Auf Ewr: Excellenz geehrtes Schreiben vom 30 tn v. M. worin Sie noch eine nähere Mittheilung über das Resultat der gegen den Referendarius v. Henning verhängt gewese- nen Untersuchung zu erhalten wünschen, erwiedere ich unter Wiederbeifügung der Anlage hierdurch ganz ergebenst: daß gegen den p v. Henning zwar keine unmittelbare Theilnahme an staatsgefährlichen Umtrieben, sondern mehr ein genaues Verhältniß zu den darin befangenen Personen hervorgeht. Es hat derselbe jedoch, nachdem er als Referen- darius bei der Regierung in Erfurt angestellt worden, an- statt sich, dieser Bestimmung gemäß, blos der Erlernung des Dienstes zu widmen und sich durch ein bescheidenes und untadelhaftes Betragen wirklicher Anstellung würdig zu machen, sich schon in diesem seinem tyrocinio anmaßend und unvorsichtig betragen, und die von einem politischen Verein in Frankfurt a /m an die Kayser sche Buchhandlung zu Erfurt zum weitern Umtrieb gesandte Bittschrift an die Bundesversammlung, um baldige Einführung ständischer Verfassung, mitunterzeichnet. Unter diesen Verhältnissen kann ich in Betref des p v. Hen- ning keine, eine gewissere Bürgschaft gewährende Ver- sicherung ertheilen, und mich dazu um so weniger veranlaßt finden, als derselbe ein Ausländer ist und es mir nicht rathsam scheint, einen Ausländer anzustellen und insonder- heit zu einem Lehramt zuzulassen, über dessen G rund- sätze und Betragen nicht jeder Zweifel beseitig t ist, da gerade das so vielfach sich zeigende Verderb niß der Jugend darin besteht, daß sie unreif dazu verle itet wird; sich zur Staatsreform berufen zu glauben. Berlin, am 9 tn Decbr: 1819. Schuckmann An des Königl: Geheimen Staats-Ministers der Geistlichen- Unterrichts- und Medi- zinal-Angelegenheiten p p Herrn Freiherrn von Altenstein Excellenz.