Transkription des 'Jüngeren Sigenot'/Druckfassung s 1 B: [Augsburg: Johann Bämler, um 1487/88] (Exemplar: Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, 8° Inc 91, Probeabzug) Angefertigt im Rahmen des DFG-Projekts „'Sigenot'-Edition“ (Leitung: Prof. Dr. Elisabeth Lienert; Transkription/Korrekturen: Elisa Pontini, Valeria Pasquali, Stephanie Baumgarten, Elisabeth Lienert). TEI/xml- Fassung von Valeria Pasquali, Ramona Theßmann. Vgl. Sigenot. Hg. von Elisabeth Lienert / Elisa Pontini / Stephanie Baumgarten. Berlin/Boston 2020 (Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 12). ? Titulus: Thesaurus novus seu Sermones dominicales totius anni. Argentinae 1487 # a Vnd von seim willden wey̋be Sy̋ het mir nach das leben meiñ Geschay̋den von dem leibe Sy̋ ʒwang mich vnder jre bain Da műeßt ich sein beliben Das wantent jr allain H er dietereich sprach das ist war Dein leben stond als vmb ain har Do sy̋ dich het vmb fangen Vnder ir ẅchsen sy̋ dich ʒwang Dein woͤr die was gen ir gar krãck Es was vmb dich ergangen Jch schluͦg ir ab das hobet ʒwar Vnd das sy̋ dich muͦßt lassen Hiltprãd d’ sprach herr das ist war Sy̋ was groß onemassen Wa sy̋ noch in der erden ley̋t Jch lay̋d ny̋e hoͤrter drűcke Bey̋ allen meiner ʒey̋t # b D o sprach von bern her dietereich Wol ʒuͦ den frowen my̋nnecley̋ch Ob mir got hail vergűnde Jch wolt in nit genesen laun Vnd ob der vngefiege man Auch ey̋sen essen kűnde Jch will sein degenhait besechen Die man so hoche breiset Was mir darumb mag beschechen Das wűrd ich wol beweisset Allso sprach der fűrst hochgenant Sy̋ waren in grosem laide Sein diener alle sandt W y̋e fast man jm das wider rýett Der von beren wolt sich da nit Als vmb ain har dran keren Do das ersach maister hiltbrand Er bracht jm bald seī stechlī gwãd Vnd verwapet in miteren Er gab jm menchen remen strick # a Waugen an aiñ wald hunnde Des degen hay̋t noch ny̋e verlag Das sag wir euch ʒuͦstunden Vnd werer denn ain edel man So ly̋essen wir euch rey̋ten Des gerner jnn den than Hie bitẽt in die frowẽ dʒ er beleib # b E s ist ain vngefuͤgs geschlecht Das ich mich an eűch lassen moͤcht Das jr nit woͤltent rey̋ten Hin ʒuͦ dem risen in den tan Jch sagt euch von dem groͤstẽ man Der sey̋d her von adams ʒey̋ten Es ward auch nie kain stoͤrcker mã Von frowen leib geboren Das geschmeid das er traget an Das ist ain ey̋tel horen Vil gloͤter denn ain spiegel glas Kay̋n schwert dar auff nit hoͤftet Fűrwar so wissent das D o sprach von bern her dietereich Hiltprant ich bit dich vleissicleich Thuͦ mir den risen nemen Hiltprãt der sprach i ch tones nicht Vñ waʒ mir auch dar̃ub geschicht Jr globent mir auch denne Das ir nit woͤllent jnn den than ## a Jnn dem wald sey̋ ergangen Hett er eűch geschlagen ʒuͦtod Er genes denn seiner stange Vnd das der tuͤffel jnn jm wer So will ich mit jm streiten Jch wűrd ich jm ley̋cht ʒuͦschwer D o sprah die herʒogin so guͦt Nun sagent edler fűrste guͦt Wem̃ woͤlt ir mich hy̋e laussen Do sprach er dem vil werden got Der behy̋et eẅch on allen spot Er huͦb sich auf die strasse Es volgten jm nach fűr das tor Dreẅ taussent oder mere Hldtbrant wey̋ßt in auff das spor Do sprach der fűrst vnd herre Nun kerent alle wider ein Jch entpfich dir land vnd leűt Dietmar den bruͦder mein. ## b V on dem aller koͤnesten wey̋gañt Herr diteereich von beren vnd von Hiltprand seinem treẅen may̋ster Wie sy̋ wid’ dẽ rißẽ sigenot habẽt Ge striten vnd wie der berrner mit Ay̋m wilden mann strit ee das er An den risen kam das als st a t mit Sein fűgeirlin gar ku ... w eilig Lessen vnd ʒehoͤren auch ʒesingen A ## a Vnd hy̋elt vns die welt gemaine Vñ wer er noch als wol verworcht So will ich recht alaine Zuͦ jm reiten jnn den than Vnd werer halben staͤchlin So will ich in bestaun D o sprach maister hilteprand Das wider rat ich eűch ʒehandt Als ich denn soll von rechte Jch hab bey̋ allen meinen tagen Võ kaim stoͤrckern hoͤren sagen Baid ritter vnd och knechte Dy̋e mey̋dent all den selben than Wol vor dem starcken risen Do sprach der fűrst so lobesant Man hat mich offt gebrisen Vnd soͤlt mein lob erst vnder gaun Vnd het ich tausent leibe Sy̋ my̋essten all dar an ## b H iltprãt d’ sprach das ist mir laid Das ich euch von dem risen say̋t Das wissent auff mein trűwe Non laßt mich mit eẅch jñ den tan O edler fűrst so lobesant Es soll eẅch nit gereẅen Vnd ob der vngefuͤge man Herr euch wurde ʒuͦ schwere Dar nach so will ich in bestan Das es mein ennde were Do sprach der fűrste lobesant Jch beuilch dir an dein ere Bűrg stoͤt vnd als mein lannd D as ist mit dir gar wol bewart Wãn ich will ainig auff die fart Vnd soͤlt ich darumb sterben Er hy̋eß jm gar bald bringen her Schilt roß harnesch vñ och gesper Wãn ich will breiß erwerben Wol an dem risen sigenot Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz .