An das Königl. Ministerium der Geistlichen- Unterrichts- und Medicinal-Angelegenheiten Berlin den 26 Oct. 1821 . Einem hohen Königl. Ministeri um habe, dem gnädigsten Auftrage hochdesselben gemäß, über die im verflossenen Sommerhalbjahr von dem D. von Henning über meine Vor- lesungen abgehaltenen Repetiti- onen, gehorsamen Bericht abzu- statten. Die zwey Vorlesungen, die ich gehalten, waren, die eine über Logik und Meta- physik die andere über ReligionsPhilosophie . D. von Henning hat über jede derselben, zwey Stunden wöchentlich, die Repetiti- on veranstaltet, die eine in den Stunden von 3 bis 4 Uhr Mittwochs und Sonnabend die andere in den Stunden von 6 bis 7 Uhr Abends Dann hat er besondere Stunden für münd- liche Unterredungen ausgesetzt. An der Repetition der Logik haben 27, und an der über Religionsphiloso- phie haben 22 Zuhörer theilgenommen. In den mehrfältigen Besuchen, die ich in diesen, mit unausgesetztem Fleiße gehaltenen Repetitionen gemacht habe, habe ich ein aufmerk- sames Interesse von Seiten der Zuhö- rer, das sich bis ans Ende erhalten hat, zu bemerken Gelegenheit gehabt, und von Seiten des Lehrers konnte ich eine gründliche Durchdringung der Sache und eine zweckmäßige Abhandlung derselben, so wie einen lebhaften und d eut- lichen Vortrag, und durchaus erns te Application in diesem Geschäfte, w ahr- nehmen. Die in meiner Gegenwar t abgehandelten Materien gaben m ir gleichfalls Veranlassung, gelegent liche Erläuterungen dabey zu machen. Ich darf daher hier, auch nach der Erf ah- rung des verflossenen halben Jahres, meine gegen das Königl. Ministeri um früher gemachte Äusserung mit vollk om- mener Überzeugung wiederhohlen, daß ich die Veranstaltung dieser Repetitio nen der hohen Intention desselben, das Stud ium der Philosophie auf hiesigen Kön. Uni ver- sität zu beleben, für gantz entspreche nd halte, und glaube, daß indem die Jugen d so sehr ohne Vorbereitung und ohne die Bekanntschaft und Gewohnheit, mit fa ch- lichen Gedanken umzugehen, auf d ie Universität zu kommen pflegt, ei n wahrhaftes Bedürfniß auf diese W eise in etwas ausgefüllt werde. Ich glaube noch hinzufügen zu dür fen, daß, indem ich dergleichen Repetition en für ein vorzügliches Bildungsmitte l für das Lehramt, ansehen zu können er- achte, auf die Übung im Vortrage, die D. von Henning bey jenem Geschäfte ge habt und auf die mit demselben verbunden e Veranlassung, eine Wissenschaft sys te- matisch und genau durchzumachen, ein Theil des guten Erfolgs gerech net werden möge, den derselbe bey sein em Versuche, vorigen Sommer zum ersten mal als öffentlicher Lehrer aufzutreten, und dem zahlreichen Versuche seiner Vorlesu n- gen, und in dem Beyfall seiner Zuhö- rer, gefunden hat. Mit schuldiger Ehrerbietung verharre Eines hohen Königl. Ministe- riums gehorsamer Hegel , Prof. p. o. an hies. Kön. Universität .