GErbkam Aufenthalt im Fayum ; Reise durch Egypten nach Nubien d zurück bis Philae. vom 24sten Mai 1843 bis 23sten September 1844. Forsetzung des Tagebuchs meiner egyptischen Reise. — Mittwoch d 24ten Mai 1843 . Durch die nächtliche Runde, mit welcher diese Nacht an mir die Reihe war, bin ich heut ein wenig unwohl, Mattigkeit d eine Art Diarrhoe, die jedoch schon im Lauf des Tages selbst wieder aufhört, läßt mich nicht recht zum Arbeiten kommen. Am Morgen steige ich erst mit Abeken auf d Pyr d betrachte das Todtenfeld im Norden, wie das Labyrinth im Süden derselben. Ein Canal, vielleicht aus d Zeit d Saracenen, durchschneidet Letzteres sehr ungeschickt. Säulentrümmer nehmen den Mittelraum ein, auf beiden Seiten Ruinen von Nilsteinen, besonders jenseit des Canales rechter Hand kenntlicher d bedeutender. Herabgestiegen v d Pyr , studiren wir noch die leider auch nicht recht genaue d richtige Karte des Fayoum v Linant , wonach ich mich sehr ermattet niederlege, d bis gegen Mittag ruhe. - Gegen Abend wieder auf d Pyr , wo ich beginne das Terrain aufzuzeichnen; dann mache ich einen specielleren Besuch der Ruinen jenseits des Kanals, wo ich mich dann überzeuge, daß diese unzähligen Mauern d Wände die Zimmer d Gänge des alten Labyrinth es sind; manche constructiv interress Steine finde ich dort; mit Sonnenuntergang zurück. - Der junge Clidden Sohn des amerik GConsuls in Cairo , ein aufdringlicher junger Mensch, ist z Besuch da, d will d Nacht bei uns bleiben; wir essen also mit ihm Abendbrod. Leps , der noch gar nicht recht wohl ist, bleibt in s Zelte. Der Tag ist nicht sehr heiß, aber die heftigen Windstöße der vergangenen Tage dauern auch heut fort. Mit Frey ’s Gesundheit geht es allmählig besser. - Donnerstag d 25ten Mai 43 . Himmelfahrtstag - Der Tag ist sehr heiß. Abeken hat im Zelte 34°, draußten im Schatten ist es 31½ °. Vor dem Gottesdienst meist mit Leps unterhalten, dessen Hals immer noch nicht hergestellt ist. Nachmittag leider zu lange geschlafen; dann kommen Zeitungen aus Cairo , die dann Unterhaltung genug geben. Gegen Abend besehe ich mit Leps noch die Ruinen des Labyrinth s jenseits des Canals, wo er sich auch unzweifelhaft von deren Authenticität überzeugt. Dann zu Abend gegessen; nachher besucht uns noch Leps , d erzählt uns lange von Bunsen ’s Charakter, bis wir uns endlich gegen 11 zu Bett begeben. - Freitag d 26ten Mai 1843 . - Ich beginne heut meinen Plan des Plateaus der Pyr d des Labyrinth s v Howara . Es ist indessen schon früh am Morgen erstaunlich heiß, um 7 Uhr etwa 28°; d Nach um 1 Uhr steigt d Hitze im Schatten des Zeltes auf 35°, so daß es fast unmöglich ist, Viel zu leisten; ich muß immer nach 1 Stunde Abschreitens im Zelte wieder ausruhen, wo ich dann das Vermessene gleich zu Papiere bringe. Die Luft ist wie aus einem Backofen; Papier, Alles, was man angreift erscheint Einem am Feuer gewärmt; selbst durch die Schuhsohlen dringt der heiße Sand, der mit d Hand nicht auf d Dauer anzufassen ist. - Gegen Abend nehme ich ein erquickliches Bad in unserm Canal dicht neben uns. Bei Tische Controverse mit Abeken c/a Leps über den Möris See ; dann treibt uns ein förmlicher Sturmwind in unsre Zelte, wo ich noch an meinem Tagebuch schreibe. Jetzt um ½ 11 Uhr haben wir noch über 24° im Zelte. Mit Leps geht es heut etwas besser. Sonnabend d 27 Mai 1843 . Der Wind, welcher gestern Abend begann, setzt sich heut den ganzen Tag über mit gleicher, fast verstärkter Heftigkeit fort. Abeken s Zelt fällt 3mal zusammen, Sand d Staub bedeckt Alles, dringt in Alles; das fortwährende Pfeifen d Rauschen über d Plateau d zw die Zelte hindurch greift die Nerven sehr an, der Staub ermüdet die Augen. Die Sonne geht in röthlichem Dunst auf d unter, es ist ein sehr fataler Zustand; doch hat er das Gute, daß das Ungeziefer nicht so arg ist; davon haben wir jetzt, besonders Abends bei Licht, recht viel, Spinnen, Käfer, Flöhe, Schwaben, Mücken etc., bei Tage aber die ewig lästigen Fliegen. Ich bewirke heut die Aufnahme des Terrains jenseit des Canals d südl v d Pyram; ich trage es gleich in d Reine auf. Am Nachmittage kommen die in Medinet bei dem Mudir bestellten Arbeiter an 60 - 70, die ihren nächtl Aufenthalt hinter d Pyr angewiesen bekommen, wo Mäuerchen v Nilziegel gleich Zimmer zusgesetzt sind. Gegen Abend besteige ich wieder d Pyr , um durch Beschauen des Terrains darüber möglichst in’s Klare zu kommen d besonders weil d Vorderform d Pyr eine zu große Abweichung der Magnetnadel zeigt. Vorher überlege ich noch mit Leps die Stellen zum Ausgraben; Lepsius Hals ist heut wieder weniger gut d s Brust durch vieles Sprechen sehr angegriffen. - Mit Frey geht es Gott sei Dank um Vieles besser. Ernst leidet heut an Zahnschmerzen d einer dicken Backe. - Der Wind heut Abend ist erstaunlich heftig; bei meiner halb zerbrochenen Laterne (offene Lampen wollen nicht Stich halten) lese ich bis nach 10 Uhr Zeitungen. - Sonntag d 28ten Mai 1843 . Heut früh hat sich der Wind etwas gelegt; Franke Leps d ich gehen umher, um die Orte d Ausgrabung anzuzeigen; Auswahl d Zählung wie Anstellung der Arbeiter. - Dann heut einmal gleich nach 9 Uhr Gottesdienst, weil Leps mit Abeken d Bonomi nach Medinet will, um s Visite beim Mudir abzumachen. Um ½ 11 Uhr etwa brechen sie auf, d ich schreibe bis jetzt 12 Uhr Mittags mein Tagebuch. - Franke hat gestern ein kl Schwein gekauft, was er heut selbst schlachtet d zurichtet; die Araber wollten nicht daran, Hand anzulegen, weil ihnen Brathen d Essen v Schweinefleisch im Koran verboten ist. - Ich gebe am Nachmittag nichts recht Vernünftiges an, weil es sehr heiß ist d ich das Lager bei Leps Abwesenheit nicht gern verlassen will; auch um die Ausgräber noch etwas zu revidiren. Noch vor Sonnenuntergang kommt Leps von Med el Fayoum zurück; der Mudir hat ihn nicht mit besonderer Artigkeit empfangen. - Vor Schlafengehen Zeitungen gelesen. - Montag d 29ten Mai 1843 . Nach einer höchst stürmischen Nacht, wo Abeken s Zelt wieder umfiel, so daß ich ihn am Morgen neben dem daliegenden Zelt unter freiem Himmel schlafend fand, folgt ein nicht zu heißer d erträglich windiger Tag. Meine Zeit ist getheilt zw Besuchen d Anweisen der Ausgrabungen im Verein mit Leps d zw Aufzeichnen meiner in den Reisetagen aufgenommenen Altertümerpläne. Nachmittag wieder ein kl Schläfchen d am Abend erquickliches Bad im Canale. - - Heut Abend fängt d Wind wieder an, zu wüthen. - Wir haben heut an 60 - 70 Arbeiter. - Dienstag d 30ten Mai 1843 . Der Tag vergeht auf gleiche Weise wie gestern mit Revidiren der Ausgrabungen d Auftragen des Todtenfeldes von Meidum . Das Wetter ist heut ausgezeichnet schön; nicht zu starker Wind, nicht zu große Hitze. Die Ausgrabungen jenseit des Canals sind am interressantesten; doppelte Kammern übereinander unter d Erde zeigen sich, obgl ganz roh gearbeitet. Von allen Bekleidungen d sonstigem Schmuck des Labyrinth s ist fast nichts mehr übrig, nur die wenigen Säulenreste in d Plateau vor der Pyr . - Mittwoch d 31ten Mai 1843 . Die Beschäftigung heut ist ganz wie die von gestern; ich arbeite an dem Plane von Lischt . - An einem Architravblocke findet sich heut ein Königsname der 12ten Dynastie, was v großem Interresse ist. - Das Wetter ist heut schön d luftig, am Nachmittage jedoch wieder mit heftigeren Windstößen vermischt. - Wegen Brodtes, was mangelt, kommt es heut mit den Dienern zu einem Gerichtstage, worin unser Dolmetscher Mohamet geschaßt wird, der sich dann binnen einer ½ Stunde ohne adieu zu sagen, trotzig forttrollt; auch d Koch Ali soll nicht bleiben, doch kann er erst gehen, wenn wir einen Andern haben; wir sind dadurch in augenblicklicher Verlegenheit, doch war ein Exempel nothwendig. - Donnerstag d 1ten Juni 1843 . Das Wetter war heut sehr schön, aber auch recht warm; außen waren um 3 Uhr etwa 31° Hitze, doch ging Luft, während im Zelte außerordentliche Wärme herrschte. Nach unsrer tägl Runde der Arbeiter, die ich heut früh mit Leps machte, beendigte ich heut den Plan der Pyramiden v Lischt ; am Abend noch einmal die Ausgrabungen besichtigt. - Fischfangen v Franke in unsrem Canale. - Mit Leps sowohl wie Frey ’s Gesundheit geht es jetzt recht gut; auch letzterer ist fast ganz hergestellt. - Freitag d 2ten Juni 1843 . Ich leide heut ein wenig an einem Geschwür, was sich an der Unterlippe gebildet hat nd mir, wenn nicht Schmerzen, doch Spannung d Kopfweh verursacht. Es wird darum mit d Arbeiten nicht viel; doch beginne ich am Vormittag meinen Plan vom PyrFelde v Illahun . Am Nachmittage Recognoscirung des Terrains nördl v d Pyr zus mit Lepsius . Ich bin so glücklich, wieder ein Steinstückchen mit einem Königsnamen zu finden derselbe wie auf dem weißen Tempelstein. - Die Baulichkeiten hier bestehen aus Gräbern mit Nilziegelkammern d Brunnen, sehr zerstört d aus einer Gebäudegruppe, die Feueressen gewesen zu sein scheinen. Am Abend noch Revision der Arbeiten jenseit des Canals. Während des Tages ist das Wetter warm d luftig; Nachmittag wächst d Wind d wird spät Abends wieder sehr heftig. Das Zelt schüttelt unendlichen Staub auf uns herab. - Am Abend Probiren unsrer Feuergewehre, wobei sich Leps seine Hand verletzt. - Sonnabend d 3ten Juni 1843 . - Ich vollende heut den Plan von Illahun ; das Besichtigen der Arbeiten in Gemeinschaft v Leps hat seinen Fortgang. Wir fangen heut an der Nordseite der Pyr mit dem Fortpacken der dort aufgeschichteten Nilziegel an, um einen Versuch zu machen, den Eingang der Pyr zu finden. - Am Abend mache ich einen Eselausflug mit Leps , um Ruinen jenseit des Canals nah bei Howara zu besichten , die wahrscheinlich dem Dorfe angehören, was Herodot nah bei dem Labyrinth angibt. Sie bestehen aus gebrannten Ziegeln, doch finden sich Granitblöcke d Säulentrümmer darunter, die wahrscheinlich dahin verschleppt sind. Dann besichtigen wir noch die Trümmer eines gebauten Dammes aus Kalksteinen mit gebr Ziegeln verblendet, mit Stützpfeilern, schon sehr zerstört; dann nach Hause, wo wir mit sinkender Sonne ankommen. - Das Wetter ist heut schön, doch kommen am Abend die alltägl heftigen Windstöße. - Sonntag d 4ten Juni 1843 . Pfingstfest. Wir haben heut eine Landparthie nach einem Gute eines H Clidden verabredet, wo wir in e Garten unser Mittagsmahl einzunehmen beabsichtigen. Die Andacht wird deshalb schon um 8 Uhr gehalten d gegen ½ 10 Uhr sind wir zum Aufbruch bereit; Geschirr, Wein, Caffee, Brod Datteln werden unsrerseits eingepackt, während Clidden den Braten liefert, den wir freilich auch bezahlen. Zu unsern Eseln werden 4 andre aus dem Dorf genommen d nun geht es im schönsten Wetter über Howara eine starke Stunde weit bis zum Bahr Jousef , an dessen jenseitigen Ufer die Villa liegt. Der Weg durch Howara , entlang der ausgerissenen steilen Thäler des Bahr bela ma im einstigen See Möris ist sehr angenehm; das Bette dieses Sees ist jetzt so hoch, daß d Land nicht mehr bewässert werden kann, so daß ungeheure Strecken trefflichsten Bodens unbebaut liegen. Malerische Ansichten d Häuser in Howara . Am Josephskanal empfängt uns Klidden . - Interressante Überfahrt über den Canal auf einem hereingelegten Sakieh Rade von 4 - 5 nackten Arabern gezogen; zu je 2 d 2 mit ausgezogenen Schuhen kommen wir Alle glücklich hinüber. Schöner Eindruck eines Gartens durch die blühenden rothen d weißen Oleanderbüsche, Bananen, Basilikum, Pfirsiche d Aprikosenbäume. Im dichten Weinlaubgang lagern wir uns auf Teppichen; noch nicht reife Trauben hängen in reichlicher Fülle über uns. Es wird Kaffee getrunken, Brod d Datteln gegessen, e Pfeife in traul Unterhaltung geraucht. Dann Ausflucht nach einem nahen Kloster am Wüstenrande. Vor dem Ausritte setzt sich Leps auf e ganz junges unzugerittnes Pferd, d stürtzt zu unsrem großen Schrecken mit demselben, doch ohne sich Schaden zu thun. Dann Abritt. Am Canal Resle entlang gegen d Wüste hin. Besehen d Gräber nah am Kloster in d Fels gehauen, wahrsch aus sehr später egypt Zeit. Nachher Besuch des Kloster, was v d Mönchen verlassen ist, d wo nur alle 8 Tage v d koptischen Priestern in Medinet Gottesdienst gehalten wird. Ein großes mit v Mauern umgebenes 4eck, ohne Fenster nach Außen. Ein Paar Kuppeln sehen kaum darüber hervor. Inwendig enge Höfe mit Stiegen höchst malerisch aber armselig; die 2 Kirchen höchst , ein trauriger Aufenthalt; ein halb blöder guter halbwachsener Junge führte uns umher. Studiren der kopt Inschrift über den Eingängen zu d Altarräumen in der Kirche. - Dann zurück; an einen malerischen Wasserfall in d Wüste der durch d flache Steinplateau lief, vorbei über die Ruinen eines alten Ortes langten wir bald wieder nach d Gute, wo dann ein reichliches Mahl uns empfing. Suppe, in Weinblätter gerollter Reis, (sehr schmackhaft, säuerlich), Pudding, ein ganzer gefüllter Hammel, Äpfel etc., Rheinwein v Abeken stopfte uns Alle übermäßig voll. Nachher noch gesungen, geraucht d dann eine Stunde vor Sonnenaufgang aufgebrochen. Vor dem Essen nahmen wir noch ein prächtiges Bad im Bahr Jousef . Ich hielt mich auf d Rückweg mit Frey zusammen, d gleich nach Sonnenuntergang kamen wir zu Hause an, wo dann noch Kaffee d Thee getrunken d bald zu Bett gegangen wurde. Es war eine sehr vergnügte d gelungene Parthie. - Montag d 5ten Juni 1843 . Frey , Ernst d ich machen heut früh einen Spatziergang nach Howara , wo wir bis gegen 11 Uhr eine Ansicht des Dorfes zeichnen. - Dann wird gemeinschaftlich eine treffliche Chokolade getrunken. - Am Nachmittage Schreiben des Tagebuchs d dann wieder bei der Pyramide mit Frey d Ernst gezeichnet. - Das Wetter ist heut schön d luftig, nur im Zelte sehr heiß. Leps findet sich heut wieder nicht wohl, er hat ein altes Übel, den Hexenschuß. Das Arbeiten im Nord der Pyr hat seinen Fortgang. Dienstag d 6ten Juni 1843 . - Vor-d Nachmittag arbeite ich am detaillierten Ausmessen des Labyrinth s. Der Tag ist ziemlich heiß, am Mittag 29°. Um 1 Uhr etwa Besuch v H Clidden , der den Abend d die Nacht bei uns bleibt. - Abends sehr müde. Mit Leps geht es heut wieder besser. - Mittwoch d 7ten Juni 1843 . Ich komme heut nicht zu meinem Labyrinth , wie ich Willens bin. Am Morgen fange ich an mit Leps herumzulaufen, die Ausgrabung im Norden d Pyr anzusehen, Arbeiter an einem Grabe anzustellen, die Besichtigung der sogen Akropolis vorzunehmen, d darüber wird es Mittag. Nach einem langen Schläfchen v 1 - 4 Uhr beginne ich, die Aufzeichnung des Labyrinth s einzurichten, komme aber auch dazu nicht, weil sich in dem heut angegrabenen Grabe interressante Steine gefunden (wieder mit d Namen Amenemhe’s III , der wahrsch Erbauer des Labyr ist), was eine 2te Lokalbesichtigung mit Leps veranlaßt, worüber auch d Nachmittag vergeht. Der Tag ist sehr heiß, ich beobachte im Schatten 32° Hitze, im Zelte selbst aber ist es noch viel heißer. - Abeken d Bonomi sind seit heut früh mit Clidden auf einer Exkursion in d Fayoum begriffen, wovon sie erst morgen zurückkehren wollen. - Donnerstag d 8ten Juni 1843 . Am Vormittag Fortmessen am Labyrinth . Der Tag ist ziemlich warm. Bei Sonnenaufgang 15°; um ½ 12 Uhr 28° d um 2 Uhr etwa 31°. Abends immer heftige Windstöße, die nach Sonnenuntergang das Gleichgewicht der Luft herstellen. Heut ist der Schacht, der in d Innere der Pyr führt, gefunden, d ich besichtige die Sache nach dem Mittagsschläfchen. Leps kommt hinzu d wir beschäftigen dann wieder Arbeiter, um die Bauart der Pyr selbst zu untersuchen. Dann fange ich an am Labyrinth aufzuzeichnen, d nehme zum Schluß des Tages ein stärkendes Bad. - Abeken d Bonomi kommen auch heut noch nicht zurück. - Wir haben jetzt täglich 100 d einige Ausgräber. Freitag d 9ten Juni 1843 . Vormittags beschäftigt mich die Aufzeichnung der Pyr v Meidum , die ich gemäß unsrer letzten Aufmessung construire. Am Nachmittag ferneres Auftragen des Labyrinth s, Besichtigung der Arbeiten am Eingang d Pyr , Bad. Früh Morgens vor Sonnenaufgang 12° um Mittag 30°; viel Wind, besonders jetzt gegen 10 Uhr; herrlicher Mondschein. - Sonnabend d 10ten Juni 1843 . Auftragen am Labyrinth ; am Nachmittage auch weitere Aufnahme desselben. - Abends wieder ein Bad genommen. - Besuch v H Clidden , H Giuseppe d H Müller , einem Deutschen, Neffen des H Dumreicher , die heut Mittag mit uns essen. - Wir haben heut 28° Wärme, Nachmittag d Abends heftige Windstöße. - Sonntag d 11ten Juni 1843 . Nach dem Frühstück Spatziergang mit Frey d Ernst nach Howara wo wir eine Ansicht des Dorfes zeichnen. Um ½ 11 Uhr zu Hause, Andacht, Frühstück; dann Besehen der Ausgrabungen d Untersuchungen an d Pyr mit Leps . - Bei d Rückkehr sehen wir plötzlich sich einen der großen Architravblöcke bewegen, d in die daneben gegrabene Grube fallen. Kinder hatten vorher dort gespielt, d ein Wimmern verkündete uns sogleich Unglück. Wir laufen hinzu d finden die 3 Kinder unter dem Blocke begraben; 2 davon, ein Mädchen d 1 Knabe, werden fast wunderbar erhalten, beinah unversehrt darunter hervorgezogen d gegraben; der letztere nur war am Knie beschädigt. - Noch 1 Kind v etwa 9 - 10 Jahren lag unten. Mit vereinten Bemühungen fast aller Arbeiter wird d Block herabgewälzt, d die zerschlagene Leiche des Knabens darunter hervorgezogen; das war dann ein trauriger Anblick. - Leps schickte den alten Eltern des Knaben 60 Piaster d wie ich höre, hat m d Kind schon heut begraben. Der Block hatte sich gewälzt, weil die Kinder sich damit vergnügten, Schutt unter demselben herauszubuddeln. Nach einem Schläfchen Spatziergang mit Abeken d Frey nach einem Theile des Bahr bela ma , wo wir Letzteren Ansichten dieser höchst interressanten schönen Felsformationen, welche vom Wasser in d Boden gerissen sind, zeichnen. Nilboden liegt wohl 15 - 20 hoch (unerreichbar für d jetzige Überschwemmung) über dem Felsplateau, welches Jahr für Jahr vom Wasser erreicht, durchfluthet d ausgespült wird, wodurch sich schroffe Felswände mit mächtigen herabgesunkenen Blöcken bilden, zwischen denen eine breite Wasserfläche sich hinzieht; diese Formationen bieten ein höchst interressantes Schauspiel, von d untergehenden Sonne glühend d völlig magisch beleuchtet. - Um Mittag etwa 27 ½°. Nach Sonnenuntergang wieder bei d Zelten d tüchtig zu Abend gespeist. - Montag d 12ten Juni 1843 . - Den ganzen Vormittag bin ich mit Aufmessen meines Detailplanes v Labyrinth beschäftigt d am Nachmittage mit dem Auftragen desselben. - Abends ein Bad; Besichtigen der Ausgrabungen, die am Eingang der Pyr sehr langsam vorschreiten. - Bevölkerung unsres Lagers mit Gänsen, Puten, Hammel, Hühnern, einer Katze, die sich Leps der vielen Mäuse wegen angeschafft hat. Das Wetter etwa nur 27 - 28°, am Abend wieder sehr windig. Dienstag d 13ten Juni 1843 . Vormittag Aufnahme des weiteren Labyrinth s, Nachmittag wieder Zeichnen desselben. Es ist heut außerordentlich windig d enorme Quantitäten Staub werden fortdauernd in d Zelte geweht. Um Mittag mit Leps Revidirung der Ausgrabungen, wo denn beim Eingang in d Pyr die enorme Breite desselben durch eine glückliche Querwand unterbrochen wird, so daß mehr Hoffnung auf d Findung des eigentlichen Schachtes geschöpft werden kann. Abends noch d Caffee bei fast Vollmondschein. Alle auf d Pyr , um ihre Orientierung nach d Polarstern zu beobachten; es ist rings umher ein magischer Blick; jede Kleinigkeit erscheint vollkommen klar, die Nacht lau; wir finden, daß die Seiten od vielmehr Schutthügel des Labyrinth s nicht vollkommen orientiert sind. - Unser langer Kavaß Ibrahim Aga hat jetzt die Wirthschaftssorgen übernommen, was weniger Streit unter d Domestiken d mehr Ordnung d Ruhe im Lager hervorbringt; überhaupt ist dieser Kavaß in Betreff seiner Thätigkeit ein Muster. - Wir Alle sind jetzt recht gesund. - Mittwoch d 14ten Juni 1843 . Früh Morgens mit Leps Revision der Ausgrabungen, was unsere Stunden wegnimmt; dann Weitermessen an meinem Labyrinth d Nachmittags Aufzeichnen des Vermessenen. Der Tag ist wie gestern außerordentlich windig d staubig, d die Abwaschung in unserm Canale sehr nothwendig d erquicklich; Abends noch einmal Besuch der Ausgrabung hinter d Pyr , wo man zu keinem Eingange gelangen kann. Donnerstag d 15ten Juni 1843 . Früh bis Mittag am Labyrinth gemessen Nachmittags aufgetragen. - Wir fangen an zu glauben, daß wir in d Kammer der Pyr bereits sind, obwohl dieselbe dann vollkommen außer der Mitte derselben liegen würde; ein andrer Eingang wird noch nicht gefunden obgl wir bereits über d Mitte der Pyram hinaus sind. - Das Wetter, wiewohl luftig doch besser wie gestern, nur am Nachmittag wieder viel Wind d Staub. - 28° am Mittag. Freitag d 16ten Juni 1843 . Immer noch sehr viel Wind d Staub, der sehr abmattet, wo denn ein Bad sehr erquicklich ist. Wir haben am Mittag 31°. Meine Geschäfte gehen heut wie gestern fort, ich habe immer noch am Labyrinth zu thun, wo ich die Aufnahme des einen Flügels beende. Am Abend besuche ich noch die Ausgräber. - Nach dem Essen Alle in unsrem Zelte, wo wir uns bis ½ 11 Uhr sehr angenehm underhalten. - Sonnabend d 17ten Juni 1843 . Beginn der Aufnahme des mittleren Theils des Labyrinth s; der Tag ist sehr heiß; um Mittag draußten im Schatten 34°, im Zelte 36½°; heiße Luftströmungen Bad am Abend, Franke hat durch Aufstau unsern Canal sehr hübsch tief gemacht. - Wir finden in der bis jetzt ausgegrabenen Felskammer keinen Eingang in einen Schacht; die Kammer war aber ohne Zweifel verkleidet d theilweise mit Hieroglyphen versehen. - Morgen wollen wir eine Exkursion nach Medinet el Fayoum machen, Frey , die beiden Weid ’s d ich. - Sonntag d 18ten Juni 1843 . Nachdem wir Caffee getrunken d gleich darauf Gottesdienst gehalten, mache ich mich mit Frey , Ernst d Max , dem Jungen Hassan d einem Wüstenknaben nach Medinet el Fayoum auf. Der Tag ist schön d heiß. Nah bei d Garten wo wir H Clidden besuchten geht der Weg am Bahr Jusef entlang, wo sich einige höchst malerische Punkte finden. Landhäuser aus Nilschlamm in schönen Gruppen v Akazien, Sykomoren d Palmen vergraben, Alles dieß sich im Wasser spiegelnd. - Nach d nach rückten die Minarets von el Fayoum näher, die von dem heutigen Basar kommenden Leute wurden häufiger, d bald rückten wir in d Stadt selbst ein. Buntes Leben sehr an Cairo erinnernd. Der enge Basar stickend voll Menschen. Unter unzähligen häßlichen Weibern d Mädchen doch auch manches interressante Gesicht; die lumpigsten Fetzen immer noch malerisch. Mit einigem Nachfragen finden wir d Haus eines jungen Mannes, H Joseph (eigentlich aus Syrien), der Aufseher einiger Landgüter (Prokurator) des amer Consuls Glidden ist. Freundliche Aufnahme in dem rohen Hause mit d gefährlichen Treppen. Caffee; dann ein Frühstück von schönem weißen Brod mit Früchten als da waren: Äpfel d Birnen (beide nicht besonders) indische Feigen (von keinem üblen Geschmack), Pfirsiche, noch nicht reif, Käse. - Gegen Mittag Spatziergang außerhalb der Stadt durch muselmanische Kirchhöfe mit unzähligen Kuppelchen (wie eine Stadt aussehend), nach d Ruinen v Arsinoe , die dicht vor d Thoren sich hinziehen in mächtiger Ausdehnung. Die Hitze ist außerordentlich; der Wind treibt einem Gluthströme entgegen; fast ringsum keine Spur v Schatten. Umherwandeln auf d staubigen Schutt, Marmorstücke v Wandbekleidungen, Münzen d andre Kleinigkeiten gefunden. Dann zurück. Im Thore auf einer Brücke neben e Moschee warten wir Übrigen bis Frey eine wunderschöne Ansicht auf den Josephskanal mit daran liegenden Häusergruppen gezeichnet. Badende Knaben, Wassertragende Mädchen unterhalten uns. Dann nach Haus d Limonade bei H Giuseppe getrunken. Später in einem nahen Garten ein prächtiges Bad im Josephskanal genommen; badende Weiber mit ihren Kleidern im Flusse. Auf d Rückwege zeichnet Frey wieder, während wir warten, d dem Bade von Jung d Alt zusehen. Nun noch in ein Café, wo in d Mitte eine kl Fontaine angebracht; Dame spielende Soldaten uns gegenüber; links ein Barbier, der s langwierige Kunst ausübt. Nun zu Haus d recht gut Mittag gegessen, dann wieder Kaffee d Pfeifen d dann machen wir uns auf d Rückweg. Vor d Thore der türk Offizier, der seinen Stock aus Vergnügen nach seinen Dienern wirft, um uns seine Kunst im Treffen zu zeigen; nachher tummelt er sein stattliches Roß, was immer e sehr interress Anblick gewährt. H Joseph begleitet uns noch eine Strecke, dann machen wir allein weiter d kommen gleich nach Sonnenuntergang bei d Zelten an. Wir hatten heut wieder 34° Wärme. - Die Parthie hatte uns Alle sehr befriedigt. Montag d 19ten Juni 1843 Ich gehe schon sehr früh an meine alte Arbeit mit Aufnahme des Labyrinth s d kehre gegen Mitta zurück. Am Nachmittag schreibe ich für Leps an e Aufsatze über d Pyramiden, den er an d Akademie schicken will. Es ist heut weniger heiß, nur 31°, ziemlich windig. - Bad gegen Abend. Nach d Essen Tagebuch schreiben. - Dienstag d 20ten Juni 1843 . Fortgesetzte Aufnahme des Labyrinth s; nach d Abendessen schreibe ich noch e kurzen Brief an d Mutter, der Morgen mit einer größeren Sendung v Leps d den Freunden nach Cairo geschickt werden soll. - Der Tag wie gestern, nicht allzu heiß d am Nachmittag d Abend heftige Windstöße; 30° Hitze. Mittwoch d 21ten Juni 1843 . Wiederum Vor- d Nachmittag Beschäftigung mit d Labyrinth ; am Mittag Besichtigung der Ausgrabungen mit Leps , Messung der Neigungswinkel der Bekleidung d Pyr an den Stücken, die wir aufgefunden; Winkel sehr flach, 41°. Heut früh nur 11°; es hat stark gethaut, d waren am Vormittag Wolken am Himmel, die das Licht d Sonne ein Weilchen dämpften, was auffallend war, seit längerer Zeit ist d Himmel unverwüstlich klar. - Es regnet hier im Fayoum fast nie, wie mir neulich H Giuseppe sagte. - Wie gestern Abends gebadet. - Vergebens auf unsern schon seit längerer Zeit nach Cairo geschickten Boten gewartet, der Briefe bringen soll. - Donnerstag d 22ten Juni 1843 . Während Leps heut mit Franke d Max einen Ausflug nach Medine d dem Obelisk en von Bagig macht, messe ich mit Hilfe v Ernst einige schwierige Linien über unsren kleinen Canal fort, wodurch ich beim Auftragen die Überzeugung gewinne, daß auch die westl Seite des Labyrinth s wenigstens 12° abweicht. Dies macht mir viel Mühe d Aufenthalt, auf den Plänen zu ändern. Ich muß die Querseite zum dritten male aufzeichnen. - Dazwischen Revidirung der Ausgrabungen. - Es ist heut 33° Wärme um Mittag. - Nach Sonnenuntergang Leps zurück. - Freitag d 23ten Juni 1843 . Fast d ganzen Tag zeichne ich am Labyrinth , den gestrigen Fehler verbessernd. Es ist heut sehr heiß; wir haben als höchsten Stand des Thermometers 35°; hier im Zelte 36°. Ich nehme heut mit Abeken die Mittagslinie, die hier eine Abweichung der Magnetnadel v 9° gibt. Noch während der Nachmittagsbeobachtung erhebt sich wieder der heftigste Wind, der Wolken v Sand d Staub mit sich führt; er verursacht wie bei uns d Gewitter eine Ausgleichung der Luft, wie es denn auch den Abend sehr kühl wurde. - Nach d Abendessen lange Unterhaltung nd Session Aller in unsrem Zelte. - Tags vorher Skorpione in Leps ’s Zelte. - Unbegreiflicherweise immer noch keine Nachricht aus Cairo ; unser Bote kehrt nicht zurück. - Sonnabend d 24ten Juni 1843 . Heut früh vor Sonnenaufgang nur 9 ½° Wärme. - Gestern wo längster Tag war, ist der Sonnenuntergang etwa um 7 Uhr. - Es kommt heut aus Cairo mit unsrem dorthin gesendeten Boten eine große Menge von Briefen aus Europa , worunter leider keiner für mich, noch für die Weidenbach ’s d Franke , nur einer für Frey ; auch neue Zeitungen kommen, d da gibt es denn Manches zu lesen d zu sprechen. Doch bin ich den Tag über nicht unthätig, sond arbeite sehr eifrig an meinem Plan v Labyrinth , so zwar, daß mir zuletzt ganz schwach wird; darauf Revision der Ausgrabungen mit Leps . In der Kammer vor der Pyr finden wir keine Thür, d wir werden unsre Nachforschungen nach d Eingang der Pyr aufgeben müssen. Etwa am Dienstag, wenn unser neuer Dragoman d Koch gekommen sind, wird wohl unsre Exkursion nach d Birket el Keiroun angetreten werden. Da heut Johannistag ist, so haben wir Brennmaterial v trocknem Schilf auf d Pyr bringen lassen, was nach d Essen angezündet uns ein herrliches Schauspiel gibt. Dann Versammlung Aller in unsrem Zelte, wo die in den angekommenen Zeitungen enthaltenen, auf unsre Reise Bezug habenden Briefe von Bonomi d Abeken übersetzt d vorgelesen werden, was bis nach 10 Uhr eine interressante Unterhaltung gewährt. Der Tag ist heut gegen gestern kalt zu nennen, 27° war das max der Wärme. - NB. Inhaber des Zeltes 1ter Klasse; Napoleon ( Frey ). Sonntag d 25ten Juni 1843 . Nach d Frühstück Anstellung der Arbeiter mit Leps . Während Frey d Ernst zum Zeichnen Spatzieren gehen, erfreue ich mich an Lesung der früheren alten Briefe, die mich lebendig an die Meinen d alle heimathlichen Verhältnisse erinnern. Dann copire ich 2 Zeichnungen v Frey aus Medinet el Fayoum d endl schreibe ich Tagebuch bis jetzt, wo gleich Zeit für unsre Morgenandacht ist. - Nachmittag Spatziergang mit Ernst d Frey nach d interress Flußbett des Bahr belama , wo die beiden Andern zeichnen, während ich, der Länge nach auf dem platten Felsboden ausgestreckt, einer kleinen Indisposition d meiner Trägheit nachgebe; dann baden wir uns dort; der Grund ist sehr thonig d es ist sehr flach, aber dennoch erquickend. Die Hitze ist heute nicht sehr bedeutend. Montag d 26ten Juni 1843 . Morgens mache ich mit Leps wieder die Runde der Ausgrabungen; die PyramKammer haben wir aufgegeben, nachdem wir gesehen, daß kein Schacht aus derselben in dInnere führt; da wir überhaupt mit den meisten Punkten des Terrains im Klaren sind, wird beschlossen, die Arbeiter bis auf wenige Mann v Morgen an wegzuschicken. Während wir Untersuchungen über die Ziegellagen an d Ecken der Pyr machen, werden die erwarteten neuen Diener angemeldet, wovon der eine, der Koch, wegen zu großer Prätension gleich wieder weggeschickt wird d unser alter Ali behalten wird. Am Nachmittag arbeite ich am Labyrinth ; Aufnahme der weißen Tempelüberreste. Bad im Canal; nach d Essen Lieder in unsrem Zelte gesungen, wobei Leps besonders sehr heiter ist, wie er es denn im Ganzen jetzt stets zu sein pflegt. Die Hitze etwa 30°; aber Wind d Staub den ganzen Tag über so enorm, daß fast nichts Ordentliches anzufangen ist. Am Mittag hatten wir Besuch v e franz Naturforscher, dessen Namen ich nicht weiß d der mir auch nicht bemerkenswerth erschien. - Dienstag d 27ten Juni 1843 . Heut war in Bezug auf die Wärme ein echt egyptischer Tag; sie stieg um Mittag im Schatten auf 36 ½°, beinah 37° d noch um ½ 5 Uhr waren 35°; das Wasser in Abeken s kupferner Kanne war 40°, so daß man es nicht lange halten konnte, ohne sich weh zu thun; alle Gegenstände waren glühend warm; den ganzen Vormittag ging fast kein Lüftchen. Ernst d Max waren zum Obelisken von Begig bei Medinet ; ich operirte am Morgen mit meinem Instrument an d Pyr , um ungefähr ihren Auslauf zu bestimmen; maß dann einige Terraindurchschnitte der ausgegrabenen Stelle nach, wobei mich d übergroße Hitze ins Zelt trieb. Nachmittag gegen 5 Uhr ferneres Aufmessen bei heftigstem Wind d Staube, der sich eben erhoben. Am Abend Bad d nach d Essen wieder mit Leps in unsrem Zelte lange freundschaftl Unterhaltung. - Mittwoch d 28ten Juni 1843 . - Der erste Theil der vergangenen Nacht öfters unterbrochen durch das heftige Bellen des Hundes, der bisweilen die Nächte bei uns ist. Der lange Cavaß Ibrahim Aga macht d Runde; mir scheint es kaum zweifelhaft, daß ein Dieb im Anzuge war. - Heut Vormittag Herumlaufen mit Leps d Berathung über d Terrain; auch Messung der versch zum Labyrinth verwendeten Ziegeln. Nachmittag Arbeiten an meinem Detailplan. - Die Hitze ist heut 30°, der spätere Abend sehr windig. Nach dem Abendessen Unterhaltung mit Leps von s Pariser Aufenthalt. Donnerstag d 29ten Juni 1843 . Heut Vormittag hilft mir Frey eine Zeit lang beim ferneren Aufmessen der Ostseite v Labyrinth ; ich fahre später allein darin fort d am Nachmittage wird aufgezeichnet. Leps d Abeken bekommen heut Besuch v H Nascimbene , Architekten des Mehmet Ali , der bei Aufnahme d Nivellierungen des Fayoum s beschäftigt ist; er hat 77 m Gefälle von Medinet bis zum See Keiroun bekommen, während Linant nur einige 20 hat! - Der Tag ist ziemlich warm 29 - 30°. - Freitag d 30ten Juni 1843 . Vormittag wieder Aufmessen am Labyrinth ; Nachmittag will ich zeichnen, aber es ist wegen des fortdauernden heftigen Windes nicht möglich; mit größter Mühe kleb ich einige Bogen zusammen. Der fast tägl sich wiederholende Wind ist sehr unangenehm d verleidet Einem in d That den Aufenthalt in Egypten ; wir sind mitten im Sommer d noch keine konstante Witterung. Abends spülen wir uns den Staub von unsern Körpern in unsrem kl Kanale. Wir haben nur 27 ½° Wärme. - Sonnabend d 1ten Juli 1843 . Ich bleibe heut zu Hause d zeichne im Zelte. Am Abend wird unsre Parthie durch d Fayoum besprochen, die wir am Montag antreten wollen d zwar Leps , Abeken , Bonomi , Ernst d ich; sie wird etwa 8 Tage wegnehmen. Das Wetter ist heut immer noch stark windig, wenn auch nicht so arg wie gestern. Ich hatte den Thermometer nicht hinausgehängt, schätze es aber in windstillen Momenten circa 32°. Heut kommen wieder schöne Weintrauben, indianische Feigen d Pflaumen aus Medinet . - Abends wie gestern Bad. - Sonntag d 2ten Juli 1843 . Heut Vormittag bleibe ich zu Hause d beschäftige mich theils mit Zeitung-, theils mit Briefelesen, leider immer die alten, wodurch aber doch die heimathlichen Erinnerungen auf das Lebendigste erweckt werden. Dann messe ich mit Ernst die ausgegrabene Kammer vor d Pyr d diese selbst, wonach dann um 11 Uhr Gottesdienst gehalten wird, dem sich unser Dejeuner d nachher eine Berathung in unsrem Zelte über die morgen zu unternehmende Parthie nach d Birket el Keiroun anschließt. - Der lange Cavaß ist nach Medinet , um Esel d Kameele zu besorgen, auch einen Soldaten des Mudir, der hier währenddem Wache halten soll; Er kommt erst nach unsrem Abendessen zurück, d Leps macht ihn ein wenig runter, weil er sich zu Tische setzt, ohne ihm Bescheid über s Aufträge zu sagen. - Noch spät packe ich einen Theil meiner Sachen zusammen. - Der Tag mittelmäßig warm, ziemlich windig; es fährt die heftigste Windhose durch unser Zelt, die ich bisher erlebt habe. - Montag d 3ten Juli 1843 . Reise in das Fayoum ,Theilnehmer Lepsius , Abeken , Ernst , Bonomi d ich. - Um ¾ 8 Uhr werden wir mit Aufpacken d den Vorbereitungen dazu fertig; Bonomi zieht den kürzeren d bequemeren Weg mit den 2 Packkameelen über Medine nach Biachme vor, wir Andern nehmen unsern Weg nach Norden dem Lauf des Canales Wardeni entlang, der längs dem Wüstenrande verfolgt d seine Lage auf der Linant schen Karte berichtigt wird; langer d ermüdender Weg bis zum Ende des großen Dammes, wo rudera von Wasserbauten den Durchgang des Wardeni durch den Damm zeigen d beweisen, daß der Canal ein alter ist. Ritt v hier zu nahen Ruinenhügeln, wo ich Gesimse römischer Architektur finde. Auf dem Wege in der Wüste interressante Fata morgana v wandernden Gestalten. - Von hier Verfolgen des mächtigen Mörisdammes , der wohl 100 m Sohlenbreite hat bis zum Punkte, wo der Canal Sherkye (ein neuerer) ihn durchschneidet d wo wir, lange v Durst geplagt, Wasser zu finden hofften; doch er floß nicht mehr, ein grünlicher Dümpel labte allein unsre durstigen d müden Esel. Um zu trinken d uns ein wenig zu erholen, lenken wir vom Wege rechts ab nach dem ½ St entfernten Dorfe Selé , wo wir uns im Schatten v Akaziengebüsch in e kl Graben dicht am Dorfe lagern, Kaffee kochen, schlechtes d warmes Wasser trinken d uns im Ganzen wohl 1 ½ Stunden aufhalten. Auch bei Sele weite Ruinenhügel, auf deren einem Theil das Dorf erbaut ist. Gegen 4 Uhr Aufbruch v hier zu dem merk Thale des Bahr belama , in dessen malerischen Bette wir bis zu unserem Mörisdamm fortreiten. Hier wird bei halb zerfallener Brücke getrunken; eine Büffelherde schreitet durch d Wasser; Ernst verliert s Jagdtasche, der er nachläuft d die ich wiederfinde. Aufenthalt an diesem Punkt, der Terrainuntersuchungen wegen, Messung der versch Fels- d Schlammhöhen. Erst spät geht es von hier fort auf d groß Damm bis z Dorfe Ellalan , wo d Damm sich verliert, zugl auch die Sonne untergeht. Von hier bis Biachmo , von e Führer geleitet durch e Menge v Bächen zw Palmen bei Mondschein den Theil des heutigen Weges durchgemacht; erst um 9 Uhr Abends kommen wir höchst ermüdet bei unsrem am Fuß der beiden Piedestalle errichteten Zelt an, wo wir H Portier (einen Conchyliensammler ;, der sich uns bis zum See anschließen will, H Joseph aus Medine , d Bonomi wohlbehalten vorfinden. Noch spät erquickt uns ein gutes Abendbrod d dann ein fester Schlaf. - Dienstag d 4ten Juli 1843 . Mit d Sonne aufgestanden. - Am Vorm mit Abeken ’s Hilfe Aufmessen der beiden Unterbauten v Biachmo . Dann Ausritt mit Leps d Abeken zur Verfolgung des Mörisdammes der nur in abgerissenen Stücken sichtbar d erkenntlich wird. Um 3 Uhr zurück; wir finden unsre Cameele schon abgegangen. Nach eingenommenem Imbiß d Caffee brechen wir auf nach Agamie ; auf diesem Wege lernen wir das Fayum als den Garten Egypten s kennen. Dörfer auf Dörfer mit den herrlichsten Gärten. Im Dorfe Kelabin verschaffen wir uns für den Berber Mohammed mit Gewalt einen Esel. Alte Frau vor d Hause des Schech mit d Gesicht einer Bauàr . - Die Stadt Selagin groß, höchst malerische Lage; Flüßchen mit hohen steilen Nilschlammwänden, nackte Kinder darin, Häuser mit Töpfen für die unzähligen Tauben. Die Gärten voll v riesenhaften indischen Feigen, an denen sich Wein aufrankt; Oliven, Pfirsiche, Palmen, Limonen Sykomoren wechseln mit ihrem Grau malerisch ab; ich vergesse bei solchem Anblick ganz meine rheumat Rückenschmerzen, die ich schon seit gestern habe. Beim Dorfe Fidimin in einem Garten voller Caktus unter niedriger Laube Weintrauben d Menge gegessen, die uns fast in d Mund hingen; dann weiter geritten bis Agamie , wo wir unsre kl Carawane im Hause des Schech einlogirt fanden; in sehr luftigen aber reinlichen Sälen auf Matten liegt Naturforscher d Bonomi schlafend. -Dieses Quartier war Leps unangenehm, doch konnte nun nichts Andres gethan werden. Das aufgetragne Abendessen besteht aus vielen Gerichten, so daß es mir fast Mühe macht, Allem zuzusprechen. Sehr müde schlafen gelegt. - Mittwoch d 5ten Juli 1843 . Erst gegen 8 Uhr kommen wir von Agami fort d begleiten diesmal unsre Karavane, die mit unsern Decken, Küchengeräth d mächtigen Wasserschläuchen beladen ist. - Voran z Pferde der Schech v Dorfe mit Dienern zu Pferd d Fuß, bewaffnet; ein zweiter Schech stößt auf d Wege zu uns. Evolutionen der Reiter, Wettrennen. Im Garten des Schech Weintrauben gegessen d dann weiter reiten bis nach d Dorfe Bishè , wo wir ziemlich lange aufgehalten werden, um Führer bis zum Keirounsee zu bekommen; mich amüsiren indessen die interress Gruppen der Weiber, Männer d Kinder des Dorfs, die von einem Hügel her unsren seltsamen Aufzug neugierig betrachten. Gegend d Dorf malerisch, doch ist keine Zeit zum Zeichnen; endl reiten wir ab d bekommen auch bald den dunkelblauen schimmernden Streif des Sees zu Gesicht. Nahe dem See wird d Land unfruchtbarer, die Palmen hören auf, Lager v Beduinen d Araberzelten statt der Dörfer; nun durch das ausgerissene Thal des Bahr Neslet geritten, jenseits durch Sand über öde Heide v Schilfgras d vereinzeltes Gesträuch, den Tamarisken ähnlich bis an den See, wo wir der Insel gegenüber Halt machen müssen, weil der lange bestellte Kahn (markab) nicht da ist. In glühender Sonne auf zerspaltenem Nilschlamm ruhen wir bis die zurückgebliebnen Thiere nachkommen d unser Zelt aufgeschlagen wird. Endl kommt die Barke d wir machen noch am Nachmittag eine Fahrt über d See nach d Insel. In 1 Stunde durchschneiden wir die grüne Fläche, die die Farbe des Rhein s bei Bingen hat. D Wasser ist ein wenig salzig, doch nicht so, daß es unsre Schiffer nicht zu trinken verschmähten. Die Insel ist d ödeste Eiland was ich gesehen. Die oberste Schicht des Kalkfelsens liegt in einzelnen großen Blöcken zerklüftet umher. Großartige Ansicht der Ufer des Sees, die ich mit wenig Strichen zeichne. Pelikane d andre Wasservögel. Durchlöcherter Kalkstein v Spinnen. Der Conchiliensammler findet nicht eine Muschel. Kostbare Tinten des Wassers d der Wüste bei Sonnenuntergang. Ernst zeichnet mit d cam luc , doch ist es zu windig, um etwas Vernünftiges machen zu können. Abfahrt zum Zelte. Da d Boot wegen des Schlammes nicht nah an d Ufer kommen kann, müssen wir jedesmal wohl e Strecke v 10 Minuten v Schiffe an d Land d zurück waten, was keine angenehme Beigabe. - Auf d Insel nahm ich mit Ernst d Abeken noch e köstl Bad im See; das Wasser hatte 20° Wärme. - Donnerstag d 6ten Juli 1843 . Ausflucht nach Dimé . Um 8 Uhr Morgens etwa schiffen wir uns ein, nachdem H Portier uns verlassen, d steuern an d Insel rechts vorbei nach Ruinen, die wir gestern auf d Wüstenseite entdeckt. An lang hingestrecktem Vorgebirge gelandet nach 1 ½ Stunde, auf hohem postamentartig gebildeten Felsenplateau Fische gefrühstückt (d Weintrauben, Curacau ) nd dann d Fußwanderung nach dem 5/4 Stunde entfernten Dimé angetreten. Winterlandschaft; eigenthümlicher Anblick unsrer Wanderung über die öden Sandhügel zw verdorrtem Gesträuch; mineralogische Untersuchungen auf d Wege. Wunderbarer d großartiger Anblick des Plateaus. Ausgewaschne Felsstücke v Fischen d andern Formen liegen umher. Herrlicher Blick v d hohen Hügel, den wir ersteigen d wo wir Spuren v Felsengräbern finden, in d Thal, mit Salz bedeckt; drüber liegen die Ruinen, links die terrassenartig hoch ansteigende Wüste. Dann hinüber zu den Ruinen, die beim ersten Durchwandern sehr unsrem Labyrinth gleichen. Nachdem wir uns mit Speise d Trank, die wir mitgenommen, erquickt, fange ich mit der Aufnahme der ganzen Geschichte an, komme aber heut nicht weiter als die Umhegung des Tempelgebiets reicht. Da ich nicht fertig werde, fällt Abeken auf die romantische Idee, ich sollte d Nacht über dort bleiben d meine Sache am andern Tag beenden, er wolle bei mir bleiben. Eine kalte gebratene Gans, Brod d Wasser ward uns dagelassen, nach unsern Decken in d Barken geschickt d während die Andern den Rückweg z Zelte antraten bleiben wir ganz allein in d ungeheuren Öde. Betrachten des Sonnenuntergangs v d Ruinen eines Wohngebäudes aus. Dann zurück, wir essen e wenig, Abeken erzählte mir Geschichten, während d Mond aufgeht. Unangenehmes Sandwehen. Endl kommen 2 Mann v Schiffe zurück mit unsren Decken, d völlig gestiefelt d gespornt legen wir uns schlafen, fest in d Decke gewickelt. - Freitag d 7ten Juli 1843 . Nach leisem d für mich wenig erquicklichen Schlaf gehe ich wieder (nüchtern, da wir keinen Caffee hatten) an meine Arbeit, bis Müdigkeit mich zwingt, den letzten Theil unsrer Gans d etwas Brod zu verzehren; Abeken , der einen weiten Spatziergang gemacht, kommt zurück, als ich damit fertig bin; nun plaudern wir noch zus eine Weile d dann arbeite ich fort bis gegen Mittag Leps mit Ernst d Bonomi kommen, die dann neues Trinkwasser d Fourage mitbringen. Da wird nun gegessen, dann wieder gearbeitet bis 5 Uhr, d da ich fertig werde; dann bis 6 Uhr geruht d nun zur Barke aufgebrochen, die wir in 1 ½ Stunden erreichen; im köstl Mondschein noch 1 ½ St über d See gefahren; es konnte keine schönere Nacht geben, d ich wachte geistig lebendig, so körperlich müde ich auch war. Endl erreichten wir d Zelt; treffl Gänsebraten d Banurn stärkte mich d dann legte ich mich zu Bette, wo ich dann viel besser als gestern schlief. - Sonnabend d 8ten Juli 1843 . Heinrich s Geburtstag. - Unser Gepäck mit d Kavaß geht zu Lande d wir zu Wasser nach d Kasr Keiroun am äußersten südwestl Ende der Stadt. Um 8 Uhr brechen wir auf d nach schöner, wenngleich heißer Seefahrt landen wir in 4 Stunden um 12 Uhr am Ende des Sees; unterwegs wird er getieft d Wasser mitgenommen; seine größte Tiefe ist etwa nur 14 Fuß, also gar nicht sehr bedeutend. Heut hatten wir eine größere Barke wie gestern d eine große Menge Mannschaft, deren nackte Gestalt mir oft Freude machte. Ein treffl Seebad erquickte uns, ehe wir nach dem 1 St entfernten Kasr Keiroun aufbrachen. Kameele d Esel waren mit uns zugl am Landungsplatz angekommen. Unter d Zelte am Seeufer frühstückten wir noch Gänsebraten, Weintrauben, Brod, Kaffee, e Hammel ward geschlachtet, d dann brachen wir nach Kasr Keiroun auf, was wir nach 1 Stunde Reitens über niedriger unendlich ebner d kahler Wüste erreichten, aus der das schloßartige Gebäude mit noch andern Ruinen hervorragte. - Am Pallast angekommen, ward in seinem Schatten eine große Wassermelone (Batich) verzehrt, das Zelt aufgeschlagen d dann machten wir noch einen Untersuchungsritt durch die weitläuftigen Trümmerhügel, die uns ohne Zweifel als bedeutende Stadt erschienen; Alles aber zeigte sich aus spätester egyptisch-römischer Zeit. Außer dem Hauptgebäude standen 2 kl Tempelchen, ein röm Thor d wenige andre unkenntlichere Ruinen; Alles Andre nur Hügel halb v Sande überdeckt. Mit Sonnenuntergang zum Zelt zurück d die Nacht trefflich geschlafen. - Sonntag d 9ten Juli 1843 . Der ganze heutige Tag wurde meinerseits mit Aufmessen des Tempels verwandt, wo ich nach angestrengter Arbeit die beiden Hauptgrundrisse zu Stande brachte, während Leps mit Abeken sich mit d Längendurchschnitt beschäftigte d Ernst einige Ansichten mit d cam lucida aufnahm. Der Tag war enorm heiß. Gegen Abend ritten wir sämmtlich nach d See hinunter, wo das letzte Bad in diesem Wasser genommen ward; nach d Rückkunft schmeckte uns das bereitete Abendbrod trefflich. Montag d 10ten Juli 1843 . Ziemlich früh wird heut aufgebrochen d es geht zuvörderst durch die flache Wüste, wo wir die Spuren eines alten Canals aufsuchen, d finden, der ohne Zweifel früher die Stadt v Kasr Keiroun mit Wasser versorgte. An dem Ruinenhügel v Kasr Benet verzehren wir wieder eine große Wassermelone, kommen dann bald in die Ebne hinunter; in dem Beduinendorfe Kefr Kobald , wo uns d den Thieren der Wassermangel sehr fühlbar geworden war führt man uns in den ausgeweisten Innenraum des Thorwegs v Schech, wo wir auf ausgebreiteten Matten einiger Ruhe pflegen d uns Caffee kochen lassen, auch etwas essen. Die Fliegen sind aber so abscheulich, daß sie jeden Schlaf verhindern d nach etwa 2 Stunden setzen wir unsern Weg fort, nachdem der alte gute Schech, der uns bei den Seefahrten bis jetzt begleitet, entlassen. In Neslet warten wir im Schatten eines kleinen Dorfmäuerchens auf einen neuen Führer, d empfangen dabei d Besuch eines langen, kränklichen Schech, der mit etwa 6 Genossen bei uns niederkauert, wodurch gleich ein stattlicher Kreis entsteht. In dem Dorf Kafr Mokrani , was wir etwa 1 Stunde vor Sonnenuntergang erreichen füllen wir im Bahr Neslet unsre Schläuche d setzen den Weg fort wieder in die Wüste hinein fort , bis wir bei Mondschein an den Ruinenhügeln von Medinat Mati anlangen d zwar sehr ermüdet. Es wird ½ 11 Uhr ehe wir etwas zu Abendessen bekommen d um ½ 12 Uhr erst können wir uns schlafen legen, was jedoch ein Schläfchen vorher nicht hindert. - Es war heut ein recht anstrengender Tag. - Dienstag d 11ten Juli 1843 . Über die sehr ausgebreiteten Ruinen v Medinet Mati geht unser Weg dem See Gerak zu, den wir jedoch nicht erreichen, sondern links ab nach d gleichnamigen Dorf gehen. Wir sind mit Sonnenaufgang aufgebrochen, d ich habe nicht recht ausgeschlafen d bin sehr müde. Vor Gerak verzehren wir wieder erquick ende Wassermelonen d setzen dann den Weg zur Aufsuchung des Mörisdammes fort. Bei den Ruinen von Talut müssen wir abermals anhalten, um die Esel zu füttern d wir selber essen schimmliches Brod Käse d Melonen. Bei Schech Achmet d Schech Nuri finden wir Spuren eines Dammes d Canals doch keine des großen Mörisdammes dessen andre Hälfte wohl ganz verschwunden ist. In Medinet el Heit wo auf hohen Hügeln arabische Gräber d Santons stehen, machen wir Halt zur Recognoszirung des Terrains. Essen der großen Melonen, die Bonomi im Santon schlachtet. - Auch hier weilen wir nur ½ Stunde, dann geht es an langem Staudamme mit gegengeschütteter Erde, der vielleicht auf d Stelle des alten erbaut ist, weiter nach d Dorfe Atsé , wohin wir die Kameele vorausgeschickt hatten. Hier essen wir einen Eierkuchen d trinken Caffee, d beschließen dann, noch heut nach Hause zurückzukehren. Wir nehmen den nähern Weg über Kafr Drowetti . Dort wird fast gar nicht aufgehalten, einige Trauben werden vor dem Übersetzen über d Josephskanal verzehrt d in demselben ein schönes Bad genommen; dann geht es den kürzesten Weg zu unsrer Pyram , wo ich endl um ¼ 8 Uhr Abends zu Fuß ankomme, weil zu guter Letzt noch alles Riemzeug an meinem Esel zerriß. - Bei d Zelten war Alles in Ordnung, nur Frey ’s Gesundheit nicht, er hatte einen Rückfall in sein Schlannfieber ertragen müssen d sah elend d verändert aus; doch schien es bereits etwas besser zu gehen. - Mittwoch d 12ten Juli 1843 . Arbeiten am Auftragen des Kasr Keiroun . Der Tag sehr unangenehm durch den nahenden Samun 32° Hitze, Staub d Sand im Zelte. Leps hat heut starke Kopfschmerzen. Gegen Sonnenuntergang Besichtigung der Ausgrabungen hinter der Pyr , die nicht gerade zu neuen Resultaten geführt haben. - Donnerstag d 13ten Juli 1843 . Fortgesetzte Arbeit an Kasr Keiroun . Der Tag abscheulich windig d staubig, Gluthwind d Staubwolken bedecken uns fortwährend. Mittag 33° im Schatten. Leps ist immer noch nicht recht wohl, doch ist es wohl nur e kl Erkältung. Abends Bad im Graben. Täglich Trauben bester Qualität gegessen. Freitag d 14ten Juli 1843 . Ich setze die Zeichnung des Kasr Korn fort; der Tag ist heiß d windig wie gestern, doch nur 32°. Mit Leps geht es besser. Abends mit ihm lange Unterhaltung in unsrem Zelte, wo er uns einen Abriß der egypt Dynastieen gibt. - Frey ’s Zustand ziemlich derselbe, doch eher besser als schlechter. Sonnabend d 15ten Juli 1843 . Ich beendige heut Kasr Korn d beginne die Pyram v Biachmo ; der Tag windig d unerträglich staubig wie gestern. - Sonntag d 16ten Juli 1843 . Ich beschäftige mich heut den ganzen Tag mit dem Nachtragen dieses Tagebuchs, was ich bei der Reise durch d Fayoum nicht mitgenommen hatte. Um 11 Uhr wie gewöhnlich ist unser Gottesdienst. Leps beschließt am Dienstag s Reise nach Cairo anzutreten; wir geben ihm Alle unsre bisher gesammelten Zeichnungen mit, um sie in Cairo vor den Wechselfällen unserer großen Reise zu bewahren, ich suche darum heut Alles zusammen. - Der Wind heut nicht so heftig wie gestern, die Hitze beinah 33°. - Montag d 17ten Juli 1843 . Es ist heut einer der unangenehmsten Tage; der heftigste Gluthwind bringt außer d Hitze fortwährend Staubwolken in d Zelt; dazu kommt, daß mir bei d Auftragen des Planes von Dimé die Sache nicht recht stimmen will, d ich so in doppelt schlechte Laune versetzt werde. - Ich habe Kopfschmerzen d bekomme einen etwas schlimmen Hals, was bei dem ewigen Schwitzen nicht zu verwundern ist. - Wir haben 33 ½° Hitze. - Am Abend wird eine Flasche Rheinwein geleert, Bonomi zu Ehren, der uns morgen verläßt, um nach kurzem Aufenthalt in Cairo nach zurückzukehren. - Unsre heutige Ausflucht nach Biachmo ist für jetzt aufgegeben. - Dienstag d 18ten Juli 1843 . Ich fahre fort am Plane v Dimé zu arbeiten. - Vom Morgen an geht das Packen v Leps , Abeken d Bonomi , die heut über Samie nach Cairo aufbrechen. Sie nehmen indeß noch d 2te Frühstück mit uns ein; Leps ist wieder nicht ganz wohl; erst gegen 12 Uhr kommen sie fort; Abschied v Bonomi . Franke mit beiden Cavaßen d den Gepäckkameelen geht erst morgen früh nach. - Der Tag ist heut still d die Hitze im Zelt ist sehr empfindlich; draußten haben wir 32 ½° um Mittag, um Sonnenuntergang noch 30°, d um 9 Uhr Abends 27°. - Mit Frey ’s Gesundheit will immer noch kein rechter Fortschritt eintreten. - Mittwoch d 19ten Juli 1843 . - In der Nacht sehr schlecht geschlafen d sehr viel geschwitzt. Schreck wegen des Losschießens einer Pistole mitten in d Nacht von dem Soldaten des Mudir, den wir jetzt bei uns haben. Vor Sonnenaufgang aufgestanden, weil Franke mit 3 Kameelen d beiden Kavassen nach Samieh abgeht. Der Tag ist wieder ein Ausbund von Wind, man kann sagen Sturmstößen, die in der That aufs Höchste belästigend sind; der Staub auf den Zeichnungen ist dabei v besondrer Unannehmlichkeit. - Nach dem Abgange Franke ’s ist es im Lager sehr still; Frey ist nicht besser wie gestern. - Ich beendige heut in Blei den Plan der Ruinen von Dimé . - Der Tag ist nicht so warm wie gestern, etwa 31°. Donnerstag d 20ten Juli 1843 . - Aufnahme der Pyr d ihrer Umgebung für meinen Detailplan vom Labyrinth . Bei zugl starker Hitze (32 ½° um Mittag) ist es empfindlich windig, was meinem etwas schlimmen Halse, sowie meinem Rücken, wo ich sogen Nilausschlag haben muß, keineswegs günstig ist. - Nachmittag Auftragen des Ausgemessenen. - Freitag d 21ten Juli 1843 . Am Vormittag Aufnahme der Fundamentkammern jenseits des Grabens d Zeichnung des letzten Theils der noch unaufgemessenen Kammern hinter der sogen Akropolis . Der Tag heiß mit einzelnen heftigen Windstößen. 