Breslau , den 8 tn . May 1822. Betreffend die Wiederbesetzung der bey hiesiger Universität erledigten Professur der Physiologie . Die hiesige medizinische Fakultät hat endlich ein Subject ausfindig gemacht, welches zur Wiederbesetzung der bey der hiesigen Universität erledigten Professur der Physio- lo gie geeignet scheint und bereit ist, diese Stelle mit einem Gehalt von 1200 rthlr: jährlich und ei- ner verhältnißmäßigen Vergütigung der Reise-Kosten anzunehmen. Es ist dies der Professor Franz de Paula Gruithuisen zu München , welcher als Lehrer der Physik , Chemie , Botanik pp daselbst seit einer Reihe von Jahren mit Beyfall wirkt und dessen Ruf in der gelehrten Welt als experimen- tirender und kenntnißreicher Physiolog bereits begründet erscheint. Die medizinische Fakultät hat in der ur- schriftlich beygefügten Vorstellung an Euer Excellenz ihre diesfällligen wünsche vorge- tragen und ich erlaube mir, in Gemäßheit Hochdero verehrlichen Rescripts vom 5 ten Februar d. J. solche mit dem ganz gehorsam- sten Beyfügen zu überreichen, daß die über den persönlichen Charakter und des Betragen des p Gruithuisen von dem Professor Medicinal- Rath Otto eingezogenen Erkundigungen zu seinem Vortheil lauten wie der s. p. h. r. beyliegende Brief des D. Grosse beweiset. An Reisegeld dürften dem p Gruithuisen sowohl wegen der weiten Entfernung als auch wegen seiner vielen wissenschaftlichen hieher zu transportirende Effecten wohl wenigstens 360 rthlr: zu bewilligen seyn. Der ausserordentliche Regierungs-Bevollmäch- tigte der Universität Breslau Neumann An des König. wirklichen Geheimen Staats und dirigirenden Ministers der Geistlichen Unterrichts und Medizinal-Angelegenheiten Herrn Freyherrn von Altenstein Excellenz zu Berlin .