Vorwort Die „Bibliothek der Neologie“ verfolgt das Ziel, zehn zentrale, in sich geschlossene Texte oder Textsammlungen der den Kernbestand deutscher Aufklärungstheologie markierenden Neologie in kritischer Hybrid-Edition und damit in einer für die interdisziplinäre Forschung und den akademischen Unterricht gleichermaßen geeigneten Darbietung bereitzustellen. Als Auswahlkriterien dienen dabei insbesondere die repräsentative Bedeutung der Verfasser, die fächerübergreifende Relevanz und gattungsspezifische Streuung der Texte, die in diesen Texten erfolgte exemplarische Bearbeitung einer für die Aufklärungsepoche zentralen Problemstellung sowie die diesen Werken zukommende geistesgeschichtliche und kulturwissenschaftliche Dignität. Der vorliegende Band präsentiert die „Anleitung zum Studium der populären Dogmatik“ aus der Feder des in Jena lehrenden Aufklärungstheologen Johann Jakob Griesbach (1745–1812). Mit dieser „Anleitung“ wurde erstmals ein gattungsbegründendes Lehrbuch der Neologie vorgelegt, an dessen kritisch dargestellter Werkgeschichte sich zentrale Umformungen des damaligen protestantischen Lehrbestandes erstmals tiefgreifend nachvollziehen und analysieren lassen. Die „Editorische[n] Hinweise“ halten die notwendigen technischen Informationen bereit. Die sachbezogene „Einleitung“ sowie die „Erläuterungen“ und Register werden ein Übriges tun, um diesem theologiegeschichtlichen Klassiker die wissenschaftliche Aufmerksamkeit zuzuwenden, die er verdient. Federführend koordiniert wurde die Erstellung dieser kritischen Werkausgabe von Marco Stallmann, der zugleich auch eine darauf bezogene monographische Bearbeitung vorgelegt hat (Johann Jakob Griesbach [1745–1812]. Protestantische Dogmatik im populartheologischen Diskurs des 18. Jahrhunderts [BHTh 190], 2019). Die unter der Leitung von Albrecht Beutel stehende „Bibliothek der Neologie“ wird in ihrem editionswissenschaftlichen Teil an der durch Olga Söntgerath geleiteten Arbeitsstelle Münster, in ihrem informationswissenschaftlichen und -technologischen Teil an der zunächst von Heike Neuroth, dann von Mirjam Blümm, danach von Jan Brase geleiteten Arbeitsstelle Göttingen erstellt. Die Namen aller wissenschaftlichen und studentischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind auf unserer Homepage in der fortlaufend aktualisierten Projektvorstellung (www.bdn-edition.de) verzeichnet. Ein Editionsprojekt dieser Größenordnung kann nur als ein Gemeinschaftsunternehmen realisiert werden. Unser herzlicher Dank gilt allen, die daran zielführend mitgewirkt haben. Desgleichen danken wir der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihre großzügige Unterstützung sowie dem Tübinger Wissenschaftsverlag Mohr Siebeck für die vorzügliche Herstellung des Bandes. Münster , den 4. Januar 2019 Albrecht Beutel / Olga Söntgerath Inhaltsverzeichnis Editorische Hinweise und Siglen Die Bibliothek der Neologie als Hybrid-Ausgabe Die Bibliothek der Neologie. Kommentierte kritische Auswahledition in zehn Bänden entsteht im Rahmen eines durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Langzeitprojekts am Seminar für Kirchengeschichte II (Reformation, Neuere und Neueste Kirchengeschichte) der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Kooperation mit der Abteilung Forschung und Entwicklung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen. Die Bibliothek der Neologie (BdN) ist eine hybrid angelegte Ausgabe, die sowohl digital als auch gedruckt verfügbar gemacht wird. Die verschiedenen Ansichten im Internetportal Das Portal ist abrufbar unter www.bdn-edition.de. wie auch die Printversion werden aus einem Datengesamtbestand generiert, d.h., alle Informationen, die sowohl für die digitale als auch für die printtechnische Manifestation notwendig sind, sind in einem Datensatz enthalten. Somit gehören sie untrennbar zusammen. Auch in ihrer Benutzung sollten sie sich gegenseitig ergänzen, damit die Leser von den Vorzügen und Möglichkeiten beider gleichermaßen profitieren können. Der Satz für den Print wird von der Göttinger Abteilung erstellt. Zum edierten Werk Johann Jakob Griesbach ließ 1779 unter dem Titel Anleitung zur gelehrten Kenntniß der populären Dogmatik ein Begleitbuch zu seiner an der Universität Jena gehaltenen Vorlesung unkommerziell drucken. Die Schrift wurde 1786 unter dem Titel Anleitung zum Studium der populären Dogmatik, besonders für künftige Religionslehrer neu aufgelegt und erfuhr 1787 und 1789 zwei weitere Neuauflagen. Alle vier Textgestalten werden in diesem Band erstmals in kritischer Form dargeboten. Die zweite und dritte Auflage wurden vom Verfasser jeweils tiefgreifend verändert und erweitert, wohingegen die vierte Auflage nur noch marginale Korrekturen des Textbestands aufweist. Um diese Textgeschichte in der kritischen Edition umstandslos nachzuvollziehen, wird die am stärksten erweiterte dritte Auflage als Leittext gewählt und diplomatisch getreu wiedergegeben. Alle Abweichungen werden im kritischen Apparat ausgewiesen oder – bei längeren Einfügungen oder Paraphrasierungen – im Textkorpus in einer abgesetzten Form dargestellt. Dabei wird auch der formalen Tatsache Rechnung getragen, dass Griesbach seinem Text ab der zweiten Auflage ausführliche Fußnoten mit religionspädagogischen Anmerkungen hinzufügte. Die Textwiedergabe der ersten Auflage folgt dem Exemplar der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, Signatur: Theol.oct.6782. Die zweite und dritte Auflage werden nach den Exemplaren der Universitätsbibliothek Tübingen, Signaturen: Gf 2002 und Gf 2003 wiedergegeben. Die Wiedergabe der vierten Auflage folgt der digitalen Ressource der Bayerischen Staatsbibliothek, Signatur: Dogm. 434. Für die freundliche Genehmigung des Abdrucks sei den genannten besitzenden Bibliotheken gedankt. Darstellung der Textquellen Die diesem Band zugrunde liegenden Textquellen werden durch folgende Siglen dargestellt: a D. Johann Jakob Griesbach's Anleitung zur gelehrten Kenntnis der populären Dogmatik. Jena, mit Hellers Schriften, 1779. [VIII], 128 S. b D. Johann Jakob Griesbach's, Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths und ersten Lehrers der Theologie zu Jena, Anleitung zum Studium der populären Dogmatik, besonders für künftige Religionslehrer. Zweite stark vermehrte Ausgabe. Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien. Jena, im Verlag der Cunoischen Erben. 1786. [XIV], 195 S. c D. Johann Jakob Griesbach's, Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths und ersten Lehrers der Theologie zu Jena, Anleitung zum Studium der populären Dogmatik, besonders für künftige Religionslehrer. Dritte verbesserte Ausgabe. Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien. Jena, im Verlag der Cunoischen Erben. 1787. [XXII], 252 S. d D. Johann Jakob Griesbach's, Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths und ersten Lehrers der Theologie zu Jena, Anleitung zum Studium der populären Dogmatik, besonders für künftige Religionslehrer. Vierte neu durchgesehene Ausgabe. Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien. Jena, bei Christ. Heinr. Cuno's Erben. 1789. [XX], 255 S. Zur Beschaffenheit der Originaltexte Die dargestellten Textquellen liegen in Druckausgaben vor. Auf die originalgetreue Darstellung des Druckbildes wird jedoch aus textkritischen Gründen und zugunsten der Einheitlichkeit innerhalb der editorischen Reihe verzichtet. Kustoden, Kolumnentitel, Linien, Bilder, Buchschmuck und Zierung der Versalien werden nicht wiedergegeben. Insbesondere wird die im 18. Jahrhundert verbreitete und in allen Auflagen des kritisch dargestellten Werks vorfindliche Unterscheidung zwischen Fraktur- und Antiquaschrift aufgehoben. Dabei ist editorisch sichergestellt, dass keine semantischen Informationen verlorengehen und die Lesbarkeit weiterhin gewährleistet ist. In der hier gebotenen Textdarstellung wird die im Original weitestgehend durch die Schwabacher Schrift realisierte Hervorhebung durch Kursivierung ersetzt und somit modernen Konventionen angepasst. Auch anderweitig hervorgehobene Textteile (Sperrdruck, Schriftgröße) werden kursiv dargestellt, um die Schriftauszeichnung zu vereinheitlichen. Interpunktionszeichen werden nur dann kursiviert, wenn sie Teil einer durchgehend hervorgehobenen Textpassage sind oder mit dieser inhaltlich verschmelzen. Sind einzelne Zeichen druckbedingt nur teilweise erkennbar, so wird dies nicht vermerkt, solange keine inhaltliche Unklarheit damit verbunden ist. Fehlt ein Buchstabe gänzlich, wird dieser Fehler in der untenstehenden Satzfehlertabelle aufgeführt. Im Zweifelsfall wird jedoch stets für die Vorlage entschieden. Spieße und andere druckbedingte Phänomene ohne semantische Bedeutung werden nicht ausgewiesen. Auch handschriftliche Eintragungen in den zugrunde liegenden Druckausgaben werden vernachlässigt. Die Seitenangaben des Originals werden stets wiedergegeben – fehlende Paginierung im Vorspann wird in eckigen Klammern ergänzt. Die drucktechnisch bedingte Bogenzählung wird in dieser Ausgabe nicht berücksichtigt. Das typographische Bild wird grundsätzlich modernisiert: Absatzeinzüge, Abstände zwischen den Kapiteln u.Ä. folgen heutigen Textsatzkonventionen. Der stark variierende Schriftgrad bei Überschriften und Titelblattangaben wird vereinheitlicht. Der Wiedergabe unterschiedlicher Struktureinheiten, wie Kapitel, Paragraphen, Absätze, Listen und Anmerkungen, liegt die Abfolge des Leittextes zugrunde. Die Paragraphenstruktur hat Griesbach in allen vier Auflagen weitestgehend beibehalten. Lediglich an einer Stelle (§§ 65–67) kommt es ab der zweiten Auflage zu leichten Textverschiebungen, was sich anhand der kritischen Siglen nachvollziehen lässt. Insgesamt beinhalten die sieben Hauptkapitel (I–VII) aber in allen vier Auflagen jeweils die gleichen Paragraphenbereiche. In Entsprechung zu den Originalen werden innerhalb dieser Hauptkapitel keine weiteren Überschriften dargestellt. Hier ist vergleichend die kritische Wiedergabe der Inhaltsverzeichnisse heranzuziehen. Jede der vier Auflagen enthält eine eigene Vorrede, deren Darstellungsreihenfolge sich textkritisch an der Vorrede der Leitauflage orientiert. Die im Laufe der Textentwicklung stark vermehrten Anmerkungen werden nicht in einem Fußnotenapparat, sondern am Ende des jeweiligen Paragraphen in kleinerem Schriftgrad und eingerückt wiedergegeben. Zu beachten ist jedoch, dass sie sich nicht allein auf einzelne Fließtextpassagen, sondern auch auf ganze Kapitel beziehen können. Die Fußnotenzeichen gehen auf den Autor zurück und ihre Reihenfolge wird beibehalten. Die Seitenumbrüche des Fußnotentextes werden separat angegeben und können daher vor- bzw. nachgestellt sein. Graphematik und Interpunktion Die Graphematik folgt den Originalen diplomatisch getreu. Die Verteilung von ‚i‘ und ‚y‘ sowie ‚ß‘ und ‚s‘ folgt der Vorlage, unterschiedliche s-Grapheme (rundes ‚s‘ und Schaft-‚s‘) werden jedoch vereinheitlicht. Weil der Typensatz der Frakturschrift nur ein einziges Graphem für die heutigen Majuskeln ‚I‘ und ‚J‘ aufweist, orientiert sich die Ausgabe an der jeweiligen modernen Verwendung. Die Abkürzung ‚etc.‘, die im Original das sog. runde ‚r‘ oder ‚r rotunda‘ beinhaltet, wird an die moderne Schreibweise angepasst. Vokale ‚a‘, ‚o‘ und ‚u‘ mit überschriebenem ‚e‘ werden als moderne Umlaute transkribiert. Aus zwei Buchstaben zusammengesetzte Majuskel-Umlaute werden unverändert übernommen. Alle Sonderzeichen werden originalgetreu dargestellt, beispielsweise Sterne, welche die Referenzstelle einer Fußnote markieren. Wurden für bestimmte Zeichen unterschiedliche Lettern verwendet, wie etwa für das Paragraphenzeichen, so wird die Darstellung vereinheitlicht. Übernommen werden daneben die Zusammen- bzw. Getrenntschreibung sowie die Groß- bzw. Kleinschreibung. Schließlich wird auch die Graphematik des Altgriechischen, Lateinischen und Englischen inkl. diakritischer Zeichen beibehalten. Alle graphematischen Varianten werden im kritischen Apparat angezeigt. Die Zeichensetzung der Leitauflage wird trotz aller Uneinheitlichkeit originalgetreu wiedergegeben, auch wenn beispielsweise die Kommasetzung deutlich von modernen Konventionen abweicht. Fehlende Satzzeichen am Ende einer Abkürzung oder einer graphisch abgeschlossenen Einheit wie Kapitel, Paragraph oder Absatz werden in eckigen Klammern hinzugefügt. Auch die Interpunktion der weiteren Auflagen wird berücksichtigt und im kritischen Apparat bzw. im Fließtext (bei längeren Einfügungen und Paraphrasen) angegeben. Die Darstellung der Anführungszeichen sowie der Binde- und Trennstriche folgt der modernen Konvention. Editorische Zusätze werden in eckigen Klammern dargestellt – vom Autor verwendete eckige Klammern werden in geschweifte Klammern umgewandelt, um Verwechslungen zu vermeiden. Die Wiedergabe von Abkürzungen folgt dem Originaltext. Die unten angegebene Tabelle enthält Vorschläge zur Auflösung dieser Abkürzungen. Die Auflösung orientiert sich an Johann Christoph Adelung, Vollständige Anweisung zur Deutschen Orthographie, nebst einem kleinen Wörterbuche für die Aussprache, Orthographie, Biegung und Ableitung, 2 1790. Die in den Korrigenda der zweiten und dritten Auflage der Anleitung angezeigten Druckfehler werden in dieser Ausgabe stillschweigend korrigiert. Die darüber hinaus identifizierten Druckfehler sind in der nachfolgenden Tabelle mit Angabe der Originalseite aufgeführt. Weil sich Druckfehler und graphematische Varianten in den Drucken des 18. Jahrhunderts nicht immer klar unterscheiden lassen, werden nur offensichtliche Versehen korrigiert. Kritische Anlage der Ausgabe Die kritische Wiedergabe des Textes ist an das in der Kritischen Spalding-Ausgabe Johann Joachim Spalding, Kritische Ausgabe, hg. von Albrecht Beutel, 13 Bände, 2001–2013 (SpKA). erarbeitete, erprobte und bewährte Editionskonzept angelehnt. Danach werden alle Abweichungen von dem Leittext durch wenige textkritische Zeichen erschlossen. Zwei textkritische Apparate (Seiten- und Fußapparat) ermöglichen dabei die Orientierung im Text. Im Textkorpus finden sich folgende kritische Zeichen, welche in allen betroffenen Auflagen entsprechend verwendet werden: … a1 Variante in a /a … a\ Auslassung in a ‖ a1 Einfügung in a a Beginn oder Ende einer längeren Einfügung oder Paraphrasierung in a | Seitenwechsel Varianten, Auslassungen und kürzere Einfügungen werden jeweils den entsprechenden Auflagen zugeordnet. Dabei erhalten Varianten und Einfügungen eine mit dem Anfang eines neuen Kapitels beginnende Nummerierung, Auslassungen werden nicht nummeriert. Wenn mehrere Auflagen in identischer Weise von der Leitauflage abweichen, wird eine zusammengesetzte Variante ausgewiesen. Einzelne Wortabweichungen sind als Wortvarianten gekennzeichnet. Textabweichungen von mehr als einem Wort sind als Auslassung und ersetzender Einschub vermerkt. Längere Einfügungen oder Textvarianten anderer Auflagen werden nicht im kritischen Fußapparat, sondern im Textteil in einer abgesetzten Form übersichtlich geboten. Zusätzlich werden Einfügungen mit Siglen zur Markierung der entsprechenden Auflage versehen. Längere Einschübe können sowohl im Haupttext als auch in den Anmerkungen des Autors vorkommen. Bei gemeinsamen längeren Einfügungen oder Paraphrasierungen mehrerer Auflagen wird der Text der chronologisch ältesten Auflage fortlaufend abgedruckt. Davon abweichende Varianten späterer Auflagen werden mit Auflagenangabe durchnummeriert und im kritischen Fußapparat aufgelöst. Der Seitenapparat vermerkt folgende Zeichen parallel zur jeweils korrespondierenden Zeile des Textkorpus, welche in allen betroffenen Auflagen entsprechend verwendet werden: a1 Beginn der Seite 1 in a /a Beginn einer Auslassung in a a\ Ende einer Auslassung in a /a\ Auslassung in a a Beginn oder Ende einer längeren Einfügung in a E Hinweis auf eine Erläuterung Alle reinen Auslassungen, also solche, die im Anschluss nicht paraphrasiert werden, sowie alle längeren Einfügungen werden im Seitenapparat angezeigt. Angaben, die vor dem Zeichen ‚ ] ‘ stehen, sind auf die vorige Zeile des Textkorpus zu beziehen. Im Fußapparat werden die im Textkorpus durch kritische Zeichen angezeigten Veränderungen aufgelöst. Dabei werden die Textvarianten auflagenbezogen unterschieden. Weichen mehrere Auflagen in identischer Weise vom Leittext ab, wird diese Abweichung in einer gemeinsamen Fußnote ausgewiesen. Vollzieht sich ein Seitenwechsel in einer im Fußapparat angegebenen Variante, wird dieser gemäß der Form ‚|a1|‘ an der entsprechenden Stelle ausgewiesen. Seitenwechsel des Fußnotentextes sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Register und Erläuterungen Alle im Textkorpus der Anleitung explizit angeführten Verweise auf Bibelstellen werden in einem entsprechenden Register gesammelt dargestellt. Die Notation orientiert sich an den Loccumer Richtlinien für die Abkürzung biblischer Bücher . Ökumenisches Verzeichnis der biblischen Eigennamen nach den Loccumer Richtlinien, hg. von den katholischen Bischöfen Deutschlands, dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bibelgesellschaft – Evangelisches Bibelwerk, 2 1981, 9–11. Kommt es innerhalb einer Reihe von Bibelstellenangaben, die sich auf dasselbe biblische Buch beziehen, zu einem Seitenumbruch, wird diejenige Seite im Register aufgeführt, auf der das Kapitel genannt ist. Schriftverweise werden nicht systematisch überprüft. Ergeben sich Varianten, werden diese diplomatisch im Apparat verzeichnet und im Bibelstellenregister ausgewiesen. In den Erläuterungen werden neben beiläufigen Beobachtungen einzig solche Verweise erfasst, die keinesfalls zutreffen können, wenn z.B. das betreffende Kapitel und/oder der betreffende Vers nicht existieren. Ebenso werden sämtliche im Text genannten Personennamen zu einem Register zusammengefasst – auch wenn sie adjektivisch verwendet werden. Schließlich bietet das Register eine Auswahl der für die Epoche, den Themenbereich und den Autor einschlägigen Begriffe. Es folgt dem graphematischen Bestand des Textkorpus und erfordert in Hinblick auf orthographische Varianz des 18. Jahrhunderts eine assoziative Nutzung. Neben den Registern der Printausgabe ermöglicht die digitale Ausgabe eine umfassende und textübergreifende Suchfunktion. Die editorischen Erläuterungen der Printausgabe gehen auf Personen, historische Ereignisse, Zitate, implizite bzw. im Original fehlerhafte Bibelverweise und Anspielungen ein. Hinweise auf Paragraphen in dem Erläuterungsteil beziehen sich, wenn nicht anders angegeben, auf den Textbestand der fortlaufend abgedruckten Leitauflage des Werks. Im Textkorpus verweist die Sigle ‚E‘ im Seitenapparat bzw. ‚[E]‘ im kritischen Fußapparat auf eine vorhandene Erläuterung der Textstelle. Abkürzungen der Originale Abkürzung Auflösung A. T. Altes Testament Anm./Anmerk. Anmerkung D. Doctor d. h. das heißt d. i. das ist ebendas. ebendaselbst etc. et cetera f./folg. folgend ff./folgg. folgende heil. heilig Kap. Kapitel nr. numero N. T. Neues Testament S. Seite s. siehe sq. sequens u. a. m. und andere mehr u. d. gl./u. dergl. und dergleichen u. s. f. und so ferner u. s. w. und so weiter V./v. Vers vergl. vergleiche/verglichen Z. Zeile z. B. zum Beispiel z. E. zum Exempel Editorische Korrekturen Einleitung I. Der Jenaer Theologieprofessor Johann Jakob Griesbach (1745–1812) gilt als „Bahnbrecher der neutestamentlichen Textkritik“. Karl Aner, Die Theologie der Lessingzeit, 1929, ND 1964, 138. Über diese Bedeutung hinaus erweist ihn die Anleitung zugleich als einen repräsentativen Populartheologen der Neologie. Werkgeschichtlicher Entstehungskontext dieser Schrift ist die Universität Jena, an deren Theologischer Fakultät Griesbach seit 1775 nicht nur als Professor lehrte, sondern an deren Entwicklung zu einem Zentrum der Aufklärung er maßgeblich beteiligt war. Seine wegweisenden Forschungen zur Textkritik des Neuen Testaments und sein wissenschaftspolitisches Wirken rund um die Modernisierung der Universitätsstadt Jena brachten ihm den uneingeschränkten Respekt der zeitgenössischen Gelehrtenrepublik ein, wenngleich sein Leben und Werk – analog zu den meisten Repräsentanten der Aufklärungstheologie – in der Kirchengeschichtsschreibung des 20. Jahrhunderts vernachlässigt worden ist. Erst im Anschluss an das Johann Jakob Griesbach Bicentenary Colloquium Vgl. Bernard Orchard / Thomas R.W. Longstaff (Hg.), J.J. Griesbach. Synoptic and Text-critical Studies 1776–1976 (MSSNTS 34), 1978. (1976), zum 200-jährigen Jubiläum seiner berühmten Evangeliensynopse, ist der Exeget und Textkritiker Griesbach wiederentdeckt und sein wissenschaftlicher Nachlass zum kirchenhistorischen Forschungsgegenstand erhoben worden. Im Zuge der geschichtswissenschaftlichen Perspektiverweiterung wurde er schließlich auch der einzigartigen Personenkonstellation zugeordnet, die der interdisziplinäre Sonderforschungsbereich 482 Ereignis Weimar-Jena als ereignishafte Kommunikationsverdichtung in der Überlagerung von Aufklärung, Klassik, Idealismus und Romantik analysiert hat. Vgl. Olaf Breidbach / Klaus Manger / Georg Schmidt (Hg.), Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800 (Laboratorium Aufklärung 20), 2015. Dass Griesbach auch den neologischen Diskurs um die Bedeutung von Theologie und Religion nicht nur rezipiert, sondern aktiv und wirkungsvoll mitbestimmt hat, wird erst im Zuge des deutlichen Interessenzuwachses der jüngeren theologiegeschichtlichen Forschung am Zeitalter der Aufklärung erkennbar. Vgl. Albrecht Beutel, Kirchengeschichte im Zeitalter der Aufklärung. Ein Kompendium (UTB 3180), 2009, 140. Am 4. Januar 1745 kam Griesbach als Sohn eines pietistisch geprägten Pfarrers in Butzbach bei Gießen zur Welt. Nach dem Umzug nach Frankfurt am Main besuchte er ab 1751 das dortige Gymnasium und machte früh Bekanntschaft mit dem vier Jahre jüngeren Johann Wolfgang Goethe. Von 1762 bis 1767 studierte er in Tübingen, Halle und Leipzig Theologie, Philosophie und Philologie. In Halle wurde sein Talent früh von dem bedeutenden Aufklärungstheologen Johann Salomo Semler entdeckt, der ihn in seinen engeren Bekanntenkreis aufnahm und ihm den wissenschaftlichen Karriereweg eröffnete. Er betreute auch Griesbachs 1767 in Halle verteidigte Dissertation über Leben und Werk Leos des Großen. An der Universität Leipzig zählten Johann August Ernesti und Johann Matthias Schroeckh zu Griesbachs wichtigsten theologischen Lehrern. Im Oktober 1768 trat Griesbach eine einjährige Forschungsreise durch die Hauptstädte Europas mit ihren zentralen Bibliotheken an, während der er nicht nur mit Semler in freundschaftlichem und wissenschaftlichem Briefkontakt blieb, sondern auch Handschriftenmaterial für eine jahrzehntelange Beschäftigung mit dem Text des Neuen Testaments sammelte. Insbesondere der Liberalismus Englands hinterließ bei ihm einen bleibenden Eindruck, der sich in den überlieferten Briefen und Schriften wiederfindet. Mit seiner Abhandlung zu der an Origenes aufgezeigten Bedeutung der Kirchenväter für die neutestamentliche Textkritik erwarb Griesbach 1771 die venia legendi für das Fach Theologie. Nachdem er 1773 von der Universität Halle zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden war, folgte Griesbach 1775 einem Ruf der Universität Jena, um hier in der Nachfolge Johann Georg Walchs in seine wissenschaftliche Glanzperiode einzutreten und bis an sein Lebensende ein Aushängeschild der „Salana“ zu bleiben. Zusammen mit seiner Frau Friederike Juliane Griesbach, einer Tochter des lutherischen Theologen Johann Jakob Rambach, entwickelte sich Griesbach zu einem Gastgeber der Weimar-Jenaer Gelehrtenprominenz. In der „Stapelstadt des Wissens“ stand er mit den Repräsentanten der Weimarer Klassik, Goethe, Friedrich Schiller, Christoph Martin Wieland sowie mit Johann Heinrich Voß und nicht zuletzt Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach auf vertrautem bis freundschaftlichem Fuße. Schiller wohnte mit seiner Familie zwischen 1795 und 1799 in Griesbachs Haus und hielt seine bekannte Antrittsvorlesung Friedrich Schiller, Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte? Die akademische Antrittsrede von 1789, hg. von Volker Wahl, 1996. in dessen stadtzentral gelegenem Auditorium. Eine lang anhaltende Krankheit sollte zu Beginn des Jahres 1812 schließlich Griesbachs über vierzigjährige Lehr- und Forschungstätigkeit beenden – am 24. März verstarb er in seinem Haus in Jena. II. Nachdem Griesbach im Mai 1784 zum Geheimen Kirchenrat ernannt worden war, ließ ihn seine außerordentliche Vernetzung mit den wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Größen seiner Zeit schließlich zu einem führenden Hochschulpolitiker und Finanzspezialisten der Stadt Jena avancieren. Die engen Grenzen, in denen aufgrund dieser weitreichenden Tätigkeiten Griesbachs schriftliche Hinterlassenschaft verblieb, sind allenfalls quantitativ zu verstehen: Die durch zahlreiche kleinere Schriften und Editionen vorbereitete, 1775/77 erstmals in zwei Bänden veröffentlichte kritische Ausgabe des Novum Testamentum Graece Johann Jakob Griesbach (Hg.), Novum Testamentum Graece, 2 Bde., 1775/77, 2 1796/1806, 3 1827. bildet den Höhepunkt seiner in Halle erlernten und in Jena vollendeten neutestamentlichen Textforschung. An die textkritischen Vorarbeiten John Mills, Johann Albrecht Bengels, Johann Jakob Wettsteins und Semlers anknüpfend, entwickelte Griesbach in diesem Zusammenhang sein Rezensionensystem und ein wegweisendes, noch heute angewendetes textkritisches Regularium. Aber auch die Evangelienforschung ist in hohem Maße durch Griesbachs innovative synoptische Darstellung und ihre theoretische Fundierung durch die sog. „Griesbach-Hypothese“ stimuliert worden: Die Benutzungshypothese Augustins modifizierend, entwickelte Griesbach ein Modell der Matthäuspriorität, welches den Grundstein für die Erforschung der literarischen Abhängigkeiten im Neuen Testament legen sollte. Vgl. Bo Reicke, Griesbach und die synoptische Frage (ThZ 32, 1976, 341–359). Mit den führenden Exegeten und Textkritikern seiner Zeit, allen voran Semler und Ernesti, stand Griesbach in intensivem wissenschaftlichem Austausch. Doch seine Lehr- und Forschungstätigkeit umfasste neben der neutestamentlichen Exegese auch die Kirchengeschichte, wovon seine Veröffentlichungen zeugen: So legte er in der Ankündigung seiner Antrittsvorlesung De historiae ecclesiasticae Johann Jakob Griesbach, De historiae ecclesiasticae nostri seculi usibus sapienter accommodatae utilitate [1776] (in: Ders., Opuscula Academica, Bd. 1, hg. von Johann Philipp Gabler, 1824, 318–377). den vielfältigen Nutzen der Kirchengeschichte für die Sensibilisierung gegenwärtiger theologischer Arbeit dar. Im Anschluss an Johann Lorenz von Mosheim entwickelte er ein pragmatisches, auf die kritische Urteilskompetenz abzielendes Verständnis auf der Basis eines zunehmend soziologisch konnotierten Kirchenbegriffs, in dem sich ein „reflektiertes Modernitätsbewusstsein“ Dirk Fleischer, Zwischen Tradition und Fortschritt. Der Strukturwandel der protestantischen Kirchengeschichtsschreibung im deutschsprachigen Diskurs der Aufklärung, Bd. 2 (WiKr 22), 2006, 359. artikulierte. Zur Anwendung kamen seine Überlegungen einige Jahre später in der umfangreichen Veröffentlichung Stricturae in locum de theopneustia librorum sacrorum Johann Jakob Griesbach, Stricturae in locum de theopneustia librorum sacrorum [1784–1788] (in: Ders., Opuscula Academica, Bd. 2, hg. von Johann Philipp Gabler, 1825, 288–357). , die eine kritische Auseinandersetzung mit der Schriftlehre der altprotestantischen Orthodoxie beinhaltete: Die historiographisch entschärfte Vorstellung einer unmittelbaren göttlichen Eingebung der biblischen Schriften ersetzte Griesbach durch ein graduelles Verständnis der Theopneustie, das ihm die Möglichkeit offenhielt, die göttliche Autorität der Heiligen Schrift auch ohne die Annahme einer Verbalinspiration anzuerkennen. Mit seinem Pfingstprogramm Commentatio de imaginibus iudaicis Ders., Commentatio de imaginibus iudaicis, quibus auctor epistolae ad Ebraeos in describenda Messiae provincia usus est [1791f.] (in: Ders., Opuscula II, 426–453). lieferte Griesbach einen Beitrag zur zeitgenössischen Exegese des Hebräerbriefs, an dessen paulinischer Verfasserschaft er, im Unterschied etwa zu Semler, nicht mehr rigoros festhielt: Der Verfasser wende die alttestamentliche Verheißung eines besonderen jüdischen Hohepriesters auf Jesus Christus an, um die Judenchristen von dem Vorzug des Christentums zu überzeugen. Griesbachs eingehende Historisierung des Hebräerbriefs sollte nicht zuletzt die auf der Hohepriesterchristologie basierende orthodoxe Lehre vom dreifachen Amt Christi zunehmend in Frage stellen. III. Griesbachs Anleitung partizipierte an einer gattungsgeschichtlichen Entwicklung, in der die Lehrtradition protestantischer Dogmatik im Rahmen des populartheologischen Diskurses der Aufklärung zugleich traditionsbewusst fortgeschrieben und kritisch umgeformt worden ist. In ihr äußerte sich der frühaufklärerische Funktionswandel, der die in der Schuldogmatik unaufgelöste Spannung zwischen akroamatischer und katechetischer Theologie zunächst auf das Kriterium der intersubjektiven Erweislichkeit dogmatischer Lehren verschob, um schließlich mit der begrifflichen Unterscheidung von Theologie und Religion neue Maßstäbe zu setzen, aber auch das Konzept dogmatischer Theologie grundsätzlich zu hinterfragen. Gleichzeitig sahen sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Versuche einer zeitgemäßen Neuformulierung mit der Herausforderung des gesellschaftlichen Strukturwandels konfrontiert, die nicht zuletzt mit der durchgehenden Professionalisierung theologischer Berufspraxis einherging. Eine gattungsgeschichtliche Initialwirkung entfaltete diesbezüglich Johann Joachim Spaldings Abhandlung Ueber die Nutzbarkeit des Predigtamtes Johann Joachim Spalding, Ueber die Nutzbarkeit des Predigtamtes und deren Beförderung [ 1 1772– 3 1791], hg. von Tobias Jersak (SpKA I/3), 2002. , indem sie die sich herausbildende Populardogmatik u.a. veranlasste, die Religion zum fundamentaltheologischen Leitbegriff und die gesellschaftliche Vermittlungstätigkeit des Pfarrers zur literarischen Kernfunktion zu erklären. Selbstverständlich hat die deutsche protestantische Aufklärungstheologie die Umformung und Elementarisierung dogmatisch-theologischer Lehrgehalte nicht einheitlich, sondern in der ganzen Bandbreite, die sie auszeichnete, realisiert. Als Vorläufer der Gattung kann das von dem Helmstedter Theologen und späteren Berliner Oberkonsistorialrat Wilhelm Abraham Teller in deutscher Sprache verfasste Lehrbuch des christlichen Glaubens Wilhelm Abraham Teller, Lehrbuch des christlichen Glaubens, 1764. gelten, welches bereits die herkömmliche Lokalmethode zugunsten eines an der Adam-Christus-Typologie orientierten Gliederungsschemas aufgab und das theologische Interesse ausschließlich auf das in der Heiligen Schrift vermittelte praktische Christentum verlagerte. War das Lehrbuch kurz nach seiner Veröffentlichung sogar teilweise noch der Zensur zum Opfer gefallen, so sollte sich das Grundkonzept spätestens in den 1770er-Jahren endgültig etablieren. Die in Gotthilf Samuel Steinbarts System der reinen Philosophie Gotthilf Samuel Steinbart, System der reinen Philosophie oder Glückseligkeitslehre des Christenthums für die Bedürfnisse seiner aufgeklärten Landesleute und andrer die nach Weisheit fragen eingerichtet [1778], 4 1794 (= BdN VIII). enthaltene Glückseligkeitslehre des Christenthums erweiterte nicht nur das Adressatenfeld auf ein allgemeines, philosophisch interessiertes Publikum, sondern positionierte sich auch deutlich traditionskritischer: Seine Verabschiedung der orthodoxen Satisfaktionstheorie und des alttestamentlichen Gottesbegriffes aus dem dogmatischen Lehrbestand verband Steinbart mit der Forderung einer „gänzliche[n] Abschaffung der Schulsprache des theologischen Systems“. Ders., Gründe für die gänzliche Abschaffung der Schulsprache des theologischen Systems, 1772. Dagegen bot die Christliche Religionstheorie Gottfried Leß, Christliche Religions-Theorie fürs gemeine Leben, oder Versuch einer praktischen Dogmatik [1779], 3 1789. des Göttinger Neologen Gottfried Leß eine deutlich moderatere Umformung des protestantischen Lehrgebäudes, wobei die religionstheologische und historisch-apologetische Akzentuierung schon im Titel deutlich wurde. Vom schultheologischen Systembegriff distanzierten sich die repräsentativen Schriften ebenso wie von der verengten Perspektive einer katechetischen oder biblischen Theologie. Die kritische Vermittlung von theologisch-theoretischem Wissen und religiöser Lebenswelt wurde zur Aufgabe eines zunehmend in seiner gesellschaftlichen Verantwortung begründeten Pfarrerstandes und zur Kernintention aufklärerischer Dogmatik. In diese Entwicklung lässt sich Griesbachs Anleitung einordnen. IV. Im Wintersemester 1779/80 erweiterte Griesbach sein bisher vorwiegend auf Exegese und Kirchengeschichte ausgerichtetes Vorlesungsangebot um eine Veranstaltung über die „Glaubenslehren“, die er „zum Nutzen besonders für den künftigen Prediger“ Horst Neuper (Hg.), Das Vorlesungsangebot an der Universität Jena von 1749 bis 1854, 2003, 182. einrichtete und alle drei Semester anbot. Auf eigene Kosten ließ er einen 128 Seiten umfassenden Leitfaden mit dem Titel Anleitung zur gelehrten Kenntniß der populären Dogmatik (1779) drucken, der zunächst nur an die Hörer der Vorlesung adressiert war. Allerdings veranlassten die hohe Nachfrage und der zunehmende Bekanntheitsgrad des populartheologischen Konzepts in der Fachwelt Griesbach bald darauf zu einer Neuauflage. Zudem entzündete sich an der Infragestellung der metaphysischen Gottesbeweise sowie der von der englischen Moralphilosophie beeinflussten Glückseligkeitslehre durch die kritische Philosophie Immanuel Kants ein intensiver Richtungsstreit an der Universität Jena, der die Aufklärungstheologie herausforderte, ihr Verhältnis zur überkommenen Dogmatik neu zu bestimmen. Unter dem Titel Anleitung zum Studium der populären Dogmatik wurde die zweite Auflage (1786) nun auch der breiten, literarischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Untertitel deutet die primäre Adressatengruppe ebenso an wie Griesbachs Entscheidung, die Lehrsätze der populären Dogmatik nun verstärkt mit praktisch-theologischen Anmerkungen zu versehen. Dadurch erklärt sich auch der beachtliche Textzuwachs ab der 195 Seiten starken zweiten Auflage. Das Werk ist in sieben materiale Hauptkapitel und eine fundamentaltheologische Vorerinnerung gegliedert. Letztere rekurriert auf die neologische Unterscheidung von Theologie und Religion und richtet die Populardogmatik funktional auf die durch die Religion Jesu bewirkte und durch den christlichen Religionslehrer vermittelte moralische Besserung aus. Zugleich reflektiert sie die Notwendigkeit einer praktisch-theologischen Übersetzung des überkommenen Lehrsystems im Rahmen des theologischen Studiums. Im Anschluss daran verhandelt Griesbach die theologischen Erkenntnisbedingungen seines Konzepts mit besonderem Fokus auf den aus seiner offenbarungstheologischen Engführung befreiten Religionsbegriff. Gleichzeitig ist der historisch-apologetische Erweis der Wahrheit christlicher Offenbarungsreligion jederzeit als Kernintention erkennbar (§§ 1–34). Nach der Behandlung der Gotteslehre (§§ 35–64), die besonderes Gewicht auf die weltbezogene Schöpfung und Vorsehung legt (§§ 65–88), handelt der Mittelteil vom Subjekt der Theologie, wobei Griesbach seine Überlegungen zur Bestimmung und moralischen Natur des Menschen (§§ 89–111) von der reinterpretierten Urstandslehre abgrenzt (§§ 112–131). Das Lehrstück von den Heilsprinzipien und -mitteln ist auf Christus als den „Wiederhersteller des Menschengeschlechts“ (§§ 132–151) ausgerichtet und läuft klimaktisch auf die Beantwortung der entscheidenden Frage zu: „Wie wird der Christ durch seine Religion zu seiner grossen Bestimmung geführet?“ (§§ 152–170). Die Anleitung ist sowohl in unterrichtlichen Kontexten als auch im zeitgenössischen fachwissenschaftlichen Diskurs breit rezipiert und weitgehend positiv aufgenommen worden. Der Popularisator der deutschen Aufklärung, Friedrich Nicolai, nahm die erweiterte zweite Auflage in sein Verzeichnis der nützlichsten deutschen Schriften auf. Vgl. „Theologische Schriften“ in: Friedrich Nicolai, Verzeichniß einer Handbibliothek der nützlichsten deutschen Schriften zum Vergnügen und Unterricht, 1787, 11–25, 14. Die Rezension der Anleitung in der von Nicolai herausgegebenen Allgemeinen Deutschen Bibliothek hob die sachgemäße Elementarisierung theologischer Lehrgehalte vor dem Hintergrund deutlich feststellbarer Defizite bei angehenden Berufstheologen hervor: Griesbach, der „über jeden Lehrsatz der Dogmatik bedachtsam nachgedacht“ habe, fülle somit eine neuerdings offengelegte Lücke aus, indem er „das Gewicht eines jeden [Lehrsatzes] für die subjective Religion und Praxis sorgfältig bestimmt“. Rezension zu J.J. Griesbach, Anleitung zum Studium der populären Dogmatik [ 2 1786] (in: Allgemeine deutsche Bibliothek, Bd. 73, 1787, 63–66), 66. Auch die Jenaer Allgemeine Literatur-Zeitung lobte die in der Anleitung vorgefundene „vollständige und deutliche Belehrung, nicht nur von der christlichen Religion, sondern auch von der Dogmatik der lutherischen Kirche“, sofern sie „populär vorgetragen werden kann“. Rezension zu J.J. Griesbach, Anleitung zum Studium der populären Dogmatik [ 3 1787] (in: Allgemeine Literatur-Zeitung, Bd. 3, 1788, 433–440), 440. Indem die Populardogmatik mit ihrem Vermittlungskonzept nicht nur zum Vorbild religionspädagogischer Entwürfe (August Hermann Niemeyer) wurde, sondern auch den Prozess theologisch-enzyklopädischer Selbstvergewisserung vorantrieb (Johann August Nösselt), lieferte sie schließlich dem theologischen Neuaufbruch des 19. Jahrhunderts (Friedrich Schleiermacher) wesentliche Impulse. Vgl. Marco Stallmann, Johann Jakob Griesbach (1745–1812). Protestantische Dogmatik im populartheologischen Diskurs des 18. Jahrhunderts (BHTh 190), 2019. Anhand der vorliegenden kritischen Edition der Anleitung wird sich die Textentwicklung, deren universitäts- und mentalitätsgeschichtliche Rahmenbedingungen sich hier nur andeuten ließen, erstmals in ihrer ganzen Tiefe erschließen lassen. Erst auf dieser Basis kann die gattungs- und theologiegeschichtliche Bedeutung der Schrift in gleichem Maße gewürdigt werden wie die wissenschaftliche Biographie Johann Jakob Griesbachs, der nicht nur den Modernisierungsprozess der Universität Jena, sondern auch die protestantische Aufklärung in Deutschland in der ganzen Breite seines theologischen Wirkens vorangetrieben hat. D. Griesbach, Johann Jakob Johann Jakob Griesbach's , Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths und ersten Lehrers der Theologie zu Jena, Anleitung zum Studium der populären Dogmatik, besonders für künftige Religionslehrer. Dritte verbesserte Ausgabe. Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien. Jena, im Verlag der Cuno, Christian Heinrich Cunoischen Erben. 1787. Verlag der Cunoischen Erben Die Jenaer Verlagsbuchhandlung ist 1733 von Christian Heinrich Cuno (gest. 1780) gegründet worden. 1796 übernahm der Buchhändler Wolfgang Stahl (Lebensdaten unbekannt) die Institution, die bis 1806 Bestand hatte. D. Griesbach, Johann Jakob Johann Jakob Griesbach's Anleitung zur gelehrten Kenntnis der populären Dogmatik Jena, mit Heller, Gottlieb Christian Bernhard Hellers Schriften 1779. Hellers Schriften Gemeint ist der Jenaer Holzschneider und Buchdrucker Gottlieb Christian Bernhard Heller (1716–1801). Als Ältester der Jenaer Buchdruckergesellschaft übte Heller in seinem Geschäftsbereich beachtlichen Einfluss aus, wenngleich er heute vergleichsweise unbekannt ist. Der von ihm übernommene Familienbetrieb fand im 18. Jh. in der Universitätsstadt Jena sehr günstige Bedingungen vor. In der zweiten Jahrhunderthälfte sollte sich dieses Zentrum der Aufklärung und der Kulturverdichtung neben Leipzig zu einer bevorzugten Verlagsstadt im deutschsprachigen Raum entwickeln – nicht zuletzt aufgrund der Reformpolitik des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, das im Buchhandel eine wirtschaftliche Nische entdeckte. D. Griesbach, Johann Jakob Johann Jakob Griesbach's , Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths und ersten Lehrers der Theologie zu Jena, Anleitung zum Studium der populären Dogmatik, besonders für künftige Religionslehrer. Zweite stark vermehrte Ausgabe. Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien. Jena, im Verlag der Cuno, Christian Heinrich Cunoischen Erben 1786. D. Griesbach, Johann Jakob Johann Jakob Griesbach's , Sachsen Weimar- und Eisenachischen Geheimen Kirchenraths und ersten Lehrers der Theologie zu Jena, Anleitung zum Studium der populären Dogmatik, besonders für künftige Religionslehrer. Vierte neu durchgesehene Ausgabe. Mit Churfürstl. Sächßis. gnädigsten Privilegien Jena, bei Cuno, Christian Heinrich Christ. Heinr. Cuno's Erben. 1789. Da die wenigen Exemplare, welche ich von dieser Anleitung habe drucken lassen, einzig und allein für meine werthesten Zuhörer bestimmt sind, bey welchen diese Bogen die Stelle zeitfressender Diktaten vertreten sollen; so ersuche ich das lesende Publikum, falls ein Exemplar gegenwärtiger Schrift zufälliger Weise sich unter dasselbe verirren sollte, sie als nicht existirend anzusehen. Andere Bedürfnisse hat der engere Zirkel studirender Jünglinge, andere, der weite Kreis des theologischen oder untheologischen Publikums. Nur für den ersten, keinesweges zugleich für den andern, gehört ein Gerippe, das erst durch den mündlichen Vortrag den gehörigen Umriß und Leben und Geist bekommen soll. die Stelle zeitfressender Diktaten vertreten Das Diktieren von vorwiegend lateinischen Textpassagen galt im akademischen Unterricht noch bis ins 19. Jh. hinein als gängiges Komplement zur Lehrform der Vorlesung nach einem Lehrbuch. Im Zuge des expandierenden Buchmarktes und des kritischen Geistes der Aufklärung fanden Diktate jedoch ab der zweiten Hälfte des 18. Jh.s immer weniger Zuspruch, weil sie nicht nur den Fortschritt der Vorlesungen, sondern auch die intellektuelle Auseinandersetzung mit den Inhalten merklich hemmten. Nicht selten wurden sie daher im deutschsprachigen Raum zum Gegenstand universitätspolitischer Kontroversen und zum Anlass staatlicher Zugriffe auf die Universität – so etwa während der maria-theresianischen Reformen in Österreich, teilweise aber auch schon im Rahmen der Wittenberger Universitätsvisitation von 1587. Vorrede. zur dritten Ausgabe. Der schnelle Absatz der im vorigen Jahre erschienenen zweiten fast ganz umgearbeiteten Ausgabe dieser kleinen Schrift machte einen neuen Abdruck so bald nöthig, daß in diesem kurzen Zeitraume mein auf bedächtige und lange Ueberlegung sich gründendes Urtheil über das, was Wahrheit Wahrheit, und unsern Zeitgenossen nützliche Wahrheit sey, sich nicht merklich ändern konnte. Und da auch der Plan des Buchs und die von mir gewählte Behandlungsart von mehreren mir sehr schätzbaren Gelehrten im Ganzen genommen gutgeheisen worden ist, so blieb mir bey dieser neuen Auflage kaum etwas mehreres zu thun übrig, als einigen Stellen durch kleine Aenderungen oder Einschaltungen einen grössern Grad von Deutlichkeit und Bestimmtheit zu verschaffen, und hie und da im Texte und noch öfter in den Anmerkungen einen Zusatz zu machen. Hierdurch unterscheidet sich diese Ausgabe von der vorigen, ohne daß jene ihren Besitzern durch diese unbrauchbar geworden wäre. Freilich bot sich zu noch mehreren Zusätzen, zumal zu den Anmerkungen, Stoff genug an. Allein die nächste Bestimmung des Buchs, zu einem Leitfaden bey halbjährigen akademischen Vorlesungen zu dienen, erlaubte nicht, ihm einen noch weiteren Umfang zu geben. Nach dem Urtheil verschiedener würdiger Männer hätte zwar zu allerley nützlichen Zusätzen durch Weglassung einiger ihnen entbehrlich scheinender theoretischer Lehrsätze Lehrsätze Platz gewonnen werden können. Ich muß aber bekennen, daß ich hierin nicht ganz ihrer Meinung seyn kann. Etwas hierüber habe ich schon in der hier wieder abgedruckten Vorrede zur vorigen Ausgabe gesagt. Es sey mir aber erlaubt, noch einiges in der Absicht jetzt hinzuzufügen, um zu verhüten, daß man mich nicht mißverstehe, oder dergleichen Stellen meines Buchs anders brauche, als ich wünsche. Ich gebe gern zu, daß ich über einige Lehrsätze Theorien in diese Anleitung zum Stu dium der populären Dogmatik aufgenommen habe, die aus dem Volksunterricht Volksunterricht unter gewissen Umständen gar wohl wegbleiben könnten , weil man, ohne sie zu kennen, doch ein sehr guter, rechtschaffener und würdiger Christ seyn kann. Ich will auch nicht läugnen, daß dergleichen Theorien, deren praktischer Nutzen Nutzen ohnehin gering ist, zuweilen mißverstanden und wohl gar mißbraucht worden sind, und daß es deswegen rathsam scheinen könne, sie in populären Vorträgen ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Ich würde es daher auch nicht wagen, einen Lehrer zu tadeln, der bey dem Unterricht solcher Menschen, welche von Lehrsätzen dieser Art noch nichts wissen und auch nie etwas davon erfaren werden, sie gar nicht berührte. Aber sind wohl unsre Volkslehrer Volkslehrer in diesem Fall? Haben sie nicht fast durchgängig mit Menschen zu thun, denen dergleichen Sätze als wichtige Religionswahrheiten Religionswahrheiten von Kindheit an eingeschärft worden sind, und die durch ihre Gesangbücher, Gebetbücher, Erbauungsbücher u. d. gl. unaufhörlich an sie erinnert werden? Und kann man wohl einem solchen Religionslehrer Religionslehrer rathen, ein geflissentliches Stillschweigen über Lehren zu beobachten, die seine Zuhörer für wesentlich zur Religion gehörig halten? Meiner Einsicht nach wird er viel besser thun und weit mehr Nutzen Nutzen stiften, wenn er die falschen, krassen und der Beförderung der praktischen Religion oft nachtheiligen Vorstellungen, die sich ein grosser Theil des Volks von dergleichen Lehren macht, mit Klugheit und Vorsicht nach und nach zu verbessern und zu berichtigen sucht, und die Aufmerksamkeit darauf lenkt, was und wie viel die Bibel wirklich und deutlich davon lehre, und was hingegen blosse Erklärungen oder Erläuterungen sind, die man über die Aussprüche der Bibel in guter Meinung zu geben gewagt hat. Diesen Unterschied habe ich nach Möglichkeit überall bemerklich zu machen mich bemühet, und nicht nur in den Anmerkungen häufig darauf hingewiesen, sondern auch in den Paragraphen selbst diese verschiedenen Dinge von einander abzusondern gesucht. Gleichwohl scheint man diese Winke manchmal übersehen zu haben. Ein Gelehrter zum Beispiel, welcher übrigens mein Buch sehr gütig beurtheilte, warf die Fragen auf: „Lehrt die Bibel in der That wirkliche Strafen um des Falls der ersten Menschen willen, oder wie es §. 121. vorsichtiger ausgedrückt ist, seit demselben, und eine Fortpflanzung der zerrütteten Natur, auf die Seele zumal? Und wenn dieses auch, ist es rathsam alles was und weil es in der Bibel stehet, auch in den populären Vortrag zu bringen? wenigstens alsdenn, wenn, wie in dem angegebenen Beispiel, die Lehre nicht praktisch gemacht werden kann, der Mißbrauch aber, oder wichtige Zweifel Zweifel beinahe unvermeidlich und schwehrlich ohne gelehrte Einschränkungen zu verhüten oder zu widerlegen sind, die nicht in den populären Vortrag kommen dürfen?“ Ich habe diese Zweifel dankbarlich benutzt, um in den Stellen, durch welche sie veranlaßt worden sind, meine Meinung in dieser Ausgabe deutlicher auszudrücken. Ich hätte aber doch geglaubt, daß die Antworten auf diese Fragen schon in der vorigen Ausgabe lägen. Wenn ich dies hier ganz kurz zeige, so geschiehet es nicht aus Rechthaberey, sondern bloß um meine Leser desto dringender bitten zu können, auf die im Buch gegebenen Winke über den biblischen Grund, die Wichtigkeit und die Brauchbarkeit einzelner Lehrsätze Lehrsätze, und auf die in dieser Absicht von mir gebrauchten Ausdrücke aufmerksam zu seyn. Daß die Menschen um des Falles der ersten Menschen willen wirklich gestraft würden, hatte ich nicht behauptet, sondern nur §. 121. geschrieben, die Schrift lehre, daß seit der Sünde Sünde der Stammeltern alle natürlich erzeugte Menschen Sünder , und daher Strafen unterworfen seyn; und dies reiche zum Unterricht des Christen hin ; und §. 125. hieß es: die verkehrte Disposition, mit welcher izt alle gebohren werden, wo sie auch immer ihren eigentlichen Sitz haben und worinn sie bestehen möge, verursache, daß es keinen Menschen, welcher zum Gebrauche seiner Vernunft Vernunft gelangt ist , gebe, der vor Gott nicht strafwürdig wäre; doch sey gewiß, daß allein um des angebohrnen Verderbens willen niemand verdammt werde. Was aber die Fortpflanzung der zerrütteten Natur anlangt, so hatte ich §. 121. d. bemerkt: die Bibel gebe keine ausführliche Belehrung , wie und auf was Art die moralische Verdorbenheit, welche allgemein bey den Menschen angetroffen wird, mit der Versündigung der Stammeltern zusammenhänge, und in dieser gegründet sey. Wolle man inzwischen im Nachdenken über die Folgen der Sünde Sünde Adam Adams etwas weiter gehen, so könne es etwa auf folgende Weise mit Rücksicht auf die in der Bibel vorkommenden Winke geschehen. Und dann hieß es §. 123. es werde vermittelst der Zeugung eine zerrüttete Natur auf alle Menschen fortgepflanzt, und diese Zerrüttung Zerrüttung bestehe in gewissen verkehrten Beschaffenheiten oder Dispositionen unsrer Natur, welche nicht da seyn würden, wenn unsre Voreltern nicht gesündigt hätten. Diese fehlerhafte Disposition möge wohl zunächst im Körper zu suchen seyn und vielleicht in etc. – bestehen; ob aber auch eine verkehrte Dispo sition unmittelbar in die Seele Seele der Kinder übergehe, sey nicht wohl zu entscheiden , und falls man eine solche annehme, so lasse sie sich doch anders nicht, als durch ihre Folgen beschreiben u. s. f. – Nimmt man zu dem allen noch den in der Anmerkung zu §. 112. gegebenen Rath, daß der Religionslehrer Religionslehrer dem Beispiel der Bibel folgen möge, welche das angebohrne von dem nachher hinzugekommenen Verderben nicht mit ängstlicher Genauigkeit unterscheide: so scheint es mir, daß dem künftigen Volkslehrer, welchem ich zum Studium der populären Dogmatik eine Anleitung geben wollte, deutlich genug angegeben sey, was und wie viel in den allgemeinen populären Unterricht gehöre. Aber bey der unter unsern Christen sehr ausgebreiteten und durch viele häufig gelesene Bücher unterhaltenen Einbildung von einer solchen Erbsünde Erbsünde, von der die Bibel nichts weiß, hielt ich es und halte es noch für nöthig, dem künftigen Lehrer an die Hand zu geben, wie er unerweisliche und schädliche Meinungen berichtigen und am schicklichsten die Sache vorstellen könne, wenn er entweder von seinen Zuhörern darüber gefragt werden, oder nach angestellter Ueberlegung rathsam finden sollte, etwas ausführlicher darüber zu reden, als sonst, in der Regel, nöthig ist. Die Geschwindigkeit, mit welcher diese Ausgabe veranstaltet werden mußte, weil es sonst an Exemplaren zu meinen Vorlesungen wider Vermuthen gefehlt haben würde, gereicht der Verlags-Handlung zur Entschuldigung, daß sie in der Eile das erste beste Papier, das eben vorräthig war, gegen ihre Gewohnheit zu nehmen sich entschliessen mußte. Jena im September 1787. Griesbach, Johann Jakob D. J. J. Griesbach. Volkslehrer Als „Lehrer der Religion“ oder „Volkslehrer“ ist der Pfarrer zur zentralen Manifestationsgestalt des populartheologischen Diskurses im letzten Drittel des 18. Jh.s geworden. Die aufklärerische Dynamik zur Erweiterung der Öffentlichkeit realisierten Pfarrer im Rahmen der kirchlichen Verkündigung und des schulischen Unterrichts, zunehmend auch im ländlichen Bereich. In diesem Zusammenhang entwickelte sich spätestens mit Johann Joachim Spaldings (1714–1804) einflussreicher Schrift Ueber die Nutzbarkeit des Predigtamtes und deren Beförderung (1772; 3 1791, SpKA I/3) ein neues Selbstverständnis aufgeklärter Geistlicher. Seine Hervorhebung der neuzeitlichen Legitimität des Predigtamtes und seine Forderung einer Relevanzprüfung traditioneller Lehrstücke im Hinblick auf ihre Funktion für die moralische Besserung und menschliche Glückseligkeit können als wegweisend für die gesamte Aufklärungstheologie gelten. Allerdings darf das neologische Verständnis des Religions- oder Volkslehrers nicht mit dem des modernen Lehrerberufs gleichgesetzt werden. Vielmehr zielte der Begriff auf das gesamte Tätigkeitsfeld des Pfarrers. Bis ins 19. Jh. hinein war im deutschsprachigen Raum der schulische Religionsunterricht von Berufstheologen dominiert, die sich nach dem Theologiestudium über den Unterricht auf das spätere Pfarramt vorbereiteten. Ein vom kirchlichen Amt losgelöster Gymnasiallehrerstand konnte sich erst im Zuge der Humboldtschen Bildungsreform um 1810 herausbilden. Ein Gelehrter zum Beispiel, welcher übrigens mein Buch sehr gütig beurtheilte, warf die Fragen auf: „Lehrt die Bibel in der That wirkliche Strafen um des Falls der ersten Menschen willen [...]?“ Griesbach zitiert hier ohne Beleg die Rezension der zweiten Auflage der Anleitung in den Hallischen Neuen Gelehrten Zeitungen vom 13. November 1786 (91. Stück, 721–726). Zwar fehlt eine Angabe des Autors, jedoch ist die Rezension mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Hallenser Neologen Johann August Nösselt (1734–1807) zuzuschreiben, der die Zeitschrift zwischen 1777 und 1789 herausgab und nach Angaben von August Hermann Niemeyer (1754–1828) während dieser Zeit einen Großteil der Rezensionen selbst übernahm – insbesondere dann, wenn es um nicht-exegetische Schriften ging. Niemeyer zählt zudem Griesbach zu den angeseheneren Theologen, deren Schriften Nösselt auch im Rahmen seiner Rezensionstätigkeit für die Allgemeine Literatur-Zeitung in den Jahren 1793–1807 vorrangig bearbeitete (vgl. Leben, Charakter und Verdienste Johann August Nösselts I, 1809, 256). Vor allem sprechen aber sprachlich-semantische Analogien zwischen der Rezension und der Buchvorstellung in Nösselts Anweisung zur Kenntniß der besten allgemeinern Bücher in allen Theilen der Theologie (1780; 4 1800, vgl. § 230) für dessen Autorschaft. Vorrede. Zur zweiten Ausgabe. Vor sieben Jahren wurde diese kleine Schrift zum erstenmal auf meine eigene Kosten gedruckt. Weil sie aber bloß zum Leitfaden bey meinen akademischen Vorlesungen bestimmt war, und nur die Stelle zeitverderblicher Diktaten bey meinen Zuhörern vertreten sollte, hielt ich es für unnöthig, sie in den Buchhandel und durch diesen unter das Publikum kommen zu lassen laßen . Inzwischen ward sie doch manchen zufälligerweise bekannt; und dieß veranlaßte dann allerley Anfragen. Um diesen für die Zukunft auszuweichen, und den Schein zu vermeiden, als würde dieses kleine Lehrbuch wohl gar absichtlich geheim gehalten, ließ ich es, als die erste Auflage vergriffen war, geschehen, daß eine zweite auf die sonst gewöhnliche Weise veran staltet wür de. Damit ich aber dem Werkchen Werckchen , ehe es in die Hände des Publikums käme, so viel Vollkommenheit geben könnte, als meine Kräfte und die nächste Absicht, die ich nicht aus den Augen verliehren durfte, erlauben wollten, gieng ich alles noch einmal aufmerksam durch, änderte und verbesserte, was es mir zu bedürfen schien, machte die nöthigen Zusätze, und schickte vor jedem Abschnitte einige Anmerkungen voraus, welche etliche Winke für den Volkslehrer Volkslehrer enthalten, worauf es bey dem populären Vortrag der in jedem Abschnitte abgehandelten Lehren vornehmlich ankomme. Alle diese Veränderungen und Zusätze den Lesern hier aufzuzählen, würde ganz ohne allen Nutzen Nutzen seyn. Es kann genug seyn, zu sagen, daß nicht leicht ein einziger Paragraph ganz so geblieben ist, wie er war, ob ich gleich im Wesentlichen und in den Sachen selbst fast nichts abzuändern nöthig fand. Sollte sich jemand darüber wundern, daß eine Anleitung zur populär populären Dogmatik nicht in einem populärern Ton abgefaßt ist, oder daß sie so vieles enthält, was doch gewiß weder in Katechisationen Katechesationen noch auf der Kanzel Kanzel von einem verständigen Lehrer abgehandelt werden wird, und mehr zur Theorie über die Glaubenslehren Glaubenslehren als zur simpeln Lehre der Bibel selbst zu gehören scheint; so muß ich bitten, dasjenige, was hierüber in der Vorerinnerung gesagt ist, wohl zu überlegen, und nicht zu vergessen vergeßen , daß mein Augenmerk nicht unmittelbar auf gemeine Christen sondern zunächst auf Religionslehrer Religionslehrer gerichtet war, und daß ich nicht eine Anweisung zum populären Vortrage Vortrag der Glaubenslehren, welche die Katechetik und Homiletik ertheilt, sondern eine Anleitung zum Studium derjenigen Dogmen geben wollte, die der Lehrer der Religion, mit steter Rücksicht auf die sehr verschiedenen Bedürfnisse Bedürfniße seiner Zuhörer und Schüler, in sehr mannigfalter Form populär vortragen muß , oder wenigstens nach Beschaffenheit der Umstände nicht ohne Nutzen vortragen kann . Es ist auch, der Anmerkungen nicht zu gedenken, durch die Stellung und Verbindung der Sätze und durch den geflissentlich gewählten Ausdruck, wie ich hoffe, hinlänglich angedeutet worden, was meiner Einsicht nach zur allgemeinen Christenthums-Lehre Christenthums-Lehre gehöre, und was hingegen für blosse bloße Erläuterung, die nach Anleitung der Bibel den Wißbegierigen darüber gegeben werden könne, zu halten sey. Und überhaupt wäre es zu bedauern, wenn das Bestreben nach Popularität Popularität die Wirkung hervorbringen sollte, daß der den Nichttheologen ertheilte Religions-Unterricht Religions-Unterricht immer oberflächlicher, unbestimmter und unvollständiger würde. Ein geschickter Lehrer weiß vie les nicht nur verständlich sondern auch nutzbar nutzbar und interessant zu machen, was in dem Munde eines andern, der es bloß als ein rohes, geradehin aus seinem gelehrten System oder gar Compendium herausgerissenes Stück hersagt, dem Nichttheologen eben so unverständlich als unbrauchbar ist. Neue Entdeckungen wird kein Verständiger in einem Buche dieser Art suchen. Man wird aber doch finden, daß ich die schäzbaren Aufklärungen Aufklärungen mancher Dogmen Dogmen, die wir dem Scharfsinne und dem Fleiß neuerer Gelehrten verdanken, so weit ich sie für gegründet hielt, benutzt benuzt habe, und zuweilen wird selbst ein gerade in dieser Absicht beibehaltener von jenen Männern gebrauchter Ausdruck Ausdruck den kundigen Leser erinnern, was und wen ich dabey im Sinne hatte. Wären diese Bogen gleich damals, als sie entworfen wurden, in die Hände des Publikums gekommen, so hätte man vielleicht mehreres als izt daran gefunden, wodurch sie sich von den damals gewöhnlichsten Lehrbüchern unterscheiden. Welchen rechtschaffenen Lehrer Lehrer wird es aber nicht freuen, wenn er siehet, daß Einsichten, welche er für richtig und nützlich nützlich erkennt, sich immer allgemeiner verbreiten? Es kommt auch hier gar nichts darauf an, was alt oder neu, diesem und jenem eigen oder mehrern gemein ist; son dern allein darauf mußte gesehen werden, daß aus dem ganzen Umfange der Dogmen und der darüber ver suchten Erklärungen und Erläuterungen, mit Absonderung bloß gelehrter Spekulationen Spekulationen, die so wenig mittelbar als unmittelbar dem Christen nützen können, diejenigen ausgehoben würden, welche einer auch Ungelehrten verständlichen und gemeinnützigen Behandlung fähig sind; daß diese so geordnet und von der Seite vornehmlich gezeiget würden, von welcher sie am leichtesten faßlich gemacht und zu praktischen Zwecken angewendet werden können; daß den gewöhnlichsten Zweifeln und Einwürfen so viel möglich gleich so vorgebeugt würde, daß es keiner Widerlegung derselben bedürfe; und daß endlich die Beweise so gewählt und so angelegt und gestellt würden, wie es zur Erleichterung einer gründlichen Ueberzeugung, selbst bey solchen, die mit Vorurtheilen gegen gewisse Lehrsätze oder Beweise schon eingenommen sind, am dienlichsten schien. Was insbesondere die Auswahl der biblischen Beweisstellen Beweisstellen betrift, so bin ich dabey mit aller Sorgfalt zu Werk gegangen. Ich weiß zwar sehr wohl, daß manche angeführte Stellen von andern mir schäzbaren Gelehrten anders erklärt werden, und daß dagegen manche Beweissprüche hier fehlen, welche andere für tauglich halten. Allein ich bitte mir zuzu trauen, daß ich jedesmal hinlängliche Gründe, so zu handeln, zu haben glaubte. Und ausserdem auserdem muß ich noch erinnern, daß aus manchen Stellen nicht ein direkter sondern nur ein in direkter Beweis geführet werden soll; daß die Beweisstellen Beweisstellen nicht in der Meinung gehäuft sind, als käme etwas auf die Menge derselben an, sondern weil es dem Volkslehrer Volkslehrer nützlich seyn kann, mehrere gleichsam in Vorrath zu haben, um bald von der einen, bald von einer andern, Gelegenheit zum Vortrage der wichtigsten Wahrheiten Wahrheiten nehmen zu können; und daß ich durchgängig denen Lesarten folge, welche im Text meiner Ausgabe des N. T. stehen. Wer in unsern Zeiten eine Dogmatik Dogmatik schreibt, kann mit Gewißheit voraus sehen, daß ein Theil der Leser über die Anhänglichkeit des Verfassers an alte Orthodoxie Orthodoxie mitleidig die Achseln zucken wird, während dem ein andrer Theil über vermeinte Heterodoxieen Neologie ( Neologie nennt mans izt) bedenklich den Kopf schüttelt. Dem ist nun einmal nicht abzuhelfen; und, die Wahrheit zu sagen, es wäre nicht gut, wenn es für izt anders wäre. Mag ich dann meinen gewissenhaften Ueberzeugungen von dem, was Wahrheit Wahrheit und nützlich nützliche Wahrheit ist, nicht eben so gut und ungestöhrt folgen, als andere den ihrigen? Oder was berechtigt euch, Ihr, die ihr Freunde der Wahrheit seyn wollet, und, wie ich glaube, seyd, etwas mehreres zu thun, als die Gründe eurer Ueberzeugungen mit möglichster Deutlichkeit Deutlichkeit uns übrigen darzulegen? Stre ben wir alle aber wirklich nach Einem Ziele, so kann ich es ja geschehen lassen, daß ihr einen Weg wählet, der mit dem meinigen nicht durchgängig parallel läuft, und ihn vielleicht nur hie und da in einzelnen Punkten berüht berührt . Wo wir aber einander uns nähern, da biete ich euch jedesmal brüderlich die Hand; und wenn ihr dann eure Bahn weiter verfolgt, wie ich die meinige, so begleiten euch meine herzlichen Wünsche, daß wir wenigstens am Ziele wieder zusammentreffen mögen. Nur verrenne keiner dem andern den Weg, oder suche ihn auf den seinigen mit fortzuschleppen. Oder ist etwa der Weg etwas mehr, als nur Weg? Manchen Lesern wird vielleicht eine gewisse Einförmigkeit und Schwehrfälligkeit des Periodenbau Periodenbaues in diesen Blättern misfallen. Allein nach meiner Einsicht und Erfarung, ist ein Lehrbuch, welches durch Akademische akademische Vorlesungen erläutert werden soll, am zweckmäßigsten eingerichtet, wann die zur Sache gehörigen Begriffe Begriffe und Sätze in der gedrungensten Kürze vorgelegt und so unter ein ander verkettet sind, daß auf der einen Seite der Zusammenhang unter ihnen und ihre wechselsweisen Verhältnisse gegen einander, auf der andern aber die einzelnen Theile, in welche das Ganze zerlegt werden soll, deutlich auf einen Blick in die Augen fallen. Hiebey aber werden einförmige, gedehnte und etwas zerstückelte Perioden kaum leicht ohne Affektation Affektation zu vermeiden seyn. Ein akademisches Lehrbuch ist aber auch nicht dazu bestimmt, flüchtig gelesen, sondern eigentlich studirt zu werden. Und daß ein solches zweckmäßig zweckmäßiges Lehrbuch sich zugleich auch angenehm werde lesen lassen, oder daß ein Buch, das sich gut und leicht weglesen läßt, auch ein wirklich ganz zweckmäßiges Lehrbuch abgeben könne, daran zweifle ich immer noch sehr. Doch lasse ich gern jedem seine Weise. Geschrieben auf der Fürstlich Sächsischen Gesammt Akademie zu Jena, im März 1786. Griesbach, Johann Jakob J. J. Griesbach. Neologie nennt mans izt In der neue Argumentations- und Anwendungsformen erprobenden, zentralen Richtung der protestantischen Aufklärungstheologie (Neologie) schlug sich in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s der neuzeitliche Rationalisierungsprozess nieder: Überkommene dogmatische Lehren hatten sich zunehmend an dem Kriterium rationaler Evidenz und historischer Kritik zu messen, was zu weitreichenden Umformungen der Inspirations-, Urstands-, Erbsünden-, Rechtfertigungs-, Versöhnungs- und Ämterlehre führte. Die Anleitung ist ein Beispiel dafür, dass der Neologiebegriff ab den 1770er Jahren allmählich in die theologische Fachsprache eindrang. Als Bezeichnung vermeintlicher Heterodoxien war er in dieser Zeit jedoch meist negativ konnotiert. Griesbachs Erwartung höchst unterschiedlicher Leserreaktionen in der zeitgenössischen theologischen Fachwelt verweist auf deren positionellen Pluralismus zwischen religiöser Traditionstreue und fortschrittsorientierter Authentizität. populär Die Bezeichnung „populär“ wurde im Zeitalter der Aufklärung zu einem strategischen Programmbegriff, der sich im Zuge der entstehenden bürgerlichen Öffentlichkeit aus dem französischen „populaire“ entwickelt hat. Im Unterschied zum Popularitätsverständnis der modernen Mediengesellschaft, das auf Bekanntheit und Beliebtheit einer Person oder eines Produktes in einer großen Masse von Menschen abzielt, trug der Begriff in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s die Bedeutung „etwas der Allgemeinheit nahebringen“ bzw. „gemeinverständlich machen“. Im wissenschaftlich-publizistischen Bereich etablierte sich das auch heute gebräuchliche Verb „popularisieren“. Wo die Wissenschaft neue Erkenntnisse zutage förderte, entstand das Bedürfnis, diese in ein neues, öffentliches Bewusstsein und schließlich in alltägliches Handeln umzusetzen. Ethische Nutzbarkeit und (religiöser) Praxisbezug sind daher Merkmale „populärer“ Schriften des 18. Jh.s. Vorrede. Ich fühle es lebhaft, daß die gütige Aufnahme, welche diese kleine Schrift bey dem Publikum gefunden hat, meine Verpflichtung, ihr den größten mir möglichen Grad von Vollkommenheit Vollkommenheit zu geben, verdoppelt. Aber eben diese gute Aufnahme, welche in so kurzer Zeit mehrere neue Auflagen nöthig machte, kann und wird mich entschuldigen, wenn man bemerkt, daß gleichwohl diese vierte Ausgabe mit der dritten im wesentlichen ganz übereinstimmt. Der kurze Zeitraum von drey Jahren, welcher seit dem die zweyte ganz umgearbeitete Ausgabe erschien, verstrichen ist, hat in der Lage und den Bedürfnißen der nichttheologisch nichttheologischen Christen keine solche Veränderung hervorgebracht, die mich glauben machen könnte, diejenige Anleitung zum Studium der populären Dogmatik, welche ich vor anderthalb und vor drey Jahren aus guten Gründen für die zweckmäsigste hielt, sey ihrer Absicht jezt weniger als damals angemessen. Haben ja seitdem einige merkwürdige auf Religion und Kirche Kirche sich beziehende Begebenheiten sich zugetragen, so waren sie von der Art, daß sie mich nur mehr in meiner alten Ueberzeugung bestärkten, es sey für jeden Lehrer der Religion und Theologie Pflicht, mit möglichster Vorsicht zu Werke zu gehen, damit er nicht durch unbedachtsame und dreiste Aeußerungen seiner Privatmeinungen Privatmeinungen denenjenigen, welche von weiteren Aufklärungen Aufklärungen in der Religionslehre Religionslehre keine Freunde zu seyn scheinen, einen erwünschten Vorwand verschaffe, die Lehr- und Druckfreiheit in engere Grenzen einzuschliessen, und wohl gar, wo möglich, diejenigen, die sich zu kirchlichen Lehrämtern bestimmen, von eigner unbefangener Untersuchung und immer tieferem Eindringen in die Wahrheit abzuschrecken. Billig sollte jeder Schriftsteller, der sein Buch durch den Druck unter das weite Publikum bringen will, und jeder akademische Lehrer, der Jünglinge aus nahen und entfernten Provinzen zum Lehramt vorbereiten soll, nicht vornehmlich darauf Rücksicht nehmen, was er, in seiner Lage, allenfalls zu schreiben oder zu lehren wagen dürfe? sondern, wenn es ihm mehr darum zu thun ist, wahren und bleibenden Nutzen Nutzen zu stiften, als durch Neuheit zu glänzen, oder durch Dreistigkeit Aufsehen zu erregen, oder den Beifall irgend einer Partey zu erhaschen; wenn er der ihm gestatteten Lehr- und Preßfreiheit sich werth beweisen will; und wenn er diese unschätzbaren Wohlthaten seinen nahen und fernen Zeitgenossen und selbst den Nachkommen, so viel an ihm ist, unverkürzt erhalten und nach Möglichkeit sichern will: so muß die Hauptfrage diese seyn: was ist Wahrheit Wahrheit, und meinen Zeitgenoßen nützlich nützliche Wahrheit? Ist dies entschieden, so schreibe er zwar mit Vorsicht und Schonung der Schwachen oder Andersdenkenden, aber doch ohne Menschenfurcht und Menschengefälligkeit. Da nun über die letzte Frage mein auf bedächtige und lange Ueberlegung sich gründendes Urtheil in so kurzer Zeit nicht so sich geändert hat, daß ich wesentliche Veränderungen in diesem Buch nöthig gefunden hätte; und da überdies auch der Plan deßelben und die von mir gewählte Behandlungsart der Materien von mehreren mir sehr schätzbaren Gelehrten im Ganzen genommen gutgeheisen worden ist: so blieb mir bey der neuen Durchsicht kaum etwas mehreres zu thun übrig, als etliche wenige Sätze, die mir izt dem populären Dogmatiker entbehrlich zu seyn schienen, wegzustreichen, ein paar andern einen bequemern Platz anzuwei sen, einigen Stellen durch kleine Aenderungen oder Einschaltungen mehr Deutlichkeit Deutlichkeit und Bestimmtheit zu verschaffen, und hie und da im Texte oder in den Anmerkungen einen Zusatz zu machen. Hierdurch unterscheidet sich diese Ausgabe von der vorigen, ohne daß jene ihren Besitzern durch diese unbrauchbar geworden wäre. Hält es jemand der Mühe werth, eine Vergleichung zwischen beiden anzustellen, so wird er die Aenderungen und Zusätze, die etwa von den meisten Belange seyn möchten, in den §§. 10. 18. 20. 50. 51. 83. 91. 101. 103. b. 108. 112. 143. 144. 146. 150. 164. antreffen. Freilich bot sich zu noch mehreren Zusätzen, zumal zu den Anmerkungen, Stoff genug an. Allein die nächste Bestimmung des Buchs, zu einem Leitfaden bey halbjährigen akademischen Vorlesungen zu dienen, erlaubte nicht, ihm einen weitern Umfang zu geben. Nach dem Urtheil verschiedener würdiger Männer hätte zwar zu allerley nützlich nützlichen Zusätzen durch Weglassung einiger ihnen unnöthig scheinender theoretischer Lehrsätze Platz gewonnen werden können. Ich muß aber bekennen, daß ich hierin nicht ganz ihrer Meinung seyn kann, und um Erlaubniß bitten, hierüber noch einiges in der Absicht zu sagen, um zu verhüten, daß man mich nicht mißverstehe, oder dergleichen Stellen meines Buchs anders, als ich wünsche, brauche. Ich weiß sehr wohl, daß diese Anleitung zur populären Dogmatik nicht in einem populär populären Ton abgefaßt ist, und daß sie ziemlich vieles enthält, was ein verständiger Lehrer weder in Katechisationen Katechesationen noch auf der Kanzel Kanzel abhandeln wird, und was mehr zur Theorie über die Glaubenslehren, als zur simpeln Lehre der Bibel selbst gehöret. Ehe man mich aber deswegen verurtheilt, wäre doch billig dasjenige, was hierüber in der Vorerinnerung gesagt ist, wohl zu überlegen, und nicht zu vergessen, daß mein Augenmerk nicht unmittelbar auf gemeine Christen, sondern zunächst und eigentlich auf künftige oder angehende Religionslehrer Religionslehrer gerichtet war, und daß ich diesen nicht eine Anweisung zum populären Vortrage der Glaubenslehren, welche die Katechetik und Homiletik ertheilt, sondern eine Anleitung zum Studium Studium derjenigen Dogmen geben wollte, die der Lehrer der Religion, mit steter Rücksicht auf die sehr verschiedenen Bedürfnisse seiner Zuhörer und Schüler, in sehr mannichfaltiger Form populär vortragen muß , oder wenigstens nach Beschaffenheit der Umstände nicht ohne Nutzen vortragen kann . Und überhaupt wäre es zu bedauern, wenn das Bestreben nach Popularität Popularität die Wirkung hervorbringen sollte, daß der den Nichttheologen von ihren Lehrern ertheilte Religions-Unterricht immer oberflächlicher, unbestimmter und unvollständiger würde. Ein geschickter Lehrer weiß vieles nicht nur verständlich sondern auch nutzbar und interessant zu machen, was in dem Munde eines andern, der es bloß als ein rohes, geradehin aus seinem gelehrten System oder gar Compendium herausgerissenes Stück hersagt, dem Nichttheologen eben so unverständlich als unbrauchbar ist. Ich gebe ferner gern zu, daß ich über einige Lehrsätze Theorieen in diese Anleitung zum Studium der populären Dogmatik aufgenommen habe, die aus dem Volksunterricht Volksunterricht unter gewissen Umständen gar wohl wegbleiben könnten , weil man, ohne sie zu kennen, doch ein sehr guter, rechtschaffener und würdiger Christ seyn kann. Ich will auch nicht läugnen, daß dergleichen Theorieen, deren praktischer Nutzen ohnehin gering ist, zuweilen mißverstanden und wohl gar mißbraucht worden sind, und daß es deswegen rathsam scheinen könne, sie in populären Vorträgen ganz mit Stillschweigen zu übergehen. Ich würde es daher auch nicht wagen, einen Lehrer zu tadeln, der bey dem Unterricht solcher Menschen, welche von Lehrsätze Lehrsätzen dieser Art noch nichts wissen und auch nie etwas davon erfaren werden, sie gar nicht berührte. Aber sind wohl unsre Volkslehrer in diesem Fall? Haben sie nicht fast durchgängig mit Menschen zu thun, denen dergleichen Sätze als wichtige Religionswahrheiten Religionswahrheiten von Kindheit an eingeschärft worden sind, und die durch ihre Gesangbücher, Gebetbücher, Erbauungsbücher u. d. gl. unaufhörlich an sie erinnert werden? Und kann man wohl einem solchen Religionslehrer rathen, ein geflissentliches Stillschweigen über Lehren zu beobachten, die seine Zuhörer für wesentlich zur Religion gehörig halten? Meiner Einsicht nach wird er viel besser thun und weit mehr Nutzen stiften, wenn er die falschen, krassen und der Beförderung der praktischen Religion oft nachtheiligen Vorstellungen, die sich ein grosser Theil des Volk Volks von dergleichen Lehren macht, mit Klugheit und Vorsicht nach und nach zu verbessern und zu berichtigen sucht, und die Aufmerksamkeit darauf lenkt, was und wie viel die Bibel wirklich und deutlich davon lehre, und was hingegen blosse Erklärungen oder Erläuterungen sind, die man über die Aussprüche der Bibel in guter Meinung zu geben gewagt hat. Diesen Unterschied habe ich nach Möglichkeit überall bemerklich zu machen mich bemühet, und nicht nur in den Anmerkungen häufig darauf hingewiesen, sondern auch in den Paragraphen selbst durch die Stellung und Verbindung der Sätze und durch den geflissentlich gewählten Ausdruck anzudeuten gesucht, was meiner Einsicht nach zur allgemeinen Christenthums-Lehre Christenthums-Lehre gehöre, und was hingegen für bloße Erläuterung, die nach Anleitung der Bibel den Wißbegierigen darüber gegeben werden könne , zu halten sey. Da man aber gleichwohl diese Fingerzeige übersehen zu haben scheint, so bitte ich meine Leser angelegentlich, auf dergleichen gegebene Winke über den biblischen Grund, die Wichtigkeit und die Brauchbarkeit einzelner Lehrsätze, und auf die in dieser Absicht von mir gebrauchten Ausdrücke, aufmerksam zu seyn. Neue Entdeckungen wird kein Verständiger in einem Buche dieser Art suchen. Man wird aber doch finden, daß ich die schäzbaren Aufklärungen Aufklärungen mancher Dogmen Dogmen, die wir dem Scharfsinne und dem Fleiß neuerer Gelehrten verdanken, so weit ich sie für gegründet hielt, benutzt habe, und zuweilen wird selbst ein gerade in dieser Absicht beibehaltener von jenen Männern gebrauchter Ausdruck den kundigen Leser erinnern, was und wen ich dabey im Sinne hatte. Es kommt inzwischen hier gar nichts darauf an, was alt oder neu, diesem und jenem eigen oder mehrern gemein ist; sondern allein darauf mußte gesehen werden, daß aus dem ganzen Umfange der Dogmen Dogmen und der darüber versuchten Erklärungen und Er läuterungen, mit Absonderung bloß gelehrter Spekulationen Spekulationen, die so wenig mittelbar als unmittelbar dem Christen nützen können, diejenigen ausgehoben würden, welche einer auch Ungelehrten verständlichen und gemeinnützigen Behandlung fähig sind; daß diese so geordnet und von der Seite vornehmlich gezeiget würden, von welcher sie am leichtesten faßlich gemacht und zu praktischen Zwecken angewendet werden können; daß den gewöhnlichsten Zweifeln und Einwürfen so viel möglich gleich so vorgebeugt würde, daß es keiner Widerlegung derselben bedürfe; und daß endlich die Beweise Beweise so gewählt und so angelegt und gestellt würden, wie es zur Erleichterung einer gründlichen Ueberzeugung Ueberzeugung, selbst bey solchen, die mit Vorurtheilen gegen gewisse Lehrsätze oder Beweise schon eingenommen sind, am dienlichsten schien. Was insbesondere die Auswahl der biblischen Beweisstellen Beweisstellen betrift, so bin ich dabey mit aller Sorgfalt zu Werk gegangen. Ich weiß zwar sehr wohl, daß manche angeführte Stellen von andern mir schäzbaren Gelehrten anders erklärt werden, und daß dagegen manche Beweissprüche hier fehlen, welche andere für tauglich halten. Allein ich bitte mir zuzutrauen, daß ich jedesmal hinlängliche Gründe, so zu handeln, zu haben glaubte. Und ausserdem muß ich noch erinnern, daß aus manchen Stellen nicht ein direkter sondern nur ein indirekter Beweis geführet, oder nur eine Erläuterung hergenommen werden soll; daß die biblischen Stellen nicht in der Meinung gehäuft sind, als käme etwas auf die Menge der Beweise an, sondern weil es dem Volkslehrer Volkslehrer nützlich seyn kann, mehrere gleichsam in Vorrath zu haben, um bald von der einen, bald von einer andern, Gelegenheit zum Vortrage der wichtigsten Wahrheiten nehmen zu können; und daß ich durchgängig denen Lesarten folge, welche im Text meiner Ausgabe des N. T. stehen. Wer in unsern Zeiten eine Dogmatik Dogmatik schreibt, kann mit Gewißheit voraus sehen, daß ein Theil der Leser über die Anhänglichkeit des Verfassers an alte Orthodoxie Orthodoxie mitleidig die Achseln zucken wird, während dem ein andrer Theil über vermeinte Heterodoxien Neologie (Neologie nennt mans izt) bedenklich den Kopf schüttelt. Dem ist nun einmal nicht abzuhelfen, und, die Wahrheit zu sagen, es wäre nicht gut, wenn es für izt anders wäre. Mag ich dann meinen gewissenhaften Ueberzeugungen von dem, was Wahrheit Wahrheit und nützlich nützliche Wahrheit ist, nicht eben so gut und ungestöhrt folgen, als andere den ihrigen? Oder was berechtigt euch, Ihr, die ihr Freunde der Wahrheit seyn wollet, und, wie ich glau be, seyd, etwas mehreres zu thun, als die Gründe eurer Ueberzeugungen mit möglichster Deutlichkeit Deutlichkeit uns übrigen darzulegen? Streben wir alle aber wirklich nach Einem Ziele, so kann ich es ja geschehen lassen, daß ihr einen Weg wählet, der mit dem meinigen nicht durchgängig parallel läuft, und ihn vielleicht nur hie und da in einzelnen Punkten berührt. Wo wir aber einander uns nähern, da biete ich euch jedesmal brüderlich die Hand; und wenn ihr dann eure Bahn weiter verfolgt, wie ich die meinige, so begleiten euch meine herzlichen Wünsche, daß wir wenigstens am Ziele wieder zusammentreffen mögen. Nur verrenne keiner dem andern den Weg, oder suche ihn auf den seinigen mit fortzuschleppen. Oder ist etwa der Weg etwas mehr, als nur Weg? Manchen Lesern wird vielleicht eine gewisse Einförmigkeit und Schwehrfälligkeit des Periodenbau Periodenbaues in diesen Blättern mißfallen. Allein nach meiner Einsicht und Erfarung, ist ein Lehrbuch, welches durch akademische Vorlesungen erläutert werden soll, am zweckmässigsten eingerichtet, wann die zur Sache gehörigen Begriffe Begriffe und Sätze in der gedrungensten Kürze vorgelegt und so unter einander verkettet sind, daß auf der einen Seite der Zusammenhang unter ihnen und ihre wech selsweisen Verhältnisse gegen einander, auf der andern aber die einzelnen Theile, in welche das Ganze bey dem mündlichen Vortrage zerlegt werden soll, deutlich auf einen Blick in die Augen fallen. Hiebey aber werden einförmige, gedehnte und etwas zerstückelte Perioden kaum leicht ohne Affektation Affektation zu vermeiden seyn. Ein akademisches Lehrbuch ist aber auch nicht dazu bestimmt, flüchtig gelesen, sondern eigentlich studirt zu werden. Und daß ein solches zweckmäßig zweckmäßiges Lehrbuch sich zugleich auch angenehm werde lesen lassen, oder daß ein Buch, das sich gut und leicht weglesen läßt, auch ein wirklich ganz zweckmäßiges Lehrbuch abgeben könne, daran zweifle ich immer noch sehr. Doch lasse ich gern jedem seine Weise. Geschrieben auf der Fürstlich Sächsischen Gesammt Akademie zu Jena, im März 1789. Inhalt. Inhalt Vorerinnerung über populäre Dogmatik überhaupt, über das die dem Lehrer des Volks nöthige Studium gelehrte Kenntnis Kenntnis derselben, und über ihren Unterschied von der ihm gleichfalls unentbehrlichen Katheder- Katheder oder Schuldogmatik. S. 1–5. 3–5. I. I Religion, Offenbarung und und Bibel. Religion, Offenbarung und Bibel. §. 1 bis 34. 1 – 34. A. Religion überhaupt; Wichtigkeit derselben zur höhern Glückseligkeit des Menschen. Menschen; §. 1 – 3. natürliche Religion. §. 4. B. Natürliche und geoffenbarte Geoffenbarte Religion ; der leztern ihre Möglichkeit, Wünschenswürdigkeit, Wahrscheinlichkeit und Eigenschaften , und taugliche Beweisarten für sie . §. 4 – 9. b. 5 – 9. C. Die Bibel enthält eine wahre göttliche Offenbarung. §. 10 – 34. 10. 1) Die Bücher des Neuen Testaments §. 10 – 23. a) sind ächt, und die darin erzählte Geschichte wahr. 10. b) Jesus ist der vollkommenste Lehrer der Weisheit und Tugend. Tugend, 11. Seine Lehre kommt von Gott, 12. und beruht auf einer unmittelbaren göttlichen Offenbarung. 13. 14. c) Die Apostel trugen die Lehre Jesu unter göttlicher Auktorität Autorität untrüglich vor, und die Menschen sind verbunden ihre Religionslehre als göttlich anzunehmen. 15. 16. Ihre Schriften sind der alleinige Erkenntnisgrund der christlichen Religion, und was daraus erwiesen werden kann kan , ist wahr; 17. und das um so mehr, da wenn ihre Verfasser einer göttlichen Eingebung genossen. 18. d) ) Die Bücher des N. T. enthalten zwar viel Lokales und Temporelles, 19. bleiben aber doch immer die verbindliche Richtschnur des Glaubens und Lebens für alle Christen. 20. e) Ihr Inhalt ist verschieden; 21. aber die in ihnen enthaltenen enthaltene Religionslehren sind durchaus praktisch, 22. wenn gleich nicht alle in gleichem Grade wichtig. 23. 2) Die Bücher des Alten Testaments ; §. 24 – 28. dessen Glaubwürdigkeit, Beschaffenheit, Nutzen und Gebrauch. 24 – 26. Die darin enthaltene Religion ist wahr und göttlich; 27. doch sollen sich Christen vornehmlich an den Neutestamentlichen Unterricht halten: halten; mit demselben aber das A. T. vergleichen. 28. 3) Zweck und Hinlänglichkeit der Bibel . Bibel 29. 30. Vernunft und Glaube. 31. 32. Rechte des Christen in Absicht auf die Bibel. 33. Kirchliche Lehrvorschriften. 34. II. II Gott. Gott. §. 35 – 64. A. Von Gott überhaupt. §. 35 – 53. 1) Biblischer Grundbegriff von Gott. 35. 2) Es ist ein Gott. Gott 35. Vernunftwahrheiten von dessen Dasein, Eigenschaften, und Wesen. 35 – 38. 3) Quellen und Beschaffenheit unsrer Kenntniß von Gott, und von dessen Eigenschaften und Wesen. 36 – 38. 4) 3) Biblischer Unterricht von Gottes Eigenschaften. 39 – 53. Er besitzt alle wahre Vollkommenheiten, 39. ist ein Geist, 40. ewig, unveränderlich, unabhängig, sich selbst genug, 41. hat die vollkommenste Erkenntnis von allem, 42. und den vollkommensten Willen, und Freiheit Freiheit, 43 – 45. ist allweise, 46. heilig, 47. allgütig, 48. wahrhaft, 49. gerecht, 50. allmächtig, 51. allgegenwärtig, 52. und einzig. einig. einzig 53. B. Der mit dem Menschen Jesu innigst verbundene Logos ist in gleichem Verstande Gott als der Vater Jesu Christi, und doch von diesem unterschieden. §. 54 – 58. C. Der heilige Geist ist eine göttliche, vom Vater und Sohne unterschiedene, Person, Person. §. Person. 59 – 61. D. In diesen Dreien , eben so innig unter einander Vereinigten als reell von einander Unterschiedenen, verehret der Christ, ohne von dem grossen Grundsatz großen Grundsaz der Einheit des göttlichen Wesens abzuweichen, den wahren Gott . Diesen Dreien kommt die wahre wesentliche Gottheit zu. Und da sie wirklich von einander unterschieden sind, und doch nur ein einziger Gott ist, so muß das göttliche Wesen , zwar nur ein einzigmal , aber doch in diesen Dreyen uugetheilt vorhanden seyn. 62. 63. Anmerkungen hierüber. 64. III. III Werke Gottes. Werke Gottes. §. 65 – 88. A. Werke und Rathschlüsse Rathschlüße Gottes überhaupt. überhaupt , 65 – 67. b. B. Schöpfung . §. 68. 69. Absichten Gottes dabey. 70. Mosaische Beschreibung der Schöpfung. 71. C. Vorsehung . §. 72–74. 72–84. 72–74. 1) Gott erhält alle geschaffene Dinge. 72. 73. und ihre Kräfte, 74. und 2) regiert alle Veränderungen in der Welt. 75. Seine Regierung erstreckt erstrekt sich auf alle leblose, empfindende, und vernünftige Geschöpfe, und sowohl auf einzelne Menschen, als auf das ganze Menschengeschlecht und grössere grösere größere Theile desselben. desselben 76 – 78. Beschaffenheit der göttlichen Regierung. 79. Unter ihr stehet auch das Uebel Böse Uebel in der Welt; Welt, sowohl das moralische als das physische, 80 – 82. ingleichem alles, was durch ein Wunder Wunder geschieht. 83. 84. D. D, Unter den Geschöpfen verdienen, nächst dem Menschen, die Engel eine nähere Betrachtung, sowohl die guten Engel 85. als die bösen Geister . 86 – 88. IV. IV Bestimmung und moralische Natur des Menschen. Bestimmung und moralische Natur des Menschen. §. 89 – 111. A. Bestimmung des Menschen, in diesem Leben und in der Ewigkeit . Ewigkeit. 89. 90. Leben nach dem Tode. Tode. 91. 92. Wiedererweckung Wiedererwekung der Leiber. 93. Allgemeines Weltgericht . 94. B. Moralische Natur des Menschen §. 95 – 111. 95. 1) Worin sie besteht? Von der Freiheit . 95. 96. 2) Durch Gesetze Gottes, des unumschränkten Oberherrn der Menschen, wird ihr Wille moralisch zum Guten gelenkt gelenckt . 97. Diese sind theils natürliche theils positive. 98. 3) Motive Motive zum Gehorsam gegen die göttlichen Gesetze; 99. insbesondere. insbesondere insbesondere Belohnungen und Strafen. 99. a) Belohnungen . Belohnungen 100 – 103. Zwecke derselben; derselben Zweck derselben 100. Natürliche und positive, in diesem und jenem Leben 101 – 103. 101 . 102. 101. – 103. b) Strafen . Strafen 103. b. – 113. 111. 113. Strafrecht Gottes Unterschied zwischen den göttlichen und menschlichen. 103. b. Strafen 104 – 111. Zwecke der göttlichen Strafen . 104. derselben. 104. 105. Natürliche, Natürliche 106. Positive Strafen , in diesem und jenem Leben. Leben 107 – 110. Dauer derselben derselben. 111. V Zustand des Menschen vor und nach seinem Verfalle. V. Zustand des Menschen vor und nach seinem Verfalle. §. 112 – 131. 112. – 131. A. Der Mensch §. 112 – 126. a) in seinem ursprünglichen anfänglichen 112. 113. und b) jetzigen Zustande. Gute Anlagen. 114. Moralische Verdorbenheit. 115 – 117. Sünden. Sünden 118. c) Ursachen des Verderbens , überhaupt, 119. 120. und der ersten Verschlimmerung des Menschengeschlechts ins besondere. 121. Betrachtungen über den Zusammenhang der jetzigen Verdorbenheit der Menschen mit der Versündigung Adams, und über die Folgen der letztern für Adam Sünde Adams, für ihn selbst 122. und für seine Nachkommen 123. 124. d) Die jetzige Gott ist die jezige Beschaffenheit der Menschen macht, daß alle strafwürdig werden misfällig ; 125. doch hatte Gott hat er die Sünde Adams zuzulassen beschlossen beschloßen zuzulassen beschloßen . 126. B. Anstalten Gottes zur Wiederherstellung des Menschengeschlechts. §. 127 – 131. 127. – 131. a) Was geschehen mußte, wenn dem Menschen geholfen werden sollte. 127. b) Der Mittelpunkt aller, aus Liebe, von Gott nach seinem freien Rathschlusse Rathschluße angeordneten An stalten, ist die durch Christum geschehene Erlösung, 128. welche alle Menschen angehet, wenn sie gleich nicht allen bekannt gemacht worden ist. 129. Von denen, welchen die nähere Offenbarung mangelt. 130. c) Die Schicksale aller einzelnen Menschen unmittelbar nach ihrem Tode, sind mit in dem ewigen unveränderlichen Rathschlusse Rathschluße Rathschluße Gottes über die Welt begriffen. 131. VI Christus, der Wiederhersteller des Menschengeschlechts VI. Christus, der Wiederhersteller des Menschengeschlechts , §. 132 – 151. 132. – 151. A. Jesus 1) ist der Meßias ; 132. 133. 2) wahrer Mensch Mensch , und wahrer Gott Gott . 134. 3) Bey seinem Leben auf Erden 135 – 146. a) zeigte er sich nicht in seiner ganzen Hoheit und wählte sogar ein selbst unter Menschen für niedrig geachtetes enthielt er sich des Gebrauchs seiner unendlichen Kraft, wählte ein niedriges Leben, 135. und war seinem Vater in allem gehorsam . 135. 136. b) Er führte ein öffentliches Lehramt , unterrichtete sowohl das Volk als seine vertrauteren Freunde, und bewies seine göttliche Sendung durch Wunder. Wunder 127–140. 137 – 140. 137. – 140. 127–140. c) Er litte lidte und starb für die Menschen, zu Erreichung vieler und grosser groser großer Zwecke, besonders aber, um den strafwürdigen Sündern Begnadigung zu erwerben . 141 – 143. 141. 141–143. 141. – 143. Wie der Tod Jesu die Begnadigung der Menschen bewirkt habe? 144. 145. Die reine biblische Vorstellung dieser Lehre 145. enthält nichts Gott unwürdiges. 146. 4) In seinem himmlischen himlischen Leben nach dem Tode, besorgt er das ganze Geschäft der wirklichen Seligmachung seiner Erlöseten bis ans Ende der Welt. 147. Zu dem Ende hat er seine Kirche gestiftet, und erhält und regieret sie. 143. 148. 143. a, a. b. B. Von Vou der Kirche und dem Lehramte . §. 149. 150. 250. C. Von der Taufe . §. 151. VII Wie wird der Christ durch seine Religion zu seiner grossen grosen großen Bestimmung geführet? VII. Wie wird der Christ durch seine Religion zu seiner grossen Bestimmung geführet? §. 152 – 170. 152. – 170. A. Es geschiehet dies dieß durch eine vollständige Sinnesänderung . §. 152 – 162. Denn denn 1) den mehresten Getauften fehlt die zur Erlangung der Seligkeit erforderliche moralische Beschaffenheit. Beschaffenheit 152. 2) Daher ist eine Sinnesänderung bey ihnen nöthig. 153. 3) Was durch diese bewirkt werden solle soll , 154. und wie sie geschehe? sowohl überhaupt, 155. als in Absicht der einzelnen dazu gehörigen Stücke dazu gehörigen Stücke . 156. 157. 4) Durch sie wird der Mensch geheiliget , 158. und zu christlichen guten Werken guten Werken geschickt; 159 158. 159. 159. muß aber im Guten, durch den Gebrauch der in der Bibel empfohlnen Mittel, zu beharren und zuzunehmen zuzunehmen suchen, 160. 160 und sich für dem Rückfall hüten. 161. 5) Ihr Urheber Urheber ist Gott. 162. B. Auf dem Wege der Sinnesänderung gelangt der Mensch zur Vergebung der Sünden und zum Antheil an allen durch Christum erworbenen Gütern , 163. vermittelst des Glaubens Glaubens . 164. C. Vom heiligen Abendmahl . 165 – 170. 165. – 170. Vorerinnerung. Die populäre Dogmatik ist Dogmatik , d. h. der Inbegriff derjenigen theoretischen Religionswahrheiten Religionswahrheiten oder Glaubenslehren Glaubenslehren, von welchen auch solche Christen, die keine Theologen werden wollen, unterrichtet werden sollen und können. Dahin gehören aber alle Dogmen Dogmen, welche auf die durch die Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu zu bewirkende moralische Besserung Besserung und Beglückung Beglückung der Menschen einen nähern Einfluß haben, und dabey einer auch den Nichttheologen verständlichen Behandlung fähig sind. Von daher in den populären Unterricht vom theoretischen Theil der Religion allein gehören, unterscheidet sich von weil sie allein gemeinnützig und gemeinverständlich sind, auch allein in den populären Unterricht vom theoretischen Theil der Religion gehören. Sie unterscheidet sich von der Schuldogmatik Schuldogmatik unterscheidet sich demnach die populäre durch ihren den Zweck, ihren den Inhalt oder die Auswahl der abzuhandelnden Lehrsätze , und ihre die Behandlungsart. Der Zweck der populären Dogmatik ist, die Bildung Bildung einsichtsvoller Christen zu befördern; dahingegen Denn durch den Vortrag der Schuldogmatik soll der Schulgerechte Theologen zubereitet werden sollen. In Absicht des Inhalts muß zwar auch die populäre Dogmatik in ihrer Art und zu ihrem Zweck vollständig seyn, und darf nicht auf die ersten Anfangsgründe der Christenlehre eingeschränkt werden, weil sie sonst für fähigere und im Nachdenken geübte Christen nicht zureichend wäre, und selbst die gründliche Einsicht in die vorgetragenen Lehrsätze Theolog, durch die gelassenen Lücken erschwehret werden würde. Gleichwohl aber bleibt Es kann sogar wegen des Bedürfnisses vieler Zeitgenossen, denen durch Jugendunterricht Jugendunterricht, Lektüre und Gewohnheit gewisse Theorien nun einmal wichtig sind, rathsam oder nöthig seyn, manches, was sonst entbehrlich wäre, aufzunehmen, um nicht Viele der Stützen ihrer Tugend und Gemüthsruhe unbedachtsam zu berauben, und um an die Stelle krasser und vielleicht schädlicher Vorstellungsarten vernünftigere, schriftmäsigere und unschädliche an die Hand geben zu können. Aber in der Regel, und wenn nicht Rücksichten auf die nur bemerkten Umstände eine Ausnahme zu machen rathen, bleibt gleichwohl aus Erlernung der populären Dogmatik billig alles ausgeschlossen aber der einsichtsvolle Christ gebildet werden. Alles Inhalt, Behandlungsart, und Zweck. Alles , was seine Stelle in der Schuldogmatik bloß gewißen, zumal ältern und nur die theologischen Systeme betreffenden gewissen blos gewissen Streitigkeiten, oder den nicht geradehin zu verachtenden Bemühungen der Scholastiker Scholastiker zu verdanken hat, oder hat; alles, was nicht ohne unmittelbare Anwendung gelehrter Hülfsmittel Hülfsmittel verständlich gemacht werden kann, oder in keinem hat; alles was nicht in einem nahen Zusammenhang mit der moralischen Beglückung Beglückung der Menschen stehet, sondern bloße blose , obgleich nicht immer unnütze, gelehrte Spekulation über Religionswahrheiten ist, zumal wenn sie oder mit Recht nicht ohne Grund von uns für problematisch gehalten wird. Bey dem Vortrage der zur populären Dogmatik gehörigen Lehren enthält man sich alles dessen, wodurch er den nichttheologischen Zuhörern unverständlich werden würde. Man braucht daher werden kan, gehört zur populären Dogmatik eben so wenig, als die wird, bleibt von dem Inhalt der populären Dogmatik ausgeschlossen. Bey ihrem Vortrag enthält man sich der in den Schulen der Theologen mit gutem Grunde Grund eingeführte technische Grund eingeführten technischen Terminologie Terminologie nicht, und redet eben so wenig in bloß Terminologie, ohne deßwegen nur in biblischen, oft eben so schwehr zu verstehenden, Formeln Formeln zu reden ; man vermeidet eigentlich gelehrte , d. i. solche Beweißarten, deren Gründlichkeit und Stärke ohne wissenschaftliche Kenntnisse nicht eingesehen werden kann; man wählt die zum leichtern Verstand und zur praktischen Behandlung Zweck bequemste Ordnung, und stellet die Dogmen Dogmen geflissentlich von der Seite vor, von welcher sie Menschen zu bessern oder zu beruhigen am wirksamsten seyn können. Terminologie. Durch den Vortrag der Schuldogmatik Schuldogmatik wird der Schulgerechte Theolog, gebildet durch die Erlernung der populären aber der einsichtsvolle Christ. in den populären Unterricht Die zunehmende Verstaatlichung des Schulwesens und die Herausbildung der Pädagogik zu einer eigenständigen Wissenschaft sind historische Wegmarken im Übergang von der Katechetik zur aufklärerischen Religionspädagogik. Zu deren epochenspezifischen Charakteristika gehört die Unterrichtsmethode der Sokratik, die das herkömmliche Memorieren katechetischer Texte durch ein praxisorientiertes Dialogverfahren ersetzte und vor allem von der philanthropischen Bewegung um Johann Bernhard Basedow (1724–1790) und Christian Gotthilf Salzmann (1744–1811) realisiert wurde. Allerdings gehörte der schulische Religionsunterricht im 18. Jh. als Teil der kirchlichen Verkündigung zum Arbeitsfeld des professionalisierten Pfarrers. Analog zum Lehrerbegriff bezieht sich die Rede vom Religions- oder Volksunterricht im populartheologischen Diskurs der Aufklärung auf die Gesamtheit der Pfarrertätigkeiten: Auch Predigt, Sakramentsverwaltung, Konfirmation etc. gelten als „populärer Unterricht“. II. Billig sollte jeder, zumal nach Aufklärung Aufklärung strebender, Laie eine so richtige, vollständige und gründliche Kenntniß der populären Dogmen der Christen sich zu verschaffen suchen, als es ihm nach seinen Fähigkeiten und Umständen möglich ist. Allein dem Prediger, der Der Prediger soll nicht bloß blos für sich als für sich als Christ die Glaubenslehren Glaubenslehren der Christen kennen , sondern auch als als Lehrer Lehrer von Christen ist, und andere in diesen Dogmen unterrichten soll, ist doch des Volcks zu einem nach verschiedenen Absichten verschiedenen Vortrag derselben geschickt seyn. Mithin muß er eine des Volks zu einem nach verschiedenen Absichten verschiedenen Vortrag derselben geschickt seyn. vorzügliche Kenntniß derselben, und folglich Ihm ist also ein eigenes Studium Studium der popu lären Dogmatik nöthig. Die hierdurch erlangte Einsicht in die Glaubenslehren Glaubenslehren Kenntniß der Dogmen ist nicht geradehin mit gelehrte Kenntnis der populären Dogmatik sich erwerben. Diese unterscheidet sich von derjenigen einerley, wodurch der Schulgerechte Dogmatiker Kenntnis der Glaubenslehren, die billig jeder aufgeklärte Laie sich auszeichnet; sie unterscheidet sich aber auch von der Kenntniß eines, obgleich wohlunterrichteten, Laien der Glaubenslehren, welche billig jeder aufgeklärte Laie sich zu verschaffen suchen sollte, zu verschaffen suchen sollte, durch mehrere Vollständigkeit, strengere Ordnung, größere grösere Deutlichkeit Deutlichkeit und Bestimmtheit, und vornehmlich durch die Geschicklichkeit, die Lehrsätze nicht nur bündig aus der Bibel und Vernunft Vernunft zu beweisen, und sie gegen Einwürfe, die auser der Schule ersonnen sind, zu vertheidigen , sondern auch nach verschiedenen Absichten verschiedentlich, jedoch immer deutlich, praktisch und so sie vorzutragen, wie es den Fähigkeiten und Bedürfnissen der jedesmaligen Zuhörer angemessen ist. Hierzu aber gehöret gewiß eine tiefe Einsicht in den ganzen Umfang der populären Dogmen, in ihren Zusammenhang untereinander, in ihre Gründe, und in die mannigfaltigen mannichfaltigen Arten ihrer möglichen praktischen Anwendung Anwendung; welches alles ein sehr ernstliches Studium derselben voraussetzt . III. Die hier zu ertheilende Anleitung zum Studium der populären Dogmatik soll Die gelehrtbehandelte populäre Dogmatik ist weder mit einer in den dem gewöhnlichen Homilienton Homilienton eingekleideten Schuldogmatik Schuldogmatik, an welcher nichts als vielleicht die Form populär ist, noch mit einem auf Erbauung Erbauung d. i. Ver mehrung moralischer praktischer Vollkommenheiten Vollkommenheiten der Christen unmittelbar abzielenden Vortrage Vortrag der Dogmatik Dogmen , noch mit der Anweisung, was überhaupt bey dem Vortrage Vortrag wie der Vortrag der Religionslehren für das Volk, in Katechesationen Katechisationen oder zusammenhängenden Reden, um ihn faßlich und eindringlich zu machen, zu beobachten faßlich einzurichten sey, noch mit der katechetisch katechetischen Theologie, welche nur bey den Anfangsgründen stehen bleibt, und auser den Dogmen auch die Moral Moral begreifen sollte engere, zum Theil auch weitere, Grenzen hat engere, zum Theil auch weitere Grenzen hat , noch auch mit der biblischen Theologie, welche in einer schicklichen Ordnung die mit biblischen Wörtern ausgedrückten Begriffe und Sätze entwickelt, und bey der populären Dogmatik zum Grunde liegen muß, einerley seyn . Am nächsten mit der populären Dogmatik ihr verwandt, und auf sie gebauet, ist die praktische Dogmatik , welche sich mit Darlegung des Einflußes der theoretischen Religionswahrheiten Religionswahrheiten auf Tugend Tugend und Glückseligkeit Glückseligkeit beschäftigt. Beide Beyde können füglich mit einander verbunden werden, – wenn es die zum Vortrage Vortrag bestimmte Zeit erlaubt. Doch kann es auch hinreichen, wenn an einzelnen Beispielen die wirkliche praktische Anwendung der populär behandelten Dogmen gezeigt wird. *) *) Bey mehrern Dogmen sollen mündlich Beispiele gegeben werden. IV. Die wichtigsten Hülfsmittel Hülfsmittel sind, Studium der Bibel, eine von den bloß blos in der Schu le brauchbaren Subtilitäten entladene Philosophie Philosophie, und Kenntniß Kenntnis des Menschen. An Büchern , welche zu unserm Zweck mehr oder minder genutzt weniger genuzt werden können, fehlt es seit einiger Zeit weniger als ehedem nicht ganz . V. Jeder Prediger soll zugleich, wenigstens in gewissem Grade, Theolog seyn. Daher muß er er auch die Schuldogmatik Schuldogmatik kennen . Diese dient ihm zu einer auf seine Bestimmung näheren Bezug habenden Uebung im schärfern zusammenhängenden Nachdenken, und wird ihm selbst zur geschickten Führung seines Amt Amts wichtige Dienste lei sten; zwar nicht nichr unmittelbar auf der Kanzel, oder bey dem kate chetischen Unterricht , oder vor dem Krankenbette, oder im Beichtstuhl ; denn an alle diese Orte gehört sie nicht hin: wohl aber zur Erlangung einer desto tiefern und zusammenhängendern Einsicht in die Theorie der Religion, zur Befestigung seiner eignen Ueberzeugung, zur Hebung beträchtlicher Zweifel Zweifel bey sich und andern, zur Beurtheilung mancher von Schuldogmatikern seiner eignen oder andrer Religionspartheyen gemachten Einwürfe, zur unpartheyischen Prüfung der verschiedenen Systeme der Theologen, zur Widerlegung gefährlicher Irrthümer, (im Fall ihn Pflicht hierzu auffordern auffodern sollte,) zum Verstand theologischer Bücher, zumal der ältern, und selbst der symbolischen, u. s. w. Theorie der Religion Die zeitgenössische theologische Fachwelt verband mit dem Begriff weder eine rein soziologisch verfahrende Religionstheorie noch eine religionswissenschaftliche Verhältnisbestimmung exklusivistischer, inklusivistischer oder pluralistischer Ausprägung. Vielmehr verweist hier die „Theorie der Religion“ auf die theologische Beschäftigung mit der christlichen Religion, die sodann auch zum zentralen Anliegen aufklärerischer Dogmatik geworden ist. So hat die protestantische Aufklärungstheologie in ihrer Religionstheorie vor allem dem Gedanken einer natürlichen Religion dadurch Rechnung getragen, dass sie zwischen der „Religion Jesu“ und der kirchlichen Lehrtradition unterschieden und die subjektive Aneignung christlich-religiöser Gehalte betont hat. Insofern musste die Religion als „eine Angelegenheit des Menschen“ (J.J. Spalding, vgl. SpKA I/5) von der Theologie als Fachwissenschaft, deren reflektiertes Hauptthema sie freilich wurde, konsequent unterschieden werden. Griesbach verwendet den Begriff mehrfach als Gattungsbezeichnung seiner eigenen Schrift. VI. Da es, wie die Erfarung Erfarung auch bezeugt, bedenklich bedencklich ist, dem künftigen Prediger allein es zu überlassen, aus der Schuldogmatik (ob ihr gleich in neuerer Zeit viele unnütze Auswüchse abgeschnitten worden, und sie daher der populären näher ge bracht ist,) sich selbst eine populäre zu abstrahiren, so ist eine besondere Anweisung zur letztern leztern nicht überflüßig . Doch überlassen wir es billig dem Volkslehrer Volkslehrer, theils aus den Sätzen, welche einer populären Behandlung fähig sind, diejenigen, welche gerade für seine Zuhörer und zu jeder Art der Vorträge schicklich sind, jedesmal auszuwählen, und die, welche nur bey Privatun terredungen mit aufgeklärter aufgeklärteren aufgeklärten Personen zu benutzen sind, von solchen, die in öffentliche Belehrungen des Volks gehören, zu unterscheiden. Denn es wäre gewiß eben so unnütz als weitläuftig, und zeugte von sehr wenigem wenigen Zutrauen zu den Fähigkeiten derer, die Volkslehrer Volkslehrer sind oder werden wollen, wenn man über jeden besondern Fall besondere Vorschriften geben wollte. Die allgemeine populäre Dogmatik, welche allen Arten von Religionslehrer Religionslehrern zu nützen bestimmt ist, fasset daher unterscheiden, theils die eigentlich populäre Form ihnen zu geben. Denn die populäre Dogmatik fasset alles in sich, was Lehrer der Religion (im Gegensatz gegen Lehrer der Theologie) unter allerley Umständen, auf mannichfaltige Weise, bald der Jugend, bald dem Volk, bald kultivirteren cultivirteren Personen, nach ihren verschiedenen Bedürfnissen, öffentlich oder privatim, von theoretischen Religionswahrheiten Religionswahrheiten populär populär vorzutragen haben, und enthält also freilich manches, was weder in Katechesationen Katechisationen noch in Predigten gehöret. Eben so bleibt es auch dem Volkslehrer überlassen, den Materialien, welche ihm die populäre Dogmatik darbietet, die eigentliche populäre Form zu geben. Wenigstens wäre es ganz unzweckmäßig, Auch wäre es nicht zweckmäsig, eine akademische Anleitung zum Studium der populären Dogmatik selbst populär einzukleiden, und sie in so fern zum Muster eines populären Vortrags aufzustellen. Auch gehörte es nicht zur Absicht dieses Buchs, (§. III. ) eine nähere An weisung zu geben, wie die Lehren der populären Dogmatik in Absicht auf den Vortrag auf eine wahrhaft populäre Art vor dem Volk Volk zu behandeln seyen. Doch soll in einigen Anmerkungen auf manche der wichtigsten Rücksichten, welche der Volkslehrer zu nehmen hat, hingedeutet werden zur gelehrten Kenntnis der populären Dogmatik in populärer Form vorzutragen . Religion, Offenbarung und nnd Bibel *) . *) a. Mit diesem Abschnitte, auf welchen sich die Ueberzeugung von der Richtigkeit aller im Folgenden aus der Bibel zu führenden Beweise Beweise gründet, machen wir den Anfang . Anfang . b. Bey dem Unterricht der Jugend hingegen muß man diese Materie so lange versparen, bis die Lehrlinge schon die christliche Religion, ihrem Inhalt und ihrer vortrefflichen Beschaffenheit nach, kennen gelernt haben. In Absicht der Ausführlichkeit und Einrichtung des Beweises für die Wahrheit Wahrheit der christlichen Religion richtet sich zwar der Jugendlehrer Jugendlehrer nach den verschiedenen Fähigkeiten der Schüler und der wahrscheinlich vorauszusehenden größern oder kleinern Gefahr der Verführung; aber allemal muß er doch den Beweis in seiner Art vollständig und so führen, daß das Herz für die Religion interessirt, den leicht entstehenden Zweifeln möglichst vorgebeugt, und auf die dem Lehrling künftig vielleicht bekannt werdenden Einwürfe die Antwort unvermerkt zum voraus an die Hand gegeben werde. c. Bey öffentlichen Vorträgen an das Volk können gelegentlich, jedoch nur sparsam und soviel es Bedürfniß Bedürfnis für die Gemeinde ist, einzelne Theile dieses Beweises wiederhohlt wiederholt und ohne ekelhafte Declamation oder unnütze, wo nicht gar schädliche, Polemik Polemik dem Verstand und Herzen der Zuhörer angedränget werden. Nie setze sich der Volkslehrer Volkslehrer, wenn er dergleichen Materien vor der versammleten Gemeinde abhandelt, den durch öffentliche Reden kaum jemals zu erreichenden Zweck vor, Ungläubige und Religionsspötter Religionsspötter zu bekehren, sondern seine Absicht sey vielmehr, die Christen in ihren Ueberzeugungen zu befestigen, ihnen für das, was sie bisher vielleicht bloß aus Vorurtheil annahmen, sichere Gründe zu zeigen, sie für den Eindrücken, welche leichtsinniger Spott, oder Reizungen zum Laster unter der Larve der Irreligion, auf sie machen könnten zu verwahren, vornehmlich aber, ihnen eine vernünftige Ehrerbietung und Liebe gegen die so vortrefliche und so wohl gegründete Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu beyzubringen, und sie hierdurch zur willigen Befolgung ihrer Vorschriften geneigt zu machen. Damit nun der Lehrer zu diesem allem geschickt sey, und besonders d. in Privatunterredungen auch aufgeklärter aufgeklärteren Zweiflern Genüge Gnüge leisten und allenfalls zudringlichen Spöttern begegnen könne, e. muß er den ganzen Beweis nach allen seinen Theilen und den verschiedenen Wendungen, die man ihm geben kann, oft und wohl und mit Rücksicht auf die gewöhnlichsten Zweifel Zweifel durchdacht haben. Auch muß f. der vollständige Vortrag des Beweises so geordnet seyn, daß nicht nur jeder Satz hinlänglich vorbereitet sey, sondern daß auch, im Fall sich jemand seine Zweifel gegen einige zu beweisende Sätze oder Beweisarten z. E. §. 14. e. f. d. e. §. 15. f. §. 18. nicht benehmen ließe, doch die Ueberzeugung von der Richtigkeit der übrigen so wenig als möglich dadurch gehindert oder gestört werde. Man stelle also diejenigen dieienigen Sätze und Beweise, gegen welche man den hartnäckigsten Widerspruch vermuthet, so viel möglich, zuletzt, und mache die übrigen, zumal die wichtigsten, von ihnen unabhängig. z. B. §. 12 12. vergl. §. 14. und §. 10 – 17. vergl. §. 24 – 28. g. Nicht alle Beweise sind gleich brauchbar für alle. Man verschreie daher nicht aus Vorliebe zu Einem die übrigen, und wähle jedesmal den, von welchem man sich die beste Wirkung verspricht. In Absicht [...] des Beweises für die Wahrheit der christlichen Religion Einige Neologen sahen die Herausforderung der Theologie weniger wie noch im konfessionellen Zeitalter in der inneren Differenziertheit des Christentums, sondern eher in der Konfrontation mit der offenbarungskritischen westeuropäischen Religionsphilosophie bzw. deren Rezeptionen im deutschsprachigen Raum. Vor diesem Hintergrund wurden verstärkt apologetische Argumentationsmuster in die dogmatische Lehrbildung aufgenommen, über die der Wahrheitsanspruch der christlichen Religion gegenüber den kritischen Einwänden verteidigt werden sollte. Dieses Anliegen ist keineswegs im Zeitalter der Aufklärung erstmalig formuliert worden, sondern wurzelt bereits im 2. Jh. bei Justin, Tertullian etc. Wenngleich es durch das Mittelalter hindurch von den meisten theologischen Entwürfen verfolgt worden ist, hat sich der Begriff der Apologetik erst durchgesetzt, als die im Mittelalter erreichte universale Stellung des Christentums in der Frühen Neuzeit an Selbstverständlichkeit verlor. Nach den erstmals auf die natürliche Religiosität des Menschen zielenden apologetischen Bemühungen der Frühaufklärung ist die Apologetik schließlich im späten 18. Jh. in den theologischen Disziplinenkanon aufgenommen (G.J. Planck) und anthropologisch ausgeweitet (J.J. Spalding) worden. 1. Die Vernunft Vernunft sagt uns, daß ein Gott, ein ewiger, allmächtiger, allwissender, all weiser, allgütiger, gerechter, wahrhafter, allgütiger, allwissender, wahrhafter, allweiser Gott ist; daß er die von ihm geschaffene Welt, auch die moralische, regiert, auf das gütigste, weiseste, gerechteste, zur Beförderung der Wahrheit Wahrheit, Tugend Tugend und Glückseligkeit Glückseligkeit unter seinen vernünftigen Geschöpfen, regiert; daß wir Menschen ihn , obschon unvollkommen, erkennen können; daß wir verpflichtet sind, dieser Erkenntniß Erkenntnis zu Folge ihn zu verehren, d. h. unsre Gesinnungen und Handlungen unserm Verhältniß Verhältnis gegen Gott und seinen erkennbaren Absichten gemäs einzurichten, oder oder, welches einerley ist, aus schuldiger Ehrfurcht Liebe Ehrfurcht, Liebe, Dankbarkeit und Gehorsam gegen Gott zu Vermehrung der Vollkommenheit Vollkommenheit und wahren Glückseligkeit Glückseligkeit unsrer selbst und andrer stets gern thätig zu seyn; und endlich, daß wir ohne diese regiert; und daß seine vernünftigen Geschöpfe ohne pflichtmäsige pflichtmäßige Verehung Verehrung ihres Gottes, welche allemal Erkenntnis desselben voraussetzt, d. h. ohne subjektiv subjective subjektive Religion , nicht möglichst glücklich glücklich seyn können. 2. Da endliche Wesen so wenig der höchsten Glückseligkeit Glückseligkeit als der höchsten Vollkommenheit fähig sind, so ist man glücklich, wenn man, bey den unserm Zustande Zustand etwa anklebenden Unvollkommenheiten, empfindet, daß die Vollkommenheiten desselben überwiegend sind und noch immer zunehmen. Je wichtiger die Vollkommenheiten sind, je vollständiger die Kenntniß Kenntnis und inniger die Empfindung Empfindung derselben, derselben und je zuverläßiger ihr vorausgesehener Zuwachs ist, desto größer ist die Glückseligkeit Glückseligkeit. Da nun die moralisch moralische Natur des Menschen (§. 95. ) seinen größten grösten Vorzug vor den übrigen Bewohnern dieser Erde ausmacht, so besteht die höhere Glückseligkeit desselben nicht im in größten Maaße grösten Maas angenehmer sinnlicher Empfindungen, ja nicht einmal allein im Genuße Genuß intellektueller Vergnügungen Vergnügungen, sondern vornehmlich gehöret dazu frohes in dem Bewustseyn des zunehmenden Uebergewichts derjenigen Vollkommenheiten, deren der Mensch durch seine moralische Natur fähig ist. Moralische Güte Güte unsrer Gesinnungen und Handlungen ist der Vollkom menheiten des moralischen Zustandes über dessen Unvollkommenheiten. Die Güte Güte unsrer moralischen Gesinnungen macht nicht nur alle andre Vergnügungen erst recht schmackhaft, erhöht und sichert sie, sondern ist auch selbst die reinste Quelle der edelsten Freuden und des dauerhaftesten Glück Glücks , ja sie macht uns auch alle andre Vergnügungen erst recht schmackhaft, und erhöht und sichert sie . 3. Die Unsre moralisch moralische Güte Güte der Menschen aber wird aber Unsere moralische Güte Güte aber wird immer höchst mangelhaft und unbeständig seyn, seyn seyn ohne Religion , welche unsre große grose Bestimmung uns entdeckt, (§. 89. ff. ) uns über unsre Pflichten Pflichteu aufklärt und uns mit mehrern merhern bekannt macht, die edelsten allezeit wirksamen Motive zur Ausübung der Tugend, sollte sie auch jedem menschlichen Auge un bemerkt bleiben, giebt, uns zur Erfüllung unsrer Pflicht geneigt macht, diejenige Ruhe und Heiterkeit des Gemüths, welche der Uebung der Tugend so vortheilhaft ist, mehr als alles befördert, Tugend giebt, wenn die Beobachtung unsrer Pflichten uns nachtheilig zu werden scheint unsrer Tugend zu Hülfe kommt, und uns Muth und Stärke zum Kampfe, ohne welchen die Tugend nicht die nöthige Festigkeit erlangt, verleihet etc. Ueberdieß Ueberdies kommt etc. Ueberdieß beschäftigt die Religion unsern Verstand Verstand mit den erhabensten und gemeinnützigsten Wahrheiten, schärft unsern Blick auf das viele Gute das wir immer in jedem Augenblicke genießen geniesen , lehrt uns in dem Allmächtigen den allgütigen Vater der die Menschen kennen, und unsre unsere Schicksale als Fügungen des Allweisen betrachten, tröstet uns in Widerwärtigkeiten, knüpft die Bande der Gesellschaft fester, öfnet die frölichsten Aussichten Aussichten in die Zukunft, knüpft die Bande der Gesellschaft Gesellschaft fester der Zukunft etc. Ohne Religion ist der Mensch unendlich weniger glücklich glücklich, als er seyn kann, und der große minder aufgeklärt aufgeklärte Haufe genießt ohne sie kaum ein anderes, als das mit dem Viehe ihm gemeinschaftliche sinnliche Vergnügen viel mehr Glück, als das Vieh wenig glücklicher als das Vieh . 4. Die reine Stimme der Vernunft Vernunft, ist Gottes Stimme durch die Natur Natur. Es entdeckt uns also Gott sein Daseyn, seine Eigenschaften, seine Werke, vieles von seinen Absichten und seinem Willen, unsre Abhängigkeit Abhängigkeit von ihm, und zum Theil seinen Willen und die Pflicht und rechte Art ihn ihm zu verehren, durch die Natur. Daher die natürliche Religion . Religion , Der Inbegriff der Religionswahrheiten heißt die objektiv objektive Religion. Objektive natürliche Religion, wissenschaftlich behandelt, giebt die, von Predigern oft zu sehr leider oft vernachläßigte, natürliche Theologie Religion , die selbst dem christlichen Religionslehrer wichtig seyn muß . natürliche Religion Das in Erscheinung tretende Konzept einer religio naturalis als Basis aller Religion muss vor dem Hintergrund des seit dem konfessionellen Zeitalter zunehmend präsenten Gedankens einer natürlichen Gotteserkenntnis bzw. im Kontext der Auseinandersetzung mit dem deistischen Konzept der natürlichen Religion verstanden werden. Die frühaufklärerische Theologie hat erstmals das natürliche Gottesbewusstsein als Voraussetzung dafür gesehen, die von Gott geoffenbarte christliche Religion als die wahre Religion verstandesmäßig erkennen zu können. Im 18. Jh. zielte der Gedanke zunehmend auf das religiöse Subjekt, das seine Glaubenssätze aus dem Vernunftgebrauch hervorbringt. Daher findet sich in der Anleitung auch der Begriff „Vernunftreligion“ (§ 6). Das Religionsthema und die Rolle der menschlichen Vernunft zum Angelpunkt ihrer systematischen Glaubensreflexion gemacht zu haben, gehört insgesamt zu den wesentlichen Leistungen der aufklärerischen Dogmatik. 5. Die Vernunft Vernunft hat nichts gegen die Möglichkeit einer auf einem andern Weg Wege , als durch die Natur, ertheilten nähern Offenbarung Offenbarung Gottes. Unmittelbar von Gott dem einem Menschen gegebene Belehrungen sind weder an sich unmöglich, noch auch läßt sich behaupten, daß sie durchaus überflüßig oder wohl gar nachtheilig, und also der Weisheit Gottes entgegen seyn, oder Fehler in der anfänglichen Einrichtung der Natur Natur voraussetzen. Gottes, welche nicht nur diejenige Wahrheiten Wahrheiten die durch natürliches Nachdenken sich erkennen lassen, wiederhohlen , sondern auch andre, die uns sonst unbekannt bleiben würden, ent decken kan. Muthmaslich würde eine solche Offenbarung nur wenigen Menschen unmittelbar wiederfahren, weil sie durch diese auf die übrigen mittelbar gebracht werden kan. In diesem Fall würden authentische Nachrichten und Urkunden, von jener unmittelbaren Mittheilung und dem Inhalt der Offenbarung, die Erkenntnisquelle Erkenntnisquelle der geoffenbarten Religion für später lebende Menschen seyn. Unmittelbar von Gott dem Menschen gegebene Belehrungen Die Unterscheidung von unmittelbarer und mittelbarer göttlicher Belehrung hängt mit dem graduellen Eingebungsverständnis zusammen, das Griesbach in seiner vierteiligen Schrift Stricturae in locum de theopneustia librorum sacrorum (1784–1788) entfaltet. In ihr setzt sich Griesbach kritisch mit der Schriftlehre der altprotestantischen Orthodoxie auseinander, nach der der Wortlaut des Neuen Testaments auf unmittelbare Weise von Gott eingegeben ist: Diese v.a. in 2Tim 3,16 belegte, auf dem Ausdruck γραφὴ θεόπνευστος basierende Charakterisierung führte über die lateinische Übersetzung scriptura divinitus inspirata zum Begriff der „Inspiration“. Im Zuge der westeuropäischen Aufklärung erkannte man in dieser Annahme und ihrem Absolutheitsanspruch zunehmend eine Fehlinterpretation: Griesbach zufolge lässt sich durch exegetische Tiefenbohrungen in jeder biblischen Schrift das Wesentliche vom Unwesentlichen und das Eingegebene von seiner historischen Einkleidung unterscheiden. Die für eine göttliche Einflussnahme noch in Frage kommenden Textstellen würden dann nicht mehr als Ergebnis direkter Geisteseinwirkungen und wortgenauer Inspiration, sondern als Endprodukt einer providentiellen Leitung menschlicher Kommunikationen interpretiert. Auf diese Weise ließ sich die göttliche Autorität der Heiligen Schrift sichern, ohne noch in vollem Maße die Verbalinspiration anzuerkennen. 6. Eine solche Offenbarung wäre vielmehr sehr wünschenswerth . Denn wenn gleich Gott auch durch die Vernunftreligion Vernunftreligion, welche allerdings ein Beförderungsmittel der Tugend ist, Menschen zur Glückseligkeit Glückseligkeit in diesem und jenem Leben führet, und von niemand etwas fordert, das ihm schlechterdings unmöglich ist, mithin die natürliche Religion natürliche Religion nach Gottes Urtheil Urtheile für denjenigen hinreichend seyn muß, der keine anderweite Offenbarung empfangen hat; auch es gewiß ist, daß Gottes Vorsehung Vorsehung und Regierung auch über das Reich der Wahrheit, zumal der Religionswahrheiten, waltet, und die Erkenntniß Erkenntnis derselben der natürlichen Religion befördert : so lehret doch die Erfarung Erfarung Erfahrung , daß daß, so lang bey den Menschen, wie sie wirklich sind, die Vernunft sich selbst überlassen bleibt, es den Religionswahrheiten Religionswahrheiten an Vollständigkeit, Richtigkeit, Gewißheit, und besonders an Wirksamkeit und allgemeiner Brauchbarkeit für alle Classen Klassen von Menschen zu mangeln pflege pflegt . Und überhaupt, je mehr je mehr wahre Religion Religion , desto mehr Glückseligkeit Glückseligkeit . alle Classen von Menschen Das populartheologische Schrifttum der Spätaufklärung war durchgehend von dem Versuch gekennzeichnet, einen differenzierten Begriff von dem „Volk“ oder den Adressaten ihrer literarischen Produktivität zu gewinnen. Durch die noch weitestgehend hierarchische Gliederung des sozialen Gefüges in Deutschland kamen Bildungsgrad, Beruf und Stand sowie ggf. politischer Einfluss als Unterscheidungskriterien in den Blick. Obwohl Griesbach eine solche Einteilung selbst nicht vornimmt, lässt er sie in seine dogmatischen Überlegungen einfließen. Anstelle von „Volk“ verwendet Griesbach in der Anleitung auch den Begriff „Nichttheologen“. In der zweiten Hälfte des 18. Jh.s sollte sich die aufklärerische Wissenspopularisierung nicht mehr nur auf das gebildete Bürgertum beschränken, sondern vielmehr auf die in sich vielfältig differenzierte bäuerliche Bevölkerung ausweiten. Die Bedeutung dieser vorwiegend von Pfarrern getragenen Bildungsinitiative ist für die historische Einordnung der Anleitung kaum zu unterschätzen. 7. Wahrscheinlich kam Gott, der nach seiner unermeßlichen Güte will, daß die Menschen möglichst glücklich, und also durch Religion glücklich, (§. 2. 3. ) seyn sollen, mit einer nähern Offenbarung gleich Anfangs den dem ersten Menschen , zu welchen welchem wir doch endlich hinauf steigen müssen, zu Hülfe. Und daß dies dieß auch in der Folge zu wiederhohlten wiederholten malen geschehen seyn seyu möge, läßt sich vermuthen , wenn man A) bedenkt, daß die erste Offenbarung den geringen Fähigkeiten der ersten Menschen angemessen seyn muste, und wahrscheinlich nicht lange rein und wirksam bleiben konnte: konnte; B) überlegt, 1) worin die höhere Glückseligkeit Glückseligkeit des edelsten Geschöpfs auf des allgütigen Gottes Erdboden bestehet; (§. 2. ) 2) daß der Mensch mit Anlagen zum wirklichen Genuß Genuße Genuß dieser höhern Glückseligkeit Glückseligkeit (§. 95. 114. ) von dem Schöpfer Schöpfer begabt ist; 3) daß diese Anlagen ohne Religion vergeblich seyn würden; würden (§. 3. 3 ) 4) daß die natürliche Religion zwar an sich betrachtet allen Menschen möglich ist, daß aber nicht nur viele Zeit verstreichen würde, ehe eine Nation bloß blos durch den Gebrauch ihrer Vernunft Vernunft sie einigermasen vollständig, richtig und zuverläßig kennen lernte, sondern daß auch Vernunftreligion Vernunftreligion , selbst unter kultivirten Völkern, von Hunderttausenden kaum bey Einem in einem solchen Grade von Klarheit, Richtigkeit und Wirksamkeit Wircksamkeit wirklich gefunden wird, (§. 6. ) der auf die Beglückung Beglückung einzelner Menschen oder ganzer Gesellschaften einen Einfluß haben kann; dahingegen ein unmittelbarer göttlicher Unterricht weit brauchbarer für jedermann Jedermann ist; seiner übrigen Vorzüge nicht zu gedenken; ferner kan; 5) daß gewisse, dem sich selbst überlassenen Menschen schwer schwehr vermeidliche, Religionsirrthümer Religionsirrthümer leicht schreckliche Wirkungen hervorbringen können; endlich 6) daß das unter einer einzigen Na tion durch eine unmittelbare Offenbarung Offenbarung aufgesteckte Licht, durch eine bis ins unendliche fortgehende Reperkussion seiner Stralen, auf alle Nationen , die mit jener in irgend einer noch so entfernten und mittelbaren Verbindung stehen, eine wohlthätige Wirkung in gewissem Grade haben konnte; wodurch der Einwurf von der allerdings fast unmöglichen Allgemeinheit einer unmittelbaren Offenbarung, und daß doch der größte gröste Theil der Welt ohne alle Offenbarung geblieben sey, mithin Gottes Absicht mit den Menschen auch ohne sie müsse erreicht werden können, großentheils grossentheils wegfällt. wegfällt; 7) daß eine unmittelbare Offenbarung weder dem Allmächtigen schwehrer zu bewirken ist, als natürliche Veränderungen, noch auch beweißt, daß die anfängliche Einrichtung Gottes fehlerhaft gewesen sey. 8. Eine wahre Keine angebliche göttliche Offenbarung muß a) keiner kann als wahr angenommen werden, wenn sie a) einer evidenten Wahrheit Wahrheit der natürlichen Religion und der Vernunft widersprechen widerspricht , b) der Würde Gottes und c) der Natur des Menschen nicht angemessen seyn ist ; d) die Veredlung der seyn, c) ganz auf wahre Beseligung Beseligung des Menschen und ihre wahre Glückseligkeit Glückseligkeit der Menschen , einzeln und in der Gesellschaft betrachtet, nicht zum Zweck haben hat , und e) da wo sie in ihrer Reinheit erkannt und ausgeübt wird, diese nicht auch in der That bewirken bewirkt ; f) wenn gegen diejenigen dieienigen abzwecken, d) in den ganzen Plan der göttlichen Regierung der Welt, wie die Geschichte ihn uns darlegt, einpassen; e) dieienigen , welche sie zuerst bekannt gemacht haben, muß kein ein gegründeter Verdacht müssen auf keine Weise der Schwärmerey Schwärmerey, des Betrugs u. d. gl. vorhanden verdächtig seyn ist . 8. b. Taugliche Beweise Beweise für die Wahrheit Wahrheit einer solchen an sich Gott anständigen, durch ihre Wir kungen sich empfehlenden, und sonst unverdächtigen göttlichen Offenbarung Offenbarung würden seyn, a) wenn der redliche und tugendhafte Mann, der sie erhal ten zu haben standhaft versichert, in einer solchen Lage sich befunden hat, daß sich nicht begreifen läßt, wie er natürlich zu solchen Kenntnissen gekommen seyn sollte solte ; b) wenn die Offenbarung Offenbarung in den ganzen Plan der göttlichen Regierung der Welt, wie die Geschichte der vorhergegangenen und folgenden Zeiten ihn darlegt, genau einpasset, als ein Glied in der langen Kette göttlicher Veranstaltungen zur successiven moralischen Veredlung Veredlung des Menschengeschlechts erscheint, zum voraus vorbereitet war, und bey ihrer ersten Bekanntmachung und Fortpflanzung merklich den Schutz der Vorsehung Vorsehung genossen genoßen hat; und vornehmlich c) wenn Gott etwas außerordentliches auserordentliches , das menschliche Kräfte zu bewirken nicht vermochten, zur Bestätigung derselben hat geschehen lassen. 9. Den Inhalt einer göttlichen Offenbarung zum voraus bestimmen wollen, wäre Kühnheit. Doch läßt sich im allgemeinen behaupten, daß sie in einem gewissen Verhältniß Verhältnis Verhältniße zu dem Grade der Kultur Kultur Cultur der Zeitgenossen, denen sie zunächst nutzen soll, stehen, vielleicht aber doch Keime, die erst in der Folge sich entwickeln sollen, in sich schliessen werde; daß theoretische Sätze sowohl als praktische in ihr vorkommen können; und daß sie theils Wahr heiten, die durch natürliches Nachdenken Nachdenken sich erkennen lassen, noch ehe sie erfunden sind, bekannt machen, theils die von der Vernunft Vernunft bereits erkannten wiederhohlen , theils andere, die sonst unbekannt bleiben würden, entdecken könne. Und ist es gleich nicht nothwendig , daß sie Hingegen sind, Ergänzung der Lücken der natürlichen Religion ergänze, oder Geheimnisse Geheimnisse Sätze, welche ohne sie den Menschen immer unbekannt geblieben seyn würden, vortrage, so Religion, Geheimnisse, (§. 5. ) Allgemeinheit etc. keine nothwendige Eigenschaften derselben. Doch läßt sich ist doch jenes nicht unwahrscheinlich wahrscheinlich vermuthen , und dieses ist wenigstens möglich nicht unmöglich . Sie kann nämlich nemlich die erste Eigenschaft an einer geoffenbart geoffenbarten Religion wahrscheinlich vermuthen. Auch ists möglich , daß sie Sätze enthalten enthalte , die entweder unsre die Vernunft Vernunft nicht für sich zu erfinden, oder deren Gründe sie nicht vollständig zu entwickeln vermag; ingleichen ingleichem positive Gesetze Gottes, Gottes (§. 98. ) deren Grund Gruud wir Blödsichtige Blödsichtigen aus der Natur der Dinge nicht herzuleiten im Stande Stand sind. Doch muß sich bey diesen zeigen lassen, daß sie den göttlichen Eigenschaften nicht widersprechen; und über kurz oder lang wird sich auch die Schicklichkeit und Wohlthätigkeit derselben, und ihr Zusammenhang mit dem Ganzen, an den Tag legen. 9. b. Muthmaslich würde eine solche Offenbarung Offenbarung nur wenig wenigen Menschen unmittelbar wiederfahren, weil sie durch diese auf die übrigen mittelbar gebracht werden kann. In diesem Falle Fall würden authentische Nachrichten und Urkunden von jener unmittelbaren Mittheilung und dem Inhalt der Offenbarung die Erkennt niß quelle Erkenntnisquelle der geoffenbarten Religion für später lebende Menschen seyn. 10. Bey dem Beweis, daß die christliche Religion, deren Ursprung und Inhalt wir aus der Sammlung von Nachrichten und Urkunden, welche man das neue Testament nennet, authentisch kennen lernen, auf einer wahren göttlichen Offenbarung beruhe Bibel eine wahre göttliche Offenbarung enthalte , setzen wir folgende Punkte Puncte voraus voraus : a) Die Bücher des A. T. (worunter wir allezeit hier nur die kanonischen, d. h. diejenigen verstehen, welche die Juden Juden zur Zeit Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi für Schriften der Propheten erkannten) haben in ihrer jetzigeu Form geraume Zeit vor Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi Geburt existirt. b) Die Bücher des N. T. Bücher des N. T. , wenigstens diejenigen dieienigen darunter, an welchen nie gezweifelt worden ist, d. i. 20. 20 unter 27, 27. sind gewiß ächt ächt , und in Absicht ihres wesentlichen Inhalts, unverfälscht. b) c) Die im N. T. enthaltene Geschichte Geschichte ist wahr Geschichte ist wahr . Die Verfasser konnten, wollten, und musten Wahrheit Wahrheit schreiben. Die Bücher haben alle Merkmale der Glaubwürdigkeit, und keine Spuren des Gegentheils an sich. Die Geschichte der ersten Jahrhunderte im Ganzen genommen, so weit wir sie nur kennen, bestätigt die Richtigkeit der hauptsächlichsten historisch historischen Angaben im N. T. Die Bücher haben alle Merkmale der Glaubwürdigkeit, und keine Spuren des Gegentheils an sich. Selbst die ältesten Gegner der Christen haben die Wahrheit der Thatsachen nicht geleugnet. Die Bücher haben alle innere Merkmale der Glaubwürdigkeit, und keine Spuren des Gegentheils an sich. Das außerordentliche auserordentliche und übernatürliche übernatürliche mancher Begebenheiten Begebenheiten hindert nichts. Denn Wunder Wunder sind an sich möglich; die im N. T. erzählten Begebenheiten dieser Art sind ihrer Beschaffenheit und al len Umständen nach von den Mirakeln der Legende unendlich verschieden; und Wunder überhaupt, d. h. Wirkungen, welche die natürlichen Kräfte desjenigen, der sie hervorbringt oder untrüglich ankündigt, übersteigen, sind an sich nicht unmöglich. Ja bey der ersten Bekanntmachung einer göttlichen Offenbarung Offenbarung, zumal wenn sie nicht eine bloße blose Wiederholung der natürlichen Religion Religiou ist, oder wenn sie zuerst den Bekennern einer vornehmlich auf den Wunderbeweis Wunderbeweis sich stützenden Religion geprediget gepredigt wird, sind Wunder ganz schicklich; zur Empfehlung einer so vortreflichen Lehre, Gottes nicht unwürdig; und bey der unter manchen ungünstigen Umständen bis zum Erstaunen schnellen Ausbreitung einer Religion, wie die christliche war, höchst glaublich. um so glaublicher, weil man, wenn man sie durchaus leugnen wollte, unglaublichere Dinge, als sie selbst sind, annehmen müßte. Vergl. §. 14. f. e. §. 83. 84. 11. Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus war der weiseste und tugendhafteste Mann der je gelebt hat, unendlich entfernt von Betrug und Schwärmerey Schwärmerey. Ohne Gelehrsamkeit Gelehrsamkeit, und unbekannt mit der Weisheit der erleuchtetsten Völker, lehrte er – man überdenke den Geist seiner Religion – wahre Weisheit Lebensweisheit und ächte Tugend Tu gend vollkommner, als alle große grose Männer vor ihm zusammengenommen. Sein wohlthätiger Plan, durch diese Weisheit und Tugend Menschen aller Nationen und aller Zeiten und von allen Ständen zur höchsten Glückseligkeit Glückseligkeit zu führen, hat einen solchen Umfang, daß die edelsten Entwürfe der grösten größten Wohlthäter des menschlichen Geschlechts vor ihm damit nicht verglichen werden können. – Man überdenke den Geist des Christenthums – 12. Die Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu ist wahr, und kommt von Gott. (Ob mittelbar oder unmittelbar, unmittelbar bestimmen wir mit Bedacht hier noch nicht, ob es schon nichts weniger als gleichgültig ist, welches von beyden man annehme). noch nicht.) Denn a) die Lehre Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu sie enthält , richtig verstanden, nichts, weder in ihrem theoretischen noch praktischen Theil, weswegen weßwegen sie nicht göttlich seyn könnte; (§. 8. ) vielmehr b) trägt sie die Vernunftreligion Vernunftreligion in einer bis dahin unbekannten Reinigkeit vor, könnte. b) Sie kömmt den Mängeln unsrer Erkenntniß Erkenntnis zu Hülfe, wo die natürliche Religion uns in Unwissenheit oder Ungewißheit läßt, (§. 9. ) lehrt die erhabenste vollständigste Tugend Tugend, bauet sie auf die vernünftigsten edelsten Gründe Gründe, und zielt ganz darauf ab, den Gott anständigsten und der Natur und den Bedürfnissen des Menschen angemessensten Weg zur höchsten Glückseligkeit Glückseligkeit in Zeit und Ewigkeit zu zeigen. Sie leistet alles, was Religion leisten soll; ( §. 3. ) und kann leistet es , mit andern Religionen verglichen, ihrer Natur nach es vollkommner als jede andre leisten . c) Jeder, dem es um Wahrheit Wahrheit und Tugend Tugend mehr als um alles andere andre zu thun ist, erfärt bey redlicher Ausü bung dieser Religion, daß sie mit einer ihr eignen Macht sein Herz, das oft ein Sitz ungeheurer Laster Laster war, zur edelsten Tugend bildet, und mit den seligsten Freuden erfüllet. Dies kann kan Dieß kan nicht nur jeder an sich selbst erfaren erfaren, ( Vergl. Joh. 7, 17. ) sondern auch an andern bemerken, ( Vergl. 1 Petr. 3, 1. 2. ) und die glaubwürdige Geschichte sagt auch , daß tausende eben das erfaren, und daß viele der Schwärmerey nicht verdäch tige gute Menschen diese Erfarung noch auf dem Todbette, ja auf dem Scheiterhaufen Scheiderhaufen und unter den dem ausgesuchtesten Martern, freudig bezeugt haben. d) Auch für die Menschheit im Großen war diese Religion, da wo sie angenommen ward, ungemein wohlthätig, und würde es, ihrer Natur und ganzen Tendenz nach, noch unendlich mehr gewesen seyn, wenn sie stets rein geblieben und von ihren Bekennern wirklich ausgeübt worden wäre, und wenn nicht menschliche Thorheit und Bosheit, Fanatismus und Hierarchengeist, politische und litterarische Barbarey etc. ihre Wirkungen bald geschwächt, bald gehindert, bald gar die Arzney in Gift verwandelt hätten, oder wenn es möglich wäre, daß Religion allein, sey sie noch so vortreflich, den Mangel so vieler anderer zum Wohlstand und Glück Glück der Völker gleichfalls gleichfals nothwendigen Hülfsmittel ersetzen könnte. e) Die Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu und ihre Einführung Einfürung in die Welt schliest sich genau an den Plan Plan an, nach welchem, laut der biblischen und profan Geschichte, Gott die Schicksale des Jüdischen Volks Volcks und andrer Nationen bis auf Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Geburt, regiert hat hat, und war lange vorbereitet . f) e) Die schnelle Ausbreitung dieser Religion geschah unter solchen Umständen, daß man eine Mitwirkung Gottes, wenn man den Inhalt und die Forderungen Geist des Christenthums überdenkt, kaum verkennen kann kan . 13. Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus selbst behauptete behauptet von sich, er sey von Gott gesandt, Joh. 5, 43. 7, 28. 29. 8, 42. 13, 3. 17, 3. 23. als ein Lehrer der Welt, Joh. 8, 12. 12, 46. 17, 4. 6. 18, 37. als der große verheißene verheisene grose verheisene längst erwartete göttliche Gesandte, der den vollkommensten Religionsunterricht Religionsunterricht geben solle, Joh. 4, 25. 26. und allein ihn geben könne, Matth. 11, 27. Joh. 3, 11.–13. 11–13. und größer gröser sey als die Propheten; Propheten Matth. 12, 41. 42. 42 13, 16. 17. seine Seine Seine Lehre sey nicht seine eigene eigne Erfindung, sondern er habe sie von dem Gott, der ihn gesandt habe; Joh. 7, 7. 15. 16. 17. 8, 26. 28. 38. 12, 49. 50. er sey vom Himmel kommen gekommen , und von dorther sey seine Lehre; Lehre, Joh. 3, 11. 13. 6, 33. 41. 42. 46. 8, 32. 33. 35. 40. 17, 8. 46. Gott bestätige seine Lehre; Lehre Joh. 6, 27. 8, 18. wer Wer ihn und seine Lehre annehme oder verwerfe, der verwerfe oder nehme den Unterricht Unterricht Gottes an; an, an. Matth. 10, 40. Luc. 10, 16. Joh. 14, 9. die Die Annahme und Befolgung seiner Lehre, sey der Weg zur ewigen Glückseligkeit Glückseligkeit. Glückseligkeit, Joh. 3, 16. 6, 40. 17, 3. Hiezu nehme man noch die andern Versicherungen Versichernngen , welche Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus von seiner erhabenen Würde und großen Bestimmung Bestimmung gegeben hat, z. B. er sey der geliebte, der eingebohrne Sohn Gottes; Gottes, Joh. 3, 16. Gott sey sein Vater Vater; dieser sey in ihm, und er im Vater, d. i. der Vater rede und wirke durch ihn, und er handle nie anders, als unter der Auktorität und nach dem Willen des Vaters; Vater; Joh. 10, 30. 36. 38. 14, 10. 11. 17, 21. 23. man Man solle ihn ehren wie den Vater; Vater Joh. 5, 23. er Er werde einst alle Toden auferwecken erwecken , Joh. 5, 28. 29. und der allgemeine Richter aller Menschen seyn. Matth. 25, 31. folgg. Dies Dieß alles zusammengenommen kann kan niemand von sich sagen, der nicht will will , daß man ihn für den außerordentlichsten auserordentlichsten unmittelbarsten Gesandten Gottes , und seine Aussprüche für eine un mittelbare göttliche Offenbarung Offenbarung halten soll. 14. Alle diese Behauptungen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu sind wahr, und die von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu gestiftete Religion (welche ohnehin auf alle Fälle wahr, göttlich und mit den Absichten Gottes übereinstimmend bleibt, §. 12 12. ) beruht also auf einer unmittelbaren göttlichen Offenbarung Offenbarung . Offenbarung , Denn a) Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus verdient bey diesen, sogar mit einem feierlichen Eide bekräftigten bekräftigten, Matth. 26, 63. 64. und mit seinem Tode versiegelten versiegelten, Versicherungen nicht nur an sich schon allen Glaube Glau ben, (§. 11. 12. ) wie er ihn auch fordert, Joh. 3, 11. 13. 8, 14. folgg. sondern seine Aussagen werden auch durch die Zusammenstimmung einer Menge von Umständen und Ereignißen auf das vollkommenste bestätiget. Nämlich auch b) kein Mensch in Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Umständen , wie die glaubwürdige Geschichte sie beschreibt, hätte eine solche Lehre erfinden können; c) seit bald zweytausend zweitausend Jahren konnten die Bemühun gen aller Philosophen Philosophen in allen Theilen der Welt in Absicht auf Religion und Moral nichts vortreflichers und in jeder Rücksicht vollkommeners ersinnen, des Fortschritt Fortschritts Fortschrits in den übrigen Wissenschaften ungeachtet ohnerachtet ; d) die durch die Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu in der Welt bewirkte Veränderung war lange vorbereitet, und sogar e) in den heiligen Büchern der Juden Juden, welche in ihrer jetzigen Form schon lange vor Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi Geburt existirten, vorbereitet und vorhergesagt, Ps. 110. Jes. 53. 60. (§. 132. ) worauf sich auch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus berief. berief; Luc. 24, 44–47. 44.–47. Joh. 5, 39. Und mit Recht konnte er sich auf den Geist, welchen die Propheten in ihren Aussprüchen von der Zukunft athmen, berufen, wenn es gleich schwehr ist, auf eine für unsre Zeitgenoßen überzeugende Art zu bestimmen, welche und wie viele prophetische Stellen hieher gehören, und wie viel in einer jeden liege. Der der Weissagungen Weissagungen von besondern Lebensumständen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Jesn wollen wir nicht einmal gedenken, ob es schon vernünftiger ist, die so häufige und auffallende Aenlichkeit Aehnlichkeit dieser Umstände mit Stellen der Propheten, zumal mit solchen, die damals schon von den Juden auf den Messias gedeutet zu werden pflegten, einer Veranstaltung der göttlichen Providenz Providenz, als dem bloßen Ungefähr, oder gar einer schwehr zu entschuldigenden Affektation Affektation Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu zuzuschreiben. f) e) nicht zu gedenken. Ps. 22. e) nicht zu gedenken. e) Gott bestätigte die Lehre und alle Versicherungen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu theils theils durch seine Auferweckung Auferwekung ; Matth. 12, 38. 40. Joh. Joh- 8, 28. 14, 19. 20. Act. 17, 31. theils theils theils durch eine Menge Gottanständiger wohlthätiger Wunder Wunder, Joh. 15, 24. (§. 10. b b. ) welche Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus mit der ausdrücklichen Erklärung verrichtete, daß sie wahrhaftig göttliche Wunder seyen, Joh. 15, 24. Matth. 12, 28. Luc. 11, 20. 20 Joh. 5, 19. folgg. 14 14. , 10. und daß sie zur Bestätigung der Wahrheit seiner göttlichen Sendung geschähen; Matth. 11, 3–5. Joh. 5, 36. 37. 10, 25. 37. 38. 11, 41–45. 14, 11. vergl. Act. 2, 22. und solche Werke von einem solchen Manne unter solchen Erklärungen verrichtet, um dem Stifter einer solchen Religion göttliches Ansehen zu verschaffen, und durch solche Zeugnisse und solche Erfolge beglaubigt, sind sehr beweisend; §. 84. vergl. Joh. 3, 2. 15, 24. theils theils theils durch Erfüllung mehrerer von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christo ausgesprochnen Weissagungen Weissagungen Joh. 13, 19. 14, 29. 16, 4. – Joh. 6, 70. Matth. 26, 21. 23. 25. 26. – Matth. 26, 45. Marc. 9, 31. Luc. – Luc. 18, 32. 33. Joh. 12, 32. 33. Matth. 26, 45. Marc. 9, 31. – Matth. 24, 14. 34. – Marc. 13, 9. 10. Matth. 23, 34. – Joh. 21, 18. 19. – und vornehmlich Matth. 24; 24. anderer Bestätigungen nicht zu gedenken, als der Stimmen vom Himmel, Matth. 3, 17. 17, 5. Joh. 12, 28. der außerordentlichen auserordentlichen Umstände vor und bey seiner Geburt, Luc. 1. 2. der sonderbaren Phänomene bey seinem Tode, Matth. 27, 51–54. Luc. 23, 44–48. u. s. w. 24. 15. Die Apostel Apostel a) waren Männer von geprüfter Tugend Tugend, Rechtschaffenheit Rechtschaffenheit und Wahrheitsliebe Wahrheitsliebe; daher sie sich auch freimüthig freymüthig auf das Zeugniß Zeugnis ihrer Schüler berufen konnten. Joh. 21, 24. Act. 20, 33–35. 2 Cor. 1, 12. 13. 4, 2. 2 Thess. 3, 7–10. 2 Joh. 12. 2, 3–10. b) Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus selbst, der gröste größte göttliche Gesandte, (§. 13. 14 14. ) hatte sie zu Lehrern Lehren seiner Religion verordnet, Matth. 10. 28, 19. 20. Luc. 24, 48. Joh. 17, 18. Act. 26, 16. folg. mit unumschränkter unumschränckter Vollmacht. Matth. 16, 18. 19. 18, 18. Luc. 10, 16. Joh. 20, 21–23. c) Sie kannten die Lehre Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu , deren Göttlichkeit wir nach dem Vorhergehenden nun schon voraussetzen können, genau, Matth. 13, 11. Marc. 4, 34. Joh. 15, 27. Act. 1, 21. 22. 4, 20. 1 Joh. 1, 1–3. und pflanzten sie fort ohne Veränderung eines wesentlichen Stücks derselben, je doch mit einigen Erweiterungen und genauerer Entwickelung mancher von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu nur kurz berührten Sätze. §. (§. 139. c. c) Erweiterungen. Joh. 16, 12–15. Erweiterungen. d) Diese weitere Aufklärungen Aufklärungen der Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu sind nicht die Erfindung der galiläischen Fischer, Fischer. Act. 4, 13. noch des im Pharisaismus erzogenen und demselben eifrigst ergeben gewesenen Paulus Paulus. Act. 22, 3–5. 26, 5. Gal. 1, 14–16. Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus hatte vielmehr es vorher gesagt vorhergesagt , daß sie seine Apostel nach seinem Abschied noch tiefere Einsichten Einsichten in die von ihm schon vorgetragene Wahrheiten Wahrheiten der Religion von Gott sollten mitgetheilt mitge, theilt bekommen, Joh. 16, 12. 13. 14. 15. und daß sie eine durch Gottes Geist Geist zu bewirkende große grose Veränderung an sich erfaren, erfaren erfaren würden Luc. 24, 49. Act. 1, 8. und welche ihnen bey ihrer Amtsfürung Amtsfürung unter einer besondern Leitung Amtsführung, und steten Aufsicht dieses Geistes stehen besonders in bedenklichen Fällen, die sie in Verlegenheit setzen könnten, treflich zu statten kommen werde , Matth. 10, 19. 19, 20. Luc. 21, 15. Joh. 14, 16. 17. 26. und daß sie eines besondern Beistandes Gottes sich zu erfreuen haben würden. würden Joh. 16, 23. 14, 13. e) Dies Dieß ist eingetroffen, Act. 2. wie sie selbst glaubwürdig versichern, Act. 2, 33. Röm. 15, 18. 19. und noch hinzusetzen, daß sie zuweilen unmittelbarer göttlicher Offenbarungen gewürdiget worden seyen. 1 Cor. 2, 6–10. 2 Cor. 12, 1–4. Eph. 3, 3. 5. Gal. 1, 11. 12. 2, 2. Act. 10, 10–20. f) Hierdurch, und durch die von ihnen verrichteten Wunder Wunder, Wunder Joh. 14, 12. sind sie als Männer dargestellt worden, Hebr. 2, 4. Marc. 16, 20. welche mit göttlicher Auktorität Auktorität Autorität versehen die göttliche Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu vortrugen vortrügen . Vergl. Eph. 2, 20. 16. Wegen dieses ihres Charakters, und wegen der Mitwirkung Gottes zur weil sie sowohl ihre Einsicht und in die christliche Lehre als ihre Geschicklichkeit zum Vortrag Vortrage Vortrag der christlichen Lehre, waren derselben, göttlichen Wirkungen, zum Theil wenigstens, zu danken hatten, erkennen wir die Apostel Apostel in ihren Belehrungen von allen zum Wesentlichen der zur christlichen Religion gehörigen Wahrheiten für untrüglich , und die Menschen sind halten uns mit Recht verbunden , das was in ihren Vorträgen eigentliche, es sey nun theoretische oder praktische, ihre gesammte Religionslehre Religionslehre ist, als wahr und göttlich anzunehmen, auch wann sie wir die innern Gründe Gründe dieses oder jenes Satzes derselben nicht einzusehen vermögen sollten . 17. Die ächten Schriften der Apostel , so wohl die, worin sie von dem Leben und der Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu historisch historische Nachricht geben, als auch diejenigen, in welchen worin worinn sie selbst Religionslehren vortragen, sind die einzigen authentischen Urkunden der christlichen Religion die einzigen authentischen Urkunden der christlichen Religion . Und da diese, so fern sie sich von der natürlichen unterscheidet, auf gewissen Thatsachen Thatsachen Faktis beruhet, deren Wahrheit nicht anders als durch Zeugnisse erkannt werden kann kan , so sind jene Schriften der alleinige Erkenntnißgrund Erkenntnißgrund Erkenntnisgrund dieser Religion , sofern sie positiv ist . Jeder Religionssatz, (und nur von solchen ist hier eigentlich die Rede,) der aus den Reden Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi, wie Matthäus Matthäus und Johannes Johannes sie aufgezeichnet haben, oder aus solchen Stellen in welchen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus oder seine der Schriften der Apostel Apostel, als solche, und nach der Mittheilung des h. Geistes, reden in welchen diese Belehrungen über Religionswahrheiten Religionswahrheiten mit apostolischem Ansehen geben wollen , kritisch kritisch kritisch, hermeneutisch hermeneu tisch und logisch logisch richtig erwiesen werden kann kan , ist, ohne daß ein andrer Beweiß Beweis nöthig wäre, als wahr anzunehmen. – Dieß läßt sich zwar nicht mit eben dem Grade von Gewißheit Gewißheit, doch aber mit großer der grösten Wahrscheinlichkeit auch von Markus Marci und Lukas Lucä Schriften behaupten. Wenigstens kann kan gegen die Glaubwürdigkeit Glaubwürdigkeit ihrer Nachrichten , worauf es auch eigentlich hier nur ankommt, keine gegründete Einwendung gemacht werden. 18. Unsre Dies sind die Gründe, auf welche sich unsre Ueberzeugung von der Untrüglichkeit der apostolischen Schriften in Religionssachen (§. 16 ) 16. ) eigentlich stützt. Doch kann bekommt diese Ueberzeugung einen neuen Zuwachs bekommen , wenn man dazu nimmt nimt , daß ihre ohnehin mit den Gaben des Geist Geistes Gottes ausgerüstete Verfasser Verfaßer bey dem Schreiben einer göttlichen Eingebung Eingebung genossen, 2 Tim. 3, 16. d. h. die Verfasser dieser Schriften, so oft es nöthig war, und weder die ordentlichen Mittel, deren sich sonst die göttliche Vorsehung zu Beförderung richtiger Einsichten in wichtige Wahrheiten bedient, noch auch das Maaß der Gaben des göttlichen Geistes, womit die Apostel ohnehin (§. 15. d) ausgerüstet waren, zur Absicht hinreichten, bey dem Schreiben unter einem näheren Einfluße der Gottheit stunden, dessen eigentliche Beschaffenheit wir aber nicht anzugeben vermögen. Man pflegt ihn aus Veranlassung der Stelle 2 Tim. 3, 16. göttliche Eingebung zu nennen, und möchte ihn wohl am richtigsten darein setzen, daß Gott auf eine uns nicht ganz klare Art ihre die Gedanken der Ver fasser dergestalt lenkte gelenkt habe , daß sie in keiner die Religion betreffenden Behauptung von der Wahrheit Wahrheit sich entfernten, sondern so schrieben, wie es sich für Religionslehrer Religionslehrer, die mit göttlichen Kreditive Kreditiven versehen waren unter göttlicher Autorität die Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu vortragen sollten , schickte. 19. Inzwischen sind fast Fast alle Bücher des N. T. sind aus besondern Veranlassungen geschrieben, zur zu Erreichung eines damaligen, jetzt jezt bey sehr veränderten Umständen nicht mehr eben so statt findenden, Zwecks. Sie sind von ihren Verfassern für damals lebende Menschen zunächst bestimmt, deren Sprache sie reden, und nach deren Bedürfnissen, Fähigkeiten und Denkungsart Denkungsart sie sich, der Wahrheit der Lehrsätze selbst unbeschadet, in ihrem Vortrage und in der ganzen Behandlungsart bequemen. Sie handeln daher diejenige diejenigen Materien Wahrheiten am öftersten, öftersten und ausführlichsten und deutlichsten ab, welche für jene Menschen unter damaligen Umständen die wichtigsten waren, und tragen meh rentheils die Religionslehren nicht abstrakt abstrakt, sondern auf jene Umstände angewendet, vor: welches gewiß eine weise Einrichtung ist. Daher rührt so manches lokale locale Lokale und temporelle Temporelle in dem N. T. Sie sind [...] für damals lebende Menschen zunächst bestimmt, deren Sprache sie reden, und nach deren Denkungsart sie sich, der Wahrheit der Lehrsätze selbst unbeschadet, bequemen. Die Wendung „nach etw. bequemen“ (lat. accommodare ) verweist auf die neologische Akkommodationstheorie: Im Rahmen seiner aufklärungstheologischen Bibelhermeneutik versteht Griesbach unter „Akkommodationen“ die freizulegenden historischen Einkleidungen, mit denen die Botschaft Jesu an den jüdisch-apokalyptischen Vorstellungshintergrund angepasst worden sei. Weil im Sinne der grammatisch-historischen Auslegung jeder Schriftstelle ein objektiver, vom Autor intendierter Sinn innewohne, müsse dieser philologisch im Hinblick auf den jeweiligen Sprachgebrauch hin untersucht werden, um dann den geschichtlichen Hintergrund zu beschreiben, der sich in bestimmten Textpassagen äußere. 20. Weil aber doch a) die von den heil. Verfassern auf besondere Umstände angewandten angewendeten Grundsätze, ihrer Natur nach, allgemeine Wahrheiten Wahrheiten sind, welche bey veränderten Situatio nen der Menschen jedesmal analogisch analogisch sich anwenden lassen, wenn man nur den Geist des Christenthums und die Bedürfnisse jeder jener sowohl als der jetzigen Zeitperiode kennet, und sich ge wöhnet hat, die mancherley Veränderungen unterworfenen unterworfene Vorstellungsarten, Beweisarten, Arten sich auszudrücken etc. von der Sache selbst zu unterscheiden; auch b) die Verpflichtung, daß alle, die des Unterricht Unterrichts der Apostel Apostel theilhaftig werden würden, denselben annehmen und befolgen sollen, Marc. 16, 15. 16. ( vergl. (vergl . §. 15. b. b ) nie auf gewisse Zeiten und Menschen eingeschränkt, oder wieder aufgehoben worden ist; und c) die christliche Religion, deren einzige authentische Erkenntnißquelle Erkenntnißquelle Erkenntnisquelle das N. T. N . T. ist, (§. 17. ) die Merkmale ihrer Wahrheit und Göttlichkeit immerfort an sich trägt, und ihre für alle Menschen wohlthätige Natur nicht verändert hat: hat, und die Merckmale Merkmale ihrer Wahrheit und Göttlichkeit immerfort an sich trägt, und c) die Verpflichtung, daß alle, die des Unterrichts der Apostel theilhaftig werden würden, denselben annehmen und befolgen sollen, Marc. 16, 15, 15. 16. (vergl. §. 15. b.) nie auf gewisse Zeiten und Menschen eingeschränckt eingeschränkt , oder wieder aufgehoben worden ist: so bleibt das N. T. N. T., nach Absonderung des bloß Lokalen und Temporellen, noch immer die verbindliche Richtschnur Richtschnur des Glaubens und Lebens für alle Christen , und hat für sie seinen Werth durch die Länge der Zeit eben so wenig verlohren, als der Werth Werth der darin enthaltenen Religion für jetzige Menschen der Werth der darin enthaltenen Religion für jetzige Menschen abgenommen hat, welche vielmehr für Völker, die auf einer viel höhern Stufe der Kultur Cultur , als wir so bald erreichen werden, stünden, immer noch ein sehr wichtiges Geschenk des Himmels bleiben würde, selbst bey jedem Fortschritt in der Aufklärung Aufklärung (wie die Geschichte der vergangenen Zeiten beweiset) gewinnt, und bey Veränderungen unsrer anderweitigen Einsichten noch immer neue Entwickelungen neue Entwickelungen und Anwendungen zuläßt, ja sie sogar, was Einsichtsvolle und ihren Zeitgenossen zu nützen nützen sich bestrebende Lehrer und an eignes Nachdenken Nachdenken gewöhnte Christen betrifft betrift , erfordert, wenn anders ihre Religionskenntnisse nicht zu geistloser und dem Sinne Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu und seiner Apostel gewiß entgegen laufender Wiederhohlung angewöhnter Formeln herabsinken, sondern ihnen selbst eigen seyn, und stets in dem nöthigen Verhältniße und Zusammenhang mit unsern übrigen Kenntnissen bleiben sollen. Doch sind dergleichen Entwickelungen und Anwendungen nur lokal lokal und temporel temporel nur lokal und temporel , (wie es manche Vorstellungsarten der Apostel auch waren, §. 19. ) und wohl gar nur individuel, (wie einige Ideen, durch die sich Paulus Paulus von Johannes Johanne , Johannes Johannes von Petrus Petro , u. s. w. unterschied), und dürfen nicht allen Menschen aller Zeiten und Orte als eine ewig unveränderliche Richtschnur des Denkens über religiöse Gegenstände, oder als wesentlich zur christlichen Religion gehörige Stücke aufgedrungen werden. Denn werden; obgleich eine Gottesdienstliche Gesellschaft in allerley äussern Umständen triftige Gründe finden kann, ihre Lehrer anzuweisen, daß sie bey ihren öffentlich öffentlichen Vorträgen für izt diejenige Vorstellungsart von gewissen Lehrsätzen zum Grunde legen sollen, wel che die Gesellschaft nach dem dermaligen Maaße ihrer Einsichten für die vorzüglichste, mit der Bibel am besten übereinstimmende, und ihrer dermaligen Lage angemessenste hält. (§. 34. ) Aber nur den Aussprüchen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu und der übereinstimmenden Lehre seiner Apostel gebühret der Vorzug, die alleinige Grundlage zu seyn, auf welche jeder Christ nach seinem besten Wissen seine Privatreligion Privatreligion Privatreligion gewissenhaft bauet. Vergl. 1 Kor. 3, 10–15. und §. 33. 34. zuläßt. für alle Christen. Richtschnur Der Begriff „Richtschnur“ geht in diesem Kontext auf das griechische Wort κανών zurück, welches zunächst „Rohr“ oder „gerader Stab“ bedeutete, dann aber aufgrund der Verwendung als Maß-Stab auch „Messrute“, „Richtschnur“ bzw. in ethischem Sinne „Regel“, „Standard“ oder „Vorbild“ meinen konnte (vgl. Gal 6,16; Phil 3,14). Im kirchlichen Sprachgebrauch des 2. und 3. Jh.s bezeichnete der Begriff zunächst die „Glaubensgrundlage“ oder „Lebensordnung“ der Christen ( κανών τῆς πίστεως – regula fidei und κανών τῆς ἀληθείας – regula veritatis ). Ab dem 4. Jh. ging κανών bzw. lateinisch canon in den Bereich der kirchenrechtlichen Bestimmungen und synodalen Grundsatzentscheidungen über, bis in der zweiten Hälfte des 4. Jh.s schließlich die als verbindlich anerkannte, unveränderliche Sammlung der Heiligen Schriften gemeint war, die die Grundlage und Norm des christlichen Glaubens darstellten. 21. Den Inhalt des N. T. kann kan man abtheilen a) in die Geschichte Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu und der Stiftung seiner Religion. Diese dient theils dem Beweiße Beweis Beweise von dem göttlichen Ansehen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu und seiner Gesandten und von der Wahrheit seiner Religion, theils solchen Dogmen Dogmen, durch welche sich die christliche Religion von der natürlichen unter scheidet, ( §. 17. ) zur Grundlage. b) In Weisagungen Weisagungen, die unsre Ueberzeugung von der Göttlichkeit der Religion vermehren können. (§. 14. f. f ) vermehren. c) In Dogmen , wohin auch die Verheisungen gehören . Sie sind theils die Grundpfeiler unsrer Beruhigung und Hoffnung, theils dienen sie der Moral Moral zur Stütze. d) In Moral . Alle diese Theile hängen also zusammen und haben auf einander Beziehung. Daher kann keiner derselben, z. B. Dogmen oder Geschichte, von den übrigen, z. E. Moral, ohne Nachtheil getrennet werden. 22. Die christliche Religion oder der christliche Glaube Glaube (objektiv genommen) d. h. der Inbegriff der im N. T. enthaltenen enthaltene Dogmen und moralischen Wahrheiten, ist durchaus praktisch praktisch , theils unmittelbar, theils mittelbar. Dem steht nicht im Wege, daß einige bloß blos mittelbar praktische (theoretische) Religionslehren Religionslehren (Glaubensartickel (Glaubensartikel ) von der Be schaffenheit sind, daß der menschliche Verstand Verstand den innern Grund derselben und das Wie? nicht vollständig begreifen kann kan , (§. 9. ) kan, mithin bloß blos auf Auktorität Autorität sie annehmen muß. Denn auch solche Sätze können, wenn man nur wirklich etwas bey ihnen denkt denckt , (und denkbar denckbar müssen doch alle Religionslehren seyn), seyn,) in Verbindung mit andern praktischen Wahrheiten Wahrheiten, die durch jene mehr Licht oder Festigkeit Vestigkeit bekommen, seyn,) zu unsrer Besserung Besserung oder Beruhigung Beruhigung sich wirksam erweisen. 23. 28. Alle Arten der Wahrheiten der christlichen Religion, auch die theoretischen und historisch historischen , sind also wichtig , wenn gleich nicht in gleichem Grade. Die objektiv objektive Wichtigkeit jeder Religionswahrheit ist nach dem Grade des ihres Zusammenhangs jeder Glaubenslehre Glaubenslehre mit der durch die christliche Religion abgezielten Besserung Besserung und Glückseligkeit Glückseeligkeit Glückseligkeit der Menschen abzumessen. Man kann kan sie in vier Klassen abtheilen: in solche α ) ohne welche überhaupt keine Religion statt hat; β ) solche, bey deren Leugnung man aufhört ein Christ zu seyn; γ ) solche, die man ohne unmittelbaren Nachtheil der christlichen Tugend Tugend oder der Beruhigung weder leugnen noch ignoriren kann kan ; δ ) solche solche, wo dieser Nachtheil blos bloß mittelbarerweise entstehet. Bey den dem lezten ist die subjektiv subjektive Wichtigkeit Wichtigkeit so verschieden bey verschiedenen Menschen, daß es keinen allgemeinen Maasstab dafür giebt. Jedem ist billig nur das eigentlich wichtig, was er als Mittel Mittel, zur Beförderung des großen Zweck Zwecks der Religion auch an sich sich, wirklich brauchen kann. Nur hüte man sich, dasjenige übereilt als unbrauchbar überhaupt zu verachten und wohl gar zu verschreien, was man bisher nur aus Nachlässigkeit oder Vorurtheil zu benutzen noch nicht versucht hat. Auch muß man bey der Beurtheilung der Wichtigkeit und Brauchbarkeit Brauchbarkeit aller Lehrsätze das daß Bey allen Lehrsätzen aber muß man daß Bey allen aber muß man das ὁτι von dem διοτι , und die biblische biblischen Glaubenslehren selbst, von bloßen blosen theologischen Spekulationen darüber, und die Lehre von der Lehrart Lehrart Lehrart, so wie auch die Wichtigkeit und Schädlichkeit eines Irrthums von der Strafbarkeit desselben, unterscheiden. das ὁτι von dem διοτι , die biblische Glaubenslehren selbst, von bloßen theologischen Spekulationen darüber, und die Lehre von der Lehrart unterscheiden In Griesbachs Anspielung auf die aristotelische Wissenschaftslehre deutet sich die lange Vorgeschichte der neologischen Unterscheidung von Theologie und Religion an: Bereits Aristoteles (384–322 v. Chr.) hatte die Entstehung von Wissen und Wissenschaft als gestuften Prozess beschrieben, bei dem aus Wahrnehmung und Erinnerung die Erfahrung und aus der Erfahrung die Faktenkenntnis entspringe. Dieses dass-Wissen ( ὁτι ) werde erst zum warum-Wissen ( διοτι ), wenn die Allgemeinheit und die erklärende Ursache angegeben wird (vgl. Analytica posteriora ). Auch die Formel „die Lehre von der Lehrart unterscheiden“ ist vor dem Hintergrund der geschichtlichen Ausdifferenzierung des Wissenschaftsbegriffs zu verstehen, die nicht zuletzt in Semlers Versuch einer freiern theologischen Lehrart (1777) einen aufklärungstheologischen Höhepunkt erreichte. 24. Für das graue Alterthum der Bücher des Alten Testaments , (worunter wir allezeit nur die kanonischen, d. h. diejenigen verstehen, welche die Juden zur Zeit Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi für Schriften der Propheten erkannten), erkannten,) und für die Glaubwürdigkeit Glaub würdigkeit der darin darinn enthaltenen Geschichte, die aber freilich nach dem Geist jener Zeiten vorgetragen ist, und daher eine eigene Behandlung erfordert, spricht alles, und nichts ist entgegen. Auch sind sie in so weit unverfälscht, daß ihr wesentlicher Inhalt noch unverändert ist. 25. Das A. T. ist eine Urkundensammlung über die Geschichte des Anfangs und Fortschritts Fortschrits der nähern Belehrungen, welche Gott göttlichen Offenbarungen unter den Stammvätern des menschlichen Geschlechts und dem Israelitischen Volk ertheilt hat, Volck, Volk, über den Inhalt derselben der Offenbarungen dieser Offenbarun gen , und über die zu ihrer Erhaltung und Fortpflanzung getroffenen Anstalten Anstalten Anstalten zur Erhaltung derselben ; von welchem allem es keine andre authentische Erkenntnißquelle Erkenntnißquelle Erkenntnisquelle giebt. Hieraus ist der eigentliche Nutzen Nutzen , die Unentbehrlichkeit zum Studium der ältesten Geschichte der Religion , und der rechte Gebrauch des A. T. zu bestimmen. Das A. T. ist eine Urkundensammlung Die historisch-kritische Auseinandersetzung mit dem Alten Testament stand in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s noch am Anfang: Jean Astruc (1684–1766) stellte in seinen Conjectures (1753) die These auf, dass Mose ihm vorliegende geschriebene Urkunden zur Komposition der Genesis verwendet habe, welche die Geschichte seiner Vorfahren von den ersten Tagen der Schöpfung an enthielten. Diese sog. Urkundenhypothese markiert den Beginn der wissenschaftlichen Pentateuchforschung und ist u.a. von Johann Gottfried Eichhorn (1752–1827) aufgenommen und weiterentwickelt worden. Er schied die Quellen auf der Basis der Verwendung der Gottesnamen „Elohim“ und „JHWH“ in einen vormosaischen Elohisten und einen nachmosaischen Jehowisten, wobei er noch der aus philologischer Sicht irrtümlichen, aber bis ins 19. Jh. üblichen Ausdrucksweise „Jehowa“ folgte. Im ausgehenden 19. Jh. ist die Quellenscheidung weiter ausdifferenziert worden und als Neuere Urkundenhypothese (J. Wellhausen) in die Exegesegeschichte eingegangen. 26. Hiernächst sind die diese Bücher a) für alle Arten der Geschichte (der Völker, der Polizirung, der Kultur Kultur des menschlichen Verstandes, der Wissenschaften und Künste etc. ) höchst wichtig. Besonders aber b) erzählen sie die, mit der Geschichte der ältern göttlichen Belehrungen Offenbarungen genau verwebten Schicksale und die Verfassung desjenigen Volks Volcks , welches überhaupt überhanpt in der ältern Religionsgeschichte Religionsgeschichte das merkwürdigste ist. c) Sie geben über die gesammte Geschichte der Religion unter den Menschen so erhebliche Aufschlüsse Aufschlüße , und d) tragen die Grundwahrheiten Grundwahrheiten der Religion für je ne Zeiten so rein und zum Theil so erhaben vor, daß man nichts gleichzeitiges findet, das damit in Vergleichung gesetzt gesezt werden könnte. e) d) Sie halten uns eine Menge der lehrreichsten Exempel Exempel theils zur Nachahmung theils zur Warnung vor, welche, mit gehöriger Vorsicht gebraucht *) , auch izt noch für viele uns noch lehrreich seyn gemacht werden können, Röm. 4, 12. 1 Cor. 10, 6– 11. Hebr. 2, 2. 3. 11, 4. folgg. Jac. 5, 10. 11. 17. und geben vor, und f) e) hie und da einzelne trefliche Beispiele Beispiele einer vernünftigen Andachtsübung Andachtsübung. Sie sind g) f) zum genauern Verstand Verstande des N. T. höchst nützlich, nützlich und dem gelehrten Ausleger Ausleger desselben unentbehrlich , und h) eine reiche Schatzgrube für den Philologe Philologen Für den Philologen sind sie eine reiche Schatzgrube, und h) dem Ausleger des N. T. unentbehrlich . – Gründe genug, weswegen die se Bücher nicht nur von jedem Theologen studirt werden müssen, sondern auch die Aufmerksamkeit und Achtung jedes nachdenkenden Mannes verdienen verdienen, und von allen Christen, in einem zweckmäsigen Auszuge wenigstens, gelesen werden sollten von jedem Denker studiert zu werden verdienen . *) Große Vorsicht ist hier höchstnöthig. Der Lehrer, welcher die im A. T. geschilderten und zum Theil gerühmten Männer ohne Einschränkung uns als Muster der Tugend Tugend aufstellen wollte, würde bey einigen, Mißverstand und kleinliche, wo nicht gar irrige, Begriffe von der Tugend, nach der wir streben sollen, bey andern, Zweifel und Spott veranlassen. Aber unweise wäre es auch, vor dem gemischten Haufen des Volk Volks die nicht abzuleugnenden Schwächen jener für ehrwürdig gehaltenen Personen unbedachtsam ans Licht zu ziehen. Man wähle also bey Vorträgen vor dem Volk nur solche Beyspiele aus der alttestamentlichen Geschichte, bey welchen nichts Bedenkliches ist, erinnere in Absicht der übrigen, daß nicht alle im A. T. aufgezeichnete Handlungen nachahmenswerth seyen, sondern viele zur Warnung dienen, und zeige bey Gelegenheit, daß und warum die Sittenlehre Sittenlehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi mehr umfassender und strenger sey, als die Forderungen der patriarchalischen und Mose Mosaischen Religion. Dieß Dies möchte am schicklichsten so geschehen, daß man bey Schilderungen der großen Vortreflichkeit des Christenthums auch dieß dies mit anführe, daß selbst gute, edle und um ihr Volk oder um die Erhaltung der Religion sehr verdiente Männer unter jenen ältern Verehrern des wahren Gottes, sich zu der Stufe von sittlicher Vollkommenheit Vollkommenheit nicht hätten hinaufschwingen können, zu welcher die Christen durch ihre Religion erhoben werden könnten und sollten. Den Eindrücken aber, welche die immer häufiger und dreister vorgebrachten gehäßigen Urtheile über beynahe alle im A. T. vorkommende Personen auf manche Gemüther machen könnten, wird am besten vorgebeuget, wenn man diejenigen, welche durch solche Schmähungen irre geleitet werden möchten, mit dem Geist und den Sitten der alten Welt etwas bekannter und mit der rechten Behandlungsart historisch historischer Denkmäler aus jenem Zeitalter, so viel möglich bekannt zu machen sucht, und hiernächst zeigt, wie trüglich der Schluß von den tadelhaften Handlungen einzelner Bekenner oder auch Lehrer einer Religion auf die Falschheit dieser Religion selbst sey, ( vergl. jedoch §. 8. f.) und wie mannichfaltige und wichtige gute Wirkungen jene Elementarreligion Elementarreligion doch wirklich in der Welt hervorgebracht habe. Freilich aber werden von Seiten des Lehrers, wenn er seines Zwecks hiebey hiebei nicht uicht verfehlen will, vielerley Kenntnisse und große Diskretion erfordert. Je weniger man diese allen zutrauen kann, desto rathsamer ist es, den Beweiß Beweiß für die Wahrheit der christlichen Religion von dem A. T. unabhängig zu machen. die immer häufiger und dreister vorgebrachten gehäßigen Urtheile über beynahe alle im A. T. vorkommende Personen Wenngleich im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Strukturwandel des Aufklärungszeitalters Gelehrte und Publizisten die Gleichberechtigung von Juden in der Gesellschaft forderten (vgl. Ch.K.W. v. Dohm, Über die bürgerliche Verbesserung der Juden , 1781), ist die Geistesgeschichte des 18. und 19. Jh.s keineswegs frei von antisemitischen Denkmustern. Die Äußerungen gingen oftmals mit einem deutschen Nationalismus einher, der etwa bei Ernst Moritz Arndt (1769–1860) in der irritierenden Forderung deutlich wurde, „den germanischen Stamm so sehr als möglich von fremdartigen Bestandteilen rein zu erhalten“ ( Blick aus der Zeit auf die Zeit , 1814, 188). Johann Gottfried Herder (1744–1803), der als Kenner des Alten Testaments eigentlich einen affinen Zugang zum antiken Judentum pflegte, bezeichnete das jüdische Volk als „parasitische Pflanze auf den Stämmen anderer Nationen“ ( Ideen zur Geschichte der Menschheit III, 1787, 88). Theologisch konnten enggeführte Perfektibilitätsbegriffe die jüdische Religion als unabgeschlossene Vorstufe zur eigentlichen Religion Jesu deuten. Wenngleich Griesbach sich von den abschätzigen Urteilen über das Judentum in der Anleitung abgrenzt, sind auch seine eigenen Überlegungen nicht frei von Ambivalenzen. 27. Von denjenigen Männern, welche in den Büchern des A. T. als Lehrer aufgestellt werden, wird a) versichert, daß sie ihre Religionsbegriffe Religionsbegriffe und Sätze Sätze, zum Theil wenigstens, aus einer nähern göttlichen Belehrung theils unmittelbar, theils mittelbar durch andere, Offenbarung hergehabt haben. Dies a) Eben das b) bestätigt nicht nur Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus und seine Apostel, Röm. 1, 2. Hebr. 1, 1. sondern b) c) das N. T. setzt auch die im Alten enthaltenen allgemeinen Begriffe von Gott und dessen Eigenschaften und Werken voraus, bauet darauf, rechnet es 2 Tim. 3, 16. 17. zu den Erfordernissen eines christlichen Lehrers, das A. T. (obgleich freilich bey Juden vornehmlich) zur Belehrung sowohl als zur Widerlegung der Irrthümer anwenden zu können, und giebt selbst von dieser Anwendung Anwendung häufige Beispiele. Es redet sogar c) d) von einer göttlichen Eingebung des A. T. 2 Tim. 3, 16. 16, vergl. 2 Petr. 1, 21. 16 , und d) e) versichert, (alle Akkommodationen Akkommodationen abgerechnet) daß Weissagungen Weissagungen von der großen grosen durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesum bewerkstelligten Religionsveränderung Religionsveränderung darin darinn enthalten seyen. Joh. 5, 39. Luc. 24, 27. 44. Act. 3, 18. 24. Röm. 1, 2. 1 Petr. 1, 10. 11. 12. 2 Petr. 1, 20. 21. Daher e) f) kann f) kan um so weniger zweifelhaft seyn, was das A. T. A. T . selbst von göttlich begeisterten göttlichbegeisterten Propheten und Weisagungen Weissagungen , und f) g) von so mancherley mancheriey auf Gottes unmittelbaren Befehl zur Erhaltung dieser Religion getroffenen Anstalten, wie auch g) h) von Wunderwerke Wunderwerken zur Bestätigung derselben derselben, meldet. – Aus diesem allem allein ergiebt sich, daß die im A. T. enthaltene Religion wahr und göttlich sey. Luc. 16, 28. 29. 28. Jedoch, da die alttestamentliche Religion a) für Menschen bestimmt war, die noch auf einer sehr niedrigen Stufe der Kultur Kultur stunden, fast ganz sinnlich waren, und kaum von dem unsinnigsten Götzendienst Götzendienste und von groben Ausbrüchen der Lasterhaftigkeit Lasterhaftigkeit zurückgehalten, wenigstens noch nicht zu der erhabnen erhabenen Tugend Tugend, welche Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus lehrete lehrte und übte, gebildet Götzendienst zurückgehalten werden konnten konten , mithin b) die Bücher des A. T. zumal die früheren, nur die ersten Anfangsgründe des theoretischen sowohl als praktischen Theils der Religionslehre enthalten konnten konte konnte , und diese c) nur sinnlich vortragen, oder vielmehr in Bildern und Gebräuchen vormalen musten muste , und daher d) diese Religion mit einer großen grosen Menge von Ceremonien Ceremonien Cerimonien weislich belastet, auch e) bloß blos für ein einzelnes Volk Volck eingerichtet, und mit dessen ganz besonderer politischen Verfassung unzertrennlich verwebt war; Eph. 2, 14. wonach die durchgängig sichtbare Nationalbestimmung Nationalbestim mung der Bücher des A. T. zu beurtheilen ist; da ferner und da und da f) dieser Geist der Mose Mosaischen mosaischen Religion, im Ganzen genommen, derselbe blieb, als seit David Davids Zeiten die Propheten einen etwas vollkommenern Unterricht von Gott und dessen geistiger Verehrung ertheilten; da endlich g) Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus und seine Apo stel mit ausdrücklichen Worten und mit der That bezeugen, die ganze Mose mosaische Religionsverfassung Religionsverfassung sey aufgehoben aufgehoben , Joh. 4, 20–24. und daher h) die Menschen zu einer neuen und allgemeinen Religion verpflichten verpflichtet Matth. 28, 19. 19, welche i) in allen Rücksichten vollkommner ist, ist: Matth. 11, 9. 11. Joh. 1, 17. 4, 22. 23. Röm. 8, 3. 4. 2 Cor. 3, 6–18. 6–18 Gal. 3, 23–26. 4, 3. 4. 5. Hebr. 2, 2. 3. 7, 18. 19. 22. 8, 6. 6 folgg. 9, 9. 10. 12, 25. 25 folgg. und k) ihre eigenthümliche Erkenntnisquelle Erkenntnisquelle Erkenntnißquelle hat: (§. 17. ) so so so sollen Christen sich vornehmlich an den neutestamentlichen Religionsunterricht Religionsunterricht halten und daraus ihre Kenntnisse herleiten . Weil aber doch das A. T. die unveränderlichen Grundsätze der natürlichen Religion so rein als jene Menschen sie nur fassen konnten, (§. 26. d. d ) und unter göttlicher Auktorität Autorität (§. 27. ) vorträgt, und das N. T. diese voraussetzt vorausgesetzt : (§. 27. b. c. ) so verdient muß das A. T. selbst bey dem Religionsunterricht der Christen , vornehm lich solcher, welche von den Wahrheiten Wahrheiten der natürlichen Religion nicht durch eignes Nachdenken Nachdenken sich überzeugen können, und überall einer Auktorität Auktorität Autorität zur Stütze ihres Beyfalls bedürfen, verglichen zu werden . S. Röm. 15, 4. 2 Tim. 3, 15. *) 2 Petr. 1, 19. *) In dieser Rücksicht, und weil manche Sätze der natürlichen Religion Sätze, welche die christliche Religion mit der natürlichen gemein hat, öfter und deutlicher im A. als im N. T. stehen, sind im folgenden unter den Beweiß- und Erläuterungsstellen auch Sprüche des A. T. mit angeführt worden. Und da die Bücher des A. T. einmal in den Händen des Volk Volks sind, und von diesem der Historien wegen gerne gelesen zu werden pflegen, so kann es nützlich seyn, wenn der Lehrer die Aufmerksamkeit lieber auf solche Stellen dieser Bücher, welche wichtige Religionswahrheiten Religionswahrheiten enthalten, geschickt hinlenkt; wenn gleich der eigentliche Beweiß christlicher Lehrsätze billig aus dem N. T. zu nehmen ist, und von Ungelehrten das A. T. A. A. viel häufiger mißverstanden wird als das Neue, weswegen freilich mit zweckmäsigen und wohlüberlegten Auszügen dem Volk am besten gerathen wäre. 29. Der Zweck der Bibel in Absicht auf uns Bibel , (welcher mit dem unmittelbaren oder nächsten nächstens und lokalen Zweck der einzelnen Bücher (§. 19. ) nicht ganz einerley ist,) a) ist, ) (§. 19. ) ist, durch einen mit göttlicher Auktorität Autorität versehenen Unterricht in der geoffenbarten Religion die Menschen wahrhaftig weise, tugendhaft tngendhaft tugendhaft und glücklich glücklich zu machen. b) Zwar ist nicht die ganze Bibel geradehin Religionsunterricht, (Wort Gottes, Offenbarung,) sondern sie faßt ihn nur neben andern Dingen in sich, und flicht ihn großentheils grosentheils (sehr weislich!) in die Geschichte der geoffenbarten Religion ein. c) Jedoch hat alles in der Bibel eine nähere oder entferntere Beziehung auf die Religion und ihre Geschichte, oder doch auf die Geschichte ihrer vornehmsten Lehrer und Verehrer. 30. 30 Die Bibel ist eine zu ihrer Absicht hinlängliche Erkenntnißquelle Erkenntnißquelle Erkenntnisquelle der Religion für die Christen, und darf ihr keine menschliche Auktorität Autorität an die Seite gesetzt werden. Ueberlieferungen älterer Lehrer, wenn sie auch einstimmig wären, Aussprüche der Kirche u. d. gl. können nicht als zur christlichen Religion gehörig den Christen aufgedrungen, sondern nur in so fern für richtig anerkannt zugelassen werden, als ihre Uebereinstimmung mit der Bibel erweislich ist , oder ihre Wahrheit Wahrheit aus innern Gründen dargethan werden kann . 31. Seiner Die Vernunft Vernunft a) soll und darf der Christ keinesweges entsagen, vielmehr fordert die Bibel selbst die Menschen zum Gebrauch derselben auf, 1 Cor. 10, 15. Matth. Matth, 6, 26–30. und befördert ihn auf mannigfaltige mannichfaltige Wei se *) . b) Vernunft Vernunft muß zwar bey der Prüfung der Wahrheit einer Offenbarung Offenbarung, bey der Auslegung der Bibel, bey der Bildung, Entwickelung und Bestimmung der biblischen Begriffe, und bey der Gegeneinanderhaltung und systematischen Anordnung der biblischen Sätze , bey Führung und Prüfung der Beweise Beweise, Herleitung der Folgerungen, Vergleichungen Vergleichung der Lehren des Christenthums mit den Wahrheiten der natürlichen Religion, Beurtheilung ihrer Zweckmäsigkeit Zweckmäsigkeit u. s. w. nothwendig gebraucht werden, damit der Glaube der Christen nicht Leichtgläubigkeit sey, noch auf Vorurtheil beruhe, noch von der List und dem Betruge herrschsüchtiger und eigennütziger eigennütziger, oder den Einfällen schwärmeri scher Menschen abhänge, noch in Aberglaube Aberglauben ausarte, und damit nichts sich selbst oder andern unleugbaren Wahrheiten widersprechendes behauptet, vielmehr durch geschickte Verknüpfung mehrerer christlicher Begriffe und Sätze untereinander jeder derselben lichtvoller, wirksamer und brauchbarer gemacht, kurz, das Christenthum bey seiner ursprünglichen Reinigkeit und Vortrefflichkeit erhalten werde. Allein c) bis dahin behauptet werde; wie dann auch die Bibel selbst die Menschen zum Gebrauch der Vernunft auffodert und denselben befördert. Aber weiter dürfen die Rechte der Vernunft nicht dehnet die Vernunft selbst ihre Rechte nicht aus ausgedehnt werden , daß man Lehren, deren biblischen Grund man nicht ohne gewaltsame Verdrehung des Sinnes der heiligen Schrift leugnen kann, und die keinen evidenten Widerspruch enthalten, bloß deutliche Lehren der Bibel blos deswegen, weil man sie nicht begreift, (§. 9. ) verwerfen leugnen wollte. ausgedehnet, noch etwas blos, deßwegen, weil wir es nicht begreifen, geleugnet werden. §. 9. Denn bey den Schranken des menschlichen Verstand Verstandes, und der Unerforschlichkeit des Wesens und der Rathschlüße Gottes, ist nichts vernünftiger, als den göttlichen Belehrungen ohne Vernünfteley Vernünfteley glauben glauben , sobald so bald die prüfende Vernunft zugeben muß, daß hinlänglicher Grund da ist, das, was uns als eine göttliche Belehrung vorgelegt wird, wahrhaftig für eine solche zu halten. *) So wird auch der Volkslehrer Volkslehrer mehr, als durch gelehrte Abhandlungen über die Vernunft und ihren hohen Werth oder durch deklamatorische Lobpreißungen derselben der Vernunft , bey dem großen Haufen ausrichten, und der Schwärmerey, dem Aberglauben, und der blinden Anhänglichkeit an menschliche Auktorität Autorität den festesten Damm entgegen setzen, wenn er alle seine Religionsvorträge vor der Jugend und vor Erwachsenen so einrichtet, daß dadurch die Vernunft geweckt, ihr Gebrauch befördert, und ihre Anwendung durch häufige Uebung zur Fertigkeit wird. Besonders ist auch dem Mißbrauch Misbrauch , der von einigen falschverstandenen Stellen der deutschen Bibelübersetzung Bibelübersetzung z. E. 2 Cor. 10, 5. oft gemacht wird, durch richtigere Erklärung derselben abzuhelfen. 32. Die Vernunftwahrheiten Vernunftwahrheiten Vernunft objektiv genommen , d. h. diejenigen der Inbegriff der Wahrheiten , welche wir durch richtige Anwendung der unsrer Vernunft erkennen, a) dienen dem Christen zur Beförderung der Vollständigkeit, Reinigkeit und Genauigkeit seiner Religionskenntnisse, und zur Bestätigung der geoffenbarten Wahrheiten und zur Beförderung der Vollständigkeit, Reinigkeit und Genauigkeit seiner Religionskenntnisse Reli gionskenntnisse . Sie b) harmoniren harmonieren harmonirt auf das schönste mit der Bi bel, obgleich letztere leztere mehrere Religionssätze enthält als die ersten erste , und nicht alle biblische Sätze aus jenen der Vernunft hergeleitet werden können. Wo zwischen beiden ein Streit zu seyn scheint, da wird entweder die Bibel unrichtig verstanden und angewendet , oder ein Irrthum für eine Vernunftwahrheit ausgegeben, oder es ist kein wahrer Streit. 33. Jeder Christ a) hat das höchstschäzbare höchstschätzbare Recht Jedem Christen ertheilt das N. T. das Recht, die Bibel selbst zu lesen und sie , so weit das gewissenhafte Bewustseyn der darzu nöthigen Geschicklichkeit es ihm erlaubt, für sich selbst, ohne auf menschliche Auktoritäten Autoritäten zu sehen, auslegen auszulegen . Dem stehet b) die ohne mancherley gelehrte Hülfsmittel Hülfsmittel nicht zu hebende und zu prüfen, ja es verpflichtet jeden hiezu. Dem steht die Dunkelheit vieler Stellen für heutige Leser, Leser nicht im Wege. Denn c) billig wählt sich ein jeder vorzüglich solche Bücher und Stücke der Bibel, wel che er verstehen und nutzen kann, zu seinem Gebrauch, und Weg; weil doch das, was zum nothwendigen Unterricht in den wesentlichen Stücken der Religion gehört, ist doch an einem oder dem andern Ort dem gemeinen Menschenverstand Menschenverstande Menschenverstand faßlich genug in ihr vorgetragen ist , so daß jeder, so viel ihm zu wissen unentbehrlich ist, bey gehörigem Nachdenken Nachdenken und fleißigem Gebrauch Gebrauche der Bibel, verstehen kann kan ; zumal da die Lehrer und Prediger verbunden sind, dem gemeinen Christen das Bibellesen Bi bellesen zu erleichtern, erleichtern; welches auf mannigfaltige mannichfaltige man ichfaltige Art geschehen kann kan . 34. Das Recht, die Bibel auf eine für andre verbindliche Art auslegen auszulegen , kan niemanden zugestanden werden, sondern jeder hat die Befugnis, dieß für sich selbst zu thun, so weit das gewissenhafte Bewustseyn der dazu nöthigen Geschicklichkeit es ihm erlaubt. Um aber manchen bey dem Gebrauch Gebrauche dieses Rechts , den Religionsbegriff Religionsbegriff nach eignen Einsichten unmittelbar aus der Bibel selbst herzuleiten, möglichen Verwirrungen und Inkonvenienzen vorzubeugen, haben diejenigen diejenige , denen die Aufsicht über die äusere äusere Religionsübung zukommt, gewisse Lehrvorschriften Lehrvorschriften ertheilt *) , welche die Grundlinien vorzeichnen, nach welchen in der Gottesdienstlichen Gesellschaft, zu welcher wir uns zählen, die aus der Bibel allein geschöpfte Religionstheorie Religionstheorie, zumal in Absicht gewisser Dogmen Dogmen, über deren Vorstellungsart Streit entstanden war, dem Sinne Sinn dieser Gesellschaft gemäs, öffentlich vorgetragen werden soll; – alles , wie sich von selbst verstehet, den unveräußerlichen unveräusserlichen Privatrechten des Gewissen Gewissens und der Auktorität Autorität der Bibel, Bibel als des alleinigen Glaubens grundes, Glaubensgrundes unbeschadet. ( Vergl. §. 20. ) Und daß die Meinung protestantisch protestantischer kirchlicher Gesellschaften nicht sey, solche Vorschriften, der großen grossen Fortschritte in der Bibelauslegung Bibelauslegung ungeachtet, als ewige durchaus unveränderliche Geseze Gesetze aufzustellen, und dadurch jede Berichtigung des öffentlichen Lehrbegriff Lehrbegriffs auf immer aufzuschließen auszuschließen , oder gar das eigene frei freie Nachdenken und weitere Forschen zu verbieten, erhellet schon daraus, daß die Gesellschaft stillschweigend aber deutlich genug, ohne bedeutenden Widerspruch, es genehmiget hat, wenn die angesehensten und gelehrtesten, und allmälich selbst die meisten oder alle Lehrer öffentlich in Vorträgen und Schriften den spätern bessern Einsichten folgten. Nur Aber leichtsinnigen Veränderungen des öffentlichen Lehrbegriffs durch einzelne , voreilige und Neuerungssüchtige Lehrer, und unvorbereiteten, gewaltsamen, Zerrüttung anrichtenden, Neuerungen und kirchlichen Revolutionen , die oft den Staat selbst erschüttert haben, soll und kann und soll durch jene Vorschriften Vorschriften, so lang es nöthig ist, vorgebeuget werden. *) Da so viel über die symbolischen Bücher und deren Werth oder Unwerth geredet und geschrieben worden ist, so schien es nicht unzweckmäßig zu seyn, dem Volkslehrer einen Wink zu geben, wie er nachfragenden Laien es begreiflich machen könne, daß protestantisch protestantische Gemeinden, welche keine menschliche und folglich auch keine kirchliche Auktorität Auktorität Autorität gelten zu lassen versichern, dennoch dergleichen Lehrvorschriften einführen und bis jetzt beibehalten konnten. Ist der Lehrer Kenner der Geschichte, so wird er auch diese hiebey zu benutzen wissen. Neuerungssüchtige Lehrer Der im letzten Drittel des 18. Jh.s in die theologische Fachsprache eingedrungene Neologiebegriff ist oft als Fremdbezeichnung verwendet und damit negativ besetzt worden: „Neuerungssucht“ und „Irrgläubigkeit“ verweisen auf eine Normabweichung im Hinblick auf (religiöse) Lehre, aber auch in Bezug auf sprachliche Erscheinungen (Neologismus). Allerdings wird der Neologiebegriff in der Anleitung schon nicht mehr mit diesen Ausdrücken identifiziert. Vielmehr deutet sich in dem enthaltenen Hinweis auf die „schäzbaren Aufklärungen mancher Dogmen, die wir dem Scharfsinne und dem Fleiß neuerer Gelehrten verdanken“ (s. Vorrede zur zweiten Auflage), schon die spätere, wertneutrale Verwendung für die zentrale Richtung der protestantischen Aufklärungstheologie an, die sich sowohl in akademischer als auch in kirchlich-religiöser Hinsicht bemerkbar machte. Üblich geworden ist diese positive Begriffsverwendung erst in der Kirchengeschichtsschreibung des 20. Jh.s. Gott *) . *) Bey dem Vortrage der Lehre von den göttlichen Eigenschaften muß der Volkslehrer Volkslehrer a) der Bibel nachahmen ; also allemal in Beziehung auf uns Menschen von ihnen reden, vornehmlich von den sogenannten moralisch moralischen und wirksamen handeln, ihre Betrachtung mit der Betrachtung derjenigen göttlichen Werke, aus welchen sie am deutlichsten erkannt werden können, verbinden, und tiefsinnige Spekulationen Speculationen , wozu die natürliche Theologie so vielen Stoff anbietet, die aber hier ohne Nutzen Nutzen seyn würden, weglassen. b) Und weil der größte, und daher gewiß sehr wichtige und respektable, Theil der Menschen nicht fähig ist, sich zu den transscendentalen Begriffen, die der Philosoph und Theolog von Gottes Eigenschaften höchster Vollkommenheit sich machen, zu erheben, so ist es Pflicht für den dem Volkslehrer sich herablassen herabzulassen . Wollte er aus übertriebenem Bestreben alles anthropopathisch anthropopathische zu vermeiden, unterlassen, von Gottes Gerechtigkeit, Gnade, Barmherzigkeit, Langmuth, von dem Wohlgefallen Gottes an den Tugendhaften u. s. f. zu reden, weil doch allen diesen Begriffen etwas menschliches anklebt; und wollte er statt dieser populären Vorstellungsarten Vorstellungsarten immer nur die mehr geläuterten, welche in den Schulen der Philosophen vorgetragen werden, brauchen: so würden die meisten Zuhörer ganz ohne wirkliche Begriffe bleiben, und auch bey den wenigen, die den Lehrer vielleicht vielleich fassen möchten, dürfte gröstentheils mehr Erstaunen über die Größe des Unendlichen, als sol che Empfindungen, Gesinnungen, Entschließungen Entschliesungen etc. erregt werden, deren Hervorbringung die Absicht des Unterrichts von Gott ist. c) Gleichwohl muß der Volkslehrer auch mit jenen philosophischeren Begriffen bekannt seyn , theils um die Grenzlinie genau abzustecken, über welche bey dem Herablassen zu zn der Schwäche der Unfähigern Unfähigeren nicht hinausgegangen werden kann, ohne Gefahr, schädliche Vorurtheile und Irrthümer zu erzeugen, erzeugen oder zu nähren; theils um doch auch Fähigere befriedigen und zeigen zu können, wie die populären biblischen Vorstellungsarten sich auf die philosophischeren zurückführen lassen, und im Grunde eben das sagen. d) Da sehr würdige und scharfsinnige Philosophen über einige Sätze der natürlichen Theologie und manche Beweißarten nicht einig sind, so muß der Lehrer der Religion nicht so unvorsichtig seyn, mit dem, was gerade das Neueste ist, in seinen öffentlichen Vorträgen glänzen zu wollen. Denn überhaupt sollte man nichts in den gemeinen Religionsunterricht Religionsunterricht des Volk Volks aufnehmen, was nicht durch mehrjährige kaltblütig kaltblütige Prüfung bewährt gefunden worden ist. Dieser langsame aber bedächtige und feste ist, damit es nicht zu bald abermaliger Abänderungen bedürfe. Denn das Volk hat die Gewandheit des Geist Geistes nicht, mit welcher der geübte Denker sich leicht in ganz verschiedene Systeme findet. Ein langsamer aber bedächtiger und fester Schritt bringt sicherlich am weitesten. e) Doch wird sich der gewissenhafte Volkslehrer auch in Acht nehmen, daß er nicht, aus Anhänglichkeit am Alten , der Verbreitung wahrer Berichtigungen unsrer Kenntniße von Gott Hinderniße in den Weg lege, sondern wird vielmehr suchen, seine Lehrlinge Lehrlinge mit Klugheit zu Annehmung gründlicherer Einsichten vorzubereiten. Pflicht für den Volkslehrer sich herabzulassen Mit dem Begriff der Herablassung kommt ein zentraler Gedanke der aufklärerischen „Theorie der Popularität“ (J.Ch. Greiling) in den Blick, der weniger negativ zu verstehen ist, als es sprachlich anklingt: Deutlichkeit und Sensibilität für die Fassungskraft des gemeinen Mannes galten als Haupteigenschaften guter Predigten und als wesentliche Anliegen populartheologischer Schriften überhaupt. Über das Entäußerungsmotiv des Philipperhymnus (Phil 2,7) und die neologische Akkommodationstheorie, die von einer Herablassung zur jüdischen Vorstellungswelt ausging, führte ein motivgeschichtlicher Weg zur biblischen Begründung des aufklärerischen Herablassungsgedankens. Eine zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber der christlichen Glaubenstradition wurde auch als Folge einer fehlgeschlagenen Herablassung und diese daher als Aufgabe einer zeitgemäßen Identitätsfortschreibung gedeutet. aus übertriebenem Bestreben alles anthropopathische zu vermeiden Die Übertragung menschlicher Empfindungen und Eigenschaften auf höhere Wesen trug im zeitgenössischen Sprachgebrauch die Bezeichnung „anthropopathisch“. Bei der Übertragung speziell auf Gott sprach man von einem dogmatischen Anthropopathismus. Sofern die Rede von Gott immer nur analogisch oder symbolisch vonstattengehen kann, hielt ein Großteil der Aufklärungstheologen die gesamte Gotteslehre für einen einzigen Anthropopathismus, der ein Bewusstsein für den Sachverhalt erforderlich macht, dass Gottes Eigenschaften von den menschlichen qualitativ unterschieden seien. §. 35. Urheber und Beherrscher der Welt, ist der biblische Grundbegriff Grundbegriff von Gott. Jes. 40. 40, 22–26. 40, 22. 26. 42, 5. 8. 45, 18. Jer. 10, 10–16. Ps. 96, 4. 5. Act. 14, 15–17. 15. 17, 24. Daß ein Gott sey , kann Sein Daseyn kan jeder Mensch, der nur auf einer gewissen mittelmäsigen mäßigen Stufe der Kultur Kul tur Cultur des Verstand Verstandes steht, aus solchen Beweisen erkennen, die wir, wie auch die Bibel thut, Ps. 14, 1. Hebr. 11, 6. aus der natürlichen Theologie hier voraussetzen; bey deren Auswahl aber der Volkslehrer Volkslehrer Pre diger zweckmäsig verfah ren muß. Vergl. Act. 14, 15. 16. 17. 17, 22–28. Röm. 1, 19. 20. Ps. 19, 2–7. aus solchen Beweisen erkennen, die wir [...] aus der natürlichen Theologie hier voraussetzen Die Frage nach der Möglichkeit rein rationaler Beweise der Existenz Gottes ohne Rückgriff auf religiöse Autoritäten als Erkenntnisquellen hat im abendländischen Denken eine lange Tradition. Neben frühen Nachweisen u.a. bei Aristoteles fand sie in der mittelalterlichen Scholastik in den quinquae viae des Thomas von Aquin (ca. 1225–1274) einen ersten Höhepunkt. Zentrale Bedeutung erhielten Gottesbeweise jedoch im Zusammenhang mit den religiösen Transformationsprozessen der Neuzeit und dem angestrebten Aufbau rationaler Wissensordnungen im Zeitalter der Aufklärung. Bis zur Mitte des 19. Jh.s waren mit dem ontologischen, kosmologischen, physikotheologischen sowie dem von Immanuel Kant (1724–1804) geprägten moralischen Gottesbeweis die vier Haupttypen ausgebildet. Im Rahmen seiner Metaphysikkritik sind die früheren Beweisarten von Kant nicht nur wegweisend systematisiert, sondern auch in ihrer Möglichkeit bzw. Stringenz grundsätzlich in Frage gestellt worden. Seine erkenntnistheoretische Grundannahme, dass die theoretische Vernunft nur für Gegenstände möglicher Erfahrung ein Beweispotenzial besitze, ließ ihn eine objektive Beweisbarkeit Gottes im Erkenntnisbereich der theoretischen Vernunft gänzlich ausschließen. Überdies ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass sich der neuzeitliche Bedeutungszuwachs der metaphysischen Gottesbeweise in erster Linie auf die wissenschaftliche Theologie und Philosophie beschränkte, während in religiösen Praxiskontexten ohnehin die Heilige Schrift als Weg zur Gotteserkenntnis bevorzugt worden ist. 36. 56. Was Gott sey , lehrt eben sowohl die Natur durch die Vernunft Vernunft , zu deren Gebrauch das Volk anzuleiten ist, (§. 31. ) als die Bibel. Nämlich a) an uns selbst und an allen Dingen, deren unermeßlichen Inbegriff wir die Welt nennen, bemerken wir allenthalben solche Einrichtungen, so harmonische Verbindungen und so regelmäßige regelmäsige Veränderungen, daß uns bey fortgesetzter aufmerksamer und ruhiger Ueberlegung immer deutlicher wird, dieß alles ziele auf einen großen Zweck, und zwar auf Vollkommenheit des Ganzen. Da nun eine solche so absichtsvolle Einrichtung und Ordnung weder vom Ungefähr herrühren, noch aus einer blinden Nothwendigkeit hergeleitet werden kann, sondern ihren Grund in Gott, dem Urheber Urheber der Welt, haben muß, so sind wir berechtiget zu schließen, nicht nur, daß sie einen verständigen Urheber habe, sondern auch, daß dieser ein Geist von unbegränztem Verstande unbegrenztem Verstand , höchster Güte des Willens und unumschränkter Macht sey. Und da ferner b) wir selbst und alle Theile der Welt, die sich nur von uns bemerken lassen laßen , Glieder einer Reihe von Ursachen und Wirkungen und so beschaffen sind, daß man ihnen weder einzeln noch zusammengenommen ein unabhängiges, unbedingtes, unbedingtes nothwendiges Daseyn zugestehen kann, so leitet uns dieß auf den Begriff eines unabhängigen, nothwendigen, ewigen, unendlichen, vollkommensten Wesens dies darauf, daß dasjenige Wesen , welches der letzte Grund der Dinge außer auser ausser ihm ist ist, unabhängig, nothwendig, ewig und unendlich seyn müße . Und dieser verständige verständige, allgütig allgütige und allmächtige Urheber der Welt, dieses nothwendige unendliche Wesen ist eben der Gott, den auch die Bibel Bibel als den Schöpfer Schöpfer der Welt prediget. Ist Gott der Schöpfer Schöpfer der Welt, des Inbegrifs aller der Dinge, deren keins die lezte Ursache seiner selbst oder der übrigen in sich enthält, deren Zahl unermeßlich ist, und deren Verbindungen unter einander und Veränderungen auf Vollkommenheit Vollkommenheit des Ganzen abzwecken; so hat Gott den Grund seines Daseyns in sich selbst, ist unabhängig, nothwendig, ewig, unveränderlich, unendlich, das allervollkommenste Wesen, von der Welt verschieden, ein Geist von unbegrenztem Verstand, höchster Güte des Willens, und uneingeschränckter Macht. so harmonische Verbindungen und so regelmäßige Veränderungen In der Anleitung klingen physikotheologische Denkmuster an, nach denen von der Betrachtung der Wohlgeformtheit und Schönheit der natürlichen Welt auf das Dasein und die weltbezogenen Eigenschaften Gottes geschlossen wird. Die bereits im 17. Jh. einsetzende, sich auf den spätantiken Gedanken eines liber naturae wie auf biblische Schöpfungsmotive berufende theologisch-literarische Strömung der Physikotheologie kann als Spielart der Frühaufklärung verstanden werden. Den Schock der kopernikanischen Wende hinter sich lassend, diente ihre teleologische Weltdeutung der Situierung des Menschen im von Gott geschaffenen Kosmos. Ein Zentrum der Strömung bildete der sog. Hamburger Kreis um den Philologen und Theologen Johann Albert Fabricius (1668–1736), dessen Übersetzung von William Derhams Physico-Theology (1713) maßgeblich zur Popularisierung im deutschen Sprachraum beigetragen hatte. Erst mit den naturwissenschaftlichen Fortschritten der zweiten Jahrhunderthälfte erlitt die physikotheologische Bewegung einen Relevanzverlust, der schließlich auch die Neologie veranlasste, die physikalischen und biologischen Fragen der Weltentstehung den jeweiligen Fachwissenschaften zu überlassen. 37. Wenn wir diese Begriffe weiter entwickeln *) , und bey der Betrachtung der Geschöpfe Geschö pfe von den an den Wirkungen bemerkten Realitäten auf die Kräfte ihrer letzten wirkenden Ursache so schließen, und demnach auf diesem Weg fortgehen, und Gott alle Vollkommenheiten Vollkommenheiten, auf die uns die auf merksame aufmercksame Betrachtung des Ursprungs und der Einrichtung der Welt leitet, so beylegen, beilegen, und bey Betrachtung der Geschöpfe von den an den Wirkungen bemerckten Realitäten Realitäten auf die Kräfte ihrer letzten wirkenden Ursache so schliesen, daß wir jede Vollkommenheit in Gott uns als unendlich und nothwendig denken, mit Absonderung aller aus der Natur endlicher abhängiger Dinge entspringenden Einschränkungen: Einschränckungen; und wenn wir hiernächst den Begrif des nothwendigen Wesens weiter entwickeln; so lernen wir die Eigenschaften Gottes kennen, d. i. diejenigen Vollkommenheiten, welche dem unendlichen Wesen nothwendig zukommen, und die wir uns, um deutliche Begriffe uns zu erleichtern oder sie praktischer zu machen, einzeln denken und von einander in Gedanken unterscheiden, ob es gleich nur Eine eine höchste Vollkommenheit des Unendlichen ist. Den Inbegriff dieser Vollkommenheiten nennet man das Wesen Gottes. deren Inbegrif das Wesen Gottes ausmacht. *) Deutet gleich die Bibel nur selten und kurz die Begriffe von einem nothwendigen etc. Wesen an, so würde doch bey dem Grade der Kultur Kultur Cultur , den unter Christen selbst ein großer der größte Theil des Volks der Nichttheologen jetzt hat, die Kenntniß von Gott allzumangelhaft seyn, und leichtvermeidlichen leicht vermeidlichen irrigen Vorstellungen zu wenig vorgebeuget werden, wenn jene Begriffe bey dem Volksunterricht Volksunterricht Unterricht ganz übergangen würden. Doch ist dies der nächstvorhergegangenen Anmerkung Anmerkungen unbeschadet zu verstehen. 38. Bey den Doch würden auf diesem Wege mancherley Schwierigkeiten und Zweifeln, welche bey diesen Untersuchungen selbst dem geübten Denker Denker aufstoßen, und nothwendig noch mehr den an tiefsinnige Untersuchung Untersuchungen minder gewöhnten Freund der Wahrheit Wahrheit beunruhigen müssen, kommt Zweifel selbst den schärfsten Dencker beunruhigen, wenn uns nicht die Bibel mit ihrem Unterricht zu Hülfe, und bestätigt und erweitert Unterricht, durch welchen zu Hülfe käme, und unsre Erkenntniß Erkenntnis von Gott bestätigt und erweitert wird, sehr erwünscht . Doch b) Gott bestätigte und erweiterte. Ja auch selbst die Bibel kann mit Menschen nicht anders als menschlich von Gott reden, und von ihm und seinen Bibel kan uns von Gott und dessen Eigenschaften nicht anders uns belehren, als durch nothwendig sehr unvoll kommene Vergleichungen Vergleichungen unvollkommene Vergleichungen des Unendlichen mit uns bekannten endlichen Dingen, deren Vollkommenheiten nicht etwa nur dem Grade sondern selbst der Art nach von den göttlichen verschieden sind. Eines anschauenden Begrifs von Gottes Wesen nnd Eigenschaften sind wir schlechterdings unfähig. Es können sogar manche Vollkommenheiten Vollkommenheiten in Gott seyn, von welchen wir vielleicht durchaus keinen Begriff noch irgend einige Ahndung haben können, weil es seyn kann kan , daß unter allen uns bekannten endlichen Dingen keines ist, das einige Aenlichkeit mit jenen Vollkommenheiten an sich trüge. Zudem darf nicht vergessen werden, für was für Zeiten und Menschen der Unterricht, den das A. T. giebt, zunächst bestimmt war, daß in ihm oft der begeisterte Dichter Dichter, dem es um Darstellung und Versinnlichung der Begriffe Begriffe zu thun war, redet, daß die Bibel bey ihren Lesern Begriffe von Gott mehr voraussetzt als erst erwecken will, und daß ihre Hauptabsicht dahin gehet, diese Begriffe rein zu erhalten und sie theils gewisser theils faßlicher theils praktischer zu machen. Indessen c) ist das, was uns Vernunft Vernunft und Schrift von Gott sagen, hinlänglich und gewiß genug hinlänglich und gewis genug , um der Religion zur Grundlage zu dienen. Bey den mancherley Schwierigkeiten und Zweifeln [...] kommt uns die Bibel mit ihrem Unterricht zu Hülfe Ergänze: a). der begeisterte Dichter Im 18. Jh. sind die biblischen Schriften und v.a. das Alte Testament als ein Werk der schönen Literatur entdeckt und entschlüsselt worden. Mit der Unterscheidung von Wort Gottes und Heiliger Schrift sowie der Infragestellung der Verbalinspiration trat die biblische „Poesie“ aus dem sakralen Bereich, zu welchem allein sie bisher gehört hatte, heraus, um zunehmend weltlicher Literatur gleichgeordnet zu werden. So konnte sich der exegetische Interessenschwerpunkt vom theologischen Wahrheitsgehalt auf die bisher sekundäre ästhetische Seite ausweiten oder verlagern, wodurch der „begeisterte Dichter“ der Schriften in den Vordergrund rückte. Für den deutschsprachigen Raum gilt in erster Linie Herder als Vorreiter einer literarisch-ästhetischen Bibelinterpretation (vgl. Älteste Urkunde des Menschengeschlechts , 1774/76). Auf ihn bezieht sich Griesbach mit dem Hinweis, dass die Bibel in ihrem „poetischhistorischen“ Stil mit Menschen „nicht anders als menschlich reden“ könne. 39. Die Bibel legt Gott Bibel, welche von Gottes Eigenschaften allemal in Beziehung auf uns redet, legt ihm alle wahre Vollkommenheiten , die sich in dem Unendlichen nur denken dencken lassen, im höchsten Grade bey, und beschreibt ihn als das majestätischte, anbetungswürdigste (oder in der Sprache der Bibel, das heiligste Jes. 6, 3. vergl. 29, 23. Ezech. 38, 23. Ps. 99, 5. ) Wesen, dem die höchste Herrlichkeit Herrlichkeit zukomme, das alle unsere Begriffe übersteige, und in Absicht der Menge und Größe seiner Vollkommenheiten mit nichts verglichen werden könne. 2 Mos. 15, 11. Ps. 86, 8–10. 99, 1–5. 104, 1. 1 folgg. 113, 1–5. 145, 3. folgg. 147, 5. 148, 13. Jes. 40, 12.–28. 12–28. Röm. 11, 33–36. 1 Tim. 6, 15. 16. 40. Gott ist ein Geist Geist , Joh. 4, 24. an dem sich nichts körperliches befindet, und kann kan er daher weder mit den Sinnen empfunden, Röm. 1, 20. 1 Tim. 1, 17. 6, 16. noch unter irgend einer Gestalt oder einem Bilde Bild vorgestellet werden, 2 Mos. 20, 4. Jes. 40, 18–25. wenn gleich die Bibel oft bildliche Redensarten Redensarten von menschlichen Gliedern entlehnt, um Gottes Eigenschaften zu beschreiben schreiben . Daraus folgt, daß Gott anders nicht, als auf geistige Weise verehrt werden könne. 41. Sein Daseyn a) hat weder einen Anfang noch ein Ende; Jes. 41, 4. 1 Tim. 6, 16. er ist ewig ewig , im strengsten Verstande, Ps. 90, 1–4. und bleibt b) ohne alle innere Veränderung Ps. 102, 25–28. Jac. 1, 17. Mal. 3, 6. Röm. 1, 23. So unmöglich es ist Es ist eben so un möglich , daß Gott nicht sey, eben so unmöglich ist es, daß er anders sey, als er ist ist, als es unmöglich ist, daß er nicht sey . Ebendas. Und dies ist eine wichtige Stütze unsers Vertrauens auf ihn, und ein starker Antrieb seinen unabänderlichen Willen zu vollbringen! c) Er hängt von nichts auser ihm ab, Jes. 46. 46, 10. 11. und ist sich selbst genug , ohne zu seiner höchsten Seligkeit Seligkeit unsrer oder unsers Dienstes zu bedürfen . Act. 17, 24. 25. 42. Als der unendliche Geist, besitzt Gott das vollkommenste, unendliche, Vorstellungsvermögen den vollkommensten, unendlichen, Verstand . Er ist allwissend allwissend , und kann nicht nur alles erkennen, sondern kennet wirklich a) alles, das mögliche und wirkliche würckliche , das nothwendige und zufällige, das vergangene, gegenwärtige und zukünftige, Jes. 41, 26. 27. 42, 9. Ps. 139, 2. 16. Act. 15, 18. das nothwendige und zufällige, auch z. E. die frei freien Entschließungen Entschliesungen der Menschen und die davon abhängenden abhängende Dinge, 1 Sam. 23, 11. 12. Jer. 11, 18. 19. (ohne daß durch Gottes Vorherwissen freie Handlungen nothwendig würden,) das vergangene, gegenwärtige und zukünftige, Jes. 41, 26. 27. 42, 9. Ps. 139, 2. 16. Act. 15, 18. auch das, was unter gewissen, jetzt jezt nicht statt habenden statthabenden , Voraussetzungen geschehen seyn würde, z. E. 1 Sam. 23, 10–13. Jer. 38, 17–20. Math. Mvtth. Matth. 11, 21. das größte gröste und das kleinste, Ps. 147, 4. Math. Matth. 10, 29. 30. alle Dinge und alle ihre Veränderungen und Schicksale, Hebr. 4, 13. Ps. 56, 9. Math. Matth. 6, 32. nebst allen ihren möglichen und wirklichen Verbindungen, und dem Maase der Kräfte eines jeden Dings, insbesondere insbesondre auch alle, selbst die geheimsten, ja dem Menschen selbst zuweilen unbemerkte, Gedanken, Begierden und Handlungen, nebst ihren Triebfedern Triebfedern. Ps. 10, 14. 17. 38, 10. 139, 1–16. Jes. 29, 15. Jer. 11, 18. 19. 20. 17, 9. 10. Luc. 16, 15. Act. Act . 1, 24. Röm. 8, 27. Hebr. 4, 12. 13. 1 Joh. 3, 20. Das alles b) erkennet Gott auf das untrüglichst gewisseste, deutlichste, anschauendste und ohne Bilder oder Zeichen benöthigt zu seyn, alles auf einmal, ohne Abstraktion, Schlüsse u. dergl. und ohne daß in seiner Erkenntniß Erkenntnis irgend einige eine Veränderung, ein Vergessen, Erinnern u. d. gl. statt hätte, und in ewig gleichem Grade der höchsten Deutlichkeit, Gewißheit u. s. f. 43. Als der vollkommenste Geist hat Gott den vollkommensten Wille Willen , von dessen Daseyn in Gott auch seine Werke zeugen. Ps. 33, 6. 115, 3. 135, 6. Eph. 1, 11. und den wir uns nicht als ein bloßes bloses Vermögen, sondern als einen ewigen ununterbrochnen Aktus denken müssen. Da seine Erkenntniß Erkenntnis die vollkommenste ist, und sein Wille aufs vollständigste in dieser gegründet ist, weswegen weßwegen in ihm auch keine Affekten statt haben, so geht seine Neigung nur auf das wah re Gutes Gute, und seine Abneigung (von welchem Begriff aber alle Nebenideen von Verdruß u. d. gl. abzusondern sind) nur auf das wahre Böses Böse und beide sind dem Grade der Vollkommenheit oder Unvollkommenheit des Gegenstandes aufs genaueste proportionirt . Das Gute, das was Gute was er will, will er stets, und auf einmal, und unveränderlich. 1 Sam. 15, 29. Röm . Röm. 11, 29. 44. Gott a) kann nichts anders wollen, als nur das Beste. Dieß Dies ist aber dasjenige, was in dem besten Zusammenhange das Vollkommenste, also für das Wohl des Ganzen das zuträglichste Zuträglichste , ist. Nur dieses also beschließt Gott. Dieser beschließende Wille, welcher nie ohne objektiv objektive objective Gründe ist, giebt jederzeit seinem Gegenstande die Wirklichkeit Wirklichkeit. (§. 66. ) b) Was aber nur in einem andern als dem besten d. i. wirklichwerdenden Zusammenhange wahrhaftig gut seyn würde, oder was nur unter gewissen Bedingungen möglich ist, Marc. 16, 16. Ezech. 18, 21. deren Erfüllung Gott nicht beschließen kann, weil sonst der beste Zusammenhang, das wahre Wohl des Ganzen, gestöhret gestöret ( z. B. die Freiheit Freiheit der vernünftigen Geschöpfe ganz aufgehoben) werden würde; was also nicht wirklich wird, weil es in der That das Beste nicht ist: das will auch Gott, eigentlich zu reden, nicht *) . Scheint die Bibel zuweilen das Gegentheil zu sagen, so sind es entweder anthropopathisch anthropopathische Redensarten, wie Jes. 38, 1. 5. Jon. 3, 10. welche nur zu erkennen geben, daß gegen alles Erwarten etwas nicht geschehen sey, welches geschehen seyn würde, wenn nicht Gott weise Ursachen gehabt hätte, es nicht zur Wirklichkeit kommen zu lassen; oder es wird dabey voraus gesetzt, daß die Leser die anderwärts her bekannten Bedingungen hinzudenken, unter welchen Gott etwas wolle und beschlossen habe, 1 Tim. 2, 4 ; oder es wird dadurch nur angedeutet, daß der Grund, warum etwas nicht geschehen sey, nicht in einem unbedingten Rathschluß Rathschluße Gottes, sondern in dem Ver halten der Menschen zu suchen sey. Math. Matth. 23, 37. c) Dünkt es aber uns, die wir den Zusammenhang nicht übersehen, daß Gott etwas geschehen lasse, und also wolle, das an sich betrachtet nichts Gutes ist, so drücken wir unser Urtheil darüber dadurch aus, daß wir sagen, Gott lasse es zu lasse es zu . {Es ist aber dieses Gute entweder nur unter gewissen Bedingungen möglich, Marc. 16, 16. Ezech. 18, 21. oder auch ohne sie; *) da dann, wenn die Bedingungen unerfüllt bleiben, Gottes Wille zwar ernstlich, aber doch nicht thätig ist. Matth. 23, 37. Jon. 3, 10. Jes. 38, 1. 5. Das Gutes Gute das nur unter gewissen Bedingungen wirklich werden kan, will Gott entweder blos überhaupt und in so fern es an sich und auser allem Zusammenhang Zusammenhang, oder in einem andern als dem wirklich werdenden Zusammenhang betrachtet, doch ein mögliches Gute ist; 1 Tim. 2, 4. oder er will es, in so fern es in einem bestimmten, und zwar dem besten, und also wirklich werdenden, Zusammenhang möglich und das Beste ist. Matth. 9, 2. Der leztere ist der beschliesende Wille, **) welcher also nie ohne objektive Gründe ist, und allein und jederzeit seinem Gegenstand die Wirklichkeit Wirklichkeit, unmittelbar 1 Mos. 1, 3. oder mittelbar durch Zwischenursachen, ***) giebt, wenigstens zugiebt daß er durch die von ihm abhängige Kräfte freihandelnder Geschöpfe zur Wirklichkeit gebracht werde. ****) } *) Voluntas absoluta et conditionata. **) Vol. antecedens et consequens s. decernens. ***) Vol. absoluta et ordinata. ****) Vol. approbans et permittens. *) Die gewöhnlichen Eintheilungen des göttlichen Willens sind dem Christen, wenn sie auch ganz richtig und genau wären, entbehrlich. Aber Erläuterungen über einige in der Bibel vorkommende, und daher in den gemeinen Sprachgebrauch Sprachgebrauch der Christen übergegangene Redensarten scheinen nöthig zu seyn, um Mißverständige und der Gottheit unwürdige Vorstellungen zu verhüten. 45. Kann gleich Gott Ist gleich a) der Wille Gottes, so fern er Gott und dessen Eigenschaften und innere Werke oder sonst etwas schlechterdings nothwendiges zum Gegenstand hat, schlechterdings nothwendig; *) b) ist es ihm gleich unmöglich, etwas anders als das Beste zu wollen, und kan er gleich das Böses Böse oder das minder Gutes Gute so wenig wollen als der unendliche göttliche Verstand Verstand etwas widersprechendes denken dencken, oder die Allmacht Allmacht das unmögliche wirklich wircklich machen kann; (§. 