33° um 3 Uhr Nachm . - Nach einem Mittagschläfchen Auftragen d Ausziehen v Labyrinth plan; Besuch in Frey ’s Zelte, mit dem es leider immer auf demselben Punkte bleibt. - Nach d Abendessen zugesehen, wie unser Soldat v Mudir Sidachmet , der während Lepsius’ Abwesenheit zu unsrer Sicherheit im Lager ist, den zu spät kommenden Nachtwächter prügelt; dann in der schönen stillen Abendluft draußten gesessen, 2 Pfeifen geraucht, Thee getrunken, mit Ernst d Max geplaudert d den auftauchenden wunderbar schönen Sternenhimmel bewundert. - Um ½ 11 Uhr zu Bett. - Sonnabend d 22ten Juli 1843 . Die Nacht schlecht geschlafen. Am Vormittag den letzten Theil der Kammern des Labyrinth s aufgemessen; -Am Nachmittag Auftragen desselben. Der heutige Tag ist, einige Windstöße abgerechnet, recht schön zu nennen; die größte Wärme etwa 32°. - Ernst d Max machen einen Spatziergang nach Howara zum Bahr Jousef , um sich zu baden, während ich mich in unsrem niedrigen Bach abwasche. - Abends erzähle ich von meinem Leben in der Dietrich schen Familie, mit der Schmidt pp; alte Reminiszenzen. Sonntag d 23ten Juli 1843 . Der Tag vergeht mir mit Lesung der alten v Hause empfangenen Briefe d dem Anfange eines Briefes an die Meinigen; um 11 Uhr lesen wir einige Kapitel aus der Bibel, wo der leider fortdauernd kranke Frey Theil nimmt. Am Nachmittage schießen vorzugsweise Ernst d Max nach d Scheibe. Täglich erquicken wir uns an den herrlichsten Weintrauben, auch schöne Feigen sind jetzt reif, aber ihrem Genusse schreibe ich die beiden letzten sehr schlaflos verbrachten Nächte zu. - Vor d Zubettgehen Tagebuch. - Montag d 24ten Juli 1843 . Ich laufe mich heut den ganzen Vormittag hundemüde an dem Generalplan des Todtenfeldes v Howara d komme wirklich mit der Aufnahme desselben zu Rande. Als ich am Nachmittag eben an das Auftragen gehen will, kommt etwa um 4 Uhr ein Bote v Leps aus Cairo , der seine glückliche Ankunft dort meldet, d mir einen langersehnten dicken Brief bringt, der Schreiben von d Mutter, Elisabeth d C Riechers enthält, auch ein Brief aus Basel an Frey kommt mit. Die guten Nachrichten erfreuen mich außerordentlich d der Nachmittag vergeht mit Lesungnd Wiederlesung derselben. - Auch neue Zeitungen sind mitgeschickt. Ich schreibe am Abend noch e Brief an Leps , besonders in Betreff des Zustandes v Frey , der leider keinesweges ganz erfreulich, so daß ich in d That fürchte, er wird v d Nubischen Reise zurückbleiben müssen. - Der Tag war heut wie gestern, recht schön d angenehm; der höchste beobachtete Wärmegrad 31 ½°; Abends spät 24°. Dienstag d 25ten Juli 1843 . Den Tag über bleibe ich im Zelte beim Ausarbeiten des Generalplanes v Todtenfelde, den ich ganz auftrage d zur Hälfte ausziehe. - Das Wetter ist recht schön, nicht allzu heiß; Abends einige Windstöße. Mit Frey geht es ein klein bischen besser. - Mittwoch d 26ten Juli 1843 . Während am Vormittag Ernst d Max nach Illahun gehen, arbeite ich meinen Generalplan des Todtenfeldes fertig; am Nachmittage aber am Specialplan des Labyrinth s. Das Wetter ist schön, fast kühl, denn wir haben nur 30° Wärme. Mit Frey geht es anscheinend ein klein wenig besser. - Donnerstag d 27ten Juli 1843 . Arbeiten an der Ausführung des Detailplanes vom Labyrinth ; der Tag kühl, nur 27° um Mittag. - Frey ’s Zustand erregt bei bedeutend zunehmender Schwäche meine große Besorgniß. - Tägliches Bad in unserm jetzt still stehenden niedrigen Canale. - Freitag d 28ten Juli 1843 . Ich fahre fort an meinem Detailplane vom Labyrinth zu arbeiten. Das Wetter ist schön, nur am Abend wieder heftigere Windstöße, 29° Wärme; mit Frey geht es ein klein wenig besser. - Sonnabend d 29ten Juli 1843 . Während Ernst d Max eine kleine Parthie nach Medinet machen, sitze ich heut neben Frey , mit dem es bis auf die fortdauernde Schwäche leidlicher geht, im Zelte, an meinem großen Plane arbeitend, der nun seiner Vollendung entgegengeht. Der Tag schön, wenngleich etwas windig, was sich am Nachmittage bis ins Unangenehme vermehrt; 28° Wärme Sonntag d 30ten Juli 1843 . Ich wollte den heutigen Tag zu eifrigem Briefschreiben benutzen, aber das Gesellschaftleisten an Frey hat mich nur eine Seite schreiben lassen. Um 11 Uhr lasen wir aus der Bibel d Thomas v Nempis , aßen dann d am Nachm weckte mich aus meinem Mittagsschläfchen ein Bote v Lepsius , der Medikamente für Frey brachte; ich gebe demselben wieder eine Antwort mit, wodurch der Nachm herumgeht; das Wetter ist mittelmäßig, die Windtage scheinen wieder anzufangen; mit Frey geht es, wenn auch nicht merklich besser, doch auch nicht schlechter. - Montag d 31ten Juli 1843 . Ich fange heut mit Max Hilfe an, den Querdurchschnitt meines Labyrinth planes zu machen, d rücke damit bis über d Graben vor. - So viel wie möglich leiste ich jetzt immer Frey Gesellschaft, mit dem es jetzt ein wenig besser geht. Das Wetter ist heut sehr kühl. - Dienstag d 1ten August . Am Vormittag mit Max weiter am Querdurchschnitt nivellirt; denselben, sowie einen kleinen Längenschnitt beendet. Seit gestern haben wir am frühen Morgen einen bewölkten Himmel, was auf mich nicht einen sehr erfreulichen Eindruck macht; die Witterung ist dabei im Ganzen, besonders Morgens sehr kühl. - Abends vor dem Schlafengehen an Weid ’s von Diedersd Rathst. d Lehmanns erzählt. - Mittwoch d 2ten Aug 1843 . Am Morgen nivellire ich mit Max noch einen Durchschnitt des Labyrinth s d dann begebe ich mich in Frey ’s Zelt, wo ich d ganzen übrigen Tag mit der Auftragung des großen Querschnitts zubringe, was auch in Blei zu Stande kommt. Das Wetter ist angenehm d nicht gar heiß. - Donnerstag d 3ten Aug 1843 . Heut schreibe ich d ganzen Tag an meinem Briefe nach Hause, der dann auf diese Weise beinah zu Ende geführt wird; wenigstens die Schilderung des Fayoum ’s. Das Wetter schön; die Hitze 30 ½°. - Freitag d 4ten Aug 1843 Ich beende heut meinen Detailplan vom Labyrinth .- Mit Frey ’s Gesundheit geht es im Ganzen ein klein bischen besser, soviel ich mich abmüßigen kann, leiste ich ihm Gesellschaft; er hat den festen Entschluß, von hier nach zurückzukehren d wartet nur auf die Ankunft v Leps aus Cairo , um sich dorthin zu begeben. - Heut Abend macht Max trotz des hellsten Mondenscheines ein kleines Feuerwerk, um für unsre Buben die Ankunft des Nilwassers zu feiern. - Heut wird unser kl Kanal geräumt d morgen wird d Wasser wieder fließen, was für uns sehr wohlthätig ist. - Hitze 30 ¾°. Sonnabend d 5ten Aug 1843 . Elisabeth ’s Geburtstag, zu dem ich ihr im Stillen alles d jedes Gute wünsche. - Arbeiten am Auftragen meiner Nivellements. Abends schönes Bad in dem nun wieder fließenden Canal. - Der Tag trefflich, 29° Wärme. Aben lange im Mondschein vor Frey ’s Zelt gelegen d m Pfeifchen geraucht d mich an d köstl Luft ergötzt. - Mit Frey geht es langsam, langsam vorwärts. Leps läßt von sich nichts sehen noch hören. - Schlechte, fast schlaflose Nächte heute wie alle vorigen Tage. - - Sonntag d 6ten Aug 1843 . - Ich schreibe heut ein wenig an meinem großen Briefe weiter, der nunmehr bloß Leps erwartet, um zum Schlusse zu gelangen. Dann lesen wir eine Predigt v Strauß , Nachmittags ein Schläfchen, Zeitungen gelesen d gegen Abend mit Frey e kl Spatziergang gemacht; Letzterer schreitet allmählig in d Besserung fort. Abends bei köstlichem Mondschein d lauer Luft auf Teppichen vor Frey ’s Zelt gesessen d geplaudert. Nach 9 Uhr wurden wir aus d Zelte durch e Hiäne aufgeschreckt, die unserm Lager ganz nah gekommen war d v Hauad mit vielem Geschrei verfolgt wurde. - Die heutige Nacht wieder etwas besser geschlafen. Montag d 7ten Aug 1843 . Am Vormittag die bisher aufgenommenen Durchschnitte des Labyrinth s fertig gemacht. - Das Wetter schön; 29° um Mittag. Die größte Hitz scheint vorüber zu sein. Abend’s Bad.- Dienstag d 8en Aug1843 . Früh die Aufnahme 2er neuer Durchschnitte an d Pyr d am Nachmittage deren Aufzeichnung. - Zugl an die Mutter einen schnellen Brief geschrieben. Die Wärme wieder um 29°; sehr angenehme Temperatur. Unserm kranken Frey , der wenn auch etwas munterer, doch täglich magrer wird, werden Tage zu Wochen d er kann d Zeit nicht erwarten, fortzukommen. Leps gibt noch immer keine Nachricht von sich. - Mittwoch d 9ten Aug 1843 . Morgens mit Max Nivellirung des letzten Theils v Labyrinth , Durchschnitt der Akropolis ; dann Auftragen desselben. - Am Nachm gegen 2 Uhr erscheint plötzlich Abeken zu Pferd zu meiner groß Verwunderung allein. Ihm nach aber kommt Bonomi (etwa 1 Stunde später) mit Dienern d 1 Sänfte um Frey nach Cairo abzuholen. Der letzte Bote an Leps hatte meinen Brief beinah 8 Tage zu spät abgegeben d daher die lange Verzögerung einer Nachricht v seiner Seite. Frey lebt in Hoffnung auf; sie werden morgen früh abgehen d dann erst wird Leps , der von seinem nervösen Fiber, was er in Cairo gehabt hat, wieder hergestellt ist, mit der Barke uns hier abholen. Er will mit Abeken allein zu Lande gehen, was ich in keiner Weise billige. Das Angenehmste aber, was Abeken brachte, waren die Sachen d Briefe, die mit der endlich angelangten Kiste aus Berlin angelangt waren. Da bekam ich Briefe von der Mutter, von Elisabeth , v Heinrich (3) von Feit (2), von Streichhau , von Runge , auch Zeitungen mit meinen d den Inseraten der Andren; das schöne Schreibkästchen von d Mutter mit süßem Inhalt (Schokolade d Bonbons) endlich die theuren Gedichte v O Fritz . Welch e Reichthum war das, der heut Abend noch gar nicht recht verdaut werden konnte; ich kam kaum zum vollständigen Lesen der Briefe. Den fast fertigen Brief nach Hause beschließe ich heut Abend d werde ihn morgen an Abeken mitgeben. - Die Aufregung d Freude über so viel Neues d Angenehmes hält mich die halbe Nacht wach. - Nach unsrem abendlichen Mittagsessen rauchen wir gesellig um Frey ’s Zelt noch einmal u Pfeifen d Abeken hat Manches zu erzählen. Bonomi wird wahrsch in Cairo für künftige Zeit bleiben d großherrlicher Bewahrer der ägyptischen Alterthümer werden. - Donnerstag d 10ten Aug1843 . Frey ’s Ungeduld zum Aufbruche treibt mich nach kurzem Schlafe schon lang vor Sonnenaufgang heraus; ich habe kaum rechte Zeit, den Brief an d Mutter zu versiegeln d zu adressiren. Dann frühstücken wir zusammen, rauchen noch e Pfeife, während des Fertigmachens des Packkameeles, d nehmen dann v Frey hinter dem Labyrinth in d Wüste Abschied, er aus seiner Sänfte heraus. So sind wir denn noch einsamer denn früher. Heut Vorm beschäftige ich mich nur noch mit den empfangenen Briefen, Zeitungen d dem Schreiben dieses Tagebuchs. Eben bringt unser Soldat uns eine Schüssel köstlichster Feigen, die, während der Wein uns ausgeht, wenigstens halb die Stelle desselben ersetzen können. - Den größten Theil des Tages bringe ich noch mit Lesung der empfangenen Briefe, Zeitungen sowie des Buches v sel Onkel Fritz zu; erst gegen Abend wird der Nivellementsplan wie die Karte v Labyrinth vollständig fertig gemacht. - Die Tage werden jetzt schon wieder kälter; der Sommer scheint vorüber. Wir haben 29°. - Freitag d 11ten Aug 1843 . Es beschäftigt mich heut d Plan v Dimé , den ich fast beende. Das Wetter ist sehr kühl, nur 27° d dabei stark luftig. Nach Tisch Besuch v Hakim el Hot, der 2 unsrer Wächter wegbugsiren will d uns dafür 2 andre zuschantzen, was ich aber nicht zulasse. Abends lese ich meinen Zeltgenossen etwas aus d Iphigenie vor. - Nachts sind jetzt die ganz kleinen weißen Mücken sehr peinigend d unausstehlich. Der Tag ist bemerkenswerth, weil selbst noch am Nachmittag Wolken am Himmel zu sehen waren. - Sonnabend d 12ten Aug 1843 . Heut Morgen wieder wolkiger Himmel. Ich schreibe heut einen Brief an Feit ; es fällt nichts Besondres weiter vor. Das Wetter kühl, 27 ½°. - Sonntag d 13ten Aug 1843 . Ich schreibe den Tag über einen Brief an Elisabeth . Vormittag trinken wir Chokolade, wozu eine Tafel der mir von d Mutter geschickten dient. Wir 3 lesen zusammen e Predigt v Strauß d e Lied v Onkel Fritz . Unser Soldat beschenkt uns heut mit e Kuchen, einer Art Blätterteig. - Der Tag, besonders am Nachmittag sehr windig d kühl, nur 26 ½°. - Montag d 14ten Aug 1843 . Ich schreibe heut Vormittag einen Brief an Freund CRiechers . Am Nachmittag vollende ich den Plan der Ruinen von Dimé d beginne die Auszeichnung der Unterbauten v Biachmo . Wir haben 28° Wärme; am Nachm d Abend viel Wind. Dienstag d 15ten Aug 1843 . Vormittags Beendigung des Plans v Biachmo . Nachmittags Zeitungslesen. Das Wetter kühl, aber schön. Die Fliegen unausstehlich. - Mittwoch d 16ten Aug 1843 . Den Tag über Brief an Heinrich geschrieben. Nachmittag steige ich auf d Pyram , mich umzusehen ob Leps noch nicht kommt. Aber ma fisch; die Aussicht jedoch ist trefflich von ganz ungemeiner Klarheit; manche Gründe der Ebne werden schon vom steigenden Nilwasser erreicht. Nach dem Abendessen noch e Pfeife im Freien geraucht d dann im Zelt Zeitungen vorgelesen, während heftigster Wind den schönen obwohl nicht allzu heißen Tag schließt.- Wie immer so auch heut in dem röthlichgelben Nilwasser unsres jetzt reißenden Canales gebadet. - Ich lasse heut wieder alle Zelte aufrichten. - Donnerstag d 17ten Aug 1843 . Am Vormittag Verbesserungen d Ergänzungen an meinen Plänen wozu ich einen kl Spatziergang nördl v der Pyram machen muß. Herrlich reine d erquickliche Luft. Die Tage werden merklich kühler, besonders die Morgende. - Abends Caffee vor unsrem Zelte; der Tag endet mit Wind. Leps kommt noch nicht. - Freitag d 18ten Aug 1843 . Vormittag einen Brief od vielmehr ein Gedicht gemacht an Freund Runge zur Antwort seines mir überschickten Blattes. - Am Nachm setze ich mich auf d Pyr d etwa um ½ 6 Uhr kommt in d That endl Lepsius mit Franke , Giuseppe , Ibrahim Aga . Herzliches Bewillkommnen. Abeken ist noch in Cairo d kommt mit einer eignen Barke nach Beni Suef nach. Frey ist kurz (einen Tag darauf) nach s Ankunft in Cairo noch weiter geschickt, weil Pruner seines Leberleidens wegen ein schleuniges Verlassen des Landes dringend nöthig erachtete. So ist er denn am vergangnen Sonntag mit d Dampfschiffe nach Alex abgegangen, um von dort auf franz Schiffe nach Syra sich einzuschiffen wo er Quarantäne halten d wahrsch über Griechenland nach Ital sich begeben wird. Der also ist leider für mich in Egypten verloren! - Lange Unterhaltung mit Leps über seinen Aufenthalt in Cairo ; um ½ 11 Uhr gehen wir auseinander; ich habe aber eine sehr schlechte Nacht darauf, wie wir Alle. Erst gegen Morgen gewinne ich einige Stunden Schlaf. Sonnabend d 19ten Aug 1843 . Dem Tage nach heut vor einem Jahre bin ich v Berlin abgereist; wieviel erlebt d doch wie wenig weit erst in dieses Land eingedrungen! - Max geht heut mit Joseph nach Medine einiger Einkäufe wegen, nachdem er mir 2 Paar neue Hosen zugeschnitten, da meine alten blau gestreiften dem Zunder gleichen. Leps hat mir e neue Weste mitgebracht; die alte rothe aus Berlin mitgenommene hat vollständige Endschaft erreicht. - Heut früh Zeigen d Besehen unsrer gefertigten Pläne d Zeichnungen mit Leps ; dann Schreiben des Tagebuchs. - Am Nachmittag beendige ich den Brief an Heinrich ; messe auch noch einige Kleinigkeiten, die Leps auf der großen Labyrinth karte gern haben möchte. Dann Bad. Nach d Essen theile ich Leps aus Heinrich s Briefe das Allgemeinere mit d lese den größeren Theil meiner in d Zeitungen abgedruckten Berichte vor. - Das Wetter wird bedeutend kühler. Sonntag d 20ten Aug 1843 . Jahrestag meiner Abreise v Berlin . Der Brief nach Hause wird zugemacht; an d Karte noch etwas gezeichnet. - Der Kavaß ist gestern nach Medine geschickt, um für morgen die Kameele zur Abreise zu bestellen d so packe ich heut Nachmittag die Zeichenkiste wie auch meine Sachen. - Den Abend spät kommen die Kameele (20 Stück wie auch 7 Esel). Montag d 21ten Aug 1843 . Abreise von dem Labyrinth d d Pyr v Howara Mit Sonnenaufgang stehen wir auf d suchen unsre Sachen zus; Betten d Mantelsäcke werden geschnürt. Leps , ich d Joseph reiten voran ab, etwa um ¾ 8; am Bahr Sherkye entlang nehmen wir die Richtungen dieses Kanals sowie die alten Dämme bis zur gorge von Macta . Von hier aus reiten wir quer über das Todtenfeld von Illahun nach der Nilebne hinab d verfolgen den Rand der Wüste bis zu dem Damme, der Sauiet mit der Wüste verbindet. Leps , der die Nacht gar nicht geschlafen, fühlt sich wieder unwohl d sehr angegriffen. Schon an der Gorge hatten wir geruhet d einen kl Imbiß eingenommen. Auf dem Wege v Illahun bis zum Damme fanden wir beinah die ganze Thalgrenze mit Beduinenzelten bedeckt, Lager an Lager gereiht. Um unsern Eseln etwas zu fressen zu geben, traten wir in d Zelt eines Schechs. - Reichthum dieses Zeltes; außerordentliche Größe obgl wir nur die eine Hälfte einnahmen; die andre Hälfte ist Frauengemach. Rings umher aufgeschichtete große d kostbare Teppiche zw 30 - 40 an d Zahl. Man macht uns Setzeier, schöner Honig, kräftiges Brod d Honigwasser munden uns trefflich. Kaffee d Pfeifen werden geraucht. Der kl Sohn des Schechs, Abd el Keder macht uns sehr viel Spaß mit seinem Pfeiferauchen, munterem Wesen d Dreistigkeit. Leps gibt ihm ein 10 p Stück. - Nach 1 Stunde Aufbruch von dort. Dammarbeiten v mehreren 100 Kindern; mit Durrhaschilf zur Sicherung der höchst steilen Dassirungen . - Endlich gegen ½ 7 Uhr Abends kommen wir sehr ermüdet in Sauiet an, wo wir denn unsre Barke finden d unsre Karavane, die erst vor ½ Stunde angekommen ist d kaum die Sachen abgepackt hat. Dieselben bleiben heut noch am Lande wo für unsre 3 abgehenden Diener ein Zelt aufgeschlagen wird (d Koch Ali , Dollmetscher Eugen d Mohammet el Berberi ). So gut es geht, werden heut unsre Lager auf der großen d eleganten Barke zurecht gemacht d wir schlafen auch Alle darauf recht gut. Dienstag d 22ten Aug 1843 . Ich hatte gestern Leps dazu überredet, die Landreise in der Art, wie er sie beabsichtigte aufzugeben d lieber v Schiffe aus Exkursionen zu machen; zu dem Ende sollen heut die 2 Kameele d 1 Esel mit d 3 Dienern nach Cairo zum Verkauf geschickt werden d 2 Esel werden wir mit auf d Barke nehmen. Auch unsre Zeichnungen v Fayoum werden an Lieder geschickt d endl gebe ich noch meinen Brief an Heinrich , Elis , Feit , Riechers d Runge nach Cairo mit. Heut Vormittag Einpacken d Kisten in die Barke. - Abeken erwarten wir nun auch bald mit seiner Barke aus Cairo , wo er d Ankunft der engl Briefpost noch abwarten wollte. Schwarz d weiße Wimpel weht v d Hintertheil des Schiffes. Nachdem die hauptsächlichsten Gegenstände aus d Kisten umgepackt sind, werden Alle in die Barke geschafft was erst am Nachmittag um 3 Uhr etwa fertig wird. Um Mittag sehen wir Abeken auf d entgegengesetzten Seite des Flusses in seiner Barke vorübersegeln; Alles Schießen, Trompeten d Rufen ist umsonst; wir werden ihn also erst in Beni Suef erreichen. - Ärger von Ernst . - Um 5 Uhr etwa lichten wir von Sauie den Anker d haben mit gutem Winde eine treffliche Fahrt. Oben auf d Verdeck neben d Kavaß setze ich mich; auch Ernst d Max kommen hinauf; nachher noch Leps d Joseph . Wir alle freuen uns der erquicklichen Luft, der weiten Wasserfläche, des durchbrochenen in mannichfaltigen Linien abwechselnden arab Gebirgs, was gegen das lybische Geb sehr nah, oft fast unmittelbar an d Fluß reicht. - Die Pyr v Meidum bleibt noch lange im Gesicht; erst d Nacht entrückt sie uns; köstlicher Sonnenuntergang; Feuer in der Ebne, wo das trockne Durrhakraut verbrannt wird. Unzählige Schöpfeimer die an dem wachsenden Strome von halbnackten Fellahs in Bewg gesetzt werden, um die ungeheure Ebne zu wässern. Der Fluß scheint bald d höchste Höhe erreicht zu haben. - Am Abend lese ich lange in Eylert ’s Charakteristik v Frieh Wilh III. - Wir landen in der Nacht in Beni Suef . Mittwoch d 23ten Aug 1843. Begrüßung mit Abeken neben dessen Barke wir anlegen. Ich zeichne eine kleine Ansicht am Strand. Gehe dann mit Abeken d Hauad durch d Bazar der etwa 4 - 5000 Einw haltenden Stadt; Besteigen eines umliegenden Hügels d schöne Aussicht über Gebirg, Stadt, Land d Fluß; ich zeichne schnell eine kl Skizze davon. Tschischa a Abeken s Barke geraucht. Gegen 11 Uhr fahren wir von Beni Suef ab; - Interressante Formationen des arab Ufers; steile Felswand vor der kl Stadt Feshu ; malerisches Zurückziehen des Gebirgs; einsame Palmen vor der Felswand. Wir kommen zu spät nach Schek Embarak um dort auszusteigen, wie es eigentlich Leps Absicht war, auch fühlt er sich nicht stark genug dafür. Wir fahren nur bis Malatieh wo wir (am link Ufer) anlegen bei einem prächtigen Palmenwäldchen Abeken einnehmen d ein reichliches Abendessen mit Wein halten unsrer Einschiffung zu Ehren. - Nach d Thee brechen wir weiter auf, sitzen in der Nacht 2mal auf d Grunde fest, wo es besonders 1mal viel Mühe kostet, loszukommen. Das Wetter schön, aber Abende d Morgende kühl. - Die Fliegen unausstehlich; auch Abends bei Licht unzähliges andres fliegendes d kriechendes Gewürm. Donnerstag d 24ten Aug 1843 . Am Morgen finden wir uns etwa bei Schek Fadt (rechte Flußseite); wir schiffen fort bis Swarieh (rechte Flußseite) wo wir Exkursionen machen wollen. Etwa um 9 Uhr kommen wir an diesem dicht zw Wüste d Fluß liegenden Dorfe an d hier werden uns 4 Pferde geliefert. Zuvor mußten wir noch uns viel mit Herausnahme v Karte d Büchern quälen aus unsern Kisten die im Schiffsraum sehr eng übereinandergepackt sind. Dann wird noch gefrühstückt d um 11 Uhr etwa in d Gebirge aufgebrochen. Wir kommen bald an die senkrechten scharf geschnittenen Wände von Steinbrüchen jedoch ohne eine andre als eine einzige christl griech Inschrift ohne Bedeutung. Dann aber wurden wir zu einem isolirten älter behauenen vorliegenden Fels geführt, in welchem sich eine sehr interress Kammer voll Hieroglyphen des Königs Menephtha befand der hier an etwa 6 Gottheiten Opfer brachte; 3 Skulpturfiguren waren im Grunde ausgehauen. Hier waren wir Alle dann auf einmal beschäftigt d d Ganze um so wichtiger, weil bisher keine Andeutung davon in irgend einem Buche ist. - Um 4 Uhr werden wir etwa fertig mit d Arbeit, besichtigen dann noch ferner die Steinbrüche d die niedrigen Schutthügel einer späteren Stadt, d nehmen dann den Weg durch das Gebirge beim Kloster (kopt) el Adra vorbei, um nach Techne wo wir die Barke hinbestellt haben zu gelangen. Der Weg ist sehr weit d Sonne geht unter. Höchst romant d gefährlicher Pfad v d Höhe in d Thal hinab d an etwa 250 hohen höchst romantischen d großartigen steilen Felswänden entlang. Endl , etwa gegen 8 Uhr gelangen wir zuletzt noch mit manchen Hindernissen des sumpfigen Terrains glücklich zu den Schiffen wo dann das Abendessen sehr wohl schmeckt. - Trefflich nach d heißen Tage geschlafen; erstaunlich heftiger Wind am Abend, wo wir froh sind, daß wir still liegen. - Freitag d 25ten Aug1843 . Um ½ 8 Uhr etwa machen wir uns ganz wie gestern in einer Cavalkade nach d Ruinen b Techne auf, die in großen schwarzen Schutthügeln sich amphitheatralisch an dem Felsplateau der rechten Seite des Wadi Techne hinaufziehen. Das ganze Wadi mit seinen hohen aufgethürmten Felswänden d Kuppen bietet den großartigsten Anblick dar. Die Felsen rings umher sind zerlöchert von Gräbern. Wir finden 2 Kammern mit hierogl Inschriften aus griech Zeit, auch viele Votivtäfelchen in griech Sprache; eine große Hauptinschrift an d Nilseite wird verglichen d verbessert; in der Kammer darüber Caffee gekocht d etwas gegessen. Während ich die Löcher d Kammern ferner untersuche, vergleicht Leps die abgeklatschten griech Inschriften; ich erwarte ihn in einer Felsenkammer ohne Hierogl aber mit Skulpturen. Von dort kehren wir zusammen nach d Schiffen zurück d fahren nun nach d nahen Minieh auf der linken Nilseite; ein Landhaus des Pascha d 2 nebeneinanderliegende Caffees mit Säulen bieten ein höchst malerisches Ufer; vor dem einen Kaffee legen wir an; ich zeichne v Verdeck aus eine Ansicht d sitze dann mit allen Andern im Caffee uns der köstl Luft d Aussicht erfreuend; das Glühen der gegenüberliegenden Felswände bei Sonnenuntergang ist magisch. Abends auf dem Schiffe mit Leps d Abeken Kindheitserinnerungen d Erzählung von Ammenmärchen. Komische Scene mit unsrem jungen Ibrahim der einen Vater sucht. - Eine Laterne fällt Leps auf d Kopf. Um ½ 10 Uhr zu Bett. Sonnabend d 26ten Aug 1843 . Wir liegen noch vor Miniet , wo uns d Diener Filippo , der ausgegangen ist um Fleisch zu kaufen, an 2 Stunden festhält; dann fahren wir von diesem netten malerischen Städtchen hinüber nach Sauyet . Wir landen hier d Leps d ich machen uns zu Esel nach den nahen Steinbrüchen, die, einer Festung von Ferne mit vielen Zinnen, ähnlich, mir schon vorher aufgefallen sind. In d That sind sie außerordentlich bedeutend d das Durchreiten derselben höchst interressant, wenngleich wir keine Inschriften dort finden was auf keine allzufrühe Benutzung derselben schließen läßt; in d einen Wand ist e kl Kapelle mit schlechter Malerei d unleserlicher griech Inschrift. Wir reiten am Ufer weiter d kommen an den Nilziegelrudera 2er alten dicht aneinanderliegenden Städte vorbei, wo große Opfersteine uns wieder auffallen wie bei Techne ; auch diese Städte scheinen aus griech Zeit herzurühren. - Vor einem beinah ½ Stunde langen arab Kirchhof (zu Minieh gehörig) mit unzähligen Kuppeln gelangen wir zu d Dorfe Neslet el Sultan , d zu der alten Stadt, hier genannt Coum achmer ; sie liegt emporgebaut an einem isolirt hervortretenden Felsen auf dessen beiden Seiten sich Thäler in d Wüste ziehen. Der mächtige Felsvorsprung ist durchlöchert mit Grabkammern. Die erste zu der wir kommen ist aus der Rhamses Zeit durchaus mit Inschriften bedeckt; während Leps dieselben beschreibt kommt der Sohn des Nazir mit noch einigen Arabern, die sich uns gegenüber niedersetzen; dann kommt auch Abeken zu uns. Wir frühstücken etwas zusammen d dann gehe ich mit einem Ortsbewohner, um noch andre beschriebene Gräber aufzusuchen. Ich finde eine ganze Reihe von Gräbern der 6ten d 7ten Dynastie, auch Königsschilder des Pepi , sogar Chufu . Mit Leps besehe ich darauf diese Reihe noch einmal d recognoscire mit ihm wie Abeken ferner das Terrain, wobei wir noch e interr Grab finden, was ich aufnehme wegen der Pilaster mit d Lotusornament. In dem großen Thale was sich südl v Felsen ausbreitet sind noch Rudera einer alten Stadt, die wohl mit zu Coum achmar gehörte. - Mit der sinkenden Sonne reite ich mit Leps über die Schutthügel v Coum achmar die am Ufer mit arab Bauten vermischt sind, zum Schiffe zurück. Ein Bad im Nil erquickt uns, der übrigens so reißend ist, daß m nur mit größter Mühe halb im Wasser gegen d Strom gehen kann. - Zum Thee kommt Abeken herüber d wir lesen zus noch im Jomard seine Beschreibung dieser Gegenden nach. Dann zu Bett; ich bin sehr müde. Sonntag d 27ten Aug 1843 . Wir halten unsern Gottesdienst früh um 8 Uhr auf unserm Schiffe. Dann gehen wir wieder an unsre Gräberarbeit; ich beschäftige mich damit die ganze Reihe der alten Gräber im Zushange aufzuzeichnen d am Nachm auszumessen; doch werde ich heut nur zur Hälfte fertig; die Zeichner haben ebenfalls morgen noch zu thun. - Am Mittag nach d Schiffe wo wir einen schönen Reisbudding essen. - Die Fliegen sind auf d Barke im allerhöchsten grade lästig nd unverschämt. - Der Tag ist sehr heiß. - Abends lese ich im Eylert . - Montag d 28ten Aug 1843 . Der Tag vergeht unter fortgesetzten Arbeiten in d Gräbern. Ich werde mit der vollständigen Aufnahme derselben noch nicht fertig; es ist eine schlechte Arbeit der niedrigen schmutzigen Löcher wegen d der unermeßlichen Anzahl v Fledermäusen, die zu 1000den in d dunklen Gräbern sitzen. - Abends mit Abeken nach d Schiffen gegangen, mich dann erquicklich gebadet. Nach d Abendessen Gespräch mit L über Somnabulismus d geistige Kräfte; zuletzt im Eylert gelesen. Dienstag d 29ten Aug 1843 . Immer noch in Sauiet el Meitin . Am Vorm helfe ich Leps beim Abklatschen in einem scheußlichen Grabe, wo Legionen v Fledermäusen zuvor herausgejagt werden müssen. - Nachm beende ich d Aufnahme der Gräber. Dann Bad im reißenden Nil, wo man sich, halb im Wasser, kaum halten kann. Dann habe ich mich bei Abeken auf s Barke zum Abendtisch geladen, der, vortrefflich bereitet, mir sehr wohlschmeckt. Leps kommt herüber, um mich abzuholen, damit wir fahren können. Etwa um 8 Uhr spannen wir d Segel d fahren etwa 2 Stunden, wo wir bei heftigem Winde an d linke Ufer anfahren, so daß Franke schon hinausspringen will, indessen legen wir ruhig an d bleiben die Nacht über dort liegen. - Mittwoch d 30ten Aug 1843 . Vor Sonnenaufgang findet uns noch am Ufer. Zu unsrer Verwunderung finden wir uns Beni Hassan schräg gegenüber d so wird denn dahinüber gefahren; Leps kann kaum d Zeit erwarten, die nahe Felswand hinaufzusteigen, aus der uns in langer Reihe die mit doppelten Säulen versehenen Vorhallen der Gräber entgegenschauen. Die gemeinsame Besichtigung dieser höchst interress Kammern erfreut uns ungemein; die häuslichen trefflich ausgeführten Scenen in einigen derselben sind sehr gut erhalten; die Gräber gehören der 12ten Dynastie an d zwar den ersteren Königen derselben ( Sesortasen d Amenemhe ) Nach d Besichtigung mache ich mich an d Aufnahme d vollende bis Abend beinah 2 Kapellen. Ich bin den Abend sehr marode d habe Kopfweh. Der Blick heut früh über den Nil, die großartige arab Wüstenseite mit ihrem schmalen weißen Sandufer d hohen Felswänden bei aufgehender Sonne war unvergleichlich. Die Gegend hier ist verrufen d sehr öde. 2 Dörfer, leer v Einwohnern liegen todt in d Ebne; Mehmet Ali hat sie verübten Mordes wegen zerstören lassen. - Dienstag d 31ten Aug 1843 . Der Tag vergeht mit fernerer Aufnahme der Gräberreihe bei Beni Hassan . Wir essen unsre Mittagssuppe oben; gegen Abend kommt Besuch von Mr Prisse , der mit s Barke aus Alex kommt d nach Theben will. Er bleibt zum Abendessen bei uns d segelt glücklicherweise in d Nacht weiter. - Erquickliches Bad im Nil. - Freitag d 1ten Sept 1843 . Leps d Abeken machen eine Ausflucht nach der Speos Artemidos ; einem angefangenen Tempelgeb etwa 1 Stunde v hier; ich fahre mit d Gräbern fort, d komme gegen Abend mit der südl Reihe derselben zu Stande. Dann wird wieder gemeinschaftl gebadet. Nach d Abendessen langes Gespräch über Goethe , Reminiscenzen aus dem Faust d andren Dichtern d Componisten. - Der Kavaß, der mit Abeken s Barke wegen Einkäufen nach Medinet gestern geschickt war, ist auch heut Abend noch nicht zurückgekehrt d erregt erste Besorgnisse. - Wir haben wieder schönen klaren Mondschein, der silbern über die weite Nilfläche glänzt. - Sonnabend d 2ten Sept 1843 . Ich nehme heut die nördl Gräbergruppe von Beni Hassan auf, d bekomme sie ziemlich zu Ende bis auf einige Maße, die ich auf d Leiter nehmen muß. Nachmittags gehe ich früh zur Barke hinab d beschäftige mich hier mit Lesen in d Zeitung wie im Eylert . Dann mit Sonnenuntergang Bad. - Sr Giuseppe ist schon seit mehreren Tagen mit Diarrhoe behaftet d scheint sich sein Zustand in ein gastrisches Fieber zu wenden. - Sonntag d 3ten Sept 1843 . Am Vormittag gehe ich mit Ernst nach den Gräbern hinauf d wir zeichnen die Ansicht von dort auf das Nilthal. Dann zum Schiffe hinab, wo Gottesdienst gehalten d dann gegessen wird. Am Nachmittag noch einmal in d kühle Grab, wo man sich gegen die Barke wie im Himmel befindet, wo Einen die Fliegen beinah aufessen, eine abscheuliche Plage. - Ich zeichne oben bunte Ornamente, dann ins Bad. - Abends liest Leps aus d Faust vor. - Montag d 4ten Sept 1843 . Meines guten treuen Carl Geburtstag, an dessen Seite ich mich oft genug hinsehne d im Geiste hinversetze. Ich fange heut die Reinzeichnung der aufgenommenen Gräber an. - Mit Sonnenuntergang wieder im Nil gebadet; - die Tage jetzt sind nicht allzu heiß, Morgen d Abende sehr kühl. In der Nacht um 10 od 11 Uhr erhebt sich regelmäßig heftiger Wind. - Zum Thee kommt alle Abend, wenn er nicht mit uns ißt, Abeken herüber d wir haben recht gemüthliche Unterhaltung. - Mit Joseph geht es nicht besser; er hat immer noch Fieber. Dienstag d 5ten Sept 1843 . Nachdem ich heut unserm kranken Joseph ein Purgirmittel v Rhabarber beigebracht ziehe ich mit d Andern den beschwerlichen Weg d Berg zu den Gräbern hinauf. Ich fahre im Aufzeichnen fort. Gegen Mittag kommt d Mudir v Miniet zum Besuch worum ich mich wenig kümmere; sie sind in d Grab nebenan. - Nachmittag fange ich, um d farbige Architektur zu geben, an, eine ganze Wand auf einem Blatte aufzuzeichnen. Heut wieder Bad; nach d Abendessen Rathen v Schiller s Räthseln d Verlesung einiger Gedichte v ihm. - Mittwoch d 6ten Sept 1843 . Die Tage vergehen durchaus gleichmäßig. Heut Nachmittag fange ich die Aufzeichnung einer Wand des 2ten Grabes an, die ich der Ornamente wegen bunt arbeiten will. Abends Bad. Donnerstag d 7ten Sept 1843 . Ich fahre fort an meiner bunten Wand zu zeichnen; Ernst , Max d ich sitzen zusammen in dem schönen geräumigen d kühlen Grabe. Bad. - Zum Thee wie gewöhnlich kommt Abeken herüber d wir führen wie gestern sprachwissensch Gespräche. Joseph ist immer noch nicht hergestellt. - Fischfangen v Franke ; heut Abend zeichnet Max einen sehr interess gefangenen Fisch ohne Schuppen mit 3 Wehrflossen, die sich steif aufrichten wenn er sich angegriffen fühlt. - Freitag d 8en Sept 1843 . Ich bekomme meine Wand heut beinah fertig; - auch Ernst d Max schreiten rüstig vorwärts d spätestens Mitte nächster Woche werden wir wohl v hier loskommen. - Bad; die Wellen sehr hoch; windig; das Wasser wächst immer noch bedeutend. Abends politische d allgemein wissenschaftliche Gespräche. - Sonnabend d 9ten Sept 1843 . - Meine bunte Wand wird fertig, d ich fahre mit dem Auftragen der Gräber fort. - Mathemat Studien mit Leps . - Bad. Abends sehr müde. - Sonntag d 10ten Sept 1843 . Gottesdienst um 8 Uhr. Während Leps dann eine Exkursion macht, suche ich zuerst meinen verlorenen Schlüssel v Koffer, den ich trotz vielen Suchens nicht finde. Dann Zeichnen unsrer Barken, was ich Nachm fortsetze. Dann Tschischa mit Jouseph , der durch ein gestern gegebenes Brechmittel wieder ziemlich hergestellt ist. Dann Besuch auf Abeken s Schiff, den die Rückkunft v Leps unterbricht. Wir gehen Beide auf unsre Barke wo Leps seine Ergebnisse mittheilt. Dann Bad. Nach langer Zeit ist heut der erste ruhige d windstille Abend; der Nil liegt spiegelglatt im köstlichen Mondschein da; er wächst immer noch sehr stark. An Hitze leiden wir jetzt sehr wenig. Der Thermom zeigt heut um 3 Uhr 25 ½°, etwas später schon 24°; im Winde wäre es noch weniger geworden; die Abende d Nächte sehr kühl. Nur im Bette schwitze ich immer ungemein; d der Schlaf ist nicht d beste; sehr leise d viel Träume, aber gute. - Montag d 11ten Sept 1843 . Fortfahren im Auftragen der Gräber. Vorgestern haben wir die ersten diesjährigen reifen d schönen Datteln gegessen; ein alter Mann bringt uns täglich welche d empfängt dafür seinen Piaster. Leps d Abeken arbeiten heut mit in unserm Grabe. - Der Abend wieder still d das Bad trefflich. - Angeln v Franke ; ein großer Fisch geht ihm durch d nimmt d halben Angelhaken mit. Dienstag d 12ten Sept 1843 . Arbeiten oben wie gestern; ich beende beinah meine Gräberreihe. - Abends Bad. - In d Nacht erhebt sich ein furchtbarer Wind, der unser Schiff wieder v Ufer abzutreiben droht. Mittwoch d 13ten Sept 1843 . Ich schaffe außer der Gräberreihe beinah wieder ein Blatt fertig. Weidenbach s beenden heut das ausgezeichnete Grab d wir sind im Begriffe uns einzuschiffen als Leps einen Boten aus Miniet von dem jungen Clidden erhält, der in e Briefe d Nachricht bringt, daß 1 Kiste d 1 Paket für d Expedition in Miniet seien. Darauf beschließen wir, daß Abeken ’s Barke, wie er selbst mit Giuseppe nach Miniet gehen, die Sachen holen d wir so lange hier liegen bleiben. - Ein Bad schmeckt heut noch trefflich. Gegen 9 Uhr etwa bricht Abeken nach Miniet auf. - Donnerstag d 14ten Sept 1843 . Ich lasse mir heut früh unweit der Barke ein Zelt aufschlagen worin ich es mir zum Arbeiten zurecht mache; ich vollende das eine angefangene Blatt; damit ist es aber genug; mir war nicht ganz behaglich, ich fror sehr im Zelte d hielt ein langes Mittagsschläfchen. Etwa um 3 Uhr Nachm kommt Abeken mit seiner Barke zurück d bringt mir einen Brief von Heinrich d Riechers mit, die mir, wie immer große Freude machen. - Sobald Abeken zurück ist, kommen die Andern v d Gräbern herunter d wir lichten die Anker von Beni Suef so. Interress Ufer mit Zuckerrohrfeldern d Dattelwäldern, besonders letztere sehr interressant d schön, weil die Bäume mit ihren gelben d dunkelrothen Früchten vollbeladen sind; die Gruppen der Männer Weiber Kinder od des Viehs, auch der Dörfer d der am Rande des Nils stets angelegten Schöpfeimervorrichtungen zum Bewässern sind prächtig. Wir schiffen mit gutem Winde etwa nur 2 Stunden bis zu dem Orte Roda , wo d Dampfschiff des Pascha neben einer mit Dampfkraft getriebenen Zuckerfabrik ein sehr europäisches Ansehen geben. Da wir Zuckervorrath in Cairo vergessen haben, landen wir hier, um welchen einzunehmen. - In d Nacht ist wieder ein warmer Wind, der mich schlecht schlafen macht. - Freitag d 15ten Sept 1843 . Der sehr kalte Wind währt auch heut früh noch fort; der Thermometer zeigt um 7 Uhr nicht einmal 17° Wärme; wir rüsten uns zu einer Expedition nach Achmounein . Um 9 Uhr beginnen wir, ausgenommen Franke , auf Eseln unsern Ritt nach Achmounein . Auf e Damme, der wie immer, die unsinnigsten Umwege nimmt gelangen wir auf d einen Seite zw einer Wasserwüste, auf d andern zw Zucker d andern Feldern nach den bedeutenden Ruinenhügeln v Achmounein , das alte Hermopolis magna . Besichtigen der noch gebrauchten, aber doch in Ruinen liegenden Moschee, worin eine Menge Marmor d Granitsäulen der alten Stadt vermauert sind. Besehen der vielen Säulen die aus den Ruinenhügeln hervorgucken; wir suchen einen Stein mit griech Inschrift, den wir jedoch nicht finden können; dann brechen wir wieder auf e Damm gen Tuna am lybischen Gebirge auf, um dort eine in d Werken angegebene Steele zu finden; am Bahr Jouseph untergegangene Getreidebarke mit den vielen braunen, nackten Gestalten. - In dem nächsten Dorfe davon frühstücken wir nd setzen dann über d Fluß ( Bahr Jouseph ). Nach 2stündigem Umwege über den Damm gelangen wir endlich nach Tuna d gehen noch am Nachm mit den sehr ermüdeten Eseln an die Wüstenfronte, wo wir abermals die gesuchte Steele nicht finden, d nun den Weg v fast 1 Stunde nach d Dorf Tuna zurückmachen, wo d Kavaß uns beim Schech mit unserm Koch Abendessen d Nachtquartier vorbereitet hat. Nach 3maligem Waten durch Wasser gelangen wir in d Dorf d in d nette, neue Wohnung oder Halle des Schech; eine gemauerte Säule mit 2 breiten Spitzbogen läßt d Durchsicht auf auf einen kl winkl Hof. Sehr willkommenes Abendessen v Hühnern. Rekapituliren der Bürgschaft v Schiller mit Abeken d Leps ; dann in m Burnus gewickelt, den Sattel z Kopfkissen schlafe ich die Nacht im Ganzen recht gut auf d harten Boden. Sonnabend d 16ten Sept 1843 . Wir brechen früh nach d Wüste auf d finden nun wirklich d Steele, wo wir uns etwa 3 Stunden mit mühsamen Abklatschen aufhalten; ich mit Abeken mache noch e Recognoscirung in die großartige d stumme Wüste. Dann brechen wir nach Hause auf. Beim Bahr Jouseph finden wir die Übersetzbarke nicht mehr vor d müssen da an 2 ½ Stunden warten. Endl wird eine Getreidebarke zur Überfahrt genommen; die Esel in d Bohnen gesetzt d so kommen wir mancher Mühe an d andre Ufer. Der Rückweg v hier wird so schnell wie mögl zurückgelegt, d wir gelangen wirkl noch mit Sonnenuntergang zu d Barke wohlbehalten zurück. Das Essen schmeckt trefflich. Leps mit Abeken d Jouseph machen noch e Besuch beim Irländer M Ferson , Vorsteher der Zuckerraffinerie d kommen sehr spät zurück. Ich gehe früh schlafen. Am Abend ist erstaunlich heftiger Wind, der mich nicht recht schlafen läßt. - Sonntag d 17ten Sept 1843 . Große Mühe, die aufgetriebene Barke loszukriegen; dann fahren wir über nach dem malerisch gelegenen Schech Abade auf den Ruinen von Antinoe . Hier halten wir Gottesdienst; Leps mit Abeken d Max gehen zu Lande weiter d wir Andern fahren bis nach Bersche . - Ich schreibe unterdessen Tagebuch d Brief. Die Fliegen sind über alle Beschreibung lästig; der Wind geht sehr scharf, d das Stampfen d Schwanken des Schiffes an unsrem ganz freien Ankerplatz verursacht mir Kopfschmerzen, so daß ich nur eine Briefseite zu Stande bringe. Am Nachmittage zieht eine Mordgeschichte unsre ganze Aufmerksamkeit auf sich. Aus Blutrache ist auf dem Bazar zu Melaui jenseits des Flusses heut der Schwiegersohn des Schechs v Berché mit seinem Sklaven erschossen worden. Auf diese Nachricht strömte d ganze Dorf, Männer, Weiber d Kinder nach d Ufer hinaus an unsern Schiffen vorbei; die Männer bewaffnet, die Weiber mit ausgebreiteten Armen, die Zipfel ihrer Kopftücher haltend, heulend, Gesicht d Kleider beschmirt. Sie tragen auf roher Bahre den herübergeschafften Leichnam des Sklaven zum Dorfe. Dann kommen zu Pferde die Schechs des Dorfes an das Ufer, bewaffnete Männer, d ihre Frauen hinterher; sie scheinen Berathungen zu halten; endl zieht Alles wieder zum Dorf zurück, dieß gibt viel interressantes Leben, dem wir gemächlich zuschauen. - Gegen Sonnenuntergang mache ich mit Ernst einen Spatziergang gegen die Felsen hin in das sehr malerische Dorfwäldchen, wo die mit Früchten schwer behangenen Palmen mit zwischenwachsenden Gummibäumen treffliche Gruppen bilden. Im Dunkeln erst kehrt Leps mit d Andern von seiner ergiebigen Tour zurück. Nach d Abendessen beschäftigt uns die vielfache Strahlenbrechung im Gipsspathcristalle. - Montag d 18ten Sept 1843 . Wir feiern heut den Jahrestag der Ankunft Lepsius in Egypten . - Es werden 3 Zelte aufgeschlagen, wo Max Ernst , Franke d ich in dem einen am Vormittag schreiben (ich meinen Brief an d Mutter); dann wird gegen Mittag Schokolade getrunken, die trefflich schmeckt. 3 Hammel sind am Morgen gekauft d für die Schiffsmannschaften d uns geschlachtet worden. Leps empfängt e Besuch v Schech v Bersche , der mit s ganzen bewaffneten Dorfmannschaft ankommt, um dann wegen des Mordes seines Schwiegersohns auf d andre Seite überzufahren. Nach unsrem Mittagsessen brechen wir von Bersche auf d fahren bis beinah nach Schech Saide , wo wir eine Menge Felslöcher d Thürme sehen, weshalb wir dort anlegen; in d That finden wir gegen 6 beschriebne Gräber der 7ten Dynastie, deren Beschreibung d Abklatschung uns bis Sonnenuntergang aufhält. Wir bleiben die Nacht hier am Ufer d essen nun an wohl hergerichtetem Tische unser solennes Abendbrod aus gefüllten Weinblättern, Hammelbraten mit Erdtoffelsalat, 1 Reisspeise d Budding nebst Eingemachtem bestehend. 2 Flaschen Rothw d 2 Fl Rheinwein werden in großer Heiterkeit vertrunken. Vorlesen von Max Gedicht. Nach d Essen Gesang. Dann zu Bett d sehr gut geschlafen. - D 19ten Sept 1843 Dienstag . - Heut früh fahren wir weiter bei Schech Saide vorbei nach El Tell . Es dauert lange, ehe wir zum Anlanden kommen, weil sie aus Zufall bis beinah nach El Amarna gefahren sind d d heftige Wind ein stromab fahren nur mit großer Mühe gestattet. Endl aber landen wir bei El Tell , lassen Esel kommen, d reiten nach den, e starke halbe Stunde entfernten Felsengräbern. Das Plateau zieht sich bei El Tell in einem großen Bogen vom Nil ab d läßt zwischen sich eine mächtige Ebne liegen, darin die Ruinen des alten Alabastron liegen sollen, was wir Morgen untersuchen werden. Die Gräber der 18ten Dynastie, die wir an d Felswänden dieser Ebne liegend, fanden, waren für Leps sehr interressant, weil er sie für äthiopischen Ursprungs erkannte. Er hat nur seine Noten gemacht d das Nothwendigste ist abgeklatscht worden. Es würde zu viel Zeit kosten wenn wir anfangen wollten, jetzt hier gründlicher zu arbeiten d wir versparen es uns auf d Rückreise. Das letzte d interressanteste Grab besehen wir bei Lichte d kehren dann zum Schiffe zurück. - Mittwoch d 20ten Sept 1843 . Wir gehen heut noch einmal in die beiden letzten, nördl Felsengräber, wo die Inschriften gründlicher untersucht d abgeklatscht werden; in dem letzteren wird ein ganz neuer Königsnamen gefunden. Diese Arbeiten halten uns bis 1 Uhr Mittags auf, wo wir dann nach d Barken zurückkehren. Am Nachmittag fahren wir ein wenig aufwärts bis in die Gegend von el Amarna , d besichtigen dann die Ruinen der hier in enormer Ausdehnung angelegten alten Stadt. Bei den Tempelräumen an dem vordersten Pylonenpaare finden sich Granit, Sandstein d andre Steinarten mit Bruchstücken von Inschriften; sie werden mitgenommen. Ich für mein Theil nehme den Tempel auf, dessen Umfangsmauern der 2 Vorhöfe d Pylonenpaare (Alles von Nilziegeln) noch erkennbar sind; dann kehre ich wieder zum Schiffe mit Leps d Abeken zurück. Zum Abend hat heut Franke Kartoffelklöße gemacht die mit gebackenen Pflaumen recht gut schmecken. Donnerstag d 21ten Sept 1843 . Mutters Geburtstag. Nachdem wir gestern Abend wahrsch wegen Furchtsamkeit der Schiffsmannschaft auf der andern Nilseite am Dorfe Guerfe Sarghaune angelegt hatten, fahren wir trotz aller Protestationen des Kavaß d der Reiße heut nach el Amarna über um die etwa noch übrigen Felsengräber zu untersuchen. Die Furcht scheint denn doch hier so ganz ohne Grund nicht zu sein. Wir finden die ganze männliche Bevölkerung bewaffnet, eigentlich in Rebellion gegen d Pascha, dem sie die Abgaben nicht bezahlen wollen d können. Auf das Schiff des Mudir, der dießerhalb herübergekommen war, hatte man gefeuert, d so erwarteten sie denn stündlich Soldaten, vor denen sie denn in die Berge fliehen. Leps setzte indessen seinen Plan wegen fernerer Aufsuchung v Gräbern fort, d da er keine Esel weiter bekommen konnte, ging er mit dem Kavaß d Jouseph allein begleitet von einer Menge zweideutiger Dorfmannschaft d einigen v unsern Dienern, außerdem noch einem Türken, der ebenfalls in Rebellion gegen d Pascha war, aber sich nicht übel zeigte. Wir Andern warteten auf d Barke. Ich schrieb ein wenig an meinem Brief an d Mutter weiter d zeichnete dann eine Strandscene mit Abeken s Barke. Nachmittags ein kl Schläfchen versucht. Leps schickt nach Essen; er scheint Manches gefunden zu haben. Gegen Abend bade ich mich mit Max d Ernst ; d Wasser ist kalt aber erquicklich. Während dem kehrt Leps Gott s Dank, ganz wohlbehalten zurück; d wir erfahren nun durch den Kavaß d Joseph , daß sein Unternehmen doch im Ganzen gefährlich gewesen war. Der Türke trank noch Caffee bei uns d dann fuhren wir eiligst wieder nach Guerfe Larghaume hinüber, um dort zu übernachten. Am Ufer waren in 2 runden Lehmhütten 2 Dorfkaffees errichtet d diese besuchte ich mit Franke d d Weidenbach ’s; in d räuchrigen Hütte ließen wir uns nieder d ein dickes Mensch tanzte uns, kl Becken an d Fingern zusschlagend , etwas vor; gegen Franke besonders . In d andern Hütte ein jüngeres d hübscheres Mädchen, die jedoch nicht tanzen konnte; nach einer halben Stunde kamen wir auf d Schiff zurück d tranken unsern Thee. - - Freitag d 22ten Sept 1843 . Wir kehren heut nach dem rechten Ufer zurück um die felsige Küste weiterhin zu untersuchen. Bald sehe ich wieder durchlöcherten Stein d wir landen. Ich mit Joseph allein zu Esel mache mich auf, die Sache näher zu untersuchen. Wir reiten ein bedeutendes Stück zurück, finden aber bei näherer Besichtigung nur natürliche Höhlen. Ein wenig weiter klettere ich mit Franke wirkl in ein Grab, wo aber nichts Beschriebenes drin ist; alte Steinbrüche erscheinen ganz in d Nähe. Das Land hier bei El Deir zeigt zuerst die interressant gebaute Dompalme, die fächerartige Blätter nd große, wenig eßbare Nüsse zu Früchten hat. Die Küste steigt von nun ab wieder als steile Felswand in d Höhe. Ich sitze mit Leps , nd beschaue die Schichten des Kalkfelsens, bisweilen durch andre hineingeschobene Massen durchbrochen. Der Wind ist gut, wir scheinen bald nach Monfalout kommen zu können. Jetzt, mitten in bester Fahrt zeigen sich aber in d Felswand eine unzählige Menge Löcher; Leps bemerkt sie endl auch d gibt Befehl dort anzulegen. Es geschieht; - sehr wider Willen d Wunsch der Steuerleute. Indessen ist d Ankerplatz besser als er scheinen mochte; wir laufen, obwohl d Sonne schon untergeht noch d größten Theil d Gräber durch d finden nichts Beschriebenes; kleine rohe Löcher, die ich für sehr alt halte. Spät Abends einige heftige Windstöße, die wieder eine Menge Thiergeschmeiß in d Cajüte jagen, so daß ich in meinem Zeitungslesen nicht fortfahren kann. Wir bleiben die Nacht über hier. - Sonnabend d 23ten Sept 1843 . Heut früh untersuchen Leps d ich noch einmal die Gräber d es gelingt Ersterem doch, in dem einen auf einer Steele einige Hieroglyphen zu finden, die ihm der 6ten Dynastie anzugehören scheinen. Um 10 Uhr etwa segeln wir von diesem Punkt ab d kommen beinah in 2 Stunden nach Monfalut auf d linken Stromseite; eine nicht unbedeutende Stadt, früher viel bedeutender, aber der Strom hat fast die Hälfte vor 12 Jahren weggenommen. Die Straßen breit, anständig, der Basar schön, bedeckt. 7 wohlerhaltene Moscheen heben sich recht hübsch aus ihr hervor. - Wir bestellen Pferde, weil nach Linant in der westl Wüste hier eine Ziegelpyr liegen soll. Leps Abeken d ich gehen allein. Ich will zu Pferde reiten, aber d Thier ist so wenig zugeritten, d d Sattel so unpassend für mich, daß ich es nicht wagen mag, d hinter der Stadt wieder absteige, Leps versucht das Thier auch d findet es eben so schlecht, wir schicken es darum zurück d lassen einen Esel nachkommen; ich setze mich auf meinen alten Esel; so geht es dann den Damm entlang zwischen immensen Wasserflächen. Im nächsten Dorfe Wände von Töpfen; die Kinder gehen schon bei weitem allgemeiner ganz nackt; die Mädchen oft mit einem bloßen blauen Lappen auf d Kopf. Der Weg bis zur Wüste wird etwa in 5/4 Stunden zurückgelegt; nun noch ½ Stunde am Wüstenufer entlang, was weithin mit Beduinenlagern bedeckt, eine enorme Quantität v Zelten. Rechts immer die Überschwemmungswassfläche , worin die Kinder spielen; viele Negerknaben, deren schwarzer Körper naß wie Karfunkel glänzt. - Endlich gelangen wir zu dem schwarzen, im Umfang sehr bedeutenden Ziegelwerk; der ziemlich orientirte Querraum ist in d Mitte vertieft, weshalb es zweifelhaft sein könnte, ob es eine Pyr ist; Leps d ich halten es dafür, sie hat 140 m Länge die Seite; der Wall ist an 40 hoch. - Wir trinken, nachdem die Diener nachgekommen sind Kaffee dort d rauchen e Pfeife, die jetzt auf unsren Ausflügen immer mitgenommen wird. - Dann, etwa um ¼ 6 treten wir d Rückweg an, den wir sehr schnell machen, so daß wir um 7 Uhr an d Barke sind. Nach unserm Abendkaffee Spatziergang auf d Bazar d Stadt mit Leps , Abeken , Franke d Jouseph ; zum Theil sind die Menschen noch dort versammelt. Wir setzen uns bei einem sehr einfachen Kaffee d nehmen dort Caffee d Ingwer Scherbett (heiß), für mich nicht sehr angenehm; ein Sänger vor uns strengt seine Lunge mächtig an. Endl zurück wo uns der Kavaß schon entgegenkommt. - Sonntag d 24ten Sept 1843 . Die Nacht ist unterbrochen durch den Ruf, daß Haramien da sein; dem Koch Syriano ist s Pistole d s Decke gestohlen. Bei anbrechendem Morgen findet es sich, daß noch e Menge Sachen fehlen; Franke ’s bewährter Hirschfänger, Tischte (Wasserbecken), d Bruks (Kannen), Tarbusch, Pfeifenspitze d Burnus v Joseph etc; ein Hauptfehler war es, daß wir diese Nacht keinen expressen Wächter hatten; aber wir werden schon noch klug werden! Vor Sonnenaufgang geht unsre Barke v Monfalout hinüber nach Maabde , wo Leps an d Bergen hin eine Landexkursion machen will; er geht dießmal mit Jouseph d d Kavaß allein. Nach 9 Uhr circa bricht er auf, d wir fahren ein wenig weiter, um bei Beni Mahaumed an d Land zu legen, wo wir Leps wieder aufnehmen werden. - Hier kommen wir gegen 12 Uhr Mittags bei gelindem Winde an d ich schicke Leps 2 Mann entgegen, weil ich in d Meinung bin, daß hier nicht das v ihm bestimmte Beni Mahaumed ist. - Franke hatte gestern einen enorm großen Fisch gefangen mit d Angel gegen 3’ lang, der uns heut trefflich schmeckte; ein Crème mit eingemachten Rosenblättern vermengt bildete unser Dejeuné, wobei Abeken Theil nahm. Leps kam zu meiner Verwunderung schon um ¼ 5 zurück ohne etwas v Bedeutung gesehen zu haben. Nur e Höhle mit Mumien, Krokodillknochen etc war merkwürdig gewesen. - Jetzt machten wir uns bei schwachem Winde auf gen Es-Siut . Gegen Sonnenuntergang machten wir uns Alle auf d Verdeck, weil die Gegend zur Rechten bei Grath höchst reizend war. Feine Akazien bildeten über grünem Wiesenteppich dichten Laubwald; tiefe Wassereinschnitte zogen sich dazwischen durch d da der Wind ganz aufhörte, glich das Wasser dem reinsten Spiegel. Jetzt kamen herrliche Gruppen v Palmen deren dunkelblaugrün über dem hellgrün köstlich abstach. Dahinter dann wieder weite Wasserflächen d das nahe tretende Gebirge. Dann d Dorf mit runden Lehmhütten, davor nackte Kinder, die uns mit Erde warfen. - Der stille Abend ist aber zugl sehr warm; wir hatten Nachmittags um ½ 4 Uhr etwa 26° in d Cajüte; nach Sonnenuntergang noch 24° etwa um 8 Uhr. Dabei kommt eine solche Masse fliegendes Geschmeiß in d Barke, daß die offne Laterne mit vielen Tausenden Insekten bedeckt wird. Hinter e Dorfe legen wir an d bleiben d Nacht dort, selbige ist sehr unruhig der Ratten d Mäuse wegen; auch werden nach Mitternacht wieder 2 Diebe verscheucht auf die ein Wächter d Ibrahim Aga schießen. - Die Hitze im Bett ist dabei außerordentlich. Montag d 25ten Sept 1843 . Vor Sonnenaufgang brechen wir nach dem nicht sehr entfernten Siut auf; wo wir wieder e Expedition nach d nahen Wüste machen wollen. - Es ist wenig Wind d nur langsam können wir an dem freundlichen Ufer, was sich 1 Stunde vor Siut hinzieht, entlang fahren. Palmen mit Gummi -Akazien, zw denen die Bewohner wandeln bilden treffliche Gruppen; die schwarzen Büffel von nackten Kindern geritten schreiten mit vorgestrecktem Kopfe umher; hier schwimmt ein Fellah mit seinen Kleidern auf d Kopf durch den schmalen Nilarm. - Endl gegen od nach 9 Uhr landen wir zw andern Schiffen bei dem Dorfe El Hamia , was, so wie Bulack , die Hafenstadt von Siout bildet. Während Leps ein Empfehlungsschreiben an d Gouverneur, Selim Pascha abschickt, machen wir Andern uns fertig nach d Stadt zu gehen, wo wir den Bazar besehen d ein türk Bad nehmen wollen. Eseljungen stehen am Ufer d bieten ihre Thiere an, wie in Bulack . Der Damm, der v Nil nach Es Siout führt ist mit Weidenbäumen eingefaßt; rechts d links sind malerische Aussichten auf Gärten mit Weinveranden d verschiedenstes Laubwerk, sich in d weiten Wasserflächen spiegelnd bildet herrliche Gruppen. Heute beginnt mit dem sich wieder zeigenden Monde der Rhamadan, den wir vor 1 Jahre in Cairo verlebten. In kleinerem Maaßstaabe spiegelte er sich hier wieder. - - Hübsche Aussicht auf d Schloß v Ibrahim Pascha , was neben d Brücke liegt, wodurch das Überschwemmungswasser brausend dahinfuhr. Die Stadt mit etwa 16 weiß angestrichenen schlanken Minarets hat im Innern sammt ihrem Bazar viel Ähnlichkeit mit Cairo . Ich war den Andern allein nachgeritten d fand sie unweit des Bades, aus dem sie schon herauskamen; d in das ich mich sodann begab. - Vorzimmer mit Oberlicht, Wasserbecken in d Mitte; an d Seiten herum Nieschen mit Polstern, wo m sich auszieht; der Fußboden farbiges Marmor-Mosaik; - viele Badewärter. - Mit e Tuche um d Lenden wird man durch dunkle Gänge nach d heißen Raum geführt. Hier ist ist es sehr warm doch keineswegs übertrieben. An d Seiten sind aufgemauerte marmorne Becken, worin aus e Hahn fortwährend heißes Wasser strömt; d glatte Fußboden hat auch hier Mosaik von trefflichster Wirkung; die Decke gewölbt, d durch die Gewölbziegel kleine runde Löcher, die das Licht halb dämmernd einfallen lassen. - Hier in d warmen Becken reiben mir 2 Männer d Körper mit e Art Handschuhen v Cameelgarn; endlich werden wohl 20 Becken heißen Wassers über m Kopf ausgegossen, dann in linnene Tücher gewickelt wird m in d Vorraum zurückgeführt, wo man e Weile auf d Lager ausgestreckt liegt; hier werden die Füße abgerieben d gebürstet, d Körper getrocknet d dann zieht man sich an; - ich gab für d erste Bad 6 p , eigentlich viel zu viel. Von hier begab ich mich mit den Andern zur Barke zurück; es ward unser Mittag gegessen d dann zu Esel nach den nahen Bergen d Felsgräbern gemacht. Es finden sich nur etwa 3 - 4 Gräber beschrieben, worin nur 1 Königsname zu finden, der ungefähr der 12ten Dynastie angehört, wie mir scheint, früher als die Gräber v Beni Hassan . Unzählige andre Löcher d Gräber waren unbeschrieben d gehören den alten Schachtgräbern an. - Gegen Abend nach Barke zum Essen zurück, d dann mache ich mit d Gebr Weid d Franke wieder nach d Stadt, um e Caffee zu besuchen. Max wollte gern tanzen sehen; man führt uns aber (näml die Eseljungen) nach einer so schoflen Kneipe, daß wir gleich wieder fortgingen; auch das Caffee war eins der schlechtesten; doch sahen wir das schon v Cairo uns bekannte Leben d Weben mit an, tranken Caffee, rauchten Schischa d ritten dann nach Hause, wohin Leps d Abeken , die e Besuch bei Selim Pascha gemacht hatten, bald nachkommen. - Dann Thee d zu Bett, wo ich einmal wieder leidlich geschlafen habe. - - Dienstag d 26ten Sept 1843 . Wir machen uns etwa um 8 Uhr auf, um Grotten oberhalb Siut nah bei einem kopt Kloster zu besuchen d zu sehen ob sie etwas Beschriebenes enthalten, - Leps , Ernst , Max d ich. Ernst blieb beim ersten Berge hinter Siut , um dort e Panorama aufzunehmen, wir Andern ritten am steilen Bergabhange entlang, kamen in großer Sonnenhitze an ein Dorf, wo uns die ganze Jugend im Wasser spielend wieder sehr belustigte; unterwegs begegneten wir einer Hiäne mit verbundenem Maule, die ein Araber zeigte d einem possirlichen Affen. - Endlich kamen wir nach etwa 1 ½ stündigem Ritte dicht am Überschwemmungswasser, was sich an d Wüste hinzieht, entlang zu dem Kloster aus Nilhäusern gebaut; wir fanden aber nur Grotten alter Steinbrüche, in deren einer wir Caffee trinken d etwas essen; ich zeichne die Gegend v dort aus. Dann wird d Rückweg angetreten; es war auch bei Siut noch ein Berg zu untersuchen; was uns in d Hitze um 2 Uhr sehr ermüdete; wir fanden nur unbeschriebne Schachtgräber; Ernst war noch nicht fertig mit s Panorama; wir ruhten uns bei ihm aus, tranken Caffee d ich ging dann noch an d Abhang des Berges, um eine treffliche Aussicht v dort zu skizziren. Ernst kommt dann zu mir, auch Abeken d Joseph kommen angeritten; Leps d Max sind voraus zur Barke; wir Andern reiten dann zusammen zurück. Ich erfreue mich noch einmal der herrlichen Wasseraussichten; der versch Laubbäume d köstl Beleuchtung. - Dann zur Barke zurück. Der Abend ist wieder sehr warm, mit Sonnenuntergang noch 26° dann 24 ½° d jetzt gegen 10 Uhr Abends noch 23°. Die Mücken sind unausstehlich. Vor dem Zubettgehen Tagebuch completirt. Die feuchte Hitze hier im Nilthal d die sehr warmen Nächte, die gestern d heut fast ganz ohne Wind sind viel unerträglicher als die größere Hitze in d Wüste. - Morgen ganz früh wollen wir hier aufbrechen zum andren Ufer, um dort e Exkursion nach Alabasterbrüchen zu machen, wo sich e Steele befinden soll. - Mittwoch d 27ten Sept 1843 . Schon um Mitternacht sind wir aufgebrochen d nach d andren Seite nach El Bosra gefahren. Hier finden wir 5 Pferde des Pascha vor, mit denen d Parthie nach d Steinbrüchen unternommen wird. Ich für meinen Theil ziehe es vor, auf d Barke zu bleiben; auch Franke d H Abeken bleiben zurück. Am Vormittag schreibe ich weiter an dem Brief an d Mutter; Mittags ißt Abeken mit mir, dann e Schläfchen, Zeitung Lesen, Besichtigen der Alabastersägerei, Besuch auf Abeken s Barke, wo Caffee d Scherbett genommen wird. Dann Spatziergang mit ihm den Andern entgegen die etwa um 5 Uhr zurückkommen. Untersuchung eines passenden Badeplatzes in e schmalen Canale, der jedoch keinen Grund hat. Doch eben baden sich die Geb Weid ’s d ich dort; Abendessen; dann fahren wir bei heftigem Winde noch beinah 3 Stunden weiter dem Gebel Selinon gegenüber wo Grotten sind. - Der Tag sehr warm 29° um Mittag, Abends 25°; in d Nacht noch 23 ½°. - Donnerstag d 28ten Sept 1843 . Wir waren in d Nacht bei d Städtchen Aboutij geblieben d fahren heut früh die Kreuz d Quer, ohne recht zu wissen, wie zu den vermeintlichen Grotten von Selinonu kommen sei. Nachdem wir schon auf d rechten Seite gewesen, fuhren wir wieder nach Aboutij hinüber d nahmen leihweise eine kl Barke mit uns, um auf ihr den Canal vom Nil bis an das Gebirge bei Hanale zu fahren. Um ½ 9 Uhr etwa fangen wir diese Landwasserfahrt an d nach 3 Stunden beinah erst landeten wir an d Wüste. Der Weg zuerst auf breiterem, dann schmalern Canale; im ersten Dorf fuhren wir unter Laubbäumen d Palmen hin, die wie eine dunkle Laube über uns hingen, dann verlor sich die Spur des Canals in d ungeheuren Überschwemmung des Landes; Gehöfte im Wasser; viel Lachen über d Wächterbude im Wasser. - Die wandernde Dorfbevölkerung bis an d Brust im Wasser, Männer d Weiber um zu dem beinah 1 Stunde entfernten Bazar zu gehen; liebliche Aussichten auf die mit frischem Grün verhüllten Dörfer. - Die vermeintlichen Gräber erweisen sich als Steinbrüche; in dem einen essen wir d trinken unsern Caffee; dann erst zu Fuß fernere Untersuchung des Felsabhanges; ich ruhe mich in einem Steinbruche mit Max aus; dann hinunter in d Dorf Wadi Selim , wo Leps mit Abeken eingekehrt sind, d wir sie Datteln d Brodt essen finden, die ganze Dorfbevölkerung in braunen Kutten umhertanzend d spinnend. Ausruhen in dieser kl Halle, dann draußten, wo ich die grünen Schatten der Akazienbüsche im Wasser bewundre die durch d Reflex des Himmels im gelben Wasser entstehen. Währenddem kommt unsre kl Barke, auf der wir eigentlich nach Deir Selin noch fahren wollen; unterwegs hält uns ab d Besichtigung von Gräberlöchern auf, wo Leps wirkl etwas gemalte Hierogl findet. Hierüber wird es so spät, daß wir d Parthie nach Der aufzugeben d umzukehren beschließen. Der Rückweg bei gutem Wind wird durch Abeken verkürzt, der aus Byron ’s Don Juan vorliest. Mit sinkender Sonne wieder an unsrer Barke. Nach d Essen fahren wir ab, um nach Gau zu gelangen, doch gelingt dieß erst am andern Morgen. Freitag d 29ten Sept 1843 . Mein Geburtstag findet mich heut früh unweit Gau auf dem rechten Ufer; da hier nur Grotten aus der Römerzeit sind, landen wir nicht, sond fahren gleich weiter um bei Tachta anzuhalten wo einige Einkäufe zu machen sind. Der Wind, ohne zu heftig zu sein, ist günstig d so kommen wir nach Tachta auf der linken Seite schon um ½ 11 Uhr. Ich hatte bis dahin an m Brief an d Mutter geschrieben; hier machte ich mit Abeken e Spatziergang um das am Nil liegende Dorf herum, von dem Tachta landeinwärts noch ½ St entfernt ist. Viel Spaß über die sich im Nilschlamm wühlende Jugend zusammen mit Büffeln, Gänsen, Hunden, Ziegen d Schafen. - Wir sehen einigen kleinen Mädchen zu, die sich im Wasser vergnügen; dann werden wir zur Chokolade gerufen, die mir zu Ehren heut gemacht ist; Abek ißt mit. Dann fahren wir weiter, um am Abend in Ekmin zu landen; doch kommen wir nicht so weit, weil d Wind uns verläßt. Bei dem verrufenen Dorfe El Agagie landen wir d warten wohl 1 ½ Stunden auf Abeken s Barke, weil er d Abendbrot mit uns essen will. Vorher haben wir Spaß mit Fischen, die wir gekauft d worunter ein elektrischer Fisch ist, den Max zeichnet. Auch eine Freude wird mir durch Abeken gemacht, der mir z Geburtstag einen Budding mit ein Paar hübschen Versen schickt. - Abeken bleibt am Abend so lange, daß wir immer mit Essen anfangen; Leps hatte mir am Abendtisch auch sehr niedlich mit Eßwaren aufgebaut, die durch eine hieroglyphische Opfertafel erklärt wurden. - Abeken kam sehr bald, d wir waren recht vergnügt bei 2 Flaschen Wein, die ausgetrunken wurden; d bei einem solennen Mahle. Abends um 10 Uhr fuhren wir noch ab von El Agagie d landeten spät in d Nacht oder erst früh morgens in dem Städtchen Ekmin . - Sonnabend d 30ten Sept 1843 . In der Ebne bei Ekmin , das alte Chemmis , sollen Blöcke eines gr egypt Tempels liegen, indessen hieß es, sie seien jetzt überschwemmt d so nahmen wir früh Morgens eine kl Barke mit schwarzem Steuermann d fuhren meist ohne Wind erst zu dem südl gelegenen Dorf Sauiet , wo d Kanal einmündet d dann auf diesem bis an d Gebirge von ½ 9 bis ½ 12 Uhr. Echmin liegt wie die alten Städte meist, in einem Thale, das von d zurücktretenden Wüstenplateau gebildet wird; am nördl Vorsprung dieses Plateaus landeten wir d sahen in bedeutender Höhe unzählige Löcher, zw denen ich sogl eine besonders ausgezeichnete Thür erblickte, zu der ich hinstrebte; die Sonne brannte sehr heiß d der Berg war von ganz enormer Steilheit d Höhe. Halb außer mir kam ich oben mit meiner schweren Tasche an, aber wir wurden sehr belohnt durch interress Hierogl , die meist aus Äthioperzeit der 18ten Dyn herstammten d die Existenz d Verehrung des Pan Gottes bestätigten, sowie daß hier Panopolis lag. Das Ganze schien kein Grab sond eine Art Felsenheiligthum, der Anbetung dieses Gottes geweiht; interressante d neue Königsnamen wurden gefunden; die Hierogl theilweise aber sehr zerstört. Ich klatschte auf d Leiter im Sonnenschein eine Inschrift ab, was mich so in Schweiß setzte, wie ich fast nie hier in Egypten geschwitzt habe. Eine sehr kühle d luftige Felsenkammer diente uns zum Ausruhen, Kaffeetrinken d Frühstückeinnehmen. Wir hatten vollauf bis zum Untergang d Sonne zu thun, so daß Leps halb Willens war, morgen wieder herzugehen. Abscheuliches Hinabrutschen des steilen Berges. Unsre großen Schiffe waren v Echmin bis Sauiet beschieden worden d so fuhren wir bei schönem aber ganz windstillem Mondschein nur bis hierher wo wir um ½ 9 Uhr Abends ankamen; unterwegs Recitiren von Göthe schen Gedichten. Ernst war heut zu Hause geblieben d wie gewöhnl Franke . - Um 11 Uhr zu Bett. - Der Tag schien heut sehr warm. - Sonntag d 1ten October 1843 . Schreiben an d Briefe nach Hause; dann Tagebuch; wir sind gegen 7 Uhr früh v Sauiet aufgebrochen d die Barken werden gezogen, weil d Wind fast gänzlich mangelt. An Klöstern vorbei gelangen wir nach Melahauia , einem Dorfe, wo wir eine Zeit lang liegen bleiben d d Mannschaft ruhen lassen; ich zeichne dabei eine kl Dorfansicht. Dann weiter bis zum Dorfe Howaja (immer noch auf arab Seite), wo ich wieder eine Zeichnung mache; es ist hier sehr freundlich; unter d Schatten eines großen Baumes ist d Schiffsmannschaft gelagert. Nach etwa 2stündiger Ruhe treibt Leps zum Aufbruch. Wir bekommen auch etwas Wind d rücken auf d linken Stromseite weiter vor. Am Abend erreichen wir die Stadt Girge , jedoch ohne zu landen, sondern wir fahren vorbei bis Beliane , von wo aus wir die Ruinen des alten Abydos besuchen wollen. Um aber hierher zu gelangen, fuhren wir in d Nacht öfter auf, d die Mannschaft mußte sich enorm quälen; der Tag sehr warm, obgleich nur 28° um Mittag. Abends 24°. Montag d 2ten October 1843 . Wir finden uns heut früh vor Beliane , wo wir wegen d Überschwemmung eine Barke nehmen müssen, um auf e Canal nach Abydos zu kommen; der Nazir selbst, nachdem er uns einen Besuch gemacht, gibt die seine d nun fahren wir jetzt ohne Wind auf d Nil aufwärts beinah 2 Stunden bis zur Kanaleinmündung, dann auf d Canal noch etwa 3 Stunden bis zum Dorf Araba an d Wüste, so daß wir erst gegen 2 Uhr Mittags dort ankommen, nachdem wir um ¾ 9 Uhr abgefahren. - Im Dorfe ans Land gestiegen, begaben wir uns nach dem etwa 10 Min entfernten Rhamesseum , einem Tempel, wo von Thüren d andren Theilen wenig beschriebene Stücke aus d Sande vorragen; die Stücke waren aus Sandstein, rothem Granit, feinem schneeweißen Kalkstein d Alabaster, auch aus schw Basalt. Von hier zu dem Pallaste des Menephta , wovon auch fast nur die gewaltige Steindecke aus dem Sande sieht; doch kann m ziemlich in allen Räumen herumkriechen; ein eigenthümlicher Plan; 12 Säulen gehen durch 2 Gemächer d halbkreisförmig überdeckte Kammern schließen sich daran; ein anstoßender Nebenbau ist mir noch nicht ganz klar geworden; das ganze Dorf zog uns auf unsren Wanderungen nach, amphitheatralische Gruppen rings um uns, auf d Decke des Pallastes, während wir vertieft zw d Säulen standen; malerische Gestalten der nackten Kinder; blödsinniger Kerl; - von hier nach d Dorfe, wo einige Steine angesehen d abgeklatscht werden. - Die Tempel liegen eigentlich in e großen Todtenfelde (weil d Gott Osiris , dem sie geweiht, der Totengott ist). Es wurde uns hier noch e gr , v Nilziegeln gemauerter Brunnen gezeigt, auf deren Grunde e Kammer mit Hierogl befindlich. Es dauerte eine Zeitlang, bis ein Strick herbeigeschafft wurde, dann stieg Leps d nach ihm auch ich noch hinunter. Die Kammer war alt d interressant (wahrsch aus 12ter Dynastie); mächtiger Bogen aus Nilziegeln schön gemauert. - Um 7 Uhr bei Mondschein erst brachen wir nun nach d Schiffe auf; bei d Einmündung des Kanals in d Fluß fanden wir aus Mißverständniß unsre großen Barken nicht, die an e früheren Canal lagen. So gelangten wir erst um ½ 11 auf dieselben, aßen dann unser Abendbrod und gingen um ½ 12 Uhr zu Bett; es war heut erstaunlich warm d ich litt an Brustschmerzen, die ich wahrsch durch Verliegen auf d Schiffe mir zugezogen. - Noch in d Nacht brachen wir nach dem alten Chenoboskion bei Cafr Siade auf. Dienstag d 3ten Oct 1843 . Spät aufgestanden; erst gegen ½ 12 Uhr kommen wir bei gelindem Winde nach Cafr es Sayad , dicht hinfahrend an steilen großartigen Felswänden; wo diese sich von dem Nil abwenden, legten wir an, um die im Wilkinson angeführten Grotten aufzusuchen. Nach mancherlei Fragen d Combinationen reitet, erst d Cavaß, dann Leps zu den ½ Stunde entfernten Gräbern, die dann auch die richtigen sind; nach e kl Spatziergang mit Abeken folgen wir zu Esel Leps nach; dann kommt Max d endl auch Ernst ; es sind 3 beschriebene Gräber d 3 Königsringe die darin interress sind d die Zeit der 6ten od 7ten Dyn angeben. - Während Leps notirt, klatschen wir Übrigen ab d reiten d gehen dann mit untergehender Sonne an den prächtigen 3 - 400 ’ hohen senkrechten Felswänden, die dann d wann großartige Theater bilden. Noch am Abend fahren wir weiter, nachdem wir heftige Windstöße an d Felsenecke gehabt; eine lange Zeit geht unser Schiff ohne Segel stromaufwärts. - Mittw d 4ten Oct 1843 . Der frühe Morgen findet uns vor dem Flecke, wo man nach Denderah abgeht, um den Tempel zu besichtigen. - Wir machen etwa um 8 Uhr Alle, selbst Franke nach dem etwa ¾ Stunde entfernten Tentyra . Schon von fern sieht man zw d schwarzen Nilziegelgebäuden den offenen Portikus des Haupttempels, der sich gegen das hinterliegende etwas zerrissene Gebirge trefflich absetzt. Ein halb zerstörtes Thor liegt wohl mehr als 100 Schritt vor dem Eingang des Tempels d ist durch eine doppelte moderne Ziegelmauer mit ihm verbunden; diese lange Straße, die so gebildet wird, sowie d Tempel selber scheint zu e Lager für ein Cavallerieregiment gedient zu haben; Viehkrippen sind entlängs der Mauern angebracht. Der Eintritt in den Tempel, den best erhaltensten in Egypten hat in d That etwas Großartiges; die vordere Halle enthält 24 Säulen mit Hathorkapitälen, etwa 5’ im Durchm , v unten bis oben beschrieben; die Malerei aber sehr verschwunden; das darauf folgende Gemach hat 6 Säulen auch mit Hathor Köpfen, darunter aber noch Lotoskapitäle; die andern Piècen sind ohne Säulen. Im großen Portikus findet sich an d Decke die Darstellung des Thierkreises; eine andre desgl rund in einem kl oberen Gemach ist v d Franzosen gestohlen. Der Tempel ist aus der Zeit der röm Kaiser d von der Cleopatra angefangen, er ist wie der ganze Ort Tentyra der Hathor oder Venus geweiht. Die weichlichen Formen in Figuren d Hierogl passen wenig zu dem strengen nd steifen egypt Typus; königl Ringe bedecken jede Wandfläche unzählige mal. Hinter d großen Tempel liegt ein kleinerer, seitwärts noch im Typhonium mit e Säulenhalle rings umher, nicht ganz vollendet. Alle Gebäude sind mit schwarzen Nilziegelmauern umgeben d überbaut. 2 Thore, mit Hierogl ebenfalls bedeckt liegen stromaufwärts in 5 Min bis ¼ stünd Entfernung. Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang in all diesen Baulichkeiten, wo Leps eifrig Hierogl studirte d wir Andern uns mit Abklatschen beschäftigten. Dann wieder zurück zur Barke, wo wir noch vor dem Essen ein erquickliches Bad nehmen, d dann nach Kenneh hinüberfahren; noch an demselben Abend schickt Leps nach den etwa angekommenen Briefen, aber siehe da - kein einziger, nach meiner Meinung wieder e Nachlässigkeit v Bockty . Wir bleiben d Nacht in Kenne . Donnerstag d 5ten Oct 1843 . - Früh bis 10 Uhr Besuche v 2 Türken, die für die öster d engl Gesandschaft die Briefe d Geschäfte besorgen; - besonders die Letzteren interress , Vater, Sohn d Enkel; der alte mit schneeweißem Bart nd grasgrünem Kaftan, der Sohn dick mit dunkelgrünem Kaftan d weißem Turban. - Ich schreibe dann Tagebuch d flicke ein wenig. Während Leps gegen Abend die empfangenen Besuche erwiedert, gehe ich mit Ernst , Max d Abeken ein wenig am Nilufer d auf d Bazar spatzieren. Am Nile steht wie es scheint eine Baumwollenfabrik, ein mächtiges Gebäude; außerdem ist hier noch eine Gullenfabrik. Der Bazar dieser mit 1 Minaret versehenen Stadt ist schofel d winklich. 1000 Gerüche v bratender Butter, Öl, Thranlampen, Eierkuchen, Zwiebeln alle möglichen Fettigkeiten, Kaffee pp. dampft Einem entgegen, d wie malerisch die Gruppen auch sein mögen, widert Einen an. In einer andern Straße sitzen Tänzerinnen od Freudenmädchen, möglichst geputzt d mit Flitterwerk behangen, die Eine ganz in feuerrothe Gaze gehüllt, dem Gesicht nach aber erstaunlich häßlich. Nur 2 gefielen mir, eine ganz schwarze die wirklich hübsche Gesichtszüge d e volle Brust hatte d uns laut anlachte, d eine Andre helle v kurzer Gestalt d etwas üppigem Bau. Auch sie schien ziemlich jung d hatte recht regelmäßige Züge; sie winkte uns zu (rufend kuß taibi); die meisten rauchten gemüthlich ihren Tschibuk. Nach diesen Gruppen gelangten wir wieder zum Flußufer, wo ein Getreidemarkt d dahinter Arnautenzelte aufgeschlagen waren, ein buntes Leben im Gegensatz mit dem stillen grünlichen Himmel, gegen den sich die Palmen schwärzlich absetzten. Die Abendluft ging kühl d erfrischend; wir kehrten um d gingen noch etwas auf dem Damm des Flusses auf d ab; dann Abendbrod gegessen; gleich darauf kam Leps der bei d alten Türken höchst solenn d patriarchalisch gespeist hatte. - Da Leps am Vorm ein Essen bei ihnen abgeschlagen, so hatten sie es uns auf d Barke geschickt, d.h. 2 Hammel d e Quantität Brod. - Nach d Thee brachen wir v Ghenne auf d fuhren in d Nacht nach dem etwa 5 Stunden entfernten Ghus . - Leps schickte heut Briefe nach Cairo , mit dem Auftrage, Alle Briefe d Zeitungen die für uns vorfänden, uns nach Assuan nachzuschicken. Ein Brief v hier nach Cairo braucht meist nur 4 Tage zu Lande eine enorm kurze Zeit. - Freitag d 6ten October 1843 . Wir finden uns heut früh am Nilufer bei dem etwa ½ Stunde entfernten Ghus (Apollinopolis parva ;; wir liegen neben einem mächtigen Durrhafelde. Gegenüber rückt die lybische Wüste dicht an d Fluß d zeigt großartige d interress Formen d Schatten; die arab Wüste ist wohl 2-3 Stunden v Nil enfernt, der hier sehr schmal erscheint. Unweit des Dorfes Ghus ist ein Hain v Dompalmen, die seit einigen Tagen uns sehr häufig geworden sind; noch immer haben wir kein Krokodill gesehen. Die Nacht heut war sehr kühl, wir hatten um 7 Uhr Morgens nur 17° Wärme in d Cajüte. - Morgen also werden wir in Theben landen. Während Leps mit Max eine Exkursion nach Ghus macht, bleib ich mit Ernst zu Hause d schreibe ein wenig am Briefe d Mutter weiter. Um ½ 11 Uhr kommen indessen die Andern schon zurück d nun geht es direkt auf Luxor los. - Der Wind ist schwach d läßt bisweilen ganz nach; - Carambolage zw unserm d Abek ’s Schiff, wobei wir unsre Hinterstange mit dem Wimpel verlieren. Die Wüste zu unsrer Rechten zieht sich jetzt nah an d Nil in schönen d großartigen Formen. Köstliche Beleuchtung dieser Formen bei Sonnenuntergang, völlig magisch. Es dauert sehr lange ehe es uns mögl wird in Luxor zu landen, denn d Wind hört völlig auf. Schon sieht m im Mondschein d gr Säulengang des Tempels gegen d Himmel abgerissen, der Nil ist einem Spiegel gleich. - Um ½ 7 Uhr etwa landen wir d gehen sogl im Mondschein zur Besichtigung des Tempels v Luxor über; selbiger ist durch die Häuser des Städtchens, welches ganz in ihn hineingebaut ist, verdeckt. Durch Gäßchen d Winkel geht m zw d Säulen hin d gelangt zu d Pylonen ; davor stehen 2 verstümmelte sitzende Rhamsesstatuen v Granit; treffl Arbeit, eine dritte guckt nur mit d Mütze aus d Erde. Ein herrlicher Obelisk steht noch, der Bruder des nach Paris geschafften. Mit mancher Mühe d Fährlichkeit wird auf d Pylon geklettert d die Aussicht genossen; die Größe des Tempels erscheint durch d hineingebaute Dorf noch bedeutender; der Hintertheil des Tempels, in d Descr de l’Eg gezeichnet fehlt jetzt, d ist wahrsch durch d Nil hinweggenommen, denn dieser geht dicht daran vorbei. - Nun zum Schiffe zurück, wo Abeken grad angekommen ist. Nach d Essen wandeln am Ufer im Mondschein; ein ital Antiquitätenhändler macht Leps noch e Besuch d theilt ihm d betrübende d unangenehme Nachricht mit, daß Mr Prisse die Königskammer v Karnak so eben weggeschleppt hat, ein Hauptgegenstand unsres Besuches in Theben . - Sonnabend d 7ten October 1843 . Wir machen uns Alle heut zu Esel nach dem ½ Stunde entfernten Karnak auf d besichtigen den großen Tempel dort, ein höchst imposanter Anblick, besonders d große Halle. Aber d Zerstörung ist viel bedeutender als ich dachte. Wir klettern d klatschen uns d ganzen Tag auf diesen Ruinen müde d kehren erst nach Sonnenuntergang zum Schiffe zurück. - Sonntag d 8ten Oct 1843 . Ich schreibe heut wieder etwas Brief und zwar an Frey ohne jedoch auch mit diesem Brief fertig zu werden. - Montag d 9ten Oct 1843 . Wir untersuchen heut gründlicher die Hieroglyphen v Luxor , was uns bis zum Abend aufhält. Nach Sonnenuntergang herrliches Bad im Nil; die Gebirge ringsumher spielen Abends die köstlichsten Farben; besonders das Lila später ist trefflich. - Abendwasserfahrt mit Jouseph nach Gourna , um Abeken abzuholen, der bei H Loid d Prisse ist; der Erstere hat sich mit s Flinte Dienstag d 10ten Oct 1843 . Wir machen uns heut wieder nach Karnak auf, wo uns noch manche Revision von Bauwerken übrig bleibt. Auch findet Leps vieles Interressante. Ich reite Abeken ’s Esel d stürze mit ihm ganz gründlich, weil d Sattelzeug ganz zerrissen, d d Esel völlig unbändig ist. Von m gestrigen Nachtfahrt war ich erst gegen 2 Uhr zurückgekehrt d darum heut d ganzen Tag etwas müde. Abeken ist immer noch drüben bei dem sterbenden Lloyd . - Leps macht heut Abend e Besuch bei d Mudir der seit vorgestern mit s Barke hier ist. - In d Nacht kommt Abeken v Gourna zurück, Lloyd ist um 8 Uhr gestorben. Mittwoch d 11ten Oct 1843 . Heut früh geht Franke mit Abeken wieder nach Gurna hinüber, um womöglich einen Gipsabguß v Lloyd zu nehmen. - Wir Übrigen bleiben bis Mittag in Luxor , bis der Transport eines Steines in d Haus des Nazir besorgt ist, den wir aus einer Mauer des Dörfchens Cafr Fogani bei Karnak gebrochen haben. Dann machen auch wir fort nach Gurna . Noch am Nachmittage wird zu dem nah gelegenen sogen Pallast v Gurna geritten d begonnen die Hieroglyphen dess zu inspiciren. Mit Ernst die schöne Aussicht v dort auf Tempel d Gebirge rings umher genossen (vom Dach herab), die beiden in d Ebne stehenden Memnonskolosse ; drüben d Tempel v Luxor macht sich besonders schön d das sogen Memnonium . - Franke kommt v d Hause des Lloyd erst um Mitternacht mit Abeken zu Hause ohne bei Mangel an Gips e Maske zu Stande gebracht zu haben. - Donnerstag d 12ten Oct 1843 . Früh Morgens geht es wieder zuerst zum Pallast v Gourna , dessen Revision beendet wird. Hauad zerstört daselbst ein Wespennest d Leps wird v einer Wespe an d Nase gestochen, was so aufläuft, daß wir zum Mittag nach Hause reiten, frühstücken d erst um 3 Uhr wieder aufbrechen, um das Ramesseum zu besichtigen. Abeken kommt v Lloyd ’s Hause mit uns zugl dort an. Das Gebäude ist für mich das Schönste in Theben , geistreich d harmonisch. Der umgestürzte d zerborstene Rhamsis - Coloß von enormen Dimensionen; ich klettre hinauf d genieße die schöne Gegend ringsumher. Nachher setzen wir uns Alle auf d Spitze des Pylon d betrachten den Sonnenuntergang. Die Memnonskolosse glänzen röthlich; Medinet Abu , Luxor setzen sich köstlich gegen die violetten Tinten des Gebirgs ab. Die östlichen Berge glühen im zartesten Rosa; dann nach Hause. - Freitag d 13ten Oct 1843 . Wir brechen ziemlich früh auf nach den Königsgräbern, sobald m das Gebirge berührt, empfängt Einen das wüsteste od wildeste Thal, schauerlich einsam aber sehr inerressant. Zuerst in das westl Thal, wo nur 2 beschriebene Gräber sind mit unscheinbaren Brunneneingängen. Dann in das Thal Biban el Moluk , wo wir zuerst das schönste v Allen betrachten, was dem Menephta I angehört. Der treffliche Styl der Hieroglyphen, die erhaltene Pracht der Farben ist ganz außerordentlich; das ganze Grab ist ein Riesenwerk an Arbeit; wir besahen dann noch 4 - 5 Gräber d dachten erst an d Rückweg, als d Sonne schon untergegangen war. - Am Abend vollendete ich meinen Brief an die Mutter, den ich seit lange angefangen, um ihn morgen dem Prisse mitzugeben, der die Leiche von Lloyd nach Cairo bringt; darüber wird es nach 10 Uhr. - Die Fliegen auf unsrem Schiffe sind jetzt eine wahre Plage nd ohne Musketiäre könnte ich es nicht aushalten. Sonnabend d 14ten Oct 1843 . - Wir bleiben den Vormittag zu Hause, weil fast Alle noch Briefe zu schreiben haben, auch Leps schreibt nach Hause. Ich versuche, ein Paar Verse zum morgenden Königs-Geburtstag zu machen, doch will es mir nicht gelingen. Gegen Abend reiten die Weidenbach s d Abeken zum Ramesseum d den Memnons Bildsäulen , um Plätze für die Freudenfeuer des morgenden Tages aufzusuchen; ich gehe bei Sonnenuntergang mit Leps ein wenig aufwärts v unsern Schiffen baden, was wieder herrlich erquickt. - Wie im Fayoum an Weintrauben d Feigen so laben wir uns in Theben an trefflichen Melonen. - Sonntag d 15ten Oct 1843 . Königs Geburtstag. Wir halten etwa um 8 Uhr unsern Gottesdienst, dem Abeken einen Gebetszusatz in Betreff des Königs gibt. Viel Suchen, Kramen d Zuspacken von Sachen d Eßwaaren bis wir endl um 11 Uhr nach dem Rhamesseum aufbrechen, wo wir d Fest feiern wollen; - die Säulenhalle dort ist sehr reinlich d freundlich. Mittags erquickt uns eine Weinkaltschale nebst gebacknen Windbeuteln d Melone; dann wird nach d Kaffee ein Schläfchen gemacht, dann e Spatziergang zu den nahen Memnons Säulen , wo wir mittelst unsrer großen Leiter auf d Schooß klettern d einsehen, daß es zu viel Schwierigkeiten hat, d Feuer auf den Häuptern dieser Kolosse anzuzünden; interressant aber sind die griech d andern Inschriften an d Füßen; der eine Coloß aus mehreren Steinen zusgesetzt . - Zurück zum Tempel, wo Franke mit dem Hinaufziehen von 2 Schiffsladungen Holz auf d Deckplatten des Statuenhofes beschäftigt ist; ich habe unsre 2 Fahnen auf d Pylon zu Seiten der Mittelthüre befestigt. - Wir kommen über all den Vorbereitungen spät zum Essen. Ein Hammel ist dazu ganz gebraten worden; 4 Flaschen Rheinwein werden ausgestochen, wonach dann besonders Max ziemlich lustig wird; Leps brachte mit kurzer Rede d Gesundheit des Königs, ich die der Königin d des K Hauses, Abeken aber die v Onkel Eichh , Humboldt s d Bunsen mit recht guter Rede aus. Später wurden viele Lieder gesungen, überhaupt schloß d Sache heitrer, als sie anfing. Ein Pechbecken zw den Fahnen verlosch leider bald wieder, aber das Feuer des Hofes war großartig d gab dem ganzen Tempel eine köstliche Erleuchtung; treffl nahmen sich die starren Statuen des Hofes aus. Nach 9 Uhr brachen wir nach d Schiffen auf d legten uns um ½ 11 Uhr zu Bette. - Montag d 16ten Oct 1843 . Wir besuchen heut die Tempelbauten bei Medinet Abu ; besonders der sogenannte Pavillon ist sehr interressant; Leps notirt aber nicht viel, weil er heut d Entschluß faßt, womögl morgen aufzubrechen; gestern war unser Bote aus Kenne zurückgekommen, ohne Briefe mitzubringen. - Im großen Tempel essen wir unser Mittag, machen am Nachm noch e Besuch an dem dahinterliegenden Ptolemäertempel, wo Manches abzuklatschen ist nd dann reite ich mit d Weid s zum Schiffe, während Leps mit Ab noch einen Besuch an Prisse d dem hier wohnenden Griechen abstattet; ich nehme heut wieder ein Nilbad. - Dienstag d 17ten Oct 1843 . - Heute Besuch eines Tempels genannt Der Bachari ; dann 2er Gräber von außerordentlicher Ausdehnung (wenigstens das Eine); dann zum Ptolemäertempel , genannt Der el Medine . Hier wird Mittag gegessen; Grab mit der Procession der Könige halb zerstört auf Kalkputz in unscheinbarem Grabe; wir beschließen, es zu versuchen den Putz abzulösen d Ernst reitet nach Hause um zu diesem Zwecke einen Meißel, Kafaße d Papier zu holen; mit diesem zerstörenden Geschäfte sind wir bis zum Sonnenuntergang beschäftigt, ohne es vollenden zu können, d so kommen wir heut noch nicht fort. - Mittwoch d 18ten Oct 1843 . Früh wird wieder zum Grabe hinter Deir el Medine geritten d der übrige Theil d Wand, leider sehr zerstört abgenommen; dann besieht Leps noch eine Inschrift an d Tempel v Medinet Abu ; ferner wird noch e Grab mit einer äthiopischen Procession aufgesucht, wonach wir gegen Mittag zur Barke zurückkehren d Theben für jetzt Lebewohl sagen. Abfahrt um 12 Uhr etwa. Mr Prisse ist mit d Leiche v Lloyd erst gestern Abend abgefahren d hat meinen Brief an d Mutter nebst Andren von Leps , den Weid ’s d Franke mitgenommen. - Unser Weg geht jetzt auf Erment ( Hermontis ) los. Ich sitze unterdessen unter meiner Musketiäre d ergänze dies Tagebuch. Die Fliegen außen auf unsrem Schiffe sind unglaublich widerwärtig; trotz Franke s Wegfangen ist ihre Zahl Legion. - Eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang kommen wir nach Erment , d gehen noch schnell zu dem mehr als ¼ Stunde entfernten Tempel der zw mächtigen Ruinenhügeln liegt d zur Hälfte mit Ziegelgebäuden umbaut ist. Der Tempel ist sehr klein vom Ptolemaeus Caesarea gebaut; etwa 5 - 6 Säulen des Vorhofes stehend noch mit korinthisch egypt Capitäl versehen. - Zu große Dunkelheit verhindert Leps an gründlicher Revision; dann zurück nach d Schiffe, d zum Abendessen trinken wir e Flasche Wein mit Abeken eingedenk der heut geschlagenen Schlacht b Leipzig d Leps Mutter Geburtstag. Spät lese ich d Abeken aus Schiller Gedichten vor. Wir müssen d Nacht liegen bleiben, weil kein Wind ist. Am Nachm um 3 Uhr ist es 26° Wärme. Donnerstag d 19ten Oct 1843 . Mit Tagesgrauen fahren wir langsam flußaufwärts gegen Esne zu, wieder ohne Wind an mächtigen Durrhafeldern entlang. Noch im Laufe des Vormittags stellt sich ein angenehmer gleichmäßiger Wind ein, der unsre Fahrt sehr fördern hilft. Man merkt jetzt schon eine bedeutende Verengung des Nilthals; der Strom hält sich gleichmäßig in der Mitte desselben. Seltsames Vorschieben der lybischen Wüste durch die Felsinseln von Gebelen , die sich malerisch wie aus den Fluthen aufheben. Abbrechen der Inseln durch Unterspülung des Stromes. Heut sehen wir in d Entfernung das erste Krokodill. Die halb sandige Insel auf der es lag war so weit, daß wir Alle uneinig waren ob es wirklich e Thier od ein Baumstamm sei. Durch d Abschießen einer Flinte wurden wir überzeugt; das lange schwarze Ding warf sich empor d lief in den Strom hinein. Nachmittags 4 Uhr etwa näherten wir uns Esne ; Ein Landhaus oder Schloß von Mehemed Ali sah freundlich hinter großen Sykomoren hervor, grade wie bei uns von Ferne ein Schloß aus einem Park schaut. - Um ½ 5 Uhr etwa landeten wir an der letzten etwas größeren Stadt Egypten s, die auf ziemlich hohen Erdhügeln liegt, von dem Fluß aber sehr zu leiden scheint. Wir gingen gleich zu der auf dem Markt hieselbst liegenden d gänzlich umbauten Säulenhalle aus Ptolemäerzeit, die im Innern durch den Pascha bis auf d Grund ausgegraben war, wodurch sie sich sehr stattlich, wenn auch düster ausnahm; angenehm war sie wegen des Geruchs verwesender Hunde d Katzen, wie Staubes halber nicht. Mehr zog es mich auf den kleinen aber sehr wegsamen Markt; ein schwarzes nicht übles Mädchen fiel mir auf; auch in d Caffee, wo ich mit Joseph , Franke d Ernst eine Tasse trank ein ganz junges Mädchen, was von sich d Andern schon zu ihrem späteren Handwerk gut angeleitet wurde; ein Militär, davon es hier viel zu geben scheint, trieb Spaß mit ihr. Ein Faxenmacher hatte einen Kreis v Zuschauern d Lachern um sich; Leps bekam im Tempel Besuch v e Griechen Leonidas , den wir einmal bei H Anastasi gesehen, d der sich als Ingenieur dem Pascha vermiethet zu haben schien. Nach d Abendessen macht Leps einen Besuch beim Mudir; die Andern gehen auf d Bazar wo ich ihnen mit Abeken nachkomme; wir genießen 5 Tassen Kaffee d 1 Tschischa für ½ p (1 hl ); dann zur Barke, wo mit obigem Griechen Thee getrunken wird; Ernst , Max d Franke lassen sich unterdessen zu Tänzerinnen führen d etwas vortanzen, wovon sie denn sehr befriedigt heimkehren. - Freitag d 20ten Oct 1843 . Heut früh machen wir auf einer kleinen Barke hinüber auf d andre Seite (die arab Seite) wo Contra Laton liegt; doch finden wir von dem hier gewesenen kl Tempel nur wenige Steine, wo kein vollständiger Königsname darauf zu finden ist. Um 11 Uhr etwa sind wir zurück d gehen dann bis zum Mittag noch in d Halle von Esne . - Am Nachm wollten wir e Exkursion zu einem 1 ½ St entfernten Tempel machen, doch geben wir d Sache auf, da er im Wasser liegen soll, d auch fast nichts mehr v ihm vorhanden ist. - Jetzt ist es etwa ½ 5 Uhr, die Andern sind im Tempel d klatschen ab; ich schreibe Tagebuch. Nachher mit Jouseph zu Tänzerinnen, 2 sehr hübschen Mädchen, davon besonders Eine für mich ein außerordentliches anziehendes Gesicht hat. Wir machen mit Abeken am Abend noch einmal hinaus d lassen uns die allerdings sehr lasciven Tänze vortanzen; doch fehlt es nicht an Grazie d Anmuth. Auf d Dauer wurde mir d Sache ein wenig langweilig d um ½ 11 Uhr drückten wir uns. - Sonnabend d 21ten Oct 1843 . Mit Sonnenaufgang fahren wir von Esne ab gegen Edfou zu. - Heut Morgen waren etwa 17° Wärme; Mittags jetzt meist 24 bis 26°. - Gegen Mittag kamen wir auf dem linken Nilufer nach Bassalie , woselbst die letzte egypt Pyram befindlich. Wir sahen das kleine, dreistufige Ding etwa ¼ Stunde vom Nil, durch einen Canal d Überschwemmungswasser v uns getrennt. Leps d ich schwammen durch d Canal d wateten durch d Sumpf d so kamen wir Beide nach d Wüstenterrain. Die Pyr ist v muschlichem Kalkstein der hier noch ansteht, während die gegenüberliegende Seite des Nils schon Sandstein zeigt, dessen Plateau niedriger, die Farbe fahler d todter ist. Die Pyr ist schwerlich je zur Bekleidung gekommen; das Todtenfeld, was wir darum zu sehen glaubten, war nach näherer Besichtigung nur scheinbar. - Die Seitenlinien der Pyr höchstens 60°. - Nach dieser Exkursion schifften wir ein wenig aufwärts auf derselben Seite bis nach Kom el achmar , wo sich Grotten befinden. Doch hieß es, daß sowohl e Canal als bedeutendes Überschwemmungswasser den Weg dorthin unzugänglich machten, d so gaben wir es auf; wir sahen hier Ricinuspflanzen in der Durrhaeinfassung wachsen d erfreuten uns der hübschen Blüthen d Früchte. Jetzt fuhren wir zur rechten Flußseite hinüber nach dem alten Eletyia ( nach d Franz El Kab , nach Prokesch Beni El Lale ); wir gingen noch am Abend nach d großen Ziegelummauerung, die sehr zerstörte Tempelüberreste umschließt. Unter diesen Überresten suchten wir nach Königsringen d die wichtigsten wurden aufgefunden; endl trieb uns d Dunkelheit zur nahen Barke zurück; in dem Gebirge sieht man e große Anzahl v Grotten. - Sonntag d 22ten Oct 1843 . Der Gottesdienst wird heut sehr früh gehalten weil Leps d Abeken d nachher auch ich zur Besichtigung der Grotten sich aufmachen. - Während die beiden Ersteren sich nach einem entfernteren Tempel sich begeben, wandre ich quär durch die Ziegelummauerung nach d Gebirge d besichtige die darin eingehauenen vielen d interressanten Gräber, die z Theil aus d Hyksos Zeit zum Theil ein wenig später sich herdatiren mögen, d (wenigstens durch Menschenhände) wenig zerstört in dem Sandstein eine scharfe Zeichnung zeigen; sie erinnern sehr im Styl der Hieroglyphen an die Gräber v Beni Hassan . Ich durchwandre in der luftigen, obgl heißen Sonne ganz allein das Sandsteingebirge, schaue hinten in ein einsames Thal hinab, wo ein isolirter Fels eigenthümlich aus d Tiefe aufragt, finde aber doch eigentlich keinen ganz malerischen Punkt zum Zeichnen, d setze mich endl in ein Grab, wo ich eine freundliche Aussicht in d Nilthal d die weite Ausbauchung des Wüstenplateaus, worin Eletyia liegt, vor mir habe, während ich behaglich meine Pfeife rauche d d Schweiß v d Stirne wische. Hier saß ich etwa 1 Stunde, d dann hörte ich d Stimmen von Abeken d Leps mit denen ich v nun ab in d Gräbern zusblieb Mittag aß d am Nachm abklatschen half. Die Sonne war unter ehe wir es dachten; interress wurde ihr Untergang durch die Wolkengebilde rings umher, die spät Abends vielfaches Wetterleuchten zeigten. Noch im Dunkeln badeten wir uns im Nil, an so reißender Stelle, daß wir uns, halb im Wasser kaum stehend erhalten konnten; Ab , bis zu d Knien darin, fiel um d rief Hülfe, weil er glaubte nicht aufstehen zu können. - Montag d 23ten Oct 1843 . Ernst nimmt die alte Stadt Eletyia , bei d Arabern El Kab genannt heut mit d Cam lucida auf, Max zeichnet auf d Barke d ich reite mit Ab d Leps weit in d Thal hinein, wo ein kleiner Tempel v Amenophis III erbaut, besichtigt wird; dann kehren wir zu d Gräbern zurück, nachdem ich zuvor noch allein nördl v d alten Stadt geritten bin, um einen fast ganz zerstörten Tempel d einen eigenthümlich ausgearbeiteten isolirten Fels dann aber andre Grottenlöcher zu besichtigen. Nach d Zurückkehren zu Leps klatsche ich in Gemeinschaft mit d langen Kavaß fleißig ab, worin mich Leps zuletzt ablöst; dann geht es noch einmal zu dem Tempel in d Ummauerung d , schon im Dunkeln, wieder ins Nilbad, wo wir eine bessere d ruhigere Stelle finden, als gestern; Furcht des Schiffers vor den Crokodillen (Sempsach), die uns aber nicht irre macht; in der Ferne wieder Wetterleuchten. - Wir fahren noch am Abend von Eleityia ab, d liegen am Morgen früh des Dienstag d 24ten Oct 1843 vor dem einige Stunden v dort entfernten Edfu ( Hermopolis Magna ). Nach d Frühstück spatzieren wir nach dem ¼ Stunde entfernten kl Städtchen oder Flecken, lassen uns durch einen Kanal tragen d kommen dann zu den schon von Fern erblickten mächtigen Pylonen, die riesenhaft aufragen. Das Dorf ist rings um den Tempel d über d Tempel gebaut d gekleckst; nur in den höchst stattlichen Säulenvorhof d in die daranstoßende Säulenhalle von 18 Säulen kann man dringen d auch von diesen sehen nicht viel mehr als die Capitäler aus dem Schutt. Der Tempel ist von den Ptolemäern erbaut; die Säulen mit ihren mannichfaltigen Kapitälen machen auf mich einen recht imposanten Anblick; überhaupt ist es ein riesenhafter Tempel. Schöne d weite Aussicht v d Höhe der Pylonen, nachher Besichtigung des kleinen schmutzigen Typhoniums, was südwärts v großen Tempel liegt; 3 stinkende Rindviehskelette machten d Aufenthalt hierin nicht sehr angenehm. Um Mittag in enormer Sonnengluth zurückgegangen d dann unser Essen, statt auf d Fliegenbarke unter einer schattigen Sykomore am Ufer eingenommen, wo denn Abeken zum Nachtisch aus Göthe s Gedichten vorlas. Um 2 Uhr etwa habe ich in d Cajüte 24 ½° Hitze; wir fahren jetzt weiter aufwärts nach Gebel Silsilis . - Die Sonne geht jetzt um 5 Uhr 37 Min unter d auf um 6 Uhr 22 ½ Min; also Tageslänge 11 St 15 M . Wir fahren heut bis spät in die Nacht. Mittwoch d 25ten Oct 1843 . Nachdem wir bis circa 11 Uhr in d Nacht gefahren waren, fanden wir uns heut Morgen noch vor dem Engpaß des Gebel Silsilis , wo der Nil sehr schmal zwischen mittelmäßig hohen Sandsteinfelsen wieder sich Bahn macht, hier sind die bedeutenden Steinbrüche der alten Egypter für die Thebanischen d andren Tempel Oberegyptens, die fast ohne Unterschied mit diesem Material gebaut sind. Zwischen großen Felsblöcken vor einer Speos mit vielen Steelen legen wir unsre Barken; die Schiffsmannschaft ist heut unkenntlich ausgeputzt, da gestern der Rhamadan zu Ende ging d heut Festtag ist; sie hat einen Hammel d Geld von uns geschenkt bekommen, alle unsre Mohammed Diener aber Geld. - Außer der Speos finden sich auf dieser linken Flußseite noch viele beschriebene Grotten, meist aus der 18ten d 19ten Dynastie; in einigen nebeneinanderliegenden ward unser Mittag eingenommen, dicht zu unsern Füßen der Nil, drüben die markirten d scharf bearbeiteten Steinbrüche, kühl d luftig war es uns sehr wohl zu Muthe. Nachmittag machten wir noch weiter hinauf, d fanden noch mehrere Felsnischen mit Steelen inwendig, davor zur Seite egypt Säulen die den Architrav trugen. Der Punkt war sehr romantisch d malerisch. Wildes Akaziendorngebüsch wucherte neben hohem Grase zwischen den Blöcken zu den Tempelchen auf; ein schwarz in d Wasser liegender ungeheurer Felsblock davor bildete einen natürlichen Altan, nach d Lande zu etwas gesenkt; die Abendsonne vergoldete die Felswände drüben d gab selbst dem Sandstein glühende Farben. Es war prächtig, hier zu sitzen; die morschen, halb zerfallenen Tempelchen d nicht weit davon stehende isolirte Felsen waren außerordentlich malerisch. Mit Sonnenuntergang gingen wir zu den Barken zurück d fuhren noch am Abend durch den Felspaß d bis 11 Uhr etwa zu den Ruinen von Koum Ombos , wo wir uns am Morgen des Donnerstag d 26ten Oct 1843 liegend fanden; heut früh fuhren wir erst noch ein klein wenig aufwärts d landeten dann oberhalb der von dem Wasser schon zum Theil weggeschwemmten Tempelreste. Der Strom wirft sich an dieß Ufer d droht in einigen Jahrzehnten auch dem noch im tiefen Sande stehenden schönen Tempel den Untergang. Eine hohe Umfassungsmauer von Nilziegeln schließt die Tempelüberreste ein, die nah am Wüstenrande isolirt v jedem Dorf liegen. Sie bilden nun malerische Ruinen; die Säulenhalle vorn ragt noch am meisten aus d Sande auf, der hintere Theil des Tempels nur mit d obersten Theile. Die Proportionen, Säulen, Hieroglyphen d Darstellungen dieses Ptolemäertempels sind nach meinem Geschmack die besten, die ich bis jetzt gesehen; er ist eine Art v Doppeltempel; ein andrer Tempel, ein Typhonium liegt bis auf 1 Mauerstück in Trümmern, d die Blöcke liegen in wilder Unordnung den Abhang hinab in d Fluß. Ein riesenhaftes Thor ist zur Hälfte dem Fluß ein Raub geworden, die andre Seite steht wie ein Marktthurm am Ufer. - Wir aßen wieder im Sande der Säulenhalle d ich machte mein Schläfchen dort, wie überall ward fleißig abgeklatscht. Schöne Aussicht von d Zinne des Tempels d von der Ziegelmauer der Umfassung. D Land hat einen ganz andern Charakter seit Silsilis ; die Wüste läßt nur schmalen Feldern d bebauten Inseln Raum; dabei ist ihr Plateau niedriger als sonst; Palmgruppen beleben wie sonst; die Dörfer liegen kahl d einsam auf dem niedrigen Wüstenvorlande. Leises Gewölk überzog heut besonders am Nachm d Himmel ein seltner Anblick; überhaupt sehen wir jetzt fast täglich Wolken. - Abends noch gebadet, wobei der tiefe Nilschlamm viel Spaß machte. - Wir fahren nach d Abendessen noch bis 10 Uhr mit gutem Winde stromaufwärts. Freitag d 27ten Oct 1843 . Vor Tagesanbruch lichten wir die Segel, die Gegend ist sehr interressant; d Nil v grünen Inseln durchbrochen; die Ufer mit Palmen, Durrha, d anderen feinen Laubbäumen besetzt; bisweilen rückt d Wüste bis ganz an d Fluß. Sagien tönen einförmig ins Ohr, da das Vieh hier schon reichlicher zu werden anfängt d nicht v d Seuche gelitten hat. Scheinbar rückt bisweilen röthlicher Granit unter den Sand od Kalkstein, meist aber bleibt die Sandsteinformation; einzelne Berge d Kuppen in gewaltigen Blöcken zerklaffend geben Wechsel der Landschaft. Wir landen eine halbe Stunde zur Rechten, wo uns eine Schaale gewiesen wird mit e Ptolemäer Namen. Gruppen der Dorfbewohner, meist schon Berber, schwarzbraun; die Knaben nackt blos mit e Bindfaden um den Unterleib; die Mädchen mit gefranzten Schurz, die Haar wie gedrehte Stricke vorn mützenartig, hinten in einem Leinwandsack; junges halbwachsenes Mädchen mit dem Kinde auf der Hüfte. Die Frauen bekleidet, aber d Gesicht unverhüllt; die Männer z Theil nackt bloß mit einem Schurz an dem Leibstrick v hinten nach vorn übergezogen, z Theil in weiße d blaue Gewänder mit Spießen; die Frauen d Mädchen mit Ketten, Nasenringen, Ohrringen, Armbändern behangen. - Wir werden bald in Assuan sein. Und so war’s: In einer halben Stunde sahen wir vor uns Felsblöcke glänzend aus der Fluth ragen; rechts hoch oben auf einem Gipfel der lybischen Wüste glänzte ein Schechgrab, vor uns lag die mit Datteln bewachsene Insel Elephantine , links ragte die Moschee v Assuan . Tiefer aufwärts lagen die malerischen Ruinen der sarazenischen Syene d rechts die steile Mauer auf Eleph ; dazwischen in dem Fluß Felsblöcke; es war wie ein Felsenthor, was sich aufthat, ein schöner großartiger Anblick. - Wir landeten zw vielen Barken vor Assuan ; Jussuf ward nach Briefen zum Kadi geschickt; indessen man denke die Dummheit! -, dieser hatte das vor etwa 6 Tagen angekommene Briefpaket gestern nach Kenneh zurückgeschickt; der Bey, ein schöner junger Mann d der Kadi, ein alter schuftiger Kerl (Sklavenhändler) mit ihrer Begleitung kommt, um uns e Besuch zu machen. Für 100 P wird ein expresser Bote nach Kenneh zurückgeschickt, den wir hier nun leider abwarten müssen. -Am Nachm gehe ich mit Ernst d Abeken etwas aufwärts unter aufquellenden Granitfelsen d Dattelbäumen d zeichne die Aussicht auf Eleph d die Ruinen von Syene . Dann nach Hause d gegen Abend noch einmal mit Weidenbach s d Abeken spatzieren gegangen über die Ruinen v Syene , von wo aus wir den größten Theil der Chatarakt-Inseln überschauen konnten. Von hier weiter auf einen andern Berg, wo von einem arab Wachtthurm die Gegend noch großartiger vor uns lag. Zw d Felseninseln hindurch bahnte d Wasser sich d Weg. Auf d Seiten durchbrach der Rosengranit den schwarz gebrannten Sandstein. Gegenüber die lybische mit weißem festen Sande bedeckte Wüste; Bei untergehender Sonne kehrten wir nach d Schiffen zurück. Wir werden nun eine od wahrsch 2 andre Barken nehmen müssen d wollen morgen etwas aufwärts der Stadt die Sachen ausladen lassen d 1 - 2 Tage unter Zelten kampiren. - Es fangen hier schon unzählige Schwierigkeiten des Weiterkommens an. Keiner weiß, ob man mit Barken über die oberen Katarakte kommen kann. Auch d Landtransport hat unzählige Hindernisse. Achmet Pascha ’s Tod, wahrsch durch Vergiftung oben in Kartum bestätigt sich hier; er war dem alten Meh Ali zu mächtig, kam trotz wiederholter Befehle desselben nicht, d so hat die Sache der Schech der hergeschickten Arnauten wahrsch bewerkstelligt; Achmet Pascha sollte ein tüchtiger Mann sein d wir hatten viele Empfehlungen an ihn; wer ihn ersetzt, weiß man noch nicht. - Abends köstlicher Mondschein. - Sonnabend d 28ten Oct 1843 . Heut früh mit Leps Besichtigung des Platzes, wo wir unsre Zelte aufschlagen wollen; wir treffen auf d Wege Abeken d kehren gemeinsam zurück, dann werden die Schiffe nach diesem Ort hingeschickt. Der übrige Tag vergeht mit Auspacken d der Sachen, Aufschlagen der Zelte, die malerisch von der einen Hälfte mit Palmen umgeben sind, auf d andern Hälfte aber nach dem Fluß offen liegen; die Insel Elephantine vor uns; es ist höchst reizend. Wir packen fast sämmtliche Sachen um, weil wir für unsre nubische Reise eine möglichst strenge Auswahl treffen wollen; noch wissen wir nicht recht, wie wir unser Fortkommen einrichten. - Unsern Caffee nehmen wir im Schatten d Palmen. Die Abende d Nächte fangen wieder an sehr kühl zu werden, die Tage dagegen heißer. Sonntag d 29ten Oct 1843 . Wir machen heut einen Ausflug nach Philae . Nachdem mancherlei geordnet d gepackt, ich ein wenig gezeichnet habe d Leps mit Ab dem Bey einen Besuch gemacht, brechen wir Alle, außer Ernst d Jousef zu Esel gen Philae auf. Bei unserm Ausritt durch d Vorstadt kam uns interressanterweise ein Zug v Sklaven entgegen; 4 zarte Mädchen auf ebenso viel Dromedaren, dann etwa 10 - 12 Schwarze (Mädchen) d Knaben; - die eine Abyssinierin war sehr nett; die Tracht der eng geringelten Haare steht ihnen sehr gut; sie waren in leinene Tücher gewickelt, mehrere Negerinnen hatten nur ihren Gürtelschurz v Franzen. Wir ritten über die ausgedehnten arabischen Ruinen von Syene , über den enormen Kirchhof, der sich daran schließt d der eine Menge Täfelchen mit kufischen Inschriften enthält, dann auf breitem Wege durch die steinigte mit Granit d Sandsteinen, bedeckte Wüste; es sieht aus, als wären die Berge zusammengefugt, denn sie bestehen verhältnismäßig aus kleinen Brocken d Stücken, die selten wie gewachsener Fels aussehen. Nach 1 kl Stunde bog sich der Weg zum Nile hinab, d zwischen d öden Gestein lag unten ein freundliches Dorf mit Palmen d 1 gr Sykomore mitten an den Katarakten. Es standen hier Barken, um nach Philae , was sehr nah ist, hinüberzuschiffen. Bettelnde Jungen umringten uns d verlangten Bakschisch, wir warteten hier eine Weile d aßen Datteln, ergötzten uns an der Aussicht auf die Felseninseln des Flusses; schickten dann unsre Esel um d Gebirge herum, während wir selbst zu Fuß dicht am Flusse über die Blöcke unsren malerischen d interress Weg nahmen. Gleich hinter d Dorfe wurden wir der Säulen d Tempel v Philae ansichtig die sich klar in d blauen Luft abzeichneten. An vielen Felsblöcken des Flusses bemerkten wir eingegrabene Steelen mit Figuren d Hieroglyphen. Abermals warteten wir Philae gegenüber unter e großen schattigen Sykomore auf die nachkommenden Esel d schifften dann zur grün umrandeten freundlichen Insel. Mittagmahl oben auf d großen Tempel; dann während Leps Hieroglyphen studirt, besah ich mit Abeken die Ruinen der Insel; 2 maliger Einbruch v Abeken in den Nilsteinruinen der späteren Zeiten, das 2te mal sehr komisch brach er durch e Gewölbe d verschwand in unendlichem Staube. Dann versuchte ich zu zeichnen, wurde aber nicht ganz fertig; 2 Weiber die auf Holzklötzen über d Fluß nach d Insel schwimmen, ihre Sachen auf d Kopf. Dann Kaffee getrunken auf der Terrasse des offnen Tempelchens d uns an der reizenden Stille des Wassers, der Felsen des Grüns der Palmen ergötzt; Phylae ist ohne Zweifel der köstlichste Punkt Egypten s; stromab d Blick auf d Katarakten, ringsum auf emporgethürmte Felsen. Nun fuhren wir in unsrer kl Barke bis zu dem Dorf zurück, wo zuerst die Barken standen. Der Theil der Catarakten bis hieher ist sehr unbedeutend, fast nur, daß m zw Felsen hinfährt. Aber d Rückblick auf d Insel auf die v d sinkenden Sonne beleuchtete Wüste war köstlich. Im Dorfe besteigen wir wieder unsre Esel d kommen bis auf Franke , der 2 mal herabfiel, ohne sich zu beschädigen, glücklich an d Feuern unsrer Sklavinnen vorbei, bei unsern Zelten an, wo uns d Abendbrod sehr wohl schmeckte. Montag d 30ten Oct 1843 . Heut früh Besuch der Sklavinnen mit Leps d Abeken ; die hübsche Abyss hat ungemein viel Ähnlichkeit mit Julchen Eichhorn geb Schelling ; sie ist sehr niedlich d noch ganz jung, eine aufblühende Knospe, in d Farbe dunkelbraun. Häßliche, aber hübsch gewachsene, nackte Negerinnen backten Brod; im Ganzen war Alles sehr munter; wir kauften den Männern, die den Transport gebracht hatten, einige Täschchen ab. - Das Umpacken d Aussuchen unsrer Sachen hat heut s Fortgang, es wird eine ganze Menge ausgemerzt. Gegen Mittag hat Leps e Besuch vom Bey, wo er denn die Fortsetzung unsrer Reise definitiv bestimmt. Wir gehen auf e Barke auf d Nil bis nach Korusko , dann 8 Tage durch die Wüste, wo wir dann wieder den Nil berühren d uns später wieder einschiffen d zu Fluß bis Kartum kommen; die Reise würde so auf schnellste Weise gemacht d wir würden binnen etwas mehr als 1 Monat nach Kartum kommen können. - Unser Mittag nehmen wir unter d Palmen ein. Die Hitze ist heut sehr bedeutend, wir haben im Schatten gegen 4 Uhr 30°; im Zelte 32°. - Unsern Abendkaffee d Thee nehmen wir im köstlichen Mondschein außen sitzend ein; der Abend ist sehr still, nicht ein Blättchen bewegt sich. Dienstag d 31ten Oct 1843 . Während Leps mit Max auf eine Hieroglyphenjagd in die Steinbrüche reitet, bleibe ich zu Hause, um das Instrument v Abeken , wovon das Diopterkreuz zerrissen war, in Ordnung zu bringen. Wir haben heut, seit frühem Morgen schon den seltenen Anblick eines bewölkten Himmels, fast zum erstenmal in Egypten . Die Gegend verliert ungemein durch die Abwesenheit der grellen Lichter d Schatten. Am Nachm Windhose die durch m Zelt geht. Abeken packt heut aus seiner Barke aus, weil er sie gemäß unsrem jetzigen Plane aufgeben will; immer bleibt das Briefpaket noch aus, was wir täglich mit Schmerzen erwarten. Abeken läßt sich heut etwa 4 Stück Dromedare vorreiten, nett d schlank gebaute Thiere. Unser kleines Sklavenlager ganz in d Nähe hat gestern viel Fantasia auf der tarabuka gemacht. - NB Wir haben für unsre große Barke monatlich 1500 p bezahlt, Abeken wenn ich nicht irre für die seine 800 p . - Heut haben wir einen neuen Diener, einen unsrer Wächter, angenommen, Namens Ibrahim , der ein williger d vernünftiger Bursche zu sein scheint. Am Nachmittage hatten wir e interressantes Schauspiel, daß das jenseit Gewölk sich zuszog , sich mit dem diesseitigen vermischte d bei untergehender Sonne die wunderbarsten Farben zeigte; eine blaue Öffnung schwebte noch über d Catarakte umsäumt von d glänzenden Rändern der anschließenden Wolken; die pupurne Wolke triefte scheinbar v purpurnem Regen. Aber das schöne Schauspiel war e Vorspiel zu bedeutenderem. Die vereinigte Wolke gab uns jetzt Blitze auf Blitze, die durch Unaufhörlichkeit d Helle höchst großartig waren. Zugl begann e 2tes Gewitter heftig im Norden zu wüthen. Wir sahen am Abend bei etwas schwülem Wetter diesem Kampf der Elemente mit Vergnügen zu. Um ½ 9 Uhr aber drehte sich plötzlich der Wind, das nördl d südl Gewitter stieß zus , d kehrte sich gegen uns um. Jetzt eilten wir, unsre umherstehenden Kisten gegen Regen möglichst zu schützen; heftiger Wind rüttelte die Zelte, doch schien die Furcht für heut umsonst zu sein; außer wenigen Tropfen fiel kein Regen d in Abeken s Zelte legte ich mich mit ihm um ¼ 10 Uhr zu Bett. - Nach d Mittagstisch trank ich mit Jussuf in einem ordinären Caffee Busa, ein Getränk aus Getreide was wie verdünnter d gesäuerter Brodteig schmeckt, für mich seiner Consistenz wegen nicht grade angenehm. - Bei d Zuspacken der Sachen fällt mir heut Abend meine Brille aus d Tasche, die nicht zu finden ist, was mich sehr unglücklich macht. Mittwoch d 1ten Nov 1843 . Heut früh im Dunkel etwa um ¼ 4 Uhr hatte sich das gestrige Gewitter bis zu uns völlig heraufgezogen, Blitze d Donner rollte, endl kam d Regen d wenn auch nicht mit großer Heftigkeit, hielt er doch etwa 2 Stunden an d jetzt wo es halb 10 Uhr ist, ist d Himmel noch trübe, von Zeit zu Zeit regnet es, rings umher stehen Gewitter; die Temperatur ist etwa 16°; die Sonne hat noch nicht durch d Gewölk brechen können; es ist einem unbehaglich zu Muthe. - Viel Freude macht es mir, daß ich heut früh meine Brille unversehrt wiederfinde; seltsamer Charakter des sonnenlosen Egypten s! Der ganze Tag ist heut trübe d regnicht d kalt, die Erde feucht. Ich bin in meinem Zelte heut ziemlich müßig; die Kameele für hier zurückzulassende Sachen kommen d 9 Stück werden damit nach d Stadt hin beladen. Am Nachm lese ich ein wenig im Tasso d dann gehe ich mit Abeken d Leps nach d Ruinen der Syene spatzieren. Auf d Rückwege besuchen wir das Sklavenlager. Die armen Kleinen saßen in ihre Tücher gewickelt da; mein Julchen bekam auf meinen Wunsch v Leps ein 4 Piasterstück, die Schwarzen backten wieder Brod; es wurde uns eine glückliche Reise prophezeit d wir vergnügten uns ein ganzes Weilchen bei ihnen. Dann zu unsren Zelten d für morgen früh werden die Cameele zum Aufbruch nach Phylae bestellt. Heut Abend nach d Essen machen wir Turnkünste, die uns sehr belustigen, dann spiele ich einmal wieder mit Abeken bis 10 Uhr Schach 2 Parthien; sehr müde zu Bett. Gegen Abend heitert sich der Himmel doch so auf, daß wir hoffen können, die Nacht ohne Regen zuzubringen. - Donnerstag d 2ten Nov 1843 . Heut früh Aufbruch nach Phylae . 23 Kameele werden werden mit unsern Sachen beladen, d dann reiten wir am Sklavenlager vorbei den schon bekannten Weg nach dem Dorfe vor Phylae ; ich reite mit Abeken zusammen d wir treffen Leps d Ernst schon in der dort liegenden geräumigen Barke; mit dieser (der wir bis Korusko 600 p geben) schiffen wir durch die letzten Catarakten mit großer Mühe nach d Landungsplatz gegenüber Phylä . Sehr interressant das Arbeiten der dunklen nubischen Mannschaft in d Strömung zwischen d auf d Felsen. Nun wird d Barke mit den inzwischen angekommenen Sachen beladen d etwa um ½ 5 Uhr Nachm fahren wir über nach d Insel. Abeken hat sich einen kleinen Nachen genommen (wofür er 100 p zahlen soll), da er in unserm Schiffe keinen rechten Platz findet. - Das Wetter ist heut wieder warm d schön, doch d Luft im Ganzen noch immer abgekühlt. - Wir haben uns in d Barke wie auf unsrer letzten eingerichtet, d finden uns ja ganz behaglich. - Der Abend war sehr schön, die Luft still d mondhell, wenngleich etwas feucht. Abends sah ich dem Schachspielen v Leps d Abeken zu, wo wir manchen Spaß hatten. - Um ½ 11 Uhr zu Bett. Freitag d 3ten Nov 1843 . Wir begeben uns heut früh an die Arbeit, d zwar Max an das Ausmessen der Fronten der beiden Hauptpylonen um sie zu zeichnen, Ernst d ich aber an das Abklatschen der unzähligen griech Inschriften auf denselben; wir essen Mittag in einer der Kammern neben der Terrasse vor dem offnen Tempel wo unsre Schiffe liegen. Abendessen auf unserm Schiffe, wo Abeken jetzt immer mit ißt. Nach dem Abendessen spielt wieder Leps d Abeken Schach; um ½ 10 Uhr etwa heißt es, unser Bote mit den Briefen sei gekommen; Ab ’s Barke wird hinübergeschickt, ihn zu holen, unsre Freude ist groß. Jetzt kommt er endlich d was bringt er, einen dummen Brief vom engl Consul Walen d unsrem Vicekonsul Bockty aus Cairo , woraus wir erfahren, daß unsre Briefschaften an unsren Agenten nach Kenne geschickt sind d zwar am 11ten Oct; unser jetziger Expresser war aber gar nicht nach Kenne gekommen, sondern hatte den einzelnen Brief vorher aufgefaßt d uns gebracht, das war eine große Widerwärtigkeit; nach vielem Hin-d Herreden, wo schon Jussuf beinah so weit war, selbst nach Kenne zu gehen, beschließen wir, lieber noch einen Expressen nach Kenne zu schicken, der uns nach Korusko nachkommen soll. - Das Wetter ist heut wieder sehr bewölkt, so daß ich beinah schon glaubte, es möchte wieder e Gewitter kommen; im Schatten sehr kühl, die Sonne heiß. - Es kann im Schatten kaum am Mittag 24° gewesen sein. - Sonnabend d 4ten Nov 1843 . Ernst d ich bleiben bei unsrer Arbeit des Abklatschens d zwar eine sehr interress Inschrift am Isistempel , wo hieroglyphisch d hieratisch eine lange Geschichte eingegraben ist, die von den späteren großen Hieroglyphen überschnitten erscheint. Der Himmel ist im Allgem wolkig d das Wetter kühl wie gestern. Abends kommt Jussuf v Assuan zurück, der d Sache mit d Boten nach Kenne besorgt hat; nun erfahren wir, daß d Bote 16 Tage d 160 Piaster verlangt; ein neuer Schreckschuß. Noch am Abend schicken wir Syrian nach Assuan um d Boten zurückzuhalten d einen unsrer Diener zu schicken. Ich spiele am Abend mit Leps 2 Parthien Schach, die ich gewinne. Sonntag d 5ten Nov 1843 . Syrian kommt heut früh zurück, mit der Nachricht, daß d Bote schon nach Kenne abgegangen sei d so ergeben wir uns denn in unser Schicksal mit d Briefen. Wir wollen bis Korusko langsam gehen, so daß uns die Briefe dort noch einholen können. Während Leps heut mit Max nebenliegende Inseln revidirt, zeichne ich d Ernst Ansichten der Insel, um 11 Uhr Gottesdienst, dann Essen d nachher vollende ich d Zeichnung, während Leps d Ab nach Insel Bitsche hinüber ist. Wenn sie zurückkommen, wollen wir abreisen. - Heut wollen wir ein Fest feiern wegen Antritts unserer Nubischen Reise, auf daß sie glücklich v Statten gehe. - Aus unsrer heutegen Abreise wird nichts, weil unser Reis ohne um Erlaubniß zu fragen nach Assuan gegangen d nicht zurückgekehrt ist, wir schieben also auch unser Weintrinken auf. - Montag d 6ten Nov 1843 . Da unser Reis noch nicht da ist, gehen wir wieder an unsre alten Geschäfte, ich mit Ernst zusammen an das Abklatschen. So kommt die Zeit bis zum Nachmittag heran; der Reis ist inzwischen zurückgekehrt, wir bereiten uns abzufahren. Einen Contrakt über d Barke, den d Rothrock Kadi uns geschickt wird ununterschrieben zurückgesendet d dann machen wir fort etwa um 3 Uhr Nachm . Bald sehen wir die Insel Phylae mit ihren malerischen Tempelresten mitten im Strom hinter uns liegen, ein schöner Anblick; die große Felseninsel Bitsche wird auch passirt, ein angenehmer Wind führt uns aufwärts dem fernen Süden zu. Der breite schöne Nil sieht wie ein Bergsee aus, rings umher geschlossen; die Wüste rechts d links läßt nur palmenbesetztes Vorland von einigen 100 Schritten, neuer interressanter Charakter. - Wunderbarer Anblick des Vollmondes, der in einem Felsthale steht. Köstliche Beleuchtung über dunklen Sandsteinberge; die hie d da noch mit Granit durchsetzt werden, auch schwarze harte Spalten stehen kammartig auf d setzen sich nicht selten in d Wasser fort. Ich untersuche mit Leps am Nachmittag die hierogl Inschrift am Isistempel v Philae , d wir erkennen darin eine Variante der Tafel von Rosette, wo jedoch d griech Text fehlt; dieß ist v großem Interesse. - Abends wieder 3 Parthien Schach gegen Leps gewonnen. - Um ½ 7 Uhr etwa legen wir oberhalb Debot an, am linken Ufer wo uns der Tempel schon entgegensieht. Leps d Abeken besuchen ihn noch im Mondschein; ich bleibe auf d Barke. - Dienstag d 7ten Nov 1843 . Früh machen wir uns nach dem von unserm Landungsplatz etwa 10 Min entfernten Tempel auf, der zieml einsam mit 2 hintereinanderstehenden Thoren, wozu die Pylonen fehlen, sich gegen den Sand des Gebirges d der Ebne umher absetzt. Nah bei sind einige Hütten d die Bewohner derselben, Männer Weiber d Kinder umringen uns bei unserer Besichtigung wohl gegen 30 Stück. Die nackten Knaben mit ihrem Bindfaden d die Mädel mit ihrem Franzenschurz machen mir viel Spaß. Der Tempel ist nur zum geringen Theil beschrieben d die Hieroglyphen gleich denen der Ptolemäerzeit. Um 11 Uhr etwa sind wir mit Abklatschen d Besichtigen fertig d segeln eine Stunde aufwärts bis zum Dorfe Siale , auf d rechten Flußseite, wo die Eltern unsres kleinen Hauad wohnen. Hier wird ausgestiegen d Alle statten wir in d kl Hüttchen des blinden Vaters einen Besuch ab. Vater wie Sohn waren uns schon bis Debot entgegengekommen. Mutter d Tante wurden präsentirt d dann Caffee unter den schattigen schönen Dattelbäumen des Ufers getrunken. Mein Küchenesel wird hier gelassen; der schwarze v Leps mitgenommen; auch Abeken läßt d Seinigen zu Lande nach Korusko nachkommen. Die ganze Dorfschaft männlichen Theils kauert vor d um uns; dann zur Barke zurück d weitergefahren. - Der Charakter der Gegend bleibt sich gleich, Sandsteinformationen, bröcklich schwarz, bisweilen vom Granit durchbrochen, geringes Vorland; jedes Fleckchen, was d Fluß verläßt, zum Anbau benutzt; nette Feldwege zwischen Durrha hindurch. Mit sehr günstigem Winde kommen wir heut noch nach Kartass oder Kardassi . Ein offnes Tempelchen steht auf d Höhe der Berge; ein wenig unterhalb legen wir an, wo Sandsteinbrüche befindlich. Noch am Abend besichtigen wir diese nd finden eine kl Kapelle darin ausgehauen mit etwa 53 griech Gedenktäfelchen umgeben. Auf d Wege Abentheuer mit e Berber, der gegen Leps sein Messer zog als dieser ihn prügelte, weil er nicht weggehen wollte; wir jagten ihn nachher durch Steinwürfe in d Flucht. Ich besah noch mit Ernst d Max den südl offnen Tempel ohne Inschrift d ging dann zur Barke zurück, wohin uns bald Leps d Abeken nachkam. - Heut Abend ist Vollmond d eine köstliche Helle ringsum verbreitet; besonders sein Glanz über d Wasser ist schön. - Mittwoch d 8ten Nov 1843 . Der Vormittag vergeht uns heut noch bei d griech Inschriften der Kapelle in d Steinbrüchen von Kartass , die sämmtlich abgeklatscht werden. Dann besehen wir noch ein wenig flußaufwärts eine bedeutende Ummauerung, die mir einen Tempel umschlossen zu haben scheint; der untere Theil eines Thores steht noch mitten darin; die Mauer hat Vorsprünge d Ecken, thurmartige Ausbuchtungen, die Leps auf d Idee führen, es sei hier vielleicht ein befestigtes Lager gewesen. Berber, die hier ihre armseligen aber reinlich gebauten Lehmhütten haben, begleiten uns mit Flinten , Spießen d ihren breiten Berberschwertern d Dolchmessern wohl bewaffnet; d Volk scheint viel furchtloser d tüchtiger als die Fellahs Egyptens! - Nach dieser Ausflucht kehren wir zur Barke zurück, essen zu Mittag d fahren dann aufwärts bis Tafa , wo wir landen, um 2 kleine späte unbeschriebene Tempelchen d merkwürdige kleine Ummauerungen zu besichtigen, deren Mauern conkav v mass Sandsteinen gearbeitet sind. Wir konnten mit Bestimmtheit keinen Zugang in denselben auffinden, wenigstens sicher nicht v d Flußseite; es ist schwer zu sagen, was d Zweck dieser Baulichkeiten sein mag. In Tafa ( Taphis ) wieder viel Berberisches Volk, jung d alt, bewaffnet d unbewaffnet; wir bewunderten eine Art roher Zitther von circa 5 Saiten die mit e Lederstreifchen gespielt wird nicht mit d Fingern. Dicht oberhalb Taphis durchbricht wieder eine mächtige Granitkette den Sandstein; in großartigen Formen engt sie den Nil ein d bildet wohl eine Stunde lang kleine Katarakten, durch deren Rauschen d Wirbel wir mit gutem Winde hinfahren. - Die vergangene Nacht war sehr kühl, so daß meine eine Decke kaum hinreichend war zur Erwärmung. Seit wir Nubien betreten haben, sind die Paternosterwerke an d Ufern sehr im Gange; das Wasser muß ziemlich hoch, wohl 12’ gehoben werden, d die Aufmauerungen um diese Sakien, von Sykomoren, Palmen oder Gummibäumen umgeben sehen meist sehr malerisch aus. - Etwa um ½ 4 Uhr fuhren wir von Tafa weiter d kamen ½ St vor Sonnenuntergang nach Kalabsche , dessen mächtige Tempelmauern bereits eine Zeit lang sichtbar waren. Noch am Abend gingen wir durch das umhergebaute Dorf nach dem etwa 40 Min v unserm Landungsplatz entfernten Tempel, dem größten in Nubien ; er macht in jeder Hinsicht einen sehr wüsten Eindruck; nirgends in ganz Egypten wandelt m über so zus gehäufte Steinblöcke, wie hier; dabei stehen die Mauern größtentheils ganz, aber alle Decken, Säulen pp. sind eingestürtzt. D Tempel ist hauptsächlich aus der späten Kaiserzeit, nd in den Darstellungen d Hieroglyphen der schlechteste den ich gesehen; übrigens in vielen Theilen unvollendet; die Sandsteinblöcke sind aus ganz nahen Steinbrüchen gebrochen; die alte Stadt ( Talmus ) scheint an d Felsen d in d Felsen emporgebaut gewesen zu sein. Mit Sonnenuntergang zum Schiff zurück, wo ich nach dem Essen noch bis ½ 12 Uhr mit Leps Schach spiele. - Donnerstag d 9ten Nov 1843 . Der heutige Vormittag wird mit Revision d Abklatschung des großen Tempels v Kalapsche zugebracht; d dann gehen wir nach dem etwa 10 Min flußabwärts gelegenen Felsentempel genannt Bet Oualli , ein interressantes Gebäude des großen Ramses ; der Styl wie die Darstellungen hier erfreuen wieder gegen den oben gesehnen Tempel. Cannelirte auf allen 4 Seiten mit beschriebenen Streifen versehene Säulen (2 Stück) zieren den Hauptraum. Wir essen hier Mittag, d klatschen ab bis ½ 5 Uhr etwa, kehren dann über den vorgebauten Quae des großen Tempels zurück. Dann schreibe ich Tagebuch bis zum Abendessen; bei Kalabsche sind viel Dompalmen, viele nackte Buben d Mädchen, ein wenig Belladdurrha d unendlich viel Steine. - Die Sonne geht etwa um ½ 6 Uhr unter. - Am Morgen 1 St nach Sonnenaufgang hatten wir heut 15 ½°. Freitag d 10ten Nov 1843 . Nachdem wir gestern Abend etwa noch 1 Stunde langsam stromaufwärts gefahren, geht es heut früh weiter bis Dandur ( Garb Meroë ) wo wir circa um 1 Uhr Mittags erst ankommen, weil die ersten Stunden Windmangels wegen d Barke gezogen werden mußte. Während des Fahrens beschäftigte ich mich mit Verfertigung eines 4 Schachbretts, was heut Abend eingeweiht werden soll. Durch ein schmales Durrhafeldchen kommen wir nach 5 Min zum kleinen Tempel, der dicht an d Felsplateau stößt, er hat eine Terrasse vor sich, von der die Schalungsmauer vorhanden, die Auffüllung aber verschwunden ist; ein einsames Thor, dem die Pylonen zur Seite fehlen, steht in der Mitte; der Tempel ist zur Zeit des Cäsar gebaut d von den 3 Räumen nur 2 beschrieben. Wir verbrachten den ganzen Abend mit Durchsehen d Abklatschen d gingen dann zum Schiff zurück, wo Franke eine große Schildkröte mit der Angel an d Land gebracht hatte, die uns Allen sehr merkwürdig war; das Schild des (noch jungen) Thiers hatte etwa 1’5’’ Länge d 1 ½’’ Breite. Nach e erquicklichen Bade nah an einer Felsbuhne oberhalb des Schiffes wurde Abendbrod gegessen, dann fuhren wir mit gutem Winde noch eine Stunde aufwärts gen Girsche , legten dann aber an, um Abeken zum Schachspiel einzunehmen; zum erstenmal ward e Parthie en quatre gespielt, die bis ½ 12 Uhr dauerte. Die Landschaft des heutigen Tages blieb sich im Ganzen vollkommen gleich; das Sandsteinplateau ist windig d geht allmählig aufwärts, das Vorland meist sehr gering v einer Breite bis zu 100 Schritt; die schräg herniedergehenden Ufer mit grünen Gemüsekräutern besetzt machen sich in frischester Farbe sehr freundlich; schöne Gruppen v Dattel-Palmen, dazwischen thurmartige Sakien, die melodisch seufzen. - Wir sind mit heut, wie ich glaube in die heiße Zone eingetreten, ohne daß m grade allzuviel davon spürt, denn besonders Abend, Nacht d Morgen sind sehr kühl. Sonnabend d 11ten Nov 1843 . Heut früh fahren wir, v d Schiffern gezogen aufwärts bis Girsche . Während der Zeit schreib ich Tagebuch d wird die Schildkröte mit Muße betrachtet, die gestern gefangen, ein seltsames Ding; Franke d unser Reis schlachten sie heut; als wir um 11 Uhr ein wenig am rechten Ufer anlegen, um unsre Schiffer essen zu lassen, bekommen wir Besuch von einem grad in dem Dorfe befindlichen Steuereinnehmer, einem unverschämten Kerl, der um Wein, Pulver pp. bettelte. Erst um 3 Uhr etwa kamen wir in Girsche bei d Tempel von Gerf Essén an, von dem eine Vorhalle mit Säulen d Figurenpfeilern dem Fels vorge baut erscheint; der übrige Theil ist Felsentempel, ein Vorläufer des Tempels v Epsambul . Der Tempel im Innern erregte mit seinen Kolossen in d That mein Erstaunen, so scheußlich schwarz d verstümmelt auch alle Figuren d Hieroglyphen erschienen; der feine kalksteinartige Sandstein war wahrscheinlich überall mit Kalk überzogen; dieser ist abgehauen d abgefallen d so ist es nur mit großer Mühe möglich, die Schriftzüge im Zushange zu lesen. Der Tempel ist dem großen Ramses Sesostris als Gott geweiht d seine Figur d Namensringe sieht m überall. Es sind hier besonders viel Figuren in Nischen zu je 3en ausgehauen. Gegen Sonnenuntergang stieg ich mit Abeken oben auf d Plateau auf ein kl Thürmchen, von Steinen zusgehäuft d betrachtete die Wüste, aus der südlich bedeutende Höhenzüge auftauchten. Die Beleuchtung der jenseitigen Berge war wieder wunderbar schön ; seltsamer Anblick eines mächtigen Flusses, der zw Wüsten dahinläuft. - Nach Sonnenuntergang zum Schiffe zurück; gleich nach unsrem Abendessen fahren wir bei starkem Winde weiter d kommen um ¼ 11 Uhr an das öde Sandgestade von Dake ; während dem spiele ich mit Leps e Parthie Schach d nachher besuchen wir im Mondschein den nahen Tempel, der einsam aus d Wüste aufschaut. - Dann zu Bett; sehr kühle Nacht. Sonntag d 12ten Nov 1843 . Bernhard s d Julien s Geburtstag. - Während Lepsius seine gewohnte Tempelrevision beginnt, setze ich, sowie Ernst mich hin d zeichnen eine Ansicht des sehr einfachen aber charakteristischen Dorfes Dakke ; dann wird Gottesdienst auf d Schiffe gehalten, Mittag gegessen d am Nachm helfe ich am Tempel abklatschen. - Bei unserm Abendbrot haben wir heut z erstenmal seit Egypten einen Kälberbraten, der freilich erstaunlich hart ist (das Kalb kostete 30 p) . - Nach Tisch eine Parthie Schach en quatre mit Leps d den beiden Weidenbach ’s. - Die Fliegen sind hier wieder auf das Äußerste unverschämt. - D Tempel v Dakke ist Ptolemäerzeit. Montag d 13ten Nov 1843 . Wir setzen unsre noch unvollendete Arbeit am Tempel fort, welche bis Mittag dauert. Um ¼ 3 Uhr erhebt sich e leiser Wind mit dem wir nach Corte hinaufmachen. Wir erreichen den Landungsplatz erst um ½ 5 Uhr etwa, legen neben einer hohen knarrenden Sakie an d begeben uns zu dem einige 100 Schritt vom Ufer entfernten kleinen d unbedeutenden Tempel der nur aus 3 kl Kammern besteht, davon bloß die Thür der ersten mit schlechten Hieroglyphen versehen ist, die der schlechtesten Ptolemäer - oder gar Kaiserzeit anzugehören scheinen Wenige verbaute Blöcke beweisen aber d Dasein eines früheren Tempels vom Thutmoses II . Die Baulichkeiten waren überhaupt größer, wie bedeutende Grundmauern vor dem jetzigen Tempel schließen lassen. Corte ist derselbe Ort wie Kesse , wie es v Gau d Andern genannt wird. - Da wir fast gar keinen Wind haben, bleiben wir d Nacht bei dem unaufhörlich seufzenden Wasserrade liegen d spielen am Abend eine Parthie Schach en quatre mit Abeken . - Dienstag d 14ten Nov 1843 . Am frühen Morgen segeln wir mit leisem bald ganz nachlassenden Winde aufwärts nach Maharraga . Der Gebel Maharraga der sich vorzugsweise links zeigt sind höchst merkwürdige aus der flachen ebnen Wüste aufsteigende bedeutende einzelne Berge, die nicht selten pyramidenartiges Ansehen haben; sie ziehen sich in e mächtigen Kreise umher, der zushängendste Theil aber liegt auf d rechten Flußseite. Heut früh sahen wir eine Menge Pelikane auf einer Sandinsel des Flusses; auch einige Gänse oder Geier, auf die Ernst schoß ohne sie zu treffen; Crokodille wollen uns nicht zu Gesicht kommen. Gestern d heute haben wir Spaß mit 3 Chamäleons, die von den Einwohnern gefangen, uns gebracht wurden; es ist eine Art Eidechse, aber nicht von der Schnelligkeit d Behändigkeit der Andren. Sie sind eigentlich grün, mit dunklen Flecken, aber wenn sie gereizt werden, geht die grüne in eine dunkelbraune Farbe über; die Flecken treten oft stärker hervor, verschwinden bisweilen fast gänzlich. Am Vormittag bei guter Zeit gelangten wir nach Maharraga , d steigen das Sanddünenufer hinan, wo denn der Tempel etwa 50 Schritt entfernt liegt; ein von einer Mauer umschloßener 4eckiger Raum mit e Reihe Säulen im Innern ringsumher d einer Wendeltreppe in d Ecke. Hieroglyphen fanden wir an diesem komischen Bauwerke sehr wenig aber interressante griech Inschriften die copirt d abgeklatscht wurden; hier blieben wir bis Mittag d ließen uns am Nachmittag ein Stück aufwärts ziehen; um Asser (4 Uhr) ward ausgeruht d ich stieg mit dem Prof Leps auf das Plateau; wir gingen weiter d ließen uns verführen nach einer eine ¼ Stunde entfernten Ruine zu gehen, in der wir ein sehr gut erhaltenes römisches Castell fanden; die Straßen sind wie die Häuser zum Theil mit Gewölben überdeckt; die Mauern auf jeder Seite mit 3 Thürmen versehen; die 4eckig aus d Ecken d der Mitte hervortreten; die Länge der Umfassung war 175 (à 70 cent) d die Breite 125 Schritt. - Unten am Flusse entlang kehrten wir zur Barke zurück; ein schönes Nilbad ward mit Sonnen untergang genommen, wobei wir die herrlich gefärbten Abendwolken bewunderten, die sich über den weiten Himmel gelagert hatten; nach d Essen wie gestern eine Parthie Schach en 4. Der Wind scheint uns jetzt fast gänzlich zu verlassen, selbst in d Nacht ist er höchst unbedeutend; wir bleiben fast an dem Orte wo wir angelegt, die ganze