Transkription des 'Jüngeren Sigenot'/Druckfassung s 4 (D): [Reutlingen: Michael Greyff, um 1495 (?)] (Exemplar: London, British Library, IA 10849) Angefertigt im Rahmen des DFG-Projekts „'Sigenot'-Edition“ (Leitung: Prof. Dr. Elisabeth Lienert; Transkription/Korrekturen: Myrte Steinbock, Valeria Pasquali, Stephanie Baumgarten, Elisa Pontini). TEI/xml- Fassung von Valeria Pasquali, Ramona Theßmann. Vgl. Sigenot. Hg. von Elisabeth Lienert / Elisa Pontini / Stephanie Baumgarten. Berlin/Boston 2020 (Texte und Studien zur mittelhochdeutschen Heldenepik 12). ? Dʒ jm sein rot vnnd hicʒig bluͤt Floß do von seinem haubet Uñ auch auß seinen beyden orn der edel fürst so hoch geborn Ward seiner krafft beraubet Dʒ ers nit mer erʒew̋gen mocht Die starcken schloͤg so schwaͤre Herr dieterich gar wol gedacht Das ich ʒuͤ Beren waͤre Jch kaͤm nit her jn disen than Ach hiltprand lieber mey̋ster das ich dir nit gfolg e t han § dʒ mag mir wol ʒuͦ schadẽ kũmẽ jch hab keĩ stoͤrckern noch frũmen Ry̋sen ny̋e mer gesehen Uñ wʒ mir ye gesey̋t hiltprand Blatt abgerissen ? Die ʒwing ich mit gewalte wolffhart sigstab ʒwen degẽ merr Unnd hilteprand der alte sy müessen mir wesen vnder than Unnd thuͤnd sy es nit geren hie ʒertrit d’ . b .dem rysen den schilt [Blatt abgerissen] ? Als vns die abenteűre seyt Einr hend dick vmb die ende Was er mit stahel úber´ʒogen es habent dẽn die buͦch gelogen Den truͦg er vor der hende Hie kũmpt d’ ryß mit eym schilte [Blatt abgerissen] ? Mit allen seinen knechten dein hicʒ die wont mir naͤher bey Dẽn dein grosses fechten darmit so weychstu mir meĩ horn die red die taͤt herr dieterich Uon dem rysen so ʒorn § Jn mir ist keines teűfels gnoß do schluͦg er auff den rysen groß Schriet jm aber ein wunden Do sprach der vngefűege man erst wils mir an die riemen gan Wol ʒuͦ den selben stunden trat er vom berner in den wald Do er ein schilt haͤt hangen dẽ ʒuckt er fúr die hende bald Darmit kam er gegangen der schilt wʒ als ein stadel tor erst rewet den vogt von Beren Das er kam auff das gespor § d’ schilt wʒ mit horn wol...reyt ? Muͦß jn auch also gan § Also redt er do ob dem man Herr dieterich sich wol besan Unnd sich nit roͤgen wolte herr dietrich sein selbs nit vergaß Die red er jnn die oren laß Biß er sich schlags erholte do sprang er auff der koͤne man So|groß in dem ellende Und lieff den rysen aber an Uñ schluͦg jm von der hende den seinẽ schilt foͤst vnde breyt Unnd ʒuckt jn von der erden Der degen hoch gemeyt § doch mocht er jn nit wol gehabẽ er warff jn über einen graben Unnd ʒertrat jn ʒuͦ stucken Unnd lieff den rysen aber an do sprach der fürst so lobesan du muͦst dich anders schmucken [Blatt abgerissen/abgeschnitten] ? Dye stolcʒen degen schnelle Uñ dʒ es jn dem wald erhal Jr liecht geschmeid so helle Do haͤten sy kein vnderhab dem edlen vogt von Beren der stein vil kroͤffte gab § Dẽ jm haͤt gebẽ das ʒwerglin es mießt sein end gewesen sein Als von den grossen schlegen Die jm der starcke Ryse taͤt vil kroͤfft er von dem steine haͤt Die ʒwen gar koͤnen degen Taͤten ein ander maͤngen schlag Wa sy ander betraten Sy fachtẽ biß an fúnfften tag Unnd dʒ sy anders nit taten Dẽn dʒ sy ein ander vmb tryben Jr yeglicher wer geren Bey dem sig beliben § Der ryß herr dieterichen nam [Blatt abgerissen/abgeschnitten] ? Nun woͤr dich edler vogtvõ bern Als ob du woͤllest genesen jch wil dich achtag streits gwern Das soltu sicher wesen du ʒerschrotst mir nit meinẽ schilt Er ist noch also newe Uñ ward noch nie durch ʒilt § Herr dietrich sprah do .uͦ d’ frist seyd dʒ dein schilt also guͦt .t das hilffet mich gar kleine darfür naͤm ich den sig an dir das s.ltu sicher glauben mir Als von den helden ʒweyne huͦb sich ein keyserlicher schal Als wir noch hoͤren sagen die trostel vnd die nachtegal [Blatt abgeschnitten] ? § Unnd das er in ließ ligen tod Ob jm do stuͦnd Riß Sigenot Er meint er wer erstorben er trach jn mit den fúessen hin vñ sprach du held deĩ hocher syn Hat anders nit erworben wãn dʒ du mir das leben dein Muͦst lassen hie ʒuͦ pfande Gerochen ist der oͤhen mein Dʒ muͦß nun jnn dem lande meĩ hohes lob gãcʒ fúrsich gan Jch sag dir vogt von Beren Das dir was vnder tan § Nun wil ich yecʒ gen beren gan dʒ muͦß mir wesen vndertan Das wil ich sy beʒwingen [Blatt abgeschnitten] ? Des rysen manheit sich nie spart Er begund sein fast pflegen Mit der stange die er do truͦg Den jungen vogt von Beren Er auff die heyden schluͦg Hie schluͦg d’ riß dẽ berner nider [Blatt abgeschnitten] ? § Der riß d’ sprah vñ wʒ betaubt hast aber auff gericht dein haupt Jch meint es wer dein ende jch weiß wer dich vor mir ernoͤrt jch hab dir maͤnigẽ schlag so hoͤrt Gethan mit meiner hende Uñ solt das recht fürsich gan dir wer der tod gar nahent du hast mir gar boͤß roͤd getan die mich von dir verschmachent dʒ ich so gar dein spot hie bin Jch gib dir des mein trewe du fierst mirs nymer hin § darʒuͦ hast mir dẽ schilt ʒertrettẽ darumb hab ich dich nit gebetten Das glaub du meinen worten darumb wil ich dir geben buͦß Ein waffen ich dir bieten muͦß So gar mit scharpffen orten [Blatt abgerissen] ? du kãst dich hindern schilt nit me So laͤsterlichen schmúegen Wãn roͤd die du taͤtest ee Daran so muͦstuliegen jch trau wol gocʒ barmhercʒikeit Das dir die welt gemeine Mit dienst nit sey bereyt § Uñ darʒuͦ die starckẽ woͤlffing Dar über hastu dein geding Du woͤltest sy vertreyben Sy műeßten dir sein vndertan der hoffart wil ich dich erlan Jch find wol naͤher erben du bist jm waͤrlich vngeleich dʒ dir dʒ land von Beren Soll dienen also gwaltigklieich Jch wil dich das beweren dẽn ich find naͤher erben wol der teűfel dein rechter herr [Blatt abgerissen] ? § Fichstu dẽn durch frauwẽ schõ merck wʒ dir darũb werd ʒelon Sy lonend vngeleyche saͤhen sy dich in dem pluͦt baden sy liessen dir den selben schaden Do sprach herr dietereiche jch fűcht durch frawẽ vñ durh mã Unnd durch mein selber ere Do begund d’ ryß gar freyssan den seinẽ schweyß auch reren Uon der hicʒ die jm beschach Die herr Dietrich von Beren Uon seinem mund auß brach § Do sprach d’ vngefű.ge man soltest ein weil sein jn dem tan Du wúrdest jn verbrennen võ dẽ fewr dʒ auß deĩ mund gat weyß wer es jn dich .etragen hat Jch kan nit anders kennen [Blatt abgerissen] ? der Ryß von Hiltpranden gieng Doch kam er schier hin wider er suͦcht ʒwẽ eyßin ring ʒuͦ hand Wolt jn darein han bschlossen von bern den alten Hilteprand den moͤcht wol han verdrossen hie ließ d’ hiltp. ligẽ giẽg võ jm [Blatt abgerissen/abgeschnitten] ? Bey meinem langen barte O wee dʒ ich ye ward geborn Haͤt ichs gewißt ʒú Beren Jch haͤt jn ab geschorn § Dʒ du mich also woltest tragen do sprah| d’ riß tarffst mirs nit sagẽ Uon deinem grossen kõmer Wʒ deinem leyb thuͦt so wee dʒ thuͦ ich nun des gerner me Du dunck..t mich ein dũmer Sag an du .lter greyßer man Warfűr hast mich versehen also sprach d’ riß so freyssan Dir ist gar recht geschehen vñ gschicht dir yecʒ võ meĩer hãd Hie mit so was er kõmen Hin ʒuͦ des steines wand § Uñ do truͦg er den alten ein Mit jm|do jnn die kamer sein Warff jn vnwűrsch do nider gar grossẽ schmercʒẽ er enpfieng [Blatt abgerissen/abgeschnitten] ? Du haͤtest mich beʒwungeu also sprach d’ Ryß so freyssan Dir ist noch vngelungen es hept sich erst mein streyt an Jch haͤt seyn ymmer schande Solt ich mich ʒwingen lan Hie schluͦg hiltp. dẽ Rysen nider [Blatt abgerissen/abgeschnitten] ? Dʒ jm d’ schilt ʒuͦ stucken sprang Uñ jm dʒ rote pluͦtt auß drang Zuͦ mund vnnd|ʒuͦ naßen hiltprãd jm gar wol gedacht Bleybst ligen du bist todte auff so sprang er do űber macht Jn allso grosser nodte jm dacht d’ alt held auß erkoren Warmit sol ich mich fristen Den schilt hab ich verlorn [Blatt abgerissen/abgeschnitten] ? Er moͤcht noch vnuerdorben Seyder von den würmen sein O du vil hymelsche kűngein Sey er noch vn erstorben Ach milte muͦter reine magt Sey es deins kindes wille dʒ sprach d’ degen vnuerʒagt Gar heymlich vnnd gar stille so hilff doch vnßer eim auß not Das wir von dem Rysen [Blatt abgerissen/abgeschnitten] ? Unnd griff jm in sein barte hiltpranden er gar bald auff ʒuckt Do was hiltprand der ʒarte do vor dem rysen gar vnfro Er truͦg do jn gar balde Wol auff ein weyte do § er warff jn nid’ auff das land Uñ sprach du alter hilteprannd erst wil ich dir von deim herren waͤrlich die rechten warheit sagen [Blatt abgerissen/abgeschnitten] ? § hiltprãd d’ sprah so walt seĩ got du magst wol sein des teüfels bot Als du mir dort erscheynest Auß der helle her gelauffen du magst seĩ /des teűfels kauffmã Jch weyß wie du es meynest Do ligst mir also grym̃en ob Mit dein geschwinden streychen Sy fachten beyde wol noch lob Herr hiltprandes ʒeychen Dʒ was ein guldin sare wat dar bey man auch den herren Gar weyt erkennet hat § vñ do d’ ryß das ʒeychen sach Zuͦ meister hiltprand er do sprah Jch wil dir abgewynnen dʒ ʒeychẽ hie mit rechtem streyt do antwurt jm hiltprãd auß ne.. Tuͦstu die roͤd auß synnen do warẽ sy doch grym̃ genuͦg Dye koͤnen degen beyde [Blatt abgeschnitten] ? Jch hab gestritten maͤngen tag Mit warheit ich dʒ sprechẽ mag Das ich ʒuͦ soͤlchen noͤten bin vormals nye mer gekõmen Begund er clagen harte jch bin vormals nye genõmen hie tregt d’ ryß hiltprãd beĩ bart [Blatt abgeschnitten] ? Nũ hoͤrt wie jm darnach geschah Do jn der Ryß ließ ligen Uil kleinet er do sach § er sach eĩ helffen beynin schrein Dar bey vil ander ʒierd so fein Die kurcʒten jm die stunde Uñ ein vergulter greyffen klaw Der waße gar hoffeleyche do Den sacʒt der Ryß ann munde wãn er d’ ʒwerg ein haben wolt Ein horen er do schalte So kam yeclichs als es dẽn solt Wer recht jung oder alte ,Spilten vor jm ʒuͦ aller ʒeyt Mit tancʒen vnnd mit springne Tryben sy wider streyt § der berg also durch ʒyeret was mit edlẽ gstein liecht als dʒ glaß Was er gar wol vmb stoͤcket Ein pfeller man auch darʒuͦ haͤt der hieng do bey des Rysen boͤt [Blatt abgeschnitten] ? er schluͦg hiltpranden mit d’ stang Das er do viele nider Uñ jm sein swert viel auß d’ hand von bern dem alten Hilteprannd Der ryß der eylt bald wider yber die baum er sich do buckt hie schluͦg d’ riß ein hag vm̃ hiltp. ? Truͦg er den alten gar vnwert Unnd in der ander heñde sein stãg vñ hiltprandes schwert § hiltprãd d’ klaget sich so hart Riß trag mich nit bey meinẽ bart Oder du wilt mich toͤdten hie bindt d’ riß hiltprãd alle viere [Blatt abgeschnitten] ? yetlicher auff den andern schluͦg Unnd das sy auff der heyde Gestracket lagen beyde sant Was man ye sagt von streyten Was gegen dem ein tant § auf sprangẽ sy do beyd ʒuͦ hand Man hort den alten hilteprannd Sein waffen laut erklingen Und dʒ wʒ sich frayssan genant darmit er maͤngen helm ʒertrant [Blatt abgeschnitten] Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz