Der Großherzogl. Darmstädtische Hofmaler Hr: Hauptman Rabe Raabe , gekant von vielen Kunstfreunden unserer Freunde indem er weil er in ver- schiedenen Städten des nördlichen Deutschland Bild sich durch Bildnisse in Mignatur und mit Aquarellfarben, wohl gleichend und niedlich ausgeführt vieles Lob vielen sich Gönner und Beyfall erworben; reist gegenwärtig in Italien und wo er beauftragt von für die Lehre von der Harmonie der Farben zweckmäßige und vollständige Studien einsammeln soll. Diesem ehrenvollen, auf eine höchstlöblicher Weise das allgemeine Beste der Kunst bezielenden Auftrag Genügen zu leisten, hat sich Hr bemühte sich Herr Raabe seit einiger Zeit angelegen- lich bemüht und wir sind im Stande sehen uns im Stande über drey seiner Arbeiten Stücke welche er in b[++]ng auf obigen zu obigem Zweck verfertigt hat, Rechenschaft zu geben. Dem reisenden Künstler war empfohlen worden behufs Behufs der Farben Harmonie sollte der reisende Künstler seine Aufmerksamkeit unter den Neuern vorzüglich dem Pietro da Cortona zu zuwenden und so hat er bey seiner Durchreise durch Florenz im Pallast Pitti nach zwey geachteten Fresc o- gemälden des erwehnten Meisters mit Aquarellfarben und einigen decken d aufgesetzten Strichen leichte aber ge- fallige Copien verfert in nicht großen Format Copien verfertigt, sehr mäßig groß, und leicht behandelt, jedoch gefällig und entsprechend dem damit beabsichtigten Zweck - Peter v. Cortona hat im Pallast Pitti die Decken einiger Säale in Fresco gemalt , in dem ersten in den man tritt stellt das allegorische Plafondgemalde einen Jüngling dar welchen Pallas der Wollust entzieht und dem Herkules zu- führt . Unter dem In 8 Lunetten unter dem Gewölbe sind gleichsam zur weitern weitern klarern Auslegung des Plafonds berühmte Beyspiele von Enthaltsam- keit und selbstüberwindung gemalt welche Bilder zu des Meisters besten Arbeiten gerechnet werden - Nach zwey von diesen Lünetten Gemalden verfertigte Hr. Raabe seine vorerwehnten kleinen Copien, eine derselben stellt den aus kranken Antiochus liebe- kranken Antiochus , die Stratonice und Seleucus dar und wie der Arzt Erasistratus das Geheimniß verräth und eroffnet offenbart. Dieser der Arzt Erasistratus verräth und offenbart das Geheimniß. Dieser von den Malern gar oft behandelte Gegenstand ist unsers Wißens nie glücklicher gedacht worden und von seiten der beßer gedacht und geschickter ange- ordnet worden auch von seiten der Farbenharmonie warum worauf es hier hauptsachlich ankam hat P. Cortona 's das Werk nicht geringe Verdienste ; heiter fröhlich gewahrte es selbst in Herrn Raabes uns selbst Herrn Raabes kleine niedliche Nach- bildung eine wahre Augenlust Die andere abgebildete Lunette stellt den Alexander vor wie die dem die Ge- mahlinnen des Darius zu Füßen fallen dies Dieses Gemalde ist weder so gut erfunden noch so fröhlich fr überh[++] überhaupt so freündlich in Farben als das Vorige ; im Original mogen die Farben wohl etwas er- mattet seyn man muß sie dieselben sich darum etwas frischer und kräftiger denken gesättigter vorstellen dieses gilt vornehmlich v. der lieblichen Grupe von 3 dreyer weiblichen Figuren zu außerst auf der Linken des Beschauers von denen die so in der Mitte knieet eine der reizendsten ist welche je der Pinsel geschaffen Beyde Beyde Copien haben nach Maaßgabe der Origi- nale Lünettenform. Eine stellt den aus Liebe erkrankten Antiochus , die Stratonice und den Seleucus dar nebst dem Artzt Erasistratus , welcher die Ursache der Krankheit errieht und offenbarte. Dieser von den Malern oft