Nacht liegen. NB. In Maharraga war ein sehr fataler Streit des langen Kavaß mit Joseph , weil der letztere vom Ersten ernstlich geschlagen worden war. - Mittwoch d 15ten Nov 1843 . Wie die letzten wieder ein sehr kühler Morgen; ich habe 12°. Am frühen Morgen fahren wir auf die andre Seite des Flusses, wo leichter gezogen werden kann. - Der ganze Tag vergeht bei gänzlicher Windstille mit höchst langsamen Vorwärtsziehen des Schiffes. Ich arbeite am Vormittag einmal wieder am Gräberplan von Sauian el Meiten ; dann d wann wird angelegt, so z. B. bei Schech Siale auf d rechten Ufer. Am Vorm besehen wir noch die Ruinen 2er kopt Kirchen, neben denen vielleicht Klosteranlagen waren; die eine in Basilikenform 3schiffig, die andre eine Kreuzkirche mit 2 sich durchschneidenden Tonnengewölben, in d Mitte wahrsch eine Kuppel die eingestürzt war; alle Gewölbe aus getrockneten Nilziegeln. - Der Charakter des Gebirges, besonders auf d rechten Nilseite ändert sich heute; höhere Bergzüge, auf d absteigend, Kuppen d Rücken bildend, schieben sich vor d hintereinander; die linke Flußseite tritt gleichförmiger bald vor bald zurück v Fluße, d läßt alsdann hohes ziemlich steil abfallendes Vorland vor sich, wo das vorquellende Gesträuch mit dem überschüttenden d stets nachrückenden Sande kämpft; der Anblick des Wüstenplateaus ist durch die Verwitterung des Sandsteins, durch zerrissenes Terrain noch wüster als die Kalksteinwüste. - Das bebaute Terrain ist beinah 0. - Abends bei dem Dorfe Maté neben einer knarrenden Sakie Halt gemacht; nach d Abendessen erst eine Parthie en quatre dann 2 andre mit Abeken en deux Schach gespielt. - Donnerstag d 16ten Nov 1843 . In d Nacht war bei leichtem Winde aufgebrochen d mit Hilfe des Ziehens kamen wir bei Sonnenaufgang endlich nach Sebua beim sogenannten Wadi es Sebua . (Löwenthal), der Morgen zeigte die Gebirge jenseits, (des rechten Ufers) höchst malerisch sowohl die Formen der Höhenzüge als die Färbung, welche heut seltsamer Weise in Nebeldunst eingehüllt war, wodurch sich die Gebirge magischer gegeneinander absetzten, war sehr schön. Der Tempel liegt 400 Schritt v Ufer entfernt. Die Pylonen 2 stehende Statuen d einige Sphinxe sahen uns v Ferne aus d Sande entgegen; näher gekommen war der erste Hof, den zu beiden Seiten Figurenpfeiler zieren, halb, der 2te nach d Zeichnung v Gau mit Pfeilern d Figurenpilastern versehen, aber ganz v Sande überdeckt, d nur die Grenzmauern ragt ein wenig daraus hervor; die Felsenkammern waren gänzlich unzugänglich d nach 2stündiger Arbeit unsrer Schiffer konnte erst ein Eingang v oben zum Durchquetschen gewonnen werden. Unterdessen zeichnete ich das umflorte Gebirge drüben; dann ging ich in d Innere der Felsenkammern. Es empfing uns dort eine Hitze, die wir auf mehrere 30 Grad schätzten, weil uns der Schweiß aus allen Poren strömte d fortwährend herabtropfte; als ich d Thermom holte, war die Hitze nicht ganz 27°, draußten im Schatten aber 19 ½°. Einige Stunden hielten wir in diesem Schwitzbade aus, klatschten ab d Leps notirte. Der ganze Tempel ist v Ramses dem Großen gebaut, in d Blöcken der Vorhöfe nicht eben sorgsam; doch war dieser Mangel durch den Kalk d Gipsüberzug früherhin unsichtbar; nach d Schwitzbade kleideten wir uns Alle um, d gingen dann zum Tempel zurück, aßen dort, d setzten dann Messungen d Untersuchungen außen im Vorhofe fort, wo eine Prozession v über 200 Kindern des Ramses dargestellt ist. Dann kletterten wir noch auf d Pylon d bewunderten d Gegend noch einmal; gingen um 4 Uhr etwa zum Schiffe d fuhren ab, unsrer letzten Station Korusko entgegen. - Die Sonne geht eben in den fernen Dünsten grade über dem Flusse aufwärts, unter, eine glühende Scheibe. - Den Schluß des Tages bildet wieder ein Vierschach zw Max , Leps Ab d mir, was uns bis nach 11 Uhr wach hält. Bei einem Dorfe unweit Sebua , wo wir einige Kohlen kaufen wird d Nacht über liegen geblieben. Freitag d 17ten Nov 1843 . Der größte Theil des Tages wird heut mit Fahren zugebracht; wir haben gelinden Wind; ich arbeite am Gräberplan v Meiten am Vormittag; - am Nachm Spaß wegen des InsWasserfallen v unserm jungen Ali , den der Reis Mohammed wieder herausholt. Auf einer Sandinsel in d Ferne 3 Krokodille gesehen. - Um 4 Uhr etwa Ankunft in Korusko , wo Militär zufällig liegt, was den neuen Pascha, Achmed Pascha Menikli empfangen soll, auch andres was die Sachen des ermordeten Pascha’s nach Egypten herunterbringt. Das macht den freundlichen mit Palmen d Sykomoren besetzten Strand lebendig. Große Paternosterwerke machen sehr langweiliges Getön. - Während Ibrahim Aga sich nach Kameelen umsieht, gehe ich etwas auf d Land d betrachte d Gegend; der Fluß wendet sich v hier ab ganz westlich. Den Tag über hatten wir links meist steile großartige Felswände, nach m Dafürhalten v Sandstein; schwarze Berge guckten drüben aus d gelben Sande. Bei Korusko (was auf d rechten Ufer liegt ;, erscheint die diesseit liegende Bergkette aufwärts sehr zerrissen d gezackt; drüben mehr vereinzelte Berge, die aus d Wüste aufsteigen. - Unsern Diener Abderrahim mit d Briefen finden wir nicht in Korusko . - Die nöthigen Kameele heißt es, können wir bekommen. - Heut Abend spielen wir noch einmal ein 4Schach, was nicht zu Ende kommt, weil es zu spät wird. - Sonnabend d 18ten Nov 1843 . Heut früh legen wir ein bischen aufwärts unsre Barke an, um d Lager aufzuschlagen - Der Platz ist sehr freundlich zw Palmen gelegen d die Aussicht auf die umherliegenden Berge schön d großartig. Ich ziehe wieder in das Zelt von Abeken , d da wir am Vormittag erfahren, daß noch heut der Pascha Achmet Menikli von Assuan erwartet wird, so richten wir das Zelt möglichst elegant d bequem ein. Dieß wird am Nachm bewerkstelligt, während der Vorm mit dem Debarkiren der Sachen hingeht. Noch am Vorm kommt die Barke des Mudir von Derr an, der den Pascha empfangen will; etwa um 4 Uhr sieht m in Korusko zum erstenmale den Rauch eines Dampfers auf dem d Flagge des Pascha’s weht. Während wir zum Landungsplatz hinschicken, um nach etwaigen Briefen für uns zu fragen, tritt zu unsrem größten Erstaunen d Freude Dr. Koch aus Cairo in unser Zelt; herzlichste Begrüßung; er bringt unsern Diener Abderrahim sammt einem ganzen Sacke voll Briefe d Zeitungen mit; das war ein Fest! ich erhalte einen Brief der Mutter vom 24ten Aug , einen von A. Jung d einen von Freund Stürmer , sowie endlich auch v Frey , was mir große Freude verursacht. Frey war noch in d Quarantäne v Athen d mit seiner Gesundheit ziemlich auf demselben Fleck wie vorher, eher aber e wenig besser. Koch brachte uns manche interress Neuigkeit. Mit d Achmet Menikli Pascha sind noch 2 hier; d ersterer geht nur in die oberen Länder, um 6 neue Paschaliks einzurichten, in die von nun ab der Sudan getheilt werden soll. Der Abend des Tages verging mit Briefe lesen d verlesen, Ansehen der Zeitungen pp. - Sonntag d 19ten Nov 1843 . Heut früh macht Leps d Abeken einen Besuch beim Pascha; ich bleibe im Zelt d studire wiederholt die Briefe d Zeitungen. Nach d Mittagsessen lesen Leps d Abeken aus ihren unzähligen Briefen vor, wo ich dann die Ankunft v Frey in Neapel erfahre, wo es denn doch etwas besser mit ihm geht. - Nachmittag um etwa ½ 5 Uhr macht uns d Pascha einen Gegenbesuch; er mit Koch d 2 Dienern allein; Alles war zu seinem Empfang vorbereitet; er saß auf meinem Teppich, ein großer, stattlicher freundlicher Mann mit brillantner Dekoration. Scherbett, Pfeifen d Kaffee wurden präsentirt; der Pascha hatte seine eigne Pfeife, die Spitze mit Diamanten besetzt. Wohl 1 gute Stunde blieb er bei uns, besah Zeichnungen pp. d schien sich recht gut zu unterhalten. Vorher war der Capit des Dampfschiffes bei uns, der sagte, er würde diese Nacht abreisen, d wenn wir Briefe hätten, sollten wir sie bereit halten; das war schwierig, weil Koch zum Abendessen geladen war. Dieser kam auch gleich nachdem er den Pascha zurückbegleitet hatte. Nun folgt ein sehr gutes, splendides Abendessen, trauliche Unterhaltung d deutscher Gesang, der uns bis 10 Uhr zushält . Da Koch uns sagt, daß d Dampfschiff nicht vor morgen früh geht, schreibe ich noch heut Abend einen kurzen Brief an d Mutter d lege mich gegen 12 Uhr zu Bett, sowie auch Abeken . - Montag d 20ten Nov 1843 . Vor Sonnenaufgang Schluß des Briefes an d Mutter d Übersendung zum Einschluß an Koch , der unsre Briefe den Depeschen des Pascha beischließt. - Dann Frühstück d während Leps d Abeken noch Koch e Besuch machen, der heut mit dem Pascha die Wüstenreise antreten will, Schreiben des Tagebuchs. - Der Tag ist sehr warm d drückend; wir haben Vorm 23°, die Nachm bis auf 26° wachsen; ich, wie wir Alle, sind träge d schläfrig; ich komme am Nachm eigentlich zu gar nichts; gegen Abend kommt Koch noch einmal; der Pascha hat noch nicht genug Kameele, d erwartet davon noch diese Nacht um morgen früh abzureisen. Abends spät schließen wir bald unser Zelt, weil der heftigste Wind es zu schütteln beginnt. Ich lese Zeitungen bis nach 10 Uhr. Unan nehmlichkeiten mit Ibrahim Aga , der sein Zelt nicht herausgeben will für Joseph ; Leps ist nahe daran, ihn fortzuschicken. - Ich schrieb heut d Brief an Frey fertig. - Dienstag d 21ten Nov 1843 . Nach d Winde in dieser Nacht der Morgen sehr kühl; um 11 Uhr etwa 15° was sich bis zu 21 ½° steigert. Ich fange meinen Brief an d Mutter an, komme aber damit nicht allzu weit. Der Pascha soll, als er sich heut Vorm zu Dromedar setzte, herabgefallen sein d wir wissen noch nicht ob er sich Schaden gethan; indessen sicher ist, daß er zurückgekehrt d jetzt noch (um Asser) in s Zelt ist. Die Sache mit Ibrahim Aga scheint sich noch beizulegen, d vor der Hand bleibt er. Mittwoch d 22ten Nov 1843 . Der Morgen d der ganze Tag ist wieder sehr kühl; früh 13°, um 3 Uhr ein wenig über 20°. Ferneres Briefschreiben an die Mutter, aber oft gestört; der Pascha kommt auch heut noch nicht fort, obgl sein Kameelfall nur eine geringe Contäsion an d Schulter verursacht hat; es fehlt aber immer noch an Kameelen. - Gegen Abend mache ich mit Leps d Abeken einen kleinen Spatziergang auf das höchst öde d wüste Sandsteingebirge hinter uns. Spät Abends im Zelte lese ich Zeitungen. - Der Tag immer noch windig v Norden. Donnerstag d 23ten Nov 1843 . Heut früh bei Sonnenaufgang zw 11-12°. Vorm Besuch des Kaschefs aus Der , ein fast blinder Mann in grünem Kaftan mit weißem übergeschlagenen Tuche, nicht ohne ein respektables Ansehn. - Dann Fortsetzung des Briefschreibens; ich vollende den allgem Brief bis auf d Schluß; dann Schreiben des Tagebuchs. NB. Wohlfeiler Einkauf v Hämmeln das Stück pro 2 ½ p , Preis, wie die Regierung hier zahlt. Heut früh sind wirkl alle 3 Pascha’s abgereist sammt Freund Koch . Der große Pascha, wenn ich nicht irre, zu Pferde. - Gegen Mittag Besuch v Mudir v Der , einem wohlhäbigen dicken Türken, der, sehr verschrien in d Gegend, doch gegen uns sich recht artig zeigte. Ihm folgte der Besuch des Kaimakam’s von hier, ein kurzathmiger, rothbackiger Stöpsel, ein Schlagflußkandidat; auch er blieb geraume Zeit, so daß wir erst gegen 2 Uhr zu unserm Mittagessen gelangten. Die Witterung bleibt auch heut kalt d windig. Kameele sind noch nicht gekommen, d es sieht damit etwas weitläuftig aus. Freitag d 24ten Nov 1843 . Der kalte Wind bleibt sich gleich. Früh 10°, um Mittag nur 16 ½°. Ich schreibe heut einen Brief an Streichhau . Vor d Nachm nehme ich mit Abeken die Sonnenhöhen zur Mittagsbestimmung; die Nordlinie wird angesteckt d eine westliche Abweichung der Magnetnadel von 8° 45’ gefunden. Die Richtung des wahren Nordens bestätigt sich am Abend durch d Polarstern, der im Instrument richtiger Weise ein wenig links v wahren N also in d Wirklichkeit rechts davon steht. - Den ganzen Tag muß ich meinen alten Tuchmantel der Kälte wegen anbehalten; Abends spielen Leps d Abeken neben mir Schach, wo ich zusehe. - Sonnabend d 25ten Nov 1843 . Wir haben noch keine Aussicht, von Korusko fortzukommen. Gestern kam e Bote aus Assuan , wonach m Mehmet Ali dort erwartete. - Heut früh, eh die Sonne hinter den Bergen vorkommt, nur 8° R . - Nach d Frühstück Tagebuch; dann nehme ich meinen Plan v Sauiet el Meiten wieder vor. - Gegen Abend Spatziergang mit Abeken nach der flußabwärts gelegenen entfernten Moschee des Ortes; 2 schöne Akazien (Gunari) nehmen unsre Aufmerksamkeit in Anspruch, die ersten, welche wir als große Bäume antreffen; die Ästchen mit den feinen Blättern raupenartig d haben keine rechten Parthien . Die Moschee ist sehr ordinär d häßlich. Leps kam uns zu Esel nach d fast erst im Dunkeln kommen wir zu Haus zurück. Nach dem Essen langes Gespräch zw Leps d Ab über Römische Zustände d Originalcharaktere ihrer dortigen Zeit. Dann spiele ich noch 1 Parthie Schach mit Ab , die bis nach 11 Uhr dauert. Das Wetter ist den ganzen Tag kalt d windig, 16-17° höchstens. - Sonntag d 26ten Nov 1843 . Der Morgen kalt aber still d schön; ich gehe hinaus, um eine Gegend zu zeichnen, die ich diesmal in Sepia mache; um 11 Uhr zurück zum Gottesdienst (es ist heut Todtenfest); nach d Mittagessen wieder gezeichnet bis gegen 4 Uhr, dann Kaffee getrunken d gegen Abend allein in die Wüste gegangen, wo ich das Glühen des Bergkranzes bei untergehender Sonne bewunderte. Spät Abends Zeitungen gelesen. Morgens 10° d Mittags 18°. Montag d 27ten Nov 1843 . Noch immer keine Nachricht v Kameelen. Früh Tagebuch geschrieben; vor Sonnenaufgang 8°; höchster Wärmegrad 20°. Der Tag wieder sehr schön. Ich will heut einen Akazienbaum ( ) zeichnen d laufe danach beinah ¼ Stunde, finde aber nachher, daß ich die Bleistifte vergessen d muß unverrichteter Sache wieder umkehren. Ich arbeite am Plan von Sauiet el Meiten . Nachm kommt der Mudir d Kaimakam wieder zum Besuch, ich drücke mich d mache einen Spatziergang allein flußaufwärts, wo ich immer v neuem das kostbare Glühen der Berge bei Sonnenuntergang bewundre. Dann nach Hause. Nach d Essen im Mondschein Kaffee getrunken d dann im Zelt mit Abek 4 Parth Schach gespielt. - Gegen 11 Uhr zu Bett. Dienstag d 28ten Nov 1843 . Ich arbeite den Plan von Sauiet el Meiten fertig; dann lese ich Zeitungen bin überhaupt den Tag über etwas faul d mißgestimmt. Die Kameele lassen nichts von sich hören. - Gegen Abend steige ich mit Abeken auf die höchste Kuppe der nahen Berge, Leps kommt uns zu Esel nach, die Aussicht v oben ist höchst großartig; ein tiefer wilder Thalkessel dicht daneben, die Wüste aus einem Labyrinth von Bergkuppen bestehend, wild öde; die große Nilkrümmung gegen Der zu höchst malerisch. Wir steigen durch eine wilde Schlucht in d Thal hinab, Felsspalte, Höhle, überhängendes Gestein schöner Blick in d Thal; oben sahen wir d Sonne untergehen um Punkt ½ 6 Uhr. Nach d Abendessen wieder Schach zw Ab d Leps , dann ich eine mit dem letzteren. Die Temperatur wie gestern. - Mittwoch d 29ten Nov 1843 . Temperatur Morgens 10°, bei Mittag etwas über 18°. Ich fahre mit dem Auftragen von Gräbern fort d mache den Nachm mit Ernst einen Spatziergang den Fluß aufwärts bis zu einer verlassenen Hütte, die einen hübschen Punkt zum Zeichnen darbietet; wir betrachten von hier wieder die Farben der untergehenden Sonne d kehren dann zurück. Nach Tisch 3 Parth Schach mit Leps ; Ab ’s Uhr geht heut leider entzwei, es springt die Kette. - Der nach Berber geschickte Bote kehrt zurück d bringt die Nachricht, daß in 7 Tagen die Kameele hier sein werden; auch aus Assuan sollen welche kommen. - Donnerstag d 30ten Nov 1843 . Die Temperatur heut wie gestern. Ich arbeite den Tag über am Auftragen von Gräbern d vollende wieder ein Blatt. Vor Sonnenuntergang gehe ich mit Ernst d Max in die Wüste spatzieren; wir klettern auf den unfern unsrer Lagerstätte liegenden Felsen; großer Block, der unter sich eine Art Höhle bildet. - Nach d Abendessen 2 Parthien Schach mit Leps . Freitag d 1ten December 1843 . Die Temperatur des Tages bleibt sich gleich; es ist schön aber etwas kalte Witterung. Morgens zw 9-11°, Mittags zw 16-20°. Am Vorm beschäftige ich mich mit der interress Arbeit, Hemden auszubessern, d besehe dann die seit d Labyrinth v uns gemachten Zeichnungen. Am Nachm Zeitungslesen. - Gegen Abend Spatziergang mit Ab d Leps ; Zuschauen der Bewässerung der Felder; Besehen der Sakieh, Leps macht eine Carousselfahrt. Nach d Essen Kaffee im köstl Mondschein getrunken. Dann 4 Parth Schach mit Abeken . In d Nacht das Blinken der Sterne durch die Palmen unvergleichlich schön. Sonnabend d 2ten December 1843 . Ich arbeite heut am Auftragen der Tempelruinen von Alabastron . Nachmittags mache ich auf Ab ’s Esel einen Spatzierritt mit Leps ; wir besehen erst 2 Barken, wovon wir eine zu e Exkursion den Fluß hinauf nehmen wollen; dann reiten wir stromaufwärts am Santbaum vorüber zu den Dörfern Abu Hagag d Efendi ; Betrachtungen über den Nilschlamm, der das über d jetzigen Wasserstande etwa 18’ hohe Terrain bedeckt; dann eine noch frühere Schicht, die von den Einwohnern ausgegraben d für ihre jetzigen Felder verwandt wird; dadurch sind bei d alten stehengebliebenen Hütten künstl Fundamentmauern, aus d Ganzen geschnitten, entstanden, was uns e höchst seltsamen Anblick gewährte. - Dann Betrachtung des Ur-Nilschlamms, der hügelartig über den Ausläufern des Sandsteingebirges liegt in schiefen d durchmengten Lagen (nach meiner Meinung durch vollkom Umwälzung emporgehobener Erdmassen). Erst nach Sonnenuntergang zurück. - Der Tag wärmer wie früher; um Mittag etwa 20° Hitze. - Abends Schach zw Leps d Abek , dann ich mit Leps . - Franke schießt heut Abend einen Hund todt. - Sonntag d 3ten Dec 1843 . Leps beschließt unsre Exkursion bis Wadi Halfa auszudehnen; d will schon heut abreisen, doch ändert dieß dahin, daß wir heut unsre Briefe schließen, damit sie morgen fortgesandt werden können. Früh Besuch vom Mudir. Vorm mit Ernst zum Santbaum gegangen d dort gezeichnet; dann Gottesdienst; Nachm Briefe* geschlossen; wir schicken heut Nachm den Kavaß fort nach Abu Hammed , um uns Kameele v dort zu verschaffen. - Morgen wollen wir unsre Fahrt aufwärts beginnen. D Tag warm, 20° Mittags. Köstliche Röthe der Abendwolken d des Gebirges drüben. - Nach d Essen wieder 2 Parthien Schach mit Leps . - *ein allgem Brief an d Mutter, einer an Streichhau , d einer an Frey . Montag d 4ten Dec 1843 . Vormittag habe ich leider wieder Einiges zu nähen; dann die Sachen auszusuchen, die ich zu unsrer Exkursion brauche; wir wollen am Nachm aufbrechen. - Es wird aber nichts daraus, denn das Abschicken der Briefe hält Leps bis zum Abendessen beschäftigt; der Bote bringt sie v hier für 75 p bis Kenne, von wo aus sie dann weiter nach Cairo befördert werden. Abends Schach zw Leps d Ab , dann spiele ich noch mit Ab e Parthie, d erst gegen 12 Uhr kommen wir ins Bett; um 2 Uhr schlafe ich erst ein. Die Nacht sehr kalt. Dienstag d 5ten Dec 1843 . Sehr kalter Morgen; ich schätze es 8-9°, denn nachgesehen habe ich leider nicht. Heut früh bereiten wir uns zur Abreise flußaufwärts; nur Franke bleibt zurück mit 3 Dienern. Um 10 Uhr etwa schiffen wir uns auf der kleinen Barke ein; der Mudir hat 1 Soldaten für unser Lager d 1 für d Barke gegeben. - Nur bei d Abfahrt ist ein bischen Wind; sodann muß immer gezogen werden, Eigenthümlich das Pressen der Fellahs zum Ziehen von einem Dorfe zum andern, wozu sie vermöge des Geleitbriefes v Mudir, den er uns mitgegeben, gezwungen sind. - Das Wetter kalt; wir sitzen d ganzen Vormittag in unsre Mäntel gewickelt da. Mittagsessen kalter Hammelbraten d Brod. Am Vorm lese ich aus d Zeitungen einige Aufsätze vor. Nach Tisch mache ich e kl Skizze der Kanuhgesellschaft d spiele dann mit Abeken e Parthie Schach. Erst gegen 5 Uhr kommen wir bei d Tempel Amada (unweit des Ortes Hasseia ; an. Der Tempel v Sandstein (auf d linken Stromufer) liegt auf einsamer Wüstenebne über die halbe Höhe im Sande begraben; über 4 Pfeilern der Vorhalle ist aus Nilsteinen eine koptische Kuppel aufgesetzt. Das Ufer hier ist steil, wohl 15-20’ hoch mit Sand überdeckt. Die Gegend der Flußbiegung ist eigenthümlich. Die einzelnen aus d Wüstenebne aufsteigenden Berge werden seltner, nur die linke Flußseite scheint bebaut; es ist sonderbar, den Fluß aufwärts nach Norden zu fahren. Vor Amada interr Aussicht auf die dunkelblaue Bergkette flußabwärts die in langer gezackter Linie sich darstellt. Flußaufwärts die Gegend flacher aber bei dem Abendlicht in höchst zaubrischer Beleuchtung; Himmel d Wasser erscheinen gleich zart d schön, fast alle Farben des Regenbogens spielend. Krokodille auf einer Sandinsel im Flusse gesehen. - Unser Zelt wird am Abend aufgeschlagen d Ernst , Max , Jussuf d ich schlafe darin; Leps d Ab in d Barke. - Nach d Abendessen Streit zw Leps d mir nebst Ab über d Zielen d andre optische Gegenstände. - Dann im Zelt Tagebuch, durch d stille Nacht tönt v drüben Tarabukenmusik herüber; draußten ist hellster Mondschein. - Mittw d 6ten Dec 1843 . Heut früh brechen wir nach dem Tempel auf, woselbst wir bis zum Asserkaffee mit Revision d Abklatschen zu thun haben. Der Tempel ist v Sandstein, klein, aus der Zeit des Thutmosis d Amenophis , die Hieroglyphen in schönem Styl. Die Vorhalle mit Pfeilerstellungen erscheint nachgefügt. Nur 4 Säulen, 24flächig abgearbeitet scheinen gleich anfangs dem Hauptbau, der aus 1 Querzelle d 3 Längszellen besteht, vorgelegt, damit die äußern Hieroglyphen gegen die Witterung (bei dem sehr zerreiblichen Steine) geschützter sein möchten. Am Nach mittag haben wir bei dem Tempel Besuch von 1 Holländer, Namens Soermond aus Utrecht , der deutsch sprach, d 3 Franzosen. Mit Ersterm unterhalten wir uns, d er erschien als e verständiger Mann in mittl Jahren. Gleich nach ihnen fuhren auch wir flußaufwärts nach Der ; während der Zeit spielte ich e Parthie Schach mit Abeken gegen den ich jetzt meist verliere. Um Sonnenuntergang landeten wir in Der . Gleich oben am Landungsplatz war eine Art unter einer enorm großen d prächtigen Sykomore neben dem Hause des Mudir eingerichtet. Hier wurden wir in Abwes des Mudir mit Kaffee d Scherbet bewirthet, d erfreuten uns des Laubdaches, zwischen dem der Vollmond glänzend hindurchschimmerte. Der Baum hatte mit s Zweigen im Durchm etwa 78 Fuß; sein Stamm theilte sich in 5 mächtige Unterstämme; kurios war es, Ratten auf s Zweigen umherkriechen zu sehen. Dann essen wir Abendbrod auf d Barke d machen nachher im Mondschein noch e Spatziergang zu dem kaum 10 Min entfernten Felsentempel, der gleich hinter der Stadt liegt. Höchst malerische Ansichten der Straßen, Häuser d Datteln v Der ; letztere sind hier prächtig hoch, voll, d die Früchte hier wie in Ibrim die berühmtesten. Der Tempel wird bei dem kümmerlichen Lichte 2er Laternen flüchtig besehen, d dann zur Barke zurück; unglaublich heller Mondschein. Beim Thee wird beschlossen, einen Boten zu unserm Lager zurückzuschicken, der uns mehr Vorräthe holt, womit uns Franke viel zu gering bedacht hat. - Dann spiele ich noch e Parthie Schach mit Leps . - Unser Zelt steht nah bei d großen SykomBaume . - Der Tag schön aber sehr kühl; ich habe meinen Burnus nicht abgelegt. - Donnerstag d 7ten Dec 1843 . Nach d Frühstück auf d Barke marschiren wir zum Tempel hinauf, wo wir bis zum Mittag um ½ 2 Uhr mit Notiren d Abklatschen beschäftigt sind. Der Tempel ist in dem sehr bröcklichen Sandsteine höchst nachlässig gearbeitet; die Pfeiler der Vorhalle müssen zur Hälfte gebaut gewesen sein, weil der Fels vorn nicht zureichte. Der Temp ist v gr Ramses gebaut. Ich zeichne von dort aus eine Ansicht v der Stadt, besonders wegen einiger köstlichen Palmgruppen; ein Bettler dabei macht uns viel Spaß. Nachher zur Barke zurück; es kommt um Mittag Abeken s Mohammed von Franke an mit unsern bestellten Lebensmitteln, zugl aber, um jenem Fleischwerk zu verschaffen. Nachdem dieser expedirt d unser Zelt eingepackt ist, sagen wir etwa um ½ 3 Uhr der schönen Sykomore v Derr Lebewohl d fahren mit leidlichem Winde hinauf gen Ibrim . Während bei Derr die Wüste niedrig felsigt auf d linken Flußufer bis an d Wasser reicht, steigt sie von da ab meist ohne Vorland d höher auf d rechten Seite aus d Wasser empor; uns zur Rechten aber auf d linken Flußufer sieht man bedeutende Dattelhaine sich hinziehen; die Gegend ist interessant d malerisch. Ich spiele e Parthie Schach mit Abeken , d dann bewundern wir d Sonnenuntergang, die weite schöne Lanndschaft, das stille zarte Wasser in dem sich erst der grünliche, dann der dunkelgraugrüne Himmel wiederspiegelt. Nach d Abendessen noch Schach mit Leps . - Der Wind verläßt uns d wir gelangen nicht ganz nach Ibrim ; unweit einer knarrenden Sakieh ist unser Zelt aufgeschlagen, in dem ich bis jetzt 11 Uhr Abends Tagebuch schreibe, während Alles um mich her schläft. Freitag d 8ten Dec 1843 . - Heut früh wird weiter gesegelt. Schon von hier ab heißt der ganze Landstrich entlang dem rechten Ufer Ibrim . Etwa um 10 Uhr landen wir weiter aufwärts an einem Dorfe, Namens Ellasieh , wo eine Art von Nasir wohnt. Hier steigt Leps aus, weil er glaubt, daß die v Champ genannten Grotten hier liegen müssen. In der That findet sich auch hinter dem Orte in dem Sandsteinfels ein Speos , das jedoch bisher unbekannt, wenigstens ungenannt war. Wir Andern waren indeß auf gut Glück den Spuren v Leps nachgegangen, d freuten uns der unvergleichlich malerischen d schönen Dattelbäume, die unbeschnitten einen Kranz von Nachschößlingen um den Fuß hatten, während ihre Krone weitschattend überhing. Auch die Häuser lagen reinlich d freundlich zw diesen Gärten; ich sah viel Frauenzimmer, die in ihren Beinkleidern d dem mützenartig geschnittenen Haare von Fern ganz nett aussehen; nur nicht v Nahem, wo die bindfadenartig gedrehten Haare von Fett triefen. - So kamen auch wir zum Speos d maßen aus, klatschten ab d notirten bis gegen 2 Uhr Mittags. Dann zur Barke zurück, wo indessen v Nasir einige Hammel besorgt waren, d nun fuhren wir mit gutem Winde aufwärts. Erst etwa um ½ 5 Uhr gelangten wir nach dem Felsen, wo die Feste Ibrim drauf liegt. Das breite Vorland der Dörfer hört hier auf, d der Fels rückt steil d bedeutend bis an den Fluß vor. Die Feste bietet einen großartigen Anblick dar. Die linke Flußseite ist größerentheils ebene Wüste, stellenweis mit Sand bedeckt bis an d Fluß; aus d Ebne ragen einzelne Berge, nicht gar hoch, hervor. In d befestigten Felsen sind unten, nur v Wasser aus zugänglich, 4 Speos eingehauen, v Ramses , Menephta , Osortasen pp. Diese wurden nun erklettert d zum Theil durchgegangen. Der Sonnenuntergang trieb uns zum Essen; nachher Schach mit Leps . - Die Nacht mit Ernst d Max im Speos geschlafen, wo man mittelst e Leiter heraufsteigt. Sonnabend d 9ten Dec 1843 . Der größere Theil des Vormittags wird noch mit Notiren d Abklatschen der 4 Speos zugebracht, d dann klettern wir von unsrem abgeschlossenen Örtchen um die Felsen herum zu der Festung hinauf. Dieser Bau von bedeutendem Umfang trägt die Spuren fast aller vergangenen Zeiten. Wir finden verbaute Steine mit dem Namens des äthiop Königs Harraka sowie des Thutmosis III , ferner Röm Egypt Arbeit, Römische spätere, Sarazenische, koptische d es fehlen nicht die heutigen Hütten der Egypter. Die mächtige Stadt d Festungsmauer scheint meist röm Bauwerk, eine bedeutende 5schiffige Kirche, ist ursprünglich von kopt Christen gebaut, aber Steine v sarazen Architektur sind darin angebracht. - Das ganze ist ein Convolut v Wohnräumen, meist durch massive Mäuerchen getrennt. Die Aussicht v Rande des Felsens beherrscht aufwärts d abwärts den Nil weithin; aus der glatten, sandbestreuten Wüstenebne drüben auf d linken Ufer heben sich einzelne schwarze Berge empor; landeinwärts ein wilder Anblick in ein zertheiltes Thal, aus dem Maulwurfshaufen gleich arab Friedhöfe d Schechgräber hervorschauen. Wir steigen auf dem Felsen d zw den Mauern vielfach herum, nach verbauten Steinen mit Königsnamen suchend. Nachher nehme ich noch die kopt Kirche auf, die 2 Reihen Granitsäulen mit hübschen Kapitälen d 2 Reihen Pfeiler mit ovalen Bogen überdeckt, hatte. Hiermit kommen wir gegen 1 Uhr zu Stande wo wir denn zu unsrer Barke hinabsteigen. Etwa 1 Stunde fahren wir mit gutem Winde aufwärts, bis zum nächsten Dorf Genene (d.h. Städtchen) wohin d Soldat vorausgegangen war, um Durrhamehl für unsre Diener zu kaufen. Dann ging es mit gutem Winde weiter bis ½ 7 Uhr zum Dorf AltToschke , wo dicht neben einer zum Glück außer Gang gesetzten Sakie unser Zelt aufgeschlagen ward. - Abends spiele ich e P Schach mit Leps *. *Heut haben wir in d Ferne wieder mehrere Krokodille gesehen; aber sie lassen sich nicht näher kommen. Sonntag d 10ten Dec 1843 . Der Himmel ist heut früh vollständig bezogen, d Regenwolken umziehen rings d Horizont; es ist kalt d unfreundlich; ohne Sonne ist dieses Land nichts. Der Wind ist aber gut, d wir segeln jetzt, wo ich Tagebuch schreibe, etwa um ½ 10 Uhr, eifrig Abusimbel entgegen, was wir möglicherweise heut erreichen könnten. Bei dem Dorfe Neu-Doschke nach etwa ½ Stunde wird wieder angelegt, um Milch d Hammel einzukaufen. Ernst d ich steigen aus um ein gewisses Geschäft zu verrichten; dann gehen wir durch die prächtigen Palmgruppen durch das gut gebaute Dorf ein wenig spatzieren d erblicken hinter demselben einen isolirten Fels mit mehreren eingehauenen Grabthüren; wir gehen hin, d es zeigt sich die eine Thür umschrieben; nun schickten wir e Boten an Leps zum Schiffe d bald darauf hatten wir das Vergnügen, unsre ganze Gesellschaft mit mächtigen Schritten auf uns zu stageln zu sehen. Wir brachten hier etwa 1 ½ Stunden zu d kehrten dann zum Schiffe zurück, wo wir 3 eingekaufte Hämmel fanden, die aber die Frauen des Ortes eigentlich nicht verkaufen wollten, d gewaltiges Geschrei d Geheul darüber anfingen, als wir abfuhren. - Nun ward Gottesdienst gehalten, gegessen d am Nachm las ich in Göthe ’s Gedichten. Es war heut erstaunlich kalt, d den ganzen Tag kam d Sonne nicht zum Vorschein, so viel ich mich erinnere zum erstenmal in Egypten . Wir froren draußten auf d Barke wie Schneider. - Indeß war d Wind günstig d wir kommen schnell vorwärts. Etwa um 7 Uhr in finstrer Nacht legen wir bei d Dorf Farek auf d rechten Ufer an, wo unter Dattelbäumen unser Zelt aufgeschlagen wird. Abends e P Schach mit Leps , dann zu Bett. Die Gegend bis hierher war heut sehr öde d todt. Die höheren Gebirge sah man meist nicht, nur hohe Wüstenufer bisweilen mit Dattelbäumen d grünem Anwuchs besetzt. - Montag d 11ten Dec 1843 . Wir sind bei Tage besehen nicht weit von Abusimbel entfernt, beschließen aber, lieber gleich nach Wadi Halfa zu gehen, d diese Tempel auf d Rückwege zu nehmen. Der Wind ist ziemlich günstig. Vorm schreibe ich Tagebuch. - Der Tag heut ist wieder hell d freundlich. - Nach etwa 2 Stunden kommen wir zu den steil gegen den Fluß vortretenden Felsmassen, aus denen uns schon v fern die gewaltigen Kolosse der Tempel v Abusimbel in die Augen gefallen waren. Die Façade des kleineren erschien winzig im Vergleich mit dem andern. Zw beiden drängte sich durch ein Felsthal eine gewaltige Sandmasse, die letzteren sonst fast gänzlich verdeckt hatte. Wir können uns nicht versagen auszusteigen. Viele Steelen sind neben den Eingängen an den Felsen eingeschnitten; beide Tempel aus d Zeit des Ramses ; der kleinere mit stehenden Kolossen zw Strebepfeilern, der größere mit 4 sitzenden Kolossen trefflich in dem guten weißen Sandstein gearbeitet. Wir besahen Beide, ohne uns für jetzt auf Abklatschen pp. einzulassen; der große ist in d That e riesiges Bauwerk; die Pfeilerstatuen im Innern haben alle das wohlbekannte (von Memphis her) Gesicht des großen Ramses . Nach 1 ½ - 2 Stunden Aufenthalts brachen wir von hier wieder auf d fuhren nach der rechten Flußseite hinüber nach d Dorfe Abahuda . - Ich mit Abeken d Max folgte Leps nach, der vorangegangen war. Wir fanden das hier erwartete Felsengrab nicht, sprachen mit einer nicht üblen Frau, die ihren Kindern Läuse absuchte, d machten dann zu Fuß e Wanderung hart am Felsufer entlang stomaufwärts, bis wir in e kl ½ Stündchen zu der Grotte von Belante (wie sie eigentlich heißt) kamen, wo Leps d Ernst schon waren; die Barke kam uns nach. - Während Leps hier arbeitet, setzte ich mich hin d zeichnete eine Ansicht flußaufwärts; Ruinen vor uns auf hohem Felsvorsprunge. Ich wurde später fertig, so daß ich den Andern nacheilen mußte. - Hinter dem Ruinenberge erst (genannt Gelad (Festung) Ur ) holte ich sie ein; Betrachten des vermeintlichen Goldsandes, was wohl nur Glimmerschiefer ist. Warten auf d Soldaten, der im letzten Dorf zurückgeblieben ist, um Hammel zu kaufen. Unterdessen finden sich in dem uns vorliegenden Gebel Schataui 1 Steele d 1 Grotte mit interress Königsnamen, die uns dann 2 Stunden sattsam beschäftigen; es wird fast Alles abgeklatscht; dann in d Barke; der Soldat kommt noch nicht, die Sonne geht unter. Wir schicken Abderrahim nach ihm aus d fahren nach der gegenüberliegenden Insel Geziret Schataui ; wunderbare spitzpyramidalische Felsgestaltung der verlassenen Berge. Etwa um 8 Uhr im Dunkeln melden sich die Verspäteten am andern Ufer, wir fahren hinüber, sie zu holen; Leps spielt mit Ab unterdessen Schach. Unser Zelt dicht neben einer Schilfhütte aufgeschlagen, in der ein lustiges Feuer unsre Leute versammelt. Dienstag d 12ten Dec 1843 . Vor Sonnenaufgang ganz erstaunlich kalt, sowie der ganze Morgen. Nach d Frühstück fahren wir langsam ab; der Wind hat uns verlassen, wir müssen ziehen lassen; Schreiben des Tagebuchs. Etwa um ½ 11 Uhr erhebt sich wieder günstiger Wind, der uns gegen 3 Uhr Nachm nach den Ruinen von Farahs bringt. Hier wird ausgestiegen; es finden sich beträchtliche Hügel von Nilziegeln. Die heutigen Gebäude der Bewohner zeigen verbaute hieroglyphische Steine. Vertiefung, worin d Tempel selbst gestanden haben muß; Blöcke mit d Namen des Ramenterru . Während die Andern v hier aus zur Aufsuchung andrer Gegenstände tiefer in d Land gehen, wandle ich auf d Trümmern umher wo sich Granitsäulen d Sandsteinkapitäle v griech koptischen Kirchen finden, sehe einigen Nubischen Weibern zu, die Baumwolle pflücken, d setze mich dann im Schatten d Palmen an d Nilufer, mich meinen Gedanken überlassend; dann zusehen, wie sich Max badet; endl zum Schiffe, wo Pfeife d Kaffee genommen wird, weil die Andern zu lange bleiben. Gegen 5 Uhr endl kommen diese; sie haben noch in e isolirten Fels ein hierogl Kämmerchen od Nische gefunden auch 2 kopt Kirchen betrachtet. Die Gegend v Farahs ist merkwürdig durch die mächtigen aneinanderliegenden Sandhügel, die mit tamariskenartigem Strauchwerk überwachsen sind. Ich denke mir den ursprünglichen Kern derselben aus Nilziegeln gebildet, die entw v Ruinen od Gräbern herrühren; diese haben sich aus d sehr tief liegenden Boden befeuchtet, auch wohl v Regen, d befruchtet; übergeschütteter Sand hat die Hügel wachsen machen; sie nehmen eine bedeutende Breite des Thales bis zu dem Felsplateau der Wüste ein. Von Farahs führt uns noch am Abend e guter Wind 2 Stunden aufwärts bis zur Geziret Farahs , wo wir anlegen d jenseit v Getreidefeldern, die so eben der Erde zu entsprießen anfangen, unter e prächtigen Sykomore unser Zelt aufschlagen lassen. Abends wie gewöhnlich Schach mit Leps . - Mittw d 13ten Dec 1843 . Die freundliche Insel v Farahs wird heut Morgen verlassen, nachdem sich beinah d ganze Bevölkerung derselben, große stattlich d ordentlich gekleidete Männer vor unseren Barken versammelt haben; der Wind ist nur schwach; wir denken heut nach Wadi Halfa zu gelangen. - Am Mittag erhebt sich der Wind stärker; wir landen noch einmal am linken Ufer bei einem scheinbaren Schutthügel v Nilziegeln, genannt Koûm el Faschar (falsche Ruinen). Es zeigte sich auch, der ganze Berg zusgehäuft aus zusgetrockneten Reisig des tamariskenartigen Gesträuches was hier am ganzen Ufer entlang wächst. Die Hügel scheinen trotz ihrer enormen Größe, doch durch natürliche Verbrokung d Vermoderung dieses Strauches entstanden, der sich immer wieder durch den überdeckenden Wüstensand durcharbeitete; übrigens waren Bauwerke, d zwar eine koptische zerfallene Kirche aus Nilziegeln daneben. - Eine halbe Stunde hievon südlich kuckte aus dem rothgelben Wüstensande noch ein Gebäude hervor, wohin wir den Weg zu Fuß nehmen d die Barke nachkommen ließen. - Das Gebäude war eine wohl erhaltene koptisch christliche Kirche, deren flüchtige Aufnahme ich bewirkte; sie stand völlig einsam in der trostlosen Wüste, doch waren näher am Flusse Spuren eines andern Gebäudes v Nilziegeln zu bemerken. - Etwa um 3 Uhr fuhren wir von hier wieder ab d mit günstgem Wind gelangten wir in die Nacht hineinfahrend etwa um 8 Uhr nach Wadi Halfa auf d rechten Nilufer, wo unser Zelt neben einer gesang- d tanzlustigen Hütte aufgeschlagen ward. Abends wieder Schach gespielt. - Donnerstag d 14ten Dec 1843 . Erstaunlich kalter Morgen. - Besehen von Elephantenzähnen, die ein Franzose aus Kartum flußabwärts führt. Spaßhafter Affe, den dieser Mann mit sich hat. - Besuch v Leps d Abeken beim Kaimakam, um sich über d Lage der beiden Tempel hier selbst zu unterrichten. Wir müssen auf d andre Seite, und dort noch 1 ½ Stunde zu Esel südl reiten. So setzten wir denn in unsrer Barke über, ließen dann auf einem kleineren Kahne die Esel herüberholen d waren erst um ¾ 11 Uhr zum Abreiten bereit. Komische Kavalkade auf den kleinen Holzsättelchen, die bloß aufliegen, ohne Zügel d Steigbügel. 1 ½ Stunden ritten wir längs dem Nilufer in der Wüste hin; 2 gefallene Kameele, glänzend schwarzen Raben zur Beute. Hinter der großen bewachsenen Insel Menna beginnen die schwarzen Felsblöcke der Katarakte in unzähliger Menge aus d Strome emporzuschauen. Wir ritten v weitem an einem Schechgrabe auf d Spitze eines hohen Berges vorbei, wonach die Katarakt e " Schellal el Schek abd el Kader " genannt ist, d gelangten endlich zu e Felsen, der, jäh am Ufer emporgehoben, wie künstlich aufgebaut die ganzen Katar e beherrscht. Aber von Tempeln war hier keine Spur, nur der großartigste Überblick dieses Naturschauspiels. Wir steigen auf den von d Namen Reisender vollgeschriebenen Fels, d erfreuten uns des Anblicks. Der glänzend schwarze Basalt, bisweilen, wie wir näher untersuchten, in Granit und Gneuß, günlich, übergehend, ragt in 1000 Inselchen aus dem zerspaltenen Fluß; da alle Inseln niedrig sind, erscheinen sie mit Gesträuch bewachsen, so daß das Ganze waldartig aussieht; der Fluß breitet sich enorm aus, nd die Strombreite scheint in lauter Bächelchen zerspalten. Nach Westen liegt der Sandstein fast überall noch vollständig über d Basalt, d bildet meist steil abfallende Ufer, nach Osten aber ist d Sandstein wohl schon in Urzeiten weg gewaschen, d man sieht weit in d flache Wüste hinein den schwarz durchgehenden Streifen des alten unterliegenden Gesteins; die Übersicht v diesem Punkt auf d Felsen war trefflich, nicht schöner zu wünschen. Nachher ging ich mit Abek noch zum Fluß hinunter, d hier zeigte sich d Ganze näher d malerischer. Wir traten auf e glänzendes Steininselchen, es erschien vollkommen wie polirt; das Wasser rauschte d schäumte um uns. - Nur etwa 1/4 Stunde war uns für d ganze Schauspiel, des Treibens v Leps wegen, gegönnt. Zurück ritten wir einen andern Weg mehr durch die Wüste an dem Schech westlich vorüber; gefallenes Vieh lag in d Sande, d ragte hier d da aus d Erde wie Inseln hervor; Leps mit Ernst war voran, ich mit Ab d Max ritten allein; endl kamen wir sehr zerschlagen um ½ 2 bei unsrer Barke wieder an, allein Leps , der d Zeit für d Besehen der Ruine nicht erwarten konnte, war schon wieder fort, wo nördl Nilziegelruinen am Ufer zu sehen waren; wir nolens volens nach. Und hier fanden sich denn auch die geringen Überbleibsel der 3 gesuchten Gebäude; wir aßen dort unser diesmal, aus Mangel an Brod sehr frugales Mittagmahl, d ritten etwa um 4 Uhr zur Barke zurück. Nur an 2 Tempeln fanden sich hierogl Inschriften auf einzelnen Steinen; der eine schien nur aus Pfeilern d Säulen zu bestehen. - Während Leps notirte, suchte ich mir mit Max d Ernst Steine in d Wüste. Um 4 Uhr fuhren wir wieder nach Wadi Halfa auf d rechte Ufer hinüber, tranken Kaffee, rauchten unsre Pfeifen nd ich spielte dann mit Ab Schach, das sich nach Tisch fortsetzte. - Um 10 Uhr noch berberischem Tanz in dHütte neben unsrem Zelte zugesehen, Mädchen backte daneben Brod, 2 Knaben schlugen Tarabuka, sich im Takt gegen Mädchen vor d rückwärts bewegend, zu schauen umher , - das Alles gab e interess Scene, der ich aber nur etwa 10 Min beiwohnte d dann zu Bett ging. Freitag d 15ten Dec 1843 . Der Morgen wieder verzweifelt kalt, mein dicker Mantel will mich kaum erwärmen; Hände d Füße sind erklammt. Unsre Maste sind abgenommen d unsre Stromabfahrt beginnt. - Wir haben den ganzen Tag einen so heftigen Nordwind, daß wir trotz alles Ruderns, Ziehens pp. nur sehr langsam vorwärts kommen; der Wind wirft so hohe Wellen, daß Ernst etwas seekrank wird d wir nur so tanzen. Um Mittag legten wir ein wenig an, um zu essen. Dann steigen wir auf d rechten Ufer aus d gingen ½ Stündchen, um uns zu vertreten d erwärmen. Unser Schiff kommt langsam nach; wir finden e Nachen, mit dem wir auf die rechte Flußseite nach d Dorfe Bachr Argin übersetzten; schönes versteinertes Stück Holz, was wir vor einem Hause hier finden. Besuch 2er kopt Kirchenruinen d Streit mit Leps über d Entstehung der mit dem tamariskenartigen Gesträuch, genannt Tarfa, bedeckten Hügel, die sich hier wieder reichlich finden. In einem verfallenen Gebäude erwarten wir die nachkommende Barke, Beobachtung des Stammes v unbeschnittenen Palmen, wo die vertrockneten Blätterstrünke zierlich schuppenartig v d Baste aufgebunden scheinen. Wir schiffen heut Abend noch ins Dunkle hinein, wo wir öfter auf Sandinseln auffahren; die Kälte treibt uns Alle zusammen in d kl Kajüte d hier saßen wir in Mantel d alle möglichen Wärmungsmittel gehüllt, wie ein Klümpchen Unglück, ein höchst komisches Bild der heißen Zone, während Abeken den Anfang der Geschichte des Zauberringes von Fouqué erzählte. Wir aßen Abendbrod in unsrem Kafterchen d landeten endl a d rechten Flußseite, am Dorfe Ibere schräg über dem Koum feschar des Hinwegs. Abend zugesehen, wie Ab d Leps Schach spielen. - Sonnabend d 16ten Dec 1843 . Der Wind ist nicht so conträr wie gestern, aber doch immer stark d es geht langsam. Beim Dorfe Serra a d linken Flußseite halten wir an, um zu fouragiren d uns nach e Tempelrest, der hier sein soll, zu erkundigen. - Nachdem wir ausgestiegen, d etwa ½ Stunde nördlich am Ufer entlang zw Saatfeldern, tarfa Gesträuch oder Palmen hinspatziert sind, gelangen wir endlich zu den gesuchten Ruinen, genannt Aksche zw den Dörfern Serra d Faraß ; die Ziegelmauern einer kopt Kirche stehen auf dem wohlgebauten massiven Unterbau des Ramses Tempels; ringsum sind die bekannten Hügel v Sand mit Gesträuch überwachsen. - Ich vergleiche den Plan v Gau , während Ernst abklatscht d d Prof notirt. Um ½ 10 Uhr etwa waren wir ausgestiegen d um Mittag waren wir fertig d aßen sodann auf d Barke, die noch etwa 1 ½ Stunde warten mußte, bis d Soldat zurückkehrte, der dann doch nur etwas Butter aufgefunden hatte. Der Wind ist fortwährend conträr d wir kommen nur langsam vorwärts. Am Nachmittag steigen wir etwa um 4 Uhr auf d rechten Flußseite gegeüber v Faraß ans Land, wo d Reis behauptete, daß sich e Tempel (birbe) befände. Indessen waren es nur kopt Kirchen, deren Anzahl hier in Nubien unerschöpflich scheint. Die diesmalige war die besterhaltenste v Allen , d ich ergänzte Einzelnes in dem schon gegebenen Grundrisse. Die porta triumphalis war hier massiv aus wohlgeschnittenen Steinen; die innere Anordnung aber scheint durchgehends typisch. - Während unsres Aufenthalts hier ging Jussuf in d nahe Dorf, um Hammel einzukaufen; wir fuhren ihm dann nach nd richtig brachte er 2 Stück. Das Dorf, bei dem d Kirche stand, hieß Dindan . Während ich gegen Untergang d Sonne noch mit Ab e P Schach spielte, fuhren wir bis zu der nicht mehr sehr entfernten Geziret Dindan , wo wir unser Nachtquartier aufschlugen. - Abend bis nach 11 Uhr mit Leps Schach gespielt. - Der Tag war wieder sehr kühl. - Sonntag d 17ten Dec 1843 . Die Nacht d d Morgen war außerordentlich kalt; ich schätze es höchstens 5°. In d Barke nd im Sonnenschein wurde es etwas behaglicher; d Wind ist nicht sehr conträr, d wir schwimmen jetzt mit leidlicher Schnelle stromabwärts. - Vorm Tagebuch geschrieben, die Kirche in Leps Buche ausgezeichnet d Gottesdienst gehalten. - Das Letztere jedoch schon zu Abusimbel , wo wir ungefähr um 11 Uhr anlangten. Ich begann noch am Vorm etwas zu zeichnen, worin ich ab durch d Gottesdienst unterbrochen wurde. Leps beginnt unterdeß s Arbeit d ich d Ernst klatschen die Steele im gr Tempel ab. Beim Asserkaffee Gedichte v Leps gelesen, die Sonne trefflich untergehen sehen; Abends fährt Ab fort, im Zauberring zu erzählen, dann noch e Parthie Schach mit Leps . - Flasche Wein geleert auf glückliche Beendigung der nubischen Reise. - Sterne aus unserm Tempel beguckt. - Montag d 18ten Dec 1843 . Im kl Tempel, wo wir unsern Wohnplatz aufgeschlagen, haben wir Alle sehr behaglich geschlafen. - Von meinem gestrigen Sterngucken aber sind mir fatale Kopfweh zurückgeblieben, die mich den heutigen Tag quälen. Ernst d ich lösen uns im Abklatschen ab, Ersterer die innere Ansicht des großen Tempels, ich wie allgem Ansicht v Außen dazwischen zeichnend. Wir bekommen heut e Besuch des blinden Kaschefs aus Derr , der an Stelle des, wie wir heut erfahren, abgesetzten Mudir das Land bereist. Die Mudirschaft v Assuan bis Wadi Halfa ist ganz aufgehoben d zum Paschalik von Siut geschlagen worden. - Das Abklatschen bezieht sich heut auf meist auf die griech d phönizischen Inschriften, die sich auf den Beinen der Kolosse v gr Tempel finden d die sehr interess sind, ich studire mit Leps eifrig darüber. - Abends fährt Ab in s Geschichte fort, d nachher spielt er mit Leps Schach. - Dienstag d 19ten Dec 1843 . In unsrem warmen Tempel trefflich geschlafen. Vorm im gr Tempel alle größeren Inschriften der rechten Langwand mit Ernst abgeklatscht, am Nachm ließen wir uns sämmtlich auf d Barke vor die an d Felsen ober- d unterhalb der Tempel liegenden unzugänglichen Steelen fahren, die v Leps , Ab d Max mit Fernrohren eifrigst studirt wurden; ich langweilte mich eigentlich in d Barke d