeuthet, vndt noch mehrers, woh beÿ gemelt, daß wan er einen in bleÿ gezeigneten grundt Hette wolte er seine gedanckhen darinen machen i c h sagte so glei c h daß i c h ni c ht darinen fehlen wolte vndt glei c h die 2 grundt riße machen woh beÿ es dan verblibe, vndt so bald i c h sie würdte fertig Haben zu überbringen woh mir dan mit ein ander arbeithen wolten, seiner Eminentz sagten es wirdt das beste sein, offerite mir au c h babir vndt si c h sehr eüfferi c h gezeiget, i c h ginge so glei c h widerumb na c her Baris , Habe den brief des herren von Ritters den nembl , über bracht, Die beiden Brüder Anselm Franz und Heinrich Valentin von Ritter zu Groenesteyn hatten 1716 bis 1717 eine Bildungsreise durch Europa unternommen, die sie natürlich auch nach Paris geführt hatte. Heinrich Valentin war anscheinend in Paris geblieben, um sich weiter auszubilden, während Anselm Franz nach Mainz zurückgekehrt war. Neumann überbrachte wohl einen Brief des älteren Bruders an den jüngeren. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1029, S. 786, Anm. 1. vndt vermeind vor meine bezahlung Er oder ein anderer mir zu Helffen, welcher aber mit mahlen einen blan in öhl farb ist occupirt geweßen vndt niemanden an der handt hette, i c h kurtzen processe gemacht vndt mit der na c ht hilf die 2 grosse grundtrisse 51v verfertiget vndt na c her versailien überbracht vorhero widerumben mit Ihro hochfürstl. Eminentz geredet v n dt so dan den Mons: De Coti überbracht, Im Nachlass von Robert de Cotte haben sich vier Pläne erhalten, die von Neumann angelegt worden sind und die sowohl die eigenhändigen Korrekturen des Premier architecte du Roi zeigen als auch ins Reine übertragene Änderungsvorschläge: Paris, Bibliothèque nationale de France, Estampes et photographie, RESERVE HA-18 (C, 16)-FT 6, Nr. 1193-1196; vgl. Fossier 1997, S. 658f., Abschnitt 359, Nr. 1193-1196. Bei Nr. 1195 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ) und 1194 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ) wird es sich um den in Nachtarbeit angefertigten Plansatz mit den Grundrissen von Erd- und Hauptgeschoss handeln. Die beiden anderen Pläne, Nr. 1196 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ) u. 1193 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ), stellen spätere Stadien der Diskussion dar. weilen selber aber nacher Baris beordert geweßen vndt anheind dahin gangen so wahre selbiger sehr höfli c h vndt sagte daß er in Baris mit mir daran arbeithen wolte welchen so dan von versailien nacher Baris gefolgt seiner Eminentz aber vor hero es bedeuth e t so mir widerumb gnädigst zum 2ten vndt 3ten mahl geandwordtet i c h solte nur begehren zu wehm oder woh zu i c h wolte angewißen werdten sie wolten mir in allen an die handt gehen, vndt wehre nicht nothwendig weither si c h zu encagieren, wel c hen allen i c h na c h komen werdte vndt liget mir sehr ob, daß anjetzo dießes erst ausmache vndt nach deme das andere ferner mir angelegen sein werdte lassen weilen i c hs vor daß erstere Haubtwerckh achte vndt so bald es wirdt gema c ht sein werdte es vnterthänigst abgezeignete r überschickhen, wan ohne vnterthänigst Maßgebung Eẅer Hochfürstl: Gnaden oder seine Hochfürstl: Eminentz von Brußel da hin wirdten schreiben so ersehe daß es seiner Hochfürstl Eminentz sehr achten würdten, die obligation gegen Monsie u r de Coti declinire alß ahn Ihro Eminentz herr Cardinal von Rohan , biß daß Eẅer Hochfürstl: Gnaden mir ferner Gnädigst werdten befehlen. 52 r 52 r Es folget Hir mit eine zeignung Vgl. Ansichten 34 u. 35 (fol. 56r u. v). von Einer chesen so vor 4 personen , vndt vor zweÿ personen wan das vordere theil hin weg gelassen wirdt wie angemerckht ist i c h Habe mi c h er kundiget daß no c h etliche kutschen dahier stehen alß von den Ambasideur von England vndt Spanien au c h von kaÿs er l: wegen dieser arbeith no c h ni c ht hinkomen so aber mit ne c hster Post vnterthänigst beri c hten werdte, diese Manier ist dur c h die banckh dahier die amb meisten in gebrau c h ist vndt lei c ht zu ma c hen . Ihro Majestit der könig ist widerumb gesundt, werdten morgen noch etwaß Medicin nehmen also dan ni c ht den 15ten na c her Baris komen , mann vermeinde aber den 23 , welches mann no c h dan noch si c her ni c ht weiß, i c h Habe vnter anderen da i c h die gelegenheit gehabt Monsi eu r de Coti die Mannheimber risse gewisen wel c he er gar ni c ht lang angesehen den kopf geschittelt v n dt ni c hts darüber gesagt, nach deme mit diesen werdte fertig sein, so werdte es dem Monsi eu r de Bofrand die mit habende risse zeigen umb au c h dessen gedanckhen zu vernehmen allwohin i c h ni c ht nur von herrn von Erthal sondern von Nancÿ Siehe den Brief vom 21. Januar 1723: Neumann hatte in Lothringen Herzog Leopold Joseph und den Baron von Pfütschner getroffen. Vgl. Ansichten 16 u. 17 (fol. 43v u. 45r) . auß recomandirt bin, anj e tzo aber no c h ni c ht damit i c h ni c hts confundire vndt Mons: de Coti es etwan ni c ht erfahren megte in deme die briefe no c h alß beÿ handen habe wel c her Mon sieur de baufrand der Brimie Archetect von 52v von Nancÿ ist seiner königl. hohheit zu Nancÿ aber sagten mirs eben allein daß er Mons ieur de beaufrand ni c ht der beste seÿe sondern Mons ieur de Coti vndt sein herr sohn glaube also wohl Attressirt zu sein, vndt hat si c h Monsie ur de Coti beÿ herrn Cardinalen von Rohan offerirt zu schreiben vndt zu Corespo n diren, vndt die gedancken, die er darüber geben werdte stunde in Ihro hochfürstl. Gnaden von würtzburg belieben etwas da von zu nehmen oder mehres zu folgen er offerirte sein Savoir ohne intereße. Gemeint ist, dass Robert de Cotte keine Bezahlung für seine Dienste erwartete. Üblich war natürlich die Überlassung eines Ehrengeschenks. wohmit zu Hochfürstl Gnaden mi ch vnterthänigst Empfehlend lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl. Gnaden vnterthänigster treÿ er din er Balthasar Neumann Baris den 15 feb. A. 1723 Eẅer Hochfürstl. Gnaden nehmen mier zur gnaden das geschwi n den schreiben. logire noch allzeit in den nembl. logamend. 56 r N. 1 N. 1 ist ein auftrag Einer kutsche Wie aus dieser Zeichnung und derjenigen auf der Rückseite des Blattes deutlich wird, handelt es sich hier um eine sogenannte Berline. Bei einer Staatskutsche im engeren Sinne sind die beiden Achsen durch eine einzige Langwiede miteinander verbunden, bei der Berline durch zwei seitliche Langwiede, die auf beiden Seiten des Kutschkastens verlaufen. vor 4 so wohl alß 2 Personen vndt ist mir der vnterscheid daß in A von denen Meisten ein auß bug Will heißen „Ausbuchtung“. gemacht wirdt, damit amb boden besser blatzen ist die lenge, zeigen ahn die zahlen so wohl der röder alß Höhe. sitz 4 schuh 6 Zoll 2 sch 8 zoll 5 schuh 8 zoll 2 sch 2 zoll 5 schu 4 zoll 5 schu A 4 schuh 4 zoll die zwei dur c hgehende baum 4 schuh leder 2 höhe des radhs 5 s c hu 2 1/2 Zoll [Maßstab] zoll [Maßstab] schue würtzburger maß. 56v N° 2 ad 19 - beil. B Es wirdt si c h auch in einen sol c hen wagen die trag scheßen schicken habe zeithero eine sol c he zu versalin gesehen, den boden unter we lc hen beÿder seits die trag rühmen seindt müste no c h etwaß zu gesetzt werdten damit es etwaß runder herauß kome vndt zu den rimen sich besser schicket 4 schuh 7 zoll A A 4 schuh 1 zoll E B F B 3 sch 1 zoll D C C D Numero 2 ist diß vorthere theil in wel c hen daß glaß ist vndt sol c hes glaß allzeit fest gemacht, damit es aber ni c ht lei c hter dings kan auß gestossen werdten ist beÿ A gezeignet inwendig in dießer figur wie die gantze kutsche glei c h außgefüthert, in B ist der rühmen dieselbe in der ordnung zu Halten auf allen 4 seiten C ist glei c hfals der rihmen so au c h umb die bäume gehet vor den stam vndt anschlag zu halten. D seindt die baum wel c he in den anderen riße N. 1 si c h der lenge nach zeigen, daß E zeiget den geschnittenen stab wel c her umb die gantze kutsche lauffet vndt alßo verkropfet der blatz in F ist wohin man zu mahlen hat. (19. - Mit Beil a-c. 53 r 53 r N. 17 febr 1723 Hochwürdtigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herre Herr Eẅer Hochfürstl. Gnaden thue vnterthänigst beri c hten wie daß, vnter der Handt zwar zeit hero mi c h fleissig er kundiget wegen kutschen vndt dererleÿ sachen so Habe es endlich vnter anderen etwaß außgema c ht, daß ein Ambasadeur von Spanien Duc d’orson dahier no c h 4 wagen, alß Eine grosse Staats kutschen von wel c her mehr melten werdte vndt der abriß dabeÿ liget, breithe, Höhe, vndt lenge, dan eine Caro sse= Coupe à 2 person, welche s c chön vndt rei c h von golt ist, alß inwendig mit geschnittenen Samet Neumann meint höchstwahrscheinlich Genueser Samt, ein Begriff, den er selbst in den Beischriften der Zeichnung der Ansicht 40 (fol. 57r) verwendet. roth, die dihre so wohl alß oben die deckhe mit einer point d’Espanie von 3 1/2 zoll breith. vndt mitten in der deckhe vndt deren 4 ecken damit portirt alß au c h daß kissen darinen, vndt mit goldenen franßen von 6 1/2 zoll ho c h der grantz carnirt die kutschen sitz deckhen glei c hfals mit der point d’Espanie vndt franßen wie inwendig Carni rt. der gantze grundt außwendig vndt alles Guth vergolt die malerÿ darauf gemahlet Hinder vndt forder gestell gantz vergolt, feder deckhen, schnallen vndt rimen alles nach proportion guth vndt sauber gemacht vndt no c h sehr neÿ ist worbeÿ vor 2 Pferdt geschirr, vndt 3 gläßer hat alß Eines fornen vndt die 2 thüren. wel c he mann ohne geschirr vor 5000 franckh halt na c h den teütschen thaleren 946 rthlr. 53v die tritte ist ein perlin oder schwimer vor 4 person woh beÿ 6 geschirr seint so zwar no c h alle sauber vndt schön, viele vergolte schnallen vndt wie si c hs darzu schickt innwendig von roden sammet, mit 7 fenster oder gläßer Carnirt mit einer dur c h brochenen borten von 3 zoll breith, die franßen inwendig umb den krantz mancieren , wel c he wie mann sagt her auß gestohlen sein ist glei c hfals ahn sonsten gar sauber gemacht . di e sitzdeckhen ist mit den franßen wie inwendig der plafond. der breyß ist 4000 franckhen ohne geschier, mit den geschier aber 5000 franckh, vermeindt aber ohne vnterthänigste maßgebung die Carosse Coupè mit denen 2 geschirr vor 5000 franckhen zu bekomen , von der Ersten vndt oben vnterthänigst gemelten kutschen die bestehet nachdem ungefehren abriß also, worinen daß Haubtmaß mit zahlen beschriben, vndt ist die selbe ni c ht so gar extraordin groß vndt unbequem, vndt auch ni c ht klein, vndt ist alles waß daran ist sauber, vndt solle nicht mehr alß 5 mahl sein gebrau c ht wordten wie dan au c h alles no c h sauber vndt wohl verwahret ist, wel c he mi c h dünckte ohne vnterthänigste Maßgebung wohl nach Eẅer Hochfürstl. Gnaden intention zu sein daß geschier ist mit in Spanien genohmen wordten die Modellen der schnallen vndt zu geher werdte schon haben kö nnen dieselbe wirdt gehalten vor 10000 franckhen ist des teutschen gelts 1886 rthlr 14 1/2 batzen den breÿs n ach 54 r 5 4r wie mirs Herr kornmann in straßburg per wechsel na c her Baris über macht. dieße 3 kutschen seint auf behalten beÿ zweÿ satlern, wel c hen darauf Einer 6000 der andere 9000 franckhen zu forderen hat vndt also zum vnterpfandt da stehen . Eẅer Hochfürstl: Gnaden befehlen mir Gnädigst mit Ersterer belibli c her gelegenheit vndt Post, vndt woh fern es Gnädigst beliebet Eine oder die andere zu haben, mir den wechsel durch hern Metzel zu franckhfurth na c her straßburg ahn herrn kornmann v n dt Compagl vndt von darauß ahn herrn kornh kornmann banquier la ruèe St Martin na c her Baris zu überma c hen, i c h verhofte daß mit den bahren gelt, was es biß auf strasburg kosten würdte, no c h marchantiren werte, glaubte ohne vnterthänigste maaßgebung daß manns alda zu wasser laden, vndt so fort nacher würtz burg bringen wirdt können, waß andere sachen seint alß federen, feder deckhen vndt der glei c hen werdte ohne diß schon kaufen, ich sehe nun alle tag mehrs. der Monsieur de Coti , ist widerumb nacher versai beordert wordten vndt dießen Samstag wider na c her Baris komen , er hat die risse unter handten, so i c h ihme eingelifert, werdte es dahero abwarthen i c h habe mi c h au c h bereiths mit denen Dappeten ma c hern bekandt gemacht, vndt in ihrer Manufactur geweßen, wel c he gar schöne stückher vnter handten haben, mich dünckhet aber sehr teÿer wovon i c h mi c h neher informiren werdt 54v Ich su c he no c h als nach denen schreineren vndt stafireren, in der Stucador arbeit habe noch ni c ht viel gefunden ausser schöne gesimber vndt pas reilief in denen heißen, wann Eẅer Hochfürstl. Gnaden ahn sonsten no c h mehrers gnädigst befehlen, c h finde alle tag mehrer Conesance , in denen gärten alles zu sehen hindert daß wetter ni c hts ausser daß i c h zu versailen die wasser ni c ht springen kan sehen, wel c hes zwar ni c ht achte, Man spürt, dass Neumann hier versucht, seinen Herrn dazu zu bewegen, eventuell einer Verlängerung des Parisaufenthalts zuzustimmen: Die Fontänen wurden stets erst ab Ostern wieder in Gang gesetzt. Schließlich wird Neumann am 13. April 1723 doch noch die Fontänen in Aktion sehen können, zwei Tage vor seiner Abreise aus Paris; vgl. Ansicht 102 (fol. 97v) . vndt weilen Eẅer Hochfürstl: Gnaden mir gnädigst befohlen meine retour umb osteren zu ma c hen so ri c hte mi c h also dar nach, vndt werdte nur auf dieses schreiben von Eẅer Hochfürstl. Gnaden die Endliche Gnädigste resolution erwardten biß dahin i c h no c h viel thuen werdte. wohmit zu Hochfürstl: Gnaden mich vnterthänigst Empfehlend lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster Balt: Neumann Paris den 17 febr uar ÿ A. 1723 ad 19 - Beil : o 57 r Es handelt sich um die Staatskutsche, von der am Beginn des Briefes vom 17. Februar 1723 die Rede ist. Vgl. Ansicht 36 (fol. 53r) . A. von jeden knopf über den lederen auf den deckhel von getribenen messing laubwerkh laufen alle auf daß Centrumb woh in der mitte ein grosser knopf stehet alle knöpf durch gebro c hen vndt ver golt A die obere extremität des leders ist auch mit starken porten gefasset glaß glaß glaß B 7 sch hoch 5 sch 8 Zoll lang 14 sh 4 zoll von einer ax zur andern kleines rath grosses rath B laufet ahn allen orthen ueber 4 fach geschlagenen negelen ein kleine port d’espanie Will heißen „spanische Borte“. auf den leder A innerer plafon welcher wie dahier irregulair gezeignet mit Cremt du pinent Crepinen Der Fachbegriff „Crepine“ (auf Französisch „crépine“) meint eine breite Borte aus durchbrochenen Posamenten. oder massif auf gelegten lauberen amb schmalß 3 zoll dan, à la roset oder massif golt herumb geßetzten roß wie gemerckt b- dan die franßen de Cardisan Dieser Fachausdruck ließ sich nicht nachweisen. oder mit den massif golt unter mengten getrethen golt die franßen breith oder lang 5 1/2 zoll A samet laubwer c kh roßen 5 1/2 zoll franßen vergolte lauber alle Ende golt port d’espani glaß 4 sch 1 zoll weith der gantz grundt ist vergolt vndt von Grodesco Manier schon gemahlt Will heißen „In der Manier von Grotesken schön gemalt“. vergolte lauber vndt spei c hen profil wie die kutschen inwendig alles von roden genueser Sammet. innere kissen mit franßen vndt alle nath, Ende vndt außstaffirung mit porten vndt mit geflochten porten vorstellung Einer Staats kutschen so zu Haben wel c he sehr schön vndt alles holtzwerckh schö n von bilthauer arbeit geschnitten vndt alles vergolt so wohl alß au c h die spei c h vergolt die felgen ahn denen röderen Will heißen „Rädern“. mit laubwerckh geschnitten vndt vergolt. alle rühmen seindt roth vndt alle trag rühmen spitzen arth auß geschnitten sehr proper ahn den Metallenen schnallen feder decken die recht schön sein ist alles na c h proportion proper Maßigk vndt guth vergolt. mit roden sammet auß gemacht. auf eißeren Will heißen „eisernen“. axen, die gantz kutsche ist neÿ. kutschen sitz so proper alß alß der plafond in der kutschen mit nembli c her arbeiten vndt franßen goltene Crepinen Der Fachbegriff „Crepine“ (auf Französisch „crépine“) meint eine breite Borte aus durchbrochenen Posamenten. ausgeschnittens laubwerk auf den leder rühmen Will heißen „Riemen“. vndt schnallen. 64 r 24 febr 1723 N den 24 fbr: 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Eẅer Hochfürstl: Gnaden thue vnterthänigst mit meinen berichten Continuiren, vndt indeme dießes wegs beÿ seiner hochfürstl. Eminentz Herrn Cardinalen von Rohan , vndt beÿ Monsie ur de Cotte geweßen, Neumann begibt sich am Dienstag, den 23. Februar 1723, von Paris nach Versailles. wel c her anno c h ahn denen rissen arbeit, vndt na c h deme wirdt er ferner mit mir darin arbeiten demselben darinen zu wider legen oder zu sagen waß sich thuen lasset oder nicht. i c h muß es dan abwardten, weilen die zeit Gemelten Mo n si eur de Cotti sehr pretios ist in deme er allzeit beÿm könig ist . i c h halte mi c h dan meistens ahn Ihro Eminentz , wel c he sich es angelegen sein lassen vndt demselben dreiben, vndt wie seiner Eminentz mir sagten au c h daß er seinen fleiß thuen wolle umb si c h eine Ehre davon zu machen, i c h sagte dabeÿ daß es die zeit ni c ht gebe au c h ni c ht nothwendig wehre alles in daß reine zu bringen wie es au c h geschehen wirdt, woh von mit ne c hsten mehres vnterthänigst beri c hten werdte . Neumann kehrt am Dienstag, den 23. Februar 1723, von Versailles nach Paris zurück. seine Majestet der könig seindt den Montag als 22ten in den Barlament Gewesen mit Einen bre c htigen aufzug, woh beÿy abents Ein feÿer werckh 64v in der statt à L hotell de vill gehalten wordten die selbige werdten dan morgen widerumb nacher versailen gehen, von der in vorigen vnterthänigsten beri c ht gemelten kutschen, habe mich genau erkundiget selbe ist vndt hat gekostet 17 000 franckh. wan Eẅer Hochfürstl: Gnaden nur gnädigst belieben, mir zu befehlen lassen vndt über Ein vndt daß anders Gnädigst ordres geben i c h ermangle ahn zeit, fleiß, vndt mihe ni c hts dahier alles anzu wenden, wohmit zu hohen fürstl. Gnaden mi c h vnterthänigst Empfehlend lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl. Gnaden vnterthänigste teÿrer din er Balthasar Neümann Baris den 24 febr uar i A. 1723 66 r N. (22. - Mit Beil a 1. m a rtÿ 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl Gnaden ermangle nicht mehrmalen vnter thänigst zu berichten wie daß zeit meines lethin vnterthänigsten schreiben in vielen schönen Häußeren dahier gefunden wohvon si c h Eẅer Hochfürstl: Gnaden selbsten oftmahls gnadigst erinnert Johann Philipp Franz kannte Paris aus eigener Anschauung: Er hatte 1698 als kurmainzischer Gesandter Ludwig XIV. die Glückwünsche seines Onkels, des Kurfürsten und Erzbischofs Lothar Franz von Schönborn, zum Abschluss des Friedens von Rijswijk überbracht. Vgl. Friedrich 2006, S. 66, Anm. 88. mit waß vor ardli c hkeit deren Apartementer , vndt Cabinet er ohne Confusion ein gericht sein, den grösten gout den ich gefunden wel c hen die grossen Herren dahier amb meisten zu gethan seindt ist von der boiseri daß gantze zimer mit lauter fillungen aber verschiedentli c h verkröpfet mit denen darauf geschnittenen feinen lauberen theils mit mosaique Will heißen „Spalier“. vermischt vergolt, vndt deren grundt gantz weiß alle Caminer so von marmor mit darauf gesetzten großen spigeln vndt woh mann spigl nur ohne dissordre anbringen kan, die tische ahn denen pfeillern, alß zum exemple Halbe oval mit denen vergolten dur c hgebrochen disch geristen idem die grosse luster ni c ht nur von glaß vndt Cristall , sonderen aufs neÿeste von Messing vergolt wie ni c ht weniger die wandlei c hten mit denen lüsteren correspondiren vndt alles andere die vor= nehmste better seindt meisten theils mit vorgesetzten saulen 66v vergolt, vndt mit vergolter Balustraden geschlossen wel c hes von Heindigen Will heißen „heutigem“. gout mehr gefunden alß die dopeten uneracht au c h viele dereen schon gesehen vndt no c h sehen werdte, nun bin i c h anjetzo daran die selbige zu zeignen waß i c h ni c ht in denen kupferen Haben kan, morgen bin i c h nach versailie widerumb bestellet woh i c h mit Mons: de Cotte die risse widerumb vnter die Handt nehmen werdte, i c h weiß ni c ht ob selbiger eben so in tütschland bekandt ist, i c h finde zwar ihme vndt seinen sohn von gross er vernunft seinen Ti te l habe bekomen als Monsieur de Cotte Escuier Conseiller du Roy en tous Les Conseila Controlleur general des Batiments Jardins et manufactures de france. vndt beÿ seiner Hochfürstl. Eminentz darüber bauh consilum halten werdten, er hat mir öfters repetirt Eẅer Hochfürstl: Gnaden mogten herna c h davon viel oder wenig brau c hen von seinen Concepten , woh von über a c ht tag Eẅer Hochfürstl. Gnaden vollkomene Relation über schreiben werdte können vndt en craÿon die veränderung beÿschlissen kan, es wehr guth wann ni c ht gar zu viel die kurtze wenige zeit ahn den modell gearbeitet würdt, was innen die außtheilung anbelanget, i c h Habe au c h einen guthen tapecire r Sein Ernennungsdekret zum würzburgischen Hoftapezierer wurde am 27. Dezember 1723 ausgestellt; Jean-Jacques Gillet blieb sein Leben lang in Würzburg. Vgl. Friedrich 2006, S. 69f., Anm. 103. angetroffen dessen arbeit ahn einen roden sammeten bette so gar rei c h galonirt vndt mit gestickten laubwerckern idem sessel tappeten arbeit Hat au c h ahn frembten orthen gearbeit mi c h tunckt, vndt waß i c h von ihme gesehen vndt erforschen kön nen hat mir wenigsten angestanden er redet au c h teutsch ist aber 69 r Ein gebohrner frantzos von Besanson 40 stundt von Baris gegen strasburg er fordert Jährlich 600 francken wirdt etwaß über 100 Rthlr sein nebst der kost, die reiß kosten hinauß müste ihme machen vndt wan er würdte Eẅer Hochfürstl: Gnaden Satisfaction geben so wehre er resolvirt allzeit in teütschland zu bleiben er hat auch guthe Conesance dahier solte mit denen kutschen si c h Eẅer Hochfürstl. Gnaden Gnädigst resolviren so wolte schon sehen wie i c h ihme mit hinauß bringet ahn schlosser vndt der ziraten bilthauer vndt staffiren arbeithe no c h, kutschen geschier von Metallener arbeith habe viel gesehen vndt in denen werckhstätten dur c h gesu c het erwardte aber nur Gnädigste ordre damit i c h ni c ht die selbe Modell die etwan an denen kutschen schon sein nehme, von Camin arbeit Habe au c h schon meinen anstandt gema c ht vndt viele schöne gesehen so i c h Haben kann . wie alles hinauß zubringen habe es au c h schon überleget vndt solte die zeit zu kurtz werdten daß mahlen in niderlanden zu gehen so lasse meinen kerl wel c her si c her ist beÿ den hin auß gehenden sachen vndt i c h reithe die Post, Es hat mi c h Herr von Pfitschner aus Nancÿ widerumb erinnert dur c h das Hie beÿ geschlossene schreiben wegen eines sehr habilen menschen , Vgl. zur Identität des Bauernjungen Valentin Jamerey-Duval aus Ardenay bei Champagné nahe Le Mans, dem Schützling des Barons von Pfütschner, Friedrich 2006, S. 61, Anm. 70, u. Lüsebrink 2016. wie Eẅer Hochfürstl. Gnaden darauß Gnädigst abnehmen werdten, i c h habe denselben gesehen vndt mit ihme geredet, vndt alles daß sicher vndt wahr ist, gantz gewiß daß etwaß guthes daraus folgen würdte wann do c h Eẅer Hochfürstl: Gnaden ohne vnterthänigste maßgebung vielei c ht gerne sehet so stündte es 69 v zu Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigsten beliben, weilen mann deren Ewen ni c ht überflissig Hat zu thuen Herr v Pfitschners meinung wehre Es geschehe ihme Eine Gnade weilen er der uhrheber vndt von seinen eigenen mitteln si c h schon viel hat kosten lassen, vndt Eẅer Hochfürstl Gnaden damit zu dienen. Ewer Hochfürstl. Gnaden werdten mirs zur Gnaden Halten, indeme ni c ht gern mit der glei c hen über lestig ahn sonsten bin, sonderlich neÿes hat zeithero ni c hts paßirt, na c h deme werdt mit versailen fertig die andere wo c hen werdte auf die landt haüßer gehen vndt dieselb besehen. wohmit mi c h zu Ho c h fürstl. Gnaden vnterthänigst Empfehlend lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster getreu er d i n er Balt: Neumann Baris 1 Martÿ A. 1723 dahier ist gantzer frühling v n dt wirdt allgemach alles grün vndt bauht man nun ahn allen orthen schon wie im Sommer. 67 r 67 r ad 22. - beil a. Monsieur , Comme vous m’avez fait entendre lors que vous étiez ici que de tems en tems vous aurer l’honneur d’écrire de paris à S. A. Monsgr l’Eveque et Prince de Wurzebourg j’ay cru me pouvoir servir de votre canal pour demander une grace à sa dite Altesse . j’ay ici aupres de moy un jeune homme agé de 24 .ans. natif d’ ardenay en champagne que j’ay trouvé étant à la promenade avec nos princes dans un bois ou il gardoit des vaches l’aiant examiné et reconnû en luy une heureuse disposition pour les Sciences s’y étant appliqué de lui meme sans guide et sans autre Secours que des livres ramassés chez les uns et les autres, et tout paisan et gardeur de vaches qu’il etoit me parlant avec assurance de l’histoire profane et sacrée, de la Geographie, 67 v de l’astronomie, de la Geometrie et autres j’ay iugé qu’il ne falloit pas laisser perir un talent aussi heureux parmi les betes sauvages, que ne sortant quasi ni jour ni nuit des bois enseveliroit ce tresor pretieux que Dieu lui a donné s’il n’étoit secondé par quelqu’un pour etudier par methode ce que iusqu’à lors il n’a fait qu’avec irregularité en confondant les differentes Idées de plusieurs Sciences sans y voir clair ni sans les pouvoir bien developper faute de guide – ie l’ay dont retiré des bois et l’ayant eu aupres de moy pendant 6 à 11 mois. j’ay tout aussitôt decouvert en lui que ie ne m’etois pas trompé dans mon entreprise car ce jeune homme à fait en si peu de tems un progrés prodigieux dans la latinité, si bien qu’en trois ans de tems il avoit fini sa rethorique à l’ université du Pont à Mousson aiant remporté des prix dans toutes les classes dans cet intervalle je l’ay envoyé à Paris ou il à fait connoissance avec plusiseurs de l’ academie des Sciences qui l’ont tous admiré sur la solidité de Son esprit et de ses raisonnements sur les questions 68 r 68 r les plus difficilles à resoudre. ie puis dire qu’a present il n’y a gueres de faits historiques qu’il ne sache, il possede sa Philosophie moderne sur les nouvelles decouvertes f et experiences faites a en france et en Angleterre . l’histoire des medailles et de l’antiquité est son fort. il parle bon latin et l’ecrit encore mieux en un mot ce jeune homme étant sans vice ni defaut et ne faisant consister son bonheur que dans une etude et application continuelle deviendra surement quelque chose de grand en fait de science – et s’il trouve les moyens d’apprendre l’Allemand et l’Italien, il u aura dequoy faire un jour un de plus fameux Bibliothecaires de l’ Europe . car dés à present on ne peut gueres parler de science telle que ce puisse étre, qu’il n’en connoisse les meilleurs autheurs. qu’ont écrit sur telle et telle matiere. il m’a temoigné que sa vocation étoit pour l’Etat ecclesiastique et comme il doit commencer son cour de Theologie et que les 2. premier e s annees endroits il souhaitteroit 68 v de les passer dans quelque université d’ Allemagne pour apprendre en meme tems la langue. en suite dequoy il pourroit achever sa theologie à Rome et apprendre l’italien. cepourquoy Mr e j’ay voulu vous prier de damnder à S. Altesse. de vouloir accorder à ce ieune