Bonn den 14 ten August 1821. abgegangen den 21. n ejusdem . Die Unterstützung des Stud: medic: Joh: Müller betr. Der Stud: medic: Johann Müller , von Coblenz , der Sohn einer armen Wittwe , hat auf der hiesigen Universität nunmehr zwey Jahre lang dem dem Studium der Arzney- und Naturwißenschaften obgele- gen, und ist, von einem regen Eifer für eine höhere wißenschaftliche Ausbildung beseelt, entschloßen, mit dem nächsten Wintersemester die Universität zu Berlin zu beziehen. Da aber der junge Mann von Mitteln entblößt ist, so wird es demselben unmöglich seyn, das Ziel, welches sich derselbe gesetzt hat, zu erreichen, wenn ihm nicht durch eine Unterstützung aus Staats- Fonds zu Hülfe gekommen wird. Derselbe hat mich deshalb gebeten, mich bei Euer Excellenz dahin zu verwenden, daß ihm auf mehrere Jahre im ein Stipendium verliehen werde. In Rücksicht der Würdigkeit des Supplikanten wage ich es, sein Gesuch Euer Excellenz mit der unterthänigsten Bitte um hochgeneigte Berücksichtigung vorzutragen. Der p Müller hat sich während seines hiesigen Aufenthalts ausgezeichnet gut betragen. Ich habe ihn deshalb auch, so weit es der Zustand der diessei- tigen Fonds erlaubte, möglichst zu unterstützen gesucht, und ihm einen Freitisch conferirt. Seine guten Eigenschaften haben ihm selbst die Theilnahme seiner Mitbürger verschaft; indem er in diesem Semester in dem Ge- nuße, eines der, von der Stadt Coblenz bei der hiesigen Univer- sität gestifteten, Geld-Stipendien gewesen ist. Seine Lehrer auf der hiesigen Universität geben seinem Fleiße und seinen glücklichen Fortschritten die besten Zeugniße. Von den letzteren hat er einen überzeu- genden Beweis durch seine Ab- handlung über die, von der medi- zinischen Facultät im vorigen Jahre ausgesetzte, Preisaufgabe gegeben, welcher durch einen einmüthigen Beschluß der Facultät der Preis zuerkannt worden ist. Seine Talente, verbunden mit Fleiß und inniger Liebe zu den Wißen- schaften, berechtigen deshalb zu ganz vorzüglichen Hoffnun- gen, wenn den erstern Gelegen- heit gegeben wird, sich weiter auszubilden. Nach allem diesem glaube ich, daß die Unterstützung, welche der Staat diesem würdigen Jüngling gewähren mag, sich durch den Erfolg belohnen wird; weshalb ich Euer Excellenz Wohlwollen für denselben in Anspruch zu nehmen wage. Bonn den 14 ten August 1821. Der Königliche außerordentliche Regierungsbevollmächtigte. Rehfues An des Königlichen Geheimen Staats- und Ministers der Geistlichen Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten Herrn Freiherrn von Altenstein Excellenz in Berlin