Berlin den 5ten November 1825. An den Privatdocenten Herrn Doctor Müller Wohlgeborener in Bonn . Mit besonderer Theilnahme habe ich aus Ew. p gefälligem Schreiben vom 26ten v. M. er- sehen, daß Ihre verdienst- lichen Arbeiten zur ver- gleichenden Physiologie des Gesichtssinnes des Menschen und der Thiere bereits bis zur Heraus- gabe und öffentlichen Bekanntmachung gediehen sind. Für die Aufmerk- samkeit, welche Ew. p mir dadurch zu bezeigen beab- sichtigen, daß Sie dieser Schrift, von welcher ich mir wesentliche Bereicherung der Wissenschaft erwarte, meinen Namen vorsetzen, und dieselbe somit mir in einem näheren Sinne zueignen wollen, sage ich Ihnen zum voraus meinen verbindlichsten Dank. Aufrichtig wünsche ich, Ew. p. in den Stand zu setzen, daß Sie Sich frei von hemmenden und zerstreuenden das äußere Leben betreffenden Sorgen ganz und ungetheilt Ihrem Berufe als Lehrer und Ihren wissenschaftlichen Forschungen widmen können, und dürfen Sie Sich überzeugt halten, daß ich solches, wie wenig günstig der Er- füllung dieser Wünsche auch die gegenwärtigen finan- ziellen Verhältnisse der dortigen Universität sind, auf die eine oder die andere Weise zu bewir- ken Bedacht nehmen werde. Mit Vergnügen benutze ich diese Veran- lassung, Ew. p meiner vorzüglichen Achtung und meines theilnehmenden Wohlwollens zu versichern. Berlin p N. S r Exc. Altenstein