homme une place dans son seminaire à wurzebourg pour deux ans peut étre auroit il par là le bonheur de se faire connoitre à de S. A. qui par rapport à son merite pourroit ou l’accommoder dans la suite cher elle ou lui faire sa fortune ailleurs par sa haute protection ie vous demande en graces Mr e de vouloir vous interesser pour mon éleve bien persuadé que S. A. ne regrettera pas les bontés qu’Elle aura envers lui – quand Elle en verra le bon éffet – j’ay vous prie d’étre persuadé que personne ne peut étre plus parfaittement que moy Monsieur Votre tres humble et trés Obeissant serviteur de Pfütschner à Nancy . ce. 16 me fevrier 1723 à Mr e neumann (23 70 r N. den 8 Martÿ 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl. gnaden Hette gerne mit der den mittwo c hen abgegangenen Post dießes waß anheindt mit einschlisse vnterthänigst über schicken wollen es Hat si c h aber ni c ht können thuen lassen weilen nach deme den dienstag frühe alß den 2ten na c her versailen bestelter massen gereißet, woh i c h mi c h dan zu Herrn von Cotte begeben umb mit den selben deren rissen halber zu arbeithen, so au c h geschehen vndt na c h deme die selbe dur c hsehen vndt in vielen sa c hen meine gegen meinung gemelt vndt gezeignet, dabeÿ erinnert daß Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigste meinung in dießen vndt dießen wehre besonders da sie mir gar weith in die kleine Höffe eingeruckht, vndt etli c he Cabinetiger nebst der garde robe daran gemacht, Es handelt sich um die beiden von Robert de Cotte überarbeiteten Grundrisse des Erdgeschosses und des ersten Stocks: Paris, Bibliothèque nationale de France, Estampes et photographie, RESERVE HA-18 (C, 16)-FT 6, Nr. 1195 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ) u. 1194 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ). Vgl. Fossier 1997, S. 658f., Abschnitt 359, Nr. 1195 u. 1194. ferners ein anders Concept gewißen worinnen Eine grosse lange gallerie alß gegen den unteren garten Neumann meint den Gartenabschnitt entlang des Südflügels der Residenz. den grossen oval saal sambt beüden seiten deren eine ahn sonsten die Bibliodeca geweßen genohmen vndt auß denen 2 Bavillion 2 Cabineter gema c ht, alß wie zu versailen gegen den gardten die stigen ahn den orth gelassen die Eine vndt ahn statt der anderen die kir c hen placirt . Neumann bezieht sich wahrscheinlich auf einen seiner beiden weiteren Pläne, die Überlegungen von Robert de Cotte integrieren; diese beiden Blätter haben sich ebenfalls im Nachlass von Robert de Cotte erhalten: Paris, Bibliothèque nationale de France, Estampes et photographie, RESERVE HA-18 (C, 16)-FT 6, Nr. 1196 u. 1193. Vgl. Fossier 1997, S. 658f., Abschnitt 359, Nr. 1196 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ) u. 1193 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ). weilen nun mit vorgestri c her Will heißen „vorgestriger“. Post alß den 6 von Herr Hof Rath fichel 70v die Erstere briefe erhalten so erfolget zwar ein in bleÿ angeteüther risse von den Haubt stockh worinnen Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnter weilen die eine intention dessen Gnädigst ersehen werdten warumben dießer aber ni c ht nette vndt so si c her auß gemacht, folget die ursa c h, na c hdeme seiner Hochfürstl: Eminentz von Herrn von Cotte die risse vndt intention zu sehen verlangten so ist dan den Mittwochen alß den 3 angesed zt wordten beÿ seiner Eminentz Herrn Cardinalen die sambtli c he risse dahin zu bringen, vndt über eine stundt bauh Conferentz geweßen, damit aber, weilen die risse Ehender gesehen alß seiner Eminentz , vndt denselben herrn Cotte i c h ni c ht alleins auf ein mahl die sa c he widerleg e n wolte so nehmete die gelegenheit mit seiner Eminentz vor hero zu reden vndt zu expliciren , waß Eẅer Hochfürstl: Gnaden gern sehen megten pro informatione wel c hes auch also geschehen, vndt in beÿ sein vieler anderen herrn, in Specie Ein Graff von Salm Lohmeyer 1911, S. 55, Anm. 56: „Es käme hier der Graf Franz Wilhelm von Salm und Reifferscheid (gest. 1734) oder einer seiner Söhne in Betracht. Von den letzteren stand der zweite Franz Ernst, geb. 1698, als Domherr von Straßburg in näheren Beziehungen zu dem Kardinal von Rohan, der ja Bischof von Straßburg war.“ so au c h deütsch geredet, den Herrn von Cotte begreiffend gema c ht also daß er seine risse Endern wirdt vndt sagte daß es ein gar grosses gebauh vndt vieles studirens brau c hte, vndt dieße wo c hen glaube sontags da i c h widerumb nacher versailn gehe so werdte die selbe 2 Concepten sambt den auftrag gegen den garten bekomen werdte können, in dessen den sambstag alß 13 glaube verhoffe von 71 r 71 r Hinwiderumb brieff, vndt von Eẅer Hochfürstl. gnaden fernere ordre zu erhalten, damit mehres wissen könne waß in der sache zu thuen sein wirdt. vndt ob i c h i c h mi c h dabeÿ glei c h bedanckhen vndt be urlauben könne i c h verwundere mi c h selbsten daß seiner Hochfürstl. Eminentz herr - Cardinalen von Rohan so viele mühe si c h geben, Als Suffraganbischof unterstand der Fürstbischof von Straßburg dem Metropoliten seiner Kirchenprovinz, dem Mainzer Erzbischof Lothar Franz von Schönborn. Es bestanden daher engere Kontakte zwischen beiden Häusern. Vgl. Hansmann 1986, S. 37; Friedrich 2006, S. 55. Neumann hatte in seinem Brief vom 15. Februar 1723 berichtet, der Kardinal von Rohan würde sich als Freund von Kardinal Damian Hugo von Schönborn, Fürstbischof von Speyer, bezeichnen; vgl. Ansicht 29 (fol. 50v) . Und Lothar Franz von Schönborn, Kurfürst-Erzbischof von Mainz, wird sich in einem Brief vom 19. Mai an seinen Neffen Friedrich Karl, Reichsvizekanzler in Wien, positiv zum Engagement des Kardinals von Rohan in der Kontaktaufnahme zu den Architekten Robert de Cotte und Germain Boffrand äußern. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1065, S. 833f. Zudem ist Friedrich 2006, S. 55, der Ansicht, dass Rohan über freundschaftliche Kontakte zum Herzog von Antin verfügte, dem „directeur des Bâtiments du roi“. Nicht zu vergessen ist, dass Kardinal von Rohan zu Robert de Cotte beste Kontakte unterhielt, der seit 1712 für ihn das Schloss Saverne ausbaute und ab 1727 in Straßburg den Kardinalspalast errichtete. der auftrag Will heißen „Aufriss“. gegen den garten Hat Monsieur de Cotte au c h ge Endert Zwei Aufrissentwürfe zur Gartenfront der Würzburger Residenz von Robert de Cotte haben sich erhalten. Sie divergieren hauptsächlich hinsichtlich der Anzahl der Achsen der Seitenpavillons, die Baltasar Neumann zudem weniger markant vortreten lassen wird: 1) Berlin, Staatliche Museen - Preußischer Kulturbesitz, Kunstbibliothek, HdZ 4682; vgl. Krause 2009, S. 196, Abb. 50. 2) Paris, Bibliothèque nationale de France, Estampes et photographie, RESERVE HA-18 (C, 16)-FT 6, Nr. 1197 (vgl. die Reproduktion auf Gallica.bnf.fr ); vgl. Sedlmaier/Pfister 1923, S. 30, Abb. 30; Fossier 1997, S. 658f., Abschnitt 359, Nr. 1197. vndt statt der Attique auf den Sahl Einen 8 ecktigten Dom formiert vndt die Attique in Haubt hoff au c h hinweg vndt daß frontispitium auf die freÿe saulen gesetz ist gar keine sorge umb deß tragens willen weilen mann dahier vndt anderwerths deren zahlreiche siehet gegen die Bastion in garten seindt lauter bögen fenster unter, vndt oben mit gebogenen stürtzen vndt die metzan fenster darauf, i c h muß es nun gehen lassen, weilen die herrn Architecti ni c ht gäntzlich folgen Neumann billigt nicht den von Robert de Cotte vorgeschlagenen dreigeschossigen Wandaufriss. , vndt erachte au c h dabeÿ daß Es Eẅer Ho c h fürstl: Gnaden danno c h ein vndt anders werdten Approbiren vndt dadur c h man die frantzösische intention au c h bekomet , wie dan Monsieur de Cotte saget es wehre ihme glei c h wie Eẅer Hochfürstl: beliebten da von zu behalten viel oder wenig i c h habe mit seinen leithen gespro c hen die gar guthe architecti sein vndt die arbeit ma c hen helfen bin auch gesinnet einen jeden Ein 5 ducaten stuckh so i c h mir extra mit genohmen zu geben, dan die grundtrisse 71v werdten auß gemacht, vndt kan solches in denen meinen rissen ni c ht enderen dan es wirdt ni c ht alles von Eẅer Hochfürstl: Gnaden approbation haben vndt i c h habe sie no c h ni c ht in handten sonderen werdte sie erst den 14ten erhalten schlosser arbeith Habe Hier na c h meinem vergnügen gesehen i c h werdte alles gar lei c ht na c hma c hen können lassen wan i c h fertige von aller bästen haben könne so werdt eins mit nehmen, i c h habe schon beÿ vielerleÿ arbeiten deren gesehen aber die schlösser vndt beschleg haben nic h t alles waß i c h predent ire dan waß i c h beÿ vielen gesehen wünschte in einer Composition zu haben, wan na c h meiner Erhaltenen ordre zeit, vndt gelegenheit no c h haben werdte so werdte mir no c h mehrers ma c hen lassen, kleine Modell von stühlen vndt betteren lasse mir au c h machen wandtlei c ht er vndt Camin füß Will heißen „Feuerböcke“. von denen schönsten habe gesehen vndt beÿ denen meisteren außgesuchet, idem von denen grossen luster, so wohl von verschnittener schönster Metallener vndt vergolter arbeit alß au c h deren glaßeren arbeit, vndt Habe mirs also eingericht daß wan allen falß Eẅer Hochfürstl. Gnaden wegen deren kutschen zu kaufen vndt gelt zu übermachen nicht intentionirt wehren, vndt auß mangel des gelts beÿ fernerer fortsetzenden reyßen ni c ht alles waß i c h gerne haben megte einkaufen kan, weilen dieße vergolte arbeiten alß 500 0 800 vndt biß 4000 franckh laufen so kan i c hs d o ch nach deme mit schreiben ri c hten 72 r welches alles sich wirdt nach erhalten er Gnädigst er ordre richten, von kupfern habe schon eine ziemliche zahl ein gekauffet von allerleÿ wie au c h den Berain in form wie der Marot , Gemeint sind Ornament- und Architekturstiche des Baumeisters und Stechers Daniel Marot, die Johann Philipp Franz von Schönborn bereits besaß. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037, S. 797, Anm. 2. i c h weiß von Hier vndt von versailen ni c hts so n derli c hen neÿes, der könig befindet si c h wohl, i c h bin nun schon 5 mahl alda geweßen wie au c h auf etli c hen landthäußern alß zu St Clou , Maidon , ici v n dt der gleichen, i c h finde aber alles schöner dahier in Baris es ist nur umb ihre Manier, in garten v n dt andern distribution zu sehen geweßen. Es ist sehr wohl daß in den garten beÿ schlissung mit denen mauern gearbeit wirdt Neumann bezieht sich hierbei auf entsprechende Würzburger Vorhaben. , dan der garten hat Approbation von allen au c h daß wasser auf der Bastion, vndt habe es Haubtse c hlich in versailn observiert vndt gefunden daß wan mann wirdt benethiget sein ein gar grosses reservoir ausser der statt zu ma c hen daß si c h alles thuen lasset wie Eẅer Hochfürstl. Gnaden i c h es schon vnterthänigst vorgestelt, die explication werdte in mein dahin komen thun vndt versi c here Eẅer Hochfürstl. Gnaden daß i c hs auß den fundament vnter su c he vndt lasse mi c hs mit drinckh gelteren kosten biß i c hs auß den grundt habe umb meine Messurs darnach nehmen zu können, weilen allen fals auf dießes schreiben keinen weiter Gnädigsten befehl werdte erhalten können, vndt da etwann 72v meine rückhreiß dur c h Holandt gehen solte vndt solten inzwischen Eẅer Hochfürstl. Gnaden etwaß gnädigst befehlen so wehren ohne vnterthänigste maßgebung die brieffe nur in der Haubt Post darinen zu recomendiren lassen die selbe auf zu halten biß i c h sie abholen wirdte, wel c hes herr hofrath fichtel wirdte wißen können, nach meiner mir Gnädigst gegebenen ordre , wohmit au c h no c h vnterthänigst beÿfüge, daß au c h dahier einen anderen tappetzir so einer auß franckhen landt ist, wel c hen zwar schon beÿ meineen hieherkomen glei c h gekönnet i c h habe ihme aber in seiner arbeit mehrers v n dt mehrers vntersu c het, derselbe hat schöne risse vndt ma c het sie selber vndt an guthen orthen dahier beÿ 3 Jahr, au c h ordet sie frantzheisch, in wien geweßen au c h vndt nun willens ist au c h nacher holandt vndt Engellandt zu gehen, woh er dan no c h ein Jahr oder mehrers zubringen wirdt demselben habe habe informirt worna c h er si c h amb meisten umbsehen vndt zeignen solle er ist zwar ein vetter von dem Hoffschneider in wirtzburg , i c h fin de selben aber au c h gar guth allen fals der andere Nach Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037, S. 798, Anm. 2, ist damit der bereits seit 1721 in Würzburg angestellte Tapezierer Johann Thomas gemeint. Eẅer Hochfürstl: Gnaden ni c ht vor all zeit solte anstehen so komet dießer in dessen gewiß na c her würtzburg , vndt glaube es wirdt also guth sein wohmit mi c h zu hohen fürstl. Gnaden vnterthänigst Empfehlend verharre lebens lang Eẅer Hochfürstl. Gnaden vnterthänigster treÿen Balt: Neumann Paris den 8 Martÿ A 1722 Es ist offensichtlich, dass sich Neumann hier verschrieben hat; er meint 1723. 24 r 73 r N. den 10ten Martÿ 1723 Hochwürdigster Reichsfürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr Eẅer Hochfürstl. Gnaden Gnädigst beliebten befehl dur c h dero Herrn Hoff Rath fi c htel vndt herrn Röschert Zweifellos handelt es sich um den Bauverwalter Röscher, so Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1038, S. 799, Anm. 1, in Richtigstellung gegenüber Lohmeyer 1911, S. 56, Anm. 14. werdte in allwegen vnterthänigst nachleben wel c hes schreiben erst vor 2 stunden erhalten, waß angehet die zeit vndt gelegenheit, au c h vornehmli c hes Eẅer Hochfürstl: Gnaden vndt den Hohen stifft Hohes intereße waß nur an mir ist mit mühe vndt sorge dahin anzuwenden ist vndt wirdt meine tägli c he obsorge sein vndt waß nur mögli c h zu menagiren . daß Erstere vndt zweite ahn Ihro Hochfürstl Eminentz Herr Cardinalen von Rohan , vndt marqui de livori werdte vnterthänigst abstatten ad 3 die Mannheimber riß Habe i c h gewust daß Ihr Excellenz Herr von Sickingen wirdte überbringen, die Saverner riße verhoffe von seiner hochfürstl. Eminentz zu Copi ren zu bekomen , die chesen belangend wirdten Eẅer Hochfürstl. Gnaden in denen vnterthänigsten beri c hten schon der Zeit mehrers ersehen haben in deme zeithero die besten meister untersu c het, wie i c h no c h allertag thue ad 4ten die Conaisance mit M r d’ibervill werdte ni c ht vnterlassen, wel c hen schon daß Erstere Compliment von Eẅer Hochfürstl. Gnaden abgeleget, selbiger zu allen diensten offerirt . 73v ad 5ten den breÿß vor die Carnitur von golt vndt silber au c h saiden auch daß deshin mit den Maß werdte vnterthänigst überschickhen vndt Hat Herr von Rei c hsberg au c h nur die Commission gehabt die guarnitur von golt zu schicken dessen modell no c h sehen werdte vndt abnehmen mit anderen vnterthänigst über schickhe – 6 – von verschiedenen buckheln, Will heißen „Buchsen“. knöpf thür beschleg, wandlei c hter Camin füß Will heißen „Feuerböcke“. woh von schon in meinem vorigen gemelt habe schon beÿ denen meisteren ausgesuchet, vndt werdte theils unvergolter nehmen damit mans abformen kann vndt den golt kein schaden thuet, 7ten wegen weißen marmors bin schon beÿ vielen vor mi c h selbsten geweßen aber allezeit den gantz reinen vndt weißen gefehrli c h gefunden wie die statuen vndt ournen in versailn vndt Baris anselbsten zeigen 8ten die rückhreiße Habe in Ewen dießen schreiben von Herrn Hoff Rath fi c htel vnterthänigst vernohmen vndt werdte alß dan den 28 oder 29ten dieses von hier abgehen Ehe vor aber den ostersamstag alles auf die kutsche na c her strasburg vndt franckhfurth überma c hen. Die Versendung wird am 26. März 1723 erfolgen; vgl. Ansicht 77 (fol. 85r) u. Ansicht 81 (fol. 55r) . 9ten Habe schon mit vorgestriger Post einsweilen Einen grundtriß mit eingeschlossen, worinnen der eine gedanckhen Gnädigst zu ersehen sein wirdt, daß gantze werckh aber mit der faciata gegen den garten bekon bekome 74 r i c h Erst den sontag wan etwaß viellei c ht seiner Hochfürstl: Eminentz vndt Herrn de Cotte nicht Hindern wirdt, vndt anbelangend Herrn von beaufrand werdte schon die pilance Will heißen „Balance“. halten vndt mich in a c ht nehmen vndt alle jalousie evitiren Eẅer Hochfürstl: Gnaden werdten mirs zu Gnaden nehmen, i c h muß ihnen zeit lassen vndt kan sie ni c ht übereilen i c h werdte aber alles bekommen vndt ihre meinung ausnehmen, wie i c h dan biß freÿtag den 12ten zu Herrn von beaufrand bestelt mit ihme darüber zu resoniren , weilen Einer bestendig Hier der andere zu versailn ist dahero die ursach daß no c h keine andere risse vnterthänigst überschickhen können i c h magte protestations daß seiner Hochfürstl: Gnaden die kirch ni c ht wirdten ander orth Blasiren 2do die kirche au c h ni c ht kleiner, so sagte er mir, er wolte seine ange, fangene Gedanckhen ausma c hen vndt wolte dabeÿ observiren waß megli c h, es wirdten sa c hen si c h darin finden die Eẅer Hochfürstl: Gnaden angenehm sein werdten. 10d e n die Haubtstigen die tritt wel c he 11 sch uh 9 zoll seint zu schmahl vndt der blatz damit so au c h grosser sein solte müste die stigen grösseren blatz Haben wel c he risse gedencke nebst den anderen über a c ht tag zu überschicken 11 die außtheilung von garten so Approbation hat 74v werdte no c h mehrers meinung darüber einholen den terrass mit anlaufenden waß er darinnen die perme Wahrscheinlich im Sinne von „in Permanenz“. halten sie ni c ht so vor guth sonderen in ein anlauf wel c her besseren Effect ma c hen wirdte . die baume in die Erden zu setzen seindt sie Hier keine liebhaber au c h ni c ht vor den kleinen Hoff sie sagten aber wan es danno c h seine Hochfürstl: Gnaden verlangten so müste mann danno c h guthe zimer oder die grosse gallerie dahin machen, wegen vergrösser ung des Musique Sahls wie der eingeschlossene riß zeigt werdte au c h auf daß tappet nehmen. Thuen lasset si c hs ohne bedenckhen. die zeignung a 12 – der fenster zur Cappellen werdte biß Montag vnter thänigst über schicken, die stein Hauer Haben genug zu thuen ahn vndt von den Bavillion biß gegen der kirchen zu, Es wirdt gar viel zu thuen geben vndt will mi c h ni c ht säumen auf der reyße beÿ Ende April oder an fangenden Maÿ in würtzburg zu sein mit denen bögen vndt faciata in hoff, weher ohne vnterthänigste Maßgebung dieße etli c he zeit nicht zu Eilen es wirdte doch viellei c ht ohne wenige enderung ni c ht lehr abgehen, glei c he bewandnus hat es ad 13ten mit der orangerie . ad 14 von vergrößerung des sahls gegen St Affara habe schon oben gemelt Es handelt sich um den ovalen Raum in der Mitte des südlichen Seitenflügels der Residenz, mit Blick auf das Kloster St. Afra, das sich am anderen Ende des südlichen Seitengartens befand. . 75 r 75 r die schlöth vndt die küche Es handelt sich um den 15. Punkt, den Neumann zu nummerieren vergisst. schickt si c h schon ahn den orth nur ahn den anderen orth wehre sie Heller geweßen wel c hes sich alles wirdt beÿ zu samen getragenen rissen wirdt thuen lassen ad 16 ten wirdt mir umb so viel mehrers dienen vndt Helfen die fernere bekandtschaft mit Mons ieur de Cotte zu unterhalten wan Eẅer Hochfürstl. Gnaden werdten damit mit einigen seiner gedanckhen, verknüpft sein, vndt ahn seiner hochfürstl. Eminentz selbsten belieben zu schreiben ad 17 werdte schon die jalousien verhinderen vndt mi c h des ni c ht so weith ein lassen ad 18, werdte mit den Rath Mons. d’ibervill alles thuen in sol c her behandlung, dan i c h hoffe mit der Ersteren oder 2ten Post von Eẅer Hochfürstl: Gnaden die Gnädigste resolution zu erhalten wegen denen kutschen wornach i c h au c h mein anderes ein kaufen ri c hten werdte, wel c hes mit Monsi eur d’ibervile vnterreden werdte . auf dießes vndt daß vorige werdte i c h keinen Gnädigsten befehl mehr erhalten können, i c h werdte aber biß i c h von Hier abreiße allzeit nach meiner vnterthänigsten schuldig: keit Continuiren , wohmit mi c h zu Hohen fürstl. Gnaden mi c h vnterthänigst Empfehlend verharre lebenslang Eẅer Hochfürstl Gnaden vnterthänigster treÿer die ner Balth: Neumann Paris den 10 Martÿ A 1723 25 r 76 r den 15ten Martÿ 1723 Hochwürdigster Reichsfürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr Eẅer Hochfürstl. Gnaden letzt hin von 3 Martÿ abgefertigten Gnädigsten befehl Habe den 13 wohl erhalten zu glei c h au c h von Herrn Canonico Storneck den we c hsel auf 25000 livers zu erkaufung deren 3 kutschen nun stehe i c h in würckhlich accord i c h Habe gestern daß 2te mahl Monsi eur d’Ibervile vndt mehrere darüber Consolirt , es ist mir ni c hts weiters in weg alß daß i c hs gerne wohlfeuler Haben mögte Mon sieur d’Ibervile wel c her selbsten gestehet daß er es eben ni c ht selbsten die arbeit vndt wohlfeil wehre so verstündte, i c h habe au c h mir darinnen selbsten ni c ht allein gefolgt sondern no c h mehrere zu rath gehalten, i c h Habe no c h ein bahr saubere geschier von der neÿesten besten façon dazu gefunden, sie wollen mir solche nic h t neher lassen alß 20000, ohne daß geschier von vor 10 geschier 1000 liver Suma 21000 livers wel c hes in denen etli c hen tägen si c h no c h weißen muß, mit den anderen gelt werdte schon schöne sa c hen Modelen so wohl von Camin , fernere kutschen geschier sessele, Canapeen vndt wandt leichtern, vndt waß mi c h dünckhet guth zu sein nach proportion ein kauffen, dasselbe na c her strasburg v n dt Maintz besorgen, es folgen Hiemit au c h Einige risse 76v worinnen Eẅer Hochfürstl. Gnaden Gnädigst ersehen werdten waß mit zu ziehung vndt überlegung Mo. de beaufrand gema c ht, es ist no c h kein gantz ausgearbeit sa c he derselbe ist auf daß Landt gangen na c her Chalon vndt übermorgen wider komet , wel c her si c h zu vielen offerirt v n dt damit i c h ihme erhalte, in deme er mir anstehtd vndt mit ihme arbeiten kan, vndt vor dießmahl kein gegen ihme ma c hende obligation von Eẅer hochfürstl. Gnaden seÿe will i c h schon seinen angehenden mit geringen presenden na c h proportion ma c hen damit i c h mit selben ferner zu thuen werdte bekomen können, v n dt wirdt kein chalosie si c h ereignen, wegen erhaltenen, brieffen habe ni c ht vor gester n na c heren versailen könen gehen, aber anheindt, na c h deme mit ne c hster Post Eẅer Hochfürstl. Gnaden von denen anderen gedanckhen des Monsi eur de Cotte vnterthänigst beri c hten werdte können. Es ist in den grundt risse Nun ist wieder von den Plänen Germain Boffrands die Rede. der letztere hof kleiner vndt nur 4 eckhigt wordten, stehet aber anno c h zu Gnädigsten b e lieben daß man daß lange zimer vor billiard auß lassen vndt nur den weithen gang Hinder der stigen lasse . die Amfilade dur c h die gallerie vndt große zimer ist ni c ht übel 77 r 77 r Woh dur c h au c h der garthen in etwaß muße geendert, wie beÿ ligender risse zeiget, wel c her wegen deren fontainen au c h noch ni ch t gar ausgema c ht. gegen den garten folget die faciata au c h damit Eẅer Hochfürstl. Gnaden unter weilen nur Gnädigst ersehen wohin deren Architecten Gemeint sind Boffrand und seine Ateliermitarbeiter. gusto hinziehlet. wegen den altar in die privat Capellen finde nichts bessers vndt von allen Approb irters alß auf die Manie wie zu versailn v n dt Nostre Dame dahier, von bleÿ vndt pronce d’orè Die Epitaffien finden selbe guth in die 2 neben oval Boffrand sah für die Kapelle ein rechteckiges Langhaus mit einem querovalen Chorabschluss vor; der Altar sollte in der Mitte der Längsseite des Ovals Platz finden, die beiden Epitaphe, von denen hier die Rede ist, in den gekurvten Nischen des Ovals zu beiden Seiten des Altars. Vgl. Boffrand 1745 , S. 91-96 u. Tf. LV-LX, hier Tf. LV: „Residence [sic] de Wurtzbourg en Franconie Plan du Rez de Chaussée [sic].“, Nr. 17: „Chapelle“ (vgl. die Reproduktion in den Collections numérisées de la bibliothèque de l’INHA ). freÿ zu stellen die deßein werdten au c h gema c ht von Mon sieur de beaufrand . dieses seindt dahier die 2 beste die andern seindt Eines geringeren Calibers . ferners haben dieselbe Gemeint sind Boffrand und seine Ateliermitarbeiter. vor guth befunden, daß au c h die Attique in den haubt hoff neben der haubt faciaten ausßgelassen würdte, Boffrand platziert ein Attikageschoss lediglich auf den zentralen Corps de logis, nicht auf den Seitentrakten der Würzburger Residenz. Vgl. Boffrand 1745 , S. 91-96 u. Tf. LV-LX, hier Tf. LVII: „Facade [sic] du Palais de Wurtzbourg du coté [sic] de la cour“ (vgl. die Reproduktion in den Collections numérisées de la bibliothèque de l’INHA ). nebst beÿ di e 4 kleine chefferon , Ein Fachausdruck „Chefferon“ lässt sich nicht nachweisen; auch der französische Terminus „chevron“ ergibt hier keinen Sinn. weilen die Attique v n dt die 2 chefferon Ein Fachausdruck „Chefferon“ lässt sich nicht nachweisen; auch der französische Terminus „chevron“ ergibt hier keinen Sinn. ein ander glei c hsamb fressen v n dt in dieser faciaten woh au c h die stigen mit begriffen keine neben fenster so klein sein zu machen sondern bögen wie der grundt riß weißet, vndt solte auf denen 4 freÿ stehenden säulen ahn denen 2 Pavillon 77v daß gantze Antablement samb Architraff fri e ß v n dt gesimbß ohne mit denen Metzanen fensteren interompirt zu sein in gantz Haubt hoff Herumb lauffen wie ahn der faciaten gegen den garten alle kleine runde chefferon Ein Fachausdruck „Chefferon“ lässt sich nicht nachweisen; auch der französische Terminus „chevron“ ergibt hier keinen Sinn. wolle n sie Gemeint sind Boffrand und seine Ateliermitarbeiter. au c h ni c ht Approbiren , vndt seindt gar ni c ht liebhaberen von vielen Collifischen daß der ru n de Chiedelange Was mit diesem Ausdruck gemeint ist, bleibt bisher unklar. ausgebliben ist au c h approbirt waß mann vor entersolen oder Mezanen auf den Corps de logi gegen den garten zu vor li ch t von nöthen haben wirdte köndte in den kleinen höffen gegeben werdten, i c h will mit der reiße so geschwind fortfahren alß mögli c h sein wirdt, beÿ Ende April oder anfangs Maÿ na c h Eẅer Hochfürstl. Gnädigsten befehl in würtzburg zu sein. In hohen fürstl. Gnaden mi c h vnterthänigst Empfehlend verharre Eẅer Hochfürstl. Gnaden vntherthänigster getreÿ er Balt: Neumann Paris den 15 Martÿ A. 1723. 78 r P. S. die kirchen belangend ist von allen vor gezogen wordten die Architectur unten au c h zu ma c hen, i c h andwordte, es wehr ja in der Cappellen zu versaile au c h bögen unten her so ist die andtwordt, daß manns wegen der nideri c h keit hedt thuen müssen, dahero so viel pas relieve v n dt bilt hauer arbeit darin v n dt no c h mehrere ursa c he. den sahl gegen daß Closter zu ist er anjetzo groß genug Es handelt sich um den ovalen Raum in der Mitte des südlichen Seitenflügels der Residenz, mit Blick auf das Kloster St. Afra, das sich am anderen Ende des südlichen Seitengartens befand. v n dt damit zur musique oder andrer Action Eẅer Hochfürstl: Gnaden ni c ht wegen Cupirung der stigen in dur c h einen offenen gang zu gehen hetten ist daß große zimer welches au c h in 2 getheilet kan werdten, gemacht, v n dt die folge der zimer desto grosser gemacht wordten wel c hes au c h Approbation hat, die küchel hett gegen den garten mehres li c ht alß in den Höfen weilen der boden von denen Höfen Höher ist alß der boden in den Garten v n dt die fenster in die Souterrain ni c ht so ho c h kommen kön nen . (26 79 r den 16 Martÿ 1723 hernach S iehe d ie Specification z ur Kutsch en Wir danken Herrn Dr. Dieter Wunder, Bad Nauheim, für seinen Vorschlag einer möglichen Transkription dieser schwer lesbaren Passage. Hochwürdigster Reichsfürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr Eẅer Hochfürstl: Gnaden thue vnterthänigst beri c hten daß na c h deme na c h deme Montags na c hmittag zu versailen geweßen in der meinung von Mons. de Cotte die risse abzuholen, wel c hes aber wegen seines abseins vndt andere orthen geweßen ni c ht hat sein können, dahero von selben no c h ni c hts vnterthänigst überschicken können Es folget hie beÿ von der kir c hen der Eüssere auf ⸗trag eines fensters Diese Zeichnung fehlt in hiesiger Korrespondenz. , wel c hes dahier Approbation hat wie wohlen mann die schnirckhel unter der fenster banckh hat wollen disputiren , wie i c h aber vorstelte daß mann consideriren mögte die selbe an deren anderen fensteren dießer fronte zu sein, so seindt sie dan au c h gebliben, die Architectur Hat ohne diß ihren lauff, die gewenter B weilen es proprie keine gewender sondern denen quaderen mit incorporirt sein könten von stickhern 2 quader ho c h sein damit fester in der Mauer zu verbinden in glei c hen auch die oberen die fensteren werdten auf diese arth weilen sie weiter, vndt der imposten A , besser herunter gerückt sein besser stehen vndt Approbation Haben 79v die fenster banckh aber ni c ht abgrepfen gegen die fillung D. , die imposten laufen innen vndt außen in gleicher Höhe nur die innere werdten reiner ausgearbeith der andere theil, ist wie die kir c hen inwendig mit der Architectur , worunter es geschriben hat gäntzli c he approbation , uneracht i c h vorstelte, daß Eẅer Hochfürstl. Gnaden unter weilen die kir c hen mit damast v n dt deren sa c hen be Henckten vndt orniren verlangten, wan manns ohne saulen, sonderen nur mit bögen vndt massifen pfeilern machte, es Hieße aber, alles waß mann Hinein Henckh et weher ni c ht so kostbar vndt schön alß die Architectur vndt müste mann si c h ni c ht ahn die gantzen saulen just binden wan mann sie do c h nic h t wohl haben kann es wirdt zu Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigsten disposition beruhen ahn der figur ist ni c hts außgestellet alß daß mans inwendig no c h ein wenig runder zu samen ziehete, daß also statt 72 nur 70 Diese Maßangaben bemessen sich wahrscheinlich in Ellen. Allerdings ist schwer zu sagen, ob sich Neumann auf eine der im deutschsprachigen Raum üblichen Ellenmaße bezieht oder die französische Maßeinheit meint. Zwischen etwas über 50 cm bis zu etwas mehr als 1 Meter kann das Ellenmaß schwanken. in der lenge wehre. den Haubt accord habe gemacht mit denen 3 kutschen vndt no c h ein schönes geschier daß also 10 geschier vor 19600 livres , i c h werdt den we c hsel aber nic h t Ehender 80 r alß den 31 Dießes bezahlter bekomen , i c h Habe beÿ 3 tag dieselbe auf gezogen, na c h wel c hen sie si c h dan endli c hen ergeben, i c h lasse accomodiren v n dt die francen glei c h Hinein ma c hen, vndt daß nöthige werdte ferners besorgen, i c h werdte mit denen abgehenden kutschen au c h ahn herren Generalen von Roth Excel: schreiben weilen selbiger gar wohl in strasburg vndt guthe freindte Hat einige sorge mit dabeÿ zu Haben, es ist des Pforden ambtmans sohn , landtmann dahier Friedrich 2006, S. 51, Anm. 27, äußert die Ansicht, es handele sich bei diesem „Landmann“ um den Diener bzw. Burschen Neumanns, der den Architekten nach Frankreich begleitet hätte. Diese Identifizierung bleibt fraglich. welcher mit Hinauß gehet deme einige sorge mit geben werdten, die si c her stellung Aber denen so i c hs werde accordiren waß i c h mit den gelt ferners werdte kaufen wirdt mit ander gelegenheit vnterthänigst erfolgen zu Hohen fürstl. Gnaden mi c h vnterthänigst Empfehlend verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster diener Balt: Neumann Paris den 16 Martÿ A. 1723 (27 81 r 81 r den 22ten Martÿ 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl Gnaden zum vnterthänigsten bericht füge beÿ daß den letzten oder 2 ten we c hsel au c h ri c htig erhalten vndt auß h errn Röscherts schreiben vernohmen daß 2 Postäg keine brieffe eingeloffen sein i c h weiß zeit Hero von 6 wo c hen daß ni c ht mehr alß ein mahl zwischen der wo c hen da die reiße von versailen die ursa c h vndt ein brieff auf den anderen postag ligen gebliben, glei c hwie i c h nun dieße wo c hen 2 mahl zu versailen geweßen Neumann hat sich in der vorausgegangenen Woche, zwischen Montag, den 15., und Freitag, den 19. März 1723, zweimal nach Versailles begeben, wobei er abends jeweils nach Paris zurückkehrte. daß letztere mahl, meine sa c he mit Monsie ur de Cottè zum Ende gema c hat, vndt selbiger mir die 3 risse eingehendiget, Er ist aber ni c ht beÿ deme gebliben gantz, wel c hes In beÿ sein seiner ho c h fürstl: Eminentz Herren Cardinalen i c h zu verstehen gegeben wohin Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigste intention Hin ziehlet, i c h kundte es danno c h ni c ht enderen, die risse werdten dienen umb den Hießigen gusto daraus zu nehmen, daß aber dabeÿ gar viel Eẅer Hochfürstl: Gnaden werdten dabeÿ zu gedenckhen haben era c hte i c h lei c ht wie i c h dan unter weilen auf der reiß au c h ferners darauf studiren werdte. will mi c h dahero mit vielen vnterthänigen erinnerungen in denen rissen nic h t auf halten, weilen Erstens Eẅer Hochfürstl: Gnaden auß denen Hie beÿ geschlossenen rissen Diese Pläne liegen heute dem Brief nicht mehr bei. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1041, S. 806, Anm. 1. vndt Copien 81v alß 2en grundtrissen Jeder von eineen Haubtstockh daß also zweÿerleÿ Manier, die kir c he zwar stehet mir in keinen nic h t ahn, nebst einen auf trag gegen den garten, schon gl. ersehen werdten wohin dessen meinung vndt eintheilu n g ziehlet, Gemeint sind die Ansichten von Robert de Cotte. weilen mi c h nun mit der reiße schickhen werdte waß wirdt mögli c h sein in deme i c h gantz lei c ht abnehme daß es ohn einige enderung in den weiter zu bauhen Habenden arbeithen ni c ht lehr wirdt abgehen . Monsie ur de Cotte hat si c h beÿ mein er abschidnehmen sehr Höfl: gezeiget, vndt da er eben von Eẅer Hochfürstl: Gnaden Nahmen, vndt des orths vndt statt explication verlangte, so sagte i c h ihm, wan er mirs ni c ht wolte übel außlegen, vndt da von gründtli c h es zu wissen so Hette i c h beÿ mir von denen 5 oder 6 ducaten Mettailen von Eẅer Hochfürstl: Gnaden beÿ eine welche i c h geben wolte, so i c h au c h gethan er prodester , daß er mi c h ni c ht berauben wolte, i c h prodestirte aber daß es von mir kein anders absehen hette, alß weilen der herr selbsten davon hette geleg en heit geben vermeinte amb besten zu sein weilen unter weülen daß portrait ebe n au c h darauf ist vndt blibe seine bemühung reserviret . seinen leiten gabe i c h dan au c h etwaß, hat si c h au c h widerumb offerirt zu schreiben vndt zu andwordten, des mahl i c h ihme werdte schreiben vndt von ihme begehren woh man könnte etwas anstehen 82 r Nun bin i c h mit Monsie ur de beaufrand no c h ni c ht fertig vndt uneracht i c h von ihme keine risse werdte können haben theils wegen der zeit theils au c h wegen der evitirung etwan Einiger jalousien , werdte aber danno c h von seinen resonement die meinung abnehmen wie schon ein guther anfang gema c ht, vndt i c h mit dießen etwaß freÿer umbgehe, vndt all mögli c hes gegen halte, damit mehrs Eẅer Hochfürstl. Gnaden Gnädigste intention vndt absehen in den bauh erhalten werdte, welches alles mündli c h ferner vnterthänigst referiren , vndt deren viele meinung mit Eẅer Hochfürstl. Gnaden Gnädigster approbation zu sammen t r agen werdte, belangend die kutschen seindt mir in den ein balliren begriffen vndt heind werdte sieh denen fuhrleuthen ver accordiren, Es haben seiner Hochfürstl: Eminentz Herr Cardinalen vor etlichen tagen brife bekomen von seiner hochfürstl. Eminentz herrn Cardinalen von speÿer , ich wel c hes sie mir selbsten gesagt Johann Philipp Franz von Schönborn, Fürstbischof von Würzburg, hatte seinen jüngeren Bruder Damian Hugo von Schönborn-Buchheim, Kardinal von Speyer, bereits am 27. Februar 1723 gebeten, ein an Armand-Gaston-Maximilien de Rohan-Soubise, Kardinal und Fürstbischof von Straßburg, gerichtetes Empfehlungsschreiben auszustellen (vgl. dazu Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037a, S. 798f.). Darin sollte Damian Hugo seinem Straßburger Kardinalskollegen die Ankunft des würzburgischen Architekten Balthasar Neumann in Paris ankündigen, der diesem Zutritt zum Ersten Architekten des Königs Robert de Cotte verschaffen sollte. Der Entwurf dieses Empfehlungsschreibens, der bei Freeden nicht verzeichnet ist, hat sich im Stadtarchiv Würzburg erhalten (StadtAW, Zeitgeschichtliche Sammlung, biographische Mappen, Neumann, Briefkonzept). Letztlich traf das Empfehlungsschreiben aus Speyer zu spät ein: Bereits am 11. Februar hatte der Kardinal von Rohan Neumann bei Robert de Cotte eingeführt; vgl. Ansicht 29 (fol. 50v) . Wir danken Frau Dr. Verena Friedrich, Universität Würzburg, für den Hinweis auf dieses bisher von der Forschung wenig beachtete Schriftstück. mit der gelegenheit i c h es gemelt daß i c h auf Gnädigsten befehl die kutschen von Duc d’osson erkauf dabeÿ den breÿß, wel c hes dieselbe au c h approbirt vndt dabeÿ von einer anderen au c h geredt wel c he in werth Eine allein vor 28000 livers 82v vndt dabeÿ gemelt daß es die Erstere Eine saubere kutschen vndt mit ein ander sehr wohlfeÿl wehren, die ursache ist eben weilen dieselb gelt gebrau c ht v n dt die schulden haben wollen bezahlt sein, wan mir der we c hsel glei c h Hier wehre bezahlt wordten so wehre au c h no c h vor denen feÿertägen von Hier abgereißt, i c h bekome aber daß gelt erst den 27ten. vndt muß mir mit Credit helffen damit die kutschen abgefolgt vndt no c h vor denen feÿertägen von hier abgehen können, i c h bin meines wenigen orths sehr wohl dahier angewißen vndt berathen in allen vornehmbsten Häußern geweßen wie au c h alles beÿ vndt in den haus des Monsie ur le Duc d’orlea ns gesehen woh nebst anderen raren die antique Mahlereÿ in abundantz , i c h finde wohl einen schönen, vndt re c ht guthen gout in denen auß ziehrungen der er Apartement habe au c h gar viel kupfer gekauft von allen denen sachen, wohmit mi c h zu hohen fürstl. Gnaden vnterthänigst Empfehlend lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl Gnaden vnterthänigster treÿer din er Balth: Neumann Baris den 22 Martÿ A. 1723. i c h werdte die kutschen na c her strasburg ahn herrn Residenten von Maintz attreßiren dabeÿ au c h herrn generalenen von Roth schreiben wan etwan ohne vnterthänigste Maßgebu n g ahn Herrn residenten au c h megte geschriben werdten, desto geschwinder zu beförtern. (28 83 r den 24ten Martÿ 1723 Hochwürdigster Reichsfürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr Eẅer Hochfürstl: Gnaden auf den von h errn Röschert Erhaltenen letzteren Gnädigsten befehl von 13ten Erhaltend den 23ten . beri c hte ferner vnterthänigst, daß biß freÿtag nachmittag die 3 kutschen sambt allen zugeher von Hier werdten abgehen, wohmit vielerleÿ sachen folgen werdten woh von die Specification mit ne c hster Post folgen wirdt, ahn Camin fuß mit der zu gehör, von der schönsten gattung, ver golt vndt unvergolt nebst schönen doppelten armen ahn die wandt ver golte vndt unvergolte, vndt bin fast mit be nöthiget wordten wegen der schönen ausgearbeiten vndt vergolten rahmen den Spigel mit zu nehmen item au c h unvergolte ramen, sessel vndt Canapeèn , wel c hes alles zu Modellen vndt denen bilthauren die aller Neÿeste façon vorzulegen auf waß arth mann dahier pfleget dererleÿ sachen zu machen dan weilen die gelegenheit si c h also giebt, wirdt mitfolgen ein tapecier Damit könnte Jean-Jacques Gillet, Johann Andreas Klimpert oder Johann Thomas gemeint sein. Vgl. Friedrich 2006, S. 69-70, Anm. 103 (Gillet) und S. 70, Anm. 108 (Klimpert); Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037, S. 798, Anm. 2 (Thomas). wie schon vnterthänigst beri c ht, dan Ein guther vergolter , dessen arbeit gesehen, vndt mir von selben guth gespro c hen wordten au c h Mons: de bofrand vor taugli c h erkönnet in deme selber so wohl auf holtz alß gips zu vergolt e n kann weiß 83v Er Hat daß Jahr 1200 franckhen gefordert, bin aber vor daß erstere jahr auf 1000 franckhen mit approbation Eẅer Hochfürstl: Gnaden komen i c h Habe es freÿli c h viel eracht, weilen i c h mirs aber all Zeit außgetungen wan sie solten Eẅer ho c h fürstl. gnaden lenger ni c ht anstehen daß mann abschid geben könn, der letzter ist dahier ver Hajerath ein mann beÿ nah 48 Jahr es wirdt des teutsch gelts 190 rthl machen. i c h su c he biß dato no c h deren Standen wel c he Eẅer Ho c h fürstl: Gnaden , verlangten habe aber biß dato erst 2 gefunden die i c h do c h schöner wünschte. den Balcon betreffend gegen den großen hoff woh von in letzteren schreiben gemelt wordten über schickt Hiemit in perspectiv vndt in profil worin angemerckht daß daß Architrav auf denen 4 freÿen saulen gradh durchlaufen in A muß, vndt den zwischen blatz wie in den profil liter B er Heben damit die Metzanen fenster no c h darin komen vndt die Maße ni c ht so schwehr wirdt. Die Zeichnungen liegen heute dem Brief nicht mehr bei. ist die Haubt ursa c h damit es mit der anderen faciata in haubthoff besser Corresponirt wohmit mann dan ni c ht 4 lang architrav auf jede saulen von nöthen Hat wie anfangs gemeint 84 r 84 r vndt brau c ht mann keine lange stein von einer saulen zur andern zu langen sondern kleinere stein mit schregen fugen ver deckt, wie hier ponctirt , solten es die Meister ni c ht wohl ma c hen, i c h weiß es schon wie mann ma c ht , so wehren wenigst ens best die Capitäle darauf , zu setzen, Den Architrav möchte Neumann offenbar selbst nach seiner Rückkehr anbringen. Zwischenzeitlich könnten die Handwerker allerdings schon die Kapitelle auf die Säulen setzen. mit der anlegung der er Bögen in großen Hoff wan noch ein wenig ein gehalten würdte wie schon in vorigen vnterthänigst bericht, weilen mit Monsie ur boffrand no c h ni c ht gar zum Ende, wohl aber den sambstag mehrers darin avanciren werdte, mit wel c hen anheind widerumb lang resonirt v n dt die risse über leget i c h lasse selben v n dt zwar keinen menschen dahier weiters des Mons ieur de Cotte risse sehen, damit die jalosie zu hindern, mit der ein theilung wel c he daß Erste mahl woh der garten dabeÿ in halb geweßen Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigst überschickt, hat Mons ieur de boffrand approbirt nur mit den kir c hen seindt mir, mit seiner meinung no c h in arbeith, i c h werdte arbeiten v n dt thuen waß i c h kann, vndt mir mögli c h ist. die Zeit der na c h haus reiß werdt vnterthänigst observiren, womit vnterthänigst respect lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster dien er Balt: Neumann Paris den 24 Martÿ A 1723. (29 85 r 85 r den 29ten Martÿ 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr Eẅer Hochfürstl: Gnaden schlisse Hiemit vnterthänigst beÿ waß nebst denen kutschen vndt deren darzu geherigen außlagen no c h ferners von denen schönen Camin füße, wandlei c hteren, staduen, spigel, vergolted vndt unver, goltes geschnitten von Holtz vndt prontz Will heißen „Bronze“. so theils na c h machen vndt deren neÿesten facon vndt Maniern seindt wel c hes alles ohne vnterthänigste maßgebung vor nöthig eracht, damit dadur c h denen bilthauern vor zu legen wie die sache in der execution zu machen seindt, idem in den güß weßen glei c hfals, vndt vergolten, wie die beste farb ahmb golt, so wohl auf Mettall alß holtz zu halten seÿe, vndt seindt die 3 kutschen den 26ten abents von Hier auß abgangen, nebst einen beladenen wagen auf wel c hen 2 küsten die lengste worinen die vergolte spigel rahmen vndt unvergolte arbeit, dan ein kleinere worinen die gläßer oder spigel, ferner einen kasten worinen 2 disch Creitz vergolter, Einen schwere küsten mit mit denen Mettallenen sachen so über 2 Centner wiget, ferner 2 küsten worinen die 10 kutschen geschier si c h befinden wel c hes alles dahier in der dauan Will heißen „Douane“ bzw. „Zoll“. zu gema c ht so wohl alß au c h die kutschen vndt blombiret vndt also alles zu gema c hter na c her würtzburg komen muß, ferner folget mit nebst den tapeci rer Damit könnte Jean-Jacques Gillet, Johann Andreas Klimpert oder Johann Thomas gemeint sein. Vgl. Friedrich 2006, S. 69-70, Anm. 103 (Gillet) und S. 70, Anm. 108 (Klimpert); Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037, S. 798, Anm. 2 (Thomas). 85v Ein d’oreur woh von schon voriges mahl vnterthänigst beri c htet, der junge landmann Friedrich 2006, S. 51, Anm. 27, äußert die Ansicht, es handele sich bei diesem „Landmann“ um den Diener bzw. Burschen Neumanns, der den Architekten nach Frankreich begleitet hätte. Diese Identifizierung bleibt fraglich. deme die obsic h t gege be n auf der reiß, auf keine speßen von Eẅer Hochfürstl. Gnaden . gemelter d’oreur , ist au c h ein mahler, vndt ist seines thuens zu vergolten auf holtz, gipps, bleÿ v n dt Metall, glei c h wie auf die Hiesige arth so viel von bleÿ vndt vergolt wirdt er redet zwar kein wordt teutsch, i c h habe mi c h woh dessen erkundiget wie dan alles auf die guthe arbeit ankomet , i c h werdte biß mittwo c hen mit Monsieu r de boffrand daß meinige au c h Endigen vndt gedenckhe den 1 Appril oder ho c hst ens den 2ten früh dahier abzureißen, i c h Habe mit eben dießer Post Herren stehling residenten von seiner Churfürstl. Gnaden na c her strasburg geschriben vndt Specifirt waß alda ankomen wirdt, dabeÿ ersu c het einsweilen die anstalt zu ma c hen wegen Einschiff ung , alles zu laden nacher Maintz , dabeÿ vndt zur si c herheit habe den fuhrman dahier bezahlt biß auf 677, se c hshu n dert sibentzig siben livres , wel c he Herr stehling zahlen solle na c h guther lifferung so fuhrmann auf seine gefahr thuen muß. i c h habe no c h etli c he muster kutschen geschier schnallen so ferner nach geschickt werdten, vndt no c h in arbeit sein. i c h bin mit den auß lagen weith über die 25000 livres komen 86 r Eẅer Hochfürstl. Gnaden werdten es ni c ht ungnädigst nehmen i c h Habe es fast vor nöthig gefunden wegen dererleÿ sa c hen na c h zu ma c hen waß vndt wie ferner in derglei c hen sachen rei c her zu componiren , werdte i c hs mir schon wie schuldig angelegen sein lassen, i c h Habe den Hiesigen gout wohl observirt , vndt werdte selben zu Eẅer Hochfürstl: Gnaden Satisfaction anwenden können i c h bin öfters beÿ Monsi eur e d’Ipervil geweßen, er hat aber zu viel avanie, vndt ni c ht viel brau c hen kan, | es Hat mir Ein Marcha n d de glaces Credit gemacht, ahn welchen Eẅer Hochfürstl: Gnaden ohne vnterthänigste Maßgebung den ferneren wechsel zu über ma c hen Gnädigst beliben megten, vndt zwar dur c h hern steitz von franckhfurth na c her Paris an herrn Maçè , wie schon mit den erhaltenen geschehen vndt zwar ahn Monsieur granier In Frage kommt zum einen Charles Granier, gefragter Spiegelmacher der Zeit. Vgl. Pozsgai 2012, S. 175, Anm. 790. Zum anderen könnte es sich um den „Marchand-miroitier“ J. Granier handeln, der seit 1717 u. a. den kurbayerischen Hof belieferte. Vgl. Friedrich 2006, S. 77, Anm. 132. marchand au Careau Royal Die Adressen der Händler auf den Pariser Brücken unterschied man nach den Ladenschildern, hier „Au Carreau royal“. Sur la pont nostre dame ā Paris die Summa von – 6632 – livres lauth Specification woh von derselbe anno c h dem sattler zu zahlen hat vndt eins weilen vor mi c h guth wordten, damit in meiner reiß ni c ht aufgehalten werdte, | i c h werdte biß Mittwoch von Baris auß no c h ein mahl vnterthänigst beri c hten waß megli c h wirdt sein so mit Monsie u r de boffra n d werdte abgeredet haben, die kirchen findet er alß no c h zu klein 86v vndt megte gerne zwischen die 2 höfe etwaß hinein ruckhen, i c h werdte morgen na c her versailen Neumann plant, sich am Dienstag, den 30. März 1723, nach Versailles zu begeben, um am Abend in seine Pariser Bleibe zurückzukehren. gehen alda von seiner ho c h fürstl. Eminentz herren Cardinalen abschied zu nehmen v n dt mi c h zu bedanckhen viellei c ht werdte die wasser au c h no c h springen sehen die baumen vndt gartner wahr, blumen ist schon dahier in flor wohmit zu hohen fürstl. Gnaden mich vnterthänigst Empfehlend verharre lebens la n g Eẅer Hochfürstl. Gnaden vnterthänigster teÿr er din er Balt: Neumann Paris den 29 Martÿ A. 1723 55 r 55 r Ad 19 - Beil. a den 17 febr 1723 aus Paris Specification was vor vnkosten wegen deren kutschen aufgangen vndt ferners vor seiner Hochfürstl. Gnaden ahn denen Neÿesten Mettallen sa c hen erkaufet vndt den 26 Martÿ dahier abents abgeschickt. alß livres 19600 lauth accord d kutsch vndt geschier 20 drinckgelt 80 stall meisteren so ein tu c h zu bessern verwahrung abfolgen lassen 700 satler woh die grosse kutsch gestanten vor 4 neÿe räder trag rihen Will heißen „Tragriemen“. stricken gewisch tu c h Will heißen „gewachstes Tuch“. vndt einballiren, 15 drinckgelt 263 vor die geschier zu butzen v n dt etliche neÿe sachen daran zu machen 10 – drinckgelt 583 – den anderen sattler die 2 kutschen ein zu backen Will heißen „einzupacken“. 10 drinckgelt 28 vor wagner 492 – vor die neÿe frantzen vndt was gefehlet so schon angema c ht 940 – in den königl. zoll als Dauan 60 ein recumbeers Im Sinne von „Rücklage“. NB daß reglement ist sonsten vor 1000 ls zu zahlen 70 vor tu c h v n dt einbaliren der kesten Will heißen „Kästen“. 6 drinckgelt. 8 den fuhr leiten drinckgelt 12 vor etli c he kesten so mihr in accordt beÿ zu fahren 890 den fuhr leiten a conto zahlt. 23691 livre die kutschen ohne was herr stehling in straßburg denen fuhrleithen zu zahlen hat als 677 livres ferners 180 den d’oreur Mo nsieu r le preux á conto 135 den tapecier Damit könnte Jean-Jacques Gillet, Johann Andreas Klimpert oder Johann Thomas gemeint sein. Vgl. Friedrich 2006, S. 69-70, Anm. 103 (Gillet) und S. 70, Anm. 108 (Klimpert); Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037, S. 798, Anm. 2 (Thomas). á conto 60 – vor einen cran Will heißen „écran“ bzw. „Kaminschirm“. von holtz geschnitten vor die Camin 62 vor ein Canappè 12 . vor ein theil eines stuhls zum Modell 5 – vor heimb zu tragen 50 – vor fiacer oder kutsch er , mit denen so mir ahn handen gangen 200 vor verschidene trinkgelt er beÿ den Architectis , so no c h kein Ende 650 vor verschidene kupferstich. 1000 vor einen großen spi ege l mit vergoltne rahmen schön gemacht 150 vor eine andere unvergolte rahmen 300 vor 2 disch Creitz Will heißen „Tischkreuze“. vergolt 2704 latus Will heißen „Zu übertragender Betrag“ bzw. „Zwischensumme“. 55 v 750 vor ein bahr vergolte Camin fuß mit ki n deren sambt aller zu geher Will heißen „Zubehör“. 150 vor die küsten denen disch spiel und rahmen einzumachen 430 vor 2 löben Will heißen „Löwen“. zu Camin ohn vergolt 380 vor 2 Pferdt zu Camin unvergolt Zwei unvergoldete Feuerböcke mit Pferden befinden sich heute im Kamin des sog. Gründamastenen Zimmers der Würzburger Residenz. Vgl. Friedrich 2006, S. 77. 170 vor ein bahr uhren runde auf postande Will heißen „Postament“. 150 vor ein bahr eckigte 1456 vor 7 statuen von prontz Will heißen „Bronze“. 5 ins quadir zu tragen 60 vor 2 battalie Diese „batallie“ sind wahrscheinlich Flachreliefs, die Schlachtszenen darstellen. In Anbetracht des eher bescheidenen Preises könnte es sich um Terrakotta-Modelle für Kaminplatten handeln. kein von brotz 350 Ein bahr in feÿer ver golte dopelte wandtarmben 450 ander facon Will heißen „façon“. vergolt 190 vor 2 bahr an Golt farb Will heißen „ohne Goldfarbe“ bzw. „unvergoldet“. gesitz im modell 322 - vor ein bahr unvergolte 265 - vor ein bahr kutschen geschir alles gegossen mit aller zu geher auf die beste fason zur grossen kutschen dan 8 grosse der aller Neÿesten schnallen. 80 - so no c h in der arbeith habente Modellen von kutschen v n dt geschier schnallen so mit der anderen land kutschen folgen werdten. 45 vor den banquier 8000 livers etliche tag vorhero zu avanciren 5247 latus 2704 latus 23681 latus 31632 31632 gleichsamb außgeben oder quante Will heißen „groß“ bzw. „Gesamtsumme“. Summa 25000 Empfangen -6632- rest per we c h s el zu über machen ahn Herren Granier In Frage kommt zum einen Charles Granier, gefragter Spiegelmacher der Zeit. Vgl. Pozsgai 2012, S. 175, Anm. 790. Zum anderen könnte es sich um den „Marchand-miroitier“ J. Granier handeln, der seit 1717 u. a. den kurbayerischen Hof belieferte. Vgl. Friedrich 2006, S. 77, Anm. 132. Marchand au Careau Royal Sur la pont nostre Dame à Baris . wird si c h in meiner ferner re c hnung da i c h nahe haus komen werdt finden Balt. Neumann Baris den 29 Martÿ 1723 . (20 r 87 r 87 r den 3 ten April 1723 Hochwürdigster Reichsfürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl. Gnaden thue Hirmit no c hmahlen von hier auß vnterthänigst beri c hten wie daß nun meine sache dahier so viel alß mögli c h in die ordnung geri c ht v n dt gesehen waß die zeit gelitten Hat, Habe dabeÿ gefunden daß es mi c h begnügt, dahero anheindt mit herrn von Rei c hsberg von Hier auß abreiße nacher Cambraÿ mit Herren Boffrand meine sa c he au c h so weit gema c hat daß i c h fast ni c ht von ihme anders komen können, alß denselben seine gedanckhen die er unter weilen nur mit bleÿweiß irregulariter Hat zu verstehen gegeben, vndt die risse in bleÿweiß Copirter beÿ si c h behalten vndt versichert, Ehe i c h werdte nacher würtzburg komen so sollen au c h etli c he risse mit der Post na c hgeschickt sein weilen selbiger au c h viel zu thuen Hat, seine meinung ist daß Erstens in Haubthoff woh die 7 bögen seindt von beÿden seiten die saulen avancirt , vndt ein terrass darauf, 2tensen nur eine Haubt stieg in hineinfahren auf der linckhen Handt, welch stigen in einen großen gang umb und umb, Will heißen „Umgang“. wie bereits in des Mons ieur de Cotte einen seiner rißen angetheit, in den anderen blatz der stigen wie schon geweßen einen kleinen hoff, vndt die antichambren an den Sal de garde gleich anfangten, 3ten die Cappelen in den oval bleibte 87 v aber glei c hsamb no c h ein langhauß in den mittleren zwischen bauh der er Höffe, wir Hier etwaß in bleÿ gezeignet beÿ geleget ist, die Capitell auf die pilaster wie daß Modell v n dt i c h einen grossen riß davon mit mir habe vndt gezeignet will mann ni c ht guth heißen sondern daß Capitell wie Es der ordre weißt ma c hen mit denen lauberen, vndt weilen ohne deme no c h ni c hts daran gemacht alß die rauhe stein, so werdte Eẅer Hochfürstl: Gnaden anno c h gnädigst befehlen können, i c h werdte mi c h mit der reiße schon möglichst beschleinigen vndt ni c ht nacher Engelland gehen, Es seÿ dan daß Eẅer hochfürstl: Gnaden na c her Ambsterdam mir gnädigst befehlen würdten, umb die zeit ni c ht zu verlihren, i c h bin no c h vor gestern beÿ seiner ho c h fürstl. Eminentz herrn Cardinalen von Rohan geweßen Neumann hat sich am Donnerstag, den 1. April 1723, nach Versailles begeben und ist am selben Tag nach Paris zurückgekehrt. wel c her si c h zu Eẅer Hochfürstl: Gnaden diensten so viel nur mögli c h, die zeit bereith willigst befehlet vndt si c h verknügen ma c hen wan dieselbe waß dienen werdten können, seiner Eminentz Haben mir angelegen daß i c h do c h Eẅer hochfürstl. Gnaden berichten mögt daß dahier von der feue Madame unterdeßen kutschen vndt Pferdt zu kaufen wehren, i c h habe es gesehen die grosse kutschen ist 7 sch 10 zoll lang in der Mitte vndt 4 sch 10 zall weith. gar rei c h vor 6 personen. 88 r 88 r von Golt, ahn franßen crepinen Der Fachbegriff „Crepine“ (auf Französisch „crépine“) meint eine breite Borte aus durchbrochenen Posamenten. , der aussere deckh oder imperial ist mit roden samet v n dt au c h mit frantzen, der breiß aber 50000 livres frank 8 Pferdt schwartz graue mit grauen extremitäten pro 14000 francken, 8 gr au apferte schimel mit weißen extremitaten vor 10000 fra n cken. lauther grosse frißla n der Mit „Friesslander“ meint Neumann eine Pferderasse, deren heutiger Name „Friese“ ist. von 5 Jahren i c h halte die einen aber 7 Jahr die geschier so schon hinauf geschickt seindt schöner alß dieße der obrist stallmeister Marquis de poulprÿ so mir alles gezeiget vermeinde ob er darauf warten solle so gabe i c h zur andwordt, daß i c h darumb schreiben muste vndt mann in verkaufen si c h ni c ht aufhalten solte, weilen unter 4 wo c hen keine andwordt komen koh kan, ob Es Eẅer Hochfürstl. Gnaden belibt oder ni c ht, i c h berichte es vnterthänigst weilen es seiner Eminentz herr Cardinal gerne hette sehen mögen uneracht i c h gemelt daß die kutschen vndt alles schon hinauß gang vndt wiste ni c ht ob Eẅer Hochfürstl. Gnaden zu mehrers dermahlen resolviren wirdten, ohne vnterthänigste Maßgebung wan etwan Eẅer Hochfürstl: Gnaden danno c h dahin Gnädigst beliebten zu schreiben lassen, so ist die Attreß á Monsieur le Marquis de poulprÿ premier ecurer de feve Madame á L’ hotel des ecuries rue du baq vis à vis l’ hotel des mousquetaires etwaß da von, oder ni c hts, i c h sagte den herrn stallmeister 88 v daß die Eissere frantzen sehr abgetragen v n dt schwartzli c h wehren, er sagte, daß es zu accordiren wehre, i c h sagte dieße sa c hen lassen si c h nimmer mehr so accordiren , v n dt habe ni c ht gar vieles weß ens gema c ht. i c h habe sonsten no c h 2 schöne wohl gema c hte Mettalen Statuen gekauft mit ihren Postamenderen, welche zahlung erst na c h empfang in wirtzburg geschehen kann, v n dt mit den landt kutschen von hier heindt abgefertiget wohmit zu hohen fürstl. Gnaden mi c h vnterthänigst Empfehlend verharre lebenslang Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster teÿr er dien er Balt. Neumann Baris den 3 April A. 1723 89 r 89 r P. S: Glei c h wie in dießen schreiben vnterthänigst gemelt daß mit herren von rei c hsberg von Baris abreißen wolte, weilen aber dießer tag da eben die teutsche Post ankomet vndt ansonsten die brieffe erhalten, vndt da den vorletzten Postag keine brieffe ni c ht erhalten so vermeinde wan au c h dießen keine komen solten daß i c h wirdte wohl thuen von Hier abzureißen, da i c h aber auß Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigsten befehl, ersehen mi c h biß auf positive ordres dahier aufhalten solle, so bin mit herren von Rei c hsberg biß auf chantili so ein land vndt Jagthauß ist dießes zu besehen wel c hes 10 stundt von Baris v n dt Monsieu r le Duc de franc geherig woh i c h verknügen gehabt in den vielen wasserwerckhern v n dt gebauhte so wohl alß Menagerie v n dt dergl: vndt geste rn abents widerumb dahier ankomen . dießes waß Eẅer Ho c h fürstl. Gnaden in dießen letzteren haben Gnädigst beliebt zu befehlen mit Monsi eu r de Cotte außzumachen, idem die riße grundt vndt auftrag zu machen dieselbe habe i c h schon, vndt kan Monsi eur de Cotte ni c ht weiter treiben, alß von welchen die vorstellung gethan daß Eẅer Hochfürstl: Gnaden ni c ht wirdten können zu lassen die höffe so gar enge zu ma c hen, v n dt die fenster all Zu groß weilen der winder vndt die Saison beÿ unß etwaß in lenger, vndt ungestimer weher, dahero mir mit den vielen kohlen auf denen tächern v n dt kendelen viel zu thuen vndt ungelegenheit haben, mit der kir c hen wolte Monsie ur de Cotte ni c ht von den blatz Hinweg unera c ht der freÿen zugang von der strasse, v n dt nicht alle leithe dur c h den hoff zu paßiren hetten, glei c hwie i c h schon in Meinen vorigen vnterthänigst gemelt daß ni c ht nur die 2erleÿ grundtriß 89 v gantz außgema c hter schon in handt habe so wohl alß den auf trag wie er sein solle, vndt Mo n s ieur de Cotte mi c h versichert daß wan er mehres wirdt dienen können, so solte mann nur mit der Post schreiben vndt in rissen vndt innren eintheilungen der er zimeren verlangen er wolte so glei c h andwordten v n dt seine meinung überschicken, i c h habe so glei c h Ihro Emine n tz herren Cardinalen von Rohan daß schreiben überbra c ht, wel c her eben just in Baris wahre mit den Compliment v n dt danckhsagung von Eẅer hochfürstl: Gnaden ordres , welche es gar wohl aufgenohmen vndt wan si c h Eẅer Hochfürstl. Gnaden mit nechsten schreiben wegen deren rißen mehrers expliciren so wollen Dieselbe höchst gedachte seiner Eminentz ferners Monsi eur de Cotte komen lassen, melteten aber dabeÿ ehe vor daß Eẅer Ho c h fürstl. Gnaden die risse von Monsie ur de Cotte ni c ht gantz haben wel c he copirter i c h zwar vnterthänigst überschickt so whadt oder i c h na c her Haus kome vndt Eẅer hochfürstl. Gnaden mit mehrers die Meinung des Monsie ur de Cotte vorstelte so wirdte do c h die mühe umbsonst sein. mit Monsie ur de boffrand welcher mir au c h sehr anstehet habe es au c h zum Ende gebra c ht, wel c her auf 8 tag verreißet, vndt mi c h ver si c hert daß er alles mit der Post wolte nach schicken, wie schon in schreiben vnterthänigst gemelt, die kutschen v n dt alles erkaufte so schon heindt a c httag mit der Post, sambt der Specification abgeschickt, wirdt biß den 8ten schon in strasburg ankomen, mit den staffir er oder vergolter sambt tapecir er Damit könnte Jean-Jacques Gillet, Johann Andreas Klimpert oder Johann Thomas gemeint sein. Vgl. Friedrich 2006, S. 69-70, Anm. 103 (Gillet) und S. 70, Anm. 108 (Klimpert); Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037, S. 798, Anm. 2 (Thomas). v n dt landmann Friedrich 2006, S. 51, Anm. 27, äußert die Ansicht, es handele sich bei diesem „Landmann“ um den Diener bzw. Burschen Neumanns, der den Architekten nach Frankreich begleitet hätte. Diese Identifizierung bleibt fraglich. deme die besorgung gegeben v n dt alles mit der königl. blombirung zu gema c ht verwahrter v n dt mit den königl. Basse wie gebrau c hlich 90 r 90 r Es ist auf den f landt keine besorgung, Will heißen „Besorgnis“. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1046, S. 816, Anm. 1. es seindt dabeÿ 7 Personen, i c h hoffe, daß ni c hts fehlen wirdt v n dt habe es mit den tapecirer Damit könnte Jean-Jacques Gillet, Johann Andreas Klimpert oder Johann Thomas gemeint sein. Vgl. Friedrich 2006, S. 69-70, Anm. 103 (Gillet) und S. 70, Anm. 108 (Klimpert); Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1037, S. 798, Anm. 2 (Thomas). ni c ht mehr reteßiren Im Sinne von „die Vertragsbedingungen weiter einschränken“. können weilen schon 8 tag auf der reiße dieselbe begriffen, wan indessen Monsie ur de boffrand ni c ht solte na c her Hauß komen so werdte i c h i c h es ihme schriftl: hinderlassen vndt seinen guthen freind Welche seiner Pariser Bekanntschaften Neumann damit gemeint haben könnte, ist nicht zu ermitteln. mit welchen i c h au c h bekandt, recomendiren , weilen i c h nun mit denen Arc hi tectis so weit bin komen vndt einer von den anderen ni c hts weiß, damit i c h aber in Credit bleibe vndt beÿ keinen vndt vnter ihnen die chalosie verhindere, so habe beÿ denen guthen freinden Welche seiner Pariser Bekanntschaften Neumann damit gemeint haben könnte, ist nicht zu ermitteln. wans die rede geben so viel gemelt daß i c h zu dießen Ziehl vndt ende dahier wehre von denen herren Architectis ihre meinung darüber zu vernehmen, welches alles na c h proportion wirdt belohnet werdten, vndt i c h hoffte ni c ht daß es waß zu bedeuthen haben wirdt, vndt habe wohl gethan dan wan sie allenfals zu samen komen wie sie öfters mit ein ander in gewißen arbeithen correspondiren müssen kein ni c ht frembt vorkomet , daß i c h die Conesans mit jeden gemacht, ist dahero sehr guth deren ursachen daß ni c ht glei c h ein, riße von Monsi eur de boffra n d mitnehme, v n dt waß derselbe thuen wirdt auß freÿen guthen willen herrn von Erthal vndt meiner bekandschaft halber, beÿ Eẅer hochfürstl. Gnaden si c h Eine Ehre vndt Gnad zu machen, i c h meines orths wie lenger dahier wie lieber, i c h sehe aber wohl vilerleÿ sa c hen der mahlen in deren Eintheilung, vndt einrichtungen Eine resolution v n dt Composition zu machen bald sein wirdt müssen vndt waß daß mündliche auß legen der er gedanckhen wirdt, mit der Gnädigsten 90 v Approbation von Eẅer Hochfürstl: Gnaden darzu thuen vndt mehrers alß ein viertl jahr arbeiten vndt schreiben, dahero glaube vndt hoffe daß biß Morgen, sambstag , Offenbar hat Neumann diesen Teil seines Schreibens bereits am Vorabend des 3. April verfasst, Datum, auf das er seinen Brief datiert; vgl. Ansicht 86 (fol. 88v) . v n dt dienstag in den 3 folgenten Postägen Eẅer Hochfürstl. Gnaden Gnädigste ordres erhalten werdten, v n dt biß dahin werdte au c h no c h daß wasser werckh springen sehen zu versaile , i c h werdte biß mit nechster Post alß heind a c httag wans ni c ht meglich ist morgen ein general beschreibung in kürtzen machen worin der heidige gusto der er hießigen Architectis , v n dt manier die zimer v n dt garde robes alß Moblierung ihrer Appatemender bestehet, mit denen flinten v n dt Pistolen deren Meiste auß teütschla n d komen werdte mi c h umbsehen, i c h habe au c h einen guthen Mettall arbeiter außgema c ht, ahn ein schlosser gesellen bin no c h gantz v n dt habe no c h keinen rechten gefunden, einen bilthauer in zirathen habe i c h au c h anfangen zu suchen, diese aber alle ni c ht so glei c h mitzuschickhen sondern i c h wan i c h werdt zu haus sein v n dt mit Aprobation von Eẅer Hochfürstl. Gnaden denen selben schreiben so werdten sie glei c h komen , weilen i c h do c h keine gelegenheit ni c ht habe v n dt i c h hab es schon mit Einigen guthen freinden Welche seiner Pariser Bekanntschaften Neumann damit gemeint haben könnte, ist nicht zu ermitteln. vnter bauhet damit i c h allzeit waß i c h verlange von Baris haben werdte können. so wohl ahn leithen alß arbeiten, rissen vor die Zimer inwendig vndt dergleichen. den tapecirer klimpert habe biß dahin allezeit schon in solchen gedanckhen erhalten v n dt animirt vdt au c h gesagt worin er si c h meistens umbsehen v n dt qualificirt machen solle i c h werdte ihm, au c h auf sein Conto etliche rthl vor streckhen, waß per wechsel zu über ma c hen habe au c h schon vor 8 tag vnterthänigst beri c ht, derselbe freindt Neumann meint damit einen seiner weiter oben im selben Brief bereits erwähnten Pariser Bekanntschaften. geht mir gar viel ahn die handt v n dt gibt mir Credit (21 91 r den 7ten 7tag April 1723. Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigsten befehl von 27 Martÿ Habe den 6ten April nebst den beÿschluß von Herren von Ritter vnterthänigst erhalten worinnen ich Einsweilen Eẅer Hochfürstl. Gnaden auf die vorauß geschickte risse Gnädigste meinung ersehen, vndt wie i c h allzeit beÿ denen Architectis gegen die verkleinerung derer Höffe geweßen, vndt daß si c h auß denen von Eẅer Hochfürstl. Gnaden gegebenen ursachen so mir nur gar wohl bekandt sein, ja i c h setzte no c h Hinzu, daß wan es Einen grossen Herren zu weit ist in die kir c hen zu gehen so könte mann sich ja tragen laßen in deme die kir c he zu versailen weiter glei c hsamb entlegen weher alß dieße. es manglete ni c ht an denen austellungen die i c h in presentz Ihro Emine n tz herren Cardinalen von Rohan vndt anderen gethan bliebe aber alß Mons ieur de Cotte beÿ seiner verkleinerung der höffen vndt der glei c hen, wie Eẅer Hochfürstl: Gnaden in denen überschickten rissen schon vor 14 tagen v n dt lenger werdten Gnädigst ersehen haben, nebst den auftrag gegen den garten wohin der frantzhößige gusto ziehlet, i c h habe es au c h dabeÿ erinnert daß eine grundtrisse worinnen die großt gallerie gegen den Garten St Affra in Maß zu breith ist in deme 91 v wan mann wirdt selben in die Enge na c h seinen vollkommenen maß richten die Hoffe eben fals zu klein werdten wel c he jetzo grösser scheinen. so zwar schon im vorigen vnterthänigst gemelt waß mit denen stigen belangend werdten Eẅer Hochfürstl. Gnaden in denen zweÿerleÿ rissen schon Gnädigst ersehen haben daß i c h auf die inf invention von Eẅer hochfürstl. Gnaden alß glei c hsamb Ersterer stigen, angehalten vndt mögli c hst zu behalten, wel c hes Mo n si eur de Cotte mit bleÿ gezeignet an die handt gegeben es ist aber in selbigen rissen auß den Maß dahero erwarthe anno c h auf dieselbe risse Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigste Meinung, nach deme widerumb mit Monsi eur de Cotte darüber resoniren , waß Mons ieur de boffrand bedrieft wel c her no c h in etlichen tagen ni c ht na c her Hauß komet dessen Meinung mit der letzten Post schon vnterthänigst überschickt, mit deme i c h freÿer umbgehe dahero mi c h novi ter über den grundtriß gemacht, vndt denselben, in allen wohmöglichst Eẅer Hochfürstl: Gnaden intention zu behaubten so wohl alß daß waß in den bauh schon avancirt kein dirangem ent ma c he vndt wehre, mir ohne vnterthänigste Maßgebung mit der kir c hen no c h einzuhalten vndt absonderli c h in den 2 höffen, vndt weilen allen, die kir c hen zu klein vorkomet , vndt Eẅer Hochfürstl: Gnaden es selbsten werdten Gnädigst aufnehmen wan ein mittel 93 r wirdt sein dieselbe zu vergrossern dahero angefangen auf einen alten riße alles innere zu radiren vndt alles gema c ht zu behaubten, vndt wan schon daß eckhe in den hoff wie Eẅer Hochfürstl: Gnaden ersehen werdten ein geruckht dasselbe aber kein fundament brau c ht wie die keller vndt hilft daß jenige schon waß Einstens zum Herau s gehenden oval vndt Comunication hat dienen sollen. so magt es ein wenige s auß, alß habe kir c hen mit Erst aussen alles gela ßen aber daß oval in besseren form v n dt nic h t so spitz ein geri c ht item einen Cor anno c h wel c hen auf den Cor von versailin komet gema c ht, 2 oratorii wie angemerckt, vndt die Musique an den orth wie angedeithet wohmit au c h daß Spatium hind er denen Saulen herumb zu gehen grosser gemacht wie es Eẅer Hochfürstl. Gnaden aus den hier ab getruckten bleÿ risse Gnädigst ersehen werdten Die erwähnten Zeichnungen liegen dem Schreiben heute nicht mehr bei. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1052, S. 823, Anm. 1. es ist m ir dießer Posttag zu geschwind auf ein ander komen daß i c hs ni c ht habe ordentli c h vndt re c hts re c hts Copiren können dahero es nur dur c h daß glaß na c hgezeignet, Offenbar hat Neumann eine Camera obscura zu Hilfe genommen. der verkehrt dur c h gesehen muß werdten, wie wohlen mann nur den vorteren hoff in hindern hoff Supponiren kann, die andern sachen seindt no c h ni c ht gantz in der ordnung woran i c h no c h arbeithe ausser die stigen habe au c h ein geri c ht vndt glaube wan ni c ht Eẅer Hochfürstl. Gnaden positive die frantzhößige stigen Gnädigst befehlen, werdten dieße guth sein wirdt. 93v wegen abführung der er wasser, wird si c hs schon weißen vndt thuen lassen, i c h werdte dan die andere seiten vndt den gantzen grundtriß in bleÿ verfertigen, vndt denselben herna c h zeigen vndt sehen waß Aprobation hat oder außgestelt wirdt, auß dieße weiße bleiben die 4 Bavillons in den haubt hoff, vndt mangelt der stigen kein li c ht ni c ht in deme gegen den Hindern hoff ebenfals gantz regulare große fenster sein, es werdten si c h no c h hundert andere sa c hen weißen wann i c h werdte gegenwerdig sein v n dt Eẅer hochfürstl. Gnaden vnterthänigst referiren , wan nur in denen orthen woh dubia seint ni c ht zu viel avanciret wirdt, alß in den haubt hoff der er bögen biß gegen der imposten zu gehet es schon ahn wan mann aber die hohe fenster, wie gegen den garten nehmen solte so ist die eintheilung der er bögen zwar schon re c ht der Zocel aber wirdt bedeckhet, wan Eẅer Hochfürstl. Gnaden die avancirte saulen wie au c h hier mit ange merckht Gnädigst approbiren vndt eine terasse darauf ma c hen, wohmit man gewinnet ahn denen zimeren n waß man sonsten in den kleinen ersten hoff hette ein rücken müssen so die eintheilung ferners weißen wirdt, i c h werdte au c h in daß rechte maß die frantzhoßige stigen machen vndt die 4 Bavillons behaubten umb zu sehen waß si c h thuen lasset, weilen in des Mons ieur de Cotte die 2 Bavilions abondonirt , i c h werdte morgen mit etli c hen cavalieren na c her fontenblau v n dt deren landhäuß ern gehen 92 r 92 r vndt den sambstag wider na c her Baris komen alß wel c hen tag die Post ankomet , Eẅer hochfürstl. Gna den Gnädigst befehl ferners abzuwarthen, in dessen Monsieu r de boffrand au c h na c her Haus komen wirdt, Monsi eur Marqui de livori wel c her ni c ht in Baris sond ern zu versailn , v n dt der könig nacher Maidon gehen wirdt wohin er allzeit au c h gegen werdtig sein muß, wegen Eines hiner hundes, Will heißen „Hühnerhund“. wan i c h ein bekomen solte von Eẅer hochfürstl: Gnaden so will sehen wie i c h ihme werdte hinauf bringen, dan die kutschen seindt anheindt oder morgen ohn fehlbahr zu strassburg sambt allen abgeschickten, die flinden deren i c h schon etli c he gesehen aber no c h ni c ht gekaufet, die werdte i c h gantz lei c ht mit der land kutschen können hinaus bringen. i c h finde sie so gar extra ordinari ni c ht, wegen Golt, silber, seiden v n dt samet werdte schon information suchen, wohmit mi c h zu hohen fürstl. Gnaden vnterthänigst Empfehlend verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster treÿer diener Balt: Neumann Baris den 7 April A 1723 (32 94 r 94 r den 12 ten April 1723 Hochwürdigster Reichs fürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigsten befehl von 3 Habe den 10ten na c hts vnterthänigst erhalten weilen eben von fontainebleau vndt vielen anderen landhäußeren dahier widerumb bin zurückh komen Neumann erhielt erst am Samstag, den 10. März 1723, die Briefe seines Herrn, nachdem er von seiner Besichtigungstour einiger Schlösser und Lusthäuser der Île-de-France nach Paris zurückgekehrt war. auf wel c her reiße verknügen gehabt v n dt deren viele vndt schöne nebst der Manier ihrer Gärten gesehen, belangend meine abreiße von Baris wirdt selbe wils Gott den 15 geschehen vndt zwar na c her Cambrai , tournay , Brussel e tc. vndt da si c h die Zeit etwan wirdt schickhen von schuppa c h Schupbach im heutigen Landkreis Limburg-Weilburg in Hessen war bekannt für seine Steinbrüche, die Neumann interessiert haben könnten. Vgl. Freeden 1955, Bd. 2, Nr. 1055, S. 826, Anm. 3. per Wetzlar na c her franckhfuhrt gehen i c h will es zwar ni c ht die stäte v n dt festungen zu sehen übereilen, jedo c h aber die zeit menagieren solte i c h aber no c h gelt, vndt zeit überi c h haben von wetzlar auß mit gnädigster Erlaubnus na c her Cassel per fulda zu gehen, vndt zwar nic h t Ehenden alß wan etwan. von 94 v Eẅer Hochfürstl. Gnaden Gnädigsten befehl in wetzlar beÿ T. itel Herrn frißen oder auf der Post alwoh i c h na c hfragen werdte, erhalte, woh aber ni c hts wirdte dasein, den graden weg na c her würtzburg per franckfurth ma c hen werdte, i c h werdte morgen vndt diese täg no c h ferners mit Monsie ur de Cotte vndt Boffrand von denen rissen no c h einmahl mi c h vnter reden, vndt Monsie ur boffrand au c h meinen letzteren riße mit der schon überschickten kir c hen vndt stigen vndt anderen sachen überlegen mit deme i c h dan von hier abgehen werdte Eẅer Hochfürstl: Gnaden werdten schon in denen überschickten rissen grundt vndt auftrag ni c ht nur des Monsie ur de Cotte meinung absonderli c h den auftrag belangend, mit welchen si c h der mahlen beÿde Conformiren , aber einer von anderen keine risse gezeigt, weder positive gesagt daß es dießer oder jener Meinung seÿe, alß die jalousien zu Hindern, wan i c hs no c h ins werckh werdte bringen können mit mitwo c h ihre Post 95 r 95 r Post Eẅer Hochfürstl. gnaden es noch schreiben zu können, so aber ni c ht, wirdte es auß Brüssel vnterthänigst berichten, i c h habe Mo n s ieur Marqui de livori no c h ni c ht wegen Eines Hinderhunds sprechen können so aber dienstag oder Mittwochen geschehen wirdt. waß die Eintheilung deren risse belangend wirdt si c h mit der Approbation Eẅer Hochfürstl: Gnaden in 8 tagen gar viel thuen lassen, die toppelte pilastres in den haubt hoff oder deren 5 bögen statt 7 werdten sich ni c ht thuen lassen, in deme es herna c h beÿ denen 4 Bavilions ni c ht sein kan, vndt wegen vielen Saulen die haupt facciata ni c ht so wohl distincirt wan nur mit der kir c hen innen in denen höffen ni c hat gar zu viel avancirt wirdt. mit anderer ein theilung, wirdt sich alles schon thuen lassen, i c h kan au c h in Enderung mit denen rissen vndt ferners mit denen Architectis ni c ht viel weithers komen besonders mit Mo n s ieur de Cotte dem seine risse gefallen vor allen 95 v biß daß Eẅer hochfürstl. Gnaden Gnädigst ein vndt anders resolviren , vndt dan dieselben rißen widerumben denen Arch i tectis dahier Communiren wan anders Eẅer ho c h fürstl. Gnaden nach deme ferneren anstand finden solten, auf eine meinung alleine vndt zu samen kan i c h sie dahier ni c ht bringen, es ist mir genug daß i c h eines jeden meinung gar wohl genohmen die eben in denen rißen ni c ht so exprimirt sein, vndt Eẅer hochfürstl. Gnaden werdte vnterthänigst referiren können, Es folget hiemit der andere theil, v n dt andere stigen auf die frantzhesische arth, v n dt solten Eẅer ho c h fürstl: Gnaden die schon überschickte Approbiren , so wirdt dieße au c h folgen in deme darin die Simetire observirt v n dt dieße stigen woh man oben in B außgehet dient zu den apartementen vor Eẅer Hochfürstl: Gnaden es muß nur dur c h gezeignet werdten, wie daß andere so wirt es rec h t es will die abEilende Post es ni c ht geben daß mehr vnterthänigste erleiterung davon gebe, dahero beÿ vnterthänigster relation sichs schon zeigen wirdt, i c h werdte dieße riße mit Monsie ur 96 r 96 r Mit Mo n sie ur de boffrand überlegen . die eintheilung so mit roth gezeignet in denen Zimeren lasset si c h schon thuen, wan au c h die überschickte faciata Eẅer ho c h fürstl: Gnaden belieben werdten woh nur die Einfache pilaster seint v n dt amb Ende der er Bavillion doppelt. nur die kleine zimer in den Bavillion wollen sie nicht dahier Aprobiren , waß Eẅer hochfürstl: Gnaden wegen des gelts zu menagiren Gnädigst Erinnern lassen damit kein wechsel ferner nöthig wehre, wirdt die Eins weilen mit eingeschlossene Specification gegeben haben, waß vor vielerleÿ sachen mit hinauß geschickt sein, weilen es die gelegenheit also gegeben vndt alles fast nothwendig gefunden mit der hoffnung Es werdtens Eẅer hochfürstl: Gnaden ni c ht ungnädigst nehmen, i c h gedenckhe mir mit mein mit genohmen gelt ferners auß zu komen , v n dt dieße fernere reiße zu bestreitten es wirdt anheind alles hoffentli c h zu strasburg zu wasser abgehen. auf denen strassen ist anj e tzo alles si c her man heret ni c ht daß geringste i c h habe alle mögli c he vorsorg gethan. wohmit mi c h zu hohen fürstl. Gnaden vnterthänigst Empfehlend lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster treÿ er d iener Balt: Neumann Baris den 12 April A 1723 (33 97 r 97 r 14 April den 14 April 1723 N. Reise nach Paris , Berichtser- stattungen über gesehene Bauten an den Bischof Hochwürdigster Reichsfürst Gnädigster fürst vndt Herr Herr. Eẅer Hochfürstl. Gnaden berichte vnterthänigst gestern vndt vorgestern die gelegenheit genohmen mit Monsieu r de Cottè no c h ein mahl zu reden über daß bauhweßen wel c her sagte, daß die kir c hen und stige schon guth wehren wel c he mit vor letzterer Post vnterthänigst überschickt, nur bleibet er beÿ seiner meinung daß die kir c hen in einen blatz der stigen na c her vndt besser stündte, vndt ahn den 2ten Bavillion gegen den garten, allzeit die grosse Cabineter behaubten vndt sagte i c h alle umbstand warumben dießes vndt jenes, der schluß wehre daß wan i c h würdte nacher würdtzburg komen vndt es Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigst referiren , alß dan wan mann ihme würdte ferner schreiben, so glei c h darüber andworthen vndt seine meinung ferner geben, wohmit i c h mehrers ni c ht thuen können. Mit Monsie ur Boffrand habe au c h letzens noch den in bleÿweiß gema c hten risse so au c h schon vnterthänigst überschickt, umb seine meinung darüber zu vernehmen, mit wel c hen i c h 97v Pflege freÿer umbzugehen, lang darüber resonirt er Aprobirt die kir c hen nur den gang umb den Chor vndt den Chor selbsten etwaß Enger, die grosse stigen vermeinte er gar groß zu sein, vndt wegen der Saulen, doppe l ten, vndt Einfachen pilastern vndt freÿstehenden Saulen, wel c hes mir alles wohl mit ein ander überleget, so wohl alß der er cheveron , Ein Fachausdruck „Cheveron“ lässt sich nicht nachweisen; auch der französische Terminus „chevron“ ergibt hier keinen Sinn. wohin zu placiren idem der Attique , wie au c h profiler dur c h den bauh wie es zu ma c hen vndt ein zu ri c hten sein ni c hts ermangelt, glei c h wie i c h selb er nun alles wohl explicirt vndt meine gema c hte gedanckhen widerumben geben, vndt selbiger ohne diß alle risse theils i c h ihme selber Copiret vndt theils von seinen leithen Copiren lassen, so hat mi c h Monsie ur de boffrand versi c hert von hieran in einen Monath seine gedanckhen über alles dießes zum risse zu bringen mit der elevation vndt profile r vndt solle solches mir auf der Post na c her würtzburg gewiß nach geschickt werdten, die Correspondentz ist dahero dan eingeri c hat ferner habe gestern no c h daß glückh gehabt daß daß Erste mahl die wässer in versailn hab alle springen sehen wel c hes mi c h no c h vor meiner abreiß sehr verknüget, Neumann hat sich am Dienstag, den 13. April 1723, nach Versailles begeben und ist am selben Tag nach Paris zurückgekehrt. anheind sol c hes zu Marly geschehen solle allwohin i c h au c h gesint bin zu gehen. 98 r 98 r vndt morgen wils Gott von Hier abreißen flinten vndt Pistolen wel c he Eẅer Hochfürstl: Gnaden Gnädigst verlangten vndt mit denen kutschen hinauß zu schickhen, dießes ist alles zu spad geweßen in deme schon 8 tag vorhero alles von hier abgangen, vndt i c h auf der reithenden Post ni c hts mit fahren kan, es aber dahin eingeri c ht daß wan mann waß es nur sein mag verlanget i c h dur c h guthe freindt Welche seiner Pariser Bekanntschaften Neumann damit gemeint haben könnte, ist nicht zu ermitteln. hinauß bringen kan lassen i c h gedenckhe den 5 Maÿ in würtzburg zu sein, vndt des Monsie ur de boffrand seine risse 8 tag speder, worna c h si c h dan alles besser thuen wirdt lassen vndt nebst meiner vnterthänigsten relation werdten Eẅer Hochfürstl. Gnaden gantz leicht zu eine resolution machen wessentwegen mit dießen weiters ni c hts vnterthänigst zu beri c hten weiß, meinen paßeport von könig vndt Cardinal du bois unterschribener habe vor 3 tagen au c h erhalten, der schlosser beÿ wel c hen i c h 2 schlösser zum modell bestellet hat mir selbe no c h ni c ht fertig gemacht wel c he mir na c h geschickt werdten, woh mit allvnterthänigst respect lebens lang verharre Eẅer Hochfürstl: Gnaden vnterthänigster treÿer diener Balt. Neumann Baris den 14 April A. 1723