fror zuletzt sehr . Bei d Abendpfeife Fortsetzung vom Zauberringe d dann Schach mit Leps . - Mittwoch d 20ten Dec 1843 . Die Revision des groß Tempels nimmt auch heut noch kein Ende; die Wände der Vorhalle werden beleuchtet d gemustert, mögliches d das Nöthige abgeklatscht. Abends wieder Geschichten erzählt d dann Schach gespielt mit Leps . Donnerstag d 21ten Dec 1843 . Heut Vormittag wird mit den Pfeilern der gr Vorhalle d sämmtlichen Seitenräumen der Tempel beendigt d um ½ 2 Uhr wird zum letztenmal in dem geräumigen Saale des kleineren Tempels zu Mittag gespeist, Kaffee getrunken d dann die Boote bestiegen; um 3 Uhr fahren wir von Abusimbel ab bei schönem Wetter nd sehr geringem Gegenwinde. - Wir kommen auch schnell mit eifrigem Rudern vorwärts d gelangen am Abend bis etwa 2 Stunden vor Doschke , wo wir in d Dorf Armannia dicht im Palmgebüsch, etwas weit v Barke unser Nachtquartier wieder im Zelte halten. Wir hatten erst noch weiter fahren wollen, indessen war der Soldat nd d Koch Syrian (Ersterer Abdallah ) ausgestiegen d in d Dorf gegangen, um Tabak zu kaufen, nd da diese nicht bald zurückkamen, mußten wir uns zum Bleiben entschließen, was gut war, weil sich bald nach Sonnnenuntergang heftiger d eisiger Wind erhob. Ab fuhr am Abend in s Geschichte fort, dann spielte ich e Parthie Schach mit Leps . Freitag d 22ten Dec 1843 . Der Morgen war heut verzweifelt kalt, wir konnten schwerlich mehr als 3 - 4° haben. Der Tag wurde aber schön d , da wenig Wind ging, verhältnismäßig warm. Wir kamen auch sehr schnell vorwärts. Um 12 Uhr Mittags waren wir bei d Feste Ibrim , wo uns ein Bote v Franke aus Korusko anrief; aus dem mitkommenden Briefe erfuhren wir, daß der Kavaß mit unsren Kameelen in einigen Tagen zu erwarten war, daß ferner Hassan Pascha auch in Korusko nunmehr angekommen sei, ebenfalls Kameele fordere , um die Sachen von Ibrahim Pascha zu befördern nach Kartum . - Jetzt wurde weiter geeilt, wir sahen heut an 6 Krokodille auf den Sandbänken liegen d sich sonnen, begegneten dann der Barke des Kaschef d gelangten etwa um ½ 4 Uhr nach Der , wo angehalten ward. Hier machten wir noch einen Besuch dem Felsentempel, wo Leps etwas rekapituliren wollte, besahen die nahliegenden Inschriften einiger koptischen Felsengräber, hatten Spaß mit der keifenden Frau, die uns Eier verkaufte d mit der Bande von Derschen Straßenjungen, die ich in d Flucht jagte, gingen dann zurück zu der prächtigen Sykomore, wo wir dem Mudir einen Besuch machten, der uns wieder sehr artig behandelte d eine Pute schenkte, d dann schifften wir uns etwa um 6 Uhr ein, nd schwammen mit eifrigem Rudern sehr schnell stromab. Bald wurden wir die alten Berge v Korusko im Dunkeln ansichtig d etwa um ½ 10 Uhr begrüßten wir d Franke uns mit vielfachen Schüssen. Da gab es dann den Abend Manches zu erzählen, wir tranken im großen Zelte unsern Thee d spät, erst um ½ 12 Uhr ging ich mit Abeken in unserm Zelt zu Bett, während Leps noch d Nacht auf d Barke schlief. - Sonnabend d 23ten Dec 1843 . Es war heut d Geburtstag v Leps , den wir in Procession am Morgen auf der Barke begrüßten d beglückwünschten. - Den Vorm beschäftigte ich mich mit e Gedichtchen, was am Abend die Gesundheit v Leps ausbringen helfen sollte, doch ward es mir sehr sauer; ich litt sogar am Nachm an Kopfschmerzen, die ich nur durch einige Parthien Schach mit Ab vertrieb. Unser solennes Abendessen verlief recht vergnügt unter muntrem Gesang d Gläserklang. Gegen 10 Uhr zu Bett. Die Tage jetzt erstaunlich kalt, besonders Abend, Nacht d Morgen. - Leps d Ab machten heut Besuch bei den 2 Paschas. Sonntag d 24ten Dec 1843 . Unser Weihnachtsfest ward vorbereitet. Eine niedrige Palme ward geköpft d im Eßzelte um d Mittelpfosten gebunden, darum die Tische befestigt. Zuckerwerk ward im Dorf aufgefunden d gekauft, Schokolade zu Bonbons zerschnitten, Wachslichter gezogen; Jeder machte 7-8 Verse, die auf die Papiere der Bonbons geschrieben wurden, d die dann d Baum ausschmücken halfen. Leps d ich übernahmen am Nach dieses Geschäft. Guirlanden, Netze d Düthen wurden verfertigt, ich schnitt jeden der Gesellsch in effigie aus nd diese Gestalten wurden mit aufgereiht; unzählige Lichter wurden aufgesteckt d dann nach d Abendessen die Geschichte angesteckt; es war e rechter Glanz. Franke bereitete eine hübsche Überraschung durch Teller, worauf Kartoffeln d Datteln lagen; Erstere gespickt mit Zigarren d einer Lichterkrone. Nach d Freude des Baumes gings an das Ziehen der Bonbons d Lesen der Verse, was Leps that d allgemein viel Spaß machte; im Ganzen waren 56 Bonbons mit denen unsrer 2 christl Diener. So verlief d Fest sehr heiter d fröhlich; nach 10 Uhr zu Bett. - Montag d 25ten Dec 1843 . Morgens um ½ 8 Uhr etwa 7° Wärme. - Die Wölfe haben diese Nacht wieder unser Lager besucht d 2 Hammel zerrissen, die wir mit herausgerissenen Eingeweiden in der nahen Vertiefung finden. - Heut Vorm haben wir Besuch vom Keimakam, der auf d Nachm nach d Asser den Besuch des Paschas anmeldet. Dann Gottesdienst, Schokolade, Mittagessen. Ich habe heut Kopfweh d bin nicht ganz auf d Strumpf. Während des Paschas Besuchs lege ich mich auf Jussuf s Lager nd schlafe dort. So vergeht d Nachm . Am Abend Putenbraten, Eingemachtes, Reisspeise d Wein mit Gesang, aber nicht so munter d lebendig als an Leps Geburtstag. In d Nacht stehen Ernst , Franke auf d Anstand bei den 2 gefallenen Schaafen; der erste Schuß fiel wahrsch auf e Hund, der sich aber davon machte, der 2te auf einen Wolf, der aber auch erst v den Landleuten am andern Morgen gefunden ward. Die beiden Pascha’s heißen Mustafa d Ferhad . Dienstag d 26ten Dec 1843 . Heut Vorm Durchlesen meiner alten Briefe, dann Scheibenschießen mit Ab ’s Büchse. Nach Tisch Zeitungslesen d Schach mit Ab . Letzterer fährt am Abend in s Erzählung fort d dann spiele ich noch Schach mit Leps . Franke ist am Abend wieder auf d Anstand d erlegt eine stattliche Hyäne, wobei er Lepsius Flinte zerschlägt. Das weckt uns noch einmal aus d Bette. Ich schlaf d Nacht, so gestört, nicht besonders. - Der Tag war nicht so kalt wie bisher, weil kein Wind ging; der Himmel war aber viel mit Wolken bedeckt. Ibrahim Aga sowie die Kameele lassen noch nichts von sich hören d sehen. Mittwoch d 27ten Dec 1843 . Es fiel heut nichts Besondres vor. Ich mache am Nachm , nachdem ich 2 Parth Schach mit Ab gespielt habe, einen Spatziergang mit ihm in d Wüste, um zu sehen, ob Ibr Aga noch nicht kommt, wunderbar magische Erleuchtung der Berge bei Sonnenuntergang, umso überraschender, als der Tag kalt, trübe d bewölkt gewesen war. Während unsres Asserkaffees kündigen uns heftige Flintensalven die Ankunft eines dritten Pascha’s an ( Hassan Pascha ’s an ), der für die Provinz Dongola bestimmt ist. - Abends Fortfahren in d Erzählung des Zauberrings d dann lese ich Zeitungen, während Ab d Leps Schach spielen. Donnerstag d 28ten Dec 1843 . Heut früh gegen Erwarten läßt sich der Hassan Pascha zum Besuch anmelden, ich gehe unterdessen mit Max in d Dorf nach der Moschee, wo ich einige Gitter detaillierter zeichne. Um Mittag zurück. Der Pascha hat ein Paket an Leps gebracht, worin sich Bücher aus London v Bunsen geschickt nd Briefe für ihn d Abeken finden. - Leps hat einen Brief vom Vetter Schulz , aus dem wenigstens zu schließen, daß zu Haus Alles wohl ist, obwohl er d Mutter nicht gesehen hat. Am Nachm täuscht uns d Ruf, daß unsre Kameele kämen, aber es waren welche, die d große Pascha für Egypten , bestellt hatte. Abends noch schließt Ab mit s Erzählung des Zauberrings. In d mitgebrachten Paket sind Staatszeitungen v 1 - 23 Oct , die mir am Nachm nd Abend eine Unterhaltung gewähren. - Der Tag ist etwas wärmer als früher. Freitag d 29ten Dec 1843 . Heut früh reist Hassan Pascha zu Wasser weiter gen Dongola ; auch Mustafa , für den sich zu unsrer Überraschung Kameele zusgefunden haben, macht sich zu Lande nach Kartum auf; auf einem ihm am Morgen noch gemachten Besuch v Leps verspricht er, sobald er Ibr Aga trifft, uns e Eilboten zu senden. Der Tag scheint heut einmal wieder heißer werden zu wollen. Nachm Zeitung gelesen, dann Schach mit Ab ; am Abend werden energischere Maaßregeln zu Erlangung der Kameele berathen. Sonnabend d 30ten Dec 1843 . Heut früh besucht Leps den Ferhat Pascha , d beschwert sich über d Abreise v Mustafa , der Kameele erhalten, während wir immer hier sitzen; es wird den Herren die Hölle e wenig heiß gemacht. Gestern schickte mir Leps ein Sonett in betreff eines Gesprächs über Goethe s Eleonore v Este im Tasso, über die wir versch Ansichten hegten. Heut machte ich ein Antwortssonnett. - Nachmittag wieder Zeitungen gelesen, dann mit Ab Schach gespielt; ein Besuch vom dicken Kaimakam nahm viel Zeit in Anspruch. Abends wurde gemeinsam ein Scheibenschießen besprochen, was wir am ersten Jan halten wollen nd wo Leps eine Uhr für den besten Schuß aussetzt. - Sonntag d 31ten Dec 1843 . Tage d Nächte sind fortdauernd sehr kalt; wir haben heut nach Sonnenaufgang 5 ½° R . Der Fluß ist in letzter Zeit sehr gefallen nd vor unserm Lager bis zur Steinbuhnen heben sich mächtige Steinblöcke aus d Wasser, der Boden des Flusses kommt zum Vorschein d Sumpflachen bleiben am Ufer zurück. - Ich beginne einen Brief nach Hause, worin ich jedoch bald durch Leps unterbrochen werde, der inzwischen die Regeln unseres morgenden Schießens aufgesetzt hat, d sie uns nun zur Berathung vorlegt. Dann folgt d Gottesdienst d d Vorm ist vorüber. Nach Tisch wie gewöhnlich Zeitungslesen. - Um 11 Uhr Abends fabrizire ich einen Punsch, worunter 1 Fl Rheinwein d gegen 12 Uhr wird Blei gegossen, wobei Franke , der sich aufs Auslegen einläßt, viel Spaß verursacht. Überhaupt herrscht viel Übermuth vor, nur Leps ist sehr still. Die Gesundheit des neuen Jahres, sowie der Unsrigen in d Heimath wird getrunken nd nachdem noch dies d Jenes Lustige gesungen, gehen wir um 1 Uhr etwa zu Bett. 1844. Montag d 1ten Januar 1844 . Korusko endet d Korusko beginnt das neue Jahr; die Kameele kommen nicht, es wird uns Eines über das Andre in ihrem Betreff vorgelogen. - Für das Sternschießen, was heut Nachmittag statt finden soll, wähle ich die Devise: Vorwärts, Abeken die: Warte! Leps "Meinem Stern trau ich gern" etc . Ich habe von gestern etwas Kopfschmerzen d bin schläfrig. Schon um 1 Uhr beginnt unser Schießen. Indessen alle Kugeln während 7 Gängen, die gemacht werden, treffen nicht ihr Ziel. Dieß stellen wir nun im Wüstenthal auf, wo die Kugeln gegen den Felsen gehen, nd man sieht, wo man hinschießt d wie d Büchse v Abeken , deren wir uns bedienen, schießt. Jetzt werden auch bei der größeren Nähe von nur 50 Schritt nd Auflager (während wir zuerst 75 Schr ohne Auflager schossen) im ersten Gange, der auf d Centrum geht, nur einmal v Max das Papier desselben getroffen, d es blieben nur noch 7 Schuß übrig, wo Jeder auf seine eigene Devise zielen sollte. - Hier glückte es mir wider Erwarten, daß ich allein meine Devise mitten durchschoß d so den Preis der ausgesetzten silbernen Uhr erlangte, die mir Leps versiegelt übergab; sie begleitete ein Liedchen v ihm, wo die 2 Schlußreihen zu vollenden dem Sieger überlassen blieben. Inzwischen war d Sonne untergegangen d wir schritten zum Abendessen, wo auf mein Wohl, als Sieger getrunken ward. Am Abend ging ich müde schon um 9 Uhr zu Bett. - Dienstag d 2ten Januar 1844 . Vorm quäle ich mich mit d beiden Versen zu Leps Gedichtchen, die ich nicht recht finden kann. Ein Besuch v Ferhat Pascha stört mich d nimmt beinah 2 Stunden in Anspruch; Nachm Zeitungen gelesen, dann mit Ab Schach gespielt d vor dem Abendessen ein wenig in der empfindlich kalten Witterung spatzieren gegangen. Der Kaimakam bringt heut d Nachr , daß Ibrahim Aga in Abu Hammed gesehen worden sei mit der richtigen Anzahl v Kameelen. Mittwoch d 3ten Januar 1844 . Die Tage bleiben gleichmäßig kalt. Morgens etwa 5-6° d Mittags höchstens 20° im Schatten. Vormittag Brief an d Mutter fortgesetzt; Nachm Zeitungen gelesen. Es kommt ein Bote vom Mudir aus Berber , der in e Briefe meldet, daß Ibr Aga dort angekommen nd er nach den Kameelen ausgeschickt habe; das ist nun freilich wenig tröstlich d Leps beschließt jetzt mit Ab selber voran zu reisen; von den 8 dazu nöthigen Kameelen fehlen 2 d Jussuf wird nach Der geschickt, um von dem dort in d Stelle des abgesetzten Mudir befindlichen Efendi dieselben zu erlangen. So vergeht d Tag unter deliberiren über dAbreise , die weder ich noch Abeken billigen. Donnerstag d 4ten Jan 1844 . Am Vorm zeichne ich mit Ernst Abeken ’s Porträt. Nach Tische kommt Joseph aus Der zurück, mit d , daß hier im Bezirk 45 Kameele seien, d der Efendi wolle morgen selber kommen; auch schickte er einen Soldaten, um den Schech der Kameele zu uns zu bescheiden. Außerdem begegnet Leps heut auf einem Spatziergang einer Karawane v 16 Kameelen, die von hier aufbricht. So wird es uns denn vollkommen klar, daß wir in einem Gewebe v Lügen fortwährend gefangen gehalten werden. Die Schechs wollen durchaus zum Dienst der Regierung keine Kameele geben; d brauchen dazu alle möglichen Ausflüchte. Bei einem Besuch v Leps beim Pascha stellt sich dies immer klarer heraus. Nachm bereden Ab d ich Leps , mit s Abreise noch bis Montag zu warten, weil bis dahin ein Bote v Mustafa Pascha zu erwarten ist, den er uns wenigstens versprochen. Die ganze Geschichte ist zum Verzweifeln. Gegen Abend spatziere ich ein wenig umher, in Unmuth grübelnd. Nach d Abendessen Schach mit Leps . - Freitag d 5ten Jan 1844 . Vormittag fahre ich an dem Briefe nach Hause fort d da mir Leps anbietet, weil er an Eichhorn schreibt, etwas mit einzulegen, so schließe ich ihn mitten innen, wie er einmal ist, ab. Nach Tisch wie gewöhnlich Zeitung gelesen d dann mit Abeken Schach gespielt. Sonnabend d 6ten Jan 1844 . Vorm zeichne ich eine Skizze v Hauad sowie an einer Ansicht unsres Zeltes v Außen. Leps wird nun am nächsten Montag abreisen. Von Ibrahim Aga keine Spur. - Sonntag d 7ten Jan 1844 . Fast den ganzen Tag kalter Nebel, der die Sonne nicht durchdringen läßt; um 9 Uhr Morgens 9 ½° R . Wir erinnern uns an Ghize . interressante Ansicht der Berge im Nebel. Heut erst wird Leps Brief an Wagner mit dem einliegenden Brief an Eichhorn d die Mutter unsrem grad vorbeikommenden früheren Reis von Assuan mitgegeben. Ich mache am Vorm ein Sonnett zur Beantwortung eines von Leps mir in das Zelt übersendeten. Dann Gottesdienst nd am Nachm Packerei zu Leps ’s morgigem Aufbruch. Gegen Abend Spatziergang mit Abeken in die Wüste. Dann Betrachten der Kameele, die zu unserm Lager gebracht werden. Abends eine Flasche Wein auf d glückliche Reise getrunken. Nach d Essen noch Schach mit Leps . - Montag d 8ten Jan 1844 . Abreise v Leps , Abek , Jussuf , dem Diener Syrian d Hauad mit 8 Kameelen (incl dem des Führers) nach Berber. Erst um ¾ 11 Uhr kommen sie weg. Ernst d ich geben ihnen das Geleit bis zu dem etwa 20 Min entfernten Brunnen. Beide Esel ziehen mit. Wolle Gott, daß diese Trennung dazu nutzt, uns Alle schneller nach Kartum zu schaffen! Ferhad Pascha mit s Sohn, einem sehr niedlichen Knaben von etwa 8 Jahren, kommt noch zur Abreise, um Adieu zu sagen. Das Wetter ist heut wieder klar d beginnt warm zu werden. - Nachm zeichne ich eine Ansicht aus der Mitte unsres Lagers hinaus auf d Fluß, die ich malen will. Ernst d Max baden sich heut unten im Fluß. Abends Geldsachen in Ordnung gebracht. - Dienstag den 9ten Jan 1844 . Ich mache mich heut mit Ernst an die Weiterzeichnung meiner Landschaft nd werde mit d Aufzeichnen fast fertig. Der Tag ist warm, windstill d angenehm. Mittwoch d 10ten Jan 1844 . Meine Landschaft fange ich heut an zu malen. Abends Werfen mit d eisernen Stange. Der alte blinde Hassan Kaschef ist heut hier d will uns e Besuch machen, wird aber abgewiesen, weil Leps nicht da ist. Dieser Mensch hat 44 Söhne, die noch leben, nd die meist als Schech’s in die Dörfer vertheilt sind, wodurch er eine große Autorität in d Provinz erlangt hat; er hat gegen 60 Frauen gehabt. - Heut in d Nacht ist eine widerwärtige Scene, wo Franke die Diener wieder durchprügelt, weil sie zus essen d trinken; auch unsern Soldaten prügelt er, der dann fort will, d den ich nur schwer zurückhalte. Ich komme d ganze Nacht fast gar nicht zum Schlaf. Donnerstag d 11ten Jan 1844 . Eh ich aufstehe, kommt heut ein Bote, der den Ibrahim Aga mit den Kameelen anmeldet; es heißt, er solle sehr bald nachfolgen; dann habe ich eine sehr unangenehme Erörterung mit dem Soldaten, der wegen der nächtlichen Geschichte fort will; mit Mühe halte ich ihn zurück. - Ich male heut wieder eifrig, obgl oft unterbrochen an meinem Bilde. Um 10 Uhr in d That hören wir 3 Schüsse v d Wüste her nd bald darauf kommt Ibrahim Aga mit dem Kameelschech Achmet d 2 andern Reitern auf Kameelen, nicht angesprengt sondern angejagt; es sah köstlich aus, wie die Thiere über den Erdboden flogen. Ibr Aga hatte Leps nicht getroffen, ebensowenig Mustafa Pascha , die unter den vielen Wüstenwegen verschiedene genommen haben mußten. Etwa um 4 Uhr Nachm kommen unsre 60 Kameele, meist große stattliche Thiere, nach. Höchst interressanter Anblick der sie begleitenden Bisharis mit etwa dem nebengezeichneten Kopfputz . Diese dunkelfarbigen halbnackten Kerle, meist klein d untersetzt, mit ihrem Schild aus Rhinozeroshaut, ihrem Speer d Schwerd, auf dem Kameele geben ein unvergleichliches Bild. Ihre Phisiognomien sind oft ganz deutsch; die Gesichtsbildung überhaupt gar nicht unangenehm; ihre Haut wie Sammt. - Es mochten bei den 60 Kameelen etwa 20 Menschen sein, meist noch jung, 16-17 Jahr. Ibr Aga brachte die Nachricht, daß in d Provinz Taka , wo Ferhad Pascha hin will, ein Aufstand ausgebrochen, der Mudir sammt s Harem ermordet, die Soldaten getödtet seien, so daß Achmet Menikli Pascha dorthin aufbrechen muß, um dieß Land zu beruhigen. - Nachm zeichne ich eine Gruppe Kameele, male dann d sehe am Abend bei Laternenschein nur den Kriegstänzen der Bishari ’s zu, die sie mit ihren Schildern d gezogenen Schwerdtern ausführten. Es waren eigentlich nur Bocksprünge nd groteske Stellungen; das Ganze aber sehr interressant; ein männlicher, kriegerischer Geist sprach sich in diesen Vergnügungen aus. Ihre Musik dazu ward auf einer Art 5seitigen Zither geschlagen , eintönig, aber nicht widerlich lärmend wie die Tarabuka. - Der Tag heut wie gestern angenehm warm d still, auch die Nächte nicht mehr so kalt wie früher. - Freitag d 12ten Jan 1844 . Wir haben gestern beschlossen, am Montag aufzubrechen, grad 8 Tage später wie Leps ; es liegen in Berber 2 gute Barken bereit, d so scheint uns ja nun das Glück für das Hinaufkommen nach Kartum günstiger zu sein, d Mitte Februar könnten wir dort anlangen. Ich male den größten Theil des Tages in meinem Zelte, weil es draußten windig d der Himmel ziemlich bewölkt ist. Unsre Kameele sind auf die Weide in die Thäler gegangen. Der größte Theil unsrer Bishari’s ist aber hier d wir hatten heut Nachmittag noch einmal das interressante Schauspiel der Kriegstänze mit Schild d Schwerd oder Lanze; die Berber des Ortes hier schlossen sich an d es war ein gewaltiger, merkwürdiger Kreis, der hier gebildet ward. Unser sogenannter Mathematiker war im Schwerdtanz ganz vortrefflich; auch Schech Achmet , der Kameelschech v Korosko zeigte seine Künste d machte sich dieser schöne Mensch in s blauen weiten Gewande d Schawl sehr gut. - Stricke zum Binden der Kisten werden heut für 70 Piaster gekauft. Heut besucht mich Schech Achmet , der mir einen Brief v Leps bringt; nach demselben hatte er schon erfahren, daß Ibrahim Aga auf d Wege zu uns sei; er hätte ihn nicht gesehen; er war etwa 1 Stunde vor dem Brunnen auf d Mitte zw hier d Abu Hammed ; bis dahin wohl d glücklich gelangt. - Ich bekam heut noch einen Besuch von dem blinden Hassan Kaschef ; nachher ließ er um Pulver betteln. Sonnabend d 13ten Jan 1844 . Nach d Frühstück Besuch von dem Sohn des Hassan Kaschef . Dann male ich meine Landschaft weiter d beendige sie gegen Abend nothdürftig. - Das Wetter wird wärmer; die Nächte verlieren auch an Kälte; mit d Jan scheint auch der Frühling zu beginnen. - Sonntag d 14ten Jan 1844 . Heut früh geht es an das Packen der Sachen. Wir werden mit den Hauptkisten am Vorm fertig, welche sogleich von den Bishari s geschnürt d zum Aufpacken für jedes Kameel bereit gelegt werden. Der lange Ibr Aga bekommt um Mittag Streit mit d Kameelschech Achmet , der die Hälfte unsrer Kameele für den Pascha in Beschlag nehmen will, d schon so weit geht, uns alle Treiber wegzunehmen. Ich mache mich selbst zum Pascha auf, der höchlichst grob gegen mich ist d meist nur auf türkisch mit Ibr Aga spricht. Ich ließ ihm sagen, wenn er nicht dem Schech Achmet anbefähle, Menschen d Kameele herauszugeben, so würde ich an unsern Consul schreiben d d Sache Mehmet Ali melden lassen. Das Resultat war, daß er zum Schech Achmet schicken wollte. So ging ich nach Hause; kurz darauf schickte er aber seinen Adjudanten der Erzieher des Sohnes, mit dem Soliman Kaschef d schien d Sache doch beilegen zu wollen; auch Schech Achmet kam d so verständigte man sich nach d Willen v Ibr Aga , daß wir nämlich so viele Kameele behalten, wie wir brauchen nd die Übrigen dem Pascha lassen, wie es auch ganz natürlich war. Schon am Vorm hatte ich Besuch v Kaimakam, dem Soliman Kaschef d andrem Pack. Der Tag war heiß, d gegen Abend erhob sich heftiger Staubwind, der höchst unangenehm war. Eine Barke mit wie es uns schien schwarz- d weißer Flagge legte oberhalb an; Ernst d Max gingen hin, indessen war es blau d weiß, also keine Preußen ; sie hielten es auch nicht der Mühe werth, uns zu besuchen. - Morgen früh soll es nun fortgehen. Montag d 15ten Jan 1844 . Vor der Sonne aufgestanden. Es dauert trotz unsres gestrigen Zuspackens der Sachen, das Füllen der Schläuche, das Zusmachen der Zelte d Küchensachen pp., doch bis ½ 10 Uhr, ehe wir v Korosko aufbrechen können. Franke trompetet, Ernst schießt nach Möglichkeit; ein Fahnenschwenker schwingt eine alte türk Fahne; so verlassen wir Korosko , froh unsrer langen Gefangenschaft ledig zu sein. Wir machen eine Karawane von 48 Kameelen aus, die übrigen 12 nimmt d Pascha. Der dicke Kaimakan winkt uns v Ferne Lebewohl zu; Soliman Kaschef ist bei d Abreise zugegen. Der Kameelschech Achmet führt m Kameel bis zum ersten nahen Brunnen, wo auch er zurückgeht. Wir marschiren nun in einem Zuge von ½ 10 bis ½ 8 also 10 Stunden. Der Weg in Thälern zw den schwarz gebrannten rothen Sandsteinbergen, die oft kegel- d pyramidenartig aufsteigen; meist gut d eben, bisweilen durch Hohlwege führend. Sand im Ganzen wenig; v Zeit zu Zeit die weißen Knochen todter Kameele, um die d Sand sich sammelt; dann d wann kommen noch einzelne Santbäume in d Thälern, wo Wasserfluß in d Regenzeit hinzieht, vor. Abend neben einem zurückgelegten Hohlpaß auf weiter Bergebene wird unser Zelt aufgeschlagen; Franke schläft draußten. Reis d muffiges Fleisch gegessen, was in Schläuche verpackt war. Thee d Kaffee getrunken, was mir noch ein bißchen mundete. Ich befinde mich etwas müde aber vollkommen wohl. - Mein lieber Tabacksbeutel ist mir heut aus meiner Jagdtasche verloren, oder viel wahrscheinlicher in Korosko gestohlen worden, wo beim Packen unzähliges Volk umherlief. - Das Wetter schön, um Mittag ziemlich heiß. - Dienstag d 16ten Jan 1844 . Wir stehen vor Sonnenaufgang auf; die Nacht soweit gut geschlafen, aber um 1 Uhr etwa gestört durch die Ankunft eines Kavaßes, der als Courier nach Kartum ging, d sich etwa 1 Stunde bei uns aufhielt. Ich schrieb in d Eile einige Zeilen an Lepsius , die dieser vielleicht noch vor Berber empfangen wird. Um 7 Uhr etwa waren wir zum Aufbruch fertig, d marschirten in einem fort bis um ½ 6 Uhr Abends, also 10 ½ Stunden; man kann bei dem starken Schritt in dem wir fortwährend bleiben, mindestens 1 Ml auf 1 ½ Stunde nehmen. Die Gegend wurde heut immer freier; die Berge heben sich aus der Ebene in verschiedensten Gestaltungen hervor; die Ebene aber dominirte; es war der Weg wie eine Diele, so eben, von 1" - 5" mit leichtem Sande überdeckt; Thäler in denen die großartigsten Paraden abgehalten werden könnten; oft wohl mehr als 1 Ml br d wohl 2 Ml lang. Die Berge, wie schon öfter erwähnt, scheinen vulkanisch aus der Felsebene hervorgehoben; Alles ist Sandstein. Die Gebeine von gefallenen Kameelen werden heut unzählig d lassen die Straße nicht verfehlen; wo die Haut noch drüber ist, schimmern diese Kadaver grünlich, ein trostloser Anblick. Wunderbare Ausdauer der Kameeltreiber, die diese 10 ½ St in großer Hitze unaufhörlich liefen, singend, tanzend, und fast nichts essend d trinkend, etwas Durrha ausgenommen, was sie so roh in d Mund nehmen. Gegen Sonnenuntergang kommen wir zur Lagerstatt, einem Platz, wo der bisherige Karakter d Wüste sich entschieden ändert; sie geht ganz in eine einzige Ebene über, woraus nur hier d da in der Entfernung kleine Bergkegel emporstehen. An diesem Fleck wurde den Leuten ein Backschisch verabreicht gebräuchlicherweise für jeden Reisenden. - Wir sind Alle ziemlich zerschlagen. Den Tag über habe ich 2 kleine gedörrte Brödtchen gegessen, d damit ; eine Semsamia hängt an meinem Kameel. Am Vorm litt ich an Leibschneiden d hatte etwas Diarrhoe, was sich ab am Nachm gelegt zu haben scheint; ich bin wohl d guter Dinge; der Caffee mundete uns heut Abend trefflich, jetzt wollen wir Linsen essen, da der Magen doch ziemlich leer ist. - Unser mitgenommenes Fleisch ist so muffig, daß ich nichts davon gegessen habe. Die Nacht habe ich trefflich geschlafen. Mittwoch d 17ten Jan 1844 . Mit Sonnenaufgang, etwa um ¾ 7 sind wir mit Aufpacken der Sachen fertig, nd beginnen unsre Wanderung von Neuem ohne Unterbrechung bis ¾ 6, also 11 Stunden; der Tag ist sehr heiß, Ernst fällt heut v Kameel, doch ohne Schaden zu nehmen. Die Wüste bildet heut eine unermeßliche Ebene, aber rings umher tauchten aus ihr doch kleinere Berggipfel empor. Die seit heut betretene Wüste nennt man Bachr bela ma ; der Sand liegt selten über 4"-6" tief; höchst großartig aber ermüdend ist d Anblick; d 11 Stunden zu Kameele werden einem doch recht lang. - Mit Sonnenuntergang zum Lagerfleck, der gegen d Wind fast gar nicht geschützt ist. Nachdem d Zelt aufgeschlagen, Kaffee d Pfeife, Tagebuch d ann Abendessen, wonach mit dem Zubettgehen nicht lange mehr gezögert wird. - Donnerstag d 18ten Jan 1844 . Heut früh um 7 Uhr mit Sonnenaufgang aufgebrochen d bis 1 Uhr gegangen; dann bis ½ 5 Uhr unter dem Santbaum Rast gemacht, bis die Schläuche gefüllt waren d alsdann weiter bis ¾ 10 marschirt; im Ganzen also wieder etwa 11 Stunden, ein starker d ermüdender wenngleich interressanter Tagesmarsch. Der erste Ort, an dem wir Rastlager hielten, hieß Hagab el Gamus , der 2te Ort: Chasm el bab ; der dritte Chonaq el Baggar ; wo wir heut Rast machten, ward genannt Wadi Saffar . Ich beobachtete heut die Tageslänge; sie betrug fast genau 11 Stunden; die Sonne geht also um ½ 7 Uhr auf d um ½ 6 Uhr unter. Der Weg ward gegen 11 Uhr sehr interressant, wir kamen zu vollkommen schwarzen basaltischen Bergen an deren Fuße Sontbäume gereiht waren. Die Ferne ringsumher sehr malerische Berge, die aus dem Nebel auftauchen. In weiter Ebene unter e Sontbaum gelagert, warteten wir, bis unsre Kameele aus den nahen Bergen, wo sich gutes Regentrinkwasser findet, zurückgekommen waren. Es war hohe Zeit, daß unsre Schläuche frisch gefüllt wurden, denn das 4tägige Wasser war fast schwarz d schon sehr abschmeckig. Die Gegend war v hier aus sehr interess; Schieferberge mit senkr Blätterschichten schwarz d bisweilen weißlich bildeten mittelhohe Berge, die bisweilen den Weg wie Thore verschlossen. Einmal zog sich gleich einer Landstraße eine Tiefung quer durch unsern Weg, das mit trefflichsten Dumpalmen besetzt war, genannt Dalagch , so daß man sich kaum noch in der Wüste wähnen mochte; all diese Vegetation war durch Regenlauf hervorgerufen, die in d Regenzeit von den Schiefer- d Basaltbergen strömen; die weitere, wie es schien ferner sehr intere Gegend ward uns durch d Dunkelheit entzogen. Am Abend gegen 10 Uhr kamen wir zum Brunnen, genannt Murat, wo wir in einer offenen Hütte übernachten, die von Ratten wimmelt. - Freitag d 19ten Jan 1844 . Durch das Auffüllen von 5 Schläuchen kommen wir an dem Brunnenthale erst um 8 Uhr fort; unter dieser Zeit besehen wir uns die verschiedenen Löcher im Boden, die bei etwa 4-6’ Durchm in einer Tiefe von 3-4’ Wasser mit ein wenig brakigem Geschmack stehen haben. Der Pascha unterhält hier Menschen, die fortwährend die Löcher tief genug erhalten. Die Löcher liegen in e weiten Bergkessel, in dem einige Hütten umherstehen. Eine große Masse Kameele waren hier versammelt, auch Ochsen, die durch d Wüste nach Egypten geführt wurden. Unser Weg ging heut zuerst in Felsenthälern fort, die rechts d links von schwarzen basaltischen Bergen begränzt wurden; dann ward d Weg freier d gab uns d Aussicht auf einen langen dunkelblauen Gebirgskamm, auf den wir zusteuerten. Der Boden ward hügelig d schwarze Granit oder Syenitmassen, wie bei Wadi Halfa guckten wie einzelne Blöcke aus d Boden hervor; eine öde trostlose Landschaft, die durch die Gerippe der vielen gefallenen Kameele nicht erfreulicher wurde; um eines neuerlich krepirtes hatte sich eine Schaar Krähen od Raben d mächtige Adler versammelt, die sich durch die vorbeiziehende Karawane wenig in ihrer Mahlzeit stören ließen. Vom Mittag ab wurde d Weg ganz eben, d nur eine unendliche Sandfläche trennte uns noch v d Bergen. In d Ferne sahen wir eine Heerde Kameele vorüberziehen. Die unendliche Ebne vor uns wurde zuletzt enorm ermüdend; das Auge hatte des gleichfarbigen Sandes wegen gar keinen Maaßstab. Bis ½ 7 Uhr (1 St nach Sonnenuntergang) schritten wir fort, nd da die völlig ermatteten Thiere nicht mehr weiter wollten, machten wir Halt, noch ohne die Berge ganz erreicht zu haben. Der Tag war heut enorm heiß, d ich kann kaum genug die Ausdauer der Menschen d Thiere bewundern, die 10 ½ Stunde ununterbrochen in dieser Gluth fortzuwandern vermögen. Ich war in dieser Zeit auch nicht v meinem Thier abgestiegen. - Die Treiber ergetzten uns währenddem immer noch durch ihre Heiterkeit, ihre Spiele d Sprünge; das nenne ich zähe. - Hoffentlich kommen wir in 2 Tagen nach Abu Hammet , inschallah, wie der Araber zu sagen pflegt. - Der heutige Ort, wo wir lagern heißt Kab el Gufas . Sonnabend d 20ten Jan 1844 . Um ¾ 7 Uhr Morgens brachen wir von Kab el Gufas auf. Noch etwa ½ Stunde schritten wir in der gestrigen Ebne fort d durchschritten dann den mächtigen Gebirgszug, hinter demselben dehnte sich eine gleiche enorme Ebne aus, die wiederum durch einen höhenzug begrenzt ward. Im schwarzen basaltischen Gebirge war d Weg schlecht, in d Ebne recht gut; um 3 Uhr etwa erreichten wir die andre Kette, d hatten, in dem wir dieselbe durchschritten, herrliche Formen d Farben des schwarzen Gesteins, was in Felskegeln von wohl 800 Fuß sich bisweilen erhob. Die Berge sehen meist wie lose aufgehäufte Steinkegel aus, grade wie die Berge bei Assuan . Das glänzende Schwarz spielte in d Blau hinüber, auch bisweilen in helleres rothgrau. Nach Überwindung dieses Bergzuges breitete sich eine unübersehbare Ebne aus, die bis nach Abu Hammed reicht. Einzelne Kegel ragten noch wie Pyrn daraus hervor, aber auch sie haben wir jetzt an unserm Lagerorte hinter uns gelassen; nur in neblicher Ferne schimmert e Berg, der bei Abu Hammed sein soll; nach 1 ½ Tagen hoffen wir dieß zu erreichen. Von vorbeiziehenden Kameelhorden erfahren wir , daß Leps vor 3 Tagen nach Abu Hammed gekommen d morgen wahrsch in Baher ankommen wird, da er s mangelhaften Kameele gewechselt. Wieder heut unzählige Kameelgerippe auf d Wege gesehen. Eine kleine Karawane von etwa 4 Eseln, vielleicht 8 Mann d 3 Frauen, die eine mit einem säugenden Kind, machen seit Korusko d Reise mit uns; das Kindergeschrei klingt gar eigen in d Wüste. Der Tag war heut windig, d darum nicht halb so heiß wie gestern. Mir wurde die Zeit gegen Abend unendlich lang, es war, als ob d Sonne nicht hinuntersinken wollte. Grad mit ihrem Untergang um ½ 6 schlugen wir auf freiem Platze unser Lager auf, nachdem wir 10 ¾ St in starkem Schritte zurückgelegt hatten; rund umher stehen dunkle granitartige Felsblöcke aus d Sande hervor; eben sehe ich am untersten Horizont e Stern aufgehen. - Begrüßungen der Bischari s durch derben Händedruck, wie wir Deutsche. Viel Fata morgana heut gesehen d die in d Wadi’s sich bisweilen hinziehenden Santbäume tragen viel zu der Illusion bei, daß man freundliche Seen in d Ferne erblickt. - Sonntag d 21ten Jan 1844 . NB. Unter unsren Treibern aus Berber sind bemerkenswerth: der lustige Mathematiker, der Theologe, der Stutzer, das halbe Mädchen Nuti, d Wallenstein . - Gleich nach Sonnenaufgang aufgebrochen nd ununterbrochen bis Sonnenuntergang also 11 Stunden marschirt immer in der endlosen Ebne, wo man bisweilen ringsum nichts als die feste Sandfläche d den weiten Himmel sah; leis schimmernde Berge an fernstem Horizont; der Boden Fels leicht mit Sand überstreut; ein trostloser ermattender d höchst langweiliger Anblick. Der Tag wurde uns unendlich lang nd das langsame Vorrücken der Sonne dünkte uns eine Ewigkeit; wieder sehr viel gefallene Kameele. Weiße nd röthliche Quarzstücke bedeckten wie gestern häufig den Boden. Wir lagern heut Abend immer noch in der Ebene, haben aber morgen etwa nur noch 6 Stunden bis Abu Hammed , wohin uns sehr verlangt, da das Wasser sehr abschmeckig zu werden beginnt. Ich bin wieder herzlich müde, besonders weil m Kameel stets nur durch heftiges Antreiben mit d andern Schritt hält. Der Tag ist erstaunlich heiß; ich schätze es wenigstens 30° in d Sonne. Montag d 22ten Jan 1844 . Wieder um ¾ 7, sehr bald nach Sonnenaufgang aufgebrochen nach einer nicht allzugut verbrachten Nacht. Der Morgen war empfindlich kühl d scharf windig. Ich hatte heut ein andres Kameel, was mir das Reiten um Vieles angenehmer machte. Ich las, so lange es die Sonne erlaubte aus dem Oktober unsrer Staatszeitung; dieselbe unermeßliche Ebne wie gestern dehnte sich vor uns aus. Um 1 Uhr etwa näherten wir uns Abu Hammed ; die Bäume des Nils schimmerten uns in d fata morgana entgegen. Vorher hatten wir noch das Vergnügen, in der Ferne 4 Strauße zu erblicken, die aber bald wieder am Horizonte verschwanden. - Als wir die Bäume von Abu Hammed erblickten, ritten ich, Franke , Ernst d Max mit unsrem Führer Abu Nur der Karawane voraus d rückten in gelindem Tripp nach etwa ¾ Stunde, um ½ 2 Uhr in dem sehr elenden Neste ein, wo uns aber der Anblick des Nils unendlich erquickte. Vielfach erschienen besonders die jenseitigen Ufer mit Dom- d Dattelpalmen, Santbäumen pp. besetzt d bildeten mit dem blinkenden Element einen eignen Kontrast mit der eben durchschrittenen Wüste. Um 2 Uhr rückte Ibr Aga mit d Lastzuge uns nach. In einem Hause mit leeren Bettstellen richteten wir uns ein; der Schech des Ortes kam; auch brachte ein Andrer einen Brief v Leps , der uns sagte, daß dieser am 17ten, also vor 6 Tagen v hier nach Berber aufgebrochen war. Gutes Wasser d ein treffliches Mahl v Reis d frischem Fleisch mundete uns herrlich. - Abu Hammed besteht aus wenigen ärmlichen Hütten, mit einer weiten Umzäunung des Schechhauses; das diesseitige Ufer ist öde mit einigen Dompalmen in der Ferne. - Das Wetter bleibt windig d ist heut Abend sogar kalt zu nennen. Der Nil bildet hier e große Insel: Geziret Mograt . Wir haben v hier aus noch etwa 4, höchstens 5 Tagereisen bis Dar Berber . - Dienstag d 23ten Jan 1844 . Ich habe in d Nacht sehr schlecht geschlafen, eigentlich aus Furcht, es könnte uns irgend etwas geschehen; die Bettstelle, in der ich hier zum erstenmal nach langer Zeit lag, war sehr klein nd ich lag tief in einer Molle; der Wind ging kalt heftig durch unsre Hütte, kurz es war eine sehr unangenehme Nacht; der Morgen war bitter kalt nd windig; unser Aufbruch verzögerte sich heut bis nach ½ 8 Uhr. Von nun ab marschirten wir ohne Wasserschläuche. Der Weg ging zuerst etwa 1 ½ Stunden am Flusse hin neben den dichtlaubigen Dompalmen entlang, die sich an s Rande hinziehen. Die Dompalmen, unbeschnitten nd beengt, breiten hier ihre Fächer prächtig aus d bilden von Ferne Gruppen wie Laubbäume; unten verdorren die Blätter d hängen gelb herab. Nachher verließen wir d Thal d gingen in der weiten Wüstenfläche weiter, die Laubbäume des Flusses von fern kaum aus d Augen lassend. Seltsame Felsenriffe in d Wüste v weißem Marmor, andre von weißem od röthl Quarz, auch farbiger Marmor in bunten Stücken schien in Adern vorzukommen. Um Mittag gelangten wir (etwa um ½ 3 Uhr) zu einem etwa 30 ’ plötzlich aus dEbene aufragenden weißen Quarzfelsen, der uns v Ferne wie ein gebauter Thurm erschienen war; er ragte kammerartig aus d Ebene auf. Schon gegen 4 Uhr gelangten wir heut zu unserm Nachtquartier im Dorfe Gegi (in d Karte wahrsch : Gueb genannt), wo auf dem Platze des abwesenden Schech unser Zelt aufgeschlagen ward. Der Ort ist freundlich mit unzähligen Dompalmen, auch Saatfelder (Getreide) sieht man wieder; ein aus lauter Stacheln bestehender Strauch mit rothen Blüthen wechselt mit Santbäumen d drin,was Alles unsren Kameelen trefflich mundet. - Es gibt hier reichlich Tauben; Ernst schoß 5, d ich eine. - Ich ging auch noch d Fluß hinunter, etwa 5 Min von unsrem Hause, um Gänse zu schießen, aber Franke verjagte sie durch voreiliges Losbrennen. - Der Fluß hat durch den dichten Kranz von Dom- und andrem Gebüsch, der ihn einschließt, einen andren d noch freundlicheren Karakter; aber keine Barke belebte ihn. - Ich bin heut Abend, der letzten schlechten Nacht wegen erstaunlich müde. Jetzt ist es etwa ½ 8 Uhr d wir wollen Abendbrod essen, den ganzen Tag bin ich mit m Mantel geritten; der ist wieder kühl d windig. Mittwoch d 24ten Jan 1844 . Um ¼ 8 Uhr aufgebrochen. Der Weg führt uns fortdauernd in dNähe des Flusses hin zwischen den mannichfaltigen Gestrüppen nd Bäumen von Sant, Dom nd dergl; eine hübsche gelbe Blume, der Königskerze ähnlich, aber kürzer, dicker, d die gelben Blumen v feinem Geruche, erfreute uns. Auch eine neue Art v Buschwerk, wieder ohne Blätter, wie Besenreis war mir auffallend; es wuchs in Mannshöhe. Die Dompalmen, reich belaubt nd mit Früchten beladen, bildeten malerische Gruppen. Das bewachsene Land geht auf dieser ganzen Seite unmerklich in die ungeheure Wüstenebne über, dadurch daß Bäume d Gesträuch immer dürftiger d weitläuftiger werden d endlich ganz aufhören; das Flußufer ist im Verhältniß sehr niedrig. Um ¼ 6 hielten wir Rast, ohne das Dorf erreicht zu haben, was eigentlich unser Quartier sein sollte. Unter malerischer Dompalme, die mit einem niedergesunkenen Sontbaum eng verschwistert ist, haben wir unser Zelt aufgeschlagen; die Kameele weiden umher. Ich sehne mich nach d Ende unsrer Kameelwanderschaft, was, so Gott will, am Sonnabend ist. Um Mittag sind wir vor dem Dorfe Abu Haschim vorbeigekommen. Begegnung eines Eselreiters mit einem unsrer Kameeltreiber, Begrüßung mit Kuß d Händedruck. Der Eselreiter stieg v Esel, d ließ d Andern reiten, während er selber nun das Kameel führte. - Der Tag heut früh empfindlich kalt windig, gegen Mittag wird es sehr heiß. - Donnerstag d 25ten Jan 1844 . Wiederum um ¼ 8 aufgebrochen. nach 1 Stunde Wegs am Nil entlang schnitten wir etwa 1 ½ Stunden lang wieder durch d Wüste, bleiben dann bis gegen 12 Uhr am Flusse d verließen ihn abermals, um erst gegen 6 Uhr, bald nach Sonnenuntergang an seine lebendigen Ufer zurückzukehren, wo wir wieder neben Dompalmen neben dem rauschenden Katarakte, genannt Schelal el Homar unser Zelt aufgeschlagen haben. Hier ist d Grenze zw dem Dar Robatat d dem Dar Berber , den wir morgen betreten. Die eben zurückgelegte Wüstenstraße heißt ebenfalls Akaba el homar ; der Karakter dieser Wüste ist v dem früheren verschieden. Das wüste Hochplateau, früher horizontal wie eine Diele, zeigt sich hier von flachen aber breiten Wadi’s durchschnitten, in deren Sandboden jetzt trockne Grasbüschel, d vielfache Santbäume wachsen d sich verzweigend tief in d Wüste hieneinziehen. Zur Regenzeit muß dieß Alles lebendig grün erscheinen. Die Hügelrücken zwischen diesen Wasserläufen sind zu Tage liegender Fels von schwarzem Schiefer d auch bisweilen schw Basalt, die Katarakt scheint von Ersterem gebildet zu sein. Die Wüste auf beiden Seiten des Nil steigt sehr wenig an, ist nicht gebirgig, d man erblickt den Fluß erst wenn man dicht vor ihm ist. Vormittag passirten wir ein Dorf Namens Begir . - Die Wüste hier wird: Akaba el homar genannt, weil es eine Menge wilder Esel in ihr gibt, die von den Einwohnern gefangen werden. Wir kauften heut Mittag einen Hammel für 20 Piaster, groß d stark, der uns gegen Abend fortlief, d den es wiederzuschaffen große Mühe machte; er war in eins der waldigen Wadi’s gelaufen. Die Sonne brannte den Tag wieder ganz gehörig d meine arme Nasenspitze ist weiß angelaufen; sie will sich absolut nicht an d Sonne gewöhnen. Heut ist Franke ’s Geburtstag, d wir feiern ihn mit e Flasche Wein, die wir zu unserm Braten verzehren wollen. Freitag d 26ten Jan 1844 . Zu gewohnter Stunde gleich nach 7 Uhr brachen wir heut auf; der Weg führte uns zuerst noch am Flusse hin, der in kleinen Katarakten dahinrauschte; die hervorstehenden Felsen zum Theil mit Gras d niedrigem Gebüsch bewachsen wo Gänse, Enten d andres Geflügel in reicher Zahl hauste; Max d Franke stiegen auch ab d gingen eine Strecke zu Fuß mit ihrer Flinte; größere Inseln theilten den Fluß, grün bewachsen. Später wendete sich d Weg wieder in d Wüstenterrain, wir verloren den Nil aus d Gesichte, doch die Vegetation hörte darum nicht auf; nicht nur die Wasserläufe, Wadi’s der Ebne zeigten sich mit Dom, Sant nd vielfachem Gesträuch bewachsen, sondern die ganze weite Fläche erschien mit kleinen Baumgruppen belebt, soweit das Auge reichte; der Boden war mehr erdig als sandig d er kam Einem fast wie ein großartiger Park vor, in welchem man ritt, wir fühlten die grünen Rasenteppiche. Um 10 Uhr etwa kamen wir vor dem Dorfe Geneneta vorüber. Die Häuser hier sind wie in Obernubien d eher besser als schlechter gebaut, 4eckig, oft mit großen umbauten Hofräumen umgeben; die Bevölkerung schien mir überall sehr schwach zu sein. - Vor einigen Kirchhöfen kamen wir vorbei, die Gräber lagen von Süden nach Norden d waren mit Kieselsteinen überlegt, die nicht selten v e Kranz v Muscheln umlegt d verziert erschienen; oben d unten steckten meist Stäbchen. Die Schechgräber waren ausgezeichnet durch längere Rohrstäbe, an denen weiße Läppchen flatterten, auch sahen wir eins, was mit einer Art Holzlaube mit Matten gedeckt, versehen war. Der Nil bildet hier eine seiner größten Inseln, genannt Geziret Artoli , die sich bis zu einem weit entfernten Berge, der jenseits dunkelblau aufstieg, sich ausdehnt; vielleicht aber liegt bei niedrigstem Wasserstande der eine Arm fast trocken, denn sie findet sich auf unsrer Karte nicht angegeben, die übrigens in diesen Regionen sehr mangel haft zu sein scheint ( Boghaus neuestes Afrika ) . Schon etwa um ¾ 3 Uhr rückten wir heut ins Quartier d zwar in dem Dorfe Abitie , ein nicht unbedeutender Ort, der mir aber nur zum 3ten Theil bewohnt schien; sehr viel verlassene Häuser fanden sich, wovon wir eins in Besitz nahmen. Zw dem Dorf d Fluß war ein förmliches Wäldchen v Santbäumen, die unsre Kameele eifrig bearbeiteten, was unglaublich erscheint, wenn m es nicht sieht, denn die Stacheln sind mehr als zolllang d ungemein spitz d holzig; aber die Gaumen dieser Thiere müssen eisern sein. Unsre Kameele scheinen doch sehr angegriffen, zwei sollen sogar gefallen sein, was jetzt für uns nicht viel sagen will, da sie zu entbehren sind, weil wir keine Schläuche mehr führen; die gefallenen Thiere werden nachher ebenso bezahlt, als ob sie lebend zurückkämen. Wir erfuhren heut v vorüberziehenden Bischaris, daß Leps nach Kartum voraus sei, wahrsch zu Lande, wie ich es mir gleich gedacht hatte; angenehm ist es mir indeß keineswegs. Wir haben morgen nur noch 4-5 Stunden bis Berber , oder wie es v Arabern auch genannt wird El Mekher , d dort wird ein zurückgelassener Brief uns wohl das Nähere berichten. Ich brachte den Nachmittag mit gründlichem Waschen d Umziehen meiner Person zu; man zerreist unendlich viel auf einer Wüstenreise. - Am Vorm auf d Kameel viel Staatszeitung gelesen. - Der Tag war angenehm, etwas bewölkt d darum nicht zu heiß. Sonnabend d 27ten Jan 1844 . Wir brechen heut früher als gewöhnlich auf d sind gleich nach Sonnenaufgang um ¾ 7 mit Aufpacken fertig. Ibrahim Aga mit dem Führer Abu Nuhr lasse ich voraus reiten, um nach e Brief v Leps zu fragen, d sich nach e Hause zu unsrem Unterkommen, wie nach e Schiffe zum Fortkommen zu erkundigen. Wir marschiren langsam nach, d gelangen etwa um 12 Uhr Mittags zum Städtchen Berber oder eigentlich Mekheref. Der heutige Weg war eigentlich langweilig. Die Vegetation der großen Ebne war sehr dürftig, nur kahle Dörfer häuften sich je näher der Stadt; ein wenig mehr Menschen bekam man zu Gesicht; viel gefallenes Vieh lag am Wege umher. Dabei war d Wetter kaltwindig; der unangenehmste Staub erfüllte die Athmosphäre, der Himmel war meist mit Wolken überzogen. Wir ritten durch d Länge d Stadt, deren einziges Minaret uns schon aus großer Ferne sichtbar war. Der Marktplatz oder Bazar schien elend genug. Schwarze Weiber mit hängenden Brüsten häßlich wie d Sünde machten ihn nicht angenehmer, im Ganzen schien d Bevölkerung doch sehr schwach. An dem öden Flußgestade, was kein Baum ziert, machten wir Halt d sehen hier 4-5 Barken, davon die eine für uns durch Leps Fürsorge bereit war. Dieselbe ist ziemlich geräumig d neu. Nun wurden die Sachen abgepackt; wir mußten lange auf Ibr Aga warten, der mir endlich 2 Briefe v Leps brachte, einen von hier d einen aus Damer , wo er vor 4 Tagen angekommen war fast zu gleicher Zeit mit d Achmet Menikli Pascha, den Dr Koch hatte er noch nicht gesprochen, doch e Brief von ihm bekommen, der einmal die Ankunft v Briefen für uns in Kartum meldete, dann aber, daß sich zu Mandera in d That noch Ruinen befänden; Leps wollte nun v Damer gen Kartum aufbrechen, auf d Wege die Bauwerke besichtigen d so schnell als möglich allein mit Abeken gen Mandera aufbrechen, während wir die Einkäufe in Kartum machen d dann einstweilen unsre Arbeiten in Naga d Mesaurat beginnen; wir hoffen ihn jedoch noch in Kartum zu finden d zu sprechen. - Der ganze Nachm ward mit Einbarkiren unsrer Sachen zugebracht; ich hatte das langwierige Geschäft des Bezahlens der Kameele. Es haben uns dieselben 49 an d Zahl im Ganzen etwas über 4000 p gekostet, also beinah 300 Rt . Dafür sind wir von Korosko etwa 80 Meilen in 13 Tagen gefördert. Ich machte gegen Sonnenuntergang noch mit Ernst einen kl Spatziergang am Fluß entlang, wo wir zum Lager des Harems vom vergifteten Pascha kamen, den unsre Barke vorgestern v Kartum hierhergebracht hatte; er will von hier weiter nach Cairo . - Franke schoß heut einen Geier von außerordentlicher Größe, derselbe maß mit ausgebreiteten Flügeln beinahe 8’ haben d hatte enormen Kopf d Klauen bei verhältnismäßig kleinem Körper; wir sahen viel dieser Thiere auf d Wege, die keinesweges scheu waren. - Morgen früh wollen wir nach Damer abfahren. Sonntag d 28ten Jan 1844 . Erst um ¾ 9 Uhr waren wir zur Abfahrt bereit, weil das Einkaufen v Brod d Milch viel Zeit kostete. Der Wind aber war uns sehr günstig, d rauschend schossen wir durch d Element, schneller d behaglicher als auf d Schiffe der Wüste, dem Kameele. Die Ufer waren flach d öde; gegen 11 Uhr wurden sie freundlicher, Sont d Dombäume bildeten hübsche Gruppen; auch die Dattelpalme zeigte sich wieder an einigen Stellen. Die Felder waren mit Durrha, auch Taback bestanden; Sakien schöpften vielfach auf das niedrige Land; Einwohner sah man nicht viel, wohl aber mehrere eigenthümliche Barken; es waren 2-3 ausgehöhlte Baumstämme aneinander gebunden, jeder Stamm etwa 1’ stark; viele Menschen ruderten eifrig darin, Einer hatte sein Gewand als Segel ausgebreitet; das niedrige Ding schwankte auf d hohen Wellen auf d nieder, man dachte, sie müßten es überspülen. Um 1 Uhr gelangten wir an die Mündung des Atbara oder Mogran wie er hier meist genannt wird, des ersten Nebenflusses v Nil, der etwa die Größe (oder kaum) unsrer Spree hat. Gegen den breiten Nil verschwand sein helles Wasser, was man in die Ebene hinein mit dem Auge verfolgen konnte. Eine Stunde darauf gelangten wir nach Ed Damer einem kleinen sogen Städtchen des Kreises Damer ; die Stadt ließ zw d Flusse einen zieml großen Raum, den jetzt die bunten Zelte des Menikli d der anderen Pascha’s einnahmen, welche hier die Truppen zuszogen , um in einigen Tagen nach der revoltirten Provinz Saka aufzubrechen; Pferde, Kameele, Esel, Soldaten belebten die Scene; Kanonen (etwa 4 - 5 Sechspfünder) standen abseits. Ich schickte den Ibr Aga mit ein Paar Zeilen an d Dr Koch , der hier sein müßte, d dieser kam dann auch sogl aus s Zelte zu unsrer Barke. Er sagte uns, daß Leps erst gestern um 5 Uhr etwa zur Barke nach Shendi aufgebrochen sei, wir haben also Hoffnung, ihn noch vor Kartum zu treffen. An den deutschen Ober-Apotheker Neubauer aus Naumburg in Kartum gab er uns e Empfehlungsschreiben mit d machte auch durch einen zweiten Brief, die Bezahlung der Barke ab, was mir sehr angenehm war. - Ferner meldete er uns, daß der v Leps verschriebene Maler Georgi sich in Cairo eingefunden habe. Der Pascha hat Leps für s Expedition nach Mandera einen Cavaß nd besondere Fermans mitgegeben, Mustafa Pascha ihm eine Barke unentgeldlich bis Kartum geliehen. - Nach 5/4 stündiger angenehmer Unterhaltung mit Koch lüfteten wir wieder die Segel um ½ 4 Uhr Nachm d fahren jetzt nach Shendy , wo wir hoffentlich morgen Abend anlangen werden; ich sah heut wieder ein Krokodill v einer Felsinsel in d Wasser schlüpfen. - An weiten Theilen stehen die Felsen hier ein wenig über d Wasserspiegel d bilden gewissermaßen kleine Schellalen; Wasservögel, große d kleine zeigen sich reichlich; das Wasser des Nils ist jetzt klar d bläulich, vielleicht durch d Spiegelung des Himmels. Ein Floß, was ich vorher ganz nah sah, bestand aus 3 Stämmen, etwa 10’ lang d zusgebunden 4’ br d darin etwa 9-10 Menschen nebst 2 Eseln; 6 davon ruderten etwa. Der Fluß hat hier viel Sandbänke d Inseln; von Gebirgen ist aber weithin nichts zu sehen. - - Der Abend war heut reizend; der Wind ließ mehr und mehr nach, der köstlichste Mondschein goß sich über den mächtigen Nil d wie in lauer Sommernacht saßen wir außen vor unsrer Kajüte, freuten uns über Mond d Sterne, d gedachten der winterlichen Kälte daheim im lieben Vaterlande. Um 7 Uhr hörte d Wind ganz auf, d wir legten am rechten Ufer an. Schon um ¼ 9 Uhr begaben wir uns zu Bett. Montag, d 29ten Jan 1844 . Schon in d Nacht etwa um 1 Uhr erhob sich wieder der Wind d unsre Barke durchschnitt abermal rüstig die Nilfluth. Besonders die 2te Hälfte d Nacht schlief ich schlecht d freute mich, als endl d kühle Morgen anbrach. Heut Vorm zeichnete ich ein wenig aus d Erinnerung Physiognomien von Bishari s auf von unsren gehabten Kameeltreibern, dann las ich einmal das Hohelied Salomonis in d Bibel. Das Schiff schnitt mit starkem Winde eilig durch d Fluth; das Ansehn des Flusses blieb sich mit gestern ziemlich gleich, Sandinseln d angebaute Inseln mit vielfachen Wasservögeln bevölkert theilten oftmals die Breite des Flusses. Etwa um 10 Uhr begannen sich zu unsrer Linken wieder Sandsteinberge gegen d Fluß hin zu ziehen, vielleicht von 2-300 Fuß über der Ebne; nun mußten bald die Ruinen von Assur kommen, wo man das alte Meroe hinsetzt. Eine Barke, die unweit dieses Ortes lag, machte uns kurze Zeit lang glauben, es sei Leps mit Abeken , doch war dieß eine Täuschung, auch war es nicht der Ort, wo man zu den Pyrn geht. Gegen ½ 12 Uhr Mittags bemerkten wir in d That an diesem Punkte eine 2te Barke, die dann richtig diejenige v Leps war. Meine Gefährten feuerten vielfache Freudenschüsse ab, die v Jussuf , der jetzt natürl allein auf d Barke war, beantwortet wurden, doch ohne daß ich sie hörte, weil dWind d Schall abwärts wehte. Wir legten an d begrüßten uns herzlich. Dann besahen wir d andre Barke, der kl Hauad mit Abeken s Äffchen sprangen uns entgegen; den Koch Syrian fanden wir krank, er hatte gestern das Fiber bekommen. Leps d Ab waren nach d Ruinen geritten, wohin wir 4 uns nunmehr auch aufmachten, um jenen entgegenzugehen. Durch niedriges Gehölz kamen wir zu e Dorfe, wo die Hütten mit spitzen Schilfdächern, rund, uns eigenthümlich in die Augen fielen; hinter demselben etwa in ½ Stunde Entfernung ragten bläulich auf einem niedrigen Bergrücken die vielen Pyramidchen von Assur hervor, auf welche wir frisch lossteuerten. Der Weg ging durch d Ebne, welche mit niedrigem Gebüsch d halbtrock Grasbüscheln savannenartig besetzt war; wir scheuchten hier eine ganze Menge Gazellen auf; ich hatte aber keine Flinte bei d Hand. Nun sahen wir von Ferne Leps d Ab von der linken Pyrngruppe zu der rechten hinüberreiten, d dieß bewog uns, dorthin auch unsren Weg zu richten; in ¼ Stunde hatten wir sie erreicht d begrüßten uns auf den Ruinen im alten Meroe freudig d herzlich. Vielfältiges Erzählen, dann besehen der PyramGruppe wo jedoch nur noch sehr wenig Schrift zu finden war, während bei der linken Gruppe Leps manchen neuen Königsnamen aufgefunden hatte. Dann nahmen wir unsern Rückweg über die bedeutenden Trümmerhaufen der alten Stadt, die meist aus gebrannten Ziegeln bestanden nd kamen so etwa um 3 Uhr zu unsren Barken zurück, auf denen wir uns nun nebeneinanderbleibend gen Shendy einschifften. - interressant der neue Kavaß v Leps mit seinen rothen Kamaschenbeinen nd dem schweren Pistolengurt. - Gegen Abend ließ der Wind wieder nach d etwa um 6 Uhr mußten wir anlegen. Wir aßen den Abend zus auf Leps Barke und tranken eine Flasche Wein auf unsre glückliche Zuskunft . Bis ½ 10 Uhr blieben wir beisammen; der Abend war wieder sehr schön d mondhell. Dienstag den 30ten Jan 1844 . Heut früh gegen Sonnenaufgang nach 6 Uhr segelten wir mit gutem Winde weiter d gelangten um 10 Uhr nach Shendy . Das Ufer war bisweilen sehr freundlich mit Laubbäumen besetzt; auch Dattelpalmen sah ich noch d zum erstenmal v Ferne den Ardep Baum, der weiter oben zu ungeheurer Größe gelangt. Shendy hat den Anschein eines Convoluts von Dörfern, theils runde Hütten mit spitzen Schilfdächern, theils 4eckige Häuser, wo von den flachen Dächern jedoch hölzerne Ausgußrinnen die tropischen Regen ableiten. Vorn am Flusse liegt ein großes nicht unmalerisches Gebäude mit runden d 4eckigen Ausbauten, wahrscheinlich das Gouvernementshaus; der ganze Ort aber erscheint öde wegen gänzlichen Mangels an Bäumen. Die Felder umher hatten Gutten (Baumwolle), Durrha, Drehen, eine Art Getreide etc . In den Baumwollfeldern fand ich Weiber mit dem Abpflücken der aufgesprungenen Kapseln beschäftigt, sie hatten meist nur den Franzenschurz um d Leib, mehrere waren Negerinnen, eine mehr dunkelbraune war jung d gar nicht häßlich. Ein Aufseher mit Stock beaufsichtigte sie. An Leps machten die hiesigen Behörden gleich einen Besuch nd man schleppte an Lebensmitteln sogl zusammen, was es eben gab, d s 4 Hammel, Eier, Hühner; Butter d Öl konnten wir nicht kriegen. Ich amüsirte mich indeß durch Besichtigung des Ufers d des Gouvernementshauses, sowie an den Wasserholenden, waschenden d Lebensmittel herbeibringenden Weibern. Wir aßen Mittag auf unsrer Barke nd lüfteten die Segel erst um ¼ 3 Uhr, um bis nach Naga am Nil zu fahren, wo wir zu Kameele den Abstecher nach Naga nd Mesaurat in d Wüste machen wollen, was etwa 6 Stunden v dort ist. Der Wind ist heftig, kommt aber sehr seitwärtig, so daß d Schiff sehr schief geht. - Gegen Abend sehr nah ein Crokodill gesehen. Nilpferde kommen hier viel vor, ich aber hab keins gesehen, obwohl Andre es behaupteten. Gegen Sonnenuntergang an einer Insel auf der rechten Seite angelegt, weil der Wind uns verließ, etwa 1 ½ Stunde v Naga am Nil. - Mittwoch d 31ten Jan 1844 . Mit Sonnenaufgang bei gutem Winde fortgefahren, d etwa um ½ 8 Uhr an d Orte angekommen, wo die Ruinen sein sollen. Wir gingen durch d dicke Gesträuch von Sandbäumen, wo man sich vor d Stacheln gehörig in Acht nehmen mußte; Franke schoß 3 Perlhühner, die den unsrigen ganz gleichen, nur etwas kleiner sind. In ½ Stunde gelangten wir zu den Trümmerhaufen, wo jedoch nur v einem Typhonium 2 Pilaster aufrecht standen; an einem Theile war v d Figuren noch der untere Theil erhalten, von den Hieroglyphen aber nichts mehr zu erkennen; noch Säulenstücke, alle späterer Zeit, guckten aus dem Schutt v gebrannten Steinen hervor, doch d Sandstein ausgewaschen d unkenntlich. Nach 2 Stunden etwa kehrten wir zur Barke zurück nd segelten dann ½ Stunde aufwärts bis zum Dorfe Beni Naga ; hier bleiben wir den ganzen Tag; es wurde nach Kameelen ausgeschickt nd wir bekommen deren für morgen 8 Stück, um in einer 3tägigen Exkursion Naga in d Wüste d Mesaurat zu besehen. - Nachm 4 Schach mit Leps , Ab u Max gespielt, was nach d Abendessen fortgesetzt wurde. Granaten gegessen. - Franke schießt heut Nachm einen prächtig blau en Vogel d einen mit großem Schnabel, eine Art Pfefferfresser. Ernst , Franke d Jussuf werden morgen dExkursion nicht mitmachen. Donnerstag d 1ten Februar 1844 . Mit 8 Kameelen d 2 Eseln nach Wadi Auateb ( Naga in d Wüste) aufgebrochen, wir haben 11 Schläuche mit d nur kalte Küche, d h Brod, Fleisch, Kaffee, Thee d etwas Eingemachtes. - Der Weg führt uns durch d Dorf Beni Naga , was ½ Stunde v d Punkt liegt, wo wir gelandet sind; d Dorf groß, meist mit 4eck Häusern; ein Fakir-Grab ragt wie e großer Kegel v Fern entgegen. Auf d Wege begegnet uns ein sehr nettes Mädchen; nette Kindergruppe im Dorfe. Zuerst geht d Weg einige Stunden über hügliches Land, wo die Wadi’s mit Gras d Dorngebüsch überwachsen sind. Neben einem Berge, genannt der Blaue, der etwa 5 Stunden entfernt war vorbei, kamen wir bald in eine Art v ausgedehnter Thalsenkung, mit treffl Boden, wo die Stoppeln v Durrha zeigten, daß nach d Regenzeit dieser Erdstrich bebaut wurde. Von Ferne jenseits lagerte sich vor uns die lange Bergkette, an deren Fuß sich das Wadi Auateb hinzieht. Vorher noch kamen wir an ein ärmliches Araber (Beduinen) Lager, wo wir ein Bischen Buttermilch aus Kürbisflaschen trinken. Wir waren v d Schiffen um ½ 10 Uhr aufgebrochen d erreichten die Ruinen um ½ 6 Uhr, also in 8 Stunden zieml langsamen Reitens. Die weiten Ebenen, in denen die Somra d Ef Serri Bäumchen (beide dem Santbaum ähnlich), so wie Nebbek Bäumchen mit kl runden Blättern aber auch Stacheln, wachsen, scheinen voll v Wild; wir sahen viel Gazellen nd Hasen, auch Geflügel allerlei Art, Rebhühner d große Vögel, Reiher, Raben, die hier einen weißen Ring um d Hals nd die Unterflügel weiß haben. Der Tag war nicht sehr heiß. Noch am Abend besichtigten wir flüchtig die 5 Tempel, die meist aus spätester röm Egypt Zeit für Hierogl sehr wenig Ausbeute liefern; indessen fanden sich Königsnamen d zwar derselbe, der schon in d Pyr v Assur gefunden war, was für die Gleichzeitigkeit dieser Anlagen spricht. Unser Zelt ward im Innern des Haupttempels aufgeschlagen. Der Abend ist still, mondhell d unendlich schön d mild. Ab d Leps spielen noch Schach, während ich mich zu Bett lege. - Freitag d 2ten Febr 1844 . Die ersten Tagesstunden heut verbringen wir mit Abklatschen der wichtigsten Inschriften d Namen. - Der Berg rechts v d Ruinen heißt der Berg Hardan . Um ½ 11 Uhr brechen wir von hier brechen wir nach den sogen Ruinen v Mesaurat auf. Wir marschiren im Thal Auateb entlang, durchschneiden den lang sich hinstreckenden Gebirgszug in einer zieml nördl Richtung, kommen in ein weites v Bergen umschlossenes Thal, durchschneiden dasselbe, d gelangen in ein andres, wo uns die Ruinen v Mesaurat aus d Ferne entgegenschimmern. Der Boden ist fort d fort mit Grasbüscheln d strauchartigen, stachlichten Bäumchen besetzt, zw denen man vorsichtig reiten muß, damit nicht Kleider nd Hände d Gesicht verletzt wird; wieder heut viel Gazellen gesehen. Um ½ 3 Uhr erreichten wir die Ruinen, die als eine Pallast d Tempelanlage in Verbindung gesetzt, erscheinen; wie die gestrigen Ruinen aus kl Quadern rothen Sandsteins nicht unsauber gebaut. Hieroglyphen fanden sich nicht, obwohl angefangene Darstellungen, wo für Hierogl Platz gelassen war, aber auch hier zeigte sich entschieden Röm Zeit. In 10 Min Entfernung hiervon fand sich ein v Schutthaufen eingefaßtes Wasserbecken v nicht unbedeutender Größe, daneben noch ein Tempelchen mit mancherlei Darstellungen auf d Säulen, Elephanten, Greife, Löwen pp., die Hierogl waren aber gleichfalls nicht ausgefüllt; die ganze Besichtigung nahm uns etwa 1 Stunde, dann aßen wir im Schatten der Ruinen etwas, tranken Kaffee d rauchten eine Pfeife, d um ½ 5 Uhr machten wir uns auf d Rückweg, d legten noch 2 ½ Stunden zurück. Mitten in weiter Ebne machten wir nach Sonnenuntergang Halt, sehr wider willen unsres Soldaten Hadji Ibrahim , der enorme Furcht vor Löwen hatte. Kurz vorher sahen wir außer vielen Gazellen eine Heerde wilder Esel, die sehr scheu waren; der Soldat konnte sie nicht zum Schuß kriegen. Die ganze Nacht wurde v Soldaten mächtiges Feuer gegen d Löwen unterhalten. Leps d Ab spielten wieder am Abend Schach d ich schlief d Nacht nicht besonders. - Sonnabend d 3ten Febr 1844 . Vor Sonnenaufgang aufgestanden, kamen wir schon um 7 Uhr fort d gelangten um ½ 12 Uhr glücklich zu unsren Barken zurück. Auf d Rückwege sahen wir Heerden von prächtigem Rindvieh, lang gestreckt d dem unsern sehr ähnlich in Farbe d Form; auch enorme Ziegenheerden, deren Fressen v d kl Bäumchen in aufgerichteter Stellung sehr komisch ist. - Auf d Barke ward dann wieder gemeinsam unser Mittagbrod eingenommen; ich sah heut zum erstenmal v Fern ein Nilpferd schwimmen; es guckte nur der obere Theil des schwarzen Körpers heraus; die Andern hatten es heut früh auf dem Lande vollständig beobachtet. - Jetzt ist etwa ½ 5 d wir mühen uns, auf das linke Flußufer zu kommen, wo sehr unwahrscheinlicherweise noch Ruinen sich finden sollen. Um ½ 3 Uhr etwa setzten sich unsre Barken in Bewegung durch langsames Ziehen; der Wind kommt zu sehr in d Seite weil d Stromrichtung so sehr v West nach Ost ist. - Gegen Sonnenuntergang legen wir an einer Durrha Insel an, wo man eine Ecke von Nilpferden ganz kahl gefressen sah. Abends wird eine langweilige Parthie Schach en quatre gespielt. - Der Abend bei hellstem Mondschein wieder herrlich mild. Sonntag d 4ten Febr 1844 . Heut früh machten wir uns zuerst hinüber auf d linke Ufer, wo bei einer Felsgruppe still gehalten wurde. Ich stieg gar nicht aus, sond ließ die Andern eine lange Mauer betrachten, die hier einige rudera v Hütten umschloß, d früher vielleicht einmal eine Art v Befestigung bildete. Nach d Frühstück mit gutem Winde weiter gefahren. Manche Krokodille d enorm viel Wasservögel gesehen. Die Ufer erschienen reich mit Vegetation versehen, die Inseln üppig sogar mit Schlingpflanzen herabhängend bewachsen, bildeten sehr freundliche Gruppen. Um 11 Uhr angehalten nd bis ½ 2 Uhr etwa gemeinsame Andacht nd dann Mittagbrod gehalten. Nachher weiter gesegelt, wo wieder eine Katarakt, wenigstens hervorstehende Felsen die Gegend interressant machen. Felsberge beginnen wieder sich dem Ufer zu nähern, es mehr d mehr einzuschließen; endl um ¾ 4 gelangen wir zu dem engen Thale des Gebel Gherri , durch welches d Nil sich schmal d romantisch durchschmiegt, wie durch ein Felsenthor. Der Stein scheint schwärzlicher Basalt, hat aber durch Eisenocker einen röthlichen Überzug d erscheint in lauter kleine Stücke zertümmert. Die Katarakt, die wir um Mittag gleich unterhalb Gherri berührt haben, heißt Shellal Murrat , auch Geziret Bashal (Zwiebelinsel). Der Nil hier im Felsenthal ist schmaler denn je; ich schätze ihn höchstens 150-200 Schritt. Eben sahen wir einen, wahrsch v einem Krokodill gebissenen ungeheuren Fisch neben uns halbtodt vorbeischwimmen; die Breite seines Körpers schien etwa 1 ½ ’ zu haben, die Länge etwa 3-4 ’; Ibr Aga schoß danach, doch schien er schon todt zu sein. - Um 5 Uhr haben wir im Schatten 23 ½° Wärme. Um dieselbe Zeit segelten wir aus dem Hohlpaß v Gherry , die Gegend wurde wieder frei; links blieb uns noch ein einzelner naher Berg, der Gebel ranyan . Nach Sonenuntergang als der Vollmond köstlich glühend über dem flachen Gestade aufstieg legten wir am rechten Ufer an, um ½ Stunde später als Leps Barke, die schneller segelt. Abends ein 4 Schach gespielt was bis ½ 12 Uhr dauerte. - Montag d 5ten Febr 1844 . Mit Sonnenaufgang abgesegelt mit fortwährend schönem Winde; kleine Shellalen passirt; um 7 Uhr 15° Wärme, um ½ 4 Uhr Nachm wieder 23 ½°. - Heut habe ich 3 Nilpferde mitten im Flusse gesehen, die ihren unförmlichen Kopf oft genug über das Wasser hoben; dann tauchten sie wieder unter, spritzten Wasser empor, kamen uns aber nicht zur Schußweite; auch die flämischen Tapfen am Ufer konnte ich betrachten. - Um ½ 11 Uhr hielt Leps in d Nähe eines Dorfes an , wo ein beschriebner Stein sein sollte; während man ihn holte, gingen wir in einige Hütten d besahen uns die Viehstände der Einwohner. Schöne tüchtige Ochsen mit hohem Buckel zw den Vorderblättern, d enorm große Hammel zogen unsre Aufmerksamkeit auf sich. Dann ward Mittag gegessen, währenddem kam d Stein, der eine griech Inschrift trug, aber ganz verstümmelt war. - Gleich nach d Kaffee segelten wir weiter; ich beschäftigte mich mit e Sonnett für Leps als Antwort auf ein mir v ihm gemachtes. - Es ist jetzt 4 Uhr vorbei d wir sind etwa noch 3 Stunden v Kartum . Um 5 Uhr etwa sahen wir von Fern das Minaret von Kartum , doch verließ uns der Wind mit Sonnenuntergang, so daß wir langsamer ankamen, als wir dachten; d vielleicht gar nicht angekommen wären, wenn er nicht später stärker geworden. Wir sahen auf dem Wege noch eine Menge Krokodille auf Felseninseln. - Um ½ 7 Uhr etwa schon im Dunkeln landeten wir mit unsren beiden Barken vor dem Hauptziel unsrer Reise, Kartum , nd zwar in dem Bahr el asrak , dem blauen Flusse; von der andern Seite wird die Stadt von Bahr abiad dem weißen Nil begränzt. - Wir bleiben den Abend auf der Barke, wo wir sogl mit Besuch bestürmt wurden; zuerst kam ein kath Missionar, der, wenngleich kühl empfangen, sich doch nicht abweisen ließ. Später erschien noch der Dr Hervanowitsch d ObApotheker Neubauer ; die Unterhaltung, erst franz , dann ital geführt, war steif d wenig ergiebig. Dann noch e Parthie en 4 bei Leps gespielt. Um 11 Uhr zu Bett. Dienstag d 6ten Febr 1844 . Früh wieder Besuche von Neubaue , Hervanowitsch , d dann kam der Kaufmann Rowley zu Leps , Eigenthümer unsrer Barke. Darauf machte sich Leps d Ab zu Emin Pascha auf, wo, wie ich hier sie gespeist haben, d nun, wo es 3 Uhr ist noch Besuche machen, wenigstens nicht zurückgekehrt sind. Ich bin so lange hier auf d Barke geblieben, erfreut d dankbar für e Brief, den ich heut v Heinrich empfangen habe, der einzige aus , der bis jetzt hier eingelaufen; er ist vom 24ten Oct v J datirt. Ich ging heut ein Eckchen am blauen Flusse entlang, der in der That schönes blaugrünes klares Wasser hat; man sieht in s Breite doch einen bedeutenden Unterschied mit d ganzen Nil. Wir hatten in d Nacht 8 Soldaten Wache für unsre Barken. Max , Ernst d Franke besuchten heut Vorm die Stadt d den Bazar, wovon sie sehr befriedigt heimkehrten d Weintrauben d Granaten mitbrachten; erstere, blau, waren ein wenig sauer, doch genießbar; man heißt d Stadt das neue Cairo , d soviel ich bis jetzt v ihr weiß d gesehen übertrifft sie auch meine Erwartung sehr. Franke angelte heut einen enormen Fisch, von etwa 10 , der eine ganze Gesellschaft satt machen kann. Amüsant waren mir am Vorm die vielen waschenden Negerinnen, die sehr ungenirt sich selbst nach ihrem Zeuge abwuschen, während dicht daneben Männer ein gleiches Geschäft verrichteten. Um ½ 3 Uhr etwa kehrten Leps d Ab zurück, d ich mit den Übrigen machte mich dann um ½ 5 Uhr etwa, auf , und ging zuerst quer durch d Stadt nach d Bazar zu, vor den Cafe’s vorüber, über den Gemüsemarkt, dann durch die Vorstadt d endlich nach dem von hier ½ Stunde entfernten Ufer des weißen Flusses. Diesen fanden wir breit, aber scheinbar sehr flach, bedeutender als den blauen Fluß, aber d Wasser fade, süß d weichlich schmeckend, die Farbe desselben in d That viel blasser d weißlich. Nachdem wir getrunken, gingen wir wieder zurück nach d Stadt. Der Gemüsemarkt sehr amüsant, besonders viel Butter da in Kugeln, wie Kartoffelmehlklöße aufgehäuft war; Fleisch; Getreide, Gemüsearten etc von Schwarzen aus Darfor , Kordofan etc verkauft, gab ein buntestes Gewühl. Der Bazar ist e Reihe gewölbter Buden, breit, mit e Balkenviereck in d Mitte überdeckt. Es schien sich dort fast Alles zu finden, wenngleich zu viel theureren Preisen. Durch manches Fragen gelangten wir in d Nähe v Neubauer ’s Haus, dem wir e Besuch abstatten wollten. Er kam uns mit Hermanowitsch entgegen; wir besehen das leere hübsche Haus, was v Pascha für uns bestimmt war, da wir aber zu lange ausblieben vom Hermanowitsch für sich gekauft war. Dann zur Barke, wir beschließen morgen in jenes Haus einzuziehen. Den köstlichen Abend verplaudern wir d Ab liest Briefe v Bonomi vor, die dieser an ihn d Leps geschrieben. Um ½ 11 Uhr zu Bett. - Mittwoch d 7ten Febr 1844 . Heut war Ziehtag von der Barke in das Haus. Die Kisten wurden den etwa 10 Min weiten Weg von unsern Schiffern hierhergeschleppt; erst um 1Uhr etwa wurden wir so ziemlich damit fertig d richteten unsre Betten rings umher auf den Divans ein, Ab d Leps in einer kl Nebenkammer, wir in dem vorliegenden Hauptraume. Nachm hatten wir Besuch v Neubauer d Hermanowitsch , während Jussuf , Ab d Leps ausgegangen waren. Dann gegen Sonnenuntergang machten wir Andern noch e kl Spatziergang über den wimmelnden Markt d durch andre unscheinbare Gassen d Straßen der Stadt; die Wärme war aber e wenig drückend nd ermüdet kamen wir nach Haus. Um 3 Uhr war d Hitze im Schatten 27°, um 8 Uhr Abends beinah noch 23°. Abends kam noch einmal H Neubauer , mit dem wir uns nun einmal länger d gründlicher unterhalten konnten; er blieb bis nach 9 Uhr bei uns. Heut wieder schöne Weintrauben gegessen. Donnerstag d 8ten Febr 1844 . Am Vorm zeichne ich eine kleine Ansicht unsres Wohnhauses von der Hofecke aus. Nachm um Asser hat sich der Emin Pascha zum Besuch angemeldet; wir arrangiren unsern Salon zu seinem Empfang; aus Mangel an anständiger Kleidung aber kann sich wieder nur Leps d Ab vor ihm sehen lassen; mit ihm kommt der Dr Hermanowitsch ; er blieb etwa 1 ½ Stunde hier. Nachher uns in unsrer Vorhalle der kühleren Abendluft erfreut, wir hatten um Mittag 28°. Nach d Abendessen 4 Schach bis ½ 11 Uhr gespielt. Freitag d 9ten Febr 1844 . Der Tag verlief unangenehm; heftige Gewitterscene zw Leps , den 2 Weid s d Franke ; - wegen Anschaffung v Tuchjacken. - Ich schreibe etwas weiter an m Briefe nach Hause, doch komm ich nicht weit d habe Kopfschmerzen; Abends 4 Schach. Der Tag nicht sehr warm; nur etwa 23° d windig.- Sonnabend d 10ten Febr 1844 . Fast d ganze Vormittag wird mit Besuchen v Neubauer , Hermanowitsch , pp. d Handwerkern d Kaufleuten weggenommen; erst jetzt gegen 11 Uhr scheinen wir zur Ruhe zu kommen. - Nachm mit Leps d Ab einen Spatziergang zum weißen Flusse gemacht; die Hitze war, weil Wind ging, nicht sehr groß; wir sehen wieder eine Unmasse Geflügel, niedliche bunte kleine Vögel im Durrha, wonach wir schossen, ohne aber mit unserm groben Schrote zu treffen. Wir verfolgten d Lauf des Flusses bis zu seinem Zusfluß mit d blauen Strom; d sahen hier den sehr bemerkbaren Unterschied der Farbe des Nr.Wassers, auch der Verschiedenheit der Strömung, die beim blauen Fluß viel bedeutender ist als beim Weißen, welcher letztere sehr geringes Gefälle hat. Bei dem Schiffbauer dann vorbeigekommen d den Bau neuer Sakien beobachtet, welche ganz ohne Eisen gemacht sind; alle Felgen sind mit geschnittenen Thierhautstreifen verfestigt. Tragen der Kinder auf den Hüften; geflochtene anliegende Haare der Männer ; Elfenbeinringe d Perlenschnüre der Weiber, hängende Brüste. - Zurück kommen wir vor d Haus des Pascha’s vorüber; nackter, verrückter Kerl auf d Markt. - Abends Schach zu 4. - Sonntag d 11 ten Febr 1844 . Der heutige Tag vergeht mit Besuchen, die mir im Ganzen unausstehlich sind; ich komme kaum zu 1-2 Seiten, die ich in meinem Brief fortfahre. Abends 4 Schach, ich d Leps allein. Wir hatten am Vorm wieder gemeinsam Andacht. - Montag d 12ten Febr 1844 . Brief fortgefahren nd Besuche von befreundeten Männern sowie von Ouvriers gehabt; nicht aus d Hause gekommen; ich habe meinen Hals ein wenig erkältet d bin heiser. Vor einigen Tagen habe ich meinen Bart (den Schnurbart ausgenommen) rasiren lassen, der seit meiner Abreise aus Cairo , also über Jahresfrist, stehen geblieben war; nun sehe ich wieder menschlich aus; Ernst ebenso. Wir, d h Leps , Ab d ich waren am Abend zum Dr Hermanowitsch gebeten, ich konnte d mochte aber nicht hingehen, theils der Heiserkeit wegen, theils weil ich keinen Anzug hatte. Dienstag d 13ten Febr 1844 . Ich fahre am Briefe fort; wir bekommen, wie alle Tage Besuche v den Europäern, die viel Zeit wegnehmen. Gegen Abend des Tages mache ich mit Jussuf einen kl Spatziergang über den Bazar, der freilich schon beinah ganz geschlossen ist, über den wimmelnden Markt d durch d Vorstadt, wo wir mancher anbittenden Mädchen ansichtig werden, die mit ihrem Schurz um d Leib vor den Hütten stehen, es fehlt bisweilen nicht an anmuthigen Formen; sie waren meist schwarz, doch auch braune d weiße waren zu sehen, letztere in seidne Gewänder gehüllt, die mehr werth waren, als die Personen selber. Solche Dirnen kamen auch nachher in das Caffée, in welches wir gingen, um eine Tschischa zu rauchen, wo sie sich zu Türken rauchend hinsetzten d sich mit ihnen unterhalten. Das Caffee bildet ein großes Gemach mit 4 Säulen im Quadrat in d Mitte, zwischen denen durch e runde Öffnung d Luft einfällt; doch sind noch außerdem Fenster d Thüren vorhanden, deren eine nach d Bazar führt; rings umher ist wie gewöhnlich eine Divan-Aufmauerung. Viele Sesselchen zu beliebigem Gebrauch stehen umher. Nach dem Abendessen wieder eine Parthie Schach en 4. - Mittwoch d 14ten Febr 1844 . Wir machen heut auf d großen Barke von Musa Bey eine Exkursion nach d weißen Flusse. Schon 1/2 Stunde v d Einmündung des blauen wollten die Schiffer an einer Insel anlegen, vorschützend, sie könnten bei dem starken Nordwinde der Tüchtigkeit d Langsamkeit des Flusses wegen nicht zurückkehren; indessen bestimmten wir sie, doch noch 1 gute Stunde weiter zu segeln d dann legten wir am rechten Ufer, wo es bewachsen zu werden beginnt, an. - Große Breite des Stromes; Unzahl v Gänsen d andren Wasservögeln fast auf meilenlangen Sandbänken aufgereiht; Zug schöner Reiher mit rothen Flügeln. Krokodill am Ufer, worauf ich schieße, scheinbar ohne zu treffen, denn es begibt sich ins Wasser. Mutters letzte Schokoladentafel verzehren wir auf dem Schiffe. - Ans Land gestiegen zerstreuen wir uns um Vögel zu jagen, die in dem stachlichen Buschwerk reichlich vorhanden sind; ich mit Abeken spatziren noch ½ St etwa den Fluß aufwärts, zwischen dessen Gebüschen Felder von Lubien (Bohnenart) Bamien d andren Früchten, Je länger je lieber pp. sich befinden, die stets mit ganz abscheuluchem Dorngebüsch umlegt d umhegt sind. Hütten der arab Stämme der sog Abdallah , sind hier d da aufgerichtet, Ziegenheerden weiden umher, nackte Kinderchen sind in d Feldern zu sehen. Ich schieße nur einmal auf ein Vögelchen, was sehr lange Schwanzfedern hat, die ich dann zum Andenken entnehmen will. Zur Barke zurückkehrend, erwarten wir Leps in dem Schatten eines prächtigen Akazienbaumes; dann wird kaltes Mittagbrod gegessen, Braten, Mehlspeise, Weintrauben, Käse d Brodt, d dazu 2 Flaschen Wein, (eine Rheinwein) getrunken. Nach Kaffee d Pfeife steigen wir zu Schiffe d lassen uns zurückziehen. Göthe sche Gedichte gelesen, dann nach mächtig großen am Ufer spatzierenden Vögeln geschossen mit Ab ’s Büchse, jedoch ohne zu treffen. Endlich gegen Sonnenuntergang an d Land gestiegen d die letzte halbe Stunde zu Fuß in d Stadt gegangen. Nur Ernst d Jussuf waren nicht mit von der Parthie. Nach d Abendessen Besuch v Ibrahim Cheer während ich meinen Brief an Mutter d Heinrich fertig mache, d Ab d Leps eine 4 Schach Parthie spielen. Wir bestimmen heut unsre Abreise auf Sonnabend d 17ten; zum Freitag Abend hat uns Neubauer zu sich eingeladen, ausgenommen Ab d Leps . - Donnerstag d 15ten Febr 1844 . Ich schreibe heut noch einige Lieder für Elisabeth ab; dann nehmen Schneider, Zeltmacher pp. die Zeit in Anspruch. Nachm mit Jussuf auf d Bazar d einige Kleinigkeiten eingekauft; in einer Verkaufsbude hingesetzt d Tschischa’s geraucht d Kaffee getrunken. Später besuchte uns Hermanowitsch ; dann Schach mit Ab , sowie nach dem Abendessen 4 Schach mit Ab d Leps , während die Andern zu Neubauer sind. - Spät Abends 1 Stern des südl Kreuzes beobachtet. Freitag d 16ten Febr 1844 . Der Tag vergeht größtentheils mit Arrangiren d Packen der Kisten, Zusnehmen der Zelte; dann gehe ich mit Ernst , Max d Franke mit Sonnenuntergang zu Neubauer , wo wir den Abend recht heiter zubringen, viel Wein trinken d viel essen. Erst um ½ 12 kommen wir nach Hause, wo dann das Sternbild des südl Kreuzes vollständig betrachtet wird. Meinen Brief nach Hause siegle ich heut zu d übergebe ihn Leps , der ihn freilich erst nach seiner Zurückkunft von Mandera d Abu Harras , also frühestens in 14 Tagen dem Pascha zur Beförderung übergeben wird. - Sonnabend d 17ten Febr 1844 . Heut früh beginnt das Fortschaffen der Kisten nach der Barke v Musa Be . , welche wir bis Shendy gemiethet haben für 500 p ; Leps hat eine viel kleinere zu s südl Reise für 800 pro Monat; ich habe viel zu laufen, zu packen, zu denken, zu sprechen. Um Mittag etwa sind alle unsre Sachen dort, indessen es nutzt uns dies wenig, weil der Wind uns so heftig conträr bläst, daß d Reis nicht abfahren will; d so essen wir denn Mittag, schlafen d trinken nochAsserkaffee im Angesichte Kartum ’s. Franke hat heut tüchtige Diarrhoe; Neubauer hat heut Fieber, so daß wir ihn nicht mehr besuchen können. Ibr Cheer schickt uns noch e Korb voll Weintrauben. - Leps d Ab machen Nachm noch e Besuch beim Pascha, während ich mich am Ufer entlang gehend mit Zuschauen der waschenden Weiber d Mädchen ergötze; eine nette Gestalt mit schönen Brüsten bis auf ihren Schurz nackt, ist besonders bemerkenswerth; Trocknen des gewaschnen Zeuges, in dem sie es über d Kopf ausgebreitet dem Winde aussetzen. Endl gegen 5 Uhr etwa legt sich der heftige Wind, Leps Barke zieht sich langsam den blauen Fluß hinauf, während auch wir abstoßen d den blauen Fluß bis zum weißen hinuntergehen. Vielfaches Schießen auf beiden Schiffen zum Abschiede. - Dicht vor der Mündung in den weißen Fluß und Sonnenuntergang legen wir noch einmal an dem Ufer an , d ich riskire im Angesicht desselben noch einen S . - Dann geht es weiter abwärts mit Rudern getrieben bei fast gänzlicher Windstille. Wir passiren heut noch Halfaya . Erst um 10 Uhr circa wird angelegt; ich bin heut Abend recht müde d schon bald nach 9 Uhr legen wir uns schlafen. - Unsern kl Hauad , den wir seit Cairo als Eseljungen haben, müssen wir heut fortschicken, weil es herauskommt, daß er von Mädchen angesteckt ist; das ist freilich, zumal bei seinem noch kindischen Alter, sehr traurig; der Junge jammert mich eigentlich, er war aufgeweckten fähigen Geistes, heiter, d mehr als jähriger Umgang hatte ihn uns lieb gemacht. - - So hat nun mit heut unsre Rückreise zur Heimath begonnen; Gott gebe, daß sie so glücklich von Statten gehe, als unsre Herreise. - Sonntag d 18ten Febr 1844 . Ein kühler d frischer Morgen; unsre Schiffe haben sich schon vor Sonnenaufgang aufgemacht. - Um 7 Uhr früh beginnt wieder heftiger Wind, d jetzt um 9 Uhr etwa schaukeln wir mit unserm Schiffe wie auf der See, so daß dem Ernst schon wieder flau zu Muthe wird. Mit Franke ’s Diarrhoe geht es heut etwas besser. Nach ½ Stunde etwa halten wir des zu starken Nordwindes wegen an d bleiben leider den ganzen Tag bis zu Sonnenuntergang liegen; wo dann bis gegen ½ 11 Uhr weiter gefahren wird. Das bringt uns freilich sehr langsam vom Fleck. Am Vorm haben wir unsre Andacht gehalten; am Nachm gehen die Andern ein wenig ins Land, um zu schießen, doch kehren sie ledig wieder zurück. - Montag d 19ten Febr 1844. Mit Sonnenaufgang fortgefahren, aber nur etwa 1 ½ Stunde; wir finden uns jetzt nah an der Schellale oberhalb des Engpasses v Gherry , d der Reis will sie in diesem heftigen Winde nicht passiren. Nun liegen wir hier eingemangelt d vergeuden die schöne Zeit, es ist zum verzweifeln. Ich zeichne am Vorm einige Figuren von Kartum aus d Gedächtniß. - Wir bleiben richtig den ganzen Tag d d Nacht hier liegen. Die Athmosphäre ist in Staub gehüllt. - Einkauf der Trink v Kürbiß d der Körbe v Sennar v unsrer Schiffsmannschaft. Dienstag d20ten Febr 44 . ( Luisen s Geburtstag) Heut früh vor Sonnenaufgang passiren wir die Schellal en oberhalb des Engpasses; dann legt der Reis wieder an, d scheint wieder d ganzen Tag liegen bleiben zu wollen; ein heftiger Streit mit d Kavaß aber macht, daß er langsam sich weiter treiben läßt. Um Mittag passiren wir so den Gebel rayan . Dann legen wir wieder an, d kaufen einen Hammel. Als wir nachher weiter fahren wollen, treibt uns d Wind an d andre Ufer, so daß die Leute trotz des Ruderns ihn nicht halten können; so liegen wir also wieder still. Ich schieße heut auf Krokodille mit m Flinte d treffe es, freilich ohne ihm etwas je anzuthun. Auch alle Andern schießen abermals auf Krokodille, deren wir heut eine ganze Menge auf d Ufer d Sandbänken liegen sehen; Ernst schießt auch e Ente, die heut Abend verzehrt werden soll. - Etwa um ¼ 7, nach Sonnenuntergang, legt sich d Wind ein wenig, d wir machen uns auf, den Engpaß zurückzulegen. Jetzt zum erstenmal arbeiten die Leute tüchtig 3 Stunden lang; gegen ½ 10 Uhr sind wir durch, d fahren dann noch weiter durch den gefährlicheren Theil der davor liegenden Schellal en; gefährliches Passiren zw den Felsen, die auf beiden Seiten fast d Barke berühren, nd zwar dieß in d Nacht; mir stand der Athem fast stille. - Um ½ 11 Uhr etwa wurde angelegt auf dem linken Flußufer; ich lag schon im Bette. Mittwoch d 21ten Febr 1844 . Heut Morgen rudern die Leute wieder 1-2 Stunden, dann läßt d Reis den Kahn gemüthlich treiben; um 11 Uhr etwa halten wir an, wo die Barkenleute ihren Hammel schlachten. Widerliches Verschlingen der rohen Gedärme, Lunge, Leber pp. - Um 12 Uhr schiffen wir langsam weiter; vielfaches Schießen auf Nilpferde, deren wir heut e Menge sehen; sie kommen mit ihren ungeschlachten Köpfen pruschend auf Augenblicke über d Wasserfläche d verschwinden dann wieder; leider traf keiner v uns; was übrigens beim Schwanken des Kahns schwer ist. Die nackte Haut des Thieres ist röthlich braun; es hat kleine Ohren; d sieht d Kopf einem Ochsen viel mehr ähnlich als einem Pferde; es heißt hier jamus, in Egypten phil el bachr (Flußelephant). - Nach d Asser lasse ich d Reis wiederum antreiben, d nun rudern die Leute in d That von ½ 5 Uhr etwa bis gegen 11 Uhr, was uns eine gute Strecke vorwärts bringt; um 10 Uhr circa passirten wir Beni Naga . Nach 11 Uhr treibt d Schiff die ganze Nacht durch. - Der Tag ein Bischen weniger windig als die vorigen, aber kühl. - Donnerstag d 22ten Febr 1844 . Heut rührt d faule Schiffsvolk wieder kein Ruder an. Der Kahn treibt langsam gegen den heftigen Nordwind, d bringt uns die Meile etwa in 3 Stunden vorwärts. Nun ist es beinah Mittag d Shendy ist noch nicht zu sehen. - Um 3 Uhr etwa kamen wir endlich nach d Dorfe Metemma , schräg über Shendy , wo wir die Barken von Hassan Pascha mit vielen andern liegen sahen; derselbe war v Dongola aus auf der Bereisung seines Distriktes begriffen. Wir legten an d Ibr Aga ging nach dem ½ Stunde entfernten Orte, wo d Pascha war, um von ihm die nöthigen Papiere d Verordnungen für d Kameele, für den Aufenthalt in Shendy d der Wüste zu erhalten. Unterdessen gingen wir Übrigen an d Land; ich zeichnete einen prächtigen Stier, der am Durrha weidete, die Andern schossen Rebhühner. Gegen Sonnenuntergang kam Ibr Aga wieder mit den nöthigen Papieren d einem Soldaten, der in Shend das Nöthige besorgen sollte. Um ¼ 7 Uhr etwa fuhren wir v Metemma ab d gelangten in 1 ½ St etwa um ½ 8 Uhr nach Shendy . Hier bleiben wir ruhig d Nacht noch auf d Barke. - Der Wind hatte sich gelegt, d d Sternenhimmel war im Flusse eben so klar als oben. - Freitag d 23ten Febr 1844 . Der Vormittag verging bis 2 Uhr mit dem Fortschaffen unsres Gepäckes auf 3 Kameelen nach einem uns angewiesenen kl Hause oben in d Stadt. Nach d andern Kameelen für die Wüste muß erst in d Umgegend geschickt werden. Dasselbe hübsche Mädchen in d Baumwollpflanzung gesehen, wie bei unserm ersten Aufenthalt hier; sie tanzte uns ein Bischen vor, schämte sich aber so, daß nicht viel daraus wurde; sie ist das hübscheste junge Mädchen was ich in dieser Gegend gesehen habe, bis auf ihren Gürtel ganz nackt. - Dann gehe ich nach d Hause; Unmassen weiße d graue Adler . Die Stadt sehr verfallen d dorfartig aber sehr weitläuftig. - Nachmittags ein wenig umhergegangen, einen tiefen Brunnen in d Nähe besehen, in Kisten gepackt, Ärger mit Filippo gehabt, der jetzt bedeutend Schmu mit Ibr Aga macht d dann d Abend lange mit d Andern draußten gesessen d geplaudert. Der Tag war windstill d warm; in unsrem Hause hatten wir 24° um 1 Uhr, draußten im Schatten 26°, in d Sonne 32°; der Boden war so heiß, daß er die Schuhsohlen durchbrannte. - - Sonnabend d 24ten Febr 44 . D Nacht schlecht geschlafen; viel Musik im Dorfe, Hunde fressen unser Fleisch d Zwieback in d Nacht; fortwährender Lärm, d in den fatalen hier üblichen Bettstellen kann ich nicht recht liegen, alle sind zu klein, man liegt in einer Mulle. Heut erouiren wir nun unsre Kisten zum Mitnehmen. - Der Tag ist sehr warm; in unsrem Häuschen haben wir 27½°, draußten im Schatten 30 ½° d in der Sonne 36 ½° gegen 4 Uhr Nachm; am Abend um 7 Uhr noch 24°. - Die Kameele kommen noch immer nicht. Der Hassan Pascha passirt heut noch einmal diese Stadt d reist dann nach Berber d Dongola ab. - Nachm ein kl Spatziergang zum Brunnen, wo die Gruppen der Weiber d Kinderchen betrachtet werden. Abends wieder lange draußten im Mondschein gesessen. - Sonntag d 25ten Febr 1844 . Diese Nacht viel besser geschlafen. - Andacht mit d Andern gehalten, am Nachm das Häuschen d Hof gezeichnet, etwas in d Stadt umhergegangen, am Brunnen gestanden, d dann wieder zurück. 8 Kameele sollen heut Abend gekommen sein. Die Hitze am Nachm 31° um 3 Uhr etwa. - Heißer Samumwind. - Montag d 26ten Febr 1844 . Es wird ziemlich zeitig aufgestanden d da allmählig die bestellten Kameele zus kommen oder erst v Markte zus geholt werden, so machen wir uns emsig zum Aufbruch bereit. Es werden die zurückbleibenden Kisten in den hinteren dunklen Raum geschafft, d dann geht es an das Aufpacken der Kameele, was lange genug dauert; vor ½ 12 Uhr brechen wir vom Hause endlich auf aber schon im Dorfe ist langer Aufenthalt, so daß erst um ¾ 12 unser Abgang gerechnet werden kann. Der Schech von Goos ist unser Chabir-Führer; die Kameele sind wie ich erwartet hatte, sehr schlecht, gehen langsam, d sind ausgehungert; meines legt sich in einem Durrhafelde nieder, d frißt behaglich. Der Weg geht am Flusse hin, oder doch nicht weit davon ab. Wir schneiden eigentlich eine Strecke ab d gelangen in 4 ¾ Stunden, um ½ 5 Uhr nach dem Dorfe Goos , wo wir im heftigen d unangenehmen Samum Winde anlangen d uns in einem kl Hausraum d Hof etabliren. Wir passirten einige ganz malerische aber verfallene d entvölkerte Dörfer, in denen man wieder einige Dompalmen sah; auch dieses Dorf ist zur Hälfte in Ruinen wahrsch noch v d Rache wegen Ismail Pascha ’s Tode her. Nach einer Tasse Caffee d einer Pfeife wanderte ich in das nahe Gehölz, wo ich in der trüben Sandathmosphäre mich über die 1000 d aber 1000 kl Vögel ergetzte, welche die Stachelsträucher bewohnten, d aufgescheucht, die Luft fast verfinsterten. Ich schoß nach einem andern Vogel, mit langem Schwanze, aber, obwohl getroffen, retirirte er sich in solch einen Busch, der undurchdringlich ist. Dann nach Hause d Linsen d Reis gegessen. Unser Schech war mit s Hammeln so unvernünftig theuer, daß wir keinen kauften. Als ich auf d Kameele saß, etwa um 2 Uhr, war die Luft im Schatten 30°; am Abend um 7 Uhr in unsrem ziemlich stickigem Haus 26°; es war recht heiß. - Der kl Ali hatte heut wieder Fieber, trotz des Chinin, was wir ihm gestern gegeben hatten. Dienstag d 27ten Febr 1844 . Nach einer recht wohl geschlafenen Nacht geht das Füllen der Wasserschläuche an, was an 2 Stunden Zeit kostet. Der Kavaß schasst heut unsren Chabir, den Schech, der mir auch keine Spur von Vertrauen einflößt, d nur Geldprellerei im Sinn zu haben scheint. Auch nehmen wir etwa 6 neue Kameele, ich eins, was dem Kaimakam des Dorfes, einem recht treuherzig aussehenden Türken, gehört. So kommen wir denn endlich um ½ 9 Uhr etwa zum Aufbruch. Unsre Richtung ist zuerst SO , ein wenig nach Süd, dann nach 2 Stunden etwa aber wenig mehr nach Ost; endlich merkte ich, daß der Führer mehr nach dem Wadi Sofra als nach d Wadi Ouateb geht, wonach sich dann unser Weg ganz nach Süden ablenkt. Schon etwa um 1 Uhr Mittags erreichen wir die Berge, in deren strauchbewachsenen Thälern wir fortziehen, d erst um ½ 3 Uhr den Anfang des Wadi Auateb , so daß wir um ¼ 7 Uhr Abends erst an d Ruinen anlangen, ein ermüdender, sich schrecklich hinziehender Weg; dabei sind die Kameele ausgehungert, d gehen erstaunlich langsam. Ich steige ein paarmal ab, nd schieße dabei ein Häschen, was mir viel Spaß macht. Gazellen d Steinböcke sehen wir wie Hasen in großer Menge; die Hitze ist durch stetigen Wind gemildert. Angekommen geht mit Aufschlagen der Zelte, Ordnen der Fahne die Zeit hin; der Hasenbraten schmeckt ungemein zart; es fehlte nur an d rechten Zubereitung. Um ½ 11 Uhr zu Bette. Mittwoch d 28ten Febr 1844 . Am Vorm den egypt d kl Röm Tempel nach Westen zu ausgemessen nd am Nachm das Aufzeichnen des ersteren begonnen. - In unserm Zelte war d Hitze um 1 Uhr etwa 29°, nach Sonnenuntergang 25 ¾°. - Franke geht am Morgen auf d Jagd nd schießt auch einen Hasen, der uns am Mittag wohlschmeckt. - Auch 2 Krähen erlegt er, die hier nicht ganz schwarz, sondern am Bauch nd Halse weiß sind, d nur Rücken wie Flügel glänzend blauschwarz, ein sehr hübsches Thier. 2 Kameele sind heut nach frischem Wasser gewesen, d 2 andre haben uns mit Hammeln versorgt. Abendessen im Freien bei köstlichstem Mondschein d lindester Luft. - Donnerstag d 29ten Febr 1844 . Mit d Sonne aufgestanden d dann am Vormittage die Grundrisse der mittleren Tempelgruppe aufgemessen; der Haupttempel, von dem nur die sandsteinernen Thürumfassungen stehen geblieben, macht, seiner muthmaßlichen Restauration wegen, viel Mühe. Die andern Theile des Tempels sind verschwunden, weil sie aus gebrannten Ziegeln construirt waren; der angewendete Sandstein hier in Ben Naga ist roth d scheint doch ziemlich fest zu sein. Die Menge der hier zusgedrängten Tempel od Pallastgebäude ist außerordentlich, bei einigen sind nur die Spuren der Fundamente noch zu verfolgen. Den Nachm verbrachte ich mit Aufzeichnen des Vermessenen; am Abend verführte mich eine Gazelle, mit d Flinte nach ihr auszugehen, doch sind die Thiere sehr scheu, d ich kehrte unverrichteter Sache wieder mit Ibr Aga heim. Nach d Abendessen unterhielten wir uns über unsre Herreise durch nd besprachen den Weg, den jeder zurück nehmen wollte. Die Hitze war heut Mittag im Schatten 31°, jetzt gegen 10 Uhr Abends 23 ½°. Freitag d 1ten März 1844 . Morgens vor Sonnenaufgang 19°, Nachm um 2 Uhr 31 ¾° nd Abends gegen 10 Uhr 21 ½°. - Ich beschäftige mich am Vorm mit der Messung eines Durchschnitts der mittl Tempelgruppe, d zeichne am Nachm das Vermessene in Blei auf. Abends lese ich jetzt immer alte Staatszeitungen v Sept v J , wenigstens das daraus, was nicht politisch ist. - Sonnabend d 2ten März 1844 . Ich nehme heut 2 andre Tempel auf d besichtige zugleich das ganze bedeutende Terrain dieser alten Stadt; alle Schutthügel werden untersucht d ich muß erstaunen über enorme Anzahl von öffentl d Tempelgebäuden, die hier vorhanden gewesen sein müssen; es erscheint wie ein 2tes Theben im Kleinen; zugl überzeuge ich mich v d Unzulänglichkeit des topogr Planes v Caillaud , der wesentliche Punkte, z.B. ein bedeutendes künstl Wasserbecken, ganz ausgelassen, d so werde ich mich wohl daran geben müssen, einen neuen Plan zu machen, wenn indessen d Wind auf d äußerst heftige Weise fortdauert wie heute, so wird es kaum mögl sein, ein Instrument aufzustellen. Das ganze Zelt liegt wieder voll Sand u Staub. Die Hitze ist heut um Mittag nur 30°. Ich bin heut etwas Ehrliches herumgelaufen d am Abend hundemüde. Sonntag d 3ten März 1844 . Heut früh gehen wir allesammt auf d Jagd, ohne daß jedoch auch nur Einer etwas schießt. Max ging mir voraus, d mußte alles Wild verscheucht haben, denn ich sah auch nicht einmal 1 Hasen; dagegen ein Paar Gazellen, die aber zu entfernt blieben. - Es war heut früh sehr kalt, nur 13° bei Sonnenaufgang. Der ganze Tag sehr windig. Nach dem Asserkaffee gehe ich mit Franke nd Ernst noch einmal auf d Jagd d zwar in entgegengesetzter Richtung zw dem Durrhafelde d dem Berge Hardan hin. Obgl ich nichts schieße ist es doch diesmal viel interressanter; wir sehen eine Menge Hasen, Gazellen d Perlhühner. 