44. ) kan; und c) bestimmt er sich gleich Gottes Wille allemal nothwendig nach den von dem unendlichen Verstande Verstand vollkommenst erkannten Bewegungsgründen, nicht aber nach einer bloßen blosen Willkühr: (§. 43. ) so kann man den göttlichen Willen ist der göttliche Wille dennoch frey frey nennen, nicht nur frey , in sofern α ) Gott in der höchsten Bedeutung selbstthätig ist, sondern auch ist; β ) weil er a) frey ist vom äusern von äuserem Zwange, innerem blinden blindem Instikt In stinkt Instinkte , und Affekten, und nichts ihn hindern kann kan , immer das, was sein unendlicher Verstand für das Beste erkennet, zu wollen und zu beschließen, Röm. beschliesen, Rom. 9, 16. 19. 20. 21. oder auch das Beschlossene auszuführen; Eph. 1, 11. Jes. 43, 12. 13. Ps. 33, 9. 115, 3. Luc. 1, 57. 37. vergl. vergl . §. 51. daß also Gott seinen Wille Willen nicht einrichten, oder gar ändern, muß nach den Umständen, sondern alle Umstände einrichtet nach seinem Willen, und die frei freien freyen Handlungen sei ner Geschöpfe Geschöpfe nur so weit zulässet zuläßet , als sie mit seiner Endabsicht bestehen können, können; Röm. können; Rom. 9, 19. Ps. 2, 2. 3. 4. 33, 10. 11. 15. Prov. 21, 1. 19, 21. denn nichts geschiehet ohne seinen Willen; Math. Matth. 10, 29. b) γ ) weil Gott unter seine Geschöpfe Wohlthaten unverdient und ohne sie ihnen schuldig zu seyn nach seinem Wohlgefallen austheilt. Röm. 9, 11–21. Ezech. 1, 5. 6. 9. 11. vergl. §. 67. und 128. 129. er unter mehrern Dingen, die an sich betrachtet gut, und in Rücksicht auf die göttliche Allmacht Allmacht möglich sind, nur dasjenige wählt, was in dem besten Zusammenhung das Beste ist; und δ ) weil es kein Widerspruch ist, daß Gott dieselbe Endabsicht auch durch eine andre, als die in dieser Welt wirkliche, Reihe von Mittel-Absichten eben so gut habe erreichen können, ob es gleich gewiß ist, daß sie durch keine andre besser habe erreicht werden können. Röm. 9, 11. 12. 13. – Freilich ist Gottes Freiheit Freiheit der Freiheit der Menschen sehr unänlich, und noch unerklärbarer als diese. *) Vol. necessaria s. naturalis et libera. 46. Gott ist allweise allweise . Röm. Rom. 16, 27. a) Er will nicht nur nichts ohne Zweck Zweck, und hat jederzeit die besten Zwecke, (§. 43 43. ) sondern kennet auch alle mögliche Mittel Mittel, wodurch sie erreicht werden können, (§. 42. ) übersieht von Ewigkeit her alle Verhältnisse der Dinge gegen einander und alle mögliche Reihen untergeordneter Zwecke, wendet wählt zu seinen Absichten untrüglich die hinreichendsten und kürzesten Mittel an , verknüpft sie auf das vollkommenste unter einander, und verfehlet seinen Zweck nie *) . b) Seine Weis heit zeigt sich theils in der Schöpfung Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt, Ps. 104, 24. Sprüchw. 3, 19. 20. Jer. 51, 15. theils in dem Werke Werk der Erlösung Erlösung. 1 Cor. 2, 6–12. Eph. 3, 10. Col. 2, 3. c) Sie ist allen Creaturen Kreaturen unergründlich, Jes. 40, 28. Röm. 11, 33–36. und läßt sich daher von Menschen nicht bestimmen, wie Gott nach seiner setner Weisheit handeln werde und nnd müsse. *) Man stelle sich nur kein Berathschlagen, kein Aufsuchen und Abwägen der Mittel, keine eigentliche Wahl vor, sondern erinnere sich, daß Gott Zweck und Mittel gleich ewig und auf einmal kennt und unabänderlich will, so werden diese Beschreibungen der höchsten Weisheit nicht verwerflich seyn, sondern mit unläugbarem Nutzen gebraucht werden können. 47. Gott ist der allerheiligste *) . ( vergl. §. 39. ) 1 Joh. 3, 3. 1 Petr. 1, 15. 16. Jac. 1, 13. 1 Joh. 1, 5. Das moralisch moralisch moralische Gute will und befördert er, das moralisch böse Böse hingegen kann er nie wollen, sondern verabscheuet er und hindert es ernstlich. 5 5. Mos. 32, 4. Jac. 1, 13. Eben so will er daß die Neigungen Neigungen aller seiner freihandelnden Geschöpfe seyn sollen. An den Tugendhaften hat er sein Wohlgefallen, und an den Lasterhaften sein seine Mißfallen. Ps. 1, 6. 5, 5–7. Mal. 3, 18. 1 Petr. 3, 12. Hebr. 12, 14. *) Heiligkeit, Güte, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit, sind freilich nichts anders oder mehreres, als die höchste Vollkommenheit des göttlichen Willens. Aber diese in der Anwendung auf verschiedene Arten der Objekte zu betrachten, und zu diesem Behufe verschiedene Namen ihr zu geben, ist so wenig irrig als unnütz. 48. Gott ist allgütig . Ps. 103, 1–18. 118, 1–4. 136, 1. folg. a) Er hat hat, wie an allem Guten, (§. 43 43. ) so auch an den Vollkommenheiten Vollkommenheiten und dem Glück Glück seiner Geschöpfe, sein Wohlgefallen, Luc . Luc. 15, 7. liebet sie, 1 Joh. 4. 4, 8. 16. Joh. 3, 16. und will allen den höchsten Grad von Glückseligkeit Glückseligkeit Glükseligkeit , der nach eines jeden Empfänglichkeit und nach seiner Weisheit möglich ist, gewähren. Jac. 1, 17. b) Seine Güte Güte ist höchst vollkommen in Absicht der Erweisung, z. E. Ps. 103, 13. Jes. 49, 49. 15. Ebr. 12, 9 9. 12. 9. – Math. Matth. 5, 45. 48. Röm. Rom. 2, 11. 11 – Jac. Jac, 1, 5. und unermeßlich, Ps. 103, 11. theils in Absicht ihrer Gegenstände, Ps. 33, 5. 57, 11. Ps. 145, 9. 147, 9. Röm. Rom. 10, 12. zu welchen besonders auch die Menschen gehören, gehören Tit. 3, 4. 5 Mos. 33, 3. Ps. 36, 7–10. 8, 5. 5 folgg. folg. vorzüglich Vorzüg lich die Frommen, welche mehr als andre der Erweisungen der göttlichen Güte fähig sind, Ps. 31, 20. folgg. 22. folg. 34, 1. 1, folgg. folg. 86, 5. Luc. 15, 7. Röm. Rom. 8, 31–39. theils in Absicht der vielen und mancherley Güter und Wohlthaten. Wohlthaten Jac. 1, 17. Math. 6. 6, Matth. 6, 32. 33. Act. 14, 17. 17, 17. 25. c) Mann Man Man erkennet sie aus der Schöpfung Schöpfung und ursprünglichen Einrichtung der Welt, aus der täglichen Erfahrung Erfarung Erfarung , und besonders aus der durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum geschehenen Erlösung Erlösung. Joh. 3, 16. Röm. Rom. 5, 8–11. d) Gottes Güte, sofern so fern sie sich an uns erweiset, ohne, ja gegen unser Verdienst, also höchst frey frey, (§. 45. ) und ohne daß wir ein Recht dazu gehabt hätten, heist Gnade Gnade : Gnade ; Röm. 11, 6. Eph. 2, 7–9. sofern so fern sie von Uebeln uns befreiet, und besonders verdiente Strafen uns erläßt, Barmherzigkeit Barmherzigkeit ; Ps. 103, 8–14. 51, 3. Hos. 11, 8. 9. Joel 2, 12. 13. so fern sie mit die Vollstreckung der Strafen nicht eilet, sondern dem Sünder Zeit zur Besserung läßt aufschiebt , Langmuth und Gedult Geduld Röm. 2, 4. und so fern sie die gedroheten Strafen mildert, Gelindigkeit . Gelindigkeit Ps. 89, 31–34. S. die Anm. b. zu §. 35. 49. Gott ist wahrhaft wahrhaft , Joh. 3, 33. 1 Thess. 5, 24. kann kan sich nicht verstellen, noch trügen lügen , 4 Mos. 23, 19. Tit. 1, 2. noch seine gegebene gegebne Zusagen und Versicherungen brechen; Röm. 3, 3. 4. 2 Tim. 2, 13. daher man sich vollkommen auf ihn seine Verheisungen verlassen und ihm vertrauen kann kan . Röm. 4, 20–22. Hebr. 6, 6. 17. 18. 10, 23. 50. Ist Gott der allerheiligste und allweise, so a) kann kan er seinen vernünftigen Geschöpfe Geschöpfen nicht mehr Gutes erweisen, als jene Eigenschaften ge statten; aber auch weniger nicht. Um bey ihnen das moralisch moralische Gute zu befördern, und das moralische Böse zu hindern, ( §. §, 47. ) und sie dadurch zu den Erweisungen seiner Güte Güte fähiger zu machen, (§. 48. ) wendet wählt er nach seiner Weisheit die wirksamsten würksamsten Mittel an . (§. 46. ) Er schreibt ihnen daher b) Gesetze Gesetze vor Dahin gehören b) seine Gesetze , Mich. 6, 8. 3. Jac. 4. 4, 12. Röm. 2, 14. 15. Vergl. §. 97. 98. und verknüpft sie 97 – 99. die er mit den kräftigsten Bewegungsgründen zu ihrer Beobachtung. 2. 2 Beobach tung verknüpft, 2 Mos. 20, 5. 6. Vergl. §. 99. Seine Gesetze sind die untrüglichste Erkenntnißquelle Erkenntnißquelle Erkentnisquelle von dem was gut ist, (§. 43. ) Ps. 19, 8–12. zielen auf nichts als das Beste der Geschöpfe, Röm. 12, 2. Ps. 119, 144. Jes. 48, 17. 18. und können schon deswegen nicht ohne unausbleiblichen Nachtheil übertreten werden. c) In und c) in Absicht des Verhaltens seiner freihandelnden Kreaturen gegen die Gesetze, beweist sich Gott seinen sämmtlichen Eigenschaften gemäs, d. i. oder als den Allgerechten , Allgerechten . beweist. Ps. 7, 9. 12. 2 Thess. 1, 5–9. Jer. 17, 10. 2 Cor. 5, 10. Act. 17, 31. Gal. 6, 7. Denn α ) er belohnt die Beobachtung seiner Gesetze, Röm. 2, 6. 7. 10. Hebr. 6, 10. 11, 6. und bestraft ihre Uebertretung; Röm. 2, 2. 5. 6. 8. 9. Ps. 7, 12–14. Hebr. 6, 10. 10, 30. 31. 12, 29. beides, β ) um das Ansehen der Gesetze auf recht zu erhalten, Ps. 50, 21. und hierdurch sowohl moralische Güte als Glückseligkeit Glückseligkeit möglichst unter seinen Geschöpfen zu verbreiten; also aus weiser heiliger Güte, und seiner Wahrhaftigkeit gemäs. γ ) Die göttlichen Belohnungen und Bestrafungen aber erstrecken sich über alle freie Handlungen ohne Ausnahme, Röm. 2. 3 , 2, 3. 2, 2. 3. 6. 16. 1 Cor. 4, 5. Hebr. 4, 12. 13. Matth. 12, 36. 25, 31–46. sind denselben vollkommen proportionirt, 1 Mos. 18, 25. Röm. 2, 12. 2 Cor. 9, 6. und unpartheiisch unpartheiisch. Röm. 2, 11. Col. 3, 25. Vergl. §. 99 – 111 90 – 111 . Röm. 2. 3, 16. Auch in der Leitauflage ist Röm 2,3.16 gemeint. 51. Gott ist allmächtig allmächtig Eph. 1, 11. 7. 19. a) Er hat nicht nur alles was wirklich ist, diese ganze uns undenkbar große grose Welt Welt, mit allen ihren Theilen, zur Wirklichkeit Wirklichkeit gebracht, gebracht. 1 Mos. 1, 1. folgg. folg. Jes. 40, 26. 44, 24. Jer. Jerem. 27, 5. 32, 17. Röm. 4, 17. sondern könnte auch auserdem allem andern, was nur möglich ist, wenn er wollte, Ps. 115, 3. 135, 6. d. i. wenn es seiner Weisheit und Güte gemäs wäre, die Wirklichkeit geben. Luc. 1, 37. 1 Mos. 18, 14. Jer. 32, 27. b) Ob er aber gleich und auf das weiseste nach seinen liebevollen Absichten eingerichtet, (§. 68 – 70. ) sondern er erhält und regiert sie auch durch seine alles vermögende Kraft. (§. 72 – 79. ) Daß er aber nicht noch mehreres geschaffen, oder dem Geschaffenen eine andere Einrichtung gegeben hat, rühret nicht von einem Mangel seiner Macht her; denn was er will, geschieht, Ps. 115, 3. 135, 6. und ihm ist nichts zu schwehr, noch eins schwehrer als das andere; Luc. 1, 37. Jer. 32, 27. Zachar. 8, 6. sondern der Grund liegt darin, daß es seiner Weisheit und Güte so am gemäsesten, d. h. am besten war, und daß er daher es so und nicht anders wollte. b) Nicht nur das ist ein Werk seiner Allmacht, was er durch bloßes bloses Wollen Ps. 33, 9. und ohne Anwendung Anwendung einer hievon verschiedenen Kraft, unmittelbar alles was er will unmittelbar, unwiderstehlich und in einem Augenblick wirklich machen könnte, und zum Theil auch wirklich macht, macht. 1 Mos. 1, 3. Hebr. Hebr.. 11, 3. Ps. 33, 6. ohne daß ihm etwas zu schwehr, oder eins schwehrer als das andre wäre; Zach. 8, 6. 2 Chron. 14, 11. so läßt er doch vieles, nach seiner Weisheit, sondern auch alles das ist es, was er durch Mittelursachen Mittelursachen , welche ihr Daseyn und ihre Kräfte von seiner Allmacht haben, und nach dem von ihm eingerichteten ordentlichen Laufe Lauf der Natur wirklich werden. werden, hervorbringt. (§. 83. 84. ) 52. Gott ist allgegenwärtig allgegenwärtig . Ps. 139, 7–10. 1 Kön. 8, 27. Jes. 66, 1. Act. 17, 24. Er weiß weiß, was überall geschieht, Jer. 23, 23. 24. Matth. 6, 4. 6. 18, 20. und kann kan , was er will, überall zugleich unmittelbar wirken wirken. Ps. 115, 2. 3. 135, 6. Matth. 28, 20. 53. Es ist nur ein einiger Gott . 5 Mos. 4, 4 35. 6, 4. 5. Marc. 12, 29. Jes. 45, 5. 21. 22. Ps. 86, 8. 10. 1 Cor. 8, 4–6. Eph. 4, 6. Alle bisher beschriebene Eigenschaften kommen nur diesem Einzigen, und auser ihm Nieman den, zu; es giebt also keinen der ihm gleich sey; so wie auch Niemand die Welt geschaffen hat, als er allein. §. 35. 54. *) Wenn die heiligen Schriftsteller von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Christo reden, den sie durchweg als ei nen wahren Menschen, dergleichen wir sind, beschreiben, Hebr. 2, 14. 16. 17. 4, 15. so bedienen sie sich a) zuweilen solcher Redensarten, die deutlich anzeigen, daß er auch noch in einer andern Rücksicht betrachtet werden könne, als in der, da er Mensch, von Maria Maria gebohren, und ein Nachkömmling Nachkömmiing David Davids ist; Röm. 1, 3. 4. 9, 5. Matth. 22, 45. ein Umstand Umstand, der sonst bey bei keiner andern Person in der Bibel vorkommt, durch welchen wir darauf geführt werden, daß der Mensch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus Christus nicht ein bloßer bloser Mensch , wie wir, seyn, sondern sonderu daß mit diesem von David David abstammenden Menschen ein Wesen andrer Natur , daß das nicht von David David abstammete, auf eine ganz besondre besondere Weise, verbunden gewesen seyn müsse müße . Dieß Dies bestätigt sich sehr dadurch, daß das N. T. b) häufig versichert, er sey eher, eher als er von Maria Maria gebohren worden, worden schon da gewesen dagewesen , und zwar im Himmel, bey Gott; welches die Bibel von keinem andern Menschen so saget. Joh. 1, 30. 3, 13. 31. 32. 6, 38. 42. 46. 8, 58. Ja er wird, als der erste, über die Schöpfung Schöpfung der Welt und den Anfang aller Kreaturen hinausgesezt hinausgesetzt . Joh. 1, 1. 1. 2. 3. 17, 5. 5 Col. 1, 15. 17. Dieses präexistirende übermenschliche Wesen c) benennet die Bibel mit dem erhabnen Namen des Sohnes Gottes , (welcher Name zwar meistens, aber doch nicht immer mit der Be nennung Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus oder Messias (§. 132. ) gleichbedeutend ist) Röm. 1, 4. und zwar nennet sie ihn den eingebohrnen oder einzigen Sohn, Joh. 1, 14. 18. 3, 16. 18. 1 Joh. 4, 9. ingleichem ingleichen den Logos Joh. 1, 1. 14. worunter man damals nach erweislichem damaligen Sprachgebrauch Sprachgebrauch, den erhabensten Geist Geist nächst Gott verstand. *) Von dem, was die theologischen Lehrbücher von der Gottheit Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi und des heil. Geistes und von der Dreyeinigkeit Dreyeinigkeit enthalten, a) gehört in den populären Religionsunterricht Religionsunterricht sehr wenig, nämlich nur so viel, als nöthig ist, damit nicht ein großer Theil unsrer übrigen Religionstheorie Religionstheorie ganz unverständlich sey, und damit man viele wichtige Stellen der Bibel verstehen verstehen, und an der gemeinschaftlichen Gottesverehrung in den Versammlungen unsrer Brüder aufrichtigen und herzlichen Antheil nehmen könne. Zu diesen Zwecken kann die Lehre von der göttlichen Würde unsers Erlöser Erlösers nicht gemisset werden. Will man aber das Volk Volk hievon so unterrichten, daß es nicht gedankenlos an den Worten hängen bleibt, sondern wirklich etwas, nicht ganz und gar unbestimmtes, dabey denkt, so wird es unvermeidlich seyn, ihm auch darüber etwas zu sagen, wie man den Satz: es ist nur ein einziger Gott, mit den Sätzen: der Vater unsers Herrn Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Christi ist Gott, und: Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus ist Gott, vereinigen könne. Und in so fern scheint werden; diese aber macht einige Kenntnis der Dreyeinigkeitslehre unentbehrlich zu seyn. b) unentbehrlich. Eine zusammenhängende Beleh rung von diesen Materien davon ist in dem Unterricht der erwachsenen Katechumenen zu ertheilen, und auf diesen wird in den Vorträgen vor dem Volk gelegentlich gebauet. c) Dabey nimmt der Volkslehrer Volkslehrer immer Rücksicht auf die durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum geschehene Erlösung, auf die ihm beigelegte Oberherrschaft über alles, und auf die ihm gebührende Verehrung, und d) vermeidet unbi blische Kunstwörter Kunstwörter, auffallende Antithesen, vermeinte Erläuterungen und Vergleichungen, untaugliche und kritisch kritisch oder exegetisch unsichere Beweise, zu mal aus dem A. T. , Polemik gegen die anders Denkenden und unbedachtsame Klagen oder Declamationen gegen sie, und unverständige Uebertreibung der in den vorhin bemerkten Rücksichten an sich freilich nicht zu leugnenden Wichtigkeit dieser Lehren. d) e) Zur leichtern Ueberzeugung von der Gottheit Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi , trägt eine zweckmäßig zweckmäßige Stellung des Beweises nicht wenig bey. Unterricht der erwachsenen Katechumenen Das Erwachsenenkatechumenat erhielt im Zeitalter der Aufklärung einen Bedeutungsgewinn im Hinblick auf die Verleihung kirchlicher Rechte und die Konstatierung bürgerlicher Mündigkeit. Die definitive Aufnahme erfolgte nicht mehr allein durch die Taufe, sondern durch einen Willensakt des mündig gewordenen Menschen. Insgesamt trat das theologische Verständnis der Kirche als göttlicher Institution gegenüber einem kollegialistischen Verständnis zurück. Diese Transformationsprozesse zeigten ihre Wirkung auch oder besonders im dogmatisch-theologischen Bereich. 55. Unleugbar geschiehet geschieht es in Rücksicht auf diesen erhabnen, vor dem Entstehen des Menschen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu schon da gewesenen dagewesenen , in Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu befindlichen Logos Logos erhabenen Geist , daß das N. T. a) Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu eine Würde und Majestät beilegt, die über alle menschliche weit erhaben ist übersteigt , Phil. 2, 6. und daß es ihn hoch über alle Engel Engel hinaussetzt, Hebr. 1, 4–14. Eph. 1, 21. Col. 2, 10. und Beschreibungen von ihm macht, die für jeden noch so vollkommenen Menschen und Engel viel zu groß gros sind; gros sind. Hebr. 1, 3. Col. 1, 15. b) daß es befiehlt, ihm eine Verehrung Verehrung zu erweisen, 1 Cor. 1, 2. dergleichen nur dem einzigen wahren Gott zu kommt; auf ihn sich eben so, so wie auf Gott, Gott taufen zu lassen lassen, Matth. 28, 19. ihn anzubeten, Hebr. 1, 6. und an ihn sein Gebet Gebet zu richten; Act. 7, 59. vergl. (von der Erhörung) Joh. 14, 13. 14. welches zusammengenommen mehr ist, als Ehrfurcht und Dank bloß blos für die unaussprechlichen Verdienste Verdienste, die er um das menschliche Geschlecht hat; Phil. 2, 7–11. und ist dieß um so mehr zu verwundern, da die heil. Schrift sonst über die dem einzigen wahren Gott allein gebührende Verehrung und Anbetung mit unbeschreiblicher Eifersucht hält. Jes. 45, 22. 23. Röm. 14, 11. vergl. Phil. 2, 10. Jes. 42, 8. Wir sind daher verpflichtet, sorgfältigst nach weiterm Unterricht Unterricht Uuterricht über uber die wahre Beschaffenheit dieser so auserordentlichen Person uns umzusehen. 56. Diesen giebt uns das N. T. indem es a) Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesum Jesum als den Oberherrn und Regenten der Menschen Röm. 14, 9. Phil. 2, 11. und der übrigen Geschöpfe Geschöpfe, Matth. 28, 18. 20. 1 Cor. 15, 27. Eph. 1, 21. 21, 22. Hebr. Hebr . 1, 2. als den Mitregenten auf dem Throne der Gottheit, vorstellt. Hebr. 1, 3. Eph. 1, 20. Matth. 22, 44. 45. Ps. 110, 1. Oberherrschaft Oberherrschaft aber über die Welt und Regierung derselben Welt, ist ein Prädikat, welches die Bibel ausschließungsweise ausschliesungsweise dem einzigen wahren Gott allein giebt, und es aus der Schöpfung Schöpfung herleitet, ( vergl. Hebr. Heb. 1, 3. ) und welches All wissenheit, Allmacht und Allgegenwart voraus setzt; b) Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Werke beilegt, die nur Gott zukommen, und ohne göttliche Eigenschaften, welche an ein endliches Wesen nicht mitgetheilt werden können, ganz undenkbar sind, z. B. das künftige allgemeine Weltgericht Weltgericht, Joh. 5, 25–29. vergl. Hebr. 12, 23. welches ohne Allwissenheit unmöglich ist; 1 Cor. 4, 5. vornehmlich aber c) die Schöpfung der Welt , Joh. 1, 3. 10. Col. 1, 16. Hebr. 1, 2. 3. 10. und die Col. Erhaltung derselben Erhaltung, 1, 17. Hebr. Hebr . 1, 3. wie auch die Regierung derselben Matth. 28, 18. 20. ihm zuschreibt; ungeachtet ohnerachtet Weltschöpfer, und der einzige wahre Gott, in der Bibel einerley Begriffe sind; endlich auch d) Eigenschaften ihm ausdrücklich beilegt, deren kein endliches, sondern nur das unendliche Wesen fähig ist, als Ewigkeit und Unveränderlichkeit, Hebr. 1, 11. 12. vergl. Joh. 1, 1. und 17, 5. Allmacht Phil. 3, 21. Hebr. 1, 3. vergl. 11, 3. 57. Folglich müssen wir es ganz eigentlich Dem allem, zusammengenommen, zu Folge, halten wir uns für verpflichtet ganz eigentlich es zu verstehen, wenn das N. T. diesen erhabnen, mit dem Menschen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu verbundenen Geist Geist, oder den Logos Logos, Gott nennt Gott nennt , wie sie es wirklich thut Joh. 1, 1. ( Röm. 9, 5. Tit. 2, 13. Hebr. 1, 8. 1 Joh. 5, 20. ) Haben Und haben wir also nicht Grund genug in der Bibel, zu lehren, er sey Er ist in gleichem Verstande Gott, als der Vater Vater unsers Herrn Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Christi ? Christi . 48. 58. Denjenigen, welchen der eingebohrne Sohn seinen Vater nennt, unterscheidet die Bibel deutlich von diesem Eingebohrnen oder Logos, der auch eigentlicher wahrer Gott ist. Joh. 1, 1. 2. 14. 18. 17, 5. 3. Col. 1, 15. Hebr. 1, 2. 3. 59. Das N. T. nennt neben dem Vater und dem Sohne einigemal den heiligen Geist , und stellt ihn jenen dergestalt an die Seite, Matth. 28, 19. 2 Cor. Cor . 13, 13. 1 Cor. 12, 4. 5. 6. ( 1 Petr. 1, 2. ) daß sich daraus schließen läßt wir berechtigt sind zu glauben , er stehe gegen beide in einem Verhältnisse, ähnlich das Verhältniße, änlich demjenigen, in welchem jene beide gegen einander stehen stehen, nicht ganz unänlich sey . – Es ist auch gewiß gewis , daß das vieldeutige Wort Geist Geist in dem damaligen Sprachgebrauch Sprachgebrauche unter andern zur Bezeichnung wirklicher Personen Personen , also nicht blos bloß abstrakter Dinge oder Kräfte und Wirkungen, sondern auch ihre eigene Subsistenz habender und freihandelnder Subjekte Subjekte, gebraucht worden sey, z. E. Apocal. 4, 5. 5, 6. Und in eben dieser Bedeutung wird es , nach unsrer Einsicht, in einigen Stellen des N. T. offenbar genommen, welche von dem heiligen Geist so reden, daß man weder an Wirkungen oder Gaben Gottes, noch an eine bloße blose Prosopopöie Prosopopöie denken kann kan ; 1 Cor. 12, 11. vergl. Vergl. V. 4. 6. 8. 9. 1 Cor. 2, 10. 11. vergl. Joh. 1, 18. 18, Joh. 14, 16. 17. 26. 15, 26. 16, 7. 8. 13. 14. 15. vergl. 12, 50. wozu man noch Matth. 28, 19. ( Eph. 4, 50 . ) fügen kann kan . Prosopopöie Der Begriff (von gr. πρόσωπον = Person und ποιέω = machen) beschreibt das rhetorische Mittel der Personifikation oder Vermenschlichung von Tieren, Pflanzen, Gegenständen oder abstrakten Wesen im Bereich der Literatur, hier speziell der biblischen Schriften. Dem Personifizierten wird Sprachfähigkeit oder menschliches Verhalten zugeschrieben. In der Rhetorik findet sich auch die lateinische Bezeichnung fictio personae . 60. Daß der heilige Geist , wenn er überhaupt eine Person ist, eine göttliche Person sey, ist schon aus der Zusammensetzung mit dem Vater und Sohn Sohne sehr im höchsten Grade wahrscheinlich, nachdem die Gottheit Gottheit des Sohnes nun schon erwiesen ist; zumal da wir auf ihn eben so wie auf Vater und Sohn getauft werden sollen. Es wird aber gewiß gewis , wenn man dazu nimmt nimt , daß ihm Allwissenheit beigelegt wird, wird 1 Cor. 2, 10. 11. und Allmacht, indem die Schrift ihn als den Urheber der Wunder und Wundergaben häufig beschreibt, z. E. 1 Cor. 12, 11. wozu man allenfalls noch setzen kann kan , daß seine Wohnung ein Tempel Tempel genannt wird. 1 Cor. Cor . 3, 16. 6, 19. vergl. 2 Cor. 6, 16. Ob das N. T. ihn ausdrücklich audsrücklich Gott nenne, nenne ( Act. 5, 3. 4. 1 Cor. 3, 16. ) läßt sich zwar kaum mit völliger Gewißheit Gewisheit entscheiden, ist aber auch kein unentbehrliches Stück des Beweises für die wahre wesentliche Gottheit des heil. Geistes . 61. Der heil. Geist ist isi vom Vater sowol sowohl als vom Sohne unterschieden. Matth. 28, 19. Joh. 14, 16. 26. 15, 26. 62. Der ganze Inbegriff Inbegrif aller unendlichen Vollkommenheiten Vollkommenheiten, welcher nur allein in dem einzigen nothwendigen Wesen, dem Schöpfer der Welt, möglich ist, oder die wahre wesentliche Gottheit, kommt unwidersprechlich also dem Vater Vater unsers Herrn Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Christi zu; aber nicht minder kommt sie auch dem ewigen Sohne des Vaters, dem mit dem Menschen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu vereinigten Logos Logos, zu (§. 57. ) ; und eben so dem heil. Geist Geiste (§. 60 ). 60. ) Geist. Diese drey aber sind wirklich, und nicht blos den Nahmen nach oder in unsrer Vorstellung, von einander unterschieden , (§. (§ 58. 61. ) als drey besonders handelnde, und also für sich bestehende – Personen Personen nennt mans, weil man doch irgend ein Wort haben muß, wenn man von der Sache reden, und die in der Bibel vorkommende Sätze untereinander vergleichen und in Eins zusammenfassen soll, und weil von diesen Dreyen im N. T. so geredet wird, wie man sonst unter Menschen von Personen im eigentlichsten Verstand redet; welcher Ausdruck aber eben so bloß blos analogisch analogisch gebraucht wird, wie man bloß blos analogisch es versteht, wenn man von Gottes Freiheit, Rathschlüssen, Gegenwart u. s. w. redet. Uns ist es genug, ohne hier in Untersuchungen über die innern Verhältnisse dieser Drey gegen einander uns zu wagen, durch die verschiedene äusere Verhältnisse Verhältniße sie zu unterscheiden, in welchen jeder anders als der andre sich uns geoffenbaret hat, indem dem Vater die Fassung Faßung des Rathschlusses Rathschlußes über unsre Beseligung Beseeligung Beseligung , dem Sohne die Ausführung desselben in dem Werk Werke der Erlösung Erlösung, und dem heil. Geiste die Zubereitung unsrer Gemüther zur wirklichen Theilnehmung an der uns zugedachten und erworbnen erworbenen Glückseligkeit Glückseligkeit, zugeschrieben wird; so wie die Schrift auch lehret, der Vater sey es, der den Sohn sende, der Sohn aber sende den heil. Geist vom Vater. Doch auch diese Belehrun gen sind ohne Zweifel nach der Schwachheit unsers Fassungsvermögen Fassungsvermögens eingerichtet. 63. Da es ein unumstöslicher Grundsatz der natürlichen und geoffenbarten Religion ist, daß nur ein einziger Gott sey, oder, daß die nothwendige allervollkommenste Substanz nur einmal existire, und daß also alle göttliche Vollkommenheiten Vollkommenheiten einzig und allein nur diesem Einzigen dieser einzigen Substanz , und keinem Dinge auser ihm derselben , zukommen (§. 53. ) ; so müssen Vater Vater, Sohn und Geist zusammen dieser einzige Gott Gott, die einzige nothwendige Substanz, seyn, und das göttliche Wesen muß demnach , zwar nur ein einzigmal, aber doch in diesen Dreyen , eben so unbegreiflich mit einander vereinigten, vereinigten als unbegreiflich von einander verschiedenen, ungetheilt vorhanden seyn. 64. Die Unbegreiflichkeit Unbegreiflichkeit dieser Lehre steht ihrer Wahrheit eben so wenig im Wege, als die Unbegreiflichkeit vieler Sätze der natürlichen Theologie für einen Beweis ihrer Falschheit gehalten wird. Genug, daß kein wahrer Widerspruch in ihr erwiesen werden kann kan , wie man denenjenigen zeigen kann kan , welche sich in tiefere Spekulationen Spekulationen , dergleichen man in den Schulen der Theologen nach verschiedenen Hypothesen angestellet hat, einlassen wollen. Denn in den Schulen trägt man diese Lehre mit einigen nähern Bestimmungen unsrer Vorstellung von ihr vor, theils um nöthigen Falls darthun zu können, daß sie nichts widersprechendes in sich fasse, theils um sich von gewissen ehedem aufgekommenen irrigen Vorstellungen derselben desto sichrer zu entfernen. Auser der Schule aber begnügt sich ein von der Wahrheit Wahrheit der in der Bibel enthaltnen Offenbarung überzeugter Christ damit, daß, nach dem deutlichen Inhalt des N. T. nur ein einziger Gott sey, und daß zu dem einigen Gott gehören der Vater, der Sohn, und der heil. heil . Geist. Hiervon aber hat uns die Bibel unterrichtet, damit wir den Rathschluß Gottes über unsere Seeligkeit Seeligkeit Seligkeit richtiger und deutlicher uns vorstellen, die darin sich zeigende Liebe Gottes Gotttes demüthiger verehren, und von der göttlichen Würde unsers Erlösers und Herrn, Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Christi , belehrt werden werden, und einen desto festeren Grund unsers Vertrauens auf ihn haben möchten. Werke Gottes *) . *) Um a) eine deutlichere Vorstellung von einigen im folgenden vorkommenden Lehren zu erleichtern, kann es nützlich nützlich seyn, einige allgemeine Sätze von dem Rathschluß Rathschlusse Rathschluße Gottes der Abhandlung von der Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt vorauszuschicken, und dasjenige dasjenige, was §. 44. 45. von dem Willen Gottes vorgekommen ist, noch etwas mehr zu entwickeln. – b) Je richtiger, genauer und ausgebreiteter die Kenntnis Kenntnis der Menschen von den Werken Gottes ist, desto würdiger werden ihre Begriffe Begriffe von Gott und dessen Eigenschaften seyn, und desto leichter können in ihnen religiöse Gesinnungen Gesinnungen erweckt und unterhalten werden. Es ist also Pflicht für den christlichen Volkslehrer Volkslehrer, auf die Werke Gottes aufmerksam zu machen und die Kenntnis derselben zu befördern. c) Doch muß er, wenn er vor dem Volk von dergleichen Gegenständen redet, nicht nur gelehrte Spekulationen Spekulationen und Hypothesen weglassen und sich auf das einschränken, was seinen Zuhörern nicht ganz fremd ist und dem gemeinen Verstand Verstande faßlich gemacht werden kann, sondern auch stets eingedenk seyn, daß er in dieser Art von Kenntnissen nicht sowohl um ihrer selbst und ihres anderweiten Nutzen Nutzens Nutzen willen, Unterricht geben, als vielmehr zur Beförderung einer vernünftig vernünftigen Gottesverehrung Gottesverehrung sie brauchen soll, als Mittel, Gottes Macht, Weisheit und Güte in einem helleren Licht Lichte Licht zu zeigen, die Menschen anzuleiten anzuleiten, Gott überall und stets in der Natur zu sehen, nicht aber bloß blos in den Stunden gewisser Andachtsübungen an ihn zu denken decken , sie von ihrer Abhängigkeit Abhängigkeit von vnn Gott stärker zu überzeugen, sie zufriedner mit der Welt und mit ihren Schicksalen zu machen, ihnen ein festeres Vertrauen auf Gott einzuflößen u. s. f. d) So kann und soll auch Geschichte Geschichte, zumal Geschichte der Religion, zu ähnlichen änlichen Zwecken benutzt werden. e) Muster beiderley Art kommen selbst in der Bibel, in manchen Psalmen und sonst, sonst vor. 65. Da Gott, als ein Geist, Verstand Verstand und Wille Willen hat, welche in einer ewigen Thätigkeit sich befinden, so sind in Gott von Ewigkeit her, Vorstellungen, Urtheile, Neigungen und Rathschlüße, welche in jener Thätigkeit ihren Grund haben, und innerliche Wirkungen oder Werke Gottes genennt werden. – Die Betrachtung andrer Arten innerlicher, d. i. in Gott verbleibender, Werke oder Handlungen, wird den Schulen der Theologen Theologen vorbehalten. 66. Alles was auser Gott wirklich ist, ist ein Werk Gottes , weil es hat den Grund sei nes Daseyns in Gott (§. 36. ) und in einer äuserlichen Wirkung seines allmächtigen Willens hat oder Handlung desselben, und ist ein äuserliches Werk Gottes . Wie nun bey der Welt das Entstehen von der Fortdauer unterschieden werden kann kan , so unterscheidet man auch zwey äusere , d. i. auf Dinge auser Gott sich beziehende Handlungen oder Wirkungen Gottes, die Schöpfung Schö pfung Schöpfung, und die Vorsehung Vorsehung, unter welcher letztern man in weitläuftigerem Sinne die Erhaltung und die Regierung der Welt begreift. Welt. Und diese Werke sind allen dreyen Personen der Gottheit gemein; dahingegen von demjenigen Werk, welches die Verschaffung der ewigen Seligkeit der Menschen betrifft, die Bibel jeder Person einen eignen Theil beilegt. 66. Soll etwas wirklich wirklich werden, so muß es von Gott für das Beste in dem besten Zusammenhange erkannt werden (§. 44. ). werden. ( §. 44. ) Diese Vorstellung des unendlichen Verstandes ist 67. Kein Ding gelangt zur Wirklichkeit ohne Gottes Willen. Es ist aber zum Wirklichwerden Wirklichwerden eines zufälligen Dinges noch nicht genug, daß Gott dasselbe als etwas, das an sich betrachtet, gut ist, mit Wohlgefallen anschaue, und es in so fern des Daseyns würdig achte; sondern Gott muß es auch in dem besten Zusammenhang für das Beste erkennen; welches Urtheil denn unzertrennlich mit einer Handlung des beschliessenden beschliesenden beschließenden Wille Willens verbunden ist , welche die unausbleibliche Folge hat, daß in der bestimmten Stelle des Zusammenhangs das Ding wirklich wird (§. 44. ) . wird. (§. 44. ) Eine solche Handlung des beschließenden beschliesenden Willens, wodurch die Wirklichkeit eines Dinges festgesetzt Dings festgesezt wird, heißt ist ein Rathschluß Rathschluß Gottes. 67. b. Der Rathschluß Gottes a) ist ewig, 1 Cor. 2, 7. Eph. 1, 4. 3, 9. 11. 2 Tim. 1, 9. unveränderlich, Ps. 33, 11. frey frey, (§. 45. ) heilig, gütig, Röm. 11, 11. 12. 30–32. weise und unerforschlich. unerforschlich, Röm. 11, 33. b) Sein Gegenstand sind alle äußere äusere Werke Gottes; also das Entstehen, die Fortdauer und alle Veränderungen der moralisch moralischen sowohl als physisch physischen Welt Welt. So wie nun die Welt Ein Ganzes ist, und Gott alles, was er erkennet und will, auf einmal erkennet erkennnet und will, so ist auch eigentlich der Rathschluß Gottes nur ein einziger einiger , der alles was jemals wirklich ist umfasset, obgleich wir Menschen Menscheu , aus Mangel eines eben so umfassenden Blicks Bliks , so viele Rathschlüsse Rathschlüße uns denken, als Dinge wirklich werden. c) So fern sie die Schicksale einzelner Menschen bestimmen, beziehen sie sich entweder auf die zeitliche und irdische Glückseligkeit Glückseligkeit derselben, oder auf die moralische und ewige. Jene richten sich nicht immer nach dem freien Verhalten der Menschen Röm. 9, 11–21. 1 Cor. 15, 19. 2 Tim. 3, 12. ob sie gleich die natürlichen Folgen guter und böser Handlungen Handlungen nicht aufheben oder ändern, allemal weise Ursachen haben, und auf Erhaltung der möglichsten Vollkommenheit Vollkommenheit des Ganzen abzwecken. Diese sind jederzeit bedingt, und dem von Ewigkeit Ewigkeit vorhergesehenen frei freien Verhalten der Menschen genau angemessen, angemessen. Röm. 9, 30. 30 – 10, 4. 10–21. 11, 20. und können, so fern sie dieses von Ewigkeit untrüglich vorhergesehene Verhalten voraussetzen, in einem richtigen Sinne bedingt genennt werden. – Von den Rathschlüsse Rathschlüssen Rathschlüßen Gottes über die die die Wiederherstellung des gefallenen Menschengeschlechts, unten §. 128 – 131 . alle Veränderungen der moralischen sowohl als physischen Welt Die Unterscheidung des Natursystems in eine moralische und eine physische Welt steht historisch im Zusammenhang mit dem rasanten Beschleunigungsprozess naturwissenschaftlicher Erkenntnis und der damit verbundenen Umformung des Weltbildes. Der französische Materialismus in der Gestalt Paul Henri Thiry d'Holbachs (1723–1789) ging davon aus, dass sich sowohl der Gegenstand der Naturwissenschaften als auch die aus menschlichen Handlungen konstituierte moralische Welt nach den Gesetzen der Mechanik beschreiben lassen ( Système de la nature ou des lois du monde physique et du monde moral , 1770). Die damit verbundene radikal-atheistische Religionskritik wurde zu einem der Hauptanknüpfungspunkte der moderat-aufklärerischen Apologetik. Dies wird bei Griesbach nicht zuletzt am engeren Kontext der Wendung („Werke Gottes“) sichtbar. 68. Gott (§. 35. 66. 56. c. c ) ist der Schöpfer Schöpfer Himmels und der Erde, 1 Mos. 1, 1. 2, 1. Ps. 121, 2. 146. 146, 6. Act. 14, 15. oder oder, welches einerley ist, der Schöpfer , oder Urheber, die verständige wirkende Ursache, der Welt in ihrem ganzen Umfange . Umfange , Jes. 40, 26. Jer. 10, 12–16. Ps. 136. 136, 5–9. 16. Joh. 1, 3. 10. Act. 17, 24. Röm. 11, 36. 1 Cor. 8, 6. Col. 1, 16. Hebr. 1, 2. vergl. 10. 11, 3. oder welches einerley ist, Himmels und der Erde. 1 Mos. 1, 1. 2, 1. Jes. 42, 5. 45, 12. Jer. 10, 12. Ps. 121, 2. 136, 3–9. 146, 6. Act. 14, 15. Von allem, was ist, hat er nicht nur die Materie Materie her vorgebracht, die nach der Lehre der Bibel ihr Daseyn von ihm hat vorher nicht da war , Hebr. 11, 3. ( vergl. Röm. 4, 17. und 2 Macc. 7, 28. ) sondern auch jedem Dinge seine Form Form gegeben, seine Kräfte ihm verliehen, Ps. 104. 94, 9. Act. 17, 28. die Gesetze seiner Veränderung ihm vorgeschrieben, 1 Mos. 1, 14–16. Ps. 74, 16. 17. 104, 13. 14. 19. Matth. 19, 4–6. und jedes in Verbindung mit allen übrigen gesetzt gesezt . Er schuf die ganze Körperwelt Körperwelt; nicht nur unsre Erde 1 Mos. 1, 2. folgg. Jer. 27, 27. 5. mit allen ihren mannichfaltigen, zum Theil theil uns unsichtbar kleinen, Theilen, sondern auch das ganze Weltall Weltall, Nehem. 9, 6. Ps. 8, 4. 33, 6. vor dessen, allen menschlichen Begrif übersteigen dem, Umfange unserm Blicke schwindlicht schwindlich wird. Er schuf aber auch das weite Reich der an Kräften so verschiedenen Geister Geister, Hebr. 12, 9. Col. 1, 16. und er ists auch, der den Menschen schuf. 1 Mos. 1, 26–30. 2, 7. Hiob 10, 8–12. Ps. 119, 73. 139, 13–16. Jes. 45, 12. 69. Dieß alles schuf Gott im Anfang, (denn diese Welt ist, nach den Vorstellungen der Bibel, nicht gleich ewig mit Gott), Gott,) da auser Gott noch ntchts war, 1 Mos. 1, 1. Ps. 90, 2. Joh. 1, 1–3. 17, 5. er allein, allein Jes. 44, 24. nach seinem freien Wohlgefallen, Ps. 115, 3. 3- (§. 45. β . γ . δ . ) durch bloßen blosen Wille Willen, (§. 66. ) Hebr. 11, 3. vergl. Apocal. 4, 11. Ps. 33, 6. Jes. 48, 13. also unmittelbar, ohne Mittelursachen Mittelursachen, (§. 51. ) §. 51. Ps. 33, 9. Röm. 4, 17. durch seine Allmacht. Jer. 32, 17. 70. a) Alle Geschöpfe Geschöpfe, und ihre Beschaffenheit, und ihre Handlungen, und ihre Verbindung mit andern, und die Folgen alles dessen, sahe Gott, als er sie schuf, auf das vollständigste, deutlichste deutlichste, und untrüglichste voraus. Zugleich stellte er sich auch alle andre mögliche Welten Welten, in ganz unzählbarer Menge, vor. §. 42. Und gleichwohl beschloß er, wählte er diese unsre Welt Welt zu schaffen, und sie so zu schaffen, wie sie ist; er, den nichts nöthigen konnte eine Welt zu schaffen, wenn sie seinen Absichten nicht gemäs war, (§. 45. ) und vor allen andern; er, der keine andere als die besten beste Absichten haben, und zu deren Erreichung keine andern andere als die vollkommensten Mittel anwenden kann, (§. 46. ) und den nichts hindern konnte, der Welt eine andere Ein richtung zu geben, d. i. eine andere Welt zu schaffen, wenn eine andere seinen Absichten besser beßer entsprochen hätte hätte. (§. 51. ). 51. ) Es muß also keine Welt oder Einrichtung der Welt Welt möglich gewesen seyn, welche zu wählen kan. §. 46. Es muß also diese Welt , so wie sie wirklich ist, nach allen ihren Theilen zusam mengenommen, unter allen den andern unzähligen möglichen, zu Erreichung des göttlichen Endzweck Endzwecks tauglicher gewesen wäre, als diese die der Welt, nach allen ihren Theilen zusammen genommen genommen, von Gott wirklich gegebene Endzweks am tauglichsten gewesen seyn . 1 Mos. 1, 31. Ps. 104, 24. b) Zu diesem Zweck gehörte unleugbar die höchste mögliche Glückseligkeit Glückseligkeit der empfindenden, zumal der vernünftig vernünftigen, Geschöpfe. Hierzu aber wird in den letztern leztern moralisch moralische Güte Güte erfordert, (§. 2. 2 ) welche desto größer gröser seyn wird, je vollkommener die lebendige Erkenntnis Erkenntnis Erkentnis Gottes und seiner sämtlichen Eigenschaften bey solchen Geschöpfen ist. (§. 3. und 1 ). 1. ) Diese Erkenntnis aber kann kan und soll durch die Betrachtung der Kreaturen Kreaturen erhalten werden. Röm. 1, 20. Es muß also Gottes unendlicher Verstand erkannt gesehen haben, daß durch keine Einrichtung der Welt im Ganzen genommen diese Erkenntnis Gottes und seiner gesammten Eigenschaften so sehr befördert werden könne, als durch diese wirkliche. Ps. 19, 1–7. Röm. 1, 20. 71. Die im poetischhistorisch poetischhistorischen Stil des frühesten Weltalters vorgetragene Mose Mosaische Beschreibung der Schöpfung Schöpfung der Welt und der Einrichtung unsrer Erde Erde, bey Mose Mose , 1 Mos. 1, 2. folgg. 1. a) hat zum Zweck, den Satz: es ist nichts, durchaus nichts, großes groses oder kleines, nahes oder fernes, das nicht sein Daseyn durch den allmächtigen Wille Willen des Gottes, den die Israeliten verehren, bekommen habe hat ; dem Menschen, selbst dem noch so sinnlichen Menschen, aufs tiefste einzuprägen. Diesen wichtigen Satz lehret jene Beschreibung deutlich und unwidersprechlich . b) Aber nicht eben so deutlich und entscheidend beantwortet sie alle Fragen Fragen , die hiebey einem Forscher einfallen können, als: ob unser Erdball erst vor ungefähr 6000 Jahren (und viel länger scheint kann er von Menschen nicht bewohnt zu seyn) aus Nichts nichts geschaffen, oder ob er damals nur erst ausgebildet, oder auch aufs neue umgebildet worden sey? ob damals der ganze Erdboden zugleich, oder etwan etwa nur die höchsten Gegenden Asien Asiens ihre völlige Ausbildung und jetzige Einrichtung bekommen haben? ob zu eben der Zeit, und also erst vor sechs Jahrtausenden, die übrigen großen grosen Weltkörper Welt körper hervorgebracht worden, oder ob sie älter seyen? ob die Welt, oder auch die Erde, mit allem was darauf drauf und darinnen drinnen ist, in einem Augenblick von Gott hervorgebracht und dargestellet worden, oder ob sie nach und nach, in der von Mose Mose erzählten Ordnung, in sechs Tagen, oder auch in so viel Zeitperioden von unbestimmter Länge, geschaffen sey? Fragen, welche, nebst andern änlichen, jeder nach seiner besten Einsicht gewissenhaft beantworten darf, ohne daß er dadurch dem biblischen Religionsunterricht Religionsunterricht zu nahe träte. 72. Eben der Gott, der der Welt ihr Daseyn gab, (§. 68. 65. ) kann 66. ) kan auch ihr und allen ihren Theilen ohne Ausnahme die Fortdauer Fortdauer gewähren; und da die Welt nicht ohne Gott und für sich selbst fortdauern und sich erhalten kann kan , so muß er es thun, wenn sie dauren soll. Und er thuts, und durch seinen beschließenden beschliesenden Wille Willen (§. 44. 66. 67. ) Hebr. 1, 3. 3, Col. 1, 17. Joh. 5, 17. Ps. 148, 5. 6. erhält er er *) nicht nur die einfachen Wesen, z. B. die Geister, und diejenigen Körper, die seit ihrer Erschaffung, ohne sich fortzupflanzen, da zu seyn nie aufgehört haben, z. E. z. E . ganze Weltkörper Weltkörper, Ps. 104, 5. 19. 148, 3–6. ingleichem alle auf eine bestimmte Zeitlang zur Wirklichkeit kommende einzelne einzelnen Dinge, z. B. Pflanzen und Thiere, welche, vermöge der von Gott in sie gelegten Fruchtbarkeit Fruchtbarkeit, 1 Mos. 1, 12. 22. 28. 8, 17. 9, 1. ihres Gleichen hervorbringen können, Ps. 104, 30. und dann aufhören, indem sie in ihre Bestandtheile aufgelöset werden, aus welchen neue Körper sich bilden, Matth. 6, 27. 10, 29–31. Ps. 36, 7. 90, 3. 5. 104, 29. 30. Hiob, Hiob 10, 8–12. sondern auch die Gattungen Gattungen dauren dauern so fort, daß die vor Jahrtausenden von ihnen angegebenen Merkmale noch jetzt jezt an ihnen kenntlich sind, Ps. 104, 30. 139, 13–16. Act. 17, 26. und daß die Individuen jeder Art in Absicht ihrer Menge stets im Ganzen genommen eine zweckmäsige Proportion halten. *) Die hier folgende Klassifikation soll dem Lehrer Anlaß geben, eindringlicher zu zeigen, daß Gott es sey, der alles erhält. 73. Gott ist es, der nicht nur erhält sowohl diejenigen Geschöpfe Geschöpfe, Die Art der Erhaltung Erhaltung ist aber anders bey Geistern und einfachen Wesen; anders bey Körpern, die keiner andern als Mittel ihrer Erhaltung bedürfen, sondern als auch die, welche bedürfen; und anders bey solchen, die ohne dergleichen Mittel Gott ist es, der denjenigen Geschöpfen, welche ohne gewisse Mittel der Erhaltung nicht nichr fortdauern fordauern können , erhält . Den letzteren können. In Absicht der lezten , zu welchen die Pflanzen und wir, auser den Pflanzen, die Thiere, und also die Menschen gehören, verschaffet Gott die diese ihnen auch den Menschen, zählen, gehört die Verschaffung der nöthigen Mittel der Erhaltung z. B. die Nahrungsmittel. Dieß Nahrungsmittel, verschafft . Dies geschiehet Mittel, z. E. Nahrungsmittel, mit zu ihrer Erhaltung. Diese werden zwar nach dem Laufe der Natur Natur; aber Gott ist doch der Natur verschafft, dessen Urheber auch von diesem aber doch Gott ist . 1 Mos. 1, 29. 30. 8, 22. Ps. 104, 4. 10–18. 27. 28. 145, 15. 16. 147, 8. 9. 14. Matth. 6, 25–31. 5, 45. Act. 14, 17. 74. Die Weil die in der Welt in Geistern und an Körpern geschehenden geschehende Veränderungen werden durch Anwendung solcher Kräfte Kräfte gewirkt werden , welche ihren letzten Grund nicht in den Geschöpfen selbst, selbst sondern in Gott haben. Auch diese Kräfte eines jeden Geschöpfs haben, so wirkt Gott zu allen und jeden Veränderungen in der Welt in so fern mit , daß er die Kräfte eines jeden Geschöpfs jeder Art, durch welche solche Veränderungen bewirkt werden, erhält Gott durch seinen allmächtigen Willen , und läßt die von ihm festgesetzten Naturgesetze Naturgesetze, nach welchen sie wirken, fortdauern. fortdauern läßt; fortdauern, Act. 17, 28. Matth. 5, 45. 1 Mos. 8, 22. Ps. 135, 6. 7. 139, 13. 14. 147, 15–18. 148, 6. 8. Hiob 10, 8. 8 ff. wodurch jedoch die Anwendung der Kräfte Kräfte selbst noch unbestimmt bleibt; daher auch ohne Gottes Zulassung zwar nichts geschehen und keine Handlung vorgenommen werden kan, gleichwohl aber er im Reiche der Natur weder die wirkende noch mitwirkende Ursache freier Handlungen ist, so fern sie gut oder bös sind. 75. Dadurch, daß Kräfte da sind, welche angewendet werden können, und physisch physische Gesetze, an welche die Art und Weise der Anwendung gebunden ist, ist noch nicht bestimmt, weder wozu sie, noch daß sie wirklich in einzelnen Fällen angewendet werden. Allein a) Jedoch , da der Allweise durch die Anwendung der Kräfte seiner seine Geschöpfe Geschöpfe und deren Einrichtung, und durch die daraus entstehenden aus dieser entstehende Veränderungen Veränderungen in der Welt derselben, gewisse Absichten erreichen will, will (§. 46. 70. ) die unmöglich unerfüllt bleiben können, (§. 46. 46 ) so stehet auch selbst die die Anwendung aller Kräfte Anwendung aller Kräfte aller Geschöpfe, nebst allen daraus entstehenden Veränderungen in der Welt, dergestalt unter Gottes Regierung , oder Vorsehung Vorsehung in engerem Verstande, daß beide sie insgesamt nicht ntcht anders erfolgen, als es zu Erreichung der Absichten, wozu sie von Gott bestimmt sind, also zur Vermehrung der Vollkommenheit Vollkommenheit und Glückseligkeit Glückseligkeit des Ganzen, erforderlich ist. Eben hierdurch übt Gott die ihm als Schöpfer zustehende Oberherrschaft über die Welt aus, Act. 17, 24. 1 Cor. 10, 26. Ps. 24, 1. 50, 10–12. 104, 24. und eben daher kann Daher kan er auch Begebenheiten untrüglich voraussagen, die erst lange lang nachher aus bloß blos natürlichen zufälligen Ursachen sich entwickeln; entwickeln. z. E. Matth. 24. Act. 11, 28. es wäre auch sonst das Gebet Gebet um göttliche Hülfe und Beystand Beistand Röm. 15, 30–32. Eph. 6, 18. 19. Phil. 4, 6. sinnlos, und das Vertrauen auf Gott, wozu die Bibel so oft ermuntert, vergeblich. b) Gleichwie aber alle durch die angewandten Kräfte der Geschöpfe hervorzubringenden hervorzubringende Und gleichwie alle Veränderungen in der Welt Gegenstände der göttlichen Vorhersehung sind, welche auch selbst die Entschließungen frei handelnder Kreaturen umfasset umfaßet , (§. 42. 42 ) so gehören sie auch sämmtlich mit zu dem freien Rathschluß Rathschlusse Rathschluß Gottes über die Welt, (§. 67. 67 ) und haben ihren Grund in der jedesmaligen Verbindung der Dinge und in den vorhergehenden Umständen, welche zuletzt von der ursprünglichen göttlichen Einrichtung der Dinge abhängen; wie denn sie auch alle Veränderungen Veränderungen in der Welt, wenn sie zur Wirklichkeit kommen sollen, die gött liche Erhaltung Erhaltung der Geschöpfe und ihrer Kräfte voraussetzen. Hieraus ergiebt sich, theils, daß die Regierung der Welt nichts anders ist, als die Ausführung des ewigen Rathschluß Rathschlusses Rathschlußes Gottes über die Veränderungen, welche in der Welt zur Wirklichkeit Wirklichkeit kommen sollen, daß sie durch bloßes Wollen geschiehet, und daß es ein kindischer Gedanke ist, wäre, wenn man sich sie als eine Art einer Bemühung oder als ein stetes Eingreifen in die Maschine Maschiene und urplözlich urplözlich, nach Beschaffenheit der Umstände Umstände, beschlossenes beschloßenes Nachhelfen derselben sich vorzustellen vorstellen wollte , theils, daß nichts geschehen kann ohne Gottes Willen. 76. Nichts Richts ist so klein, das nicht unter Gottes Regierung Regierung (oder Vorsehung in engerm Verstand) stünde, und zu einem der, der in einer unübersehbaren Reihe zusammengeketteten, zusammengeketteten Zweck Zwecke Gottes gehörte *) . Er sorgt nicht nur für die Gattungen, sondern auch für die Individuen, und ordnet auch selbst ihre kleinsten Umstände. Matth. 10, 29. 30. Auch sind alle Veränderungen der leblosen Dinge, des Erdbodens, der Himmelskörper, der Luft, des Wassers, der Pflanzen, u. s. f. der Vorsehung Vorsehung Gottes unterworfen, Hiob 38, 22–38. z. B. der Lauf der Gestirne, Gestirne Ps. 104, 19. 20. die Witterung, Witterung. 1 Mos. 8, 22. Ps. 147, 8. 16–18. 148, 8. Jer. 5, 5. 24. Amos 4, 7. Act. 14, 17. Ueberfluß und Mangel an Lebensmitteln Lebensmittel , Ps. 104, 13. 13 ff. 27, 27. 28. 5 Mos. 28, 11. 23. 24. 11, 17. Amos 4, 6. Donnerwetter, Ps. 29. Erdbeben, Ps. 104, 32. welches alles die Bibel als von Gott kommend vorstellet, und zwar nicht bloß in der Kindersprache der ältesten Welt, sondern weil wirklich die natürlichen Ursachen dieser Dinge von seiner Regierung abhängen. Die leblosen Geschöpfe aber und ihre Veränderungen zielen alle mittelbar oder unmittelbar zum Nutzen Nutzen der Lebenden ab: ab; und unter den Lebenden sind die Unvernünftigen bestimmt den Vernünftigen Vortheile zu schaffen. Jedem empfindend empfindenden Geschöpfe soll es möglichst wohl gehen, Ps. 36, 6–9. 145, 9. und jedes muß zum Besten des Ganzen das Seinige beitragen. Und damit dieß dies statt haben möge, wird jedes Geschöpf in eine solche Verbindung mit andern gesetzt gesezt , durch welche dieser doppelte Zweck Zweck erreicht werden kann kan . Ps. 104, 10–18. *) Siehe die Anmerk. zu §. 72. 77. Nicht weniger Insbesondere stehen die Veränderungen, so wie der vernünftig vernünftigen Kreaturen vernünftigen Kreaturen überhaupt, also auch der Menschen Menschen Menschen , Matth. Matth . 6, 26. 30. 10, 31. Ps. 33, 13. und ganz besonders der Frommen Ps. 1, 6. 33, 18. Jes. 40, 31. Röm. 8, 28. unter Gottes Regierung, welches zumal für die Frommen höchst tröstlich ist. Ps. 1, 6. 33, 18. Jes. 40, 31. Röm. 8, 28. Regierung. Bey einzelnen Menschen zeigt sie sich a) bey der Geburt Geburt, in Absicht auf Zeit, Ps. 113, 9. Hiob 38, 21. Ort, Geschlecht, Beschaffenheit und Umstände der Eltern; b) in dem Maas Maaße der Leibes- Leibes und Seelenkräfte, und dem Temperamente; c) in der Beschaffenheit der Erziehung, und den Gelegenheiten seine Kräfte zu entwickeln, und seinen Charakter zu bilden; d) in bey der Wahl der Lebensart Lebensart, in der Bestimmung des Kreises Kreises, in welchem man wirken soll, und in der Anweisung des Zirkels von Menschen Menschen, mit denen man in nähern Zusammenhang kommt treten soll , es sey nun in Absicht der häuslichen, bürgerlichen und kirchlichen Gesellschaft Gesellschaft, oder der freundschaftlichen und andern Verbindungen; e) in der Anordnung unserer gesammten gesamten Schicksale Schicksale, Sprüchw. 20, 24. 5 Mos. 28. 28, der frölichen sowohl, Ps. 113, 7. 8. 127, 1. 2. 1 Sam. 2, 5. 7. 7, 8. als der traurigen Traurigen , Jes. 45, 7. z. E. des Mangels oder Ueberflusses Ueberflußes an den Nothwendigkeiten oder Bequemlichkeiten des Lebens, Ps. 33, 19. Sprüchw. 10, 22. der Krankheiten Kranckheiten und Wiedergenesung, 5 Mos. 28, 22. Amos 4, 10. Joh. 9, 3. 11, 4. Phil. 2, 2. 27. der Rettung aus Gefahren, Gefahren; Ps. 34, 8. Ps. 91. Jac. 5, 11. f) in Absicht der freien Handlungen, Jac. 4, 13–16. 1 Cor. 16, 7. Röm. 1, 10. indem theils die Umstände, in welche die Vorsehung Vorsehung uns sezt setzt , Bestimmungsgründe zur Fassung Faßung oder Abänderung unsrer Entschliesungen Entschließungen , uns an die Hand geben; Sprüchw. 21, 1. theils die Ausführung unsrer Entschlüsse Enschlüße Entschlüße bald erleichtert, Sprüchw. 5, 51., 21, 21., 51. bald erschwehrt, bald verhindert wird; Ps. 37, 12. 13. Jes. 8, 10. theils andre als die abgezweckten abgezweckte Folgen daraus entstehen. entstehen; 1 5 Mos. 50, 20. Jerem. 10, 23. Ps. 33, 10. 11. 37, 14. 15. g) in der Bestimmung der Zeit, Art und übrigen Umstände des Todes, Matth. 6, 27. 10, 28–31. Ps. 31, 16. 90, 3. 5–10. 91, 3–7. 139, 16. welche Dinge jedoch, jedoch von keinem unbedingten Rathschluß Rathschlusse Rathschluß abhängen, daher der Mensch dasjenige natürliche Lebensziel, welches er sonst wohl erreichen könnte, auch abkürzen Ps. 55, 24. Sprüchw. 3, 1. 2. 4, 10. 10, 27. ingleichem die Verkürzungen desselben, welche äusere Umstände oder andere Menschen befürchten lassen, oft verhüten kann. kan. – Als ein Beispiel des verlängerten natürlichen Lebenszieles führt man an Jes. 38, 5. Sprüchw. 5, 51. Auch in der dritten und vierten Auflage ist Spr 5,21 gemeint. 5 Mos. 50, 20. Auch in der ersten Auflage ist Gen 50,20 gemeint. 78. In Rücksicht auf das ganze menschliche Geschlecht oder größere grösere Theile desselben, zeigt Gottes Regierung Regierung sich a) in Bestimmung der Zahl der Gebohrnen und Sterbenden, und in Erhaltung der Proportion zwischen beiden Geschlechtern; Geschlechtern: Ps. 104, 30. b) in Beförderung nützlicher nüzlicher Kenntnisse, indem die Zeit und die Um stände der Erfindung nützlicher Künste, die Revolutionen in den Wissenschaften, die Wanderungen derselben von einem Volk zum andern etc. unter Gottes Regierung stehen; c) in Beförderung der sittlichen Güte, z. E. durch Verknüpfung natürlicher Belohnungen oder Strafen mit guten oder bösen Handlungen, durch Erweckung weiser Männer und treflicher Gesetzgeber, durch Erleichterung der Religionskenntnisse Religionskenntnisse Religionskentniße , durch Gesetze, durch Verheisungen Verheisungen und Drohungen Drohungen, durch mancherley Anstalten, von welchen die Bibel Nachricht giebt etc. giebt, durch eine solche Anordnung der Schicksale und Umstände einzelner Menschen, die sie auf ihren moralisch moralischen Zustand aufmerksam machen, Rührungen und gute Vorsätze in ihnen hervorbringen, ihrer Tugend zur Uebung dienen u. s. w. d) in Festsetzung des Ursprungs, der Grenzen, der Revolutionen, und der Dauer der Staaten und Völkerschaften; Act . Act. 17, 26. Jes. 45, 7. 5. 5 Amos 3, 6. e) in Absicht des Entstehens, der Ausbreitung, der Schicksale, und der Dauer Gottesdienstlicher Gesellschaften. 79. Daß die göttliche Regierung, welche man sich nicht als eine Art einer Bemühung vorstellen muß, in dem sie durch bloses Wollen geschieht, theils höchst weise, aber eben daher auch oft uns unbegreiflich, Jes. Jes . 55, 8. 9. theils höchst gütig, Ps. 145, 17. Act. 14, 17. Röm. 8, 28. theils so eingerichtet sey, daß das moralische Gutes Gute dadurch befördert werde, Act. 17, 27. Joh. 11, 4. Amos 4, 6–11. lehrt nicht nur die Bibel, sondern auch die Erfarung Erfarung, zumal wenn man sich gewöhnt, auf die kleinscheinenden Umstände und auf die großen grosen oft unerwar teten Folgen ihres zufälligen Zusammentreffens Acht acht zu geben. Aus dieser ganzen Lehre aber ergiebt sich, daß es in der Welt weder einen blinden Zufall Zufall, Sprüchw. 16, 33. noch ein unwidertreibliches Schicksal Schicksal gebe. 80. Durch die mannichfaltigen Uebel Uebel , Uebel die in der Welt sind *) , darf weder unsere Ue berzeugung von der Gewißheit Gewisheit einer göttlichen Vorsehung Vorsehung und von deren Weisheit und Güte, noch unsere Zufriedenheit mit den Werken Gottes und den Anordnungen seiner Vorsehung, gestört , noch unser Vertrauen und unsre Liebe und Dankbarkeit gegen Gott geschwächt werden. Denn was das moralische Böses Böse betrift, so ist gewiß gewis , a) daß Gott, der es allerdings vorhergesehen und zuzulassen (§. 44. ) beschlossen beschloßen beschloßen hat, Ps. 81, 12. 13. Act. 14, 16. Röm. 1, 24. dennoch, dennoch so fern es böse ist, weder Urheber noch Beförderer desselben seyn könne, (§. 47. ) sondern daß es aus andern, unten (§. 119 – 126. ) näher aufzusuchenden Quellen, entsprungen seyn müsse müße ; Jac. 1, 13–17. b) daß eine solche Einrichtung vernünftig vernünftiger Geschöpfe, vermöge welcher ihnen das moralische Böse unmöglich gemacht würde worden wäre, oder eine Verhinderung desselben durch die Allmacht , der Weisheit Gottes nicht angemessen gewesen wäre; indem selbst die nützlichsten Kräfte, womit unsre nnsre Natur Natur begabt ist, wenn sie nicht alle zugleich in der richtigsten Proportion gehörig geübt und ausgebildet, oder wenn sie auf unrechte Gegenstände oder übermäßig übermäsig angewendet werden, das Böse erzeugen, und doch gewiß, ohne weit grössere größere Unvollkommenheit unsrer Natur, weder ganz mangeln, noch merklich schwächer und unwirksamer seyn könnten; so wie auch die physischen Gesetze, an welche ihre Wirksamkeit gebunden ist, manche (moralisch betrachtet) verkehrte, einseitige, zu heftige Wirkung mit sich bringen, und dennoch höchst nothwendig waren, wenn unsre Natur erhalten, unser Geist Geist veredelt und vervollkommet, und wir glücklich seyn und es immer mehr werden sollten; c) daß eben so wenig jede unrechte Anwendung unsrer an sich guten Kräfte durch die Allmacht Allmacht oder durch eine von der jetzigen ganz verschiedene Anordnung des Zusammenhangs der Dinge gehindert werden durfte, wenn der Mensch sich zur Tugend Tugend bilden und diese einen Werth haben sollte; welches beides nicht statt fände, wenn der Mensch, vom Anfang seines Daseyns an, an ohne eigne Anstrengung jede ihm nützlich nützliche Wahrheit Wahrheit erkennete, jedesmal zur rechten Zeit an dieselbe in dem nöthigen Grade der Deutlichkeit und Lebhaftigkeit erinnert würde, ihm nie etwas anders als nur das wahre Beste zu wollen verstattet wäre, jeder Reitz, der stark genug seyn möchte um seiner Unschuld gefährlich zu werden, von ihm entfernt bliebe, Einwirkungen von ausen ihn stets unwiderstehlich zum Guten hintrieben u. d. gl. d) c) daß Gott die ernstlichsten ernstlichen Anstal ten zur Verminderung des moralischen Böses Bösen desselben gemacht habe; e) d) daß dieses Böse die Absichten Gottes so wenig vereiteln könne, Ps. 33, 10. 11. daß es vielmehr zu Erreichung derselben mitwirken, und das Gute, nämlich wahre Vollkommenheit Vollkommenheit und Glückseligkeit Glückseligkeit, im Ganzen genommen, mit befördern müsse, müße. müße, 1 Mos. 50, 20. Act. 4, 27. 28. Röm. 11, 32. und also von dem Heiligsten zugelassen werden konnte. *) Gründliche Belehrungen, wie vermeinte oder wahre Uebel zu schätzen seyen, aus welchen Quellen sie herfließen, und wie viel überwiegendes Gute sie theils voraussetzen voraussetzen, theils zu Folgen haben, sind für die praktische Religion von grosser Wichtigkeit. Der Lehrer wird seinen Zweck am leichtesten erreichen, wenn er jede schickliche Gelegenheit ergreift, die Wahrheit Wahrheit der Grundsätze und allgemeinen Bemerkungen, auf welche wir uns hier einschränken müssen, an auffallenden Beispiele Beispielen zu zeigen. Hierdurch werden die Christen nicht nur von der Wahrheit und Brauchbarkeit dieser Grundsätze lebhaft überzeugt, sondern auch angewöhnt werden, sie selbst bey jeder Gelegenheit richtig anzuwenden. 81. Das physisch physische Uebel Uebel aber ist zum Theil eine natürliche und nothwendige Folge des moralisch moralischen, und dient in dieser Verbindung, als ein Mittel größerem gröserem Uebel vorzubeugen, zu Erreichung der wohlthätigsten Zwecke; zum Theil war ein gewisser Grad von Eingeschränktheit und Unvollkommenheiten, die uns empfindlich fallen und wenigstens zu mancherley physischen Uebeln die Gelegenheit sind, es nothwendig, wenn jedes Geschöpf Geschöpf das seyn sollte, was es ist, und, nach dem gewiß allgütigen und allweisen Plan Plane Gottes, in der Stufenleiter Stufenleiter der (ohnehin eingeschränkten) Geschöpfe seyn mußte; zum Theil war das Uebel es unvermeidlich, wenn jedes Geschöpf in demjenigen Verhältnisse Verhältniße gegen die übrigen stehen sollte, welches der unendliche Verstand Gottes Gott es für das dem Ganzen vortheilhafteste untrüglich erkannt hat ; zum Theil entspringt auch das physische Uebel, so wie das moralische, aus der höchst wohlthätigen Wirksamkeit der in die Natur jedes Dinges von dem Allgütigen gelegten Kräfte, wenn diese zufolge eines, gleichwohl zum besten Zusammenhang der Dinge gehörigen, Zusammenflusses von Umständen auf einen unrechten Gegenstand oder mit Uebermaaß angewendet werden . Es entdecken auch die Menschen bey dem Fortschritt Fortschritte ihrer Kenntnisse Kenntnisse Kenntniße immer mehr, daß Dinge, die für schädlich, wenigstens für unnütz und zwecklos zweklos , gehalten wurden, nicht schlechtweg unnütz, noch und allen schädlich sind, sondern wirklich einen Nutzen Nutzen stiften, und mit überwiegenden Vortheilen verknüpft verknüpfr sind, welche zugleich mit jenen Uebeln wegfallen würden. Und eben das gilt von vielen Begebenheiten, die anfangs dem Wohl einzelner Menschen oder ganzer Gesellschaf ten nachtheilig zu seyn schienen; wie jeder ieder Nachdenkende aus der Erfarung Erfarung und der Geschichte Geschichte wissen kann kan . Insbesondere dienet ein großer groser Theil der phy sischen Uebel nicht nur zur schnellern und grössern grösern größern Entwickelung unsrer Kräfte, sondern auch zur Beförderung der Tugend Tugend und der religiösen Gesinnungen Gesinnungen unter den Menschen. Hebr. 12, 4–11. 82. Auserdem muß noch wohl erwogen werden, 1) daß kein Mensch ein Recht hat, eine reine ungetrübte Glückseligkeit Glückseligkeit, oder einen bestimmten Grad derselben, z. B. eben denselben, welchen ein andrer genießt, als eine Schuldigkeit von Gott zu fodern; fodern, Röm. 9, 20. 21. 2) daß wir und andere empfindende Geschöpfe doch unläugbar unsäglich viel Gutes stets genießen geniessen ; 3) daß die Menschen viele Uebel Uebel leicht vermeiden oder doch vermindern könnten; 4) daß sie bey jedem noch so kleinen Uebel sehr empfindlich, hingegen bey unzähligen Gütern fühllos zu seyn, und diese eher als jene zu vergessen, auch das Uebel bloß blos von der bösen Seite zu betrachten, die damit verbundenen Vortheile aber zu übersehen pfle gen; 5) daß die Welt nicht um der Menschen willen allein, wenn gleich die Erde vorzüglich für sie, da ist; 6) daß wir nur den kleinsten Theil der Welt, und auch den nur sehr unvollkommen kennen, und die Verbindungen, Absichten und ins unendliche fortlaufenden Folgen der Dinge höchst unvollständig einsehen, und daher das wahre Verhältnis Verhältniß des Nutzens Nuzens zum Schaden, und der Summe des Guten zur Summe des Bösen zu überschauen übersehen nicht im Stande sind; 7) daß wir jetzt noch in der ersten Epoche Epoche unsers Daseyns uns befinden , und 8) daß die Ewigkeit Ewigkeit vieles, was uns hier dunkel bleibt, aufklären aufklären wird. 9) Was insbesondere die Leiden Leiden der Fromme Frommen Leiden der Frommen betrifft, so ist zu merken, merken a) daß die Frommen sie von dem gemeinen Loose Loos der Menschen keine Ausnahme verlangen können; b) daß dasjenige Glück, welches der Tugendhafte ausschließungsweise genießt, am wenigsten in die Augen fällt , und daher leicht übersehen, oder doch nicht genug in Anschlag gebracht wird ; c) daß es größtentheils gröstentheils Vorurtheil ist, wenn man glaubt, der Tugendhafte habe mehr zu leiden, als der Lasterhafte (Matth. (Matth . 16, 24. Act. 14, 22. 22, 2 Tim. 3, 12. ) d) daß Fromme (der Frömmler nicht einmal zu gedenken,) an manchen Widerwärtigkeiten Widerwärtigkeiten, die sie treffen, doch selbst Schuld sind; 1 Petr. 2, 18–20. 4, 15. 17. e) daß alle Dinge ihnen doch zum Besten gereichen; Röm. 8, 28. 5, 3. Jac. 1, 2. Matth. Matrh. 5, 10. Hebr. 12 13 , 11. f) daß sie unter dem Leiden Leiden durch mehrere und grössere grösere Trostgründe Trostgründe unterstüzt werden 2 Cor. 1, 5. Ps. 34, 20. Röm. 8, 26. 26 ff. g) daß desto größere grösere Belohnungen in einer andern Welt ihnen bevorstehen. Röm. 8, 17. ff. 1 Petr. 4, 12–14. 2 Cor. 4, 17. 18. Frömmler Als Frömmler galt eine Person, die sich äußerlich fromm, d.h. gottesfürchtig und andächtig darstellte, ohne es innerlich zu sein. Die Frömmelei wurde dementsprechend als übertriebene oder verstellte Frömmigkeit verstanden. Darüber hinaus konnten mit dem Begriff (meist in abschätziger Weise) auch Anhänger der in der zweiten Hälfte des 17. Jh. hervortretenden Reformbewegung des Pietismus gemeint sein. Die ausschließlich religiöse Konnotation ist nicht ursprünglich, sondern das Ergebnis eines in der Reformation einsetzenden Prozesses der semantischen Sakralisierung, der durch Pietismus und Romantik nachhaltig verstärkt worden ist. Mit dem Wort „fromm“ übersetzte Luther in seiner Biblia Deudsch (1534) nicht selten das griechische Adjektiv δίκαιος (lat. iustus ), welches im Neuen Testament das menschliche Gottesverhältnis näher bestimmt. Das Anliegen der Neologie, eine durch subjektive religiöse Erfahrung genährte Frömmigkeit zu kultivieren, fand auch in der Abgrenzung von den religiösen Spielarten einer schwärmerischen Empfindsamkeit ihren Ausdruck. Die Skepsis gegenüber Extremformen der Frömmigkeit lässt sich aus dem Bemühen erklären, die Religion als anthropologische Konstante zu bestimmen, die sich nicht einseitig auf die gefühlvolle Erbauung beschränkt, sondern zugleich die Erleuchtung des Verstandes als Grundlage religiöser Erkenntnis berücksichtigt. Hebr. 13, 11. In der vierten Auflage ist wohl Hebr 12,11 gemeint. 83. Die Veränderungen Veränderungen in der Welt geschehen unter Gottes Regierung a) ordentlich ordentlicher Weise nach dem Laufe Lauf der Natur, indem sie durch die den von Gott in die Geschöpfe gelegten Kräfte bewirkt werden, und den jedem Dinge den Dingen vorgeschriebenen Veränderungsgesetzen gemäs gemäs. und durch die in dieselben gelegte Kräfte erfolgen. b) Was in der Körper oder der Geister Welt nicht so geschiehet, es sey nun daß die Wirkung an sich, oder nur den besondern Umständen nach, entweder die Kräfte der Natur überhaupt, (welche wir freilich zu bestimmen nicht wagen dürfen), oder doch die Kräfte desjenigen, der eine von ihm nicht vorherzusehende Veränderung ankündigt oder bewirkt, übersteige, übersteige; oder von den einmal festgesezten festgesetzten Veränderungsgesetzen abweiche übersteige ; das ge schieht durch nennt man ein Wunder Wunder . Weil wir aber c) die Kräfte der gesammten Natur Natur nicht zu bestimmen wagen dürfen, mithin nicht entscheiden können, ob jemals ein Wunder der ersten Art geschehen sey, so schränken wir uns darauf ein, ein Wunder da anzunehmen, wenn ein auserordentlicher, und dabey verständiger und unbezweifelt redlicher Mann, bey dem man vernünftig vernünftiger Weise nicht vermuthen kann, daß er an Kenntnis der vielleicht verborgenen Kräfte der Natur seinen Zeitgenossen, und wohl gar allen Zeitaltern überlegen sey, zu einem wichtigen Zweck unter der Versicherung, daß Gott ein wirkliches Wunder Wunder durch ihn verrichte, auserordentlich Wirkungen, die in keinem Verhältniß gegen die natürlichen Kräfte des Wunderthäters stehen, und deren Ab weichung von dem Laufe und den Gesetzen der Natur gezeigt werden kann, hervorbingt oder untrüglich ankündigt. Da aber c) nun d) die natürlichen Kräfte der Dinge nur vom Schöpfer Schöpfer vermehret, und die natürlichen Veränderungsgesetze von keinem Geschöpf Geschöpf willkührlich aufgehoben werden können; weder von demjenigen, welches selbst an diese Gesetze gebunden ist, noch auch, ohne Gottes Willen, von einem andern höherer Natur, so groß auch immer seine Kraft seyn mag: so kann kan nur durch Gottes beschließenden Willen ein Wunder wirklich werden Gott der Urheber der Wunder seyn , Ps. 72, 18. 86, 10. obgleich d) e) Gott ob er gleich dabey oft zuweilen gewisser Mittelspersonen Mittelursachen sich bedienet, die aber die Wirkung hervorzubringen , oder auch nur un trüglich und bestimmt vorauszusagen, in sich selbst keine hinreichende Kräfte haben. e) f) Die Möglichkeit der solcher Wunder kann kan aus vernünftigen Gründen nicht bezweifelt widerlegt werden; (§. 10. 10 ) und daß dergleichen f) g) wirklich geschehen sind, bezeugen die biblischen Skribenten glaubwürdig. (§. 14. c. e. 15. f. 27. h.) Sie beweisen g) h) keine Unvollkommenheit des ersten Plans Gottes, sondern waren vielmehr von Anfang an als Theile mit in demselben enthalten, und gehörten mit zu dem ewigen Rathschlusse Rathschluß Rathschluße Gottes über die Welt und ihre Veränderungen, (§. 67. ) in welchem er festgesezt festgesetzt hat, daß in der Reihe der übrigen Begebenheiten an bestimmten Orten und Zeiten Wunder geschehen sollen, weil er vorhersahe, daß ei ne oder die andre seiner Absichten in dem abgezweckten Grade oder auf die für die beste erkannte Weise nicht könne nach dem ordentlich ordentlichen Laufe Lauf der Natur Natur erreicht werden, ohne diesem eine solche Einrichtung zu geben, welche andern Absichten Gottes entgegen seyn würde. §. 14. c. In dem Verweis der zweiten und dritten Auflage liegt vermutlich ein Übertragungsfehler vor, der in der letzten Auflage korrigiert wird. 84. So oft daher die Absichten Gottes in ihrem ganzen Umfange durch die nach den Naturgesetze Naturgesetzen wirkende und unter Gottes Regierung stehende natürlichen Kräfte erhalten werden können, geschehen keine keiue Wunder, sondern Gott bedient sich der zu Erreichung jener Zwecke von ihm hervorgebrachten und weis lich eingerichteten natürlichen Kräfte. Wäre es daher gleich kindisch, sich vorzustellen, es sey Gott mühsamer oder Ist es daher Gott gleich nicht schwehrer ein Wunder zu thun, als die natürlichen Veränderungen in der Welt zu bewirken; indem beides nichts weiter als ein Wollen Gottes erfordert; erfordert: so erkennen wir doch aus vorstehenden Sätzen sowohl als aus der Erfarung Erfarung, a) daß Wunder nur sehr sparsam geschehen, und daß darum b) sehr glaubwürdige Zeugnisse Zeugniße dazu gehören, uns von der Wirklichkeit eines Wunders zu versichern. Wo aber diese vorhanden sind, das Faktum, oder die bestimmte Vorausverkündigung desselben, auf keine Weise natürlich erklärt werden kann, eine große und der Güte und Weisheit Gottes würdige Absicht des Wunder Wunders sich erkennen läßt, das Faktum auf keine Weise natürlich erklärt werden kann, und derjenige, welcher Wun der zu verrichten versichert, ein verständiger, gesezter und rechtschaffener frommer Mann ist, auf den kein billiger Verdacht der Schwärmerey Schwärmerey und des Selbstbetrugs oder irgend einer Art der Betrügerey fallen kann, da verdienen sie allen Glaube Glauben. An eben diesen Merkmalen erkennet man auch die vielen erdichteten oder fälschlich geglaubten Wunder alter und neuer Zeit. Zwar c) in den frühern Zeiten der Welt, und uud bei Einführung neuer Religionseinrichtungen Religionseinrichtungen durch auserordentliche Bevollmächtigte Gottes, waren sie, aus leicht einzusehenden Gründen, häufiger. Aber d) jetzt jezt noch Wunder zu erwarten, berechtigt uns weder Schrift noch Erfarung Erfarung, und ist eine höchstgefährliche, auf Abwege nur allzuleicht verleitende Sache; Erfarung: ob es sie gleich jederzeit der göttlichen Allmacht Allmacht möglich bleibt, Wunder zu wirken bleiben . 85. Je genauer der Mensch die sämmtlichen Geschöpfe kennen lernt, desto vortheilhafter ist es für seine Religion; (§. 70. ) aber innerhalb der Grenzen der Dogmatik liegt doch nur die Betrachtung der Engel Engel *) und der Menschen. Von dem, was in der Bibel von den erstern ersten vorkommt, ist es zu unserm Zwecke genug, zu bemerken, bemerken a) daß sie endliche Geister sind, Matth. 24, 36. die mit höhern Geisteskräften als die Menschen begabet, aber mit kei nem dem unsrigen ähnlichen änlichen Körper verbunden sind; Col. 1, 16 , und daß es dergleichen wirklich , in nicht geringer Anzahl, Matth. 26, 53. Hebr. 12, 22. gebe; Act. 23, 8. Hebr. 1, 1. 14. 4–14. Matth. 22, 30. 24, 36. Luc. 20, 36. Matth. 24, 36. Luc. 1, 11. 19. Eph. 3, 10. 1 Petr. 1, 12. Hebr. 2, 7. 2 Petr. 2, 11. obgleich im biblischen, zumal poetischen, Sprachgebrauch Sprachgebrauche alle Mittel und Werkzeuge, deren sich Gott zu Vollziehung seines Willens bedient, häufig Engel uneigentlich genannt werden, 2 Sam. 24, 15. 15 ff. 1 Chron. 22, 14. ff. Ps. 78, 49. vergl. 2 Mos. 12, 12. 13. Ps. 104, 4. Act. 12, 12. 23. und durch Erwähnung der Engel Engel oft nur bildliche Beschreibungen von göttlicher Hülfe, zumal wenn sie unerwartet und von ungewönlicher ungewöhnlicher Art gewesen, oder von andern durch Gottes Regierung bewirkten Vorfällen, deren Ursachen man nicht genau kannte, u. d. gl. gegeben werden; 2 Kön. 19, 35. Ps. 34, 8. 91, 11. 12. Luc. 16, 22. wobey wobei jedoch immer die uralte Idee, daß es solche geistige Werkzeuge der Vorsehung Vorsehung Vorsehung, die zum Besten der Menschen gebraucht würden, Hebr. 1, 14. gebe, ingleichen die sinnliche Vorstellung, daß Gott auf seinem Throne, gleich dem mächtigsten Monarchen, mit Schaaren von Engeln, als seinen vornehmsten Dienern, umringt sey, 1 Kön. 22, 19. Jes. 6, 2. Dan. 7, 10. Matth. 18, 10. Luc. 1, 19. zum Grunde liegt. b) Daß die guten Engel einen hohen höhern Grad moralisch moralischer Vollkommenheit Vollkommenheit besitzen besitzeu müssen , z. E. Luc. 2, 13. 15, 10. 2 Cor. 11, 14. und einer großen grosen größern Glückseligkeit Glückseligkeit genießen. genießen genießen, als wir Menschen, Luc. 20, 36. c) Daß sie, die ohnehin gewiß gewis nicht unthätig seyn können, auf eine von uns nicht zu bestimmende Weise, von Gott bey der Regierung der Welt als Diener gebraucht werden, werden Hebr. 1, 14. Luc. 1, 19. welches jedoch eben nicht für ihr einziges oder beständiges Geschäft gehalten werden werdeu muß; daß sie bey diesen Verrichtungen zuweilen, zuweilen Col. 1, 16. jedoch nur in den ältesten Zeiten vor Samuel Samuel , (wo aber auf die Beschaffenheit der damaligen Sprache mit Rücksicht zu nehmen ist), und zu Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi und der Apostel Zeiten, sichtbar geworden gesehen worden sind; Hebr. 13, 2. Luc. 1, 11. 26. 2, 9. ff. Matth. 28 24 , 2. ff. Act. 1, 10. 12, 7. ff. wenn man nicht etwa manche dieser Erscheinungen lieber für bloße Visionen Visionen halten will; und daß sie auch in den Stellen vom künftigen künftig bey dem allgemeinen Gericht Gericht, als Begleiter des majestätischen Richters , vielleicht um dessen Erhabenheit und Majestät lebhafter den damaligen Menschen zu schildern, genennet Gericht mit erscheinen, und gewisse Geschäfte auszurichten haben werden. Matth. 25, 31. 13, 39. 41. 2 Thess. 1, 7. d) Gegenwärtig aber Erscheinungen der Engel oder ungewöhnliche Wirkungen von denselben zu erwarten, ist weder in der Bibel, noch in den Vernunftwahrheiten Vernunftwahrheiten, noch in der Erfarung Erfarung einiger Grund vorhanden. Sich nach dergleichen sehnen, ist Schwachheit und Schwärmerey Schwärmerey. Solche Dinge aber vor geben, ist entweder Einfalt oder und Leichtgläubigkeit, oder absichtliche Täuschung und Betrügerey; wie sich noch immer bey angestellter genauer Untersuchung gefunden hat. *) Die Lehre von den Engeln ist für die praktisch praktische Religion von geringer Wichtigkeit, und könnte in der populären Dogmatik ganz übergangen werden, wenn nicht eines Theils die Bibel dieser Geister oft gelegentlich erwähnte und so häufig in dergleichen Stellen misverstanden mißverstanden würde, andern Theils so viele abergläubische und schädliche Volksmeinungen Volksmeinungen, zumal von bösen Geistern, weit verbreitet wären, welche durch bessern Unterricht nach Möglichkeit berichtiget werden müssen. Dieß sind denn auch die Rücksichten, welche der Religionslehrer, wenn er von Engeln reden will, nie aus den Augen verliehren darf. 2 Mos. 12, 12. 13. 104, 4. Aufgrund des übereinstimmenden Verweises der zweiten bis vierten Auflage auf Ps 104 ist in der ersten Auflage ein Textverlust anzunehmen. Matth. 24, 2. In der ersten Auflage ist wohl Mt 28,2 gemeint. 86. Zufolge dem Inhalt der Bibel giebt es auch böse Engel Engel Engel oder Geister Geister Geister . a) Geister. Sie sind ohne allen Zweifel von Gott gut erschaffen, und müssen also durch eigne Verschuldung in ihren jetzigen Zustand gerathen seyn. Joh. 8, 44. 1 Joh. 3, 8. vergl. (vergl. 2 Petr. 2, 4. Jud. 6. 6.) Insbesondere redet die Bibel von einem Teufel Teufel, Joh. 8, 44. Matth. 25, 41. vergl. (vergl. Apoc. 12, 9. dem sie eine in Vergleichung mit der menschlichen große keine geringe Macht 9. ) den sie, in Vergleichung mit den Menschen, als einen mächtigen Eph. 6, 12. und viel Arglist arglistigen Geist, 2 Cor. 11, 14. Eph. 6, 11. beilegt, und ihn durchgehends als das Ideal der höchsten Bosheit und Schadenfreude höchst boshaft und schadenfroh schildert schildern . Jedoch müssen die bösen Geister Engel die höchste Oberherrschaft Oberherrschaft Gottes anerkennen, anerkennen Jac. 2, 19. und wir können versichert seyn, daß sie unmöglich ohne Gottes Zulassung Zulaßung etwas thun oder jemand schaden dürfen . Auch sind sie schon einer schwehren Strafe unterworfen, welche dereinst, wie wte es scheint, noch wird vermehrt werden soll . Matth. 25, 41. 2 (2 Petr. 2, 4. 4.) b) Es ist aber bey biblischen Stellen, die des Teufels oder Satans erwähnen, der morgenländisch morgenländische Sprachgebrauch Sprachgebrauch morgenländische Sprachgebrauch nicht aus der Acht zu lassen laßen , vermöge welches der Teufel oft ein Symbol von göttlichen Strafen Strafen (von welchen man in der alten Zeit glaubte, daß Gott sie nicht unmittelbar, sondern durch Mittelspersonen vollziehe) und von allem dem ist, was Menschen in Schaden und Unglück bringt; bringt, z. E. 1 Chron. 22, 22. 1. vergl. 2 Sam. 24, 1. so wie er auch in einigen etlichen Stellen nur zur poetischen Fiktion gehöret. Hiob. Hiob 1, 6. ff. 1 Kön. 22, 19. 19 ff. Zachar. 3, 1. 2. c) Man muß sich auch vorsehen, daß man aus gewissen Namen und Beschreibungen, die aus dem gemeinen Sprachgebrauche in der Bibel beibehalten werden, z. E. Eph. 2, 2. nicht übereilt auf die eigentliche Beschaffenheit der bösen Geister Schlüsse Schlüße mache. 87. Der Hauptbegriff von bösen Geistern, welcher in der Bibel herrscht, ist der, daß sie die Urheber und Beförderer des Böses Bösen unter den Menschen seyen; welche Idee in der ältesten Welt mit der damals gemeinen Vorstellung zusammenhieng, daß man alle etwas ungewöhnli chere, böse sowohl als gute, Ereignisse Ereigniße der unmittelbaren Wirkung unsichtbarer Wesen, zu allererst Gottes selbst, hernach auch andrer Geister Geister Geister, zuschrieb; in den spätern biblischen Büchern aber ( Weish. 2, 24. ) näher dahin bestimmt wurde, daß der Teufel Teufel in so fern als Urheber des Böses Bösen beschrieben wird, als er das erste Beispiel von Versün digung gegeben, Joh. 8, 38–41. 38–41, 1 Joh. 3, 8. 9. 10. 12. an Sünden Sünden sein Gefallen hat, hat Joh. 8, 44. Eph. 2, 2. 2 Tim. 2, 26. und den Fall der ersten Menschen , nach (nach einer damals schon gewöhnlichen Erklärungsart der Mose mosaischen Beschreibung, Weish. 2, 24. von welcher auch im N. T. Spuren vorzukommen scheinen, Joh. 8, 44. Apoc. 12, 9. 9.) den Fall der ersten Menschen befördert hat. Da nun in der Bibel die Versündigung Versündigung Adam Adams als die erste entfernte Quelle aller übrigen Sünden, Röm. 5, 12. 19. unter welchen Abgötterey und Götzendienst oben an stehen, angesehen wird, ingleichem als die erste Ursache der Krankheiten ( Joh. 5, 14. 9, 9. 2. ) und besonders des Todes: Röm. 5, 12. 15. 17. 21. 6, 23. 1 Cor. 15, 56. so begreift man ergiebt sich hieraus, warum und in wie fern nach Neutestamentlichem Neutestamentlichen Sprachgebrauch Sprachgebrauch alle diese Folgen des Falles als Wirkungen des Teufels vorgestellt zu vorgestellet werden pflegen , und in welchem Sinn Sinne in welchem Sinn es mithin zu verstehen sey, wenn die Verführung der Menschen zu allerley Sünden, Eph. 2, 2. Joh. 13, 2. 27. Act. 5, 3. Luc. 22, 31. 1 Joh. 3, 8. die Verhinderung alles Guten Gute , Luc. 8, 12. 2 Cor. 4, 4. Eph. 6, 11. 12. und die Verfolgung desselben Röm. 16, 20. 1 Petr. 5 8 , 8. 9. dem Teufel beigelegt, ihm eine Herrschaft über die heidnisch heidnische abgöttische Welt zugeschrieben, Act. 26, 18. Col. 1, 13. Eph. 2, 2. vergl. 3. und er als Urheber der Krankheiten Luc. 13, 16. Act. 10, 38. 2 Cor. 12, 7. und als der Gewalthaber des Todes (den doch über jeden Menschen gewiß gewis Gott selbst verhängt), verhängt,) geschildert wird. verhängt,) Hebr. 2, 14. 16. Joh. 8, 44. geschildert, und auch das ihm beigelegt wird, was offenbar nicht unmittelbar von ihm, sondern von ruchlosen ihm änlichen Menschen geschieht. Z. B. Röm. 16, 20. 1 Thess. 2, 18. 1 Petr. 5, 8. 9. Wir werden also nicht irren, wenn wir, wo nicht alle, doch die meisten Stellen dieser Art von bloß mittelbaren mittelbaren Wirkungen des Satans verstehen. 1 Petr. 8, 8. 9. In der ersten Auflage ist wohl 1Petr 5,8.9 gemeint. Hebr. 2, 16. In der ersten Auflage ist wohl Hebr 2,14 gemeint. 88. Ob der Teufel Teufel a) ehemals ehemals auf menschliche Seelen, z. E. bey den Orakeln, falschen Propheten u. s. w. und auf die Körperwelt, Körperwelt z. E. bey einigen Dämonischen, Dämonischen Matth. 8, 28. ff. unmittelbar gewirkt habe, ist eine historische und exegetische Frage, deren Verneinung auf Religionssätze Religionssätze keinen Einfluß hat. b) Wenigstens jezt jezt noch dergleichen unmittelbare Wirkungen anzunehmen, befiehlt weder die Bibel, noch die Erfarung Erfarung, noch die durch die Offenbarung Offenbarung erleuchtete Vernunft Vernunft; welche uns vielmehr einstimmig auffordern, den wahren natürlichen Ursachen derjeningen Erscheinungen und Begebenheiten, deren Urheber der Teufel Teufel oder andre Geister seyn sollen, nachzuspühren, und uns verpflichten, wenig stens das allermeiste, was man ehemals theils aus Leichtgläubigkeit und Unwissenheit, Unwissenheit theils aus Bosheit für noch fortdaurende unmittelbare satanische Wirkungen hielt, z. E. Zauberey, Hexerey u. d. gl. für ganz unchristlichen Aberglaube Aberglauben zu erklären, und die in uns aufsteigende böse Gedanken und Begierden aber aus der unreinen Quelle unsers eignen Herzens Matth. 15, 15. 19. Gal. 5, 16–21. 16.–21. Röm. 7, 5. 8. 11. 17–20. 23. Jac. 1, 14. 15. herzuleiten. Und dies ist desto sicherer, da wir ohnehin gegen die Versuchungen des Satans keine andere Waffen brauchen könnten, als eben dieselben, mit welchen wir die in unserm Herzen selbst aufsteigenden unordentlichen Begierden bestreiten müssen. Bestimmung und moralische Natur des Menschen. 89. Unter allen Geschöpfen auf dem Erdboden Erdboden, ist der Mensch Mensch das edelste und Gott änlichste, änlichste. Act. 17, 28. und hat unter allen die erhabenste Bestimmung Bestimmung *) . Schon in diesem Leben auf Erden kann man a) a) Man kan ihm mit Grunde eine Herrschaft Herrschaft über die übrigen Kreaturen beilegen, 1 Mos. 1, 26. so fern allein er er allein ein Recht, und die zu Ausübung desselben nöthige Geschicklichkeit hat, alle und jede ihm vorkommende Geschöpfe ( vergl. §. 76. 76 ) zu seinem wahren Nutzen Nutzen zu gebrauchen. b) Er allein kann kan und soll Ordnung und Glück rings um sich her unter seinen Mitgeschöpfe Mitgeschöpfen und besonders unter seinen Brüdern, den Menschen, mit Bewustseyn verbreiten, und dadurch die Absichten Gottes befördern; c) insbesondere derjenigen Gesellschaft, deren Glied er ist, nach seinem von der Vorsehung Vorsehung bestimmten Verhältnisse Verhältniße gegen dieselbe, (§. 77. d.) sich nüzlich nützlich machen; d) die ihm mitgetheilten mitgetheilte Kräfte durch immer fortdauernde Entwickelung und stete Uebung erhöhen und vermehren; e) unzähliges unzähliches Gute, dessen kein andres Geschöpf auf Erden in gleichem Um fange fähig ist, vornemlich vornehmlich aber f) jene höhere Glückseligkeit Glückseligkeit, die auf Erkenntnis der Wahrheit und sittliche Güte, und vorzüglich auf Religion sich gründet, (§. 1. 2. 3. ) genießen, und daher g) unablässig unabläßig nach mehrerer Erkenntnis und moralischer Aenlichkeit Aenlichkeit mit Gott streben. *) Bey den dem Belehrungen über die Bestimmung und Würde Würde des Menschen , muß dahin gesehen wer den, daß dem Menschen Achtung Achtung gegen sich selbst, gegen jeden, auch den geringsten, seiner Mitmenschen, und gegen die Menschheit überhaupt eingeprägt, daß manchen gangbaren aber schädlichen Vorurtheilen über unsre Bestimmung entgegen gearbeitet, daß der Ungrund des Vorwurfs, als bilde die christliche Religion nur Menschen für den Himmel und nicht für die Erde, einleuchtend gemacht, und daß das Verhältniß dieses Lebens zum künftigen ins Licht gesetzt werde. 90. Doch ist die große grose Bestimmung Bestimmung des Menschen nicht bloß auf dieses irrdische irdische Leben eingeschränkt nicht blos auf dieses irdische Leben eingeschränkt , sondern reicht reichet bis in die Ewigkeit Ewigkeit hinaus. 2 Cor. 4, 18. 1 Joh. 3, 2. Zwar a) ist der Mensch nicht bloß blos um der Zukunft willen da , und er lebt seiner Bestimmung entgegen, wenn er über dem Himmel Himmel der Erde vergißt, oder sich zu jenem auf eine solche Art geschickt machen will, daß er darüber auf dieser unbrauchbar wird . Das gegenwärtige Leben ist nicht blos bloß Mittel Mittel, sondern auch Zweck Zweck Zwek ; und daher soll der Mensch nicht alle seine Gedanken lediglich nur darauf richten, um dereinst glücklich glücklich erst zu werden werden , eben als wenn nicht itzt jezt schon seine Bestimmung Bestimmung wäre, es zu seyn seyn ; sondern er soll vielmehr jeden gegenwärtigen Augenblick schon genießen, und in jeder Periode seines Daseyns möglichst glücklich seyn; wie denn auch das jetzige Leben, wenn nur die Menschen ihre jetzige Bestimmung zu erreichen sich mehr angelegen seyn ließen, schon für sich, und ohne Rücksicht auf das, was jenseits des Grabes unser wartet, des Daseyns immer werth wäre. Allein b) noch uoch unendlich höhere, und alle Ewigkeiten Ewigkeiten hindurch steigende Seligkeiten Seligkeiten sind von Gott uns nach dem Tode zugedacht, wenn wir das gegenwärtige Leben unsrer jetzigen Bestimmung gemäs anwenden; anwenden. Phil. 3, 20. Col. 3, 1–4. und es ist die weiseste und wohlthätigste Einrichtung Gottes, daß rechter Genuß Genuß dieses Lebens zugleich die beste Vorbereitung zur Glückseligkeit Glückseligkeit des künftigen ist, und daß umgekehrt das rechte Bestreben dereinst glücklich zu werden, ein wirksames Mittel ist, es itzt schon zu seyn. 91. a) Im Tod Tode *) stirbt nur uur unser Leib, Röm. 8, 10. dessen aufgelösete Theile jedoch nicht umkommen, sondern nur in andere Körper übergehen übergehen. (§. 72. ). 72. ) b) Unsre Denn unsre Seele Seele aber ist, wie wir nach Gründen der drr Vernunft Vernunft schon hoffen dürfen, und aus der Bibel gewiß gewis wissen, unsterblich unsterblich . Matth. 10, 28. Joh. 11, 24–26. 1 Thess. 4, 13. ff. 2 Tim. 1, 10. 1 Thess. 4, 13. ff. Luc. 20, 27. 37. Mein Im Tode stirbt nur unser Leib, Röm. 8, 10. dessen aufgelösete Theile jedoch nicht umkommen, sondern nur in andere Körper übergehen. (§. 72. ) Unser Unser Ich Ich aber dauert ununterbrochen fort, Luc. 20, 37. 38. 2 Cor. 5, 1. Hebr. 9, 27. und behält das Bewustseyn Bewust seyn seiner selbst, und die deutliche Erinnerung an die vorhergegangenen Zustände, und an das das, was ich wir hier empfunden, gedacht und gethan habe haben . Luc. 16, 23. 23 ff. Ja unsre Seele Seele wird, von diesem groben Körper Körper getrennt, ihre Thätigkeit desto freier äusern, und ihren Wirkungskreis desto mehr erweitern können; 1 Cor. 13, 9–12. 1 Joh. 3, 2. so wie wir auch, durch die Schei dung von diesem Leibe, von unzähligen unzählichen dringenden Bedürfnissen Bedürfnißen , körperlichen Schmerzen, und manchen Reizungen Reitzungen zur znr Sünde Sünde befreiet werden. Röm. 8, 23. 7, 5. 18. 23. 24. c) Es hat ist daher der Tod Tod, an sich betrachtet, nichts schreckliches an sich, sondern ist vielmehr als eine Wohlthat , als schreckliches, vielmehr wäre ein immerwährendes, wenn gleich noch so glückliches, Leben auf Erden doch immer für uns Verlust einer höhern Glückseligkeit Glückseligkeit, zu der wir Fähigkeit haben. Der Tod Tod hingegen ist der stärkste Schritt, den der Mensch thun kann, sich der Erreichung seiner großen Bestimmung Bestimmung zu nähern, ein Uebergang Uebergang zu einem vollkommnern Leben, anzusehen und also wahrer Gewinn ; 2 Cor. 5, 6–8. Phil. 1, 21. 23. gleichwie auch der Verlust des Genuß Genusses irrdischer Genußes irdischer Güter durch die Fähigkeit zu weit edlerem Genusse Genuße reichlich ersetzt wird. Doch ist eine längere Fristung unsers irrdischen Lebens, so fern wir dadurch Gelegenheit bekommen, schon hier eine höhere Stufe Stufe moralischer Vollkommenheit Vollkommenheit zu erreichen und mehr Gutes zu wirken, gleichfalls eine schätzbare Wohlthat von Gott. Phil. 1, 22. 24. Der Christ wünschet sich den Tod zwar nicht, um nur zeitlichen Leiden, die er als Mittel zu seiner Vervollkommung Vervollkommung betrachtet, zu entgehen; aber heiter und getrost sieht er ihm entgegen. Allein nur dem kann kan der Tod eigentlich nur dem wahrhaftig erfreulich seyn, der hier auf dieser Welt schon seiner hohen jetzigen Bestimmung gemäs gelebt hat, und mit Gesinnungen, welche den göttlichen änlich sind, stirbt. Joh. 5, 29. 11, 25, 26. 1 Cor. 9, 24. 25. 2 Cor. 5, 5. 9. 10. Hebr. 11, 35. 1 Petr. 1, 4. 5. 1 Joh. 3, 2. 3. Luc. 16, 22 ff. *) Hier, wo wir eben von der Bestimmung des Menschen in diesem und jenem Leben geredet haben, und nun im Begriff stehen, zur Betrachtung der moralisch moralischen Natur Natur des Menschen überzugehen und dabey die Lehre von Belohnungen und Stafen vor und nach dem Tod Tode abzuhandeln, scheint der bequemste Ort zu seyn, das, was von dem Leben nach dem Tode zu wissen nöthig ist, einzuschalten. Hiebey ist aber das, was die Bibel deutlich lehret, sorgfältig von bloßen Vermuthungen und Hypothesen abzusondern. Die letztern überläßt man gern ihren Liebhabern, aber dem Volk müs sen sie nicht als Religionslehren Religionslehren vorgetragen werden. Und selbst bey den Erläuterungen des bedächtlich kurzen und meist bildlichen Unterrichts der Bibel muß man sich an richtige und feste Erklärungsregeln Erklärungsregeln binden, damit das Volk bey den Bildern, die freilich nicht wohl ganz vermieden werden und sogar bey dem sinnlichen Haufen eine gute Wirkung thun können, Etwas, und etwas Wahres, denken lerne, und von kindischen und schwärmerischen Erwartungen zurückgehalten werde. Vergl. die Anmerk. c. zu §. 95. 89. Betrachtung der moralischen Natur des Menschen Die englische, von den Cambridge Platonists beeinflusste Moralphilosophie hat das neologische Menschenbild entscheidend geprägt: Anthony Ashley Cooper, 3. Earl of Shaftesbury (1671–1713) hat in Abgrenzung zu Thomas Hobbes' (1588–1679) These vom menschlichen Naturzustand als „Krieg aller gegen alle“ dem Menschen eine positive Sozialnatur zugesprochen, aus der unter der Voraussetzung angemessener Bildung ein mit dem ästhetischen Sinn verbundenes sittliches Gefühl hervorgehe ( An inquiry concerning virtue or Merit , 1699; von Spalding 1747 ins Deutsche übersetzt). Dieser Gedanke des moral sense inspirierte nicht zuletzt die Neologie dahingehend, dass sie in der vervollkommnungsfähigen Moralität des Menschen die natürliche Bestimmung des Menschen erkannte. bey den Erläuterungen des bedächtlich kurzen und meist bildlichen Unterrichts der Bibel muß man sich an richtige und feste Erklärungsregeln binden Die neutestamentliche Hermeneutik bildete einen Schwerpunkt der Lehrtätigkeit Griesbachs. Ab 1778 hielt er an der Universität Jena Vorlesungen zur „Auslegungskunst der heiligen Schrift“, die 1815 unter dem Titel Vorlesungen über die Hermeneutik des N. T. mit Anwendung auf die Leidens- und Auferstehungsgeschichte Christi neu herausgegeben worden sind. Griesbach entwickelt in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Interpretationen des reformatorischen Schriftverständnisses seine Hermeneutik, die weitestgehend dem Ansatz der grammatisch-historischen Auslegung folgt, allerdings die menschliche Vernunft als Vermögen zu sachgemäßer Interpretation sowie den geschichtlichen Zugang stärker hervorhebt und schließlich den Schwerpunkt auf den „Lehrer der Religion“, welcher „Selbstdenker bilden will“ (aaO 165), verlagert. Insbesondere in der Hermeneutikvorlesung lässt sich der Einfluss der neologischen Unterscheidung von Theologie und Religion auf die aufklärerische Schriftauslegung nachweisen. 92. Denn a) das Leben nach dem Tode ist nichts anders als eine unmittelbare und eigentliche Fortsetzung Fortsetzung des jetzigen ; wir nehmen unsere nnsere Denkungsart Denkungsart, Denkungsart Gesinnungen und Fertigkeiten in jene Welt mit, und dort dauern alle Folgen unsrer jetzigen Gesinnungen und Handlungen fort. Röm. Röm . 2, 5–12. 5–10. 12. 16. 1 Cor. 15, 58. 2 Cor. 4, 17. 5, 10. Gal. 6, 7–10. Eph. 6, 8. 1 Tim. 6, 18. 19. b) Hebr. 9, 27. Es wird daher sogleich nach dem Tode Luc. 20, 37. 38. 23, 43. 16, 22. 27. Phil. 1, 23. der Tugendhafte höchst glücklich, und der Lasterhafte höchst unglücklich, jeder genau nach der Proportion Proportion seines Verhaltens, seyn. Luc. 16, 23–25. Und c) in diesem Zustande werden beide bleiben, bis es dereinst, zu einer Zeit, Zeit welche kein Mensch vorher wissen kann kan , 1 Thess. Tess. 5, 1. 2. 2 (2 Petr. 3, 10. 10.) Gott gefallen wird, die jetzige Einrichtung desjenigen Theils der Welt Welt, den wir bewohnen, aufzuheben und zu zerstören, und dessen letzten lezten oder jüngsten Tag kommen zu lassen. 2 (2 Petr. 3, 7–13. 7–13.) 93. An diesem letzten lezten Tage unsrer Welt a) werden alle Menschen, welche seit der Schöpfung verstorben sind, mit ihren aus dem Grab Gra be wieder erweckt erweckten Leibern , 1 Cor. 15, 12. 12 ff. 35. ff. 52. 2 Cor. 4, 14. 1 Thess. 4, 4. 16. die alsdann Lebenden aber mit verwandelten oder umgebildeten Körper Körpern Leibern , 1 Cor. 15, 51. 52. 53. 1 Thess. 4, 17. wieder dargestellt werden. Joh. 5, 25. 28. 29. Act. 24, 15. b) Diese neuen Diese neuen Körper werden aus dem Grundstoffe unsrer jetzigen entwickelt werden, und zu diesen sich verhalten, wie die Aehre zu dem ehemaligen, nun in Fäulnis übergegangenen, Saatkorn. 1 Cor. 15, 36–42. 50. 53. werden 54. Daß sie der Vergänglichkeit Vergänglichkeit und Zerstörung nicht unterworfen seyn, 1 Cor. 15, 26. 54. Luc. 20, 36. mithin die jetzigen an Vollkommenheiten Vollkommenheiten sehr weit übertreffen, Luc. 20, 36. 1 Cor. 15, 42–50. 2 Cor. 5, 1. ff. Phil. 3, 21. und mithin ohne Zweifel zu höherer Vervollkommung Vervollkommung der Seelen Seelen, zum Genuß Genusse Genuße reinerer Freuden, und zu einer ausgebreitetern Wirksamkeit Wirksamkeit, wie es unsre Bestimmung Bestimmung alsdann erfordern wird, geschickt eingerichtet seyn , und der Vergänglichkeit und Zerstörung nicht unterworfen seyn. seyn werden, 1 Cor. 15, 26. 54. Luc. 20, 36. Auch giebt die Schrift lehrt die Schrift; welche auch zu erkennen giebt , daß alsdann in jenem Leben manche körperliche Handlungen, wel che jetzt jezt zu unsrer irrdischen Bestimmung und zur Erhaltung und Fortpflanzung Fortpflanzung des menschlichen Geschlechts mitgehören, aufhören sollen. Luc. 20, 35. 36. 1 Cor. 6, 13. Mehr aber können wir hiervon nicht wissen , und brauchen es auch nicht . 94. a) An eben diesem letzten lezten Tage unsrer Welt wird Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus Christus das allgemeine Gericht über die Menschen halten, Matth. 25, 31. ff. Joh. 5, 22. 27. Act. 17, 31. 2 Cor. 5, 10. da dann alle ihre Handlungen, auch die geheimsten oder unrecht beurtheilten, die verkann te Tugend und das glänzende Laster, in ihrem wahren Licht Lichte aufgestellt erscheinen , Röm. 2, 12. 16. 1 Cor. 4, 5. Matth. 25, 35. 40. 42. 45. 7, 21–23. Marc. 9, 41. 42. und nebst dem Schicksal Schicksale, das jeder durch seine Handlungen sich zugezogen hat, offenbar allgemein bekannt gemacht werden sollen. Matth. 25, 34. 41. Und b) dann erst wird, wie es scheint, (denn die Bibel unterscheidet nicht immer genau, was gleich nach dem Tode, und was erst am Ende der Welt geschehen wird), wird,) ein jeder das ganze volle Maas der (positiven §. 102. C. c. 109. b b. ) Belohnungen Belohnungen und Strafen Strafen , ( vergl. §. 99. 99 ff. ) ff.), seinem Verhalten in dem gegenwärtigen Leben gemäs, zugetheilt bekommen. Matth. 25, 46. Die Frommen werden zum Ziele der erhabnen Bestimmung Bestimmung des Menschen, zum gemeinschaftlichen und ewig daurenden Genuß Genusse Genuße unaussprechlicher Seligkeiten Seligkeiten gelangen; gelangen, 2 Cor. 4, 17. 1 Thess. 4, 17. 2 Tim. 4, 8. Hebr. 12, 22. 23. die Die Lasterhaf ten aber alle Ewigkeiten hindurch (§. 111. ) es empfinden müssen, daß man sich äusserst äuserst elend mache macht , wenn man die wohlthätigen Gesetze Gottes übertritt übertrit , und seiner erkannten Bestimmung entgegen handelt. Matth. 25, 46. Marc. 9, 47. 48. 95. *) Gott hat den Menschen mit den Mitteln seine hohe Bestimmung Bestimmung zu er reichen , hinlänglich versehen. a) Selbst das Vorstellungs- und Begehrungs-Vermögen Begehrungs-Vermö gen ist an solche physisch physische Gesetze physische Gesetze gebunden, welche den Menschen allmälich zu ver vollkommen geschickt sind, und die er nicht überschreiten kann kan . Weil aber eine durch bloße unwillkührliche blose Befolgung der physischen Gesetze allein erlangte Vollkommenheit Vollkommenheit, dem Menschen noch keinen moralisch moralischen Werth geben könnte, welcher ohne b) Freiheit Freiheit Freiheit sich nicht denken läßt; so ist das Begehrungsvermögen Begehrungsvermögen durch diese Gesetze nicht dergestalt bestimmt, daß alle vernünftige Willkühr dabey wegfiele. Denn α ) die Begierden Begierden des Menschen sind nicht von blinden, oder (wie bey den Thieren dieß dies der Fall ist) auf gewisse Gegenstände und auf ein bestimmtes Maas eingeschränkten Trieben abhängig, sondern gehen auf alles, was gut und zur Erweiterung seiner Kräfte fördersam ist. Und diesen in seiner Natur liegenden, an sich unbestimmten, wenn gleich die Erfarung Erfarung lehrt, daß die Instinkte von Zeit zu Zeit auch ohne Willkühr des Menschen sich thätig erweisen; so hängt doch die grösere oder kleinere Gewalt derselben nicht nur grosentheils von dem vorhergegangenen willkührlichen Verhalten des Menschen ab, sondern es ist auch gewis, daß er durch vernünftige Vorstellungen sich selbst bestimmen und den ihm anerschaffenen stets regen Trieb Trieb nach Glückseligkeit Glückseligkeit kann er durch die Vernunft Vernunft regieren. β ) Ist auch zuweilen ein blinder Trieb ohne Willkühr des Menschen wirksam, so geschieht dies dieß doch bey solchen, die die Kultur ihres Geistes nicht vernachlässigt vernachläßigt haben, selten, und auch dann hat die größere oder kleinere Gewalt solcher Triebe großen theils in dem vorhergegangenen willkührlichen Verhalten des Menschen ihren Grund. Ferner γ ) hängen zwar die Begierden zum Theil, wie bey den Thieren, von sinnlichen Empfindungen Empfindungen ab; aber der Mensch kann theils solchen Empfindungen, die ihn zu unrechtmäßigem Verhalten reizen möchten, häufig ausweichen, theils kann er, wenn er will, den Eindruck Eindrnck äusserer Dinge schwächen oder verstärken, theils sind die Empfindungen nicht die einzige Triebfeder der Begierden, sondern δ ) der Mensch kann sich, weil er Vernunft Vernunft hat, auch nach Vorstellungen Vorstellungen, die nicht zunächst vom Körper abhängen, ja durch Vorstellungen künftiger niemals empfundener Dinge, durch den Gedanken an Gott, an das Gesetz, an die Schicklichkeit oder Unschick lichkeit, Gemeinnützigkeit oder Gemeinschädlichkeit Schädlichkeit einer Handlung, an noch so entfernte Folgen derselben u. s. w. bestimmen. c) Der auf sich selbst aufmerksame Mensch ist sich daher sehr oft innigst bewußt, nicht nur, daß er anders handeln sollte, sondern auch, daß er anders handeln könnte, als er handelt, und daß, wenn er dießmal diesmal nicht anders konn te, es seine eigne Schuld Schuld war. d) Und deshalb kann es ihm zur Pflicht gemacht werden, so zu handeln, wie er selbst gesteht nicht nur handeln zu sollen, sondern auch, wenn er es nur darnach anfängt, zu können. Und wenn er es nicht thut, kann es ihm zugerechnet und er dafür bestraft werden, so wie im entgegengesetzten Fall ihm ein moralischer Werth und Belohnung zuerkannt werden kann. e) regieren kan. Und hierin besteht seine die moralisch moralische Natur Natur , durch Natur des Menschen , ohne welche er zu Erreichung seiner erhabenen Bestimmung Bestimmung geschickt und moralischer keiner moralischen Glückseligkeit Glückseligkeit fähig ist wäre . *) Bey den Belehrungen a) über die Bestimmung und Würde Würde des Menschen , muß dahin gesehen werden, daß dem Menschen Achtung Achtung gegen sich selbst, gegen jeden, auch den geringsten, seiner Mitmenschen, und gegen die Menschheit überhaupt eingeprägt, daß manchen gangbaren aber schädlichen Vorurtheilen über unsre Bestimmung entgegen gearbeitet, daß der Ungrund des Vorwurfs, als bilde die christliche Religion nur Menschen für den Himmel Himmel und nicht für die Erde, einleuchtend gemacht, und daß das Verhältniß dieses Lebens zum künftigen ins Licht gesetzt werde. Es scheint auch hier b) der bequemste Ort zu seyn, von dem Leben nach dem Tode zu handeln, wobey aber das, was die Bibel deutlich lehret, sorgfältig von bloßen Vermuthungen und Hypothesen abzusondern ist. Die letztern überläßt man gern ihren Liebhabern, aber dem Volk müssen sie nicht als Religionslehren Religionslehren vorgetragen werden. Und selbst bey den Erläuterungen des bedächtlich kurzen und meist bildlichen Unterrichts der Bibel muß man sich an richtige und feste Erklärungsregeln binden. c) Den Menschen a) mit seiner moralisch moralischen Natur Natur näher bekannt zu machen, ist allerdings Pflicht des Religions lehrers, weil gänzliche Unwissenheit hierin leicht Irrthümer, die der Religiosität Religiosität und Moralität Moralität nachtheilig sind, und Unterlassung wichtiger Pflichten erzeuget. Wie weit er aber hierin zu gehen habe, muß die Fähigkeit und das Bedürfniß der Lehrlinge Lehrlinge entscheiden. Schon erwachsenen Jünglingen, zumal aus den kultivirteren Ständen, wird inzwischen der Inhalt dieses ganzen Abschnittes von einem geschickten Lehrer verständlich gemacht werden können; und es scheint dieß dies um so nöthiger, da man von diesen Materien in durch mancherley Büchern Bücher Sätze ausbreitet in Umlauf kommen , die in ihrer Anwendung nur allzuleicht leicht schädlich werden. b) Und da selbst achtungswerthe Philosophen Philosophen über einige Punkte, z. B. über die Lehre von der Freiheit Freiheit , in einem Streit befangen sind, welcher sobald so bald wohl nicht entschieden werden möchte, und wenigstens beweiset, daß es hier noch Dunkelheiten gebe und keine völlige Evidenz da sey, so wird man die Billigkeit haben, es dem Religionslehrer Religionslehrer nicht für Schwäche oder blinde Anhänglichkeit an irgend ein System anzurechnen, wenn er bey der Wahl unter den streitigen Vorstellungsarten Vorstellungsarten mit darauf Rücksicht nimmt, welche sich, seiner Einsicht nach, am besten mit den ihm deutlichen Lehren der Bibel, die er als einen von Gott kommenden Unterricht verehret, vereinigen lasse las sen , und zugleich mit den wenigsten Bedenk lichkeiten dem Volk vorgetragen werden könne. Uebrigens ist die Sache des Religionslehrers nicht sowohl, die menschliche Freiheit zu erklären, als vielmehr so davon zu handeln, daß die Menschen einsehen, was sie thun und lassen müssen, um immer freier zu werden, und daß sie sich überzeugen, daß dieß dies möglich sey. c) d) Genaue Untersuchungen über göttliche Gesetze, Belohnungen und uud Bestrafungen Bestrafuugen sind nicht nur an sich nützlich nützlich, da krasse Vorstellungen z. B. von Himmel und Hölle einen höchst schädlichen Einfluß auf Re ligion und Moralität haben, sondern in unsern Zeiten haben sie auch dadurch noch mehr Wichtigkeit bekommen, daß in Schriften, welche von Jedermann gelesen werden, viel darüber gesagt und zum Theil eine Theorie davon aufgestellt aufgestellet worden ist, welche mit dem Unterricht den die Bibel davon giebt und mit der erweislichen Schriftlehre Schriftlehre von der Erlösung Erlösung Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi u. s. w. schwerlich schwehrlich zu vereinigen seyn möchte. Es ist daher nöthig, diese Materien, besonders die von positiven Strafen , so abzuhandeln, daß den sehr häufigen Misverständnissen und den eben hieraus vornehmlich daraus entstehenden Einwürfen vorgebeugt werde, und hingegen in die Augen falle, daß unsre Lehre , wenn sie richtig gefaßt wird, nichts Vernunftwidriges oder Gott unanständiges enthalte. Diesen Zweck leichter zu erreichen, machen wir den Anfang von den Untersuchungen über die Belohnungen Belohnungen, bey welchen man gemeiniglich weniger Schwierigkeiten zu finden glaubt, auch nicht so ängstliche Blicke auf das übrige Sistem System wirft, als bey der Lehre von positiven Strafen Strafen. Hat man, was von den Belohnungen gesagt wird, richtig gefaßt, so wird es leicht seyn, eben das auch auf die Strafen anzuwenden, und sich hierdurch von deu letztern richtigere Begriffe zu bilden. Was aber die natürlichen guten und schlimmen Folgen der Handlungen anlangt, so hat der Religionslehrer Religionslehrer gute Ursachen, sie aus dem Gesichtspunkt der Be lohnungen und Strafen zu betrachten. Der Philosoph Philosoph mag sie, wenn er will, aus einem andern ansehen; ein wahrer Widerspruch scheint doch nicht statt zu haben. Es gilt gewissermaaßen auch hier, was in der Anmerk. zu §. 35. gesagt worden ist. d) e) Den bildlichen Ausdruck: Ebenbild Ebenbild Gottes , zu einem ganzen Artickel Artikel auszuspinnen, scheint nicht rathsam. Was man dahin zu rechnen pflegte und Grund hat, kann füglich in diesem und dem folgenden Abschnitte gelegentlich mitgenommen werden. Genaue Untersuchungen über göttliche Gesetze, Belohnungen und Bestrafungen Nach frühneuzeitlicher Auffassung verhängt nicht nur die weltliche Obrigkeit, sondern v.a. auch Gott als Herrscher und Richter Strafen in Form von Krieg und Naturkatastrophen. Das in der Apokalyptik prophezeite Weltende wurde als letztes großes Strafgericht über die Menschheit verbildlicht. Vor allem Luthers Suche nach dem gnädigen Gott vollzog sich im Horizont mittelalterlicher Gerichtsvorstellungen von einem gerechten, d.h. belohnenden und strafenden Gott. Im Unterschied zur Satisfaktionstheorie Anselms von Canterbury (ca. 1033–1109) verstand er das Strafleiden Christi als Versöhnungshandeln Gottes. Die teilweise miteinander korrespondierenden theologischen und juristischen Debatten der neuzeitlichen Geistesgeschichte sind durch das relative Nebeneinander von Vergeltungs- und Präventionstheorien geprägt. Die Präsenz des Strafrechts in der Anleitung erklärt sich historisch daraus, dass bis weit ins Zeitalter der Aufklärung Sturmfluten und Erdbeben (bspw. Lissabon 1755) die theologische Frage nach Sinn und Ursache göttlicher Strafen provozierten. Noch 1796 deuteten die Kirchen die Invasion der Truppen der französischen Republik in Süddeutschland als Strafe Gottes. 96. Freilich a) ist der Mensch nicht so frey frey, daß er auch etwas anders wollen könnte, als was er sich in dem Augenblick, da er wählen wählen soll, als gut vorstellt . Und b) diese gegenwärtige Vorstellung, von welcher sein Wollen oder Nichtwollen abhängt, wird theils entweder unmittelbar durch eine Empfindung erweckt, oder ist ein Glied einer vielleicht weit rückwärts reichenden Ideenkette Ideenkette, welche sich itzt nicht mehr abändern läßt und zuletzt in einer Empfindung sich verliehrt; wie denn überhaupt die Empfindungen es sind, welche dem Menschen den Stoff zu seinen Vorstellungen zuführen; theils hat jene Vorstellung, nach welcher der Wille Willen sich bestimmt, ihren Grund in der individuellen Fähigkeit Fähigkeit, Richtung und Uebung des Verstandes, der Einbildungskraft, des Gedächtnisses etc. des Menschen, in der Beschaffenheit seiner gesammten Kenntnisse, in den äusern Umständen, unter welchen er sich entschließen und wählen soll, in seiner jetzigen Gemüthsstimmung, in der Erziehung, (die darum so äusserst äuserst wichtig ist), ist,) in der Gewohnheit u. s. w. Allein e) c) { Nämlich die Begierden Begierden des Menschen sind nicht von blinden, oder (wie bey den Thieren dieß der Fall ist) auf gewisse Gegenstände und auf ein bestimmtes Maas eingeschränckten Trieben abhängig, sondern gehen auf alles, was gut und zur Erweiterung seiner Kräfte fördersam ist. Zwar hängen sie zum Theil, wie bey den Thieren, von sinnlichen Empfindungen Empfindungen ab, welche dem Menschen überhaupt den Stoff aller seiner Vorstellungen zuführen; aber er kan theils den Eindruck äuserer Dinge schwächen oder verstärken, theils die durch Empfindung erlangte Vorstellungen verschiedentlich bearbeiten, theils sind die Empfindungen nicht die einzige Triebfeder der Begierden, sondern der Mensch hat Vernunft Vernunft und kan sich auch nach Vorstellungen, die nicht zunächst vom Körper abhängen, ja durch Vorstellungen künftiger, niemals empfundener, Dinge bestimmen. Vermöge der Einrichtung seiner Natur, kan er zwar nichts anders wollen, als was er sich in dem Augenblicke, da er wählen soll, als gut vorstellt; und seine jetzige Vorstellung, welche den Grund seines Wollens enthält, hängt an einer Ideenkette, welche sich zulezt in etwas auserhalb des Menschen verliehrt. Aber der Mensch hat doch eine gewisse Gewalt über seine eigene Ideen gewisse Gewalt über seine eigne Ideen gewisse Gewalt über seine eigene Ideen ; er kann, α ) kan, vermöge der eigenthümlichen Thätigkeit seiner Seele Seele, die durch die Empfindung erlangten Vorstellungen verschiedentlich bearbeiten, den vorräthigen Stoff zu Ideen Ideen auf mannichfaltige Weise verbinden, trennen, und abändern; neue Beziehungen derselben auf einander entdecken, und solchergestalt der Form nach neue Ideen in sich hervorbringen, und die Reihe seiner Vorstellungen selbst anordnen. Auch kann er sich die Fertigkeit erwerben hat er das Vermögen , den ersten Eindrücke Eindrücken von dem dem, was ihm als gut oder böse erscheint, zu widerstehen, und seine Entschließungen Entschließungen Entschliesungen Entschliessungen zurückzuhalten, bis er die Gründe derselben vernünftig vernünftig abgewogen hat. Hierzu kommt noch die Fähigkeit zu wissen, warum er einen Gegenstand so sich sich so vorstelle, daß gewisse Entschliessungen Entschliesungen Entschließungen daraus erfolgen, und das Vermögen, durch eigne Thätigkeit in eine andere andre Lage des Körpers und des Gemüths sich zu setzen, in welcher seine Denkkraft Denkkraft eine andere Richtung bekommt. Und was β ) die übrigen Punkte betrift, welche auf die jedesmalige Entschließung einen Einfluß haben, so ist es nur allzuoft eigne Schuld des Menschen, daß seine Seelenkräfte Seelenkräfte, besonders sein Verstand, so wenig kultivirt, seine Einbildungskraft Einbildungskraft verwildert und mit Bildern, die seiner Tugend nachmals gefährlich werden, angefüllt ist etc. daß seine Kenntnisse Kenntniße so klein oder schlecht oder tod sind, daß er in Umständen, welche es ihm erschwehren das wahre Gutes Gute zu wählen, sich itzt befindet, daß sein Gemüth Gemüth für das Gute verstimmt ist, von allzuheftigen Leidenschaften bestürmt wird etc. daß böse Gewohnheiten Gewohnheiten überhand genommen haben, daß ferner das Gewissen Gewissen übertäubt ist, das Andenken an Gott und Pflicht so selten und unvollkommen erwacht, solche Ideen, die bey der Wahl ihn richtig leiten könnten, ihm nicht geläufig sind u. s. w. Seine Lage würde itzt im kritischen Augenblick anders seyn, wenn er vormals in Zeitpunkten, da die Umstände nicht so dringend waren, böse Gewohnheiten noch nicht so tiefe Wurzel geschlagen hatten, die Leidenschaften nicht brauseten, und die Stimme des Gewissens sich lauter hören ließ, auf diese geachtet, den sich ihm anbietenden Unterricht mit weniger Leichtsinn angenommen und benutzt, über seine Pflicht und den wahren Werth Werth der Dinge nachgedacht, alles von mehrern Seiten anzusehen sich gewöhnt, gute Vorsätze oft erneuert, in richtigen Grundsätzen sich befestigt, schlimme Gewohnheiten geschwächt, in Mäßigung seiner Begierden und Enthaltsamkeit und Selbstbeherrschung sich geübt, auf künftige Gefahren sich bereitet hätte u. d. gl. Denn durch diese und änliche Mittel kann der Mensch seine moralisch moralische Freiheit Freiheit nicht nur erhalten, sondern auch immer weiter ausdehnen. Sind also gleich d) Menschen in dem Augenblick der Wahl Wahl oft wirklich unvermögend, dasjenige dasjenige, was sie selbst in ruhigen Stunden deutlich und mit Ueberzeugung für das Beste erkennen, zu wählen, und ist also ihre Freiheit oft sehr eigeschränkt, so ist dieß dies doch meistens mehr Fehler der Menschen, als der Einrichtung der menschlichen Natur. Vergl. jedoch §. 115 – 117 . bekommt.} 97. Es hat auch Gott an mannichfaltigen Mitteln es nicht fehlen lassen laßen , die Menschen von dem, dem was ihnen gut ist, ist zu unterrichten, und ihren Willen zu Be folgung desselben moralisch zu lenken . Als der Schöpfer, Erhalter und größte gröste Wohlthäter der Menschen, der alle ihre Schicksale Schicksale in iu seiner Gewalt hat, und vermöge seines Wesens nichts anders als ihr untrüglich eingesehenes Beste wollen wollen, und daher nie als Tirann, sondern nur als Vater Vater sie behandeln kann kan , ist er ihr höchster unumschränkter Oberherr Oberherr , dessen Rechte nicht durch die Rechte eines andern eingeschränkt werden können, und dem sie unbedingten Gehorsam, nicht nur sowohl ihrer Abhängigkeit Abhängigkeit sondern auch als ihrer eignen Glückseligkeit Glückseligkeit wegen, zu leisten verbunden sind , weil sein Wille mit der ewigen höchsten Regel des Besten nothwendig einerley ist . Daher hat er ihr freies Verhalten durch Gesetze Gesetze be stimmt, (§. 50. ) welche die untrüglichste Erkenntnisquelle von dem, was wahrhaft gut ist, sind, Ps. 19, 8–12. wegen der Allgenugsamkeit Gottes (§. 41. 41 ) auf nichts anders als das Beste der Menschen selbst und der Welt abzwecken können. (§. 50. ). 50. ) können, Röm. 12, 2. Jes. 48, 17. 18. und schon deswegen nicht ohne unausbleiblichen Nachtheil übertreten werden können. 98. Sie sind entweder natürliche oder positive. Natürliche heißen diejenige, welche in der Natur Natur des Menschen, in seiner wesentlichen Abhängigkeit Abhängigkeit von Gott, und in der allgemeinen Verbindung, in welche jeder Mensch mit andern Geschöpfen gesetzt gesezt ist, ihren Grund haben: die daher durch Aufmerksamkeit auf diese Stücke, ohne nähere Bekanntmachung Bekanntmachung, (obgleich auch diese dazu kommen kann) Bekanntmachung, erkannt werden können, und allgemein und unveränderlich sind. Positive hingegen (§. 9. ) sind diejenige, welche der Gesetzgeber um besondre Zwecke, welche nicht aus der in gewissen, nicht in der allgemeinen Natur der Dinge selbst bekannt sind, zu erreichen, oder auch um die Art und Weise, wie einem natürlichen Gesetz Genüge geleistet werden soll, nach seinem freien aber weisen Wille Willen, näher zu bestimmen, gegeben hat, und welche gegründeten, sondern zufälligen, Verknüpfungen ihren Grund haben, eben darum weder nothwendig allgemein, noch unveränderlich sind, und von Menschen nicht sicher ohne vorgängige Bekanntmachung erkannt werden können, mithin aber auch niemanden ver pflichten, dem sie ohne seine Schuld unbekannt bleiben. Sofern sie einen objectiven in gewissen daseyenden Dingen ihren Grund haben, und uud nicht anders als nach der Regel der höchsten Weisheit und Güte abgefasset abgefaßet seyn können, (§. 45. ) sind sie nicht ganz willkührlich, noch so beschaffen, daß sie eben so gut anders seyn könnten; ob es gleich kurzsichtigen Menschen bisweilen so scheinet, und sie von Gottes freiem Willen allerdings abhängen. Daß Gott dergleichen Gesetze Ge setze geben könne, kann kan nicht geleugnet werden; und daß er wirklich solche gegeben habe, lehrt die Bibel A. und N. T. Allemal aber haben sie, eben so wie die natürlichen, den Vortheil dessen dessen, der sie befolgt befolgt, zur Absicht, Act. 17, 25. sollte es auch nur seyn, den Menschen Gelegenheit zu geben, ihre Religiosität Religiosität auf eine nicht gefährliche Art zu beweisen, beweisen und durch Uebung ihre frommen Gesinnungen und ihre Fertigkeit in frommen Handlungen zu stärken. Gewöhnlich aber entdeckt sich dem forschend for schenden Blick, wenigstens durch die Folgen, auch ihre anderweitige anderweite Zweckmäßigkeit und Wohlthätigkeit (§. 9. ). 24. ohne daß sie ihn jemals nöthigen, wie menschliche Gesetze oft thun, sein wahres Wohl dem Vortheil andrer, oder des Ganzen, aufzuopfern. 99. Zum Gehorsam Gehorsam gegen die göttlichen Gesetze könnten uns schon die schon, auser der Schönheit , Schicklichkeit und Gemeinnützigkeit der von dem Heiligsten , Allgütigen und Allweisen vorgeschriebenen Handlungen, die Hoffnung einer durch sie zu erlangenden größern Aehnlichkeit Aenlichkeit grösern Aenlichkeit mit dem Allervollkommensten Gott , die Ehrfurcht vor dem Un endlichen und Allervollkommensten , und uud die Liebe Liebe gegen unsern größten grösten Wohlthäter, auch ohne Rücksicht auf unsern eignen Nutzen Nutzen, bewegen. Um aber diese Motive Motive , welche auf den sinnlich sinnlichen Menschen nicht stark genug wirken, noch mehr zu verstärken, und solchergestalt desto kräftiger uns anzutreiben an unsrer eignen Vervollkommung Vervollkommung und an dem Wohl des Ganzen zu arbeiten, hat Gott mit den durch die Gesetze bestimmten Handlungen Belohnungen Belohnungen und Strafen Strafen *) verknüpft, (§. 50. ) wel che auf die den sämmtlichen sämtlichen moralisch moralischen Eigenschaften Gottes gemäseste Art eingerichtet sind (§. 50. ) 50. ). sind. ( Ebendas. ) Und da das Strafrecht Strafrecht Gottes nicht auf einerley Gründen mit dem Strafrechte menschlicher Regenten beruhet, und alle Unvollkommenheiten, welche den menschlichen Belohnungen und Strafen unzertrennlich ankleben, bey den göttlichen nothwendig wegfallen müssen, so kan die Beschaffenheit menschlicher Belohnungen und Strafen bey der Beurtheilung der göttlichen um so weniger zum Maasstabe sicher angenommen werden, je nachtheiliger eine verkehrte Vorstellung davon den religiösen Gesinnungen ist. *) Genaue Untersuchungen über göttliche Gesetze, Belohnungen und Bestrafungen sind nicht nur an sich nützlich, da krasse Vorstellungen z. B. von Himmel und Hölle, einen höchst schädlichen Einfluß auf Religion und Moralität Moralität haben, sondern in unsern Zeiten haben sie auch dadurch noch mehr Wichtigkeit bekommen, daß in Schriften, welche von Jedermann gelesen werden, viel darüber gesagt und zum Theil eine Theorie davon aufgestellt worden ist, welche mit dem Unterricht, den die Bibel davon giebt, und mit der erweislichen Schriftlehre Schriftlehre von der Erlösung Erlösung Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi u. s. w. schwerlich zu vereinigen seyn möchte. Es ist daher nöthig, diese Materien, besonders die von positiven Strafen Strafen , so abzuhandeln, daß den sehr häufigen Misverständnissen und den eben hieraus vornehmlich entstehenden Einwürfen vorgebeugt werde, und hingegen in die Augen falle, daß unsre Lehre, wenn sie richtig gefaßt wird, nichts Vernunftwidriges oder Gott unanständiges enthalte. Diesen Zweck leichter zu erreichen, machen wir den Anfang von den Untersuchungen über die Belohnungen Belohnungen, bey welchen man gemeiniglich weniger Schwierigkeiten zu finden glaubt, auch nicht so ängstliche Blicke auf das übrige System wirft, als bey der Lehre von positiven Strafen. Hat man, was von den Belohnungen gesagt wird, richtig gefaßt, so wird es leicht seyn, eben das auch auf die Strafen anzuwenden, und sich hierdurch von den letztern richtigere Begriffe Begriffe zu bilden. Was aber die natürlichen guten und schlimmen Folgen Folgen der Handlungen anlangt, so hat der Religionslehrer gute Ursachen, sie aus dem Gesichtspunkt der Belohnungen und Strafen zu betrachten . Der Philosoph Philosoph mag sie, wenn er will, aus einem andern ansehen; ein wahrer Widerspruch scheint doch nicht statt zu haben. Es gilt gewissermaaßen auch hier, was in der Anmerk. zu §. 35. gesagt worden ist. in unsern Zeiten [...] Schriften, welche [...] mit der erweislichen Schriftlehre von der Erlösung Christi u. s. w. schwerlich zu vereinigen seyn möchte Angesichts des Lehrstreits um die Satisfaktionstheorie ist offensichtlich, auf welche zeitgenössischen Schriften Griesbach hier anspielt: Nachdem Johann Gottlieb Töllner (1724–1774) in seiner biblisch-theologischen Untersuchung nur noch den passiven Leidens- und Sterbensgehorsam Jesu als Genugtuungsleistung anerkannt hatte ( Der thätige Gehorsam Jesu Christi , 1768), ging Johann August Eberhard (1739–1809) noch einen Schritt weiter. Die bereits bei Töllner angelegte Aufhebung des Zusammenhangs von Schuld und Strafe führte er derart fort, dass er den Zweck der Strafe konsequent an die moralische Besserung des betreffenden Subjekts knüpfte. Damit reduzierte sich der Opfertod Christi auf eine erzieherische Maßnahme, und die stellvertretende Wirksamkeit des Kreuzestodes wich der subjektorientierten Selbsterlösung durch sittliche Besserung ( Neue Apologie des Sokrates , 1772/78). In dem zunehmenden Bestreben, das moralische Individuum als Subjekt der Versöhnung zu erkennen, äußert sich eine entscheidende theologiegeschichtliche Entwicklung des späten 18. Jh.s, an der auch Griesbachs Anleitung partizipiert. 100. Der Zweck Zweck der Belohnungen Belohnungen ist, theils theils des physischen Guten und der Glückseligkeit Glückseligkeit unter den vernünftig vernünftigen Geschöpfen mehr zu machen, und also Gottes Güte desto preiswürdiger darzustellen; theils theils hierdurch unsre Liebe Liebe und Dankbarkeit Dankbarkeit gegen Gott, und mithin auch unser Bestreben ihm zu gefallen, anzufeuern; theils theils von der Hei ligkeit Gottes, dem alles Gutes Gute, aber auch nur das Gute gefällt, und von der untadelhaften Beschaffenheit seiner Regierung uns zu überzeugen: theils überzeugen; theils das physische und das moralische Gute so genau mit einander zu verknüpfen, daß dieses ein Mittel zu jenem seyn, und daß folglich, vermittelst des in unsre Natur gelegten Verlangens nach dem ersten, unsere Selbstliebe Selbstliebe für das letztere interessirt intereßirt leztere intereßirt werden möchte, und uns also die Ausübung unsrer Pflichten erleichtert würde. Denn es kann kan und soll jede verheisene Belohnung uns zum Streben nach moralischer Güte anreizen anreitzen ; jede wirklich erhaltene aber, nicht nur bey dem, welcher sie empfängt, empfängt dieß dieses Bestreben erhalten und verstärken, sondern auch andere zur Nacheiferung antreiben. 101. Auf gute Handlungen folgen theils natürliche, theils positive Belohnungen Belohnungen Belohnungen . Die natürlichen sind, nach der einmal von Gott gemachten Einrichtung der Natur Natur, unausbleiblich mit jeder guten Handlung verbunden, und sind solche gute und erfreuliche Folgen moralisch guter Handlungen, welche aus der Natur der letztern, verglichen mit der Natur des Menschen und derjenigen Dinge, welche eine natürliche Beziehung auf ihn haben, von selbst und unausbleiblich entspringen. Und wenn gleich keine besondere Veranstaltung des Gesetzgebers und Richters nöthig ist, um sie in jedem einzelnen Falle hervorzubringen, so können wir sie doch, da Gott es ist, der der Natur diese Einrichtung, nach welcher solche Handlungen solche Folgen erzeugen, gegeben hat, mit Recht als von ihm kommende Belohnungen unsers pflichtmäsigen Verhaltens ansehen. Sie fangen schon in diesem Leben an (§. 2. ). an. (§. 2. ) Sie an, (§. 2. ) und erstrecken sich theils theils auf unsere Lage in dem gesellschaftlichen Leben, auf die äuseren Glücksumstände Glücksumstände, auf die Konstitution des Körpers, und auf den ungestörteren Genuß Genuß unschädlicher sinnlicher Vergnügungen; theils theils und vornemlich vornehmlich auf unser Gemüth Gemüth unsern Geist , indem nicht nur die Fähigkeiten und Kräfte desselben durch gute Handlungen erhöhet, das Vermögen moralisch frey frey zu handeln gestärkt, (§. 98. c.) und gute Fertigkeiten vergrößert vergrösert werden, sondern auch Gemüthsruhe und Zufriedenheit, nebst andern sehr mannichfaltigen höchst angenehmen Empfindungen, durch das Bewußtseyn, recht, unsrer Bestimmung Bestimmung gemäs, und Gott wohlgefällig gehandelt zu haben, erzeuget, erhalten, und vermehret werden. Die natürlichen Belohnungen der zweiten Art dauern in dem künftigen Leben und in alle Ewigkeit Ewigkeit fort, und breiten sich immer weiter und weiter aus ziehen selbst wieder neue glückliche Folgen nach sich . 102. Positive Belohnungen Belohnungen a) nennen wir diejenige, welche nicht von selbst aus der Natur Natur der guten Handlung Handlungen , verglichen mit der Natur des Menschen und andrer Dinge in der Welt, fließen, sondern nach dem freien Willen des Gesezgebers Gesetzgebers erfolgen. Röm. 4, 4. Ob dergleichen von Gott b) schon in diesem Leben in diesem Leben ertheilt werden, läßt sich so leicht nicht entscheiden. Denn die Vernunft Vernunft und die Erfarung Erfarung lehren lehrten hierüber nichts sicheres, und die Schriftstellen Schrifstellen , welche diese Frage zu bejahen scheinen, können entweder ganz füglich auf die natürlichen guten Folgen der Tugend und Frömmigkeit gedeutet werden, 1 Tim. 4, 8. ( Kap. 6, 6. ) Marc . Marc. 10, 29. 30. Sprüchw. Spüchw. 3, 2. ff. oder beziehen sich auf die in ihrer Art einzige Anordnung der Schicksale des jü dischen Volks Volcks . 5 Mos. 28. 5, 29. (im Hebr. 26.) Jes. 1, 19. 5 Mos. 28, 5. 29. Jes. 1, 19. 2 Mos. 10, 22. 20, 12. Eph. 6, 2. Daß aber c) in jener Welt zu den natürlichen Belohnungen noch positive hinzukommen hinzu kommeu kommen werden, geben die in der Bibel von dem künftigen Leben vorkommenden vorkommende Beschreibungen deutlich zu erkennen. Ihre eigentliche Beschaffenheit aber näher anzugeben, sind wir auser Stande. Nur so viel kann kan man mit einiger Zuverlässigkeit Zuverläßigkeit behaupten: α ) a) durch die Umbildung unsers jetzigen groben Körper Körpers in einen weit vollkommenern , (§. 93. b.) welche man für keine natürliche Folge unsrer Gesinnungen und Handlungen halten kann, fällt die Ursache unzähligen unzählichen physischen Uebel Uebels Ubels weg, (§. 93. ) und entsteht eine Empfänglichkeit zu mehrerem physischen Guten, und zum reineren zu reinerem Genuß Genusse Genuße der natürlichen guten Folgen guter Handlungen. Ein Vortheil, von dem zwar auch der Lasterhafte nicht ganz ausgeschlossen ausgeschloßen seyn wird, der aber ihn, aus an dern Ursachen, wenig oder nichts glücklicher machen kann. β ) Da wir doch in jenem Leben in irgend eine Verbindung mit andern Dingen unstreitig wieder ver setzt werden, die sich zur Beschaffenheit unsrer Gesinnungen und Handlungen nicht wie eine Wirkung zu ihrer Ursache verhält, sondern von dem freien Willen des Allgerechten Gottes abhängt, der schon hier unsre Schicksale anordnete, und auch dort sie mit weiser Güte bestimmen wird: so wird der Fromme Fromme, wann die Zeit der Vergeltung (§. 94. b.) gekommen seyn wird, von Gott ohne Zweifel kan. b) Der Fromme wird in eine solche, uns übrigens unbekannte, Ver bindung der Dinge gesetzt werden, in welcher theils die auser seinem Wesen befindlichen Hindernisse Hinderniße , seine sämmtlichen sämtlichen Kräfte zu erweitern, an Erkenntnis und moralischer Güte zuzunehmen, und die natürlich daraus entspringende neue Glückseligkeit Glückseligkeit möglichst rein zu genießen geniesen , wegfallen, theils nie versiegende Quellen Qüellen ihm zuströmen werden, durch deren ununter brochenen Gebrauch er aus denen er ununterbrochen schöpfen, und dadurch alle seine Kräfte ohne Ende erhöhen, Gott an Kenntnissen Kenntnißen und Gesinnungen immer änlicher werden, und daher in einem immer fortdauernden Gefühl Gefühle des unaufhörlichen Zuwachses der möglichst reinen Seeligkeit Seligkeit stehen wird. d) Dieß Dies , mit den natürlichen Belohnungen Belohnungen in jener Welt zusammengenommen, ist es, was die Bibel ewiges Leben, Leben Joh. 3, 16. 36. Matth. 25, 46. Röm. 6, Rom. 7, 23. 1 Tim. 6, 19. Seligkeit, Seligkeit 1 Petr. 1, 9. Hebr. 2, 2. 10. Herrlichkeit, Herrlichkeit 2 Cor. 4, 17. 2 Tim. 2, 10. 1 Petr. 5, 4. Himmelreich, Himmelreich 2 Tim. 4, 1. 18. u. s. w. nennet, und unter mancherley reizenden reitzenden Bildern beschreibt, die aber nothwendig der Fassungskraft Fassungskraft Faßungskraft der damaligen Menschen gemäs gewählt werden musten, und an denen man also auch nicht hangen bleiben darf. darf, z. E. Matth. 8, 11. Luc. 16, 22. 23, 43. 2 Tim. 4, 8. 1 Petr. 1, 4. u. s. w. 5 Mos. 28. 5, 29. (im Hebr. 26.) Griesbach verweist an dieser Stelle, etwas missverständlich, auf Dtn 28 und dann Dtn 5,29. Die Klammer bezieht sich auf eine Versverschiebung der Biblia Hebraica: Dtn 5,29 entspricht dort Vers 26. Rom. 7, 23. In der ersten Auflage ist wohl Röm 6,23 gemeint. 1 03. 103. Daß die Belohnungen in jenem Leben dem Grade unsrer moralischen Güte ge nau proportioniren propor tionirt proportionirt seyn werden, ist gewiß gewis . (§. 50. ) Ob aber das Mehrere oder und Wenigere durch ein verschiedenes Maas der positiven Belohnungen, oder allein durch den verschiedenen Grad der natürlichen, werde bewirkt bewürkt werden, wissen wir nicht gewiß, obgleich bey der §. 102. gegebenen Vorstellung von dem Positiven in den Belohnungen, das letztere glaublicher scheinen könnte. Aber das ist wohl sicher nicht; wohl aber dieß , daß auch bey den Seligen, da doch kein Mensch ganz gut ist, ein Theil (§. 106. ) der die natürlichen Folgen Folgen ihrer nicht gesetzmäsigen Handlungen (indem die durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum geschehene Erlösung auf die natürlichen Folgen sich nicht geradehin beziehet §. 143. ) fortdauern, und ihre Glückseligkeit Glückseligkeit, nach der gerechtesten Proportion, vermindert vermindern werden werde . 103. b. Da das Strafrecht Strafrecht Gottes nicht auf einerley Gründen mit dem Strafrechte menschlicher Regenten beruhet, und alle Unvollkommenheiten, welche menschlichen Strafen ankleben, bey den göttlichen nothwendig wegfallen müssen, menschliche Regenten ihr Strafrecht aus Gründen herleiten, die auf Gott nicht angewendet werden können, und da menschlichen Strafen mannichfaltige Mängel ankleben, die theils von der Unvollkommenheit aller menschlichen Dinge und Verfassungen, theils von Lokalumständen, theils von den persönlichen Eigenschaften des Regenten und Richters herrühren: so kann die Beschaffenheit menschlicher Strafen Beschaffenheit menschlicher Strafen bey der Beurtheilung der göttlichen um so weniger zum Maasstabe sicher angenommen werden, je nachtheiliger eine verkehrte Vorstellung davon den religiösen Gesinnungen ist. 104. Daß Gott bey seinen Strafen Strafen A) (§. 99. ) so viele Zwecke Zwecke sich wirklich vorsetze, als nur dadurch zugleich erhalten werden können, dafür ist uns seine Weisheit Bürge; so wie die höchste Güte seines Willens, dafür, daß er Strafen nicht um ihrer selbst willen, noch um seinen entbrannten Zorn gleichsam abzukühlen, noch nach blinder Willkühr, (§. 44. ) beschließe, sondern sie allemal als Mittel zu Abwendung eines größern grössern Uebel Uebels grösern Ubels und zu Erlangung eines größern grösern Guts verhänge; also zur Vermehrung der Glückseligkeit Glückseligkeit in dem Reiche der vernünftig vernünftigen Geister, durch Beförderung ihrer moralischen Güte und des Gehorsams gegen die göttlichen Gesetze, durch Aufrechthaltung des Ansehens dieser bloß wohlthätigen Gesetze, Ps. 50, 21. und durch Offenbarung der sämmtlichen sämtlichen moralisch moralischen Eigen schaften Eigen chaften Gottes Gottes, seiner weisen heiligen Güte, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit, welche jederzeit aus seinen Strafen hervorleuchten . B) Bey den übrigen den Bürger Bürgern des Staats Gottes 1 Cor. 10, 11. sollen die an einem ihrer Mitbürger, der gesündigt hat, vollzogene Strafen Strafen, bewi ken bewircken bewirken a) eine lebhafte Vorstellung von dem höchsten Misfallen Gottes an allem moralischen Böses Bösen; Röm. 1, 18. mithin tiefe tiefste Verehrung des Heiligsten, und Liebe Liebe gegen das allervollkommenste Wesen; wodurch dann weiter der Eifer, ihm sich wohlgefällig sich zu machen, vermehrt wird. b) Eine eine lebendige Ueberzeugung Uberzeugung von der untadelhaften Regierung Gottes, der, ohne eignen Nachtheil des Thä ters, seine auf das Wohl des Ganzen abzielende Gesetze Gesetze, nie übertreten, noch irgend einer seiner Kreaturen einen Schaden zufügen läßt; (und jede Sünde Sünde ist, wenigstens mittelbar mittelbar, mit Schaden für unsre Mitgeschöpfe verbunden). Dies verbunden.) Dieß aber soll uns zum Dank Danck für die väterliche Fürsorge Fürsorge Gottes für unser ungestörtes Wohl ermuntern. c) Eine eine auf Induktion Induktion sich gründende Ueberzeugung Uberzeugung , daß das moralische Böse jederzeit physisches Uebel Uebel Ubel zur Folge habe habe, und daß Sünde immer den Sünder unglücklich mache ; durch welche Ueberzeugung Uberzeugung die so mächtige Selbstliebe Selbstliebe erregt werden soll, dem moralischen Bösen, Bösen als ein starker Damm, Damm sich entgegen zu setzen zusetzen . Strafexempel Strafexempel sollen den der Sünde Sünde noch ergebenen schrecken, den auf der Rückkehr zum Guten begriffenen in seinem Vorsatze stärken stärcken , den wirklich gebesserten standhaft machen, und ganz schuldlose Geister warnen. – Bey allem dem aber muß vorausgesetzt werden, daß die Strafe als eine solche, und als von Gott verhänget, erkannt werde. C) Der Gestrafte selbst soll von dem höchsten Misfallen Gottes an der Sünde nachdrücklich überführet, von fernern Versündigungen zurückgehalten, und wo möglich gebessert werden. 105. Der Gestrafte selbst a) soll von dem höchsten Misfallen Gottes an der Sünde nachdrücklich überfüh ret, von fernern Versündigungen zurückgehalten, und wo möglich gebessert werden. b) Ob {Ob aber durch Strafen die zuletzt zulezt erwähnte Absicht allemal Absicht allemal und ohne Ausnahme wirklich erreicht erreicht werde, (wel ches ohnehin ohne eine den Christen entbehrliche *) Spekulation Spekulation ist), Speculation ist,) entscheidet die Bibel nicht deutlich; und wenn man auch eine endlose aus einer endlosen Dauer der Strafen Strafen (§. 111. ) annimmt, so kann doch auch daraus auf die verfehlte Absicht derselben und auf unterbliebene Besserung Besserung des Gestraften nicht ganz zuverlässig geschlossen zuverläßig geschloßen kan auch nichts ganz zuverläßiges geschloßen werden. Es scheinet scheint daher der Vermuthung, daß die Gestraften sich wirklich bessern werden, nichts sonderlich im Wege zu stehen. Gesetzt aber die Strafe bessere nicht Sollte aber auch die Strafe nicht Gesetzt aber die Strafe besserte nicht allemal bessern , so würde es doch übereilt seyn, davon α ) einen Einwurf gegen die göttliche Weisheit in An ordnung der Strafen Strafe herzunehmen. Denn so oft wegen des freien Verhaltens der Geschöpfe die nächste Absicht Gottes nicht erfüllt zu werden scheint wird , sind wir berechtiget zu schließen schliessen , daß Gott, der dieß dies vorhergesehen und zugelassen zugelaßen hat, selbst hierdurch andere andre höhere Zwecke Zwecke zu erreichen beschlossen beschloßen habe. Und überdieß überdies ist die Besserung des Gestraften wenigstens nicht der einzige nächste Zweck der Strafe , und können also, im Falle unterbleibender Besserung Besserung, noch auser jenen höheren Zwecken mehrere andere nähere und nächste Zwecke durch die Strafe erreicht werden . Eben so würde es für schwache Sterbliche zu kühn seyn, aus dem angenommenen Falle β ) einen Einwurf gegen die göttliche Gü te zu machen, als wenn diese nicht damit bestehen könne könnte , daß Gott ein vernünftig vernünftiges Geschöpf Geschöpf zu einer Strafe verdammet, die nicht für dieses Geschöpf selbst, sondern nur für andere einen Nutzen Nutzen hat. Nur dann wäre dieser Einwurf gegründet, wenn die Strafe (welches aber unmöglich ist) unverdient und unproportionirt wäre; oder wenn Gott den Sünder zu bessern keine andre Mittel anwendete, als nur Strafen, welche ihres Zwecks verfehlen; oder wenn die von Gott verhängten Strafen, statt die Besserung zu befördern, sie hinderten verhinderten und unmöglich machten, welches aber bey göttlichen Strafen Strafen nicht angenommen, sondern gewiß behauptet werden kann, daß die Schuld der unterbliebenen Besserung Besserung auf den Gestraften selbst zurückfalle. Ueberdieß Ueberdies kann doch der Schuldige deswegen, weil er sich durch Strafe nicht bessern lassen will, von dieser nicht freigesprochen werden; und endlich wäre es, unter den vorausgesetzten Umständen, wenn sie ja statt finden, der göttlichen Güte gemäß, das durch die Fortdauer der Strafe zu erhaltende Wohl des Ganzen, dem Wohl des einzelnen durch seine eigene Schuld unverbesserlichen Geschöpfs vorzuziehen. Wollte man aber sagen, daß Gott einem solchen Elenden, der sich nie bessert und also ewig gestraft werden muß, das Daseyn nicht hätte geben sollen, so nimt nimmt man ohne allen Beweis an, daß neben der Empfindung Empfindung ewigdauernder Strafen (deren eigentliche Beschaffenheit man ohnehin nicht weiß) nicht zugleich auch der Genuß Genuß so vieles andern Guten statt haben könne, daß die Existenz Existenz für einen solchen Unglücklichen doch noch eine Wohlthat sey. Denn theils giebt Gott dem Menschen, noch auser der Strafe, viele andere Motive Motive zur Besserung; theils kan man nicht sagen, daß von Gott verhängte Strafen die Besserung hindern oder uumöglich machen sollten, sondern die Schuld Schuld daß der Mensch nicht gebessert wird, fällt gewis allemal auf ihn selbst zurück; theils straft Gott gewis nie unproportionirt; theils kan der Sünder doch nicht ganz ungestraft bleiben; theils muß, unter diesen Umständen, das Wohl des einzelnen Geschöpfs dem Wohl des Ganzen nachstehen.} *) Sie wird hier nur deswegen erwähnt, weil solche, die ewigdauernde Strafen, nach den Ausdrücken der Bibel, behaupten zu müssen glauben, leicht durch die Frage: ob denn die Gestraften sich bessern werden, oder nicht? entweder in ihrem Glauben an die Bibel, welche nach ihrer Einsicht ewige Strafen lehret, oder an den göttlichen Eigenschaften , denen es zu widersprechen scheint, daß Gott ewig, ohne doch seinen Zweck zu erreichen, strafe, irre gemacht werden können. Bekommt der Religionslehrer Religionslehrer mit solchen Personen zu thun, so kann er die im Paragraph enthaltene enthaltenen Bemerkungen nützen. Der ganzen Schwierigkeit aber entgehen diejenigen, welche entweder keine ewig dauernde positive Strafen annehmen, oder sich dieselben so, wie §. 109. und 111. gelehret werden wird, vorstellen. 106. Natürliche Strafen a) nennt man sind ( vergl. §. 101 ) solche physische Uebel Uebel, welche ohne weitere Veranstaltung des Gesetzgebers, aus der Natur Natur jeder bösen Handlung, verglichen mit der Natur des Menschen und derer Dinge Dinge, die na türlich eine Beziehung auf ihn haben, von vou selbst und unausbleiblich für den Thäter entspringen. b) Schon in diesem Leben äu sern sie sich, theils theils in Absicht unsrer Lage in dem gesellschaftlichen Leben, der äusern Glücksumstände Glücksumstände, des Körpers, und des Genusses Genußes sinnlicher Vergnügungen; theils theils und vornemlich vornehmlich in Absicht auf unser Gemüth Gemüth unsern Geist . Denn, nicht zu gedenken, daß sündliche Handlungen nicht selten die physisch physische Verstärkung unsrer Geisteskräfte hindern, so vermehren sie die Gewalt unordentlicher sinnlicher Triebe Triebe und Neigungen; Neigungen, Neigungen, vermindern unsre moralische Freiheit (§. 96. c. β .) verstärken böse Fertigkeiten, berauben uns der Gemüthsruhe und Zufriedenheit, stören selbst unsre intellektuell intellektuelle Vergnügungen Vergnügungen Vergnüguugen , und verursachen, erhalten und vermehren vermehren, durch das Bewußtseyn Bewustseyn unrecht, unserer unsrer Bestimmung Bestimmung entgegen, und Gott unserm Schöpfer, Wohlthäter und Oberherrn misfällig gehandelt zu haben, sehr mannichfaltige höchst unangenehme Empfindungen, z. B. der Schaam, der Furcht u. s. w. c) Die natürlichen Strafen der zweiten Art dauren dauern in dem künftigen Leben und in alle Ewigkeit Ewigkeit , sogar in gewissem Maase gewissen Maaße auch nach erfolgter Besserung Besse rung, fort, und breiten sich haben selbst wieder , wenn nichts dazwischen kommt, immer weiter aus neue traurige Folgen für den Menschen . 107. Positive Strafen Strafen a) sind ( vergl. §. 102. ) solche physische Uebel Uebel, welche nicht anders als durch eine besondere Veranstaltung besondere, von der freien Entschließung des Gesetzgebers und Richters, Richters Richters abhängende Veranstaltung zu den natürlichen bösen Folgen einer unrechtmäßigen unrechtmäsigen Handlung hinzukom men. hinzukommen, und daher, weil sie nicht in der Natur Natur der Dinge selbst gegründet sind, nach Befinden erlaßen werden können. b) Wenn dergleichen von Gott verhänget verhängt werden, so sind sie gewiß gewis allemal nach den Regeln der höchsten Weisheit und Güte, nicht nach einer blinden Willkühr bestimmt, und haben alle Eigenschaften Vollkommenheiten göttlicher Strafen überhaupt (§. 99. 104. ) an sich; c) können aber entweder nach dem unter Gottes Regierung stehenden natürlichen Laufe der Dinge bewirkt werden: in welchem Falle jedoch eine vorgängige oder mit der Vollziehung verbundene Erklärung Erklärung geschehen muß, daß es wirk liche Strafen seyen seyn ; oder sie erfolgen durch irgend eine unmittelbare Wirkung Gottes. 108. Daß es a) überhaupt positive Strafen gebe , wird theils durch mancherley Betrachtungen über die Natur und geringe Wirksamkeit der andern Art von Strafen wahrscheinlich, Strafen, und durch den Umstand, daß der Sünder Sünder die natürlichen Strafen desto weniger, als solche, empfindet, je ruchloser, abgehärteter und Gottesvergessener er ist, wahrscheinlich; theils durch manche in der Bibel erzählte Beispiele Beispiele bestätiget, bestätigt, bestätiget; 1 Mos. 6, 13. 1 Mos. 5, 13. 2 Sam. 12, 10. 11. 14. Act. 5, 5. 9. 1 Cor. 5, 3. 4. 5. 1 Cor. 6, 3. 4. 5. theils durch die Lehre der Schrift, daß das Leben nach dem Tode ein Stand der Vergeltung Vergeltung seyn solle, noch glaublicher gemacht, indem der natürlichen Strafen dort sogar weniger seyn werden, als hier; theils durch die so oft wiederhohlte und deutliche Versicherung der Bibel gewiß gewis , daß Gott Sünden Sünden vergebe, welches welche nicht bloß blos von Verwandlung der natürlichen Strafen Strafen in heilsame Züchtigungen, oder von Aufhebung einiger natürlichen, aber zugleich moralisch bösen Folgen der Sünde, (der sogenannten geistlichen Strafen) z. B. der Furcht vor Gott etc. sondern hauptsächlich von Erlassung positiver Strafen Strafen, als welche eigentlich allein erlassen werden können, verstanden werden muß; wozu man noch die biblischen Stellen setzen kann kan , in welchen es heißt, die Leiden, welche Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus , der Unschuldigste, habe für uns Strafe erlitten erduldet habe, seyen als eine Strafe, die er für unsre Sünde erlidten, anzusehen . Daß aber b) schon in diesem Leben auf Sünden positive Strafen folgen, α ) kann kan man mit nicht mehrerer Gewißheit, und nur unter änlichen Einschränkungen bejahen behaupten Einschränckungen behaupten , als bey den Belohnungen, (§. 102. 102 ) und das aus eben denselben Gründen. β ) Sehr übereilt aber ist es, wofern keine besondere göttliche Erklärung darüber da ist, gewisse Unglücksfälle Unglücksfälle ( sogenannte Strafgerichte ) sogenannte Strafgerichte , welche aus natürlichen Ursachen einzelne Personen oder ganze Gegenden und Länder treffen, für solche Strafen auszugeben; ob sie gleich unter Gottes Regierung allerdings zu Vermehrung des moralisch moralisch Guten und Verminderung des moralisch Bösen mitwirken können und sollen. γ ) Besonders Eben so muß man sich hiebey, wenn man nicht den Begriff von Strafen ganz verwirren und die ungegründete Meinung von Strafgerichte Strafgerichten unterhalten will, hüten, die übeln Folgen des Physischen (Materiellen) einer unrechtmäsigen Handlung, welche bald natürlich, bald auch bloß blos zufällig sind, und daher wohl oft für positiv gehalten werden, mit den Folgen des Moralischen (Formellen) derselben zu verwechseln. Nur die letzten können lezten sind als Strafen betrachtet werden zu betrachten ; die ersten nicht , wenn sie gleich noch so auffallend und ungewöhnlich seyn, und daher von vielen für göttliche Strafen angesehen werden sollten . Denn nur moralische Handlungen, und zwar so ferne sie moralisch sind, können bestraft oder belohnt werden. 109. Von der eigentlichen Beschaffenheit der positiven Strafen Strafen in jenem Leben , hat uns Gott, nach seiner Weisheit, wissen wir nur einiges wenige Allgemeine wissen lassen Allgemeine. ( vergl. §. 102. ). 102. c) Wir haben nämlich A) guten Grund zu glauben, a) daß durch den Tod Tod und die mit dem Körper durch Gottes Veranstaltung vorgehende große grose Veränderung, dem Lasterhaften die Quelle entzogen wird, aus welcher er in diesem Leben fast alle seine angenehme angenehmen Empfindungen Empfindungen schöpfte schöpfen , wodurch er sich gegen die Gewissensbisse Gewissensbisse, und gegen andre aus der Sünde Sünde entspringende böse Folgen Folgen, fühllos machte. b) Die Verdammten , welche gewis gewiß in jenem Leben eben so wie in diesem mit tausenderley Dingen umgeben seyn werden, die auf sie wirken, werden in eine solche, uns übrigens unbekannte, Verbindung der Dinge dnrch durch Gottes Veranstaltung von Gott gesetzt gesezt werden, (§. 103. 102. c. β . ) welche verursachet, daß sie sowohl die Grausen erregende Abscheulichkeit ihrer den wohlthätigsten Gesetzen Gottes, ihres höchsten Oberherrn und größten grösten Wohlthäters, zuwiderlaufenden Handlungen, auf das lebhaf teste allerlebhafteste sich vorstellen und empfinden, als auch die höchst unangenehmen natürlichen Folgen, die sie sich dadurch dadurch, theils negativ theils positiv positiv, zugezogen haben, in ihrem ganzen Umfange fühlen müssen. c) Das Bewustseyn alle diese leicht vermeidlichen und durch jene positiven Veranstaltungen (a a) und b) erst recht fühlbar gewordenen Uebel Uebel sich selbst zugezogen zu haben, aller dagegen in Händen gehabten Mittel ungeachtet ohnerachtet , wird sie höchst unglücklich machen; gewiß gewis unendlich unglücklicher, als in diesem Leben der heftigste bloß körperliche Schmerz Schmerz jemand machen kann *) kan . Ob aber B) zu allem diesem noch etwas mehreres, z. B. der Natur ihrer Leiber angemessene körperliche Schmerzen etc. hinzukommen werden, darüber läßt sich nichts wenig sagen fagen . Doch hat man auf alle Fälle keine unendliche Intension der peinigenden Empfindungen anzunehmen, welche vielmehr in ihrem Grade nach dem Grade der Moralität Moralität der begangenen Sünden sich genau richten wird. Luc. 12, 47. 48. Vergl. §. 103. Auch ist kein Grund da zu leugnen, daß die natürlichen guten Folgen guter Handlungen, (weil doch kein Mensch ganz böse ist) auch selbst bey den Verdammten fortdauern werden. vergl. §. 103. *) Sollten nicht bey dieser Vorstellungsart Vorstellungsart von positiven Strafen, welcher die Bibel keinesweges entgegen ist, die Schwierigkeiten, die man sonst bey der Sache findet, so ziemlich von selbst wegfallen? 110. Den gesammten gesamten unglückseligen Zustand der Bestraften in jenem Leben, fasset faßet die Bibel zusammen, wenn sie von der Hölle Hölle ( γεεννα nicht ᾁδης ) Matth. 10, 28. 18, 9. 23, 33. Marc. 9, 47. 48. der ewigen Strafe, Matth. 25, 46. dem ewigen Verderben, 2 Thess. 1, 9. und der Quaal oder Pein, Luc. 16, 23. 24. 25. redet, und unter dem Bilde eines ewigen Feuers, Matth. 18, 8. Marc. 9, 48. Luc. 16, 24. Matth. 13, 42. und andern änlichen, Entsetzen erregenden, Bildern (die also auch für nichts anders als Bilder Bilder zu nehmen sind) ihn beschreibet. Marc. 9, 48. Apocal. 21, 8. 111. Die Strafen Strafen der Verdammte Verdammten werden endlos seyn, oder ewig dauern . Matth. 25, 41. 46. 2 Thess. 1, 9. Marc. 9, 48. Denn so viel ist doch a) ganz unleugbar, und muß dem Volke fleißig eingeschärfet werden, daß ein großer groser Theil der natürlichen Strafen so beschaffen ist, daß weder der Tod, noch Besserung, noch irgend etwas anders, auser der Vernichtung Vernichtung des Sünder Sünders, oder einer unmittelbaren Wirkung der Allmacht, ihnen ein Ende machen kann. Eben so kann kan man auch nicht füglich anders denken, als daß, selbst in dem nicht unwahrscheinlichen (§. (§ 105. ) im Falle der Besserung, der Zustand des Gebesserten, vergleichungsweise, zu dem Zustande des sogleich zur Seligkeit gelangten immer fort ungefähr ohngefehr eben so sich verhalten werde, wie sich Anfangs bey ihrem Eintritte in die Ewigkeit Ewigkeit jener gegen diesen verhielt. b) Ob aber, und in wie fern wiefern , auch das Positive der göttlichen Strafen von unendlicher Dauer seyn werde, kann kan man wohl unentschieden lassen, ohne den angeführten Schriftstellen, oder irgend ei ner Glaubenswahrheit Glaubenswahrheit Religionswahrheit zu nahe zu treten. Doch würde es zu kühn seyn, wenn man behaupten wollte *) , daß endlose positive Strafen durchaus den göttlichen Eigenschaften widersprächen widersprächen. (§. 105. ). 105. ) Denn α ) a) wir kennen die Natur Natur und eigentliche Beschaffenheit der künftigen positiven Strafen viel zu wenig, um hierüber sicher urtheilen zu können, und nach der §. 109. gegebenen Vorstellung von denselben, ist ihre ewige Fortdauer gar nichts widersprechendes oder unwahrscheinliches; β ) gesetzt, daß im Falle der Besserung die positiven Strafen aufhören sollten, so folgt doch noch nicht, daß die in jener Welt erst Gebesserten an denjenigen denienigen positiven Belohnungen Belohnungen Antheil bekommen werden, die denen verheisen sind, welche noch in diesem Leben sich bessern besseru ; die Ausschließung aber von positiven Belohnungen kann als eine fortdauernde positive Strafe angesehen werden; γ ) vorausgesetzt, daß der Gestrafte sich bessere, so führt seine Besserung Besserung unausbleiblich ihre natürliche Belohnung mit sich, und schon hierdurch wird eine gerechte Proportion erhalten; δ ) sollte er aber sich nicht bessern, so widerspricht die Fortdauer der Strafe den Eigenschaf ten Gottes dennoch nicht; (§. 105. ) und überhaupt ε ) können; b) der Nutzen Nutzen, der für andere vernünftig vernünftige Geschöpfe daraus entstehen mag, kan von uns nicht übersehen werden; c) wenn Gott wirklich ewige Strafen Strafen verhängt, so dürfen wir es ihm zutrauen, daß seine Weisheit Mittel wisse wissen werde , sie mit seiner Güte zu vereinigen versichert seyn, daß sie auf eine seiner höchsten Güte und Weisheit gemäse Art eingerichtet seyn werden . *) Inzwischen thun es doch viele; vermuthlich, weil sie sich von diesen Strafen andere Begriffe machen, als wir. Weil nun vielen gutgesinnten Christen dergleichen Behauptungen bedenklich und anstössig scheinen, so muß der Volkslehrer Volkslehrer im Stande seyn, solchen Personen allenfalls Belehrung darüber zu ertheilen. Auserdem aber gehören dergleichen Untersuchungen für die Schule, und nicht in die Kirche. Zustand des Menschen vor und nach seinem Verfalle vor und nach seinem Verfalle *) vor und nach seinem Verfalle . *) Der Religionslehrer Religionslehrer hat a) sich zu hüten sich zu hüten , daß er nicht seine Hypothesen über die Ausleger Auslegung der mosaischen Nachrichten von der ursprünglichen Beschaffenheit der Menschen und von dem Fall Falle, für wesentliche Theile der Religion ausgebe und jemand aufdringe, daß er weder die anfängliche Vollkommenheit Vollkommenheit, noch jetzige Verdorbenheit der Menschen übertreibe, und daß er die fürtreflichen Anlagen zum Guten, welche sich noch itzt in der menschlichen Natur finden, nicht übersehe oder bey seinem Unterricht mit Stillschweigen übergehe, ohne jedoch auf eine der Selbsterkenntniß nachtheilige und den Stolz und falsches Selbstvertrauen nährende Weise das wirkliche Verderben zu verkleinern. Er folge dem Beispiel der Bibel, welche bey ihren Schilderungen von der Verderbtheit Verderbtheit der Menschen, Erwachsene vor Augen zu haben pflegt, und das angebohrne von dem nachher hinzugekommenen nicht mit ängstlicher Genauigkeit unterscheidet; welches auch wenig keinen praktischen Nutzen Nutzen haben kann. b) Findet er sich inzwischen veranlasset, über die angebohrne Verdorbenheit an gebohrne Verdorbenheit insbesondere sich näher zu erklären, wozu er zuweilen durch mancherley Umstände genöthiget seyn kann, so gehe er mit möglichster Vorsicht und Bescheidenheit zu Werk; er so folge er nicht blindlings alten willkührlichen Auslegungen einzelner biblischer biblischen Stellen, oder hergebrachten Meinungen dieser und jener theologischen Schule; er trage keine Bestimmung Bestimmung, die nicht deutlich in der Schrift enthalten enthalten, sondern bloß Hypothese ist, entschei dend vor; er vergesse nicht, daß die biblischen, zumal die alttestamentlichen Bücher zunächst znnächst für damalige Menschen bestimmt waren, und zu deren Vorstellungsart Vorstellungsart und Sprache sich bequemen mußten; er ziehe endlich vor, und ziehe das, was gründliche Psychologie an die Hand giebt, fleißig zu Rath. c) Sein Hauptaugenmerk Hauptaugenmerk aber muß immer seyn, die wahre Beschaffenheit und die mannichfaltigen Ursachen des Verderbens so zu zeigen, daß der Mensch und der Erzieher (und das soll jeder Vater, jede Mutter seyn,) daraus lernen könne, woran der Fehler eigentlich liege, und welche Mittel angewendet werden müssen, um theils zu verhüten, daß er nicht tiefere Wurzel schlage und weiter um sich greife, theils ihn zu verbessern. d) Und nur aus diesem Gesichtspunkte kann man den sonst dem Christen freilich entbehrlichen Betrachtungen selbst den Betrachtungen über die ursprüngliche Beschaffenheit der Menschen vor dem Falle, (§. 113. ) und über die nächsten und entfernteren Folgen der ersten Versündigung Versündigung, (§. 122 – 124. ) einen gewissen Grad von Nützlichkeit zugestehen zu gestehen , so fern gewissen Grad von Gemeinnützkeit zuerkennen, so fern sie nämlich angewendet werden, die jetzige Beschaffenheit des Menschen und ihre Ursachen zu dem angezeigten Zweck in ein etwas helleres Licht zu setzen. Geht doch auch der Philosoph bey gewissen Untersuchungen von seinem Naturmensch Naturmenschen, und seinem Stande der Natur, Natur und wohl gar der Wildheit Wildheit, aus. Und wenn anders der Mensch einst unmittelbar aus den Händen des Allgütigen kam, das edelste Geschöpf auf dieser Erde seyn sollte, und eine so erhabene Bestimmung hatte, als gezeigt worden ist; und wenn die älteste Geschichte, oder falls man lieber will, die Sagen der Urwelt einige Aufmerksamkeit verdienen: so, sollt' ich meinen, ists doch wohl so wenig unphilosophisch als unhistorisch, wenn der Theolog von einem Stande der Unschuld ausgehet; vorausgesetzt, daß er die so eben vorgezeichneten Grenzen nicht überschreitet, und die empfohlnen Kautelen beobachtet. e) ausgehet. Von dem göttlichen Ebenbild Ebenbilde Ebenbilde s. die Anmerk. c. zu §. 95. gründliche Psychologie Eine Festigung im System der Wissenschaften erfuhr die Psychologie vor allem durch Christian Wolff (1679–1754), der sie im Sinne Vernünftige[r] Gedanken von […] der Seele des Menschen (1720–1724) kanonisierte. Wolff unterschied die erfahrungsgeleitete Seelengeschichte ( psychologia empirica ) von der vernunftbasierten Seelenwissenschaft ( psychologia rationalis ) und machte die Erklärung der Herkunft von Gedanken und Begierden zum Ziel des Fachs. Um die Jahrhundertmitte ließ sich, zumindest im Hinblick auf den rationalen Teil, eine zunehmende Emanzipation von der Metaphysik beobachten (Ch.A. Crusius). Dennoch blieb die im Folgenden vom französischen Sensualismus beeinflusste Psychologie bis ins 19. Jh. hinein Teil der philosophischen Grundwissenschaften. daß er [...] die empfohlnen Kautelen beobachtet Das Wort „Kautelen“ geht zurück auf lat. cautela (Vorsicht, Behutsamkeit) und ist in der deutschen Sprache seit dem 16. Jh. bezeugt. Im juristischen Kontext verweist die wohl im römischen Recht entwickelte sog. Kautelarpraxis auf die vorsorgliche Erkennung und Verhütung rechtlicher Probleme, die auch rechtsanwaltliche Beratung einschließt. Griesbach spricht in seiner Anmerkung von Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich des religionspädagogischen Umgangs mit der lutherischen Urstandslehre inklusive der Vorstellung der Erbsünde. 112. Als die ersten Menschen Menschen von Gott erschaffen waren, befanden sie sich anfäng lich in einem Zustande, der bey keinem einzigen ihrer natürlichen Nachkommen jemals wie der ange troffen werden kann worden ist . Sie traten a) als Erwachsene, mit ausgebildetem Körper und mit dem vollen Gebrauche aller ihrer Kräfte, und doch mit der vollkommensten Unschuld Unschuld b) vollkommen unschuldig , in die Welt, und so wie sie aus der Hand des Schöpfer Schöpfers kamen und noch ganz unverderbt waren, stunden c) ihre sämmtlichen sämtlichen Kräfte Kräfte stunden in demjenigen Verhältnisse Verhältniße gegen einander, welches damals d) zur Erreichung ihrer damaligen nächsten Bestimmung Bestimmung Bestimmung, in ihrer äuserst einfachen Lage, erforderlich war. Bey ihren Nachkommen hingegen, die als Kinder auf die Welt kommen, α ) fängt der Gebrauch der edelsten Geisteskräfte erst nach mehreren Jahren an, zu einer Zeit, da β ) schwehrlich ein einziger derselben mehr ganz unverdorben an Leib und Seele ist; und selbst die allmäliche langsame Entwickelung einer Kraft nach der andern, bringt γ ) eine Disproportion zwischen den Kräften hervor, so wie auch δ ) die mannichfaltigen und verwickelten Verhältnisse im gesellschaftlichen Leben, es sehr schwehr machen, unsrer Bestimmung und Pflicht in ihrem ganzen Umfange volles Genüge zu thun. die ersten Menschen Im 18. Jh. war das Verständnis der Urgeschichte als historische Erzählung über die Entstehung des Lebens der „ersten Menschen“ Adam und Eva sowie deren Nachkommen durchaus noch geläufig. Die Historizität von Gen 1–3 wird bagatellisiert, wenn vorausgesetzt wird, die hier gegebene Beschreibung der Umstände der „ersten Menschen“ würde „der unpartheiische Forscher wohl nicht unwahrscheinlich finden“ (§ 113). Im Anschluss an die lutherisch-orthodoxe Urstandslehre, mit der sich die Neologie kritisch auseinandergesetzt hat, konnte den „ersten Menschen“ durchaus noch eine besondere, innere Verbundenheit mit Gott zugeschrieben werden. 113. Zwar waren a) ihre Verstandeskräfte Verstandeskräfte in dem ersten Moment Momente ihres Daseyns noch nicht geübt geübt, und daher unstreitig klein ; aber die Kräfte selbst waren doch in dem ihnen vorerst nöthigen erforderlichen hohem Maase Maaße da, nebst der Fähigkeit und dem Streben sie sogleich anzuwenden; und Gott ließ lies es auch an Veranlassungen Veranlaßungen hierzu nicht fehlen. b) Gleich vom Anfang in der ersten Viertelstunde ihres Daseyns an strömten von allen Seiten her Kenntnisse Kenntnisse Kenntniße in ihre offnen offne Seelen , die noch nicht durch die Gewohnheit des Eindrucks, den die um sie her befindlichen Dinge auf sie machten, abgestumpft waren . So sehr eingeschränkt und unvollkommen diese Kenntnisse Kenntniße eingeschränckt anfangs ihre Kenntniße gewesen seyn mögen, in Vergleichung mit den Kenntnissen Kenntnißen späterer der folgenden Zeiten, so waren sie doch vollkommen hinreichend für sie, und würden sich in kurzer Zeit, bey Abwesenheit so vieler Hindernisse, Hinderniße, zum Bewundern schnell bald vermehrt aller Hinderniße, bis zum Erstaunen vermehret haben; zumal da Gott selbst sie anfänglich einer ihren Bedürfnissen Bedürfnißen angemessenen Unterweisung würdigte, und dasjenige, was sonst Erziehung Erziehung bey dem Menschen thun muß, auf andre Weise *) ersetzte. c) würdigte. Ihre Begriffe Begriffe waren anfangs frei lich noch sehr sinnlich; aber anderer bedurften sie in ihrer anfänglichen Lage nicht; und die Fähigkeit zu den wenigen ihnen etwa brauchbaren nöthigen allgemeinen Begriffen lag doch gleich Anfangs in ihnen, und wartete nur auf Veranlassungen Veranlaßungen zur Entwickelung. d) Auch von Gott , der sein von seinem Daseyn, seine seiner Güte und Macht, seine seiner Fürsorge Fürsorge für sie, ihre ihrer Abhängigkeit Abhängigkeit von ihm, und ihre ihrer Bestimmung, ihnen sie auf eine solche Art, wie es ihrem Zustande gemäs war, entdeckt geoffenbaret belehrt hatte, ( §. 7. ) machten sie sich noch sinnliche Vorstellungen; aber diese waren hinlänglich, sie in dem Gefühl Gefühl Gefühle ihrer Abhängigkeit von ihm zu erhalten, und ihr Herz mit religiösen den religiösesten Empfindungen Empfindungen der Ehrfurcht, der Dankbarkeit, des Vertrauens, der Liebe und des Gehorsams zu erfüllen. e) Ihre Begierden Begierden waren ihren Bedürfnissen Bedürfnißen , und diese der Natur angemessen, und daher regelmäßig regelmäsig , ohne zu unerlaubten Gegenständen hingerißen hingerissen , oder von wilden Leidenschaften erhitzt zu werden, und schuldlos. f) Ihr Körper Körper war unverdorben, kraftvoll, gesund, und daher von solcher Dauer, daß er, ob er gleich an sich zerstörbar war, dennoch dennoch, immer fort würde haben dauern können, bey dem Gebrauche gewisser Stärkungsmittel und bey Abwendung äuserer Gefahren, würde haben fortdauern können, ohne einem solchen Tode, wie der unsrige jetzt ist , nicht nothwendig unterworfen zu seyn gewesen wäre ; wie sich aus Paulus Pauli Argumentationen zu seyn. Röm. 5, 12 12. ff. schließen läßt *) . g) Auch ihre äussern äusern Umstände waren höchst glücklich angenehm , indem sie unter dem mildesten Klima lebten, und bey leichter mäßiger Arbeit einen Ueberfluß an dem allem , was ihnen Bedürfniß Bedürfnis war, hatten. – Dieß Dies ist die Beschreibung **) , welche wir aus dem, was wir von ihnen bey Mose Mose lesen, zusammensetzen können, uns Mose Moses von ihnen macht. 1 Mos. 1, 26. ff. 2, 2. ff. 3, 1. ff. und welche der unpartheiisch unpartheiische Forscher wohl nicht unwahrscheinlich finden wird . Und hätten sie die se ihre ursprüngliche Unschuld Un schuld nicht verscherzt, so würden sie mit jedem Tage ihres Lebens an ihnen brauchbarer Lebens-Weisheit und an moralisch moralisch guten Gesinnungen und Fertigkeiten Heiligkeit ( Heiligkeit ) Weisheit und Heiligkeit , (Tugend) welche mit der ersten Stunde ihres Daseyns angefangen hatte, aufs neue moralischen, wie an intellektuellen, Vollkommenheiten Vollkommenheiten schneller, als nun geschehen ist, zugenommen und es bald zu einer großen Fertigkeit darin gebracht haben. *) Daß diese Belehrungen nicht durch Sprache und Worte gegeben worden seyen, begreift man leicht; wie sie aber den Menschen zu Theil geworden seyn mögen, ob durch unmittelbare Einwirkungen auf die Seele Seele, oder durch besonders von Gott veranstaltete lehrreiche Begebenheiten und Vorfälle, oder wie sonst, bekennen wir gern, bey dem Mangel genauer Nachrichten, nicht zu wissen. Daß aber irgend etwas auserordentliches hier geschehen seyn müsse sey , wird man schwehrlich unwahrscheinlich unwahrscheinlich, finden, wenn man die hohe Bestimmung des der für die Ewigkeit Ewigkeit geschaffenen Menschen erwegt, und zugleich bedenkt, was unvermeidlich aus ihm ihnen hätte werden müssen, und was er sie aller Vermuthung nach Jahrtausende durch, bey allen seinen ihren treflichen Anlagen, würde würden geblieben seyn, wenn er sie im Anfang Anfang, ohne alle Erfarung Erfarung und Unterweisung Unterweisung, sich selbst ganz überlassen worden wäre wären . Läßt es sich wohl von der Weisheit und Güte Gottes, der nach der Lehre der Bibel so vieles für den Menschen hernach gethan hat, glauben, daß er ihn bey seinem Eintritt in die Welt, da er noch ganz unerzogen war und der Hülfe am allermeisten bedurfte, ohne alle Hülfe gelassen habe? *) Da inzwischen die Stammeltern eben sowohl als ihre Nachkommen für ein besseres als dieses irrdische Leben bestimmt waren, so würde auch bey ihnen nothwendig ein Uebergang aus diesem in jenes statt gefunden haben, nur, wie es scheint, nicht unter so schreckhaften Umstände Umständen, als jetzt. **) Sie stehet vornehmlich zu dem Zweck hier, um allerley noch immer gangbare sehr überspannte Vorstellungen von der Vollkommenheit der Stammeltern herabzustimmen. 114. a) Sehr verschieden von diesem anfänglichen Zustande der ersten Menschen Menschen, ist der Zustand aller Menschen, die jetzt leben , oder die uns die Geschichte aller Zeiten kennen lehrt. Indessen Indeßen ist es doch auch nützlich einem Lehrer nüzlich und nöthig, b) die mannichfaltigen guten Anlagen Anlagen zu kennen , welche noch jezt jetzt in der Na tur des Menschen angetroffen werden , zu kennen, um nicht undankbar gegen den Schöpfer zu seyn, und um die Aufmerksamkeit darauf, wie diese Anlagen kultiviret werden können, zu lenken . Dahin gehöret die unsrer Natur Natur unauslöschlich eingedruckte Selbstliebe Selbstliebe, nebst den Trieben zur Selbsterhaltung und zur Vervollkommung unsrer selbst; die Sympathie, mit der Geselligkeit; das natürliche Wohlgefallen an Wahrheit, an Zweckmäßigkeit Zweckmäsigkeit Zweckmäsigkeit Zweckmäßgkeit , und an Gesinnungen und Handlungen, die recht, gemeinnützig, und edel sind, nebst dem Misfallen an den entgegen gesetzten, auch ohne nähere Rücksicht auf die daraus für uns entspringende Nachtheile oder zu hoffende Vortheile oder Nachtheile ; die Schaam Schaam, wenn wir unrecht, niederträchtig, treulos, undankbar undanckbar etc. gehandelt haben, u. s. w. Selbst haben; der Trieb Trieb zur Thätigkeit, u. s. w. Selbst der Ehrtrieb, der Nachahmungstrieb etc. sind gute Anlagen, wenn sie in gehöriger Verbindung mit den ben übrigen Trieben genommen und zweckmäsig gelenkt werden. c) Es kann daher auch der Mensch immer noch viele Ausbrüche der Sünden hindern, und mancherley gute und nützlich nützliche Handlungen nach vernünftigen Gründen vornehmen, Röm. 2, 14. 26. 27. und es ist kein Mensch, welcher den wirklichen Gebrauch seiner Vernunft Vernunft hat, der nicht dergleichen, und zum Theil in ziemlicher nicht geringer Anzahl, verrichte. Auch kann der verderbte Mensch die Nothwendigkeit einer Besserung einsehen, Röm. 1, 32. 2. 2, 15. und die von Gott dazu veranstalteten und ihm dargebotenen Mittel gebrauchen. Röm. 1, 19. 20. Der Trieb zur Dankbarkeit und das natürliche Wohlgefallen an Vollkommenheit Vollkommenheit machen den Haß gegen Gott unnatürlich, und können sogar als entfernte Anlagen zur Liebe gegen Gott ihn angesehen werden, wenn ein zweckmäsiger Unterricht Unterricht von ihm Gott , als dem vollkommensten Wesen und dem gütigsten Wohlthäter, hinzukommt. Ja es kann durch solchen Unterricht ein Mensch, in welchem übrigens lasterhafte Gesinnungen herrschend sind, dahin gebracht werden, daß er zu manchen einzelnen guten Handlungen die Bewegungsgründe von Gott hernehme. 115. Dem allem allen ungeachtet a) ohnerachtet bestätigt selbst die Erfarung Erfarung Erfahrung dasjenige, was die Bibel von der unter den Menschen herrschenden moralischen Verdorbenheit Verdorbenheit sagt, sowohl in Absicht der Allgemeinheit, 1 Joh. 1, 8. 10. Röm. Rom. 3, 9. 9 ff. 23. 5, 12. 14. 19. 11, 32. Sprüchw. 20, 9. Pred. 7, 21. und des Anfangs Anfanges derselben mit der frühesten Jugend, Jugend Ps. 51, 7. 1 Mos. 8, 21. als auch in Absicht der Größe Gröse derselben, Ps. 19, 13. Röm. 3. Rom. 7, 8. 11. 13. 8, 7. und der daher entstehenden großen grosen Schwierigkeit der Besserung, Röm. Rom. 7, 11. 13. 14. 15. 18. 21. 23. 24. ja der Unmög lichkeit, Unmöglichkeit in diesem Leben eine vollkommene Tugend Tugend zu erreichen. b) Nämlich Nämlich die Menschen wenden die besten von Gott gemachten Einrichtungen ihrer Natur unrecht an, und befriedigen einzelne Naturtriebe Naturtriebe Naturtriebe, ohne gebührende Rücksicht auf die übrigen. Ihre Kräfte stehen in einer solchen Disproportion nicht in der gehörigen Proportion gegen einander , daß die moralisch moralische Freiheit Freiheit dadurch ungemein eingeschränkt wird . Diese Zerrüttung und Unordnung in ihren Kräften c) zeigt sich zeigt sich insbesondere darin, daß darin, daß alles was den Sinnen angenehm ist, einen so mächtigen und schnellen Eindruck auf die Menschen macht, daß sie unzählich oft Scheingüter, oder kleinere und vergängliche, zumal wenn sie gegenwärtig sind, den wahren, größern wahren grösern und bleibenden Gütern, vornehmlich den unsichtbaren und zukünftigen, vorziehen, und also den Reizungen der sinnlichen Lust Lust unterliegen; Jac. 1, 14. 15. daß daß ganz zügellose Begierden und unbändige Leidenschaften entstehen zuweilen erwachen ; Röm. Rom. 1, 26. daß daß die Sinnlichkeit Sinn lichkeit die Vernunft Vernunft entweder gar nicht zur Rede kommen läßt, oder doch auf ihren Widerspruch nicht achtet, Röm. Rom. 7, 8. ff. und daß daß der Wille ein Sklave sinnlicher Begierden wird; Röm. wird. Rom. 7, 19–23. Gal. 5, 17. Joh. 8, 34. daß Ja die Vernunft selbst ist schwehr zu einer lebendigen Erkenntnis solcher Wahrheiten Wahrheiten zu bringen ist , welche die Sinnlichkeit, (die die noch überdieß überdies durch gewisse habituelle Bewegungen und Beschaffenheiten des Körpers unterstützt unterstüzt wird, Röm . Röm. 6, 11. 12. 7, 23. 8, 13. 23. ) 23. im Zaume zu halten im Stande wären; Röm. 1, 18. daß da sich ihr im Gegentheile Gegentheil Irrthümer und Zweifel und Vorurtheile, die der Sinnlichkeit schmeicheln, eher und tiefer einprägen; einprägen. Eph. 4, 18. und daß daher böse Böse Fertigkeiten werden daher viel geschwinder und leichter erlangt, hingegen auch weit schwehrer abgelegt werden , als gute Gute . 116. Insbesondere Es kan zwar der Mensch Mensch immer noch viele Ausbrüche der Sünden hindern, und mancherley gute und nüzliche Handlungen nach vernünftigen Gründen vornehmen, Röm. 2, 14. 26. 27. und es ist kein Mensch, welcher den wirklichen Gebrauch seiner Vernunft hat, der nicht dergleichen, und zum theil in ziemlicher Anzahl, verrichte. Auch kan der Mensch die Nothwendigkeit einer Besserung einsehen, Rom. 1, 32. 2, 15. nnd die von Gott dazu veranstalteten Mittel gebrauchen. Rom. 1, 19. 20. Der Trieb zur Danckbarkeit und das natürliche Wohlgefallen an Vollkommenheit können sogar als entfernte Anlagen zur Liebe gegen Gott angesehen werden, wenn ein zweckmäsiger Unterricht Unter richt von Gott, als dem vollkommensten Wesen und dem gütigsten Wohlthäter, hinzukommt. Ja es kan durch solchen Unterricht ein Mensch, in welchem lasterhafte Gesinnungen Gesinnungen herrschend sind, dahin gebracht werden, zu manchen einzelnen guten Handlungen die Bewegungsgründe von Gott herzunehmen. Gleichwohl ist der Mensch Mensch zu nichts schwehrer zu bringen, als zu einer habituellen Liebe Liebe und einem Vertrauen Vertrauen gegen Gott, welche rechter Art wären, und zu Erfüllung seiner gesammten gesamten Pflichten aus freudigem kindlichem Gehorsam Gehorsam gegen Gott und aus Verlangen ihm wohlzugefallen. Und dieß dies gilt selbst von denen, welchen Gott in den Wahrheiten der geoffenbarten Religion die kräftigsten Mittel zu ihrer Besserung Besserung anbietet. (Denn in Untersuchungen über die Beschaffenheit solcher Menschen, welchen der Gebrauch dieser Mittel versagt ist, nämlich der Nichtchristen, haben wir nicht nöthig uns hier einzulassen: einzulassen; obgleich in so fern auf sie Rücksicht zu nehmen ist, daß man dem Menschen überhaupt nicht schlechterdings etwas abspreche, was man doch bey vernünftig vernünftigen Heiden Heiden, auch ohne die höhere Hülfe einer geoffenbarten Religion, antrift. Röm. Rom. 2, 14. ) 14.) 117. Die moralische Verderbtheit Verderbtheit findet sich zwar bey allen Menschen; jedoch mit einigem einem Unterschiede. Betrachtet man den Menschen überhaupt , so ist jenes moralische Uebel noch nicht näher bestimmt, sondern bestehet nur überhaupt in der unordentlichen Gewalt der Sinnlichkeit Sinnlichkeit, und in dem Unvermögen der Vernunft Vernunft, die Herrschaft über sie zu behaupten. Der Mensch liebt sich selbst auf eine so verkehrte Art, daß er das, das was den Sinnen angenehm ist, für sein höchstes Gut hält zu halten , und daher die uneingeschränkte uneingeschränckte Befriedigung seiner sinnlichen Begierden zum Hauptzwecke seines Thuns und Lassens macht zu machen geneigt ist , Eph. 2, 3. woraus ein Hang entstehet zum Sündigen überhaupt, d. i. zu Handlungen, welche dem göttlichen Willen und der Bestimmung Bestim mung des Menschen zuwider laufen. Bey einzelnen Menschen aber erhält dieses moralische Uebel Uebel seine besondere Bestimmung und Richtung , theils thetls durch die individuelle Beschaffenheit ihrer Seelen und ihrer Körper, theils durch äusere Umstände; daher jeder Mensch zu gewissen Arten des Bösen geneigter ist, als zu den übrigen; Jac. 2, 11. so wie auch diese Neigung bey einem heftiger stärcker ist, als bey dem andern. Vergl. §. 152 . 118. Aus der beschriebenen verderbten Beschaffenheit des Menschen, (welche in der Bibel Fleisch, Röm. Rom. 8, 4. ff. Gal. 5, 16. ff. die in uns wohnende Sünde Sünde, Röm. Rom. 7, 8. 17. 20. 6, 12. der alte Alte Mensch, Eph. 4, 22. Col. 3, 9. und die böse Lust Jac. 1, 14. genennet wird,) und aus den in einzelnen Menschen herrschenden lasterhaften Gesinnungen Gesinnungen, (die unter der Benennung des alten Menschen, und der bösen Lust 1 Petr. 1, 14. mit begriffen werden,) entspringen die einzelnen den göttlichen Gesetzen zuwider laufende Handlungen, 1 Joh. 3, 4. welche welche, wenn sie von solchen, die das Gesetz kennen oder kennen könnten, mit Freiheit Freiheit begangen werden, wirkliche oder wirckliche Sünden Sünden sind . Diese theilen sich *) in Begehungs und Unterlassungs Sün den, Matth. 25, 42. 42 ff. Luc. 12, 47. Jac. 4, 4. 17. in innere und äusere, Matth. 5, 22. 28. 2 Cor. 7, 1. in solche, bey welchen bloß blos das formelle, und solche, bey denen auch das materielle der Hand lung sündlich sündlich ist, Matth. 6, 1. 2. 5. 16. 1 Cor. 4, 5. 13, 3. in wissentliche, vorsätzliche, vielleicht gar Bosheitssünden Bosheitssünden, welche gegen besser Wissen und Gewissen begangen werden, und in solche, die aus nicht unverschuldeter Unwissenheit, 1 Tim. 1, 13. 13 (welche jedoch entweder verschuldet oder unverschuldet ist) oder aus Ueberei lung Gal. 6, 1. oder aus Schwachheit Ubereilung geschehen; Matth. 26, 41. in anerkannte und unerkannte, Ps. 19, 13. 90, 8. ingleichen ingleichem Gal. 6, 1. ingleichem in selbstbegangene und in fremde, 1 Tim. 5, 22. da man zwar die strafbare That nicht selbst verübt, aber doch an welchen man durch Veranlassung derselben, durch Veranlassung, verschafte Gelegenheit, dargebotene Bewegungsgründe, unterlassene Verhinderung etc. oder auch durch gegebenen Beifall Röm. 1, 32. selbst sündiget und gleichsam an jener That strafbaren Antheil nimt nimmt . Auch in Absicht des Grades der Strafbarkeit Strafbarkeit sind die Sünden verschieden, verschieden. Joh. 19, 11. Luc. 12, 47. 48. und richtet sich dieser nach dem Grade der Moralität Moralität und Freiheit, womit man handelt. Die Sünde Sünde aber wider den heiligen Geist, Matth. 12, 31. 32. findet gegenwärtig nicht mehr statt , wenn man darunter boshafte Lästerung selbsterfahrner selbsterfarner göttlicher Wunder Wunder verstehet; in einem andern Sinne aber könnte diese Sünde nicht im eigentlichen Verstande unverzeihlich genennt werden . *) Diese Eintheilungen haben die Absicht, Menschen auf solche Versündigungen aufmerksam zu machen, welche sie sonst ganz zu übersehen geneigt sind z. B. Unterlassungs Sünden. 119. Die Ursachen dieses moralischen Verderbens sind mannichfaltig, und braucht man nicht bey dem entferntesten Grunde stehen zu bleiben, daß jedes eingeschränktes eingeschräncktes Geschöpf fehlen könne. Es ist vielmehr dem Lehrer nützlich und nöthig, alle mitwirkende Ursachen kennen zu lernen. Die Vernunft Ver nunft und das Nachdenken über unsre tägliche Erfarung Erfarung geben uns folgende Dinge als Quellen derjenigen Zerrüttung an, welche wir bey allen Menschen im in natürlichen Zustande antreffen: a) Unsere Empfindungen Empfindungen haben eine viel größere grösere Stärke, als unsre übrige Vorstellungen, zumal als die Vorhersehungen der Folgen einer Sache oder Handlung. Handlung . b) Der Hang zu allem, was uns angenehme Empfindungen Empfindungen gewähret, wird um so viel stärker, da wir im Anfange unsers Lebens, ehe noch die Vernunft Vernunft erwacht, keine andere Regel, was wir begehren oder verabscheuen sollen, haben, als die Empfindungen. Daher gewöhnen wir uns, immer das zu begehren, was uns angenehme Empfindungen gewähret, die uns schon bekannt sind, und die uns die Einbildungskraft Einbildungskraft lebhaft vormahlet; dagegen fassen wir einen allgemeinen Widerwillen gegen alles, was diese stöhret störet oder einschränkt. einschränckt . c) Am frühesten aber wird der Mensch mit derjenigen Art angenehmer denjenigen angenehmen Empfindungen bekannt, welche aus Befriedigung sinnlicher Begierden Begierden, und aus dem Genuß Genusse der kleineren und vergänglichen Güter dieses Lebens entspringen. Von diesen erlangt er natürlich und ungesucht eine anschauende Erkenntnis. Erst später lernt er diejenigen angenehmen Empfindungen kennen, deren Quelle die Tugend Tugend ist. Und daß das die Tugend allemal und ohne Ausnahme wahrhaftig glücklich mache, davon würden, ohne fremde Beihülfe, die mehresten Menschen nie, und die übrigen erst spät überzeugt werden; dahingegen jeder bald und ganz von selbst gewahr wird, daß die Gesetze der Tugend ihm nicht selten den Genuß mancher gewohnten angenehmen Empfindungen untersagen, oder ihn wenigstens, zusamt zusammt dem natürlichen Freiheitstriebe Freiheitstriebe, einschränken einschräncken . d) Die unregelmäsigen Ausbrüche allerley Begierden und Neigungen Neigungen, die man schon an Kindern bemerkt, sind meistens im Grunde nichts, als Folgen wirklich guter Anlagen unserer Natur und Aeusserungen an sich unschuldiger Triebe und Kräfte, denen es aber nur , wegen Unerfahrenheit Unerfarenheit des Kindes oder Nachläßigkeit seiner Erzieher, an der gehörigen Richtung und Mäßigung fehlt. e) Daß aber der Mensch, wenn nun auch seine Vernunft erwacht ist, dennoch einen Hang hat, Der Hang nach blos bloß sinnlich sinnlicher Erkenntnis zu handeln, ohne die Vernunft zu fragen oder zu hören, wird begreiflich, wenn man bedenkt, theils, daß wir im Anfang Anfange unsers Lebens weder eine andre als bloß blos sinnliche Erkenntnis haben, noch die Folgen unsrer Handlungen zu übersehen vermögen, und uns daher frühzeitig gewöhnen, geradehin jener Erkenntnis und den ersten Eindrücken, welche die Dinge auf uns machen, zu folgen; theils, daß noch nach erlangtem erlangten Gebrauche der Vernunft, stete Auf merksamkeit auf uns selbst und sehr viele Uebung Ubung nöthig ist, um die Fertigkeit in uns hervorzubringen, jedesmal, ehe wir uns nach den schneller und von selbst entstehenden sinnlichen Begierden Begierden entschließen, vorher vernünftig zu überlegen, ob es auch gut und recht gethan seyn würde. f) e) Daß der Unterricht Unterricht von Gott, und die Bewegungsgründe ihn (den Unsichtbaren 1 Joh. 4, 20 ) zu lieben, und aus Liebe gegen ihn gut zu handeln, so wenig über den Menschen vermögen, könnte man daraus erklären, theils, daß es dem Menschen schwehr wird, seine Gedanken und Neigungen mehr auf unsichtbare, als auf sichtbare Gegenstände zu richten, 1 Joh. 4, 20. theils theils, daß er mit jenen der Mensch hiermit erst zu einer Zeit bekannt gemacht werden kann kan , da er schon zu einer Fertigkeit gelangt ist, nach bloß blos sinnlichen Trieben sich zu bestimmen; theils, daß die Reitze Reize der Sinnlichkeit Sinnlichkeit und böse Gewohnheiten Gewohnheiten nicht ohne Anstrengung und Mühe, welche der Mensch, so wie überhaupt die Anstrengung der höhern Seelenkräfte Seelenkräfte, scheuet, besieget werden können; theils, daß dem Unterrichte, man müsse gleichwohl nach diesem dem Siege ringen, allerley praktische Vorurtheile entgegen gesetzt werden. 120. Hierzu kommt noch g) f) daß nach Gottes Absicht der Mensch erst durch Unterricht Unterricht und Erziehung Erziehung zum Guten gebildet werden soll, daß aber der Unterricht von Gott bey den mehresten Menschen, zumal in ihrer Jugend, so be schaffen ist, daß Liebe Liebe zu Gott nicht leicht dadurch erweckt werden kann kan . Er ist den Fähigkeiten nicht genug angemessen, beschäftigt meist blos bloß das Gedächtnis ist meist Gedächtniswerk , wird oft zwangsweise mitgetheilet, zeigt zu wenig die Liebenswürdigkeit Gottes und der Tugend Tugend auf eine faßliche und eindringliche Art, nimmt Tugend, nimt die den Kindern begreiflichen natürlichen begreifliche natürliche guten Folgen der Frömmigkeit zu wenig zu Hülfe, giebt der Gottesfurcht wohl gar ein mürrisches Ansehen, kommt aus einem kalten Herzen, wird zu früh abgebrochen, u. s. w. h) g) Daß die Die sittliche Erziehung ist fast durch gehends so sehr mangelhaft ist . Ist sie nicht ganz verkehrt, wie sie es bey vielen, zumal solchen, die zur feinern Welt gerechnet werden wollen sollen , nur allzuoft ist, so wird doch wenigstens nicht Sorgfalt genug auf sie gewendet; man glaubt es sey genug, Tugend Tugend und Frömmigkeit Frömmigkeit zu predigen, und vergißt die so nöthige Gewöhnung zur wirklichen Ausübung derselben; ja es scheinet unmöglich, die Sorgfalt so weit zu erstrecken, daß dem ersten Anfange des Verderbens hinlänglich vorgebeugt werde. i) h) Daß böse Böse Exempel Exempel vermehren das Uebel Uebel Ubel unaussprechlich vermehren . Die meisten Menschen werden früher mit dem Laster als mit der Tugend bekannt, und saugen, durch den Umgang mit andern, schon in der frühesten Jugend verderbliche Grundsätze ein. k) i) Daß durch Durch das gesellschaftliche Leben wird die Zahl der Bedürfniße unendlich vermehrt wird , und diese sind grossentheils grosentheils der Natur nicht mehr angemessen sind . Hierdurch werden die Reize Reitze und Nahrungen der sinnlichen Begierden Begierden vervielfältiget, die Begierden bekommen mehr Nahrung Nahrungen und werden immer mehr von unsichtbaren und künftigen Gegenständen abgezogen, und die Leidenschaften werden heftiger erhitzt. Und dieses Uebel Ubel nimt nimmt zu, und wird gefährlicher mit der steigenden Kultur Kultur und Verfeinerung der Lebensart und der Künste, wofern ihm nicht die kräftigsten Mittel entgegen gesetzt werden, welche aber zum Theil die zunehmende Kultur selbst dem Menschen anbietet gesezt werden . 121. a) Diese Ursachen ‒ die zu unsrer Natur gehörige Stärke der Empfindungen Empfindungen, die Art Art, wie sich die Seelenkräfte natürlich jetzt entwickeln, und die Umstände Umstände, unter welchen dieses geschiehet ‒ könnten würden zur Erklärung des traurigen Phänomens, daß gegenwärtig das moralische Böses Böse in allen Menschen von Kindheit an angetroffen wird, hinlänglich scheinen. Aber b) über die historisch historische Frage: wann und wie dieses Verderben , welches sich bey Adam Adam ursprünglich nicht fand, zuerst angefangen habe? blieben wir in Unwissenheit scheinen können , wenn uns nicht die Bibel über diese Thatsache einigen Thatsache, wie das Menschen Geschlecht zuerst so sehr verschlimmert worden sey , einen weitern Unterricht gäbe. Sie Die Bibel leitet nämlich den Anfang und ersten Ursprung jener Verdorbenheit schon von den ersten Stammeltern des menschlichen Geschlechts und von dem freien der moralischen Verderbtheit der Menschen von dem freien Verhalten derselben der Stammeltern des ganzen Geschlechts her. Sie waren zwar unschuldig erschaf fen. ( 112. 113. ) Aber da sie an moralischer Vollkommenheit Vollkommenheit wachsen sollten, gab ihnen Gott, um dieses Wachsthum durch Uebung so schnell als möglich zu befördern, ein positives Gesetz, (welches vermuthlich sie zugleich für einer ihnen schädlichen Sache warnte.) Allein Röm. 5, 12. 19. Schon diese verscherzten ihre ursprüngliche Unschuld, und übertraten, verführt durch Reize von ausen, ( vergl. §. 87. ) welche der sinnlichen Lust Lust das Uebergewicht gaben, übertraten sie das ein von Gott ihnen gegebenes Gesetz Gesetz; sie sündigten also, verscherzten ihre ursprüngliche Unschuld Unschuld, machten sich unglücklich und wurden straffällig dadurch strafwürdig . Dieß Dies lehret die 1 Mos. 3. vorkommende Erzälung deutlich, man mag sie übrigens auch erklären wie man will : denn auch selbst bey der (kaum wahrscheinlichen) allegorisch allegorischen Erklärungsart bleibt fast Erklärungsart, ja selbst, wenn man einen Mythus Mythus hier annimmt, bleibt in der Hauptsache alles eben so, nur das positive Gesetz ausgenommen . Und eben das dieß bestätigen auch andre Schriftstellen, andere Schriftstellen. Röm. 5, 12. ff. 1 Tim. 2, 14. welche uns überdieß überdies belehren, daß seit jener Sünde der Stammeltern alle natürlich erzeugte Menschen Menschen, welche ein Alter, worin man sündigen sündigen kann, erreichen, wirklich sündigen sündigen Sünder , und daher nicht nur dem Tod, sondern auch andern Strafen strafwürdig werden. Eph. 2, 3. unter worfen seyen. (Siehe §. 125. ) c) Dieses zusammengenommen mit den in der Bibel so häufig vorkommenden nachdrücklichen Beschreibungen von der Beschaffenheit, Größe und Allgemeinheit der menschlichen Verderbtheit Verderbtheit, ( §. 115 ‒ 117. ) und mit den mannichfaltigen uns begreiflichen Ursachen dieses Uebels bey Kindern sowohl als solchen, solchen die zum Gebrauch ihrer Vernunft Vernunft gekommen sind, (§. 119. 120. ) reicht zum Unterricht Unterricht des Christen hin . Denn er wird dadurch hinlänglich belehrt, theils, daß Gott nicht Urheber der Sünde sey, sey; ( vergl. §. 95 ‒ 107. und §. 114. und 126. ) theils, wie nöthig eine gründliche Besserung Besserung und ein unausgesetztes ernstliches Ringen nach moralischer Vollkommenheit Vollkommenheit sey, um bey so vielen Hindernissen die hohe Bestimmung eines Menschen und Christen dennoch zu erreichen; theils, was zu dieser Absicht der Christ zu thun, und was er zu vermeiden habe, was zu seiner Besserung erfordert werde, und welche Quellen des Verderbens er bey sich und andern ihm Anvertrauten zu verstopfen bemühet seyn müsse. Daher auch d) die Bibel , welcher der Volkslehrer Volkslehrer hierin nachahmen sollte, keine ausführliche Belehrung gegeben hat, wie und auf was Art die moralische Verdorbenheit , welche allgemein bey den Menschen angetroffen wird, mit der Versündigung der Stammeltern zusammenhänge und in dieser gegründet sey. Will man inzwischen im Nachdenken über die Folgen der Sünde Adam Adams noch etwas weiter gehen, so kann es etwa auf folgende Weise, (§. 122 ‒ 124. vergl. Anmerk. d. zu §. 112. ) mit Rücksicht auf die in der Bibel vorkommenden Winke, zumal bey der Voraussetzung, daß Mose Moses ein wirkliches Faktum erzähle, geschehen. bey der [...] allegorischen Erklärungsart Spätestens seit Origenes (ca. 185–254) galt die allegorische Auslegung als wesentlicher Bestandteil der frühkirchlichen Hermeneutik. Die Bezeichnung „Allegorie“ (griech. ἄλλος und ἀγορεύω = „etwas anders ausdrücken“) bezog sich dabei auf diejenigen Textaussagen, die als sensus plenior („tieferer Sinn“) über den Literalsinn des Textes hinausweisen. Insofern zielte die allegorische Interpretation auf Aussagen über die Glaubenswirklichkeit, die dem Literalsinn sogar widersprechen konnten. Der sensus allegoricus wurde Teil der mittelalterlichen Lehre vom vierfachen Schriftsinn, die spätestens mit der Reformation in die Kritik geriet und von der sich auch die grammatisch-historische Hermeneutik der Aufklärung deutlich abgrenzte. Eichhorn gebrauchte in diesem Zusammenhang den Begriff des antiken Mythos, den er nicht allegorisch, sondern als typische Ausdrucksform der Kindheitsphase des Menschengeschlechts verstanden wissen wollte, und auf den Griesbach in der vierten Auflage anspielt. 122. Die Folgen der ersten Versündigung Versündigung trafen zunächst unsere Stammeltern selbst . Regellose Hierdurch geschah es, daß die Stammeltern zuförderst sich selbst die schlimmsten Folgen zuzogen. Unregelmäsige Begierden Begierden waren nun einmal erweckt erregt, und hatten den Weg zu ihrer Befriedigung gefunden. Die sinnlichen Triebe wurden unordentlich heftig, und erregten, von unregelmäsigen Bewegungen im Körper verstärkt, (welche vielleicht zum Theil aus den Wirkungen der Frucht, die nicht für sie zum Genusse Genuße bestimmt war, herrührten), herrührten,) erregten sie und vor welcher sie waren gewarnt worden, herrührten,) herrührten,) einen Tumult der Leidenschaften Leidenschaften. 1 Mos. 3, 7. Das ihrer Lage angemessene Gleichgewicht war aufgehoben. Heiterkeit Heiterkeit des Gemüth Gemüths und Ruhe des Gewissen Gewissens waren verlohren, und dafür Bewußtseyn Bewustseyn der Schuld gekommen. In die Stelle der kindlichen Liebe gegen Gott trat knechtische Furcht Furcht, mit ihrer Wirkung, der Furcht. V. 10. Daraus entstund Abneigung von Gott und Verstellung. V. 8–13. 8.–13. Und von diesem allen allem mußten sich unausbleiblich die übeln Folgen durch den ganzen Rest des Lebens der Stammeltern zeigen. zeigen . Auch der Körper fühlte muste die Folgen der Versündigung und der nun rege gewordenen unordentlichen Begierden und stürmenden Leidenschaften; er fühlen, Versündigung, ward zerrüttet und geschwächt, und ganz unvermeidlich dem Tod Tode, so wie itzt jezt jeder Mensch ihn erfahren erfaren muß, unterworfen. V. 19. 22. Und aus weiser Güte Gottes gieng auch in den äussern äusern glücklichen Umständen der Menschen eine Veränderung vor, die ihnen nicht anders als höchstempfindlich seyn konnte, so wohlthätig sie auch war. V. konte. v. 16. 17. 23. 24. So folgte schon bey den Stammeltern unsers Geschlechts physisches Uebel Uebel dem moralischen auf dem Fuße Fuse nach. 123. Von ihnen verbreiteten sich nun die schlimmen Folgen jener Sünde weiter Hiernächst aber verbreiteten sich auch der Versündigung der Stammeltern üble Folgen über ihre ganze Nachkommenschaft . Denn es wird nunmehr a) Nachkommenschaft , auf welche nunmehr, vermittelst der natürlichen Zeugung eine nicht nur nothwendig dem Tod unterworfene, Röm. Zeugung, eine dem Tode nothwendig unterworfene Rom. 5, 12. 15. 17. 1 Cor. 15, 22. Röm. 6, 6. 23. sondern auch und zerrüttete Natur auf alle Menschen fortgepflanzt. Diese Zerrüttung Zerrüttung (welche von derjenigen Verderbtheit, die aus un srer oder andrer Menschen Nachläßigkeit und Schuld entstehet, eben so wohl als von den wesentlichen Schranken unsrer Natur und von der nothwendig zu derselben gehörigen Sinnlichkeit Sinnlichkeit und deren unvermeidlichen Folgen unterschieden ist), ist,) bestehet nun zwar b) nicht , wie einige gewähnt haben, in einem angebohrnen Haß gegen alles Gute und Gott selbst; oder in angebohrnen Natur, die zwar nicht mit sündlich sündlichen Fertigkeiten, oder darin, daß der Mensch unwissend und ohne Fertigkeit im Guten auf die Welt kommt. Es läßt sich auch nicht behaupten, daß, falls unsre Eltern Stamm- und übrige Voreltern sämtlich ihre Unschuld bewahret hätten, die Empfindungen schwächer als andre Vorstellungen auf uns gewirkt, oder die Seelenkräfte Seelen kräfte auf eine völlig andre Art, als itzt geschieht, sich entwickelt haben würden: obgleich c) gewiß ist, wohl aber mit sündhaften Beschaffenheiten behaftet ist, fortgepflanzt wird. Hätte Adam nicht gesündigt, so würden die von ihm entsprossene Menschen nicht mit eben diesen Beschaffenheiten und Dispositionen zur Welt gekommen seyn; und sie würden, so lange sie gleichfalls schuldlos geblieben wären, zwar immer fehlbar gewesen seyn, aber doch in einem ganz andern Zustande, als jetzt, sich befunden haben, den wir aber genauer zu beschreiben unvermögend sind. Wir wissen freilich nicht anzugeben, wie sich die Seelenkräfte Seelenkräfte auf eine völlig andere Art, als jetzt geschiehet, hätten entwickeln sollen; und eben so wenig können wir behaupten, daß unsre Empfindungen minder starke Eindrücke auf uns gemacht haben würden. Aber es ist doch gewis, theils, daß im angenommenen Fall die Entwickelung unsrer Kräfte unter ganz andern Umständen vorgegangen seyn, mithin und also auch einen ganz andern Gang genommen haben , und vermuthlich geschwinder erfolgt seyn würde; theils, daß statt aller §. 120. angezeigten Beförderungsmittel der Verdorbenheit Verdorbenheit moralischen Verderbtheit , eben so viele Beförderungsmittel der sittlichen Vollkommenheit Vollkommenheit Frömmigkeit würden statt gefunden haben; daher dann haben. Daher , so natürlich es itzt jezt ist, daß die Vernunft Vernunft in die Sklaverey der Sinnlichkeit geräth, es eben so natürlich würde es alsdann gewesen seyn würde , daß erstere sie die über letztere ihr gebührende Herrschaft über diese behauptet hätte. Sondern d) jene Zerrüttung bestehet in gewissen angebohrnen und von unsern Voreltern ererbten verkehrten Beschaffenheiten oder Dispositionen Dispositionen Dispositionen unsrer Natur. Diese würden die Menschen, wenn ihre Voreltern nicht gesündigt hätten, nicht mit auf die Welt gebracht haben, und sie würden, so lange sie gleich falls schuldlos geblieben wären, zwar immer fehlbar fehlbar gewesen seyn, aber doch in einem andern Zustand als itzt, den wir aber genauer zu beschreiben unvermögend sind, sich befunden haben. 124. Diese fehlerhafte angeerbte Disposition Disposition mag wohl a) zunächst zunächst im Körper zu suchen seyn, und vielleicht vielleicht in einer Schwäche und allzugrossen allzugroßen Reizbarkeit der Nerven und in der Leichtigkeit, mit welcher das Blut bey sinnlichen Reizen allerley Art in allzuheftige Wallung geräth, bestehen, wodurch dann auch die sinnlich sinnlichen Triebe mehr Schnelligkeit und Heftigkeit bekommen, als daß die Vernunft sie leicht im Zaume halten könnte, und als sie vermuthlich in einem fortdauernden Stande der Unschuld Unschuld gehabt haben würden. Es läßt sich wenigstens begreifen, Daß aber, über dieses alles, eine angebohrne und von unsern Voreltern ererbte Zerrüttung der Natur zum Grunde liege bey der jetzigen Disposition unsrer Seele, nach welcher die sinnlichen Begierden von dem Augenblicke an, da die Vernunft wirksam zu werden beginnet, über diese ein unregelmäsiges Ubergewicht hat; und daß mithin nicht alles einzig und allein aus den §. 119. bemerkten Ursachen herzuleiten sey: wird um so weniger unglaublich scheinen, wenn man bedenckt, daß Zerrüttung Zerrüttung der Seele bey den Stammeltern nicht habe seyn können, ohne Zerrüttung Zerrütung ihrer Körper Körper; (der muthmaslichen Wirkung der genossenen Frucht nicht zu gedenken); gedenken;) des Körpers; daß zerrüttete Körper natürlich keine andere als gleichfalls zerrüttete Körper erzeugen können; und daß die Zerrüttung des Körpers der Kinder sich unausbleiblich ihrer sich der Seele Seele mittheile. Ob aber auch eine verkehrte Disposition Disposition b) unmittelbar unmittelbar in die Seele der Kinder von den Voreltern übergehe, ist weder nöthig noch auch nicht wohl möglich zu entscheiden , indem die Bibel hierüber keine deutliche und bestimmte Belehrungen giebt . Inzwischen, obgleich lasterhafte Neigungen der Eltern nicht immer auf die Kinder forterben, so scheint es doch nicht unmöglich nicht unmöglich mittheile; und daß man nicht sehe, warum es unmöglich seyn sollte, sondern vielmehr es an sich schon für glaublich halten müße , daß eine verkehrte Disposition Dispositionen des Gemüths und unordentliche Neigungen , welche in der ganzen langen Reihe der Voreltern ohne Ausnahme , wenn schon mit tausernderley Modifikationen Modificationen , angetroffen wird werden , auf die Disposition der Seele und die Neigungen der Kinder einen Einfluß habe. Die eigentliche Beschaffenheit aber dieser angeerbten Disposition der Seele, falls man eine solche annimmt, läßt sich anders nicht, als durch ihre Folgen beschreiben, welche darin gesetzt werden müßten, daß die Vernunft Vernunft so sehr leicht von der Sinnlichkeit überwältiget wird; daß wir, ohne ausserordentliche auserordentliche Reize und Verführungen und bey einer nicht sorglosen Erziehung Erziehung doch viel leichter bös werden, als bey aller möglichen angewandten Mühe gut u. s. f. haben. 125. Diese verkehrte der hohen Bestimmung des Menschen entgegen laufende Disposition, mit welcher itzt jezt alle natürlich erzeugte Menschen geboren gebohren werden, wo sie auch immer ihren eigentlichen Sitz haben und worin sie bestehen mag, verursachet, daß es keinen solchen Menschen, welcher zum Gebrauch kan Gott nicht anders als misfällig seyn. Es ist auch kein Mensch, der zum Gebrauche seiner Vernunft Vernunft gelangt ist, giebt, welcher nicht Gottes Gesetz mannichfaltig überträte, und daher vor Gott nicht strafwürdig strafwürdig wäre. Eph. 2, 3. Doch ist gewiß gewis , a) daß allein allein um des angebohrnen Verderbens willen niemand verdammt niemand verdammt werde; vergl. Röm. 5, 15. 18. daher wir wegen des künftigen Schicksals der Kinder, welche vor erlangtem Gebrauche der Vernunft versterben, versterben (auch der ungetauft ungetauften) unbekümmert seyn dürfen; b) daß die Zerrüttung Zerrüttung der Natur des Menschen die Moralität Moralität seiner freien Handlungen keineswegs keineswegs aufhebe, noch deren Strafbarkeit, wenn sie böse sind, wegnehme, oder dem Menschen zur Entschuldigung Entschuldigung diene. Röm. 1, 20. Denn hat gleich der Mensch natürlich einen Hang zum sündigen sündigen zur Sünde , und reizt ihn gleich seine eigene Lust zur Sünde, Jak. 1, 14. so muß er doch nicht sündigen sündigen, und am wenig sten ist er gezwungen gerade diese oder jene Sünde zu begehen, sondern er kann durch seine Vernunft kan, vermöge seiner natürlichen Kräfte Gott erkennen, Röm. 1, 20. hat ein Gesetz von Gott ins Herz geschrieben, Röm. 2, 15. ist mit sehr mannichfaltigen natürlichen Anlagen, das was dieses Gesetz fordert, zu thun, versehen, (§. 114. ) kann kan daher Gutes thun und Böses meiden, ( Ebendas. §. 116. ) und Gott verschafft jedem Menschen so viele Hülfen, als nöthig sind, die unordentliche Sinnlichkeit Sinnlichkeit zu bändigen, und urtheilt über jeden nach dem Gebrauche, den er von den ihm dargebotenen Mitteln gemacht hat. Röm. 2, 12. 126. Man muß sich nicht nicht einbilden, daß durch Adam Adams Sünde der von Gott gemachte Plan Plan zernichtet der von Gott gemachte Plan zernichtet worden sey. Vielmehr hat der Allwissende jene Sünde mit allen ihren Folgen vorhergesehen, (§. 12 .) und der Allweise und Allgütige Vater Vater der Menschen hat von Ewigkeit her von Ewigkeit her beschlossen dies dieß alles zuzulassen von Ewigkeit her beschloßen dieß alles zuzulaßen . (§. 66. 44. c c. 67. 75. ) Es muß also der unendliche Verstand Verstand des Allerheiligsten erkannt haben, daß durch diese wirklich gewordene Reihe von Veränderungen, am Ende und im Ganzen genommen, die größte gröste mögliche Summe des Guten für das menschliche Geschlecht und das Geisterreich erhalten werden würde, daß hingegen dieß dies nicht zu erreichen gewesen wäre, wenn Gott den die ersten Mensch Menschen noch vollkommener erschaf fen, oder alle Gelegenheit zu fehlen von ihm ihnen entfernt, oder ein anderes menschliches Individuum an Adam Adams Stelle gesetzt, oder diesen in jenem kritischen Zeitpunkte durch über natürliche übernatürliche Einwirkungen vor dem Sündigen sündigen sündigen gesichert, oder die Folgen seines Fall Falles auf seine Nachkommen übernatürlicher übeenatürlicher Weise gehindert hätte. Ja, es ist so schwehr nicht einzusehen, wie es zugehe, daß selbst die Sünde zur Vermehrung des Gutes Guten die Sünde zur Vermehrung des Guten und zur Veredlung Veredlung des Menschen mitwirken mitwirken müsse, und daß der Mensch ohne Fehlbarkeit unfähig seyn würde, alle ihm mögliche Stufen der Vollkommenheit durchzulaufen, und eben hierdurch von einer Stufe der Glückseligkeit Glückseligkeit zur andern, auf eine moralisch moralische Art, sich hinaufzuschwingen. Und so ist bey dem Menschen, so wie in der ganzen Welt, alles in steter successiver Entwickelung, und stetem Emporstreben nach höherer Vollkommenheit Vollkommenheit. Und Gott weiß das Böse (das ihm immer misfällig, und das an sich immer strafbar bleibt), bleibt,) zu grösserem gröserem größerem Guten anzuwenden. – So kannte dann auch Gott schon von Ewigkeit her die Mittel, wodurch die Wiederherstellung Wiederherstellung des Menschengeschlechts bewirkt werden würde, übersahe den ganzen ganzeu Erfolg derselben, und beschloß, mit der Zulassung des Falles, zugleich auch ihre wirkliche Anwendung. 127. Sollte dem so sehr in Verfall gerathenen Menschengeschlecht geholfen werden , so mußten musten Mittel geschaft geschafft werden, die hinreichten a) den Verstand der Menschen über ihre Bestimmung und Pflichten aufklären aufzuklären; b) sie von der Liebe Gottes, und von dessen Fürsorge für sie und ihre ewige Wohlfarth, zu versichern; c) versichern, und einen festen Grund zu legen, auf welchen sich ihre Zuversicht stützen könnte, daß die verdienten Strafen ihnen erlassen werden, und sie des göttlichen Wohlgefallens wieder fähig seyn seyen ; d) c) zur Liebe und Vertrauen zu Gott sie kräftig zu reizen; e) d) die unregelmäßige unregelmäsige Gewalt der unordentlich unordentlichen Begierden so zu vermindern, daß die Vernunft Vernunft wieder die Herrschaft über sie führen könnte; f) e) sie dahin zu bringen, daß eine Fertigkeit in einem aus Liebe und Gehor sam gegen Gott entspringenden Bestreben nach allgemeiner moralischer Vollkommenheit Vollkommenheit in ihnen entstünde. 128. a) Die hiezu dienlichen Mittel hat der allweise Gott nach einem ganz freien Rathschluß Rathschlusse (§. 67. ) festgesetzt, 1 Cor. 1, 21. 23. Col. 1, 19. 20. Luc. 22, 22. Act. 4, 27. 28. und aus unendlicher Liebe und Erbarmung gegen das gefallene Menschengeschlecht veranstaltet . Joh. 3, 16. Röm. 5, 8. Eph. 1, 1. 7. 2, 4. Tit. 3, 4–7. 1 Joh. 4, 9. 10. 19. b) Der Mittelpunkt aber der von allen auf die Wiederherstellung Wiederherstellung der Menschen abzielenden Anstalten, ist die durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum geschehene Erlösung derselben. derselben 1 Cor. 1, 17. 18. 23. 24. 2, 2. 3, 11. 1 Tim. 1, 15. Hebr. 5, 9. Röm. 5, 21. Durch sie wird alles vollständig bewirkt, was nur (nach §. 127. ) dazu gehört, die in Verfall gerathenen gerathene Menschen zu Erreichung ihrer grossen grosen großen Bestimmung Bestimmung wieder geschickt zu machen, 1 Cor. 1, 23. 24. 30. indem durch sie die Menschen theils von den Strafübel Strafübeln und der Furcht dafür befreiet, theils und der höchsten Beweise der Gnade Gottes empfänglich gemacht werden. Joh. 3, 16. Eph. 1, 7. 2 Cor. 5 25 , 14. 15. 19 – 6, 1. Röm. 8, 3. 4. Col. 1, 14. Tit. 2, 14. c) Röm. 8, 3. 4. Und auf diese Erlösung Erlösung hatten schon die frühern Anstalten Gottes ihre Beziehung; vornemlich vornehmlich die in der Familie und unter den Nachkommen Abraham Abrahams gemachten, jedoch zum Theil auch die unter andern Völkern getroffenen. Sie waren Vorbereitungen, welche die Weisheit Gottes für nöthig fand, Gal. 3, 19. 23 23. – 4, 5. auf die d) von Gott bestimmte Zeit , Gal. 4, 4. Eph. 1, 10. in wel cher der ewige Rathschluß Gottes Eph. 1, 4. 1 Petr. 1, 20. ausgeführt werden sollen sollte . sollte. Gal. 4, 4. Eph. 1, 10. 25, 14. Die Zahl „25“ im Verweis der vierten Auflage ist im Druck vermutlich aus „2. Cor. 5“ (vgl. vorherige Auflagen) zusammengeschmolzen. Gemeint ist daher wohl 2Kor 5,14. 129. a) Gleichwie die Liebe Liebe Gottes über alle Menschen sich erstreckt, Joh. 3, 16. Röm. 2, 11. 10, 12. 11, 32. 1 Tim. 2, 4. 5. Tit. 3, 4. so verordnete er auch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum zum Erlöser aller Menschen. Joh. 3, 16. Röm. 5, 15. 18. 2 Cor. 5, 14. 15. 1 Tim. 2, 6. Tit. Tit . 2, 11. b) Weil aber die Natur der Sache mit sich bringet, daß zur wirklichen Theilnehmung an den Früchten der Erlösung die freie Einwilligung Einwilligung der Menschen und die Befolgung einer ihnen vorgeschriebenen Ordnung erfordert werde; Marc. 16, 16. Joh. 3, 15–18. Röm. 1, 16. 1 Cor. 1, 18. welches ohne Kenntnis von derselben nicht möglich war; Joh. 17, 3. so war nöthig, daß Gott die geschehene Erlösung, und die Bedingungen, unter welchen man an ihr Antheil bekommt, bekannt machte bekannt machte . Röm. 10, 13–17. c) Allein Geschichte und Erfahrung Erfarung Erfarung bezeugen, daß diese Bekanntmachung nicht unter allen Völkern aller Zeiten und bey allen Menschen geschehen sey; (§. 7. nr. 6.) und die Bibel lehret, daß dieser Unterschied auf einem freien Rathschluß Rathschlusse Gottes , welcher sich auf das untrüglich eingesehene Beste des Ganzen gründet, Röm. 11 1 , 12–32. 11–32. eben so beruhe in Absicht der Personen und der Zeit, Röm. 8, 30. 9, 6–31. 11–21. 11, 5. 6. Eph. 1, 4–6. 9. 11. 2, 8. 9. Col. 1, 26. 27. 2 Tim. 1, 9. 1 Cor. 1, 30. 2, 7. Röm. 16, 25. 26. 1 Cor. 2, 7. Eph. 3, 10. 11. wie ehemals die den Nachkommen Abraham Abrahams vor andern Völkern verliehenen Vorzüge Röm. 3, 1. 2. 9, 4. 5. 11, 1. 2. 28. Eph. 2, 11. 12. gleichfalls einen freien Rathschluß Gottes, nicht aber ein vorhergegangenes vorzügliches Verdienst, zum Grunde hatten. Röm. 9, 11. 12. Röm. 1, 12–32. In der vierten Auflage ist wohl Röm 11,12–32 gemeint. 130. a) Durch was für Mittel nun Gott diejenigen diejenige Menschen zu ihrer grossen grosen großen Bestimmung Bestimmung führe, welchen die Kenntnis der geschehenen Erlösung Erlösung, und der Ordnung Ordnung Ordnung, in welcher man an ihr theilnimmt, mangelt , darüber können wir unbekümmert seyn, ob wir uns gleich bey einigem Nachdenken von der Wahrheit überzeugen können, daß Gott auch an ihnen sich nicht unbezeugt gelassen habe. Act. 14, 16. 17. b) seyn. Genug, daß es der unendlichen Weisheit nicht an Mitteln hiezu fehlen kann kan ; daß auch sie vernünftige, und mit Fähigkeiten und Anlagen zu höherer Glückseligkeit Glückseligkeit begabte begnadigte Geschöpfe Geschöpfe Gottes sind; daß er der allgütige Vater aller Menschen ohne Unterschied ist, (§. 129. a.) Röm. 10, 12. 1 Tim. 2, 5. Tit. 3, 4. der aller Menschen wahres Wohl ernstlich will, will; Röm. 11, 32. 1 Tim. 2, 4. 2 Petr. 3, 9. Ezech. 33, 11. Matth. 23, 37. und von niemand mehr fordert, als ihm zu leisten möglich ist; und daß Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus zum Besten aller Menschen (§. 129. a.) gestorben ist . ist. c) ist. (§. 129. ) Uns kommt nur zu, die jenige Anweisung Anweisung zur Seligkeit zu wissen und zu befolgen, welche uns Christen in der Bibel gegeben ist; nicht aber andere zu richten und zu verdammen. 131. *) a) Von Ewigkeit her ist es der unveränderliche Wille Wille Gottes, daß alle Menschen so vieler Glückseligkeit theilhaftig werden sollen, als nur ihre Empfänglichkeit verstattet; (§. 48. 43. ) folglich ist es auch sein Wille Wille, daß alle Menschen zur Seeligkeit Seeligkeit Seligkeit des künftigen Lebens gelangen sollen , die nicht durch unterlassenen Gebrauch der ihnen möglichen Mittel, und durch Widerspenstigkeit gegen die von Gott festgesetzte und ihnen bekannt gemachte Ordnung Ordnung, sich selbst von derselben ausschliessen ausschließen . Marc. 16, 16. b b. ) Da nun Gott das freie Verhalten eines jeden einzelnen Menschen in Absicht auf anf die Ordnung, welche er man befolgen muß um selig werden zu können, von Ewigkeit vorhergesehen hat; so weiß er auch von jedem einzelnen Menschen untrüglich voraus, ob auch er werde selig werden, oder nicht. c) Und da der Rathschluß Rathschluß Gottes über die Welt, alle Dinge und alle Veränderunden Veränderungen derselben, die jemals wirklich werden, umfasset; (§. 67. b. ) so sind auch die Schicksale Schicksale jedes Menschen unmittelbar nach seinem Tode, in diesem ewigen Rathschlusse Rathschluße Gottes mit begriffen. d) Es wird daher auch dieser Theil des göttlichen Rathschlusses göttl. Rathschlußes eben so gewiß gewis vollzogen, und ist eben so unveränderlich, als alle andere Theile desselben, weil er auf einer untrüglichen Vorhersehung Vorhersehung beruhet, und die einem jeden Menschen vorgeschriebene Ordnung eben so unveränderlich ist, als es der Wille Gottes ist, jeden jedem der sie befolgt, aber auch nur diesen, selig zu machen. *) Was dem Christen von der so genannten Prädestination Prädestination allenfalls zu wissen nützlich seyn könnte, läßt sich sehr kurz, wie hier geschehen ist, zusammenfassen. Ohnehin fällt der Anlaß zu manchen Mißverständnissen von selbst weg, wenn der Lehrer die §. 129. c. angeführte und andre diesen ähnliche änliche Stellen der Bibel bey Gelegenheit richtig erklärt. Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus der Wiederhersteller des Menschen-Geschlechts *) Menschen Geschlechts . *) So weitläuftig in der Dogmatik Dogmatik a) die Abschnitte von den Naturen Christi und deren Vereinigung zu Einer Person durch die von jeher darüber geführten Streitigkeiten geworden sind, so kann und soll doch der Volkslehrer Volkslehrer, der zum Inhalt seiner Belehrungen nur das gemeinnützige und gemeinver ständliche auszuwählen hat, sich kurz darüber fassen; und auch das wenige, was er darüber sagt, muß immer genutzt werden, um Ehrfurcht für unsern Herrn und Erlöser einzuprägen und das Vertrauen auf ihn zu stärken. b) Auch ist es für die jetzigen Christen nicht eben nöthig, die Wahrheit, daß Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus der Meßias Meßias Messias sey, sehr umständlich durch gehäufte Stellen des A. T. zu erweisen, ob sie gleich nicht ganz mit Stillschweigen übergangen werden kann. kann . c) Desto ausführlicher müssen die Christen von den eben so mannichfaltigen als grossen großen Verdiensten Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu um das menschliche Geschlecht unterrichtet werden, und zwar nicht nur von denen, die er um uns durch sein Leiden und Sterben hat, sondern auch von denen, welche er durch sein ganzes Leben und durch die Führung seines Lehramt Lehramts sich um uns erwarb. Durchgehends ist er als unser grosser großer Wohlthäter, als der Gegenstand unsrer innigsten Liebe, Liebe Dankbarkeit und Verehrung, und, mit gehörigen Einschränkungen, als Muster der Nachahmung Nachahmung vorzustellen ; in welcher letzten Rücksicht auch der Satz, daß er ein wahrer Mensch wie wir gewesen, in seiner wahren Wichtigkeit erscheint . d) Die Absicht und die Früchte seines Todes sind weder einzig und allein auf die Vergebung der Sünden einzuschränken, aber noch weniger ist dieser wichtige Nutzen Nutzen desselben den Christen aus den Augen zu rücken. Nur muß bey der Betrachtung dieses Zweck Zwecks der Leiden und des Todes Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu theils unterschieden werden, nicht nur die simple Lehre der Bibel von dem, was spekulirende Theologen wohlmeinend hinzugesetzt haben, sondern auch, was die Bibel ganz deutlich und oft lehrt von dem, was nicht alle Wahrheitsuchende Verehrer derselben mit gleicher Klarheit in ihr sehen: durch welche Unterscheidung die Ueberzeugung, indem man stufenweis stufenweis vom deutlichen zum schwehrern fortschreitet, z. B. §. 142. 143. 144. erleichtert, erleichtert und zugleich verhütet wird, daß kein Schriftbeweis weiter als seine Beweiskraft reicht, ausgedehnet werde; theils muß diese ganze Lehre so behandelt werden, daß der Christ nicht weniger Antriebe zur christlichen Tugend Tugend und Frömmigkeit Frömmigkeit, als Gründe zur Beruhigung Beruhigung in ihr finde. e) Es muß der Unterricht von dem, was Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus zu unserm Besten gethan hat, nicht mit seinem Tode oder seiner Auferstehung abgebrochen, sondern es muß auch gezeigt werden, wie viele Wohlthaten Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus , auch nach seiner Erhöhung, den Menschen erwiesen hat und noch erweiset. Wiederhersteller des Menschen-Geschlechts Die Anspielung auf Gotthold Ephraim Lessings (1729–1781) religionsphilosophisches Hauptwerk Die Erziehung des Menschengeschlechts (1777/80) erklärt sich aus der geschichtsphilosophischen Ausweitung des Perfektibilitätsgedankens im Zeitalter der Aufklärung. Zur ursprünglichen Bedeutung der menschlichen „Vervollkommnungsfähigkeit“ tritt immer häufiger die Annahme einer faktisch sich vollziehenden sittlich-rationalen Entwicklung zum Besseren hinzu. Sie korrespondiert mit der zunehmenden Selbstwahrnehmung des aufgeklärten Menschen als entwicklungsfähiges, geschichtliches Wesen. Es ist daher das Menschengeschlecht oder die Menschheit, von der geschichtliche Perfektibilität ausgesagt wird. Als aufklärerischer Religionsstifter habe der Mensch Jesus Christus durch Lehre, Vorbild und todesmutige Treue den moralischen Fortschritt der Menschheit befördert. Die Absicht, dessen Einzigartigkeit nicht als Widerspruch gegenüber der menschlichen Geschichte, sondern als ihren Faktor und Wendepunkt zu erklären, sollte die deistische Alternative zwischen Vernunft oder Offenbarung allmählich als Hauptthema des theologischen Diskurses verdrängen. Streitigkeiten Griesbach spielt auf die weitreichenden Kontroversen um Person und Wirken Jesu Christi an, in denen sich seit der Mitte des 18. Jh.s ein Bruch mit der traditionellen Christologie vollzog. Wo die Lehren von den zwei Naturen Christi bzw. von seinem stellvertretend-satisfaktorischen Heilswerk nicht mit aller Härte auf den Prüfstand gestellt worden sind, fehlten sie nicht selten gänzlich – insbesondere in Predigt und Unterricht. Neben den traditionskritischen Versuchen des Sozinianismus, die überkommenen Lehren als bibel- und vernunftwidrig zu bestreiten, konnte der sich von geschichtlicher Überlieferung unabhängig machende und rein „rational“ argumentierende Deismus bezüglich Jesus Christus sogar weitgehend schweigen. Und auch im Angesicht des Pantheismus etwa eines Baruch de Spinoza (1632–1677) wurde die traditionelle Christologie funktionslos. Für die deutsche protestantische Aufklärung wurde die von Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) formulierte Christologie wegweisend, nach der Christus durch seine Vollendung der Gesetzgebung des Mose als Stifter der aufgeklärten Religion und schließlich als zureichender Grund Gottes für die Erschaffung und Regierung der Welt in den Blick kam ( Essais de théodicée , 1710). Denn die beste aller möglichen Welten musste nach dieser Denkweise auch ein vollkommenes Geschöpf enthalten. muß [...] unterschieden werden [...] die simple Lehre der Bibel von dem, was spekulirende Theologen wohlmeinend hinzugesetzt haben Griesbachs Unterscheidung zwischen „biblischem Unterricht“ und dogmatisch-spekulativer Theologie ist von seinem Schüler Johann Philipp Gabler (1753–1826) zum fundamentaltheologischen Programm ausgearbeitet worden: Während sich die biblische Theologie historisch-kritisch mit den Schriften und ihren Entstehungssituationen auseinandersetze, besitze die dem geschichtlichen Wandel selbst ausgesetzte dogmatische Theologie eher didaktischen Charakter. Sie ziele darauf ab, die von der biblischen Theologie herausgearbeiteten normativen Grundwahrheiten religionspraktisch anschlussfähig zu machen, indem sie sie im Horizont der durch göttliche Erziehung gewirkten Perfektibilität des Christentums reinterpretiert ( De iusto discrimine theologiae biblicae et dogmaticae , 1787). Gabler trat 1804 das exegetisch-theologische Erbe seines Lehrers in Jena an und überführte von hier aus die neologische Bibelwissenschaft ins 19. Jh. 132. *) Die Israelitischen Propheten hatten eine Person Person angekündigt , (§. 14. d.) welche welcher nicht nur, um die Menschen von Sünden Sünden und den unglücklichen Folgen derselben zu befreien, unschuldig die größten grösten Leiden und selbst den Tod erdulden erdulten , Jes. 53. vergl. Luc. 24, 44–46. 1 Cor. 15, 3. 1 Petr. 1, 10. 11. 2, 22–25. Act. 8, 32–35. Luc. 22, 37. Jes. 53. sondern auch und und eine allgemeine geistige Religion stiften, Ps. 40, 7. 8. 9. vergl. Hebr. 8, 6–13. 10, 1–9. Ps. 40, 7–9. und sondern auch sondern auch in dieser den vollkommen sten Unterricht Unterricht ertheilen, Ps. 40, 10. 11. und wahre Erkenntnis vergl. Joh. 1, 17. 18. und wahre Verehrung Gottes unter allen Völkerschaften verbreiten verbreitet werde. werde Röm. 15, 9–12. Jes. 11, 10. Ps. 22, 28–32. Jes. 11, 10. Und weil sie diese Person, welche aus den Nachkommen Abraham Abrahams und aus der Familie David Davids abstammen sollte, Matth. 22, 42. Jes. 11, 1. 10. Matth. 22, 42. vergl. 1 Mos. 22, 18 18. 2 Sam. 7, 13. 16. am häufigsten unter dem Bild Bilde eines grossen grosen großen Königs vorstelleten, Ps. 110. Jes. 11, 1–5. 10. Marc. 11, 10 10. Luc. 19, 38. 1, 32. 33. Matth. 22, 43–46. Ps. 110. Jes. 11, 1–5. 10. der sein (moralisches Joh. 18, 36. 37.) 37) moralisches Reich, Joh. 18, 36. 37. Jes. 9, 7. das Reich Gottes, Matth. 3, 2. Marc. 1, 15. über die ganze Welt ausbreiten werde; Röm. 10, 20. Jes. 53, 10. 11 11. 12. 65, 1. 66, 18–21. 53, 10–12. so nennte nennete man diesen erwarteten Sohn David Davids den Gesalbten des Herrn, oder Meßias Meßias Messias , Joh. 4, 25. vergl. 1 Sam. 24, 7. und den Sohn Gottes . Matth. 16, 16. 16. vergl. §. 54. c. *) Für die jetzigen Christen ist nicht eben nöthig, die Wahrheit, daß Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus der Meßias sey, sehr umständlich durch gehäufte Stellen des A. T. zu erweisen, ob sie gleich nicht ganz mit Stillschweigen übergangen werden kann. 133. Als man zur Zeit der Kaiser Augustus Augustus und Tiberius Tiberius diese Person Person begierigst erwartete, Luc. 2, 25. 3, 15. Joh. 1, 19. ff. 45. 4, 25. Matth. 11, 3. und alles zu ihrem Empfang in der Welt hinlänglich vorbereitet war, auch Johannes der Täufer Johannes der Täufer auf göttlichen Befehl Luc. 3, 2. Joh. 1, 6. Matth. 21, 25. die Aufmerksamkeit des jüdischen Volks Volcks aufs neue rege gemacht hatte; trat endlich Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus auf, und erklärte auf die glaubwürdigste Art, (§. 14. ) er sey der versprochene Meßias Messias oder Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus : Christus ; Matth. 16, 16. 17. 20. 26, 63. 64. Joh. 4, 25. 26. vergl. Luc. 2, 11. welche Versicherung auch seine Apostel wiederhohlten. Joh. 20, 31. 1 Joh. 2, 22. 23. Act. 2, 36. Und an ihm findet man nicht nur jene Hauptkennzeichen des Meßias Messias , sondern Gott hat auch die Vorfälle seines Lebens so eingerichtet, daß eine grosse grose Menge anderer Umstände bey ihm eintraf, welche die Propheten von ihm vorausgesagt hatten, oder welche wenigstens, nach damals gewöhnlicher Auslegungsart Auslegungsart, an dem Meßias Meßias Messias erwartet wurden. Ps. 22 , u. s. w. Vergl. §. 14. c. 134. *) Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus war a) ein wahrer Mensch Mensch , 1 Tim. 2, 5. Hebr. 2, 6. 7. 9. 11. 17. Phil. 2, 7. 17. von Maria Maria , einer Jungfrau, ohne Zuthun eines Mannes, durch eine wunderthätige Wirkung Gottes, Matth. 1, 18. 20. Luc. 1, 31. 34. 35. empfangen, und gebohren; Gal. 4, 4. Röm. 1, 3. Röm. 9, 5. Luc. 2, 5. 6. 7. jedoch ohne diejenige sündhafte Beschaffenheit verkehrte Disposition , mit welcher alle übrige Menschen (§. 123. 124. ) auf die Welt kommen, kommen. 1 Joh. 3, 5. Hebr. 4, 15. 25. 7, 26. 2 Cor. 5, 21. wie auch ohne der Nothwendigkeit zu sterben unterworfen zu seyn. Joh. Joh, 10, 18. vergl. Röm. 6, 23. Uebrigens aber Er hatte er eben so wohl eine wahre menschliche Seele Seele, Luc. 2, 40. 52. Marc. 13, 32. Joh. 11, 33–35. Luc. 19, 19. 41. 12, 50. Matth. 26, 37. 38. 39. als einen wahrhaftig menschlichen Leib Leib. Hebr. 2, 14. Aber Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus war nicht ein gemeiner oder blosser bloßer Mensch, sondern b) Mit diesem Menschen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu aber vereinigte sich von seinem ersten Entstehen an der Logos Logos jener erhabenste Geist , welcher wahrer wesentlicher Gott Gott , obgleich vom Vater verschieden (§. 54 – 58 54 – 58. ) ist, c) vereinigte sich mit dem Menschen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu von dessen erstem Entstehen an ist, (§. 54 – 58. ) auf die innigste, unzertrennlichste und in ihrer Art einzige Weise, Joh. 1, 14. Hebr. 2, 14. dergestalt, daß dergestalt daß, obgleich der wesentliche Unterschied der göttlichen Natur von der menschlichen nicht aufgehoben worden ist, dennoch der Logos dieser erhabenste Geist mit den dem Menschen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu nur Einen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus Christus , Eine Person ausmacht, ( 1 Cor. 8, 6. 1 Tim. 2, 5. ) Hebr. 1, 3. 1 Tim. 3, 16. in welchem die Gottheit mit der Menschheit Menschheit, ohne daß der wesentliche Unterschied zwischen beiden aufgehoben wäre, auf das genaueste vereiniget ist welcher zugleich Gott ist und Mensch ; daher sowohl die Handlungen, wozu diese beide Naturen das Ihrige beitragen, Gal. 3, 13. 1 Joh. 3, 8. Hebr. 1, 3. als auch das, was entweder der Gottheit Gottheit oder der Menschheit Menschheit jeder Natur eigen ist, dem ganzen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus mit Recht beigelegt wird. ( Röm. 9, 5. ) 1 Petr. 3, 18. 1 Joh. Joh . 1, 7. d) Zufolge dieser innigsten Vereinigung Vereinigung , welche jedoch den wesentlichen Unterschied der Menschheit Menschheit Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi von seiner Gottheit Gottheit nicht aufhebt, wirket der Logos Logos die Gottheit in und durch den Menschen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus stets, wann und wie es die Bestimmung des Erlösers und Oberherrn der Menschen erfordert; und eben dieser welche zugleich Gott ist und Mensch. Dieser innigsten Vereinigung Vereinigung ist es zuzuschreiben, theils, daß der Logos an allem Theil nimt und alles sich zueignet, was der Mensch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus , als der Mittler und Erlöser der Menschen, thut oder leidet; 1 Joh. 1, 7. theils, daß dem Menschen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu theils göttliche der Mensch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus theils an der göttlichen Würde, Eigenschaften, göttliche Würde Majestät und Verehrung, theils die an der Regierung der Welt Welt, Theil nehmen und andere wahrhaft göttliche Werke Werke, mit Grunde beigelegt werden können; beigeleget werden, verrichten kann; (§. 55. 56. ) Hebr. 1, 2. 3. Phil. 2, 9. 10. 11. Eph. 1, 20–22. Matth. 28, 18. Joh. 5, 19. 21–23. 25 bis 28. 25–28. dessen allen er nicht fähig wäre, wenn er ein blosser bloßer , obgleich noch so vollkommner Mensch Mensch wäre, oder wenn die Gottheit in ihm und durch ihn anders nicht wirkte, als sie in und durch andere Menschen, welche sie zu ihren Werkzeugen gebrauchet, z. B. die Apostel, wirket. 25–28. *) So weitläuftig in der Dogmatik Dogmatik die Abschnitte von den Naturen Christi und deren Vereinigung zu Einer Person Person durch die von jeher darüber geführten Streitigkeiten geworden sind, so kann und soll doch der Volkslehrer Volkslehrer, der zum Inhalt seiner Belehrungen nur das gemeinnütziges gemeinnützige und gemeinverständliche auszuwählen hat, sich kurz darüber fassen; und auch das wenige, was er davon sagt, muß immer genutzt werden, um Ehrfurcht für unsern Herrn und Erlöser einzuprägen, das Vertrauen auf ihn zu stärken, und uns zur Nachahmung Nachahmung des vollkommensten unter den Menschen anzutreiben; in welcher letzten Rücksicht auch der Satz, daß Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus ein wahrer Mensch, wie wir, gewesen ist, in seiner wahren Wichtigkeit erscheint. Phil. 2, 17. In der ersten Auflage ist wohl Phil 2,7 gemeint. Der Philipperhymnus gehört zu den zentralen biblischen Belegen der Christologie. Hebr. 4, 25. In der ersten Auflage ist wohl Hebr 4,15 gemeint. 135. Die Wirkungen dieser Vereinigung sah man jedoch während des irdisch irdischen Lebens Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu noch nicht (§. 147. i.) ununterbrochen und in ihrer ganzen Grösse Größe , sondern nur da und in so fern, als es zu Um zur Ausführung des desjenigen Geschäfts, welches der Vater ihm auf Erden auszurichten aufgetragen hatte, geschickt zu seyn, enthielt sich Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus bey seinem Leben auf Erden des Gebrauchs der unendlichen göttlichen Kraft , ( Phil. 2, 6. 7. ) auser in so fern ihre Anwendung zu Ausrichtung seines grosen Geschäfts nothwendig war. Der Logos selbst blieb Joh. 1, 14. Jener erhabenste Geist stieg zwar nicht, wie man sich zuweilen unschicklich ausgedrückt hat, von dem Throne der Gottheit herab, sondern blieb, auch damals während des Erdenlebens Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu, Zwar blieb der Logos unverändert bey dem Gebrauche aller ihm eigenthümlichen göttlichen Eigenschaften, und der göttlichen Macht, kraft welcher er mit dem Vater die Welt erhält und regiert, und in dem vollen Besitze Besitz und Genusse Genuß Genuße der unendlichen Herrlichkeit Herrlichkeit und Seligkeit Seligkeit; wie er auch nicht einen Augenblick aufhörte, mit dem Vater das Weltall Weltall zu erhalten, zu regieren etc. Seligkeit. Aber der mit ihm vereinigte Mensch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus, erschien auf Erden nicht, wie er zufolge dieser Vereinigung Vereinigung wohl hätte thun können, mit göttlicher Macht und im Glanze göttlicher Herrlichkeit, wie er dereinst bey seiner Wiederkunft Wiederkunft erscheinen wird, Matth . Matth. 25, 31. sondern so, wie es der Zweck seines irrdischen irdischen Lebens mit sich brachte, als ein schwacher Mensch, Mensch. Phil. Phil . 2, 6. 7. ob er es gleich von Zeit zu Zeit an Merkmalen seiner hohen Majestät nicht fehlen ließ. Joh. 1, 14. Er bewies sich nicht als den Herrn über alles, sondern als einen Diener der Gottheit Gottheit, Phil. 2, 7. und wollte in allen Stücken Stückeu , die Sünde ausgenommen, seinen Brüdern gleich seyn. Phil. 2, 7. Hebr. 2, 17. Ja er wählte sogar ein Leben unter solchen Umständen, welche selbst unter Menschen für niedrig und armselig gehalten werden, Matth. 8, 20. 20, 2 Cor. 8, 9. 9 und endigte es durch die schmähligste schmählichste Todesart. Phil. 2, 8. Hebr. 12, 2. 136. Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus a) leistete den von Gott den Menschen vorgeschriebenen Gesetze Gesetzen den allervollkommensten Gehorsam , z. B. Matth. 4, 4. 7. 10. Luc. 2, 51. so daß er sich nie ei ner Uebertretung derselben schuldig machte, 1 Joh. 3, 5. sondern ganz unsträflich war, und die Tugend Tugend eben so vollkommen ausübte, als er sie lehrte. Nicht weniger b) erfüllete erfüllte er in dem ihm aufgetragenen Geschäfte *) In dem ihm aufgetragenen Geschäfte erfüllete er den Willen seines Vaters , der ihn gesandt hatte, Joh. 4, 34. 8, 28. 29. 17, 4. Phil. 2, 8. erkannte diesen für die Richtschnur Richtschnur seines Verhaltens, Joh. 5, 30. 6, 38. ergab sich in denselben willig, Luc. 22, 42. Hebr. 5, 7. 8. und bewies dies dieß besonders durch einen freudigen freudigen , alle Tugenden Tugenden in sich schliessenden, Gehorsam in Uebernehmung Gehorsam in Uebernehmung theils der grossen grosen großen Leiden, die er für die Menschen zu erdulden erdulten hatte, Phil. 2, 8. 1 Petr. 2, 21. 22. 23. theils aller übrigen, meist schmerzlich schmerzlichen mühevollen und unangenehmen, Umstände während seines ganzen Lebens, ohne welche die Absicht seiner Sendung nicht würde haben erreicht wer den können; wozu auch die Unterwerfung unter die positiven mosaischen Gesetze Gesetze gehörte, Gal. 4, 4. Luc. 2, 21. weil jene Absicht es mit sich brachte, daß er als ein Jude Jude gebohren ward und lebte. c) Ueberdieß leistete er auch den von Gott allen Menschen vorgeschriebenen Gesetzen den allervollkommensten Gehorsam , z. E. Matth. 4, 4. 7. 10. Luc. 2, 51. so daß er sich nie einer Uebertretung derselben schuldig machte, 1 Joh. 3, 5. sondern ganz unsträflich war, und die Tugend Tugend eben so vollkommen ausübte als er sie lehrte. Hierdurch gab er nicht nur das erhabenste Beispiel Beispiel der vollständigsten menschlichen Tugend, Röm. 13, 14. Phil. 2, 5. welches diejenige, diejenige welche an den Früchten seiner Erlösung Antheil haben wollen, zur Nachahmung verpflichtet, 2 Cor. 5, 15. 15, 1 Petr. 2, 24. vergl. 21, 21. 22. 1 Joh. 2, 6. sondern diese vollkommene Heiligkeit Heiligkeit war auch nöthig, wenn durch seine Erduldung Erdultung der Leiden die Erlösung der Menschen bewirkt werden sollte. Hebr. 7, 26. 27. Und in sofern ist der Gehorsam Gehorsam Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi uns sehr tröstlich. Denn Und da der Sohn Gottes Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus überhaupt aus keiner andern Absicht Mensch geworden ist, als uns von den Strafen unsrer Sünden zu befreien und der Seligkeit Seligkeit uns wieder empfänglich zu machen; so gehört zu Erreichung eben dieser wohlthätigen Absicht auch seine willige Leistung sowohl alles alle dessen, was Gott von den Menschen überhaupt fordert, als dessen, was von dem Erlöser der Menschen insbesondere gefordert wurde ward . Röm. 5, 18. 19. 19 . *) Von den eben so mannichfaltigen als großen Verdienste Verdiensten Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu um das menschliche Geschlecht müssen die Christen ausführlich und genau unterrichtet werden, und zwar nicht nur von denen, die er um uns durch sein Leiden und Sterben hat, sondern auch von denen, welche er durch sein ganzes Leben und durch die Führung seines Lehramts sich um uns erwarb. Durchgehends ist er als unser großer Wohlthäter, als der Gegenstand unsrer innigsten Liebe, Dankbarkeit und Verehrung, und, mit gehörigen Einschränkungen, als Muster der Nachahmung Nachahmung vorzustellen. Gehorsam Die altprotestantische Orthodoxie des 17. Jh.s unterschied die von Anselm von Canterbury her gedachte satisfactio in den aktiven und passiven Gehorsam Christi, wobei die aktive Gesetzeserfüllung Christi zur Voraussetzung für die Verdienstlichkeit seines passiven Leidens erklärt wurde. Erst Johann Gottlieb Töllner beschränkte den Satisfaktionsgedanken, an dem er durchaus festhielt, auf den passiven Gehorsam, indem er die Genugtuung durch den Kreuzestod als Mittel zur Erneuerung menschlicher Tugend deutete ( Die Leiden des Erlösers in neun Abhandlungen , 1757). Zum aktiven Gehorsam sei dagegen jeder Mensch selbst verpflichtet. Die Zielbestimmung des göttlichen Heilswerkes in der selbstständigen Tugendübung war für die Versöhnungslehre der Aufklärungstheologie außerordentlich prägend und zeigte ihre Auswirkungen nicht zuletzt in der Anleitung . 137. Als Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus a) unter entfernteren Vorbereitungen Vorbereitungen das Alter erreicht hatte, in welchem er schicklich einen Lehrer vorstellen konnte, Luc. 3, 23. und nachdem noch einige nähere Zubereitungen theils unter dem Volke, Joh. 1, 6. 7. 19–34. Matth. 3, 1–12. theils mit Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu selbst, Matth. 3, 13–17. 4, 1–11. vorhergegangen waren, und er er, weil er sich des ordentlichen Gebrauchs selner göttlichen Allwissenheit und Allmacht enthielt, Marc. 13, 32. mit Lehr Lehr- und Wunder-Gaben, mehr als irgend ein göttlicher Gesander Gesandter vor ihm, ja ohne Maas, ausgerüstet, und dadurch zu seinem Amt Amte gleichsam eingeweihet worden war; Act. Act . 10, 38. Joh. 3, 34. 35. Luc. 3, 22. 4, 1. 14. Matth. 12, 28. 38. trat er b) sein öffentliches Lehramt Lehramt an. Matth. 4, 17. Marc. 1, 14. 15. Er behauptete von sich selbst, daß er ein ausserordentlicher auserordentlicher göttlicher Lehrer Lehrer, (Prophet (Prophet, ) und unter diesen der größte gröste , sey. (§. 13. ) Seine Zeitgenossen erkannten auch seine Vorzüge vor andern Lehrern, Matth. 7, 28. 28 29. Luc. 4, 22. 7, 16. Joh. 6, 14. 7, 31. 46. 3, 2. Matth. 9, 8. Marc. 1, 27. Joh. 9, 32. 33. 11. 11, 47. 48. und seine Apostel setzten sezten sie nachher noch mehr auseinander anseinander . Joh. 1, 9. 17. 18. vergl. 3, 31. 31 ff. Hebr. 1, 1. 2, 1–4. Die Wahrheit seiner Aussage von seiner göttli chen Sendung Sendung bestätigte er c) durch eine Reihe von Wunder Wundern Wundern, Wundern , (§. 14. f. e. ) welche die Aufmerksamkeit des Volks wecken, und seinen Versicherungen Glauben verschaffen konnten. Nie verrichtete er sie bloß blos zur Schau, noch brauchte er seine Wunderkraft Wunderkraft um sich selbst Vortheile, Bequemlichkeit und Sicherheit zu verschaffen. Matth. 4, 3. 6. 12, 38. 39. 16, 1–5. Joh. 6, 30–32. 8, 59. Und ob sie gleich obgleich seine Wunder fast alle von der Art waren, daß sie zur Verminderung des menschlichen Elendes unter seinen Zeitgenossen gereichten, so war doch ihre eigentliche Absicht, die Bestätigung seiner göttlichen Sendung. Matth. 12, 38. In der ersten Auflage ist wohl eher Mt 12,28 gemeint. Auf Mt 12,38f. ist später verwiesen. 138. Sein Unterricht Unterricht Unterricht , der sich bloß blos auf Religionslehren Religionslehren einschränkte, war theils ein öffent licher, theils ein vertrauter. Oeffentlich Joh. 18, 20. trug er dem Volk seine Lehre so vor, wie es dessen geringer Fassungskraft Fassungskraft geringen Faßungskraft , und damaligen nächsten Bedürfnissen am angemessensten war; also nicht nur in hohem Grade populär populär, durchaus praktisch, mit größter Autorität Auktorität gröster Auktorität , ohne Menschenfurcht oder Menschengefälligkeit, mit einer die Herzen einnehmenden natürlichen Beredsamkeit, mit Benutzung der schicklichsten Gelegenheiten; sondern auch sinnlich und meist in Bildern, mit weiser Herablassung zu der ihrer schwachen Denkungsart Denkungsart seiner Palästinischen Zuhörer , und zu den ihnen geläufigen Beweisarten etc. in der den Juden gewöhnlichen Religionssprache Religionssprache, und mit liebreicher Schonung solcher Vorurtheile, die entweder nicht mit einemmale weggeräumet werden konnten, oder nicht nothwendig schädliche praktische Folgen hatten. 139. Er unterwies aber seine Zuhörer vornehmlich in den Lehren a) von Gott und dessen allgemeinen Menschenliebe, von der Vorsehung, von dem Zustande der Vergeltung nach dem Tode, und b) noch ausführlicher von den Pflichten Pflichten ächter Gottesverehrer Gottesverehrer, besonders der Menschenliebe, von den Bewegungsgründen zur Ausübung dieser Pflichten Pflichten, von seiner Meßianischen Messianischen Würde, von der durch ihn zu veranstaltenden Religionsverfassung, (dem Reiche Gottes), Gottes,) von der Absicht seiner Sendung, und von der Nothwendigkeit ihm zu glauben, ihn für den von Gott verheissenen Erretter zu erkennen, und ein festes Vertrauen in ihn zu setzen; womit setzen. Hiermit verband er die Widerlegung der unter dem Volk herrschenden praktischen Vorurtheile verband. Ausserdem Auser dem c) e) gab er auch Vorurtheile, und , so weit es die Fähigkeit der Zuhörer erlaubte, einen vorläufigen Unterricht Unterricht von der himmlischen Würde seiner Person, von den grossen grosen großen Absichten und Wirkungen seines bevorstehenden gewaltsamen Todes, und von der Abschaffung des Mose mosaischen Gesetzes, der und der zu erwartenden Einführung einer allgemeinen geistigen Religion; von welchen Dingen jedoch eine ganz richtige und vollständige Vorstellung nicht wohl vor seinem Tode und seiner Auferstehung möglich war, daher es seinen Aposteln vorbehalten blieb, hierüber, ja überhaupt über die gesammte Religionslehre Religionslehre, genauere und ausführlichere Belehrungen zu ertheilen. Inzwischen arbeitete Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus, während seines Lehramt Lehramtes, ihnen vor. 140. Seinen vertrauteren Freunden , die er in seiner Schule zu künftigen allgemeinen Religionslehrern für die Welt bildete, gab er über die erwähnten Wahrheiten noch näheren Unterricht, erklärte ihnen was sie bey dem öffentlichen Vortrage nicht recht gefaßt hatten, Mare. Marc. 4, 10. 11, 11. 34. entdeckte ihnen ihre künftige Bestimmung Bestimmung, versicherte sie, daß er ihnen noch nicht alles, was sie zu wissen hätten, jetzt jezt vortragen könne, versprach ihnen aber dabey den heiligen Geist zum Beistande, Beistande (§. 15. d. e.) der sie nicht nur an alles Gehörte erinnern, sondern auch in dem ganzen Umfange der Religionswahrheiten Religionswahrheiten sie weiter unterrichten solle. Joh. 14, 26. 16, 12. 13. 14. 141. a) Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus selbst und seine Apostel versichern, und lernbegierige Aufmerksamkeit auf die weisen Absichten Gottes bey der An ordnung des ganzen Lebens und der Schicksale Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu leitet uns gleichfalls darauf, daß der Zweck Zweck seiner Sendung Sendung in die Welt nicht einzig und allein gewesen sey, seine fürtrefliche Lehre vorzutragen, zu empfehlen und zu bestätigen. Die letzte lezte und merkwürdigste Periode seines des niedrigen Lebens auf Erden Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi , welche sein Leiden und Sterben begreift *) , ist noch in andern Rücksichten höchst merkwürdig und eröfnet uns neue Aussichten. b) Sie fieng sich mit einer ausserordentlich auserordentlich heftigen Angst Angst an, welche, wenn alle Umstände zusammen genommen werden, und wenn man die sonstige Seelengrösse Seelengröße und Edelmuth Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu bedenkt, kaum bedenckt, nicht aus solchen Ursachen befriedigend hergeleitet werden kann kan , die auch bey jedem andern frommen Leidenden unter ähnlichen aenlichen änlichen Umständen statt haben könnten. Matth. könnten; Matth . 26, 37–44. Luc. 22, 41–44. vergl. Hebr. 5, 7. wodurch wenigstens unsere Wißbegierde, ob die Bibel über die eigentliche Beschaffenheit und die Absicht der Leiden Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu keine weitere Aufschlüße gebe, vorläufig gereizt und unsere Aufmerksamkeit gespannt werden muß. Nach vielen ausgestandenen Leiden endigte er zuletzt zulezt sein Leben durch einen gewaltsamen und schmälichen Tod am Kreuze: Kreuze; worauf er bis zum dritten Tage tod im Grabe blieb. Diese seine Leiden und seinen Tod übernahm er unschuldig, (§. 136. ) Luc. 23, 14. 15. Matth. 27, 24. 4. 2 Cor. 5, 21. 1 Petr. 2, 21. 22. 3, 18. ganz freiwillig, Matth. 16, 21. bis 24. 21–24. 20, 13. 21–24. Joh. 13, 1. 21–33. 14, 31. 18, 1. bis 8. 1–8. nach dem ewigen Rathschluß Rathschlusse Gottes, (§. 128. ) aus grosmüthiger großmüthiger Liebe zu uns. Joh. 15, 12. 31. 13. Denn c) sie zweckten ab zu unserm Besten, und wurden für uns erduldet erdultet , Luc. 22, 19. 20. Joh. 10, 15. Röm. Rom. 5, 6–8. 2 Cor. 5, 14. 15. Tit. 2, 14. Hebr. 2, 9. und waren gleichsam das Lösegeld für uns, das ist dasjenige, wodurch Lösegeld, durch welches wir aus ans von dem größten grösten Un glücke befreiet, und erlöset wurden; wurden, Matth. 20, 28. 1 Tim. 2, 6. Hebr. 9, 12. daher die Bibel unsre Erlösung ganz bestimmt dem gewaltsamen Tode Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu zuschreibt. Röm. Rom. 5, 8. 9. 10. Ebr. 9, 12. 1 Petr. 1, 18. 19. *) Die Absicht und die Früchte der Leiden und des Todes Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu sind weder einzig und allein auf die Vergebung der Sünden einzuschränken, aber noch weniger ist dieser wichtige Nutzen Nutzen derselben den Christen aus den Augen zu rücken. Nur muß bey der Betrachtung dieses Zwecks des Leidens und Sterbens Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu theils unterschieden werden, nicht nur die simple Lehre der Bibel von dem, was spekulirende Theologen wohlmeinend hinzugesetzt haben, sondern auch, was die Bibel ganz deutlich und oft lehrt von dem, was nicht alle Wahrheitsuchende Verehrer derselben mit gleicher Klarheit in ihr sehen: durch welche Unterschei dung die Ueberzeugung, indem man stufenweis stufenweis vom deutlichen zum schwehrern fortschreitet, z. B. §. 142. 143. 144. erleichtert, und zugleich verhütet wird, daß kein Schriftbeweis weiter als seine Beweiskraft reicht, ausgedehnet werde; theils muß di se ganze Lehre so behandelt werden, daß der Christ nicht weniger Antriebe zur christlichen Tugend Tugend und Frömmigkeit Frömmigkeit, als Gründe zur Beruhigung Beruhigung in ihr finde. Joh. 15, 12. 31. Mit der ersten Auflage ist hier Joh 15,12.13 gemeint. 142. Es war aber der Zweck Zweck seines Tod Todes A) nicht nur nicht nur, daß er a) das erhabenste Beispiel der Standhaftigkeit und Geduld Gedult uns gäbe, (§. 136. ) b) daß er, aus eigner Empfindung des größten grösten Kummers und der äussersten äusersten Leiden, lernte lerne , wie es seinen leidenden Brüdern zu Muthe sey, und daß er also zu Führung seines himmlischen Geschäfts, der Besorgung der Seligkeit Seligkeit der Menschen, (§. 148. ) vorbereitet, Hebr. 2, 17. 18. 4, 15. und c) zu demselben gleichsam eingeweihet würde. Hebr. 2, 10. 5, 9. c) d) Daß er seine ganze Lehre mit seinem Blute versiegelte, 1 Tim. 6, 13. und besonders d) e) die göttliche Zusage, daß alle alle, welche in die von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu vorgeschriebene Ordnung Ordnung sich begeben, Vergebung der Sünden und die ewige Seligkeit erhalten sollen, bestätigte, und gleichsam durch Darbringung eines Bundesopfers ( vergl. 1 Mos. 15, 8–18. 2 Mos. 24, 3–8. ) unwiderruflich machte, Hebr. 9, 15–20. 23. und uns solchergestalt ein Recht zur Recht, Vergebung der Sünde und zur die Seligkeit ganz zuversichtlich von Gott zu erwarten, erwürbe; zugleich aber auch uns zur Erfüllung unsrer Pflicht Pflicht aufs kräftigste verbände; e) f) daß er allen fernern Opferdienst (und mithin auch die ganze jüdische Religionsverfassung Hebr. 7, 11. 10, 8. ) für unnütz und abgeschaft erklärte, Hebr. 8, 6–13. 9, 12. 10, 1–18. 9–18. 7, 15–19. und die Menschen, die damals allgemein an Opfer gewöhnt waren und durch duech diese die Gottheit zu versöhnen hoffeten, von denselben abzöge, und statt des Opferdienstes an dessen statt eine geistige Religion gründete, vergl. Röm. 12, 1. 2. Hebr. 13, 13. 16. Joh. 4, 22–24. 22. 23. 24. folglich auch f) g) den bisherigen Unterschied zwischen Juden und Heiden aufhübe aufhöbe ; Eph. 2, 13–19. Col. 1, 20. g) h) daß wir den allerstärksten Beweis dadurch bekämen, sowohl von der unendlichen Liebe Liebe Gottes gegen uns, der seines eingebohrnen Sohnes nicht verschonet, sondern ihn zu unserm Besten, zu Erreichung der erwähnten Zwecke, solche Leiden und den Tod erdulden erdulten lassen, Joh. 3, 16. Röm. 5, 8. 1 Joh. 4, 10. als auch von der unaussprechlichen Liebe Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi, Röm. 5, 6. 7. Joh. 15, 12. 13. der um unsertwillen dies dieß dieses alles freiwillig übernommen; welches uns theils zur dankbarsten Gegenliebe Gegenliebe, zum willigen Gehorsam, und zum unabläßigen Eifer in der Nachahmung Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi antrei ben, Joh. 15, 12–14. 1 Cor. 6, 20. 7, 23. Eph. 4, 32. 5, 1. 2. Col. 1, 21. 22. Tit. 2, 14. Hebr. 9, 14. 1 Petr. 1, 15–19. 2, 24. theils das festeste Vertrauen auf Gott, und eine unerschütterliche Hofnung Hoffnung der höchsten für uns möglichen Glückseligkeit Glückseligkeit gründen soll. Röm. 5, 9. 10. 8, 31–39. – – Sondern Sondern B) wir können uns auch auch über dieß dies alles noch aus der Bibel gewissenhaft überzeugen, daß das Leiden und der Tod Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi selbst der Erwerbungsgrund, nicht bloß blos der Versicherungsgrund, sondern auch selbst der Erwerbungsgrund der Begnadigung Begnadigung der Begnadigung des strafwürdigen Sünders sey. der strafwürdige, aber sich bessernde, Sünder Sünder nicht nur die Gewißheit der Begnadigung, sondern auch die Begnadigung selbst dem Leiden und Tode Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi zu verdanken habe. 143. Nämlich , a) aus weiser Güte (§. 50. 104. ) wollte Gott, daß auf Sünden unausbleiblich Strafen, und zwar nicht nur natürliche, (§. 106. ) sondern auch in jener Welt positive, (§. 108. 109. ) folgen sollten, durch welche der Sünder zugleich von den positiven Belohnungen jenes Lebens, (§. 102. ) die er etwa für die von ihm doch auch zuweilen verrichteten guten Handlungen hätte hoffen mögen, ausgeschlossen seyn, und selbst im Genuß Genusse Genuße der natür lichen guten Folgen seiner etwa vollbrachten guten Handlungen gestört werden mußte. b) Wäre nun wäre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus nicht für uns gestorben ge storben , so würde der Sünder, hätte er auch gleich seine Vergehungen bereuet, sich gebessert, den gestifteten Schaden möglichst gut gemacht, und die Vorschriften Vorschriften der Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu nach seinem besten Vermögen künftig zu befolgen sich bestrebt, dennoch nicht von allen den Strafen vorherbegangener Sünden , von welchen wir nun durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum befreiet worden sind, haben frey frei ausgehen, mithin auch nicht noch diejenige ganze Glückseligkeit Glückseligkeit, die wir nunmehr um Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi willen hoffen dürfen, haben erlangen können. c) Durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi Tod aber sind diejenige, welche in der vorgeschriebenen Ordnung Ordnung an seiner Erlösung theilnehmen, theils von den positiven Strafen Strafen des künftigen Lebens gänzlich gäntzlich befreiet; theils wird sind Zwar ist α ) wahr, daß ein Theil der natürlichen Strafen, der Natur der Sache nach, unabänderlich ist, und also auch selbst durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi Erlösung nicht hat aufgehoben werden können, (§. 103. 106. 111. ) z. B. das kränkende Bewußtseyn einmal unrecht und seiner Pflicht und Bestimmung Bestimmung entgegen gehandelt zu haben, die durch Sündigen verursachte Versäumniß in dem Geschäfte unsrer Vervollkommung Vervollkommung, das Bewußtseyn, daß man auf einer höheren Stufe der Vollkommenheit jetzt stehen würde, wenn man nicht gesündiget hätte, u. s. w. Auch β ) muß man gestehen, daß die Aufhebung oder Milderung eines andern Theils der natürlichen Strafen, als eine natürliche Folge der Besserung, und der durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum erlangten höchsten Gewißheit der unermeßlichen Liebe und Gnade Gottes gegen die sich bessernden Sünder, betrachtet werden könne. Dahin rechnen wir nicht nur, daß z. B. die ängstigende Furcht vor Strafen und vor dem Richter aufhört, sondern auch, daß die schmerzhafte Empfindung Empfindung derjenigen (keinesweges aufgehobenen) natürlichen Strafen, welche sich auf den äussern äusern Zustand des Menschen in diesem Leben beziehen, (§. 106. ) ungemein dadurch gemildert wird , daß der Gebesserte, der in Gott seinen durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum versöhnten Gott als seinen liebevollen Vater Vater erkennet kennengelernt hat , innigst überzeugt ist, sie seyn nicht Beweise des fortdauernden Mißfallens Misfallens eines erzürnten furchtbaren Richter Richters an ihm und seinen vormaligen Gesinnungen und Handlungen, sondern vielmehr für ihn und andere wohlthätige (§. 104. 105. ) Einrichtungen; Einrichtungen. in Hinsicht auf den Gestraften in liebreiche Züchtigungen verwandelt; theils ist auch ein Theil derjenigen natürlichen übeln Folgen, welche das Gemüth Gemüth des Sünders treffen, aufgehoben, z. B. Furcht Furcht vor Strafe und vor dem Richter u. d. gl. obgleich ein andrer Theil dieser Art der schlimmen Folgen der Sünde durch aus, der Natur der Sache nach, unab änderlich ist, (§. 103. 106. 111. ) z. B. das kränkende Bewußtseyn Bewustseyn kränckende Bewustseyn einmal unrecht gehandelt zu haben, die durch Sündigen verursachte Versäumniß Versäumnis in dem Geschäfte unsrer Vervollkommung Vervollkommung, das Bewußtseyn Bewustseyn , daß man auf einer höhern Stufe der Vollkommenheit und Glückseligkeit jetzt stehen würde, wenn man nicht gesündiget hätte, u. s. w. d) Hat nun Uberhaupt aber hat es der sich bessernde Sünder Sünder dem Versöhnungstode Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi es zuzuschreiben zu dancken , daß er von Gott nicht ferner für einen strafwürdigen geachtet, mithin (§. 48. a.) nun sondern als ein solcher angesehen wird, der an allen Erweisungen der göttlichen Gnade Gnade, deren er nur empfänglich ist, Theil nehmen theilnehmen darf, so hat er auch eben diesem Tode des Erlösers seinen Antheil und an den durch positive Veranstaltung Gottes zu bewirkenden Freuden jenes Lebens, (§. 102. ) zu verdanken. vergl. §. 163. – 102) theilnehmen darf. Alles dieß Allein d) die nur gedachte Befreiung von aller Furcht und die an deren Stelle tretende Beruhigung Beruhigung, selbst unter schmerzhaften Empfindungen gewisser Folgen der Sünde, wird doch vollständiger, wenn der Mensch sich überzeuget hat, daß Gott insonderheit um Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi willen denenjenigen, welche in der vorgeschriebenen Ordnung Ordnung an der Erlösung theilnehmen, alle Strafen, die nur, ihrer Natur nach, erlaßen werden können, und vornehmlich e) die angedroheten positiven Strafen jenes Lebens erläßt, und folglich , (§. 48. a.) vermöge seiner höchsten Güte, sie auch f) an den durch positive Veranstaltung zu bewirkenden Freuden jenes Lebens, (§. 102. ) wovon sie durch die Nothwen digkeit positive Strafen zu erdulden sonst ausgeschloßen geblieben wären, (oben a.) Antheil nehmen läßt, wodurch g) selbst der Genuß Genuß der natürlichen guten Folgen der guten Handlungen des Gebesserten erhöhet wird. – – Daß wir dieses alles Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christo und seinem bis zum Tode am Kreuze dem Vater geleisteten Gehorsam zu verdanken haben, lehren die Stellen der Bibel, in welchen es heißt, Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus sey um unsrer Sünden Sünde willen gestorben, Röm. Rom. 4, 25. 1 Cor. 15, 3. 1 Petr. 3, 18. Jes. 53, 5. er habe sein Blut vergossen zur Vergebung der Sünden Sünden, Matth. 26, 28. Eph. 1, 7. vergl. Mare. Marc. 3, 29. oder, um uns von Sünden zu reinigen, Hebr. 1, 3. vergl. Ps. 51, 4. 2 Petr. 1, 9. er habe die Sünden der Menschen versöhnt und dafür gebüsset gebüßet , Röm. gebüßet, Rom. 3, 25. Hebr. 2, 17. 1 Joh. 2, 2. 4. 10. vergl. Kap. 1, 7. durch ihn seyn seyen die Menschen ge rechtfertiget d. i. begnadiget, Röm. 3, 24. 5, 9. 2 Cor . Cor. 5, 21. (§. 163. ) und mit Gott versöhnt, welcher ihre Sünden ihnen nicht zurechne, d. i. vergl. Röm. 4, 7. 8. sie um derselben willen nicht strafe, 2 Cor. 5, 18. 19. Röm. 5, 10. 11. er sey für uns gestorben, damit wir nicht verlohren gehen, gehen sondern ewig glücklich werden möchten. Joh. 3, 15. 16. Hierdurch erhält nun auch der Sinn der oben §. 141. angezogenen Stellen seine nähere Bestimmung. 144. Die Die Art und Weise, wie der Tod Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu die Begnadigung Begnadigung der Sünder bewirkt habe, zu wissen, ist zwar dem Christen nicht schlechterdings unentbehrlich. Da aber jeder noch nähere Unterricht Unterricht, welchen die Bibel über einen so wichtigen Gegenstand ertheilet, dem lernbegierigen und nach bestimmten Begriffen sich sehnenden Christen nicht anders als höchst angenehm seyn, und ihm sowohl zu einem festeren Grund seiner Beruhigung Beruhigung Beruhigung, als auch zum neuen Antrieb, Gott aus Dankbarkeit nach den Vorschriften Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi wohlgefällig zu leben, dienen kann, so kann man das bisher Gesagte läßt sich nach Anleitung verschiedener biblischen Stellen der Bibel noch näher dahin bestimmen, daß die verdienten Strafen uns deswegen deßwegen erlassen werden, weil Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus an unsrer statt Strafe erlitten hat . die von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christo unschuldig und großmüthigst, aus Gehorsam gegen den Willen des Vaters und aus Liebe zu den Menschen erduldete Leiden die Stelle der Strafen, die wir hätten übernehmen müssen, vertraten, und von eben der Wirkung sind, als hätten wir die verschuldeten Strafen selbst erlidten. Darum heißt es: es, er sey um unsertwillen als ein Sünder von Gott behandelt worden, 2 Cor. 5, 21. Gal. 3, 13. er habe unsre Sünden auf sich genommen, und die Strafen für dieselben erduldet erdultet , Jes. 53, 4–6. Joh. 1, 29. ( vergl. vergl. 3 Mos. 16, 21. 22. und Ezech. 18, 20. ) Hebr. 9, 28. 1 Petr. 2, 24. sein Tod sey so anzusehen, als hätten wir alle den Tod, die verdienten Strafen Strafen, erlitten erlidten . 2 Cor. 5, 14. vergl. Vers 18. 19. Hierzu kann kan man noch viele andre Redensarten nehmen, in welchen der Tod Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi mit den Opfern und den Priesterverrichtungen des A. T. verglichen wird, und die Stellen Sellen , welche sagen, durch jenen sey alles das noch weit vollkommener auf das vollkommenste ein für allemal bewirkt worden, was fromme Israeliten durch diese zu erhalten hoften hofften . Eph. 5, 2. Röm. 3, 25. Hebr. 9, 7. 11–14. 25–28. 10, 1–14. 18. 13, 11. 12. u. a. m. Mit dieser Vorstellung der Art und Weise, wie Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus uns die Begnadigung Begnadigung verschaft verschafft habe, streitet nicht, daß es in einigen Stellen heisset heiset , es sey dies dieß geschehen durch seinen Gehorsam, Röm. Röm . 5, 19. ( vergl. §. 136. c.) oder durch seine Auferstehung, Röm. 4, 25. ( vergl. §. 147. a.) oder durch seine Fürbitte im Himmel; Röm. 8, 34. ( vergl. §. 148. ) denn auch dieses alles stehet in der genauesten Beziehung auf seinen für uns erduldeten Tod. 145. Die simple Vorstellung der Bibel von dieser bewundernswürdigen Anstalt zur Wiederherstellung des menschlichen Geschlechts, kann kan und muß von den in guter Absicht erfundenen Hypothesen Hypothesen über diese Lehre abgesondert werden; z. B. z . B. daß Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus unendliche Strafen, ja selbst die Höllenstrafen, für uns erduldet erdultet , und genau eben so viel und gerade eben das gelitten gelidten habe, was als alle einzelne Sünder zusammengenommen würden haben leiden müssen; daß durch jedes einzelne Stück der Leiden Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu besondere Arten von Sünden gebüsset gebüset gebüßet worden seyn seyen ; daß das Blut Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi mittelst mitielst einer physischen Kraft wirke; daß Gott eher nicht zum Erbarmen habe bewogen werden können, als bis er Blut fliessen fließen sehen; daß um der göttlichen Strafgerechtigkeit willen eine vollständige Genugthuung für alle Sünden schlechterdings nothwendig, und die stellvertretenden stellvertretende Leiden Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi das einzige mögliche Mittel zu unsrer Rettung Rettung gewesen seyn; ob der Grund dieser Nothwendigkeit einer Genugthuung allein in Gott und dessen Strafgerechtigkeit Strafgerechtigkeit, oder vielmehr in dem für uns daraus entstehenden grössern größern und sicherern sicheren Vortheil gesucht werden müsse? u. d. gl. seyen etc. 146. Daß die rein biblische Vorstellung Vorstellung (§. 144. ) unserer Kirche Kirche von dieser Lehre keinesweges Gott unwürdig, noch seinen Eigenschaften zuwider sey, läßt sich unter andern durch folgende Betrachtungen begreiflicher machen: 1) wenn man behauptet wir behaupten , daß Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus an unsrer statt die Strafen unsrer Sünden erlitten durch seinen Tod auf die §. 144. angezeigte Weise Vergebung und Begnadigung uns verschafft habe, so schliessen schließen wir damit die übrigen Zwecke des Leidens und Sterbens Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu (§. 142. A.) nicht aus, und finden da her desto weniger Schwierigkeit darin, daß der den göttlichen Weisheit gerade dieses Mittel, unsre Begnadigung Begnadigung zu begründen erwerben , gefallen hat, da durch dasselbe so viele andere wichtige Zwecke zugleich erreicht wurden. 2) Unsre Lehre müßte ganz unrichtig vorgetragen oder völlig verkehrt verstanden werden, wenn durch sie irgend je mand entweder den Satz, daß jeder nach seinen eignen Gesinnungen Gesinnungen und Handlungen Handlungen belohnt und bestraft werde, zu bezweifeln verleitet, oder auf den irrigen und höchstschädlichen Wahn gebracht würde, man könne durch fremdes Verdienst ohne eigene Rechtschaffenheit Rechtschaffenheit selig werden. 3) Strafen, die an einem andern als dem Sünder, an einem Leiden eines Unschuldigen, vollzogen werden welche die Stelle der von den Schuldigen verwirkten Strafen vertreten , sind weder nothwendig ungerecht, noch auch immer zur Besserung Besserung der sündigenden Menschen Schuldigen oder zur Warnung Anderer unwirksam , sondern können als Strafexempel Strafexempel , wenn nur die nöthigen Erklärungen von Seiten des Richters hinzukommen, eben die Wirkungen, welche sonst Strafexempel Strafexempel haben, hervorbringen, und in dieser Rücksicht sowohl als in mehrern andern von grossem großem und ausgebreitetem Nutzen Nutzen seyn . Unrecht widerfuhr dem zwar unschuldig aber freiwillig, (§. freiwillig (§ 141. ) aus edler Liebe zu den Menschen, und mit der gewissesten Ueberzeu gung von dem dadurch zu bewirkenden unaussprechlich grossen großen und ewig bleibenden Nutzen, leidenden Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu gewiß gewis auf keine Weise. ( vergl. §. 147. 147 ) Und das in seiner Person aufgestellte ausserordentliche auserordentliche Strafexempel Strafexempel sein Tod, den er, um uns von Strafen, die sonst an uns wären vollzogen worden, zu befreien erduldete, giebt uns die kräftigsten und edelsten Bewegungsgründe zum eifrigsten Streben nach allgemeiner moralischer Vollkommenheit Vollkommenheit. Denn a) bewirkt ein solches rührendes eine solche rührende , selbst die Einbildungskraft beschäftigendes Beispiel, beschäftigende Begebenheit, wenn wir sie, als die Stelle der von uns verwirkten Strafen vertretend, betrachten, (§. 144. ) eine eben so starke als vernünftige Ueberzeugung von der Abscheulichkeit und Schädlichkeit der Sünde Sünde, und von dem äussersten äusersten Misfallen Gottes an derselben, der sie nie unbestraft läßt, und Sünden nicht keine Sünde vergiebt, ohne an der er nicht wircklich tätige Beweise dieses Misfallen daran thätig bewiesen Misfallens gegeben zu haben hätte . b) Dem hartnäckigen Sünder wird alle Hoffnung abgeschnitten, daß Gott anders als nach der strengsten Gerechtigkeit Gerechtigkeit mit ihm verfahren werde, wenn er sich durch jenes grosse grose große Strafexempel Strafexempel nicht zur Besserung bringen lasse. c) Die Grösse Gröse Größe der Liebe Liebe Gottes gegen die Menschen ward durch diese Anstalt auf das deutlichste bewiesen. Denn da einestheils der Sünder nicht ungestraft bleiben konnte durfte , (§. 50. 143. a. 50 ) und Gott doch anderntheils zu gnädig gegen uns war, alle Sünder, d. i. alle Menschen zu strafen, zumal da sie ohne ihr Verschulden mit sündhaften verkehrten von den Voreltern ererbten Dispositionen Dispositionen auf die Welt kommen: (§. 123. ) so bewog ihn seine Liebe zu den Menschen, ein Mittel anzuwenden, durch welches beide Zwecke zugleich erreicht würden. c) Dem hartnäckigen Sünder wird die täuschende Hoffnung ganz abgeschnitten, daß Gott anders als nach der strengsten Gerechtigkeit mit ihm verfahren werde, wenn er durch den mit der höchsten Güte verbundenen Ernst Gottes, welcher aus dieser ganzen Veranstaltung hervorleuchtet, sich nicht zur Besserung Besserung bringen lasse. d) Es ward auf diese Weise ein unerschütterlicher Grund gelegt zu einem festen Zutrauen zu Gott, zu dem jeder busfertige sich bessernde Sünder sich nun um so viel gewisser alles Guten versehen und alle knechtische Furcht Furcht, welche sich mit einem kindlichen Gehorsam nicht verträgt, fahren lassen und wegen seines künftigen Schicksals gänzlich be ruhigt seyn kann kan . Und unser Vertrauen Vertrauen muß um so viel mehr wachsen, da die Besorgung des ganzen ganzeu Geschäfts unsrer Seligmachung Seligmachung demjenigen übergeben ist, der um unsertwillen schon so viel gethan und gelitten gelidten hat. – In Die aus diesen Betrachtungen liegen Bewegungsgründe Bewegungsgründe, welche gewiß hergenommene Bewegungsgründe wirken gewis nicht nur sicherer, sondern auch eine weit edlere Besserung wirken , als von der eignen Empfindung der Strafen erwartet werden kann. Sie erfüllen das Herz Herz mit dem aufrichtigsten Abscheu für der Sünde, mit Ehrfurcht Ehrfurcht, Liebe und Dank gegen Gott und gegen Jesum, unsern großmüthigen Retter, und mit Eifer, diese Gesinnungen dadurch thätig zu beweisen, daß wir alle unsre Handlungen Handlungen dem Willen Gottes und den Vorschriften Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu gemäs einrichten. Joh. 14, 21. 2 Cor. 5, 14. 15. 1 Joh. 2, 5. 15. 16. 3, 16. 4, 10. 11. 16. 20. 21. kan. 147. a) Am dritten Tage nach seinem Begräbnisse Begräbniße seiner Begräbnis gieng Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus, wie er es oft vorhergesagt hatte, zum Beweise, daß der Vater alles was er gelehrt und für die Menschen gethan hatte, vollkommen genehmige, wieder lebendig aus dem Grabe hervor, Act. 2, 24–32. 17, 31. Röm. 1, 4. 4, 25. 1 Cor. 15, 3–23. Röm. 4, 25. und b) nachdem er noch 40 Tage unter seinen Jüngern zugebracht hatte, um sie von der Wahrheit seiner Auferstehung Auferstehung völliger zu überzeugen und sie zu ihrem bevorstehenden Lehramt Lehramte tüchtiger zu machen, c) ward seine Menschheit Menschheit sichtbar dieser Erde entrückt, und in die Wohnungen der Seligen versetzt Act. 1, 9–11. 3, 21. Hebr. 4, 14. 8, 1. 9, 24. 1 Petr. 3, 22. d) wo er als ein wahrer Mensch, Act. 1, 11. 17, 31. obgleich e) mit einem verklärten Körper, Phil. 3, 21. vergl. 1 Cor. 5 15 , 42–53. f) bey fortdaurender innigster Vereinigung mit dem Logos Logos, g) für das das, was er auf Erden für die Menschen gethan und gelitten hat, durch ewigdaurende unaussprechliche Seligkeit Seligkeit und überschwengliche Herrlichkeit Herrlichkeit, belohnt wird. Phil. 2, 9–11. Luc. 24, 26. Hebr. 2, 9. 10. 01. 12, 2. Joh. 17, 5. Denn in diesem seinem erhöheten Zustande h) g) hat alle Niedrigkeit, welche er während seines Lebens auf Erden Erdeu übernommen hatte, gänzlich aufgehört; Röm. 6, 9. 10. Hebr. 7, 16. 25. 10, 12–14. i) h) er stehet als Mensch in dem vollen und ununterbrochenen Gebrauche der ihm, wegen der innigsten und fortdauernden Vereinigung mit dem Logos, zukommenden göttlichen Macht und in dem vollständigsten Genuß Genusse aller eben daher rührenden Vorzüge, Eigenschaften (§. 134. 135. 134 ) k) i) genießt von allen vernünftig vernünftigen seligen Geschöpfen göttliche Verehrung, Phil. 2, 10. 11. 1 Cor. 15, 25–27. 25–27, l) k) nimmt Theil an der Regierung der Welt, Hebr. 1, 3. 12, 2. Eph. 1, 20. 22. Col. 3, 1. 1 Petr. 3, 22. vergl. 1 Cor. 15, 25. m) l) und ist besonders der allgemeine Oberherr und Regent der Menschen; Eph. 1, 10. Phil. 2, 11. Röm. 14, 9. n) m.) daher er das ganze Geschäft ihrer wirklichen Seligmachung Seligmachung (§. (§ sq. ) bis ans Ende der Welt besorget, Joh. 17, 2. Hebr. 7, 24. 25. 9, 24. und o) n) dereinst auch alle Toden erwecken, Joh. 5, 25–29. 1 Cor. 15, 21–23. 2 Cor. 4, 14. 1 Thess. 4, 16. Phil. 3, 20. 21. und p) o) als der allgemeine Richter das ewige Schicksal Schicksal eines jeden Menschen bestimmen, und jedem jeden in dasselbe wirklich anweisen versetzen wird; Matth. 25, 31. ff. Joh. 5, 22. 27. Act. 10, 42. 17, 31. 2 Cor. 5, 10. 2 Thess. 1, 7. q) p) womit sich seine auf die Beseligung Beseligung der Menschen abzielende Geschäfte endigen werden. 1 Cor. 15, 24. 24 ff. 1 Cor. 5, 42–53. Mit den ersten beiden Auflagen ist hier 1Kor 15,42–53 gemeint. 148. Die himmlischen Geschäfte unsers erhöheten Erlösers *) , welche sich auf die Beseligung der Menschen beziehen (§. 147. n. m. ) die noch in dieser Welt leben, bestehen in seinen Wirkungen zur Stiftung, Ausbreitung, Erhaltung und Regierung seiner Kirche Kirche, deren Oberhaupt er ist, ist; Eph. 1, 22. 23. 4, 15. 16. 5, 23. 24. Col. 1, 18. und zur Beförderung der Seligkeit Seligkeit einzelner Menschen. Diese seine Verrichtungen werden daher er im N. T. un ter un eer verschiedenen Bilder Bildern beschrieben. So z. B. wird er geschildert a) bald als unser König König , ( vergl. §. 132. ) König heißt, Matth. 27, 11. Joh. 18, 36. 37. Luc. 1, 32. 33. 19, 38. 1 Cor. 15, 24. 25. Hebr. 1, 8. 9. welcher, nachdem er vergl. §. 132. (der während seines Lehramts auf Erden den Grund zu seinem moralischen Reiche gelegt, Joh. 18, 36. 37. ( vergl. Kap. 6, 15. Röm. 14, 17. 18. ) Luc. 17, 20. 21. Matth. 11, 12. und durch seinen Tod theils das Eigenthumsrecht über seine Unterthanen sich erworben, Act. 20, 28. Tit. 2, 14. Eph. 5, 25–27. 2 Petr. 2, 1. theils von der tirannischen Herrschaft seiner Feinde sie befreiet hatte, Col. 1, 13. vergl. Joh. 8, 32–36. Röm. 6, 18. Gal. 5, 1. 1 Petr. 1, 18. nunmehr und nun im Himmel für ihr Bestes Sorge trägt, Eph. 1, 23. 5, 29. Joh. 17, 2. ihre Bitten erfüllet, Joh. 14, 13. 14. und nnd ihnen unter mancherley Gefahren Schutz und Beistand angedeihen läßt, Joh. 16, 33. 1 Joh. 4, 4. 1 Cor. 15, 25. 26. 57. bis er sie in sein himmlisches Reich versetzen wird; 2 Tim. 4, 18. Bald Balb b) wird er, mit Rück sicht auf die Lieblingsideen gebohrner Juden, unter dem Bilde unsers himmlischen Hohenpriester Hohenpriesters 18. ) – bald als unser himmlischer Hoherpriester Hebr. 4, 14. ff. 5, 5. ff. 7, 24. 25. ff. 8, 1. ff. und Vertreters Vertreter bey Gott Röm. 8, 34. 1 Joh. 2, 1. vorgestellt beschrieben wird , welcher dadurch dadurch, daß er für uns starb gestorben ist (daß er sich zum Opfer Opfer für uns brachte, und vor Gott mit seinem Blute im Himmel, gleichsam im Allerheiligsten, erschien) die stetsbleibende Ursache gewor den ist, daß bis ans Ende der Welt alle sich bessernde Sünder Vergebung erlangen, und welcher welcher, nachdem er für seine freiwillig um der Mensch willen übernommene Leiden die Oberherrschaft und die Fürsorge für die Menschen von Gott aufgetragen bekommen, (durch die Darbringung seines Opfers zu einem ewigen Hohenpriester selbst eingeweihet worden) nunmehr die ihnen erworbenen moralischen erworbene moralische Güter allen denen denen, die seinen Wirkungen zu ihrer Besserung Besserung Raum lassen, mittheilt, (den freien Zutritt zu Gott ihnen verschaft, und sie selbst zu geweihten geweiheten Priester Priestern macht) und der immerwährende Grund aller geistlicher Güter ist, die sie in Zeit und Ewigkeit geniessen genießen . (bey Gott sie vertritt, für sie bittet, sie segnet u. s. w. ) u. s. w. ) *) Der Unterricht von dem, was Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus zu unserm Besten gethan hat, muß nicht mit seinem Tode oder seiner Auferstehung Auferstehung abgebrochen, sondern es muß auch gezeigt werden, wie viele Wohlthaten Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesus, auch nach seiner Erhöhung, den Menschen erwiesen hat und noch erweiset. mit Rücksicht auf die Lieblingsideen gebohrner Juden Gegenüber der Vorstellung des Hohepriesteramtes ist Griesbach zurückhaltend, weil sie im Zeitalter der Aufklärung zunehmend als Akkommodation an die jüdische Sprach- und Vorstellungswelt gedeutet wird. Eine Historisierung der Hohepriesterchristologie des Hebräerbriefs entfaltet Griesbach in seinen exegetischen Commentationis de imaginibus iudaicis (1791). 148. b. Zur 1) Stiftung seiner Kirche Kirche gehörte a) die Bevollmächtigung seiner Apostel, allen Menschen seine Lehre zu verkündigen, und allenthalben ihm Gemeinden zu sammlen. Matth. 28, 18–20. Luc. 24, 47. Joh. 20, 21–23. Act. 1, 8. 26, 16–18. b) Die Ertheilung des heil. Geist Geistes an die Apostel, Joh. 16, 7. Luc. 24, 49. Act. 2, 1–4. 1–4 33. zur Gründung der Kirche, Kirche c) die Verordnung und Ausrüstung anderer ausserordentlichen ausserordenlichen Lehrer, 1 Cor. 12, 5. Eph. 4, 7. 11. d) die Die Sammlung der neuen got tesdienstlichen Gesellschaft aus Juden und Heiden, welche durch die die, zu der mit der Lehre selbst verbundenen Kraft hinzukommenden hinzukommenden, ausserordentlichen auserordentlichen Wirkungen hinzukommende auserordentliche Wirckungen zu Stande gebracht, 1 Cor. 1, 17. 18. 2, 1–5. Gal. 2, 8. Marc. 16, 20. und durch weise Regierung der darauf eine Beziehung habenden Umstände der Welt überhaupt, Matth. 28, 20. und der Apostel insbesondere z. E. Act. 16, 6–10. 18, 9. 10. 23, 11. befördert ward. e) Die durch die Apostel geschehene Anordnung eines beständigen Lehramt Lehramtes Eph. 4, 12–16. 2 Tim. 2, 2. eines gemeinschaftlichen Gottesdienst Gottesdienstes, und solcher Anstalten, welche welcher der christlichen Gesellschaft Festigkeit und Dauer geben konnten z. B. 1 Cor. 10, 16. 17. f) Die veranstaltete Abfassung Abfaßung der heiligen Bücher der Christen, unter dem Beistande des den Verfassern ertheilten heil. Geistes. (§. 15 – 18. ). g) Die völlige Aufhebung der jüdisch jüdischen Religionsverfassung Religionsverfassung. 2) Die Ausbreitung , Ausbreitung Erhaltung und Regierung der gesammten gesamten Kirche bewirket Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus vermittelst der ihm übergebenen Regierung der Welt und aller ihrer Veränderungen. Matth. 28, 20. Röm. 15, 18. Eph. 1, 22. 23. 2, 20, 20. 21. 5, 29. 29, Col. 2, 19. Was aber 3) die Besorgung der Seligkeit Seligkeit einzelner Glieder der Kirche Kirche betrift, so geschiehet sie vermittelst der christlichen Lehre, welche die Menschen bessert und zur Seligkeit zubereitet, wie auch durch die andern von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christo dazu verordneten Mit tel, ( S. unten) durch die Regierung der Schicksale einzelner Menschen, und durch die §. 147. o. p. n. schon erwähnte Verrichtungen. vergl. Eph. 5, 25–27. 149. *) Die christliche Kirche Kirche a) ist der Inbegriff derjenigen Menschen, welche darin übereinkommen, daß sie Gott nach der Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu Christi verehren. b) Sofern diese Menschen in ihrem Gemüth Gemüthe übereinstim men, Gott auf diese Art zu verehren, sind machen sie, bey allem übrigen Unterschiede, Brüder und machen eine einige allgemeine, Röm. 12, 5. 1 Cor. 10, 17. 27. 12, 13. Eph. 4, 4–6. aber nur durch unsichtbare Bande verbundene gleichsam unsichtbare, Kirche , die Christenheit Christenheit, aus. Eph. 1, 22. 23. Sofern sie aber zu Ausübung dieser Art der Gottesverehrung Gottesverehrung auch in eine äussere äusere äusere in die Sinne fallende Verbindung getreten sind und diese unterhalten, theilen sie gehören sie zur sichtbaren Kirche, welche sich, nicht nur nach Ort und Zeit, sondern auch nach mancherley Unterschieden in einzelnen Lehrsätzen und Gebräuchen, in mehrere gottesdienstlich gottesdienstliche Gottesdienstliche Gesellschaften oder Partikularkirchen Partikularkirchen Partikularkirchen , welche Partikularkirchen theilet, die aber c) in Rücksicht theils auf auf die Schriftmäßigkeit und Vernunftmäßigkeit der Lehre Lehre, theils auf die Zweckmäßigkeit Zweckmäsigkeit der äussern äusern Einrichtung und der gottesdiestlichen Gebräuche Gebräuche, von ungleichem Werthe von ungleichem Werthe sind; daher es nicht ganz gleichgültig seyn kann, zu welcher derselben man sich halte, obgleich keine im ausschliessenden ausschließenden Besitze der Wahrheit Wahrheit und untrüglich ist, noch sich für die alleinseligmachende ausgeben darf, so wie es auch keine christliche Kirche giebt, die nicht sehr viele wichtige und nützliche Wahrheiten, wenn schon mit mehr oder weniger Irrthum vermischt, bekennete. Im Ganzen genommen (denn eine beurtheilende Vergleichung aller einzelnen Lehrsätze Lehrsätze ist nicht jedermanns Sache), Sache,) muß man einer Kirche Kirche einen so viel grössern größern Werth Werth zugestehen, je mehr es Grundsatz in ihr ist, mit Beyseitsetzung Beiseitsetzung menschlichen Ansehens, bloß der Bibel und der Vernunft Vernunft zu folgen, und eigne Untersuchung der Wahrheit Wahrheit, und dadurch wahre Ueberzeugung von derselben, und immer grössere Fortschritte in Erkenntnissen zu befördern; je entfernter sie von allen Arten des Gewissenszwang Gewissenszwanges, und von Anmaaßungen einer Autorität in Glaubenssachen Glaubenssachen ist; je weniger es sich mit ihren Grundsätzen verträgt, durch andere Mittel, als durch aufrichtige Belehrung, sich zu erhalten oder auszubreiten; je geschickter das ganze System System ihrer Lehren ist, ihre Bekenner zu thätigen Christen, und damit zugleich zu guten Menschen und guten Bürger Bürgern, zu bilden; je weniger es Aberglauben, Schwärmerey, gehäßige Gesinnungen gegen Andersdenkende und Intoleranz u. d. gl. begünstiget; je angemessener die kirchlichen Gebräuche und Einrichtungen dem Geiste der Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu sind ; je weniger es sich mit den Grundsätzen der Kirche verträgt, durch andre Mittel, als durch aufrichtige Belehrung Belehrung, sich zu erhalten oder auszubreiten u. s. f. d) Alle verschiede ne Kirchen mit einander vereinigen vereinigen vereinigen zu wollen, wäre nicht nur ein vergebliches und unnützes, sondern selbst ein schädliches Unternehmen. Es kann auch mit der Verschiedenheit Verschiedenheit in Meinungen, Gebräuchen und Einrichtungen gar wohl gegenseitige Liebe und Verträglichkeit bestehen. Aber eben deswegen, und weil selbst zur gemeinschaftlich gemeinschaftlichen Uebung in der Gottesverehrung gänzliche Uebereinstimmung in allen und jeden Meinungen nicht unentbehrlich ist, e) wäre es auch unrecht und dem Sinne der Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu entgegen, wenn man leichtsinnig, aus Rechthaberey, Stolz, Rechthaberey und Stolz, oder aus Neuerungssucht u. d. gl. zu Spaltungen Spaltungen und gewaltsamen, Zerrüttung verursachenden, Revolutionen in der Kirche Gelegenheit geben wollte. Nur dann kann es rechtmäßig seyn, von einer Kirche, deren Glied man ist, sich förmlich abzusondern, wenn diese so ausgeartet wäre ist , daß sie auf Grundsätzen beharrete beharret , welche dem Geist des Christenthum Christenthums widersprechen, ächte Religiosität Religiosität und Moralität Moralität ihrer Natur nach hindern, und die Rechte des Gewissen Gewissens oder der Menschheit Menschheit oder des Staats kränken f). *) . f) e) Die so wie auch die einzelnen Glieder der sichtbaren Kirche an moralischer Güte sehr verschieden sind, und alle Partikularkirchen Partikularkirchen jederzeit gemischte Haufen waren, Matth. 13, 3. ff. 47. ff. wenn gleich die Aufnahme in die christliche Kirche Kirche verpflichtet zwar jedes Glied zur Heiligkeit Heiligkeit und Unsträflichkeit verpflichtet , Gal. 5, 13. Ephes. Eph. 4, 1. 1 Thess. 2, 12. 4, 7. 2 Thess. 2, 13. 14. 1 Petr. 1, 15. 2, 21. 3, 9. und von Seiten Gottes ist alles geschehen ist , wodurch der Zweck, die Glieder der Kirche zu heiligen und zu unsträflichen Menschen zu machen, befördert werden konnte. Eph. 5, 23–27. Tit. 2, 14. Dem ungeachtet aber waren alle Partikularkirchen Partikularkirchen jederzeit gemischte Haufen gemischte Haufen , Matth . Matth. 13, 3. ff. 47. ff. und die einzelnen Glieder derselben an moralischer Güte sehr ungleich. f) f) g) Wollte aber jemand hierdurch oder durch andere Gründe sich bewegen lassen, aller Gemeinschaft mit solchen Kirchen zu entsagen, und von allen getrennt allein für sich Gott zu verehren, so würde er sich mannichfaltiger mannigfaltiger Beförderungsmittel Beförderungsmittel zur christlichen d. i. edelsten Tugend selbst berauben; des Schadens nicht zu gedenken, den Personen von Ansehen durch ein solches Beispiel bey andern stiften würden. Denn unter dem grossen großen Haufen der Menschen wenigstens würde die so wohlthätige christliche Religion ohne gemeinschaftliche Uebung derselben und ohne darauf abzweckende Anstalten sich nicht erhalten können, wenigstens bald gänzlich ausarten. Hingegen stehen diejenigen Glieder aller von einander getrennten Partikularkirchen, welche die Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu von Herzen befolgen, (als Glieder der unsichtbaren Kirche) in einer allgemeinen Verbindung der Gemüther. *) Die Lehre von der Kirche a) scheint hier am schicklichsten eingeschaltet werden zu können. Sie muß aber b) so behandelt werden, daß daraus die Ueberzeugung entstehe, es sey ein Glück, ein Glied einer christlichen Kirche zu seyn; daß eine unpartheiisch unpartheiische Schätzung des Werths derjenigen Kirche, zu welcher wir uns bekennen, befördert und der Grund zu pflichtmäßigen Gesinnungen gegen die Glieder andrer Religionspartheien Religionspartheien gelegt werde; werde: daß die Absicht und der Werth kirchlicher Cerimonien und die Wohlthätigkeit des von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christo gestifteten ordentlichen Lehramts erhelle; und daß, so weit es für diejenige welche belehret werden sollen nützlich nützlich seyn kann, richtige Begriffe von den wahren und vermeinten Rechten der Lehrer und von dem Verhältnisse der Kirche zum Staat Staat festgesetzt werden. – c) Mit der Lehre von der Kirche verbinden wir gleich die von der Taufe Taufe. *) Hierin liegen die Hauptgründe zur Apologie Apologie der Reformation. 1 Cor. 10, 27. In der ersten Auflage ist wohl 1Kor 10,17 gemeint. 150. a) Der Zweck der Kirche Kirche, (die Kirche Zweck der Kirche ist die Erhaltung und Fortpflanzung der Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu und die Beförderung ihrer Ausübung durch gemeinschaftlich gemeinschaftliche Anstalten und Uebungen), Uebungen,) Uebungen. Dieser Zweck erfordert, b) daß ein ordentlich ordentliches Lehramt Lehramt in der Kirche sey, welches daher schon die Apostel angeordnet haben, (§. 148. b.) 1 Tim. 3, 1. 2 Tim. 2, 2. Tit. 1, 5. Act. 14, 23. 20, 28. und zu welchem man durch feierliche Bestellung von der Kirche, oder von denen, denen welchen die Kirche die Verwaltung dieses Rechts aufgetragen hat, gelanget; daher sich zu Vermeidung schädlicher Unordnungen niemand eigenmächtig zu einem öffentlichen Lehrer Lehrer aufwerfen soll; obgleich auch ein jeder Christ das Recht und die Pflicht hat, zur Erhaltung und Vermehrung religiöser Kenntnisse Kenntnisse Kenntniße und Gesinnungen Gesinnungen bey andern, zumal bey denen, die seiner nähern Fürsorge anvertrauet sind, nach Vermögen das seinige beizutragen. Röm. 15, 14. Gal. 6, 1. Eph. 5, 19. Col. 3, 16. 1 Thess. 5, 14. Eph. 6, 4. c) Der Lehrer , Lehrer darf keiner Herrschaft über die Gewissen Gewissen sich an maassen, und, als Lehrer Lehrer bloß blos betrachtet, kann er kan kein anderes Recht über den seiner Sorgfalt anvertrauten anvertraueten Theil der Kirche Kirche (seine Gemeinde) haben, als sie zu unterrichten und zu ermahnen, Act. 20, 28. 1 Petr. 5, 2. die öffentlichen gottesdienstlich gottesdienstlichen Gottesdienstliche Handlungen zu verrichten, und dafür seinen Unterhalt von ihr zu erwarten. 1 Cor. 9, 6–14. vergl. 1 Petr. 5, 3. Doch kann kan sowohl die Kirche als auch die Obrigkeit einem Lehrer noch anderweite Rechte, Befugnisse und Verrichtungen auftragen Rechte und Befugniße , ingleichem mehrere Freiheiten ihm zugestehen Freiheiten, mittheilen . d) Aeussere Aeusere Gottesdienstliche Freiheiten, mittheilen. Äusere gottesdienstliche Handlungen hat Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus, ausser auser dem ohnehin zum Zwecke der Kirche wesentlich gehörenden öffentlichen Lehren und Ermahnen, dem gemeinschaftlichen Gebet Gebet etc. keine andere vorgeschrieben, die als die Taufe Taufe und das Abendmahl Abendmahl. (§. 151. 165. ) Abendmal. Alle andere andre hat er dem Gutbefinden der Kirche selbst überlassen. Doch können sind zur Erhaltung der Gottesdienstlichen gottesdienstlichen Gesellschaft und zu Erreichung ihres Zwecks noch einige andere nützlich nützlich seyn unent behrlich , welche jede Kirche nach Befinden der Umstände anordnen und abändern kann. e) kan. Die Verbindung Verbindungen der Menschen zu einer kirchlichen Gesellschaft ändert nichts in ihren bürgerlichen oder häuslichen Verhältnissen , Verhältnißen . 1 Cor. 7, 20. 24. und dispensiret kein Glied einer solchen Gesellschaft Gesellschaft von der Erfüllung der ihm sonst obliegenden Pflichten. Auch ist die Kirche keinesweges eine dem Staat Staat entgegenge setzte entgegengesezte , oder dessen Rechte schmälernde Gesellschaft, sondern befördert vielmehr alle rechtmäßige rechtmäsige Absichten der bürgerlichen Gesellschaft, und sind insbesondere die Glieder der Kirche zum genauesten Gehorsam gegen die Obrigkeiten Obrigkeiten angewiesen. Röm. 13, 1. ff. 1 Petr. 2, 13–17. Luc. 20, 25. Aber auch der Staat kann kan über die Kirche keine andere Rechte haben, als in sofern die Religion äusserlich aus geübt wird, oder und zum Nachtheil des Staats ausarten könnte; dahingegen die innere Ausübung der Religion von jeder Obrigkeit gänzlich freygelassen freigelassen werden muß. können. Wenn daher das letztere zu besorgen kein Grund da ist, so hat der Staat eben so wenig Befugniß neue Meinungen und deren bescheidene Bekanntmachung, bloß deswegen weil er sie für irrig hält, zu verbieten und die Kirche zu pünktlicher Beibehaltung ihres alten System Systems wider ihren Willen zu zwingen, als wenig es ihm zukommt, neue Lehren der Kirche aufzudringen. Hingegen ist es Pflicht des Staats, dafür zu sorgen, daß es seinen Bürgern, und zumal denen, die zu einem kirchlichen Lehramt Lehramt bestimmt sind, nicht an Gelegenheit ihre Begriffe von Religionswahrheiten Religionswahrheiten immer mehr zu berichtigen, fehle, übrigens aber jede Kirche bey ihren erweislichen Rechten und gegen alle Zudringlichkeiten andrer Kirchen sowohl als auch solcher Lehrer, welche ihre Privatüberzeugungen Privatüberzeugungen den Gemeinden wider ihren Willen aufdringen wollen, zu schützen. Die innere Ausübung der Religion aber muß von Rechtswegen jede, zumal christliche, Obrigkeit gänzlich freylassen. Jede Art von Gewissenszwang Gewissenszwang ist Verletzung der Rechte der Menschheit und dem Geist der Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu völlig entgegen. Lehramt Gegen das römisch-katholische Verständnis eines zentralen Lehramtes im Sinne der apostolischen Sukzession sowie der damit verbundenen Lehr- und Leitungsgewalt des Papstes basiert das reformatorische Verständnis auf Luthers Lehre vom Priestertum aller Gläubigen. Allen getauften Christen kommt demnach die Priesterwürde bzw. die geistige Vollmacht zur Verkündigung des Evangeliums zu. Wenngleich in den lutherischen Kirchen dementsprechend das Lehramt der Kirche als ganzer zugeordnet wurde, sollte die Aufgabe öffentlicher Verkündigung des Evangeliums nur von ausgebildeten und ordentlich berufenen Theologen übernommen werden. Die Aufsicht über die evangeliumsgemäße Lehre hingegen wurde den kirchenleitenden Gremien zugesprochen. Die sich im Luthertum allmählich verstärkende Pluralisierung der Gestaltungsformen führte im Zeitalter der Aufklärung zur Frage nach ihrer konsistenten Begründung. Denn mit der rationalistischen und historischen Kritik an der Autorität der Heiligen Schrift als Offenbarungszeugnis geriet das entscheidende Kriterium für die kirchliche Beurteilung der Lehre ins Wanken. An diese Entwicklung schließt sich letztlich auch die aufklärungstheologische Verhältnisbestimmung zwischen privater und öffentlicher Religion an, die eine Neubestimmung des kirchlichen Lehramts erforderte. 151. a) Die Aufnahme der Menschen in die Kirche Kirche Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi geschiehet, nach uach der Einsetzung Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu, durch die Taufe Taufe , ( vergl. §. § 170. ) Matth. 28, 19. Marc. 16, 15. 16. Joh. 3, 5. welche durch Eintauchung in das Wasser Act. 8, 38. 10, 47. Eph. 5, 26. oder durch Besprengung mit demselben, dergestalt verrichtet wird, daß der Mensch dabey zu derjenigen Religion, welche uns den Vater, den Sohn, und den heiligen heil. Geist verehren lehrt, Matth. 28, 19. oder welches einerley ist, die Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus gestiftet und gelehret hat, Act . Act. 2, 38. 8, 16. 10, 48. Röm. 6, 3. verpflichtet wird. vergl. 1 Cor. 1, 13. 15. 10, 2. Die Verrichtung dieser Handlung ist durch Verordnung der Kirche den Lehrern aufgetragen, welches auch ganz schicklich der Natur der Sache am angemessensten der Natur der Sache angemessen ist, wenn gleich in gleichin besondern Fällen auch jeder andere Christ taufen kann kan . Es soll aber jeder Mensch, Mensch der ein Christ seyn will, will ohne Ausnahme getauft werden, ohnerachtet man nicht behauptet, daß die Taufe allen Menschen zur Seligkeit Seligkeit schlechterdigs nothwendig sey. b) Bey dem allerersten Anfang der Stiftung der Kirche wurden hauptsächlich Erwachsene getauft, nachdem ihnen vorher so viel Unterricht ertheilet worden war, als zur Ueberzeugung von der Göttlichkeit der christlichen Religion nöthig war. Act. 2, 41. 8, 36. 38. 9, 17. 18. Ein solcher Mensch verpflichtete sich dadurch feierlichst zur Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu, und zur Befolgung aller ihrer Vorschriften, 1 Petr. 3, 21. ward war ein Glied der Kirche, Act. 2, 41. übernahm die Verbindlichkeit Verbindlichkeit, Verbindlichkeit als ein solches sich zu betragen, Eph. 4, 3‒5. ward aller Rechte eines solchen theilhaftig, und (vorausgesetzt (vorausgesezt , daß er die Taufe mit aufrichtigem Herzen begehre 1 Petr. 3, 21. ) erhielt er die göttliche Versicherung, daß seine Sünden ihm vergeben seyn seyen , Act. 2, 38. daß Gott um Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi willen ihm gnädig sey, Gal. 3, 27. und daß er bey redlichem Bestreben, Bestreben der übernommenen Verpflichtung nachzukommen, die ewige Seligkeit hoffen dürfe. Marc. 16, 16. Hiernächst ist auch die Taufhandlung Taufhandlung ungemein geschickt, die innere Besserung eines solchen Menschen nicht nur abzubilden, Röm. 6, 2‒4. Col. 2, 12. sondern auch auf eine moralische Art, in sofern sie ein sinnlicher symbolischer Unterricht in sehr wichtigen Religionswahrheiten Religionswahrheiten ist, zu bewirken. Eph. 5, 26. c) Für die Kindertaufe Kindertaufe haben wir, ausser auser andern Gründen, die vom Nutzen derselben hergenommen sind, das Exempel des größten grösten Theils der ältesten Kirche vor uns, welches sich höchstwahrscheinlich auf das apostolische Beispiele Beispiel selbst gründet. Durch sie wird das Kind theils zur künftigen Prüfung, Annahme und Befolgung der Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu vorläufig verpflichtet, theils zum Glied der Kirche Kirche wirklich aufgenommen, theils aller Rechte eines Christen und aller Verheisungen, die Gott den Verehrern Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu gegeben hat, theilhaftig. vergl. Marc. 10, 14. Die Eltern aber, die ihr thr Kind zur Taufe bringen, werden nicht nur von dem allem feierlich versichert, sondern auch zur christlichen Erziehung Erziehung des Kindes verpflichtet, damit die ihm zu Theil gewordenen gewordene Rechte ihm erhalten, und es dermaleinst zum wirklichen Genusse Genuß Genuße und zur Ausübung derselben gelangen möge. Wie wird der Christ durch seine Religion durch seine Religion zu seiner grossen grosen großen Bestimmung geführt? *) geführet? geführt *) ? *) Bey diesem Abschnitte ist a) nicht zu vergessen wohl zu merken , daß hier nur von Christen Christen Christen , nicht aber davon die Rede sey, welche Mittel Gott den Nichtchristen Nichtchristen zur Erlangung der Seligkeit darreiche. b) Durch blosse noch so oft wie derhohlte Ermahnungen, sich zu bessern, wird der Religionslehrer Religionslehrer bey dem Sünder nichts ausrichten. Er muß vielmehr deutlich und ausführlich zeigen, wie wie der Mensch es anzufangen habe, um besser zu werden, was zur vollständigen christlichen Besserung Besserung gehöre, und aus was für Gründen dasjenige, was die Bibel dazu erfordert, nöthig sey. Nur ein Unterricht dieser Art kann bewirken, daß der Mensch das Geschäft seiner Besserung mit Einsicht und Ueberlegung be treibe; daß er erkenne, er müsse Busse Buße thun nicht um Gottes willen oder um die begangenen Sünden gleichsam abzubüssen, sondern um sein selbst und seines eignen wahren Vortheils willen; daß er sich überzeuge, Gott habe nicht nach despotischer Willkühr, sondern nach seiner höchsten Weisheit und Güte den in der Bibel vorgezeichneten Weg zur Besserung vorgeschrieben, weil es wirklich der kürzeste und sicherste ist, gut und glücklich zu werden; und daß der Mensch das Vorurtheil ablege, die Bekehrung Bekehrung sey eine höchst lästige Sache, die man also natürlich so lange als möglich aufschiebe. Um nun einen zu diesen Zwecken eingerichteten vollständigen Unterricht über die wahre Beschaffenheit der christlichen Besserung zu geben, c) kann der Lehrer entweder von dem Ziele von dem Ziel , zu welchem der Mensch durch die Besserung geführet werden soll, ausgehen, und immer weiter rückwärts bis zum Anfange des Weges, der eingeschlagen werden muß um dorthin zu gelangen, zurückgehen: zurückgehen; (§. 154. ) oder er kann seinen Standpunkt bey dem Anfange des Weges bey dem Anfange des Weges nehmen und zeigen, wie dieser Weg sicher zum Ziele führe. (§. 156. bis 158. 156 – 158. ) Beide Methoden haben ihren Nutzen, und können daher beide zu verschiedenen Zeiten und zu verschiedenen Absichten gebraucht werden. d) Ob aber gleich sowohl der Zweck der Besserung bey allen Christen eben derselbe ist, als auch die Mittel dazu einerley sind, und, wenn sie ange wendet werden, nach einerley psychologischen Gesetzen wirken: so macht es doch die grosse große Verschiedenheit der physischen und moralischen individuellen Beschaffenheit der Besserungsbedürftigen und der Umstände, unter welchen ihre Besserung angefangen und fortgesetzt wird, unmöglich, alle an einerley Methode Methode einerley Methode und Form und an eben dieselbe Folge der zur Sinnesänderung Sinnes änderung zusammengehörigen Theile genau zu binden, wodurch nur zu liebloser Beurtheilung anderer, zu Heucheley, zu Aengstlichkeit, zum Aufenthalt im Fortschritt in der Besserung etc. Gelegenheit gegeben werden würde. Allein dem ungeachtet e) soll der Lehrer die natürliche und gewöhnlichste gewöhnlichste Ordnung Ordnung, in welcher die zur vollständigen Besserung gehörigen Veränderungen in den Menschen zu erfolgen pflegen, nicht nur für sich fleißig durchdenken, sondern auch dem Volk Volke Volk vortragen, um es vor Selbstbetrug zu verwahren und es zu richtigen, deutlichen und bestimmten Begriffen, was christliche Sinnesänderung eigentlich sey und wie sie bewirkt werde, anzuleiten. Dem möglichen Schaden aber, der aus einer solchen methodisch methodischen Anweisung sonst entstehen könnte, wird der Lehrer theils durch ausdrückliche Erklärungen, theils dadurch leicht vorbeugen, wenn er die zusammengehörigen Theile nicht immer in einer und ebenderselben Folge und Verbindung vorstellt. f) Besonders ist auch gründli che Belehrung über den Werth Werth lebhafter Gefühle Gefühle Werth lebhafter Gefühle bey dem Geschäfte der Besserung Besserung nöthig. g) Uebrigens bedient man sich billig, wenn man von der Sinnesänderung Sinnesänderung reden will, eigentlicher Redensarten Redensarten , eigentlicher Redensarten erklärt aber doch auch die in der Bibel vorkommenden bildlichen, und zeigt, wie sie alle im Grunde einerley bedeuten. h) Mit den Spitzfindigkeiten des System Systems und den darauf sich beziehenden Streitigkeiten in der Lehre von der Gnade Gnade und den Gnadenwirkungen Gnadenwirkungen Gnadenwirkungen , werden Nichttheologen billig verschont. Was davon wirklich praktisch und gemeinnützig ist, läßt sich kurz zusammenfassen. i) Eben das gilt auch von der Lehre von der Rechtfertigung Rechtfertigung Rechtfertigung , welche, wenn man nur polemische Rücksichten bey Seite gesetzt seyn läßt, ganz simpel und leicht ist. k) Den Beschluß dieses Abschnitts macht, wie ich glaube, nicht unschicklich die Lehre vom heil. Abendmal heil. Abendmal . Gottlob, daß die ehemalige Streitsucht Streitsucht darüber sich allmählich verlohren hat, und daß man daher desto weniger Bedenken zu haben braucht, die Christen allein auf das hinzuweisen, was ihnen wahrhaft nützlich nützlich und tröstlich seyn kann. Vergl. §. 130. welche Mittel Gott den Nichtchristen zur Erlangung der Seligkeit darreiche Erst vor dem historischen Hintergrund des zunehmenden Vertrauens in das natürlich-sittliche Urteil des Menschen wird Griesbachs Andeutung verständlich. Der Gedanke einer „außerordentlichen Gnade“ für die Heiden war in der Theologie der Aufklärung keine Seltenheit mehr (vgl. etwa Ch.M. Pfaff, Institutiones theologiae dogmaticae et moralis , 1720). Auch wenn diese Idee an keiner Stelle zu einer legitimen Rechtsforderung des Menschen an Gott verdichtet worden ist, erschien sie doch vielen als eine sittliche Notwendigkeit. Für Johann August Eberhard schloss die heidnische Religion keineswegs die Ausbildung einer moralischen Anlage des Menschen aus. Der Gedanke, dass Nichtchristen daher aufgrund ihres Moraldefizits ewige Höllenstrafen erleiden müssten, war ihm dagegen fremd. Vielmehr ließ ihn der Glaube an die vollkommene Wiederherstellung der Schöpfung die ewige Seligkeit aller Menschen erwarten ( Neue Apologie des Sokrates , 1772/78). Werth lebhafter Gefühle Griesbach spielt hier auf Johann Joachim Spaldings Gedanken über den Werth der Gefühle in dem Christenthum (1761; 5 1784, SpKA I/2) an. Die Schrift entwickelt in der Auseinandersetzung mit dem pietistischen Verständnis einen biblisch begründeten und zugleich zeitgemäßen Begriff des religiösen Gefühls. Die von Spalding entwickelten Kriterien haben die religionstheologische Debatte nachhaltig beeinflusst und sich auch in der Populardogmatik niedergeschlagen. 152. Die Erfarung Erfarung Erfahrung lehrt, daß die mehresten Glieder der Kirche, oder getaufte Christen , welche zum Gebrauch ihrer Vernunft Vernunft gelanget sind, nicht diejeni ge moralisch moralische Beschaf fenheit an sich haben, welche nach der Vorschrift der göttlichen Gesetze und zu Erreichung ihrer erhabenen Bestimmung Bestimmung (§. 90. 94. ) erfor derlich ist, und ohne welche sie der durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum erworbenen Begnadigung (§. 142. B. b. 143. ) nicht theilhaftig werden können. (§. 129. ) Einige leben in offenbaren Sünden und Lastern; Röm. 6, 12. 16. 17. 1. 1, 29–32. 1 Cor. 6, 9. 10. Gal. 5, 19 bis 21. 19–21. 1 Tim . Tim. 1, 9. 10. andere unterdrücken die äusseren äuseren Ausbrüche des Lasters Lasters, und nehmen wohl gar einen heuchlerischen Schein Schein der Tugend an, Matth. 6, 2, 2. 5. 16. 23, 13. folgg. folg. 27. 28. da doch die Lie be zum Laster in ihnen herrschend ist; andere thun zwar manches Gute und haben einen Abscheu für dem Laster und einige Liebe zur Tugend, aber nicht im in ihrem ganzen Umfange derselben , oder doch nicht aus den gehörigen Bewegungsgründen Bewegungsgrüuden , nicht aus freudigem Gehorsam Gehorsam gegen unsern unserm durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum versöhnten Vater. (§. 127. f. 116. ) Einige betrügen sich selbst und halten sich für besser als sie sind; Matth. 19, 20. Luc. 18, 11. 12. andere ängstiget von Zeit zu Zeit das Bewußtseyn Bewustseyn ihres schlechten moralischen Zustandes, ohne daß sie es zu einer gründlichen und dauerhaften Besserung Besserung Besseruug kommen lassen; Röm. 7, 15. ff. noch andre leben ganz sorgenlos, ohne auf den Zustand ihres Gemüths aufmerksam zu seyn, oder die Gefahr desselben ernstlich zu erwägen; Ps. 50, 21. ja einige scheinen durch lange Gewohnheit Gewohnheit im Sündigen und durch stete Leichtsinnigkeit bey dem Gebrauche Gebrauch der Besserungsmittel Besserungsmittel so fühllos geworden zu seyn, daß kaum noch irgend etwas einen Eindruck auf ihr Gemüth machen kann kan . Matth. 13, 15. 153. Alle diese Christen a) bedürfen einer Besserung , Luc. 5, 31. 32. ohne welche sie, nach den klaren Aussprüchen der Bibel, einer ewigen Seligkeit Seligkeit nicht empfänglich sind. Matth. 7, 21. Marc. 16, 16. Joh. 3, 5. 6. 18. Röm. 2, 13. 1 Cor. 6, 9. 10. Gal. 5, 19. 21. Eph. 5, 3–6. Jac. 1, 22. 25. indem es nicht auf das äussere Bekenntniß äusere Bekenntnis der Religion, Hebr. 4, 2. sondern auf einen durch Liebe thätigen Glaube Glauben, Gal. 5, 6. 6, 15. und auf Uebereinstimmung der Gesinnungen und Handlungen mit den göttlichen Vorschriften Joh. 15, 14. ankommt. Diese Besserung b) nennt die heilige heil. Schrift eine Sinnesänderung Sinnesänderung (Busse (Buße ) Matth. 3, 2. Act. 2, 38. 3, 19. 26. 8, 22. und verbindet mit ihr den Glauben, Marc. 1, 15. Act. 20, 21. begreifet zuweilen aber auch alles, alles was dazu gehöret, gehöret unter dem Glauben an Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum : Christum ; Marc. 16, 16. Joh. 3, 15. 16. 18. Röm. 1, 15. 16. 17. 3, 22. 24. 28. 30. 4, 5. 5, 1. Eph. 2, 8. welcher allerdings, wenn er rechter Art ist, alles dieß theils voraussezt, theils in sich schließt, theils zur unausbleiblichen Folge hat, und welcher, im weitläuftigern Verstande Verstande, ( vergl. §. 157. ) in der Annahme 1 Thess. 2, 13. der ganzen Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi nach allen ihren Theilen nicht von einander zu trennenden Theilen, (Lehren, 1 Cor. 15, 3. Verheisungen, Verheisungen Hebr. 4, 1. 2. 1–2. vergl. Röm. 4, 16. 5, 1. 4, 16 – 5, 1 und Geboten, 1 Joh. 3, 3. 23. 14. 24. Gebote ) bestehet. Hebr. Hebr . 11, 1. ff. Und da dieser Glaube, wenn er rechter Art ist, nicht ein todes Wissen oder ein kalter Beifall, sondern eine lebendige Ueberzeugung Ueberzeugung Ueberzeugund und herzliche Annahme der gesammten Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi ist, so setzt er allerdings alles, was zur vollständigen Besserung des Menschen gehöret, theils voraus, theils schließt er es in sich, theils hat er es zur unausbleiblichen Folge. Eben diese Sinnesänderung Sinnesänderung c) beschreibt die Bibel auch häufig mit uneigentlichen Ausdrücken , als eine Bekehrung Bekehrung des Menschen zu Gott, (Jer. Jer. 31, 18. 19.) 19. Joel 2, 12. 13. Matth. 13, 15. 26, 20. Act. 3, 19. 26, 20. eine neue Geburt oder Geburt aus Gott, Joh. 3, 3. 1 Joh. 3, 9. 5, 1. 1 Petr. 1, 22. Schaffung eines neuen Herzens, Ps. 51, 12. Ez. Ezech. 36, 26. neue Schöpfung nach dem Bilde Gottes, Eph. 4, 22. 24. Col. 3, 9. 10. Ablegung des alten und Anlegung des neuen Menschen, Eph. 4, 22. 24. Col. 5 3 , 9. 10. Anziehen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi, Röm. 13, 14. u. s. w. Den dadurch hervorgebrachten Zustand aber nennt sie den Geist, oder die göttliche, christliche, heilige Gesinnung, Röm. 8, 1. ff. Gal. 5, 17. 22. 1 Joh. 4, 13. vergl. 3, 9. den neuen Menschen, Eph. 4, 24. eine neue Kreatur, Gal. 6, 15. u. s. f. Doch werden einige dieser Redensarten Redensarten zuweilen auch vom blossen bloßen Uebergang zum Christenthum Christenthume gebraucht. Sinnesänderung Die neutestamentlich-urchristliche Vorstellung der Buße ( μετάνοια bzw. μετανοέω ) bedeutet im Unterschied etwa zur Bekehrung ( ἐπιστροφή bzw. ἐπιστρέφω ) die Abkehr von einem verkehrten Lebenswandel in der Hinwendung zu Gott (vgl. etwa Mk 1,15). Hatte bereits Luther gegen die sakramentale Interpretation der römisch-katholischen Kirche auf die Grundbedeutung der μετάνοια zurückgegriffen und die Buße als Existenzform der Christen schlechthin verstanden, bahnte sich in der Auseinandersetzung von Orthodoxie und Pietismus eine Partikularisierung des Bußverständnisses im Sinne einer Konzentration auf den Sachverhalt der Reue an. Diese gipfelte in dem aufklärungstheologischen Anliegen, mit der „Sinnesänderung“ Religion und Moralität als Funktionen individueller Selbstdeutung plausibel zu machen. 1 Joh. 3, 3. 23. 14. In der dritten Auflage ist wohl 1Joh 3,3.23.24 gemeint. Col. 5, 9. In der dritten und vierten Auflage ist wohl Kol 3,9 gemeint. 154. Was zur Sinnesänderung Sinnesänderung erfordert werde *) , erkennet man leicht, wenn man überlegt, wie ein gebesserter Christ beschaffen seyn solle müße , und dann (§. 155. 156. ) untersucht, was in einem Sünder Sünder vorgehen müsse müße , wenn er diese Beschaffenheit erlangen will soll . Der Christ Christ soll nämlich a) nach allgemeiner moralischer Vollkommenheit Vollkommenheit, so wie Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus und seine Apostel sie gelehrt haben, oder oder, welches einerley ist, nach der möglichsten Aenlichkeit mit Gott Gottes Urtheilen, Gesinnungen und Handlungen , unabläßig streben. (§. 127. ) b) b. Dieses Bestreben, wenn es stete seyn, zur Fertigkeit werden, und bis zur Würde einer christlichen Tugend Tugend sich erheben soll, muß aus einem willigen und kindlichen Gehorsam fliessen fließen , c) der seinen Grund in Liebe Liebe und Vertrauen Vertrauen zu Gott hat. d) Soll aber Liebe und Vertrauen zu Gott in einem Sünder erweckt werden, der nicht durch Selbstbetrug geblendet ist, so muß er gewiß seyn, daß Gott ihm seine Sünden Sünde vergebe. e) Da nun Gott uns nur um Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi willen vergiebt, (§. 143. ) so muß der Mensch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum als denjenigen wirklich anerkennen und mit voller Zuversicht annehmen, der durch seinen unschuldig für die Schuldigen Schuldige erlittenen erlidtenen Tod ( vergl. §. 144. ) uns Vergebung der Sünden und folglich auch (§. 143. d. f ) die Seligkeit Seligkeit zu Wege wege gebracht habe. f) Und damit er geneigt gemacht werde, auch für seine eigene Person Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum als den Grund seiner Hofnungen Hoffnungen anzunehmen, so muß und ein ernstliches Verlangen nach der Theilnehmung an den durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum erworbenen Gütern in ihm erweckt werden; werden möge, muß g) welches durch eine lebendige Ueberzeugung von ein lebhaftes Gefühl seiner Strafwürdigkeit bewirkt wird in ihm hervorgebracht werden . h) Demnach muß der Mensch nicht nur Gottes Gebote kennen und darnach sich sie prüfen, sondern es ist auch eine lebendige Erkenntniß Erkenntniß Erkenntnis und feste Ueberzeugung von der Wahrheit Wahrheit dessen nöthig, was die Bibel von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christo als unserm Erlöser lehret. i) Da auch ein Christ Christ wohl wissen kann kan und soll, daß der Heiligste und Allgerechte unmöglich Sünden vergeben kann kan , so lange der Mensch zu sündigen fortfährt und an der Sünde ein Wohlgefallen hat, so muß er theils den ernsten Vorsatz fassen, von allen Sünden Sünden ohne Ausnahme abzulassen, den durch sie angerichteten Schaden nach Möglichkeit wieder gut zu machen, und in allen Stücken einer ächten christlichen Tugend sich zu befleißigen; theils k) seine begangenen begangene Sünden aufrichtig verabscheuen und bereuen; k) l) welches eine richtige Kenntnis und Beurtheilung Beortheilung der Sünde voraussetzt; die also zum Anfang der Besserung erfordert erfodert wird. *) a) Durch blosse noch so oft wiederhohlte Ermah nungen, sich zu bessern, wird der Religionslehrer Religionslehrer bey dem Sünder nichts ausrichten. Er muß vielmehr deutlich und ausführlich zeigen, wie der Mensch es anzufangen habe, um besser zu werden, was zur vollständigen christlichen Besserung Besserung gehöre, und aus was für Gründen dasjenige, was die Bibel dazu erfordert, nöthig sey. Nur ein Unterricht dieser Art kann bewirken, daß der Mensch das Geschäft seiner Besserung mit Einsicht und Ueberlegung betreibe; daß er erkenne, er müsse Busse Busse thun nicht um Gottes willen oder um die begangenen Sünden gleichsam abzubüssen, sondern um sein selbst und seines eignen wahren Vortheils willen; daß er sich überzeuge, Gott habe nicht nach despotischer Willkühr, sondern nach seiner höchsten Weisheit und Güte den in der Bibel vorgezeichneten Weg zur Besserung vorgeschrieben, weil es wirklich der kürzeste und sicherste ist, gut und glücklich zu werden; und daß der Mensch das Vorurtheil ablege, die Bekehrung sey eine höchst lästige Sache, die man also natürlich so lange als möglich aufschiebe. Um nun einen zu diesen Zwecken eingerichteten vollständigen Unterricht über die wahre Beschaffenheit der christlichen Besserung zu geben, b) kann der Lehrer entweder von dem Ziele , zu welchem der Mensch durch die Besserung geführet werden soll, ausgehen, und immer weiter rückwärts bis zum Anfange des Weges, der eingeschlagen werden muß, um dorthin zu gelan gen, zurückgehen: (§. 154. ) oder er kann seinen Standpunkt bey dem Anfang des Weges nehmen und zeigen, wie dieser Weg sicher zum Ziele führe, (§. 156 – 158. ) Beide Methoden Methoden haben ihren Nutzen, und können daher beide zu verschiedenen Zeiten und zu verschiedenen Absichten gebraucht werden. c) Ob aber gleich sowohl der Zweck der Besserung bey allen Christen eben derselbe ist, als auch die Mittel dazu einerley sind, und, wenn sie angewendet werden, nach einerley psychologischen Gesetzen wirken: so macht es doch die grosse Verschiedenheit der physischen und moralischen individuellen Beschaffenheit der Besserungsbedürftigen und der Umstände, unter welchen ihre Besserung angefangen und fortgesetzt wird, unmöglich, alle an einerley Methode und Form und an eben dieselbe Folge der zur Sinnesänderung zusammengehörigen Theile genau zu binden, wodurch nur zu liebloser Beurtheilung anderer, zu Heucheley, zu Aengstlichkeit, zum Aufenthalt im Fortschritt in der Besserung etc. Gelegenheit gegeben werden würde. Allein dem ungeachtet d) soll der Lehrer die natürliche und gewöhnlichste Ordnung Ordnung, in welcher die zur vollständigen Besserung Besserung gehörigen Veränderungen in den Menschen zu erfolgen pflegen, nicht nur für sich fleißig durchdenken, sondern auch dem Volk Volke vortragen, um es vor Selbstbetrug zu verwahren und es zu richtigen, deutlichen und bestimmten Begriffen, was christliche Sinnesänderung eigentlich sey und wie sie bewirkt werde, anzuleiten. Dem möglichen Schaden aber, der aus einer solchen methodischen Anweisung sonst entstehen könnte, wird d r Lehrer theils durch ausdrückliche Erklärungen, theils dadurch leicht vorbeugen, wenn er die zusammengehörigen Theile nicht immer in einer und ebenderselben Folge und Verbindung vorstellt. e) Besonders ist auch gründliche Belehrung über den Werth Werth lebhafter Gefühle Gefühle bey dem Geschäfte der Besserung nöthig. f) Uebrigens bedient man sich billig, wenn man von der Sinnesänderung reden will, eigentlicher Redensarten Redensarten , erklärt aber doch auch die in der Bibel vorkommenden bildlichen, und zeigt, wie sie alle im Grunde einerley bedeuten. 155. Vergleicht man dieß dies mit dem oben §. 115 – 117 . 115. 116. 115. 116. 117. beschriebenen verderbten Zustande eines noch ungebesserten Menschen, so erhellet α ) daß sowohl im Verstand Verstande als im Wille Willen eine Besserung Besserung vorgehen müsse müße ; obgleich die Wirkungen auf den einen nicht von den Wirkungen auf den andern getrennt werden können, und die Besserung des Willens eben dadurch erhalten wird, wenn dem Verstande die Religionswahrheiten Religionswahrheiten nahe gebracht, und der Erkenntnis derselben hinlängliches Leben oder Wirksamkeit verschafft wird. Hier aus ergiebt sich auch schon, β ) daß die Sinnesänderung Sinnesänderung nicht auf eine physische oder magische, sondern auf eine moralisch moralische , der vernünftig vernünftigen freien Natur des Menschen angemessene Art, vorgehe. Und dieß dies bezeuget auch die Bibel, indem sie lehret, a) daß die Besserung des Menschen vermittelst der erkannten Religionswahrheiten geschehe: Luc. 8, 11 bis 15. 11–15. Joh. 17, 3. 17. Röm. 10, 14. 1 Thess. 2, 13. Jac. 1, 18. 1 Petr. 1, 23. vergl. §. 162. g. Denn es kann kan weder überhaupt eine religiöse Gesinnung Gesinnung angerichtet werden, ohne Kenntnis von Gott, von seinen Eigenschaften und Werken Wercken , von der moralischen Natur und Bestimmung und dem Zustande des Menschen nach dem Tode; Hebr. 11, 6. noch kann kan das Gott Misfällige Mißfällige in unsrer Gesinnung und unsern Handlungen eingesehen und verabscheuet, oder ein Gott wohlgefälliger Gehorsam beschlossen werden, ohne Kenntnis dessen, was die göttlichen Vorschriften von dem Menschen fordern, (des Gesetzes) und was die Bibel von dem gegenwärtigen verderbten moralisch moralischen Zustande des Menschen lehret; und eben so wenig kann kan Liebe Liebe und Vertrauen Vertrauen zu Gott erweckt und das aufwachende Gewissen Gewissen beruhigt werden, ohne Ueberzeugung von dem, was die Schrift von den göttlichen Rathschlüsse Rathschlüssen Rathschlüßen über die Beseligung Beseligung der sündigenden Menschen, von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christo, von den Absichten seiner Sendung in die Welt und den Früchten Wirkungen sei nes Todes, und von den Verheisungen und Zusicherungen, welche er den sich bessernden Sündern gegeben hat, uns saget. (des Evangelii. Evangelii ) Weiter lehrt die Bibel, b) daß das bloße blose historisch historische Wissen dieser Wahrheiten Wahrheiten nicht hinreiche, sondern daß eine lebendige Erkenntnis und eine stete Anwendung derselben auf sich selbst bey dem Menschen, wenn er gebessert werden soll, erfordert werde; Act. 16, 14. 17, 11. Jac. 1, 21. 23–25. c) daß der Mensch, auch noch nach angefangener Besserung Besserung, um immer tiefere Einsichten in die Religionslehren Religionslehren Gott bitten, Jac. 1, 5. Eph. 1, 16–20. 1 Petr. 2, 1. 2. und die Wahrheiten selbst fleißig wiederhohlen und andächtig betrachten müsse; Jac. 1, 25. d) daß er den Eindruck der Lehren auf sein Herz Herz hindern, und der erkannten Wahrheit widerstreben könne; Matth. 7, 26. Luc. 8, 13. 14. Act. 18, 5. 6. 24, 25. 28, 24–27. e) daß er die Gelegenheiten, zur Sünde hingerissen zu werden, sorgfältig vermeiden, hingegen alle Gelegenheiten, die zum Fortgange seiner Besserung beförderlich seyn können, suchen und benutzen, und f) überhaupt bey dem Geschäfte seiner Besserung grossen grosen großen Ernst und Eifer beweisen müsse. Matth. 7, 13. 14. 1 Cor. 9, 24–27. 2 Cor. 7, 1. Phil. 2, 12. 156. Im Allgemeinen können ( vergl. §. 152. 154. Anm. d. e. c. d. ) die zusammengehörigen Die grose Verschiedenheit der individuellen Beschaffenheit der Besserungsbedürftigen Menschen macht es zwar unmöglich, alle an einerley Methode Methode und Form, und an eben dieselbe Folge der zur Sinnesänderung zusammengehörigen Theile genau zu binden. Jedoch können mit Nutzen im Allgemeinen die einzelnen Stücke der Sinnesänderung Sinnesänderung in folgender natürlichen folgende natürliche Ordnung Ordnung beschrieben gebracht werden. Der Christ, a) bey welchem eine historische Kenntnis derjenigen Religionslehren, durch welche die Besserung bewirkt wird, (§. 155. ) vorausgesetzt werden kann kan , oder der doch sie kennen zu lernen Gelegenheit hat, Röm. 10, 14. 17. muß b) vor allen Dingen zur Aufmerksamkeit und zum Nachdenken über diese Wahrheiten und über seinen eignen moralischen Zustand gebracht bebracht werden; Luc. 15, 17. Act. 16, 30. welches die göttliche Regierung auf sehr mannigfaltige mannichfalige Art veranstaltet veranstalten kan . c) Verweilet nun der Mensch bey der Betrachtung der Wahrheiten Wahrheiten, ohne durch Leichtsinn oder vorsetzliche vorsezliche Ablenkung des Gemüths ihren Eindruck zu hindern, Luc. 8, 12. Act. 13, 46. 24, 25. und denkt er an diese Wahrheiten in Beziehung auf sich selbst; Act. 2, 37. so wird d) die Erkenntnis derselben in ihm lebendig werden. e) Sein Gewissen Gewissen sagt ihm, er sey ein Sünder. Ps. 32, 5. 51, 5. Luc. 18, 13. 1 Joh. 1, 8–10. Ps. Ps . 19, 13. Die Vorstellung der Schändlichkeit, Strafbarkeit, und Schädlichkeit seiner bisherigen Gesinnungen und Handlungen, f) bringt in ihm ein Misfallen an sich selbst, nebst den Empfindungen Empfindungen der Schaam, Furcht und Reue hervor, Jer. 31, 18. 19. Joel 2, 12. 13. 13 Luc. 15, 17–19. vergl. 2 Cor. 7, 9–11. von welchen eine oder die andere stärker ist, je nachdem der Mensch Gott als seinen Schöpfer und Wohlthäter, Tit. 2, 11. 12. 1 Petr. 4, 1–3. Röm. 2, 4. oder als seinen Richter Matth . Matth. 3, 7–10. Hebr. 10, 29–31. lebhafter sich denkt, oder die Vorstellung von dem sich selbst und andern zugefügten Schaden Luc. 15, 17. die Oberhand hat. Diese Empfindungen werden um so viel stärker oder schwächer, länger oder kürzer anhaltend seyn, je nachdem theils die Empfindsamkeit Empfindsamkeit des Menschen grösser gröser größer oder geringer ist, theils sein Gemüth zu der Zeit gestimmt ist, theils heterogene Vorstellungen und Empfindungen die Wirkung Wirckung jener mehr oder weniger unterbrechen, theils die Betrachtung der zu diesem Zwecke dienlichen Religionswahrheiten Religionswahrheiten fleißig fortgesetzt fortgesezt oder unterbrochen wird, theils die Wahrheiten auf eine die Leidenschaften mehr oder weniger erregende Art vorgestellt werden. Es sind auch diese Empfindungen nicht sowohl um ihrer selbst willen nöthig, sondern es beruhet vielmehr ihr ganzer Werth auf den Wirkungen Wirkungen, die sie hervorbringen. Diese sollen seyn, g) Folgen dieser Empfindungen sind, daß der Mensch nicht nur die Sünde nie begangen zu haben wünscht, und sie aufrichtig zu verabscheuen anfängt, Ez. 36, 31. vergl. 2 Cor. 7, 11. sondern daß auch h) die Ueberzeugung, er bedürfe einer Besserung Besserung, und der Wunsch, ein frommer und Gott wohlgefälliger Mensch zu werden, in den festen Vorsatz übergeht, nicht mehr zu sündigen, sondern sich zu bessern. Daß dieser Vorsatz ernstlich sey, beweiset er durch den treuen Gebrauch der zur Ausführung desselben dienlichen Mittel. Dahin gehöret die fortgesetzte fortgesezte Betrachtung der Religionswahrheiten, das Gebet Gebet um göttlichen Beistand, Ps. 51, 12. 13. die Vermeidung der Gelegenheiten zum Sündigen, die Aufmerksamkeit auf seine Gedanken, Begierden, Reden und Handlungen, der Widerstand gegen die Reize zur Sünde vermittelst der erneuerten Erinnerung an die zur Unterlassung derselben der Sünde antreibenden der Sünde antreibende Bewegungsgründe Bewegungsgründe, Bereuung der gethanen neuen Fehltritte u. s. w. Weil aber eingewurzelte Neigungen und Gewohnheiten nicht so leicht besieget und in die entgegensteheden entgegenstehenden verwandelt werden, auch die unordentliche Stärke der Sinnlichkeit Sinnlichkeit den besten Vorsätzen im Wege stehet, und es dem Menschen noch an Kräften fehlet, das Gute, Gute das er will, will zu voll bringen, und den göttlichen Gesetzen einen uneingeschränkten und willigen Gehorsam zu leisten; Röm. Rom. 7, 15. 18. 19. 21. 23. so bleiben die mehresten eine Zeitlang in diesem Zustande, da sie zwischen Tugend und Laster hin und her wanken. Ja viele führen bey vielen werden die guten Vorsätze entweder gar nicht, oder nur zum Theil aus ausgeführt , weil sie ihr aufge wachtes Gewissen Gewissen wieder einschläfern, es geschehe dieß dies nun durch Vorurtheile, Luc. 3, 8. ( z. B. es sey mit der Besserung zu spät, es habe damit noch Zeit, wir seyen so schlimm nicht als andere, man fordere allzuschwehre ja unmögliche Dinge, Gott werde nach seiner Barmherzigkeit und um des Verdienstes Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi willen es nicht so genau mit uns nehmen, sondern den Willen für die That gel ten lassen u. d. gl. ) oder durch Zerstreuungen und Leichtsinn, Matth. 13, 19. oder durch genährte Vorstellungen von den mit der Sünde Sünde verbundenen Vergnügungen und Vortheilen, denen man ungerne entsaget. Matth. 13, 20‒22. i) Fährt hingegen der Mensch in dem treuen Gebrauche Gebrauch der schon erwähnten Mittel fort, so entstehet, neben der festen Entschliessung Entschließung , durch eine vollständige Sinnesänderung Sinnesänderung wahrhaftig gut und christlich fromm zu werden, ein sehnliches Verlangen nach einer gründlichen Beruhigung des Herz Herzens, Ps. 25, 6. 7. 11. 17. 18. 51, 3. 4. 9. 10. 11. 14. welches durch die Lehren von der Allgemeinheit und Grösse Gröse Größe der Liebe Gottes, von der den durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi Christum erduldeten Strafen unsrer Sünden und der durch seinem Christum erduldeten Strafen unsrer Sünden und der durch seinen Tod gestifteten Versöhnung Versöhnung, von der Bereitwilligkeit Gottes, Gottes allen sich bessernden Sündern ohne Ausnahme um Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi willen zu verzeihen, ihnen die Strafen zu erlassen und die Seligkeit Seligkeit ihuen zu schenken, (§. 128. 129. 144. ) Joh. 3, 16. Matth. 18, 11. ff. Luc. 19, 10. immer mehr belebet und vergrössert vergrösert vergrößert wird. Vergl. Ps. 25, 6‒18. k) Erkennet nun der Mensch die christlichen Religionslehren Religionslehren, und darunter insbesondere die nur erwähnten, für wahr und gewiß, findet er an sich bey sorgfältiger Prüfung seiner selbst die Merkmale eines sich bessernden Bessernden , und wendet er demnach jene Sätze auf sich selbst an , und eignet er sich den Inhalt derselben zu ; 1 Tim. 1, 15. so entstehet in ihm die Hoffnung, und (oft nach und unter manchen Zweifeln) das feste Vertrauen Vertranen auf Gottes Zusage, Zusage und die gewisse Zuversicht, (der Glaube Glaube an Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum, in engerer Bedeutung) daß Gott auch ihm , und zwar um Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi willen, willen seine Sünden vergebe und sein gnädiger Gott sey, zu dem er sich, wofern er seine Gnade Gnade nicht wieder muthwillig verscherze, statt der verdienten Strafen, alles Guten in Zeit und Ewigkeit gänzlich versehen könne und dürfe. Röm. 4, 5. 17‒21. 24. 25. 5, 1. 3, 22. 25. 28. 30. Gal. 2, 16. 3, 11. 12. 13. Ebr. 10, 19‒22. 157. So bald dieses Vertrauen zu Gott in dem Menschen erweckt und also das Gewissen desselben beruhigt ist; ist, bringt die Betrachtung der grossen so grosen grosen Liebe Gottes und Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi und der er haltenen unverdienten Wohlthat, von deren Grösse Größe der Begnadigte innigst gerühret ist, a) eine aufrichtige Gegenliebe Gegenliebe und Dankbarkeit Dankbarkeit hervor. 1 Joh. 4, 19. 2 Cor. 5, 14. Und da diese stets unterhalten und vermehret wird, (wenn gleich die Empfindung Empfindung Empfindungen der Regungen derselben eben so wenig an Stärke Starke sich immer gleich bleibet, als die lebhaftere Empfindung der Freude über die erlangte Vergebung) so ist sind sie die Quelle eines willigen und kindlichen Gehorsam Gehorsams , 2 Cor. 5, 15. 1 Cor. 6, 19. 20. Röm. 6, 11. 18. welcher ein neues Principium Principium der moralischen Handlungen des Menschen wird, und in alles sein Thun und Lassen einen Einfluß hat. Eph. 4, 32. Tit. 2, 11‒14. Nunmehr hat der Mensch b) Lust, Gottes Gebote zu hal ten . Denn er ist von der Vortreflichkeit und Wohlthätigkeit der göttlichen Gesetze innigst und aus eigner Erfarung überzeugt, und weiß, daß er seine dankbare Liebe Liebe zu Gott anders nicht als durch Haltung seiner Gebote, (von deren Vortreflichkeit und Wohlthätigkeit er innigst überzeugt ist), ist,) und insbesondere durch Liebe und thätiges Wohlwollen gegen seine seinen Nebenmenschen Nebenmenschen, erweisen könne kan kann , 1 Joh. 2, 3‒6. 4, 20. 5, 3. und daß eben dieselbe Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi, der er seine Beruhigung Beruhigung und die Gewißheit der wiederhergestellten wiederhergestellte Gnade Gottes verdankt, auch ausdrücklich und oft bezeuge bezeuget , daß niemand ohne stetes Streben nach moralischer Unsträflichkeit Unsträflichkeit und ohne fortdauernden Eifer in der Tugend, der Gnade Gottes oder irgend ei nes durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum uns verschaften Guten theilhaftig seyn könne; Matth. 7, 21. 1 Joh. 1, 6. 6 7. 3, 6‒10. Röm. 6, 1‒6. 11‒14. 18. 19. 1 Cor. 6, 9. 10. 2 Tim. 2, 19. Eph. 2, 10. Tit. 2, 11‒14. Hebr. 12, 14. 2 Petr. 1, 3‒11. welcher Theil der Lehre Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu zugleich mit jenem, der der Grund unserer Beruhigung Beruhigung ist, geglaubt und mit vollem Beifall angenommen werden muß, keinesweges aber von jenem abgesondert werden kann kan oder darf. Gal. 5, 6. Eph. 4, 19. 20. ff. 1 Thess. 4, 7. Jac. 2, 14‒16. 14‒26. Der Mensch hat aber auch nunmehr c) Kräfte zur Erfüllung Erfüllung der göttlichen Vorschriften Vorschriften . Denn sein Verstand ist aufgeklärt aufgeklärt und zur lebendigen Erkenntnis erkenntnis der Religionswahrheiten Religionswahrheiten gebracht; Eph. 1, 17‒19. 5, 8. 9. 2 Tim. 2, 25. er beschäftigt sich gern mit den Lehren der Religion, welche sowohl die Vorschriften selbst als die Bewegungsgründe zu Befolgung derselben ihm vorhält; beide sind ihm, da er sich in Betrachtung derselben immerfort übt, stets gegenwärtig; die Macht der Sinnlichkeit Sinnlichkeit, die den Menschen ehedem beherrschte, (§. 115 bis 117. ) 115 ‒ 117 ) 115 ‒ 117. ) ist durch die in ihm hervorgebrachte Liebe Liebe zu Gott, und durch die erweckte erwekte überwiegende Begierde Begierde nach höhern moralischen und unsichtbaren, zum Theil theil schon gekosteten zum Theil theil aber mit der größten grösten Zuversicht erwarteten Röm. 5, 8. 9. 10. 8, 14‒16. 31. ff. Gütern dergestalt geschwächt, daß die Vorstellungen von der Bestimmung und den Pflichten des Menschen Christen , die unregelmäßigen nnregelmäßigen Begierden und Leidenschaftem Leidenschaften im Zaum zu halten vermögend sind, und daß dem Menschen der wirkliche Gebrauch seiner Freiheit Freiheit wieder hergestellt ist, und der Wille der erkannten Wahrheit mit Leichtigkeit folgen kann kan . So gelangt der Mensch d) zur wirklichen Fertigkeit Fertigkeit in einem aus Liebe und Gehorsam gegen Gott entspringenden Bestreben nach allgemeiner moralisch moralischer Vollkommenheit Vollkommenheit. 158. Und so wäre denn alles bewirkt, was geschehen muste, wann dem so sehr in Verfall gerathenen Menschen geholfen werden sollte, (§. 127.) und der Mensch Mensch er wäre in einen gänzlich neuen , von dem vorigen völlig verschiedenen, glücklichen und seiner erhabnen Bestimmung gemäsen gemäsen, Zustand versetzt versezt . Röm. 12, 2. Gal. 2, 20. 6, 15. vergl. 5, 6. (§. 153. c.) c.). Nun ist er geheiliget Eph. 4, 24. 1 Thess. 5, 23. Hebr. 12, 14. 1 Petr. 1, 16. und zeigt in seinem ganzen Verhalten würdige Früchte seiner Besserung Besserung. Matth. 3, 8. 7, 20. Act. 26, 20. Jede Gelegenheit zu Gottgefälligen Handlungen ergreift er gern, Gal. 5, 25. Phil. 4, 8. und übt sich sich, um Gottes willen willen, in dem Kampfe gegen die zuweilen noch aufsteigenden aufsteigende bösen aufsteigende böse Begierden Begierden, 2 Cor. 7, 1. Gal. 5, 16. 17. Col. 3, 5‒9. Hebr. 12, 1. und in der ununter brochenen Erfüllung aller seiner Pflichten Pflichten. Röm. 12, 1. 2. Col. 1, 10. Hebr. 12, 12. 13. 1 Petr. 1, 14. 15. 2 Petr. 1, 5‒10. 159. a) Aus jener Fertigkeit in einem aus kindlichem Gehorsam Gehorsam herrührenden Bestreben nach allgemeiner christlicher moralischer Vollkommenheit, (§. 157. d. ) entspringen die einzelnen frommen innern und äussern äusern Handlungen eines bis zur Heiligung Heiligung gebesserten Christ Christen, oder die christlichen guten Werke Werke; Matth. 5, 16. Röm. 2, 7. 10. Eph. 2, 10. Col. 1, 10. Tit. 2, 14. welche b) nur dann die im N. T. erforderte Eigenschaften haben, wenn sie nach der Vorschrift des göttlichen Gesetzes Matth. 15, 9. und aus kindlichem Gehorsam Röm. 12, 2. 2 Cor. 5, 15. Phil. 1, 11. verrichtet werden: obgleich dieser weder die einzige Triebfeder Triebfeder solcher Handlungen nothwendig seyn muß, noch auch es möglich ist, sich dieses Bewegungsgrundes jedesmal deutlich bewußt zu seyn. Jedoch kommt es vornehmlich, und eben so sehr als auf das Materielle der Handlung, auf den Gemüthszustand Gemüthszustand des Menschen und auf die Gesinnung Gesinnung, mit welcher er die That verrichtet, an; Gal. 5, 22. ob nämlich Liebe zu Gott in dem Menschen herrschend sey, und ob es sein unerschütterlicher Grundsatz sey, um Gottes willen und um dessen heilige und liebevolle Absichten, so viel an ihm ist, zu befördern, alles erkannte Gute zu thun, und alles erkannte Böse zu meiden. Denn Deun wo dieß dies nicht ist, da ist die pflichtmäßigste pflichtmäsigste und nützlichste That keine christlich fromme Handlung oder gutes Werk, ob sie gleich übrigens sehr löblich und auch Gott wohlgefällig seyn kann , und nicht unbelohnt bleiben wird kan . Röm. 2, 14. 26. 27. Act. 10, 4. 34. 35. Vergl. §. 152. Anmerk. a. ‒ Gute Werke Werke aber c) werden von jedem gebesserten Christen, so fern sie ihm zu thun möglich sind, nothwendig erfordert; (§. 157. ) Gal. 5, 25. 1 Joh. 2, 6. 3, 7. und ohnerachtet der Mensch d) dadurch unmöglich etwas bey Gott verdienen kann kan , Röm. 11, 35. Luc. 17, 9. 10. so hat sie doch e) Gott aus Gnaden zu belohnen verheissen, verheisen. verheisen, Röm. 2, 6. 7. 10. 1 Tim. 4, 8. Hebr. 6, 10. Matth. 25, 34. ff. wie sich dann der Grad der Belohnung nach dem Grade des Eifer Eifers den wir beweisen, keine Gelegenheit, Gelegenheit in guten Werke Werken uns zu üben, üben vorbeizulassen, richten wird. (§. 50. c. γ . 103. ) Matth. 25, 20‒29. Gal. 6, 7. 2 Cor. 9, 6. 160. Die moralisch moralische Güte, zu welcher der Mensch nunmehr gebracht ist, bleibt indessen in diesem Leben immer α ) unvollkommen unvollkommen , 1 Joh. 1, 8. 2, 1. 1 Phil. 3, 12‒14. und findet sich bey den Gebesserten in sehr verschiedenen Graden. Daher ist nöthig, daß der Christ nicht nur β ) im Guten beharre ( vergl. §. sq. ) 1 Cor. 10, 12. 15, 58. Hebr. 10, 35. 36. 2 Petr. 1, 10. und die neuen Fehltritte, welche er begehet, ernstlich bereue, 1 Joh. 1, 9. Vergebung derselben bey Gott täglich suche, Ps. 19, 13. und seine guten Vorsätze oft wieder erneure; sondern daß er auch γ ) im Guten immer zu wachsen und zuzunehmen , Phil. Phil . 3, 12‒15. Col. 1, 10. 11. 2 Petr. 3, 18. und zu einer Stärke und Festigkeit in der christlichen Tugend zu gelangen suche. Die Mittel Mittel , welche die Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu uns hiezu empfiehlt, Eph. 6, 13. 14. 1 Thess. 5, 6‒8. 3. 4. sind a) Wachsamkeit über sich selbst, 1 Cor. 16, 13. 1 Petr. 4, 7. b) Gebet Gebet, Matth. 26, 41. Luc. 21, 36. Eph. 6, 18. c) fleißige Betrachtung der Religionswahrheiten Religionswahrheiten, Eph. 1, 16‒20. 6, 17. Col. 1, 9. 1 Petr. 2, 2. 2 Petr. 3, 18. und d) Besuchung des öffentlichen Gottesdienst Gottesdienstes, Hebr. 10, 25. e) nebst dem Genusse Genuße des heil. Abendmahl Abendmahls; (Siehe §. 165. ) 1 Cor. 11, 26. f) stete Uebung des Glaube Glaubens, Eph. 6, 16. Phil. 3, 8‒10. Col. 1, 23. Hebr. 6, 11. 12. 1 Joh. 2, 1. g) öftere Erneuerung der Empfindungen der Liebe Liebe gegen Gott und Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesum, vermittelst oft wiederhohlter Vorstellung der ausserordentlichen auserordentlichen Anstalten zu unsrer Errettung, der grossen grosen großen uns wiederfahrnen moralischen Wohlthaten, und der unaussprechlichen Seligkeit Seligkeit Seligkeit, die unser wartet; Hebr. 10, 19‒24. 12, 28. 1 Petr. 1, 17‒19. h) Uebung in der Ver leugnung unsrer selbst selbst, u. s. f. Auch i) kommt Gott selbst durch die Regierung der Schicksale der Menschen ihnen öfters zu Hülfe, bald durch erwiesene Wohlthaten, bald durch zugeschickte Leiden und Trübsale; Hebr. 12, 11. Jac. 1, 2. 3. daher der Christ auf diese Führungen Führungen Gottes aufmerksam seyn, und sie der Absicht gemäs zu benutzen trachten muß. 161. Diese Uebungen in der Gottseligkeit Gottseligkeit sind um so viel nothwendiger, da der gebesserte Mensch in seinen ehemaligen verderbten Zustand wieder zurückfallen kann kan ; welches geschiehet, wenn er vorsätzlich sündiget, und also den göttlichen Gesetzen Gott den Gehorsam aufkündiget. Ezech. 3, 20. 1 Tim. 1, 19. Doch stehet auch einem solchen, so lange er lebt, der Weg zu einer abermaligen Besserung abermaligen Besserung offen. Jes. 65, 2. Luc. 22, 32. Denn die Bibel lehrt nichts von einem Zeitpunkt in dem menschlichen Leben, hinter welchem es unmöglich sey, sich zu bessern und Vergebung Vergebung seiner Sünden zu erlangen. Hebr. 3, 7. 13. Ez. 18, 21‒23. Matth. 18, 21. 22. vergl. 6, 12. Allein das ist gewiß gewis , daß die Besserung Besserung immer schwehrer immer schwehrer wird, je länger man sie aufschiebt, und je öfter der auf dem Wege der Besserung schon Begriffene zu seinem vorigen sündlichen Leben wieder zurückkehrt, zurückkehrt. 2 Petr. 2, 20‒22. ( Hebr. 6, 4‒9. ) so wie es auch sehr unvernünftig ist, eine so wich tige Sache der höchst ungewissen Zukunft zu überlassen. Hebr. 6, 4–9. 162. Nach der Lehre der Bibel ist der Urheber der bisher beschriebenen Sinnesänderung Sinnesänderung *) , Gott, Ps. 51, 12. (Jer. Jer. 31, 31. 18.) 18. Ezech. 11, 19. 36, 26. 27. Act. 16, 14. Eph. 2, 10. 3, 16. 20. Phil. (1, 6.) 1, 6. 2, 13. 1 Thess. 5, 23. 2 Thess. 2, 17. Hebr. 13, 20. 21. Jac. 1, 17. 18. 1 Petr. 1, 3‒5. 5, 10. 3. und insbesondere der heil. Geist, Tit. 3, 5. 1 Cor. 6, 11. Eph. 3, 15. 16. Denn der Mensch hat in seinem ungebesserten Zustande für sich weder Lust noch Kräfte, eine solche vollständige christliche Sinnesänderung in sich hervorzubringen, als oben beschrieben worden ist. Gott muste nicht nur diejenige Religionswahrheiten Religions wahrheiten bekannt machen, Eph. 1, 9. 17. 18. 1 Joh. 2, 20. welche, wegen ihres Inhalts sowohl als wegen ihrer auf göttlicher Autorität beruhen den Zuverläßigkeit Zuverlässigkeit , kräftig und wirksam genug waren, Röm. 1, 16. 1 Cor. 1, 18. Jac. 1, 21. daß durch sie, der Grösse Größe des menschlichen Verderbens ungeachtet, durch welche eine solche moralische Veränderung in den Gesinnungen Gesinnungen und Neigungen und in der Handlungsart Handlungsart des Menschen bewirkt, fortgesetzt und erhalten werden konnte; Sinnesänderung bewirkt werden konnte, sondern Gott er muß auch Gelegenheiten Gelegenheiten verschaffen verschaffer , theils daß der Mensch diese Wahrheiten erlernen kann, (§. 129. ) kan, theils daß sie Eindruck auf sein Gemüth machen können. Ueberdieß war bey der Größe des menschlichen Verderbens nöthig, daß Gott diesen Wahrheiten eine solche Kraft ertheilte, welche den Widerstand zu heben vermögte. Röm. 1, 16. 1 Cor. 1, 18. Die Art und Weise aber, wie Gott durch die Lehren der Religion auf die Seelen Seelen der Menschen wirke, kann kan der untheologisch untheologische Christ ununtersucht lassen. Ihm ist es genug zu wissen, a) daß er die geschehene Besserung nicht sich selbst und seinen eignen Kräften beimessen dürfe, b) daß er Gott um seinen Beistand Beistand anrufen müsse, c) daß Gott seinen Beistand niemanden niemand versage, d) daß die Besserung auf eine unsrer moralischen Natur völlig angemessene Art geschehe, Luc. 8, 10‒15. (§. 155. ) folglich e) weder unwiderstehlich, Matth. 23, 37. Joh. 7, 17. 2 Cor. 3, 4. noch in einem Augenblicke; f) daß der Mensch dabey nicht müßig seyn, sondern die von Gott verschaften verschafte verschafften Gelegenheiten und angeboteten angebotene Mittel fleißig brauchen müsse; g) daß die Besserung Besserung eines Christen anders nicht als durch die christliche Religionswahrheiten geschehe. Matth. 13, 22. 23. Eph. 1, 13. 1 Thess. 2, 13. 2 Tim. 3, 16. 2 Petr. 1, 3. 4. (§. 155. a.) *) Mit den Spitzfindigkeiten des System Systems und den darauf sich beziehenden Streitigkeiten in der Lehre von der Gnade und den Gnadenwirkungen , werden Nichttheologen billig verschont. Was davon wirklich praktisch praktisch und gemeinnützig ist, läßt sich kurz zusammenfassen. 163. Auf eben dem Wege der Sinnesänderung Sinnesänderung, auf welchem der Mensch geheiliget wird, (§. 158. ) gelangt er auch zur Begnadigung und wird beglückt , welches man mit einer biblischen Redensart die Rechtfertigung Rechtfer tigung des Menschen *) zu nennen pflegt. Röm. Rom. 3, 20. 21. ( vergl. 1, 17. 18. ) 22. 24. 26. 28. 30. 4, 2. 3. 5. 6. 7. 22–25. 5, 1. 2 Cor. 3, 9. 5, 18. vergl. Eph. 2, 2. 8. ( vergl. Vers 5. 6. und Col. 2, 1. 17. 1, 14. ) Das Glück Glück, welches dem Menschen hierdurch zu Theil wird, bestehet α ) bestehet darin, α ) daß ihm alle bisher begangene Sünden um Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi willen (§. 143. 144. ) vergeben werden, 2 Cor. 5, 21. 19, 19. 14. Röm. 4, 5–8. 3, 24. 25. Act. 13, 38. 39. so daß er von allen denjenigen Stra fen, von welchen Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus uns erlöset hat, (§. 143. ) wirklich befreiet ist. Daher Daher β ) darf der Mensch von Gott, als dem Allgütigen, alles Gute, wozu er nur eine Empfänglichkeit Empfänglichkeit hat, eben so zuversichtlich von Gott erwarten, ( vergl. §. 48. a. §. 143. d. e. f.) als wenn er bisher nie gesündigt, Gottes Misfallen nie sich zugezogen, noch Strafen verdient hätte; Röm. 8, 8. 32–34. ob es gleich gewiß gewis bleibt, daß der Mensch, wenn er ohne zu sündigen von Kindheit an fromm fromm gewesen wäre, oder weniger und minder schwehr gesündigt hätte, eine noch grössere grösere größere Empfänglichkeit zu einem noch reineren Genuß Genusse Genuß noch mehreres mehreren noch mehrerem Guten haben würde. β ) Sonach hat er Er hat also auch also auch γ ) eine sichere Anwartschaft auf die ewige Seligkeit Seligkeit, und die positiven Belohnungen des künftigen Lebens. (§. 102. 143. ) Tit. 3, 7. Daraus folgt δ ) folgt dann weiter, Röm. 5, 1. daß der Begnadigte Begnadigete a) von aller ängstigenden Furcht Furcht befreiet ist , Röm. 8, 15. 1 Joh. 3, 19–21. 10–21. und in seinem sein b) daß sein Gewissen Gewissen völlig beruhigt ist, Röm. 8, 33. b) c) daß er eine fromme Freude über seinen glücklichen Zustand empfindet, 2 Cor. 13, 11. Phil. 3, 1. 4, 4. d) daß er Gott als seinen liebevollen Vater Vater, und sich als dessen geliebtes Kind betrachten darf, Röm. 8, 14–17. Gal. 4, 5–7. und des Wohlgefallens Gottes, so wie dessen steter ganz besondrer Fürsorge (§. 77. ) sich getrösten kann; und weiß, alles was ihm begegnet, seyn seyen liebreiche Schickungen seines gnädigen Vaters; Röm. Rom. 8, 28. 35–39. 5, 3. Hebr. 12, 4–11. c) kan; e) daß er mit kindlichem Zutrauen alle seine Anliegen Gott im Gebet Gebet vortragen darf; darf, Röm. 5, 2. 8, 15. 26. 27. Hebr. 4, 16. Jac. 1, 5. 6. Matth. Matth . 7, 11. d) f) daß er eine fromm fromme Freude über seinen jetzigen glücklichen Zustand empfindet; 2 Cor. 13, 11. Phil. 3, 1. 4, 4. e) weiß, alles was ihm begegnet, seyen liebreiche Schickungen seines gnädigen Vaters Röm. 8, 28. 35–39. 5, 3. Hebr. 12, 4–11. g) daß er mit getroster Freudigkeit die ewige Seligkeit Seligkeit hoffen, Röm. 5, 2. Tit. 2, 13. Hebr. 9, 28. und daher f) h) dem Tode muthig entgegen sehen kann kan . Phil. 1, 21. 23. 2 Cor. 4, 2. 4. *) Wenn man bey dieser Lehre nur polemische Rücksichten bey Seite setzt, die unter den biblischen Ausdrücken liegenden Begriffe richtig entwickelt, und das, worin die sogenannte Rechtfertigung eigentlich bestehet, von dem, was unmittelbar oder mittelbar aus ihr folgt, unterscheidet, so ist die ganze Lehre simpel und leicht. 164. Zu dieser Begnadigung a) gelangt der Christ Christ (§. 130. ) anders nicht als durch den Glaube Glauben ; Röm. Rom. 3, 20, 20. 21. 22. 25. 27. 28. 30. 4, 3. 5. 10. 11. 12. 20. 21. 22. 24. 5, 1. Act. 26, 18. nämlich denjenigen Glauben an Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum, der §. 156. nr. k. beschrieben ward, mehrere Theile der vollständigen christlichen Sinnesänderung Sinnesänderung voraussetzt, (§. 156. b–h.) und die übrigen, nämlich wahre Liebe zu Gott, willigen Gehorsam, Lust und Kraft die göttliche Vorschriften zu erfüllen, und ein unabläßiges Streben, Streben Gott in allen Gesinnungen und Handlungen immer ähnlicher änlicher zu werden, unausbleiblich hervorbringt, (§. 157. ) und sich in guten Werken äussert äusert . (§. 158. 159. ) Denn blosser bloser bloßer historischer Glaube, oder leichtsinniges Berufen auf Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi Verdienst oder Gottes Barmherzigkeit und Verheisungen, bey einem noch ungebesserten Herz Herzen, kann kan niemand berechtigen, sich unter die Begnadigten, denen ihre Sünden vergeben sind, zu zählen. b) Hingegen kann kan man auch die Begnadigung Begnadigung nicht verdienen, Röm. 4, 4. 5. weder durch Bereuung der Sünden, noch durch fromme Handlungen, oder auch christlich gute Werke. (§. 143. ) Denn wenn gleich jene vorausgesetzt wird, und diese unausbleiblich erfolgen müssen Eph. 2, 9. 10. und nothwendig sind, (§. 159. ) so daß der Begnadigte der erlangten Gnade Gnade sich selbst wieder verlustig machen würde, wenn er es am Eifer Eifer in der Ausübung guter Werke Werke fehlen lassen wollte; wie dann auch eben dieser fromme Eifer das einzige sichere Merkmal ist, daß unser Glaube Glaube rechter Art, und wir also wahrhaftig Begnadigte seyn: Joh. 15, 10. Röm. 8, 9. 14. 16. 1 Joh. 2, 4. 5. 3, 10. 21. so spricht doch Paulus Paulus ausdrücklich den Einfluß in die Erlangung der unsre Begnadigung den Werken ab, Röm. Rom. 3, 20. 28. 4, 2. 4. 5. Eph. 2, 9. unter welchen er (nach meiner *) Einsicht) nicht bloß blos die nach den Vorschriften des Mose Mosaischen Gesetzes, sondern auch die nach dem Natur und Moralgesetz Mo ralgesetz verrichteten Werke verstanden haben muß, indem er theils im ganzen Zusammenhange von Uebertretungen Ubertretungen dieses letztern leztern Gesetzes, deren sich Heiden eben sowohl als Juden schuldig machten, redet, Röm. 1, 21. 24. 24 28–32. 2, 6. 7. 10. 14. 15. 21. 22. 23. 26. 27. 3, 10–21. theils auch solche Werke, dergleichen Abraham Abraham Abraham , den das Mose Mosaische Gesetz nichts angieng, Gal. 3, 17. 18. thun konnte, ausschliesset ausschließet . Röm. Rom. 4, 2–5. 2–5 , 13. 20. 21. 22. Dagegen behauptet er, wir würden umsonst und ohne unser Verdienst Verdienst begnadigt, Röm. Rom 3, 24. 4, 4. 5. um der durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum geschehenen Erlösung Erlösung willen, Röm. 3, 24. 4, 25. 5, 9. welche der Mensch durch den Glaube Glauben annimmt und auf sich anwendet. c) Daß aber gerade der Glaube dasjenige ist, wo durch der Mensch der Begnadigung Begnadigung wirklich theilhaftig wird, ist nicht nur der Natur der Sache höchst angemessen, und zur Beförderung der christlichen Tugend, die vom ächten Glauben unzertrennlich ist, sehr geschickt, sondern scheint auch vornehmlich um deswillen deßwillen von Gott so angeordnet zu seyn, weil unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Zusage und Verheisung Verheisung unstreitig die ihm wohlgefälligste Verehrung ist. Röm. Rom. 4, 20. 21. 22. *) Es kommt alles auf den Zusammenhang des ganzen Raisonnements Raisonnements Paulus Pauli Röm. 1–4. an . Zwar hat der Apostel freilich zur nächsten Absicht, die thörichte Einbildung der Juden und ihr höchstschäd liches Vertrauen auf ihre Abstammung, ihre Beschneidung, ihre Beobachtung der im Mose Mosaischen Gesetz vorgeschriebenen äusserlichen Handlungen, und auf ihre vermeinte National-Heiligkeit National-Heiligkeit zu bestreiten. Aber um dies nachdrücklicher thun zu können, faßt er wohlbedächtig die Sache mehr im Allgemeinen, und leugnet überhaupt, daß irgend ein Mensch, selbst Abraham Abraham nicht ausgenommen, um seiner Werke willen die Begnadigung erlangt habe, oder erlangen könne; ungefähr so, wie es auch Luther, Martin Luther machte, als er der Verdienstlichkeit dessen, was zu seiner Zeit für gute Werke galt, und dem Vertrauen auf dergleichen eigne oder fremde Werke widersprechen mußte. Man hat auch nicht Ursach, durch den möglichen Mißbrauch dieser Lehre sich von dem Vortrage derselben abschrecken zu lassen. Denn nicht zu gedenken, daß auch andere sehr wichtige Lehren, z . B. von der unendlichen Güte Gottes, von der Vorsehung u. a. m. wenn sie mißverstanden werden, gröblich mißbraucht werden können; so wird allem Schaden leicht vorgebeugt werden, wenn der Lehrer Lehrer der Religion nur die wahre Beschaffenheit des Glaubens, den Paulus Paulus empfiehlt, sorgfältig und deutlich auseinander setzt, und immer dabey zugleich auf die Stellen des N. T. hinweiset, in welchen die unnachläßliche Nothwendigkeit der christlichen Rechtschaffenheit Rechtschaffenheit und eines ununterbrochenen redlichen Eifers in Vollbringung Gott wohlgefälliger Werke eingeschärft wird. 165. Zu den Beförderungsmitteln der christlichen Tugend Tugend (§. 160. c. e. ) gehöret auch der Genuß des heiligen Abendmahl Abendmahls , welche religiöse gottesdienstliche Handlung Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus kurz vor seinem Leiden und Sterben eingesetzet, Matth. 26, 26–28. Marc. 14, 14. 22–24. Luc. 22, 19. 20. und als eine solche, welche die Christen aller folgenden Zeiten, zu oft wiederhohlten malen, begehen sollten, verordnet hat. 1 Cor. 10, 10; 16. 17. 21. 11, 20–29. Sie bestehet aber darin darinn , daß wir nicht nur Brod sondern auch Wein, welche (durch eine gottesdienstlich gottesdienstliche Person) feierlich dazu bestimmt worden, 1 Cor. 10, 16. zur Erneuerung des Andenkens an Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum, seinen Tod, und dessen Folgen, 1 Cor. 11, 24. 26. Luc. 22, 19. (gemeinschaftlich 1 Cor. 10, 17. 11, 20. 21. 22. 33. 34. ) 34. gemeinschaftlich essen und trinken. 166. Daß wir, indem wir Brod und Wein bey dem Abendmahle essen und trinken, zugleich den des für uns getödteten getödeten Leib Leibes , und das des zur Vergebung unsrer Sünden vergossene Blut vergossenen Blutes Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi empfangen theilhaftig werden , lehret Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus in den Worten der Einsetzung: dieß dies ist mein Leib, dieß dies ist mein Blut; Blut, vergl. 2 Mos. 24, 8. Blut, deutlich, deutlich, und Paulus Paulus bestätigt es , wenn er sagt, daß wir im Abendmahle an dem Leibe und Blute Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi theilnehmen, 1 Cor. 10, 16. und daß man durch unwürdiges Verhalten bey dem Genusse Genuße des Abendmahl Abendmahls sich an dem Leibe und Blute des Herrn versündige. 1 Cor. 11, 27. 29. Die Frage aber, wie *) wir den Leib und das Blut Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi empfangen, welche zu beklagenswürdigen Spaltungen Anlaß gegeben hat, wird von den Theologen der verschiedenen Kirchenpartheien Kirchenpartheien Kirchenparteien nach verschiedenen Hypothesen, die freilich nicht von gleicher Güte sind, beantwortet. aus triftigen Gründen nach dem Lehrbegriffe unsrer Kirche Kirche so beantwortet: der Leib und das Blut Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi seyen denen, welche das Brod und den Wein genießen, selbst ihrer Substanz nach, auf eine unerklärbare und in ihrer Art einzige Weise, gegenwärtig, und werden von ihnen zugleich mit jenen sichtbaren Zeichen wahrhaftig empfangen. Für den Christ Christen aber ist die Hauptsache, die Zwecke und den Nutzen Nutzen dieser heiligen Handlung zu wissen, aus deren Betrachtung sich auch ergiebt, mit welcher Gemüthsfassung man dieselbe vornehmen müsse. (§. 152. Anmerk. k.) *) Gottlob, daß die ehemalige Streitsucht Streitsucht über diese Frage sich allmählich verlohren hat, und daß man daher desto weniger Bedenken zu haben braucht, bey den deutlichen Worten des N. T. stehen zu bleiben, und die Christen allein auf das hinzuweisen, was ihnen wahrhaft nützlich und tröstlich seyn kann. Als Theolog aber muß der Religionslehrer Religionslehrer doch auch die Meinung seiner Kirche mit ihren Gründen kennen. von den Theologen der verschiedenen Kirchenpartheien nach verschiedenen Hypothesen Wenngleich die Reformatoren die katholische Lehre von der Transsubstantiation einvernehmlich ablehnten, entzündeten sich an den Deutungen Martin Luthers und Ulrich Zwinglis (1484–1531) auch zunehmend innerreformatorische Auseinandersetzungen. Im sog. ersten reformatorischen Abendmahlsstreit hielt Luther an der Realpräsenz Christi im Abendmahl fest, während Zwingli von einem geistlich-symbolhaften Erinnerungsmahl ausging. In dem sog. zweiten reformatorischen Abendmahlsstreit der 1550er Jahre bildete die Lehre von der Ubiquität Christi den Deutungsrahmen für die Begründung der Realpräsenz Christi. Die Konkordienformel hielt Realpräsenz und Ubiquität Christi gegen das katholische und das auf Zwingli bzw. Johannes Calvin (1509–1564) zurückgehende reformierte Abendmahlsverständnis fest. 167. Nämlich das Abendmahl Abendmahl ist a) eine sinnliche und rührende Vorstellung der eigenthümlichen Hauptlehre Hauptlehre der christlichen Religion, von der durch den Tod Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi geschehenen Erlösung Erlösung der Menschen, und b) ein feierliches Bekenntnis dieser grossen grosen großen Wahrheit. c) Wer nun dieselbe von Herzen glaubt, (§. 156.) dem werden alle durch Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi Tod uns erworbene Güter (Vergebung der Sünden, das Recht auf die künftige Seligkeit etc. ) wirklich zugeeignet, und d) er hat davon jedesmal die feierlichste Versicherung im Abendmahle, e) durch welche sein Glaube Glaube gestärkt, und also auch seine Liebe Liebe zu Gott und sein williger Gehorsam unterhalten und befördert werden. f) Weil aber Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus mit seinem Blute den neuen Bund (die göttliche Zusage, daß alle, welche sich in die vorgeschriebene Ordnung begeben, §. 156 bis 159. 156 – 159 156 – 159. begnadiget werden, §. 163. ) versie gelt hat, so übernimmt übernimt derjenige, der im Abendmahle des Leibes und Blutes Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi Leib und Blut empfängt, theilhaftig wird, (§. 166. ) die stärkste und feierlichste Verpflichtung, in allen Stücken dieser Ordnung Ordnung sich gemäs zu verhalten. (§. 142. d.) Hiernächst g) kann soll auch durch gemeinschaftlich gemeinschaftlichen Genuß dieses Mahles dieses gemeinschaftliche Mahl der gemeinschaftliche Antheil an allen Gütern, welche die Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu gewähret, vorgestellet, und das Band der brüderlichen Liebe unter den Christen enger geknüpft werden. werden 1 Cor. 10, 17. 168. Folglich a) ist es am schicklichsten, sollte billig (§. 167. b. g.) diese religiöse Gottesdienstliche Handlung, wo möglich, in der öffentlichen Versammlung Versammlung der Christen vorzunehmen vorgenommen werden . b) Wer sich nicht zur Religion Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu bekennet, oder wer zur Betrachtung der im Abendmahl Abendmahle sinnlich vorgestellten Wahrheiten ganz unfähig ist, kann kan an dieser Handlung nicht theilnehmen. c) e) Niemand hat den vollen Nutzen Nutzen von derselben (welcher ganz moralich moralisch moralisch ist, und mithin sich nicht auf den Körper bezieht), der sich nicht in der vorhin erwähnten Ordnung Ordnung befindet, oder sich in sie begiebt. d) Der Kommunikant soll sich lebhaft an die grossen grosen großen Wahrheiten erinnern, welche das Abendmahl so rührend vorstellt; nämlich an die Lehren von der Liebe Liebe Gottes, welche er in Sendung seines Sohnes bewie sen, von der Liebe Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi gegen uns, welche ihn bewog für uns zu leiden und zu sterben, und von den grossen grosen großen Folgen des für uns übernommenen Todes Jesu. Andächtige Betrachtung die ser Wahrheiten, und die Erwägung der bey würdigem Genusse dem Genuße des Abendmahls geschehenden geschehenen Zueignung aller Früchte des Todes Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi, soll der Kommunikant seine Hauptbeschäftigung seyn lassen, und e) dadurch die Empfindungen Empfindungen des lebhaftesten Danks in sich nähren, zum Lobe Gottes und zum Preise Preiße Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christi sich ermuntern, und in den Gesinnungen Gesinnungen, Gesinnungen welche das Christenthum Christenthum fordert, besonders auch aber in den Gesinnungen Gesinnungnn eines allgemeinen Wohlwollens gegen seine Mitchristen Mitchristen, sich befestigen. f) Dem allem zu Folge Folgen wird er zwar ohne Leichtsinn, der höchst strafbar höchststrafbar seyn würde, aber auch ohne abergläubische Furcht Furcht, mit Ehrfurcht und inniger religiöser Freude, diese Gedächtnisfeier des für ihn so wohlthätigen Todes Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesu begehen, und eine so erfreuliche und ihm so vortheilhafte Handlung gern und oft wiederhohlen. 169. Zur Beförderung des würdigen Genusses des Abendmahls hat die Kirche vor demselben die Beichte Beichte verordnet, in welcher denen, die ernstlich bezeugen, daß sie sich in die vorgeschriebene Ordnung Ordnung begeben, die Vergebung ihrer Sünden und die Gnade Gottes von einem Prediger angekündigt wird. Diese Handlung, ob sie gleich von Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christo nicht vorgeschrieben und mancherley Mißbrauch unterworfen ist, kann doch da, wo sie einmal eingeführt ist, Handlung kan dazu genutzt werden dienen , die Aufmerksamkeit der Menschen auf ihren Gemüthszustand Gemüthszustand zu befördern; ihnen eine Veranlassung zu geben, daß sie manche Anliegen ihres Herz Herzens ihrem Lehrer freier entdecken, und von diesem einen nähern, ihren Umständen angemessenen, Unterricht bekommen können; ihnen die Anwendung der göttlichen Zusagen auf sich selbst zu erleichtern etc. 170. Die Taufe Taufe und das Abendmahl Abendmahl Abendmal belegen die Theologen mit dem gemeinschaftlichen Namen der Sakramente Sakramente *) , weil diese äussere äusere religiöse Handlungen dieß dies mit einander gemein haben, daß sie nicht nur feierliche Bekenntnisse Bekenntnisse der christlichen Religion, und sinnliche Vorstellungs- Vorstellungs und Erinnerungsmittel der wichtigsten Wahrheiten derselben sind, sondern auch von Gott mit der angehängten Verheisung Verheisung verordnet sind, daß denenjenigen, welche der Einsetzung gemäs diese Handlungen begehen, gewisse unsichtbare geistliche Güter (§. (§ 151. b. c. und §. 167. d. e.) mitgetheilt werden. – Beide, (und mehrere hat Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christus, dessen Religion nicht in äussern äusern Gebräuchen bestehen sollte, nicht befohlen,) empfehlen sich durch die Leichtigkeit, mit der sie allenthalben vorgenommen werden können, durch ihre Simplicität Simplicität, und durch ihre Bedeutsamkeit und Schicklichkeit zu ihrem Zwecke, nicht nur in Hinsicht auf die zur Zeit der Anordnung lebende Menschen, sondern auch in Ansehung der Christen aller folgenden Zeiten. Aus ihnen leuchtet die unermeßliche Güte und Weisheit ihres Stifters eben so sehr hervor, als aus allen Lehrsätze Lehrsätzen seiner Religion, die niemand, der nicht ganz verwildert ist, richtig kennen kann kan , ohne sie zu lieben, von ihrer Vortreflichkeit gerührt zu seyn, ihre Göttlichkeit einzugestehen, sie für die größte gröste Wohlthat, die ihm Gott erwiesen hat, anzuerkennen, und täglich Gott für das Glück Glück, ein Christ Christ zu seyn, zu danken dancken . Möchten doch alle, welche den edlen Beruf Beruf haben, das Volk Volk Volck in dieser göttlichen Religion zu unterrichten sollen , sie in ihrer wahren, wahren simpeln, ehrwürdigen, einnehmenden Gestalt darstellen, und nicht durch unweises Aufdringen entbehrlicher Spekulationen Spekulationen die Herzen vieler, zum Theil gutmeinender, Menschen von ihr entfernen. *) Dieser Begrif, den man in den Schulen der Theologen von dem was Taufe und Abendmahl mit einander gemein haben, abstrahiret hat, könnte in der populären Dogmatik ganz entbehret werden. Da aber schon die Katechismen Katechismen das Wort und die Sache haben, so muß wohl der Religionslehrer Religionslehrer einigen Unterricht darüber ertheilen. Nur verspare er denselben, bis er von der Taufe und dem Abendmahle einzeln gehandelt hat. Denn von dem Begrif Sakrament ausgehen, und dann ihn auf Taufe und Abendmahl anwenden, ist gegen die Regeln einer guten Methode und bedenklich. Ende . Druckfehler. Seite 32. Zeile 20. hinter Marc. 16, 15. 16. setze hinzu: Joh. 17, 20. S. 70. Z. 19. statt Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Jesum lies: Christus, s. Jesus Christus Jesus Christus Christum. S. 73. Z. 4. statt 50 lies 30. S. 119. Z. 9. von unten lies: System. S. 123. Z. 8. statt e) lies c) S. 172. Z. 20. statt 12 lies 42. S. 197. Z. 2. von unten lies: 1 Joh. 2, 2. 4, 10. S. 210. Z. 17. hinter theils rücke ein: auf die Reinigkeit der Lehre, theils. Seite 57. Zeile 8. von unten lies: denken. S. 85. Z. 23. lies: b) Diese neuen. S. 92. Z. 10. statt e) lies: c). S. 98. Z. 14. lies: 5 Mos. 28. 5, 29. (im Hebr. 26.) Jes. 1, 19. S. 105. Z. 25. lies: 1 Mos. 6, 13. Z. 26. lies: 1 Cor. 5, 3. 4. 5. Jena gedruckt mit Stranckmannischen Schriften. Erläuterungen Register Das Bibelstellenregister enthält die im Original nachgewiesenen Bibelstellen. 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