Durch ein vom hohen Ministerium in Berlin erhaltenes Rescript vom 5 ten dieses erhielt ich die gnädigste Ge- währung der erledigten Zeichenlehrer Stelle bey der Universität in Bonn . Das hohe Ministerium bewilligte mir als Entschädigung für die Reise und Umzugskosten die mit dieser Stelle verknüpfte Besoldung schon vom 1 t Jan. d. J. angerechnet, jedoch mit der Bedingung, im Laufe des künftigen Monats schon in Bonn einzutreffen, um daselbst meine Wirksamkeit zu beginnen. Dieses gnädigste Res- cript erhielt ich hier in Weimar , wo ich eben be- schäftigt bin, das Bildniß S r Königl. Hoheit des Großherzogs zu malen; diese Arbeit macht es mir jedoch unmöglich obige Bedingung zu erfüllen, indem das Bild schon zu weit vorgerückt ist, um es aufgeben zu können, zudem hoffe ich bey dieser Reise die Kunst-Schätze in Dresden und Berlin zu sehen, und es würde mir schwer fallen, diesem längst gehegten Wunsch entsagen zu müssen, indem mein künftiges Verhältniß in Bonn mir späterhin nicht mehr gestatten wird, mich diesen Kunstwerken, so nahe zu bringen. Ewx. bitte ich daher gehorsamst eine Vakanz bis zukünftigen Herbst mir gütigst zu bewilligen, während dem meine Gattin Zeit gewinnt, zu meiner häuslichen Einrichtung in Bonn das Nöthige veranstalten zu können. In der Hoffnung einer geneigten Ge- währung meiner gehorsamsten Bitte pp Weimar , den 28. März 1822 |gez| H. Kolbe An des Geh Reg Raths Rehfues p in Bonn