behandelte Gegen- stand ist nie beßer gedacht und ge- schickter angeordnet worden; auch Von Seite der Farbenharmonie, hat auf welche hier ganz besonders in An- schlag kam, hat das Werk die entschieden- sten Verdienste; heiter und fröhlich gewährt es dem Beschauer wahre Augenlust. In der anderen Nachbildung des Herrn Raabe aus dem Pallaste Pitti sieht man Alexander d. Gr. welchem die Gemahlinn en des Darius zu Füßen fallen. Erfindung und Anordnung sind hier von ge- ringerem Gehalt auch schätzen wir die Vertheilung der Farben obwohl sie auch angenehm ist weniger hoch, wahr- scheinlich sind sie ursprünglich im Original gelangen dem Meister in diesem Gemälde weniger, auch muß es in hinsichtlich hinsicht auf künstliche Farbenver- theilung dem so eben erwehnten den Vorzug laßen . Das Colorit überhaupt mag da das Werk noch frisch war etwas gesättigter gewesen und wenn eben dieses durch drey wunderliebliche zu einer Gruppe verbundene weibliche Nebenfiguren sehr anziehend ist, so konte solches in einer kleinen leichtbe- handelten seyn und wenn ihm drey wunderliebliche zu einer Gruppe verbundene weibliche Nebenfiguren die Gunst jedes Beschauers gewinnen so konte der bezaubernde Reitz derselben in einer kleinen leichtbehandelten Copie nicht vollkommen aus- gedrückt werden. Für Rom war dem Herrn Raabe unter anderm aufgegeben eine Copie von der sogenannten Aldobrandinischen Hoch- zeit in der Größe des Origi in etwa der gleicher Größe wie das Original ist zu verfertigen aufgetragen indem öffentliche Nach- richten verkündet hatten denn öffentliche Berichte hatten verkündet, dieses merk- würdige Denkmal der antiker Malerey sey durch sorgfaltiges Ab- waschen von allen neuern Zusatz en gereinigt worden und zeige sich nun an manchen Stellen betrachtli ch ver- ändert. Es war daher sonach sehr wünschens- werth von dem theils für deutsche Alterthumsforscher wünschenswerth, über den gegenwärtige n angeblich dem Ursprüngliche n mehr sich annähernden Zustan d des Denkmals Auf nähern Auf schluß zu erhalten theils in Bezug auf Ver- theilung der Farben Nachbarsch aft und wechselseitiges Einwürken der- selben theils wegen der Regeln der Beleuchtung nach welchen die M aler alten Maler verfuhren. zu erhalten, theils konnte der Haupt-Reise- zweck des Herrn Raabe schwerlich beßer ge- fördert werden als durch Veranlaßung daßelbe mit Ernst und Muße durch zu studiren in Bezug auf kunstmäßige Vertheilung der Farben , ihre Nachbar- schaft und wechselseitiges Einwürken, auch wegen der Regeln der Beleuchtung nach welchen die Maler des Alterthums zu verfahren pflegten . Hr. Raabe ist dem gegebenen Auftrage nachgekommen und indem er seine Arbeit gefertigte Copie der Behörde nach Berlin eingesendet ist uns die Ansicht derselben ver- gönnt gewesen. Eine solche Arbeit ist freylich mit ni cht ge- ringen Schwierigkeiten verk nüpft, Schwierigkeiten, welche aus den Beschädigungen des Urbildes entspringen, aus Ste llen vielen Stellen wo die Zeichnung vom alten Meister vernachläßigt wor den, dem aus dem flüchtigen Leichten so sich derse lbe in Hinsicht auf Behandlung erlaub te, aus dem Eigth Eigenthümlichen dies er Art Malerey, endlich auch aus dem großen an einzelnen bedeutenden Theil en be- wiesenen Kunstvermögen. Alles dieses gehörig erwogen u nd zu Gunsten der vom H. Raabe verfert igten Nachbildung in Anschlag gebracht wird solche für jeden billig urtheilend en eine erfreuliche Erscheinung seyn wenn ob gleich wer das alte Gemälde ke nnt näher kennt vielleicht die Farbentöne z. B. an dem sehr schönen Kopf der Braut, zarter, an