Bonn , den 5." September 1826. abgegangen den 9 ten . ejusd . Den Profeßor Müller betr: Zur Zeit als der gegenwärtige außerordentlliche Profeßor in der medizinischen Facultät D r Müller , für seine Laufbahn als Privatdocent, noch aus dem hiesigen Universitäts-Fond unterstützt wurde, bin ich in den Fall gekommen, seine ökonomi- schen Bedrängniße durch die Be- willigung eines Vorschußes von 50 r. zu erleichtern, den ich unterm 20 tn Februar d. J. auf die Universitäts- Caße angewiesen habe. Meine Absicht hierbey war diese Summe später auf diejenige außerordent- liche Unterstützung anzurechnen, welche dem p Müller ferner aus den hiesigen Fonds gewährt wer- den würde. Seitdem haben sich aber die Ver- hätniße dadurch geändert, daß der p Müller zum außerordentlichen Profeßor befördert worden ist, und daß Euer Excellenz Sich ge- neigt erklärt haben, ihm bis zum Zeitpuncte, wo eine Besol- dung für ihn ausgemittelt seyn würde, durch außerordentliche Remunerationen aus den allge- meinen Fonds von Hochdero Ministerium zu Hülfe zu kommen. Auf diesem Wege hat derselbe bis jetzt 200 r. erhalten, eine Hülfe die zwar den Empfänger zum innigsten Danke verpflichtet hat, die aber doch nicht hinreichend gewesen ist, sein nothdürftiges Auskom- men zu sichern. Ich habe deshalb auch den p Müller unter seinen mir bekannten Verhältnißen nicht anhalten können, den obi- gen Vorschuß aus der empfan- genen außerordentlichen Unter- stützung zu erstatten. Daß sich seine Lage in kurzer Zeit so weit beßern werde, daß es ihm nicht schwer fallen sollte, die 50 r. zurück zu zahlen, läßt sich nicht erwarten. Ich erlaube mir daher den unterthänigsten Antrag bei Euer Excellenz: mich hochgeneigtest zu ermächtigen, den Vorschuß von 50 r. bei dem extrordinario des Unterhaltungs- Fonds, auf die diesjährigen Gehalts- Ersparniße definitiv verausga- ben zu laßen, als eine dem p Müller bewilligte außerordentliche Unter- stützung, welche derselbe in seiner Wirksamkeit als Privatdocent sehr wohl verdient hat. Bonn den 5." September 1826. Der Königliche außerordentliche Regierungsbevollmächtigte. In Abwesenheit und Auftrag desselbe n Bergmann Hüllmann An des Königlichen Wirklichen Geheimen Staats- und Ministers der Geistlichen- Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten Herrn Freyherrn von Altenstein Excellenz in Berlin .