Berlin den 28ten May 1821. Ew: Excellenz habe ich die Ehre, die in bey- folgender Kiste enthaltenen von H: Raabe aus Neapel eingesendeten 10 Copien nach an- tiken Gemälden aus dem Herculani schen Museum , welche mir mit einem Schreiben des H: Geheimen Rath von Goethe aus Weim ar vom 19ten dieses Monats zugekommen sind ganz gehorsamst vorzulegen. Wenngleich diese Copien nach der Beur- theilung, welche die mir durch dieses Schreiben mitgetheilte Anlage von Seiten der Wei- mar schen Kunstfreunde enthält, nicht allen Forderungen entsprechen, welche daran ge- macht werden könnten, so bringen sie doch mannichfachen und wahren Gewinn für das Studium dieser Werke, und H: von Goethe macht mich darauf aufmerksam, daß sol- che bey näherer Betrachtung immer mehr gewinnen, vorzüglich bey Vergleichung mit den illumini rten Kupferstichen des Her- culani schen Werkes, welche derselbe derselbe sorg- fältig anzustellen, anräthig ist. Leider besitzen wir sowohl auf der Königlichen Bibliothek als bey der Aka- demie der Künste dieses Werk nur in schwarzen Abdrücken; wir werden uns daher mit demjenigen begnügen müssen, was ein kleiner Aufsatz von H: Hofrath Meyer , der aus gedachter Vergleichung ent- standen ist, uns darüber sagen wird; H: von Goethe hat solchen, nebst noch einigem Besonderen, was H. Raabe meldet und zu be- achten wäre, nächstens nachzusenden ver- sprochen, und werde ich nicht ermangeln, Ew: Excellenz unverzüglich davon schuldige Mittheilung zu machen. Der Besitz der vorliegenden Copie n muß uns daher um so erfreulicher und werther seyn. Die für diese Sendung nach beyliegenden Belägen von mir vorgeschoßenen 25 r. 8 g. bitte ich mir geneigtest zurückerstatten zu laßen. Berlin den 28ten May 1821. Schultz An des Königlichen Geheimen Staats Ministers p p Herrn Freyherrn von Altenstein Excellenz.