dem jungen vor de m Dreyfuß stehenden Mädchen bl ühender verlangen möchte verlangt , andere St ellen hatten mehr Kraft erhalten d ürfen kräftiger noch andere gemäßigtern Farben auftrag gemäßigter , viele mehrern frisch ern und ungetrübtern Glanz der Farben frisch er und die Schatten fast durchgängig großere Klarheit klarer gewünscht hätte so hat so fällt dem ungeachtet das Bild im allgemeinen Ganzen noch immer frohlich freundlich mit treuer freundlicher Farben- wirkung immer heiter und freundlich in die Augen. Diese Copie der Aldobrandinischen Hochzeit, ja überhaupt das Unternehmen des Herrn Raabe und der ihm geschehene Auftrag Studien für die Harmonie der Farben zu verfertigen, können und werden für ihn ihm selbst von entschiedenem Nutzen auch so wie für die Kunst überhaupt, [+++] müßten sicher [?] [+++] seyn, auch für die Kunst im Allgemeinen ersprießliche Folgen haben: sein Des wackern Künstlers eigenes gutes Talent bildet sich bey weiterfortgesetztem redlichem Bemühen auf diesem Wege schauend [?] eigenthümlich aus, und ist ihm der jezt erwehnte erste Versuch einer [?] antike Malerey nachzubilden wenigstens nicht mißglückt, so läßt sich so erwarten, er werde, bey [+++] künftig hin vorzu- nehmenden sich mit dem Geschmack der Alten beßer und beßer bekannt werden, das Vortreffliche [+++ +++] derselben sich anzueignen wißen. In Be- ziehung auf die Hinsichtlich auf die gesammte Kunst überhaupt darf man von dem darf man hoffen, der an Herrn Raabe ertheilte Auftrag und seiner Be- mühungen wohl hoffen daß dadurch guter Erfolg werde auch andere Künstler zu gleichem Bestreben err und mehrerer Auf- merksamkeit auf die Harmonie der Farben angeregt werden. Dieser wichtige Theil der Mahlerey wird sorg- faltigere Pflege zuzuwenden. anregen. Es thut allerdings noth diesen wichtigen aber vernachläßigten Theil der Malerey künftig sorgfältiger zu pflegen. Noch einen ein Wunsch sey uns erlaubt nehmlich. Noch müßen wir uns des Wunsches entledigen, daß Hr: Raabe veranlaßt werden möchte Nachrichten mitzutheilen oder irgend ein anderer fähiger Be- obachter Nachrichten mittheilen möchte über die An an der Aldobrandinischen Hochzeit neu auf oder übermalten Stellen, denn da wenn dieselben vor einigen Jahren abge- waschen und alles was neuere Hände hinzugefügt hatten wofern durch Abwaschen alles von neueren Händen hinzugefügte hinweggenommen worden, so müßen die Beschädigungen vor ungefähr 200 zweyhundert Jahren zur Zeit da dieses alte Denkmal welche sich schon vor ungefähr zweyhundert Jahren an diesem Denkmal befanden haben[?] als als man dasselbe auf dem Esquilinischen Hügel zu Rom ausgegraben worden zum Rom entdeckt, wieder zum Vorschein gekommen und seyn und abermalige Ausbeßerungen statt gefunden haben. Nach Maaßgabe der vom Herrn Raabe verfertigten der Abbildung, muß das alte Gemälde nun an mehreren Stellen verendert erscheinen und eben darum lohnt es der Mühe zu wißen erfahren ob diese Stellen wahrhaftig alt sind, oder durch neue Retouschen die ihre gegenwärtige Gestalt gewonnen haben; denn wohl wäre der Fall möglich, daß durch letzthin geschehenes vorerwehntes Abwaschen des alten Bildes die Be- schädigungen an demselben größer, also auch die auch die neu aufgemalten Stellen beträcht- licher oder zahlreicher geworden[.] Löblich ist allerdings die höhere Werthschätzung welche zu dieser Zeit unserer Zeit den Alten Kunstdenkmalen wider- fährt aber durch neues Restauriren bereits restaurirter Werke wird hochst selten viel gewonnen wesentlich gewonnen ein wesentlicher Vortheil erreicht, doch allemal das Gute treffliche nie wieder herzustellende Alte der Gefahr größerer Be- schädigung ausgesetzt. Nach der Copie des Herrn Raabe zu urtheilen hat der Kopf der Leyer- spielerin eine von der ehem sehr ver- änderte Gestalt erhalten; der Kopfputz, sonst eine sogenannte Rete von violetter Farbe , ist nun ein breites goldfarbiges Band mit Knöpfen welche ihm die Gestalt das Aussehen einer Krone geben; das Gesicht, sonst rundwangig blühend sehr[?] von belebtem fröhlichen Ausdruck ist erscheint jetz verlängert matt von Farbe , die fröhlichen Züge sind verschwunden verschwunden die fröhlichen Züge, der Kopf nach Verhältniß zur Figur zu groß geworden [.] Die Leyer hat ebenfals eine etwas andere Form erscheint ebenfalls in anderer Form als sonst, ihre Hörner sind gegen haben eine geradere Richtung und sind knotig da sie vorher geschwungen und glatt waren. Die Figur sehr beschädigte Figur mit am Dreyfuß stehende Figur mit der Krone über welche so viele geschrieb hat an dem sonst nackten hat an ihrem sonst unbekleideten rechten Vorderarm, nun einen vorn aufgeschlitzten, Ermel, welcher diesen Arm bis zum Handgelencke bekleidet, deckt, ihre linke an die Leyer gelegte Hand, als ob sie das Instrument verlangte und an sich nehmen wollte, ist nicht me hr vorhanden; die Krone welche gel b war hat noch die Gestalt von Bl ättern, ist aber nun weiß. D Das Der Dreyfuß; das junge a n demselben stehende Mädchen Opferspende gießend; der Bräutigam; das Bett, die B raut und die Zusprecherin sind no ch wie sie sonst waren, letztere n ur hat eine Halsschnur wie von fa st wie von angereihten Perlen eine andere solche Schnur zier t liegt um das Gelenk ihrer r echten Hand der grüne Kranz in ihr[en] Haaren hat und vom grünen Kranz in ihr[en] Haaren sind mehr Blatter als ehemals sichtbar. Auch die Sclavin welche Salbe in eine Muschel schüttet ist gebliebe n wie sie war, auf der Muschel aber scheinet noch ein anderes kleine s Gefäß zu stehen, fast wie ei ne Lampe gestaltet. An der Matrone die welche ihre rechte Hand in den Napf [+++] taucht die Wärme des Waßers zum Ba de zu prüfen, in der Linken den Fächer hält, sind wir keine Veränder ungen gewahr worden; eben so an d er Figur welche die Tafel hält, dagegen erscheint das junge Mädchen zu Äußerst im Bilde stehende jung e Mädchen, beschäftigt, das Bad zu kühlen indem es mit einer Schaale Waß er zugießt, ganz gelb ganz in gelb ge- kleidet, da es sonst, durch ehem aliges Restauriren noch außer dem gel ben Mantel oder Übergewand, ein rothes und auch ein Weißes Untergew and hatte. Im Grunde des Bildes ist das hinter der Leyerspielerin der Figur mit der Krone und dem jungen, am Dreyfuße stehenden und Opferspendenden Madchen sonst angedeutete Busch- angedeutet gewesene Busch werk weggenommen, und der blaue Luftfarbe erstreckt sich hinunter bis auf die Grundlinie Linie des Grundes wo die worauf Grundlinie wo die Fig Figuren stehen. Über der Wand hinter [+++ +++] welche sich hinter allen andern Figuren herzieht ist nur ein befindet sich nur ein schmaler Streifen hell blau oder Luftfarbe Lichtblau oder Luftfarbe denn auf dem höhern hinter der Figur des Bräutigams emporsteigenden Pfeiler liegt ein über der die ganze Länge des Bildes hinziehendes Gebälk wodurch das ganze ein viel geschloßneres Ansehen er- hält er- halten hat; auch hinter der Leyerspielerin, zu äußerst im Bilde rechts, sieht man nimt man hinter der Leyerspielerin, zu äußerst im Bilde rechts, [+++] dunkle eine dunkle graue Maße wahr, als ob eine quer quer sich vorschiebende Brust mauer hätte angedeutet werden sollen -