3 Hasen werden v d beiden andern erlegt d mit Sonnenuntergang hereingebracht; wir sind aber nach dieser doppelten Jagdparthie herzlich müde. - Montag d 4ten März 1844 . Der Tag ist wieder enorm windig. Ich zeichne im Zelt an den Tempelgrundrissen, nd fort d fort schütten sich Wolken v Sand d Staub auf mein Blatt. Am Nach fange ich den Situationsplan an d schreite sämmtliche Tempelentfernungen ab, was dann gleich in Blei aufgetragen wird. Der Tag ist kalt d am Abend können wir kaum draußten essen, ohne zu frieren. Erst um ½ 8 Uhr wird es etwas stiller, doch fürchte ich, der Wind fängt in d Nacht wieder an. - D Hasenbraten heut Mittag schmeckt sehr gut.- Dienstag d 5ten März 1844 . Das Wetter ist ein wenig stiller als gestern, obgleich immer noch Morgens d Abends sehr kühl; auch d vergangene Nacht war recht kalt. - Ich beschäftige mich heut mit d Fortsetzung meines Situationsplanes, der nicht allzu viel gefördert wird, weil die Abschreitung der vielen Tempelgrundrisse, die noch erkennbar sind, sehr aufhält. Am Nachm trage ich das Vermessene in d Karte ein. - Ich beobachtete heut die Tageslänge, um die Uhr danach zu stellen; sie betrug 11 Stunden 50 Min , also geht die Sonne 5 Min nach 6 Uhr auf d 5 Min vor 6 Uhr unter. Den Thermom hatte ich des Windes wegen nicht draußten. Mittwoch d 6ten März 1844 . Ich fahre in der mühsamen Aufnahme des hiesigen Terrains fort d habe nun Hoffnung, morgen damit zu Stande zu kommen. Am Mittage Tanz mit Filippo , der ein Paar Ohrfeigen bekommt, nd den ich daran bin, fortzuschicken. - Die vergangene Nacht war sehr kalt, und heut früh dicht vor Sonnenaufgang waren es nur 9 ½° Wärme. Heut Mittag um 2 Uhr 24°; Abend um 9 Uhr 20°. Donnerstag d 7ten März 1844 . Gegen Asser werde ich mit meinem Plane von Ben Naga in Blei fertig, nd fange dann an, ihn auszuziehen. Wir haben heut 26 ½° Wärme. - Der Tag ist schön, aber Nächte, Morgen d Abende sind kalt. - Die Kameeltreiber bringen heut eine Art Steinbock, hier genannt arriel, den sie in Fußkörben d Schlingen gefangen hatten; ich zeichnete den abgeschnittenen Kopf, dem die Hörner schon ausgebrochen waren. Seit unsrer Ankunft hier haben wir zum täglichen Gebrauch um Wasser Brod etc zu holen, 10 Kameele behalten; mit denen wir am nächsten Sonntag wohl nach dem Wadi Sofra aufbrechen werden. - Von Leps noch keine Nachricht. - Filippo bleibt noch einmal. Freitag d 8ten März 1844 . Am Vorm vollende ich das Ausziehen meines Situationsplans d am Nachm ein andres Blatt mit Tempelgrundrissen. Das Wetter ist angenehm luftig, ohne zu warm zu sein, - ich hatte am Mittag 30°, aber die Sonne schien noch etwas auf d Thermometer. Sonnabend d 9ten März 1844 . Zwei Blätter vom Pylonentempel d dem großen Tempel werden noch zu Stande gebracht, nd damit die Arbeit an diesem Ort beschlossen. Ernst macht heut zu guterletzt eine Ansicht mit d cam luc , d Max klatscht Inschriften ab. Nach dem Abendessen herrlicher Anblick von unzähligen Feuern ringsum uns, indem wir die dürren Grasbüschel anzünden; interressant an- zuschauen die vielen Gestalten, die das Feuer v Busch zu Busch tragen; auch die magische Beleuchtung der Tempel vorzügl der Pylonen; das Ganze war bei gänzlicher Windstille ein schöner d einziger Anblick. Dazu die Gruppe unsrer 10 um d Wachtfeuer gelagerten Kameele mit den schwarzen nackten Gestalten; der lange Ibr Aga auf den Ruinen des kl Röm Tempelchens sitzend, die Scene war zum Malen. Wir hatten heut Mittag und Schatten beinah 29°; vor Sonnenaufgang 13°. - Am Nachm packten wir bereits die nothwendigsten Sachen zusammen. Sonntag d 10ten März 1844 . Vor Sonnenaufgang wird aufgestanden nd das Bepacken unsrer Kameele beginnt! Trotz 8 vollen Wasserschläuchen richten wir uns mit unsern 10 Kameelen recht gut ein. Max d Franke ritten aber nicht sond gingen voraus; Ernst hatte seinen Sitz auf Kisten d mein Reitkameel trug 2 Schläuche. Denselben Weg das Thal Ouateb hinauf, den wir schon einmal gemacht, schritten wir auch diesmal hin. Nach 2 Stunden (um ¾ 8 waren wir ausgeritten) kamen wir wieder zum Hohlweg in das Wadi el benat , nach 1 ½ Stunden verließen wir dieß, d ½ Stunde darauf, also wieder grade in 4 Stunden gelangten wir zu den Ruinen des Sofra Thales, bei Caillaud genannt Mesheurat ; die letzten 1 ½ Stunden war ich gelaufen d ließ Franke aufsitzen. Man geht mit mittelmäßigem Schritt schneller als die Kameele in dieser Gegend marschiren, d Max , der den ganzen Weg gelaufen, war eine gute ½ Stunde vor uns angelangt. - Der Tag war luftig, am Nachm aber besonders in Windstillen sehr warm, 29 ½° im Schatten. Mitten in dem weitläuftigen Labyrinth dieses alten Priestercollegiums schlugen wir unsre 2 Zelte auf d waren bald heimisch. Am Nachm besuchten wir die Mauern genauer nach Inschriften, d wir fanden auch einige griech , die interressant sein mögen, auch Pückler Muskau (der sich überall angeschmirt hat), Dr Koch , Caillaud , Linant rr.; d gegen Abend besuchten wir noch den kl Tempel neben dem Wasserbecken. Ich fürchte, ich habe hier saure Arbeit; für die Andern ist verhältnismäßig wenig zu thun, Hieroglyphen finden sich gar nicht. Ich bin recht müde d habe e wenig Kopfschmerzen von der Sonne. Montag d 11ten März 1844 . Ein heißer Tag; wir haben um 2 Uhr im Schatten 33° Hitze. Ich beginne eifrig die Aufnahme des Grundrisses des hiesigen Tempelconvoluts. Es macht darum viel Mühe, weil keine Mauer orientirt ist d so Compaß wie Meßband gleich viel angewandt werden müssen. Am Nachm trage ich bereits ein Stück davon auf. Die Andern zeichnen im Tempel am Wasserbecken. Leps , den ich tägl erwarte, läßt noch nichts v sich hören noch sehen. Am Abend mich wieder am köstlichen Sternenhimmel erfreut. Der gr Bär steht mit d Schwanz nach der Erde gekehrt wenig über d Horizont; der kl Bär ist kaum zu erkennen; der Orion im Zenith prächtig; das Kreuz klar in d Milchstraße im Süden. - Dienstag d 12ten März 1844 . Hermann s Geburtstag. Ich fahre den ganzen Tag in d unschönen Aufmessung des verworrenen Grundplanes fort nd rücke leider nicht allzuviel vorwärts, so fleißig ich auch bin. Der Tag ist wieder recht warm. Um 2 Uhr 32 ½°; am Vorm geht aber viel Luft, d so ist es zu ertragen. Mittwoch d 13ten März 1844 . Fortgesetzte Aufnahme des großen Grundplanes. Ich gedeihe so weit, daß ich ihn morgen hoffe, in Blei fertig zu bekommen. Der Tag, obgl windig, ist doch recht heiß; wir haben 33° um 2 Uhr. Ernst d Max sind mit dem Tempel am Wasserbecken fertig; d haben morgen noch am hiesigen Tempel etwas zu thun; zum nächsten Sonntag haben wir die Kameele zum Aufbruch nach d Flusse bestellt. Man nennt diese Ruinen hier: Wadum M’hamud im Wadi sofra d nicht Mesaurat , wie sie im Caillaud betitelt sind. Donnerstag d 14ten März 1844 . Ich komme heut mit der Ausmessung des großen Grundrisses zu Ende d fange sogar schon an, die Bleizeichnung auszuziehen. Der Tag ist unaustehlich windig; die Hitze 31°. Am Abend lese ich alte Briefe, die mich dann lebendig in d Heimath versetzen. Max besuchte heut ein in der Richtung nach Shendy etwa 3 Stunden abgelegenes Gebäude, was innen d außen mit Darstellungen versehen ist, deren erkennbarsten Theil er abgezeichnet hat. Freitag d 15ten März 1844 . Heut wird d große Grundplan vollständig fertig gemacht; außerdem schreite ich am Vorm die Entfernungen für d Situationsplan ab nd nehme gegen Abend die Richtungen mit dem Meßtisch; morgen muß auch noch dieß Blatt fertig werden. Der ganze Tag sehr windig; die Hitze etwa nur 30° - Immer noch keine Spur v Lepsius . - Sonnabend d 16ten März 1844 . Der gestern angefangene Situationsplan ward heut Vorm beendet d am Nachm 2 Tempelgrundrisse, wodurch ich in dem, was ich hier zu leisten Willens war, zu Stande gekommen bin. - Am Abend haben wir wieder mächtige Feuer zum Abschiede veranstaltet, das Hauptfeuer neben den Säulen des großen Tempels; ein prächtig schöner Anblick der beleuchteten Ruinen; die Grasfeuer in der Ebne, die sich die Andern anzuzünden die Mühe gaben, waren wegen des heftigen Windes nicht so schön d allgemein als in Naga ; doch sahen sie v Ferne wie eine Illumination der Wüste aus. Morgen früh wollen wir nun nach Messaurat nach d Flusse aufbrechen. - Theilweise haben wir unsre Sachen schon zusammengepackt. Sonntag d 17ten März 1844 . Wir brechen heut um ¼ 8 Uhr von d Wadi sofra auf mit 13 Kameelen. In fast westlicher Richtung (ein wenig nördlich) gehen wir direkt auf die Ruinen von Naga (dem Typhonium am Flusse) los, wo wir um ½ 2 Uhr also in 6 ¼ Stunden ankommen; der Tag war wieder sehr windig d darum die Hitze nicht groß; ich ging unterwegs ein hübsches Stück, konnte jedoch kein Wild zum Schuß bekommen; es fehlte jedoch nicht an Gazellen, Hasen nd Geflügel. Unsre Zelte schlugen wir nah dem Typhonium in dem dichten Akazienwäldchen auf; was zw demselben d dem Flusse sich hinzieht. Den Nachm wandten wir in eben diesem Gehölze zur Jagd an. Franke schoß e Rebhuhn d Tauben; Ernst e Hasen d eine Art Pfefferfresser mit enormem Schnabel, d ich schoß auf eine Art Bergkatze, aber obgl nah genug, leider ohne sie zu erlegen. An meinem Flintenkolben hat sich e Schraube gelöst d dadurch bin ich meines Schusses, wie ich heut bemerkt habe, nicht mehr gewiß; das ist mir sehr fatal. Bei Tage ist es hier im Wäldchen sehr freundlich, aber jetzt bei Licht, wo ich schreibe, gibt es eine Unmasse kriechendes d fliegendes Geschmeiß, was sehr belästigt. Wir werden wohl nur morgen hier bleiben, da auch v Ausgrabungen nichts zu hoffen ist. Von Leps merkwürdiger Weise noch keine Nachricht. - Max schoß heut einen sehr niedlichen Kolibri, der in prächtigsten Farben glänzte. Montag d 18ten März 1844 . Heut früh besichtigte ich die Ruinen, um zu sehen, was für Arbeit es wohl gebe. Ich untersuchte alle Säulenstücke des einen Tempels, der noch am Typhonium liegt, d die sämtlich beschrieben waren; auch fand ich 2 abgebrochene Theile eines Königsschildes. Bei längerem Umhersuchen gelang es uns mit Hilfe der Kameeltreiber, die wir als Ausgräber anstellten, 2 trefflich erhaltene Altäre aufzudecken, die mit Schrift d Figuren vollständig versehen waren, ein dritter kleinerer war ohne Schrift. Die Schilder ergaben dieselben Herrscher, König d Königin, wie in Ben Naga in d Wüste. Beide Altäre wurden denn heut Nachmittag noch gezeichnet d von mir am Abend abgeklatscht. Neben dem einen fanden wir ein interressantes d sauber gearbeitetes Büchschen. Ich maß die höchst geringen Tempelüberbleibsel auf, d da bei dem Typhonium gar keine Hoffnung auf Erfolg der Ausgrabungen war, so wollen wir morgen diesen Ort, der Kanais-el Kirbukan genannt wird, verlassen nd nach dem leidigen Shendy aufbrechen. Der Tag war nicht allzu warm, luftig, Nachm 30°; am Abend nach 9 Uhr kühl nur 13°. Dienstag d 19ten März 1844 . Heut früh um ¼ 8 Uhr kamen wir zum Abreiten; der Tag war heut heiß; aber der Weg fortwährend ohnweit des Flusses sich hinziehend, sehr anmuthig, denn er führte durch Sant- d Nabbukgehölze, zwischen denen offene Stellen mit grün überzogenem Rasen wechselten; der Honigduft der feinen gelben Santbäume d das Gezwitscher d d Leben von 1000 darin fristenden Vögeln war gar anmuthig; bisweilen sah man ein Stückchen der Nilfläche dazwischen hindurchgucken; die an den Bäumen aufrecht stehenden Ziegen, die Menge der Hammelheerden d Ziegenheerden, die begegnenden Kameel- d Eselreiter, Alles gab Abwechslung d Interesse. So ging es etwa bis Ghos , wo wir nach 11 Uhr vorbeikamen. Von hier ab ritten wir Übrigen der Karawane voraus, d gelangten schneller als wir es erwartet hat , auf einem etwas langweiligeren Wege als bisher um ¾ auf 4 Uhr glücklich in unser altes Haus nach Shendy , wo wir d Thür zu unseren zurückgelassenen mit Nilschlamm vermauert fanden. Der mir unangenehme Kaschef erschien alsbald d eröffnete uns dies Heiligthum. Um 4 Uhr kam Ibr Aga mit den Sachen nach, d nun richteten wir uns, wie vor 3 Wochen häuslich ein. Da keine Barken hier anwesend, zog ich unsre Weiterreise zu Kameele vor, d habe deren zu unsern 13 noch 22 bestellt, mit denen wir, wenn sie morgen Abend kommen, übermorgen nach Es Sur aufbrechen wollen; von Leps leider immer noch keine Nachricht. Der prächtigste Sternenhimmel erfreut uns heut Abend wieder. NB: wir geben für jedes Kameel tägl 3 ½ p . - Mittwoch d 20ten März 1844 . Der ganze Tag wird mit kleinen Geschäften ausgefüllt, Besorgungen d Bestellungen von Vorräthen etc gemacht, die Kisten gepackt nd Alles zur Abreise fertig geschafft; ob wir morgen, wenigstens früh fortkommen, bleibt sehr dahingestellt. Der Therm um 2 Uhr stand im Schatten auf 31°. Abends mit Ernst Besuch beim Brunnen, wo wir wieder die Gruppen der Mädchen d Weiber betrachteten. Wunderliche Alte beim Erblicken des neuen Mondes, dessen ersten Tag wir heut hatten; kleines papelndes Negerkindchen, was nackt im Staube saß. Die schwarzen Weiber sind entw sehr lang oder sie sind dick, d fast immer erschrecklich häßlich, ja widerlich. Ärger mit dem Langen gehabt, der den Empfindlichen spielt. Kleine niedliche Gazelle gesehen, die uns z Verkauf gebracht wurde. Donnerstag d 21ten März 1844 . Es ist heut Markt in Shendy , wo fast d ganzen Tag noch unzählige Dinge eingekauft werden. Die Kameele kommen sehr wider meinen Willen nicht (weil nämlich der Lange nicht ernstlich fort will) d so sind wir denn gezwungen, heut noch hier zuzubringen, wo mir die Zeit denn sehr lang wird. Nun werden wir, so Gott will, morgen früh aufbrechen d wohl erst am Sonnabend bei guter Zeit bei den Pyramiden einrücken. Von Leps noch keine Spur. Ich kaufe heut 2 Gazellenhörner. - Um Mittag 32° Hitze. - Freitag d 22ten März 1844 . Heut früh sind denn unsre Kameele zur Stelle, d wir werden mit dem Aufpacken um ¾ 9 Uhr fertig. Gern verlassen wir das wüste Shendy . Unser Weg führt fortdauernd in ½ bis 1, auch wohl 2stündiger Entfernung vom Flusse hin, der des Strauchwerks halber, was überall die Ebne bedeckt nicht zu sehen ist. Der Tag ist sehr heiß, obgl ich auf d Kameele im Schatten nur 31° hatte; an einem Brunnen am Wege stieg ich ab d erquickte mich durch einen Trunk recht guten Wassers. Die Straße war erst sehr todt d wurde erst gegen Abend belebter, wo wir in die Nähe des Dorfes Koboschie gelangten, von wo uns eine Menge Landleute mit eingekauften Gegen- ständen zu Esel d zu Fuß begegneten, die dann zwei interressante Gruppen bildeten. Es war dort heut Markttag, hier Zuck genannt. Mit Sonnenuntergang gelangten unsre müden Kameele in das Dorf Koboschie selber, von wo aus die Pyramiden von Bedgrauie zu sehen waren. Da wir jedoch wenigstens noch 1 ½ Stunden brauchten, um hinzugelangen d ein passender Lagerplatz dort erst gesucht werden mußte, zog ich es vor, die Nacht beim Dorfe zu lagern, d erst morgen zu den Pyramiden aufzubrechen. Der heut zurückgelegte Weg betrug 9 ¼ Stunde; die Kameele gingen dabei langsamer als neulich nach Shendy . Neben dem Gottesacker des Dorfs ward unser Zelt aufgeschlagen, nach d Flusse nach Wasser geschickt, d weil die Kameele damit sehr spät wiederkamen, auch das Abendessen sehr spät verzehrt. Ich war herzlich müde, d ging gleich nach d Thee zu Bett. - Sonnabend d 23ten März 1844 . Heut früh ward mit dem Aufbruch nicht sehr geeilt fast um 7 Uhr kamen wir fort; Ernst , Max d ich ritten voraus. Wir sahen auf d Wege eine enorme Menge Gazellen. Um ¾ 9 Uhr langten wir auf dem vom Flusse entferntern Pyram-Felde an d suchten lange nach e passenden Lagerfleck, der endlich leidlich in dem zw der nördl d südl Gruppe liegenden Thale gefunden wurde. In ½ Stündchen kamen uns die Packkameele nach, d der Vorm verging nun mit Abpacken der Sachen nd Aufschlagen der Zelte. Die Sonne brannte enorm, wir hatten um Mittag im Zeltschatten 35 ½°. Um 3 Uhr etwa 33 ½°. Am Nachm machte ich eine Revision der nördl Pyr-Gruppe , wo fast nur Vorkammern mit Darstellungen vorhanden sind. Alle sind in sehr desolaten Umständen d müssen mehr od minder ausgeräumt werden, um darin zeichnen zu können. Keine Pyr steht mehr unbeschädigt, die Spitzen, die Hälfte oder auch die ganze Pyr ist eingerissen. Eine 3te Gruppe findet sich westlich nach d Flusse zu, über ¼ Stunde v hier entfernt d die Stadtruinen noch weiter westlich wieder ¼ Stunde ab; so breitet sich das Ganze unerfreulich aus, d d Plan wird manchen Schweißtropfen kosten. Abends lange in dem nun wieder zunehmenden Monde geplaudert, dann in meinem Zelte ( Abeken ’s) wo ich nun allein liege, Tagebuch geschrieben. - Sonntag d 24ten März 1844 . Es kommen heut früh eine Menge Arbeiter, die ich gestern durch den Langen habe bestellen lassen. Zuerst Deliberation über d Preis v 1 ½ piaster, den sie erst nicht wollen, weil sie früher 2 p bekommen haben, indessen fügen sie sich, d nun habe ich fast den ganzen Vorm mit Anstellung der Arbeiter an den versch , auszuräumenden Pyram Kammern zu thun; die Andern sind Alle heut früh auf d Jagd gegangen, ohne aber Etwas mitzubringen. Um 12 Uhr hatten wir nach 2 ausgelassenen Reisesonntagen wieder unsre Andacht. Auch am Nachm läßt mich das Hin d Herlaufen zu den Ausgräbern d der ganz abscheuliche Sandwind der heut d Tag über weht, zu Nichts im Zelte kommen. Besuch des Kadi’s aus Bedgerauie , ein recht netter Mann. - Von Leps keine Spur, was mir beginnt, bedenklich zu werden. - Wir haben heut 20 Ausgräber, die tüchtig arbeiten; ich besuche Nachm die Gruppe der südl Pyram , die fälschlich bei Cailliaud ohne Kammern angegeben sind; sie haben alle welche, d mehrere mit Königsnamen. Hitze 32 ½°. - Montag d 25ten März 1844 . Es arbeiten heut wiederum 20 Mann beim Ausgraben der Pyram Kammern. Als ich heut früh mit d Ausmessen der StufenPyram begann, sah ich in d Wüste von Roboschie aus eine Anzahl Reit- d Packkameele grad auf unsren Lagerort zugehen, d ging voller Freude mit Ernst denselben entgegen in d festen Glauben, daß es Leps sei. Indeß auf halbem Wege erkannten wir, daß es eine Täuschung war; die weißen Gestalten der Freunde verwandelten sich noch in mit Matten überdecktes Gepäck v Arabern, d so warten wir denn noch immer vergebens. Das Aufmessen der Pyrn , was ich heut begonnen, wird mir erstaunlich langweilig; überhaupt bin ich am heutigen Tage sehr träge. Die Hitze oder eigentlich der Brand der Sonne ist ganz enorm; die Steine sind so heiß, daß man sie auf d Dauer nicht anfassen kann; der glühende Sand dringt durch die Schuhsohlen, d man kann nicht lange auf e Punkt stehen bleiben. Dabei haben wir nur um Mittag 33° d es geht Luft. Von Mittag bis Asser bleibe ich im Zelte, d dann erst messe ich bis Sonnenuntergang an d südlichen Gruppe; nach dem Abendessen liegen wir bis ¾ 10 Uhr auf d warmen Sande ausgestreckt im Mondschein. Dienstag d 26ten März 1844 . Heut früh operire ich zuerst mit d Meßtisch d fahre dann in der Ausmessung des südlichen Pyram Feldes fort, was ich nach Tisch meistentheils zu Papiere bringe. Nach d Asser wieder hinüber d die Bergparthien aufgenommen. Da Leps immer noch nicht kommt, entschließe ich mich, heut einen Boten nach Kartum an Neubauer zu schicken, der ihn, so Gott will, schon auf d Wege antrifft. Es sind heut wie gestern 20 Mann beim Ausgraben, doch drängen sich eine Menge andre hinzu, die auch arbeiten wollen, d ich werde es übermorgen annehmen, wenn sie den Taglohn v 1 Piaster eingehen. Der Tag ist sehr heiß; vor Sonnenaufgang 18°, um 12 Uhr 36°, um ½ 2 Uhr 27 ¼°, um 3 Uhr Nachm noch 35° im Schatten. Der Himmel am Nachm leicht überwölkt. Jetzt, um ¼ 10 Uhr scheint sich der Wind zu erheben. Mittwoch d 27ten März 1844 . Nach dem gestrigen heißen Tage dachte ich es mir voraus, daß ein Windtag folgen würde; d so war es dann auch in vollem Maaße. Mit großer Mühe nur konnten die Zelte gehalten werden; der Sand lag fingerhoch auf mir d meiner Decke; die Athmosphäre war ein dicker Dunstkreis, durch den die Sonne blaß schimmerte, - kurz, es war eine abscheuliche Existenz; ich fing früh an zu zeichnen, aber mußte es nachher lassen, weil durch d ewige Wegblasen des Sandes v d Block meine Lunge in Gefahr war. Am Nachm nahm ich einige Pyrn auf d schreite vergebens oftmals nach d Gegend hinaus, woher Leps kommen müßte; dann besuchte ich einigemal unsre 20 Arbeiter, bei denen man sich aber vor Staub v unten d oben nicht lassen konnte. Im Ganzen war d Tag kühl gegen gestern; der Therm hing des Windes wegen nicht draußten. Abendessen im großen Zelte. - Zu meinem großen Laidwesen bemerke ich heut, daß d Kolben meiner Flinte so desolat ist, daß ich dieselbe nicht weiter gebrauchen kann. Sie muß auf Cairo warten um ausgebessert zu werden. Donnerstag d 28ten März 1844 . Auf den gestrigen Windtag folgte eine stille Nacht, d auch heute war es nicht übertrieben. Der Morgen war ganz erstaunlich kalt, ja ich fror sogar in meinem Zelte. Am Nachm um 3 Uhr zeigte d Therm 26°. Ich messe heut wieder einige Pyrn d fördre ein wenig meinen Plan. Einen Theil der Zeit am Nachm bringe ich mit Zusehen unsrer Arbeiter hin, die heut begonnen haben, eine kleine Pyram auf d südl Felde abzutragen. Von den 22 Stufen rasiren sie heut etwa 16, ohne daß bis jetzt irgend etwas Besondres gefunden wäre. - Noch nichts v Leps d Abeken , ihr Ausbleiben wird mir immer räthselhafter. - Freitag d 29ten März 1844 . Ich nehme heut wieder eine Anzahl Pyrn auf, so daß ich in 2 bis 3 Tagen mit dem Plane der beiden hier liegenden Gruppen fertig sein kann. Mit dem Abtragen der Pyr kommen wir bis auf die vorletzte Schicht; von einer Kammer zeigt sich noch nichts. Der Tag ist windig d kühl, nur 28 ½°. Der lange IbrAga ist heut mit d Diener Dris auf den Zuk von Koboschie geritten nd kommt sehr spät wieder. Franke alarmirte heut Alle mit d Ruf, der Prof käme; es war aber nur ein junger Türke mit 2 Soldaten d Dienern, die die Pyrn besehen wollten. Sonnabend d 30ten März 1844 . Der Tag vergeht wie gestern; mit meinem nördl Pyram Felde werde ich noch nicht ganz fertig. Am Nachm bleibe ich eine ganze Zeit bei den Ausgräbern, die auf den Grund der Pyr gekommen sind, das heißt auf d gewachsenen Fels; eine Kammer zeigt sich aber nicht. Meine Sorge um Leps wird immer größer; unser Bote kommt heut auch nicht zurück, ein Zeichen, daß er ihn nicht in Beni Naga gefunden. - Der Tag sehr windig. Um 2 Uhr 30°. Sonntag d 31ten März 1844 . Ich machte heut Vorm einen Spatziergang zu der Pyramgruppe näher am Nil, die 20-25 Min von hier abliegt; die Pyrn d ihre Kammern sind alle so zerstört, daß sie für unsre Zeichner gar keine Ausbeute liefern. Von hier ging ich nach den bedeutenden Stadtruinen, die sich entlang des Santgehölzes am Flusse ausdehnen. Ich fand auch hier e bedeutendes Wasserbecken d vielfache aber bis auf d Grund zerstörte Tempelanlagen; manche Steine mit Spuren von Hieroglyphen d Darstellungen. Die ganzen Ruinen zu durchlaufen, war mir aber zu viel d um 11 Uhr etwa trat ich den Rückweg zu den Zelten an, wo ich gegen ¾ 12 hundemüde ankam. Es ist heute den ganzen Tag unausstehlicher heftiger Wind; die Hitze um Mittag kaum 28°. - Nach d Spatziergang hielten wir eine kurze Andacht d am Nachm beschäftigte ich mich mit Lesung der alten Briefe, die in Ermangelung von neuen herhalten müssen, d die mich doch wieder vollkommen in die heimathlichen lieben Zustände versetzten d mich einige Stunden der fortdauernden Sorge um Leps d Abeken enthoben; ihr Ausbleiben d Nichtschreiben ist mir vollkommen unerklärbar! - Übermorgen erwarte ich d Boten aus Kartum zurück. Montag d 1ten April 1844 . Der Wind von gestern währte nicht nur die vergangene Nacht, sond auch den ganzen heutigen Tag in so verstärktem Maaße fort, daß ich in d That am Vorm aufhören mußte zu arbeiten, mein Papier war fortdauernd mit Sande bedeckt. Erst am Nachm begann ich das Ausziehen von den nun fast vollendeten nördl d südl Pyramfeldern . Die 20 Ausgräber schicke ich am Mittag fort, da in dieser Sand- d Staub-Athmosphäre doch nichts Rechtes gearbeitet wird. - Immer noch keine Spur v d Freunden. Dienstag d2ten April 1844 . Am Vorm immer noch heftigster Wind; ich krieche auf den Pyrn herum d zeichne so gut es geht das Terrain der nördlichen Gruppe auf; damit vollende ich denn heut Nachm den ganzen Plan dieses vom Flusse abgelegenen Pyramfeldes d gedenke morgen das westliche zu beginnen. - Am Nachm legt sich Gott sei Dank der Wind etwas, d es kommen nur noch einzelne Stöße. Die Ausgräber reißen heut eine kl Pyr halb ein d buddeln einen alten Brunnen aus, worin gegen Abend Franke eine Anzahl runder Topfvasen gut gedreht d nebeneinandergestellt, auffindet, in denen ein klein Bischen Asche befindlich; wir haben keinen ganz unversehrt herausbekommen können. Ich bin d ganzen Tag sehr trübe über das Ausbleiben der Freunde, zumal wir heut früh die Nachricht bekamen, es sei vor 5 Tagen in Kartum ein Aufstand der schw Soldaten ausgebrochen d dabei viel Menschen umgekommen. Am Abend besprachen wir d Möglichkeit, daß ich selbst nach Kartum zurückmüßte, wenn den Andern ein Unglück zugestoßen sein sollte. Doch konnten wir nach mehr Überlegung nicht annehmen, daß sie dorthin noch nicht zurück seien, ohne daß uns von einem etwaigen Unglück Nachricht gegeben wäre. Der ausgeschickte Bote kommt heut noch nicht, d ich erwarte ihn auch eigentlich erst morgen, wo er 8 Tage fort ist. Mittwoch d 3ten April 1844 . Ich wandre heut Morgen nach d Pyramfelde in der Ebne, d da ich diese Strecke abschreiten muß, finde ich, daß sie netto ¼ Ml beträgt; den ganzen Vorm wende ich auf die Aufnahme und komme, da die Pyram sehr zerstört sind, zur Hälfte damit zu Stande; am Nachm trage ich das Vermessene in d Plan ein. Die Ausgräber habe ich gestern aufhören lassen zu arbeiten. - Es ist heut der 8e Tag, daß unser Bote nach Kartum fort ist, d er kommt heut noch nicht zurück. Muß ich morgen d übermorgen noch vergeblich warten, so bin ich in die traurige d schwierige Nothwendigkeit versetzt, selbst nach Kartum zurückzureisen, um Erkundigungen über die Freunde einzuziehen. - Der Tag ist heut wieder ungemein windig, d unser Lager hier wird fast ganz eingesandet. - Donnerstag d 4ten April 1844 . Gründonnerstag. Am Morgen mache ich mich, immer mit schwerem Herzen, wieder zum Pyramfelde im Thale auf, dessen Aufnahme ich in einigen Stunden vollende, so daß ich um ¼ 12 Uhr bei d Zelten zurück bin. Da der Bote gestern nicht gekommen, bin ich entschlossen, am Sonnabend selbst nach Kartum aufzubrechen; ich habe dem Ibr Aga Auftrag gegeben, 3 Kameele zu schaffen, nd so ist er nach d Dorfe hinunter, zugl um Neuigkeiten über d Aufstand zu erfahren. Während wir beim Mittagessen sitzen, kommt plötzlich zu Esel mein abgesandter Bote; aber ohne Brief von irgend Einem, sagt er blos mündlich, er habe Leps d Alle in Kartum auf d Barke gesehen, im Begriffe, abzureisen, auch sei er bis zum Gebel ranyan ihrer Barke zu Lande gefolgt, die er dann habe verlassen müssen. Es war uns Allen unmöglich an diese Gesch zu glauben, da Leps doch jedenfalls ihm einen Zettel an uns würde mitgegeben haben; so waren wir denn in ders Lage d Ungewißheit wie vorher. Bis zum Asserkaffee überlege d bespreche ich mit d Andern meine vorzunehmende Reise; dann aber frage ich den Kameeltreiber noch einmal gründlich aus, d finde unter s Angaben doch Notizen, die es fast unmöglich sein lassen, daß er nicht d Wahrheit berichtet hätte. Auch Ibr Aga der später zurückkommt d ihn examinirt, ist überzeugt, daß sich die Sache so verhält, wie jener sagt. So wird uns denn durch Gottes Gnade dieser Tag zu einem wahrhaftig grünen, d h hoffnungsvollen Donnerstage, d das freudig dankbare Herz bereitet sich bei mir zu dem morgenden stillen Freitage durch Lesung der Leidens- d Todeskapitel im Johannis vor, nachdem ich am Nachm noch am Auftragen meines Planes gearbeitet. - Der Tag ist wieder stark windig, wenn auch nicht in dem Maaße, wie gestern. - Freitag d 5ten April 1844 . Charfreitag. Welch schöner d köstlicher Morgen! Nach langer Zeit einmal wieder ein stiller Tag. Am Vorm manches Beschauliche an meinem Innern vorübergehen lassen; durch die alten Briefe mich lebendig in d Heimath versetzt, zur Morgenandacht vorbereitet nd diese dann mit den Andern gehalten. Nach d Asser gehe ich ein wenig bei den Pyrn umher d setze mich gegen Abend auf eine derselben, mit Ernst hinausschauend, ob Leps noch nicht kommen will. Indessen langt von Shendy aus ein Kameeltreiber an, der berichtet, daß Leps gestern Abend mit seiner Barke Shendy passirt wäre. Bei unserm Abendessen endl kommt richtig v Flusse ein Bote geschickt, daß Alle wohlbehalten da wären. Nun fiel mir, damit d Segen dieses Tages voll werde ein schwerer Stein v meiner Seele. Nach d Essen kam dann erst Leps mit Jussuf geritten, d dann Abeken zu Fuß nach d wir erfreuten uns noch der lebendigsten Mittheilung. Sie waren v Abuharraz nicht nach Mandira gegangen, weil nach Aller Versicherungen dort nichts vorhanden ist. Dagegen sind sie 2 Tagereisen noch oberhalb Sennaar gewesen d berichteten von der dort sich merklich verändernden Vegetation d Thierwelt, davon sie mancherlei Proben mit sich brachten, z B einen jungen Löwen, 2 grüne Kakadu’s, einen Affen, so daß wir davon nun 2 haben etc , d 2 Sklaven, einer Leps , einer Abeken gehörig. Ich erhielt von Hause einen langen Brief der treuen Mutter, datirt v 26ten Nov v J , einen v Elisabeth vom 29ten Nov d einen von Carl R ohne Datum. Die Ersteren stimmten mich trübe, da die Gesundheit der guten Mutter nach Elis nicht erfreulich war; auf Mutter wie Schwester schien eine trübe Herbstathmosphäre zu lasten; gebe Gott ihnen bald heitre d festliche Tage. Ich erfuhr mit gr Interesse Lenchen ’s abermalige gute Hoffnungen, so wie die von Hermann s Frau, d manche andre Nachricht; auch d Brief v Carl war mir sehr erfreulich d lieb, da er sich über seine kirchlichen Verhältnisse mit Gründlichkeit ausbreitete. So habe ich nun wieder einige Wochen Stoff zum Zehren nd Stoff zum Beantworten. - Am Abend im Bett, nachdem Leps d Jussuf nach d Barke zurückgekehrt waren, mit Abeken , der hierblieb, noch lange geplaudert. - Der Tag war außerordentlich schön; um Mittag 31°. - Sonnabend d 6ten April 1844 . - Um 9 ½ Uhr etwa kommen 7 Kameele mit d Sachen v Leps d Abeken v d Barke an; von Löwen, Affen, Papageien pp. rücken ein d beleben mit einemmal unser einsames Lager; - Zelte werden aufgeschlagen; es gibt ein Getriebe, Erzählen d Ordnen, dazw lese ich Carl s Brief erst gründlich durch; dann werden mit Leps die gemachten Zeichnungen betrachtet, kurz der Tag verbummelt sich ordentlich. - Es ist heut heiß, beinah 33° um Mittag. - Abends liest Leps Briefe v Wildenbruch , Wagner Olfers pp. vor. - Viel Spaß mit Abeken s kleinem Affen Bachid gehabt, als ihm d Spiegel vorgehalten wurde. Der Affe v Leps ist d sogen Cynocaephalus od heilige Affe der Egypter mit nacktem Hintern, ein häßliches Thier. - Am Abend besuche ich beim Füttern den kleinen Löwen. - Sonntag d 7ten April 1844 . Osterfest. Ich habe den heutigen Tag recht unthätig verbracht; viel d Vieles geplaudert mit Abeken , dessen liebe Gesellschaft Leben in d stille Zelt gebracht hat. Nach der Festchokolade unsre Osterandacht. Am Nachm noch einmal die Briefe studirt. Das Abendessen nicht festlich; die alte Mißstimmung v Kartum scheint noch fortzudauern, L spricht fast gar nicht; erst nachher mit Ab und mir im Zelte längere Unterhaltung über Menschen in Cairo nd diesem Lande überhaupt. - Die Hitze 33°, das Wetter schön d luftig. Am Abend ward v d Andern wieder Wüstenbrand gemacht, was uns ein großartiges Schauspiel gewährte. - Montag d8en April 1844 . Ich fange heut wieder an, ein klein wenig an meinem Plane zu arbeiten, d h ich mache das Aufzeichnen der letzten Pyr Gruppe fertig. Gegen Mittag stört mich dabei Osman Bey , der Commandeur des Regiments, was in Wallet Medinet oberhalb Kartum stationirt ist, welcher mit seinem Arzte, dem Franz Peney einen Besuch abstattete. Zugl mit ihm kam der Oberschech der Gegend v Metemma d Shendy , ein alter Weißbart, d Gelehrter nach hiesiger Art. Ich blieb eine ganze Weile mit im Zelt, drückte mich aber dann, weil es zu eng war. Sie blieben Alle zum Mittag, d ich aß mit den Andern allein. Sie erzählten v dem nun beendigten Krieg in Taka , der vielen Einwohnern d nur etwa 2 Soldaten d Leben gekostet hat; große Contributionen sind auferlegt worden, die rebellischen Schechs als Geißeln mitgeführt d meist getödtet worden, kurz auf türk Art grausam verfahren. - Das Gros der zurückkehrenden Armee wird diese Nacht an unserm Lager vorbei passiren. Am Nachm hatte Abeken Fieberanfall, der sich nun schon zum drittenmal wiederholt hat. Gegen Abend kam noch ein Besuch vom franz Arzte Dumont , auch bei dArmeen angestellt, der aber nur ½ Stunde bei Leps war. Der Tag heut war heiß 33°, Gluthwind d besonders gegen Abend heftige Windstöße. Nach Sonnenuntergang noch 30°. - Wir haben heut 30 Ausgräber um verschüttete Pyram Kammern zu räumen. - Dienstag d 9ten April 1844 . Franke d der Kavaß mit dem Koch Mohammet brechen heut früh zu Kameele nach Naga am Flusse auf, um den dort ausgegrabenen Altar in Stücke zersägt, herzuschaffen. Leps ich d Jussuf begleiten sie zu Esel, weil Leps nach Koboschie will um dort noch wegen Barken d Kameelen zu unsrer Reise nach Geb Barkal mit d Osman Be . zu sprechen, der mit s Soldaten dort Nachtquartier halten soll. Ich reite mit bis in d Nähe des zweiten Pyramfeldes , d Leps verspricht mir, gegen Mittag mich mit Abek s Esel abzuholen, den ich ihm mitgebe. Den ganzen Vorm schreite ich ab d besichtige ich die Ruinen von Meroe , muß wegen unendlichen Durstes mir in einer Hütte des Dorfs Bedgrauie e Trunk Wasser geben lassen, ruhe mich ¼ Stündchen unter einer Dompalme , d setze die ermüdende Arbeit bis nach 12 Uhr fort; aber weder Leps noch mein Esel kommt, d bei einer Hitze d einem Gluthwinde von 33° muß ich die kl halbe Meile nach d Zelten noch zurücklaufen, nachdem ich bereits 5 Stunden auf d Beinen war. Das war denn doch fast zu viel. Nach Tisch, wobei ich die Andern schon fand, ein Schläfchen d dann Aufzeichnen eines Theiles des Vermessenen. Leps d Jussuf erscheinen auch zum Abendessen nicht; nach demselben Unterhaltung mit den beiden Weid ’s in unserm Zelte. - Mittwoch d10ten April 1844 . Ich bleibe heut zu Hause, weil Leps gestern Abend nicht gekommen ist, also die Esel nicht hier sind; etwa um ½ 10 Uhr kommt er mit Jussuf zurück. Er hatte gestern den Osman Be . in Koboschie nicht gefunden, war nachgeritten d so v einem Dorfe zum andern gewiesen worden. Endlich war es geglückt, Alle aufgefunden, indeß wurde es zu spät zur Rückkehr, die heut etwa 5 Stunden dauerte. - Der arme Abeken litt heute stark an Wechselfieber, was bereits 2 od 3 mal aber gering eingetreten war. Er nahm früh ein Laxiermittel, purgirte d brach vielmals d war fast d ganzen Tag recht schlecht. Ich klebte am Nachm meine Karte zusammen, die unvernünftig groß wird, während doch eigentlich wenig darauf kommt, nd will morgen sie an Ort d Stelle fördern. Der Tag war ein rechter Windtag; wieder gegen 33° Hitze um 2 Uhr, im Zelt 32° etwa um 4 Uhr wie draußten. Donnerstag d 11ten April 1844 . Ich war am Vorm wieder auf dem Ruinenfelde v Meroe , d komme nun mit d Aufnahme dess mehr in Gang. Bei meiner Rückkehr fand ich Abeken nicht wohl. Da kein Fibertag war hatte er Chinin d zwar sehr reichlich genommen; war es dieß allein oder schlug das Fiber in ein tägliches um, kurz, am Nachm hatte er den heftigsten Fiberanfall, der bis gegen Abend währte, d ihn sehr mitnahm. Das vielmalige Brechen, die Hitze, der Schweiß, Alles war gegen gestern verstärkt d machte mich recht bange; ich konnte heut nichts mehr vornehmen, d las ein wenig in Ewald s Gesch des jüd Volks. Nach Tisch ein wenig in Weid ’s Zelt gesessen d geplaudert, dann früh zu Bett. - Tag windig, etwa nur 29°. Freitag d 12ten April 1844 . Vorm wieder auf d Ruinen, wobei ich hin d zurück immer Ab ’s Esel benutze. - Bei meiner Heimkehr finde ich zu meiner Freude, daß heut bei ihm d Fiber nicht wiedergekehrt ist. Obwohl den ganzen Tag noch schwach, geht es ihm doch im Ganzen gut. Am Nachm zeichne ich fleißig an meinem Plane, ohne doch mit dem, was ich gestern d heut vermessen habe, zu Stande zu kommen. Der Vorm ist sehr windig d staubig, wir haben nur etwa 28° Hitze. Abends noch lange mit Ab geplaudert. Sonnabend d 13ten April 1844 . Früh wanderte ich mit Leps zum südl Pyram Felde, wo d Brunnen vor unsrer abgetr Pyr bis zur Kammer gediehen war, in die Leps hineinkroch, ohne irgend etwas Bemerkenswerthes zu finden; wir lassen sie noch tiefer ausgraben. - Dann mache ich wieder hinaus zu den mühseligen Ruinen. Ich nehme Arbeiter mit, die die eine Widdersphinx ausgraben, d komm, da es spät ist, in meiner Aufnahme nur wenig weiter; sehr müde reite ich zurück; am Nachm Auftragen des Vermessenen. Ab ’s Fiber ist glücklicherweise ausgeblieben, aber er ist noch recht schwach. - Der Tag nicht allzu windig, auch nicht sehr heiß, nur 27 ½°. - Sonntag d 14ten April 1844 . Ich schreibe heut ein Briefchen an meine Nichte Hedwig Erbkam , was mir den größeren Theil des Tages wegnimmt. Abeken , mit dem es täglich besser geht, hält am Vorm d Andacht, d am Abend revidire ich ein wenig die neu ausgegrabenen Pyramidenkammern; Jagd mit dem Affen Hapi der sich losgerissen hat. - Der Tag schön, 28 ½° um Mittag. Montag d 15ten April 1844 . Von früh bis Mittag wieder das unselige Ruinenfeld durchwandert, was ich aber jetzt anfange ein wenig zu bewältigen. Der theuren nd geliebten Schwester Julia Andenken steigt 100 mal in meiner Seele auf. Vor 1 Jahre feierte ich diesen Tag auf d Spitze der großen Pyr v Daschur d heut nun auf dem Ruinenfelde v Meroe ! - Am Nachm in dem sehr heißen Zelte Auftragen des Ausgemessenen. - Der Tag ist schön, wenngleich warm; 33° um Mittag 2 Uhr bei luftstillen Momenten. - Dienstag d 16ten April 1844 . Früh wieder nach d Ruinen hinausgeritten, wo ich dann am Vorm die Hauptmassen derselben zu Stande schaffe, d morgen d übermorgen nur noch Nachlesen zu halten gedenke. Das Wetter ist schön, aber recht hübsch heiß, wir haben um 1 Uhr 34°. Ich finde heut einen trefflichen Opalstein v bedeutender Größe auf d Ruinen; wie den hier, wie an allen ähnlichen Orten ein wahres Laboratorium v Edelsteinen ist. Nachm im heißen Zelte Auftragen des Vermessenen. Franke d der Lange kommen heut noch nicht. Mit Abeken s Gesundheit geht es sehr langsam besser; das Fiber ist zwar nicht wiedergekommen, aber er fühlt sich immer noch sehr schwach, d sieht auch nicht recht wohl aus; er fürchtet ein Schlamfiber , was hoffentlich ab nicht kommt. Mittwoch d 17ten April 1844 . Am Morgen wieder nach dem Ruinenfelde, mit dessen Aufnahme ich aber heut zu Stande komme. Am Nachm zeichne ich das heutige auf, d beginne auszuziehen. Der Tag ist sehr heiß, in windstillen Momenten am Mittag hatten wir 35 ½°, aber bei dem geringsten Luftzug milderte es sich auf 34 d 33°. Nach Sonnenuntergang noch 29°, besonders im Zelte bisweilen sehr drückend. Am Nachm bilden sich Wolken die am Abend sich im Westen zusziehen d starkes Leuchten verursachen, was so Gott will uns kein Gewitter bringen mag. - Franke ist noch nicht einpassirt. - Unsre Menagerie vermehrt sich heut durch e junge Hyäne, die aber getödtet wird. Donnerstag d 18ten April 1844 . Ich mache heut mit Leps nach dem Pyramfelde der Ebne, was wir zus genau durchgehen, während er die Beschreibung der einzelnen Pyram macht; wir zählen mit der abgetragenen aber noch sichtbaren 114 Pyram . - Dann reiten wir v hier zum Tempel des Wasserbeckens d nach den Ruinen, wo ich die dort bei meinen Vermessungen vorgefundenen interess Steine Leps zeige; dazw machen wir e Besuch an d Schech, den wir nicht treffen, uns aber dort eine starke ½ Stunde aufhalten d ein wenig klitschiges Brodt in Butter getaucht vorgesetzt erhalten, davon ich jedoch nur ein Paar Bissen Brod esse. Erst gegen 2 Uhr mochte es sein, daß wir ziemlich ermüdet wieder bei den Zelten ankamen, wo mir dann d Mittagbrod sehr wohl that. Am Nachm lese ich im Rüppel . Abends kommt e Bote v Franke aus Ben Naga , der schreibt, daß man ihm Sprengezeug schicken soll, weil seine Sägen bei dem harten Stein bereits drauf gegangen seien; das ist ein großer Schreckschuß für uns; vor nächstem Dienstag können wir ihn nun nicht erwarten. - Die vergangne Nacht, wo wir ein Gewitter befürchten mußten habe ich sehr schlecht geschlafen, d die Luft am Morgen heut war so feuchtwarm, wie ich mich nicht leicht erinnere gehabt zu haben; gleich nach Sonnenaufgang hatten wir schon 22 ½° Hitze, d am Mittag 35°; der Tag war indessen etwas luftig, am Abend aber wieder Wetterleuchten. - Freitag d 19ten April 1844 . - Am Morgen mit Leps Besuch einiger Pyramkammern d dann den Tag über Ausarbeiten von meinem Plane. Es ist heiß, wir haben 34° d in der Sonne beobachtete ich gegen 11 Uhr etwa 44°. - Abends jetzt viel Geschmeiß in unserm Zelte. - Sonnabend d 20ten April 1844 . Ich arbeite den ganzen Tag im Zelte am Ausziehen meines Planes, aber es wird mir recht sauer; die Luft ist sehr drückend d heiß; ich habe etwas Kopfweh, nd muß mir bei d Arbeit fortwährend den Schweiß von Brust d Stirn wischen; der Wind kommt grad von Osten d da unsre Zelteingänge nach NS gerichtet sind, kriege ich gar keine Luft ab. Wir haben 33 ½°; die Hitze des Sandes von Leps gemessen, ist heut 46°. Nachm zeigen sich viel Gewitterwolken, deren eine uns ein Paar Tropfen Regen spendet; heftiger Wind, der mich zum Zuspacken meiner Zeichenmaterialien veranlaßt, treibt d Gewölk wieder auseinander. Nach d Asser bis gegen Sonnenuntergang lese ich im Rüppel . - Jussuf ist heut nach Shendy abgereist, um Vorräthe v Reis d Bisquit zu besorgen d wird wohl am Dienstag mit Franke zurück kommen. - Sonntag d 21ten April 1844 . Ich schreibe heut an die liebe Mutter einen Antwortbrief auf ihren mir vor 14 Tagen hier zugekommenen; dieß beschäftigt mich Vorm d Nachm . - Das Wetter ist schön d nicht allzuwarm; nur etwa 33° um Mittag. - Montag d 22ten April 1844 . Noch immer Ausarbeiten meines Situationsplanes; in dem ich aber am Vorm mit Abeken in unsre kl Küchenkammer gehe, um mit s Instrumente den Siedepunkt zu nehmen, überfällt mich plötzlich ein so heftiger rheumat Kreuzschmerz, daß ich den ganzen Tag davon krumm liegen muß d besonders am Nachm wenig zum Arbeiten komme; ich lese im Rüppel , Briefe, Zeitungen d mache nach d Asser Ernst in s Zelt e Besuch. Der Mond beginnt wieder zu wachsen, d wir liegen jetzt fast täglich in s Lichte gelagert nach d Abessen im Sande. Der Tag war nicht allzuheiß 33 ½°; zeitweise heftige Windstöße. - Dienstag d 23ten April 1844 . Mein Plan gedeiht heut fast ganz fertig, nur muß ich noch einmal eine Revision der Pyramiden hier bewerkstelligen, was ich meiner fortdauernden Kreuzschmerzen nicht vermag; am Nachm zeichne ich den Altartempel v Ben Naga auf. Um Mittag od vielmehr um 2 Uhr kommt Franke d Jussuf ; die Barke mit dem Langen kommt erst gegen Abend nach; IbrAga wird gleich v Leps hinübergeschickt auf das andre Ufer, um 70 Kameele zu bestellen, d übermorgen hier 20, die unsre Sachen bis an d Fluß bringen sollen. Abends die Sternkarte studirt wegen des südl Kreuzes, was wir bisher nicht richtig gesehen hatten. - Vor d Zubettgehen noch einmal Thee, um zu schwitzen. - Die größte Wärme des Tages wiederum etwa 33°, Windstöße kühlen aber stark ab. Abends um 10 Uhr noch 24°. - Mittwoch d 24ten April 1844 . Mein Rückenschmerz ist leider immer noch nicht verschwunden; ich mache am Vorm eine Revision des nördl Pyramfeldes , was mich sehr angreift; indessen kommt dadurch meine Karte zu Stande; am Nachm nichts Wesentliches gethan als geschlafen, Zucker geschlagen pp. Der Tag ziemlich windig, nur 32° um Mittag; am Vor- d Nachm nehme ich mit Abeken Sonnenhöhen zur Bestimmung des Meridians. Es findet sich d Abweichung 9° 5’, also bedeutender als in Korosko . - Vor d Zubettgehen Fliederthee z Schwitzen. Donnerstag d 25ten April 1844 . Kreuzschmerzen noch nicht vorüber, obgl scheinbar ein wenig gemildert. Es ist heut unser Aufbruch von Meroe 20 Kameele kommen am Morgen d laden erst die Hälfte der Sachen, mit denen Leps d Ernst nach d Flusse abgehen, während Franke Ab d ich ihre Rückkunft abwarten, die erst etwa gegen 12 Uhr erfolgt; bis dahin theils mit d Packen der Sachen beschäftigt d dann sehr gelangweilt. Ich reite dann dem Zuge voraus zu Esel mit Ab nach d Ruinenhügeln, wo wir uns unter einem schönen großen Sarras Baum ¼ Stunde lagern d dort frisch gemolkene Milch trinken; dann zum Flußufer, wo wir den voraus gerittenen Max noch finden d abermal Milch trinken am Rande einer Baumwollenpflanzung gelagert. - Dann Überfahrt über den jetzt sehr schmalen Fluß, der kaum wie unsre Spree bei Pfuhl ist; drüben an e ungeheuren Sandfelde, was sich vor das andre Ufer gelegt hat, werden etwa um ½ 4 Uhr unsre Zelte aufgeschlagen d um 4 Uhr essen wir unser Mittag. Die Andern baden sich, was ich meiner Rückenschmerzen wegen nicht wage. Feuchtwarme drückende Luft nach d Untergang der Sonne. Mit den Kameelen sieht es morgen noch keineswegs klar aus; ich fürchte wir können nicht fort. - Abends spät Ab d Leps Schach. - Freitag d 26ten April 1844 . Wie ich vorausgesehen, kommen wir so schnell nicht fort; die Kameele sind nicht gekommen; sie wollen mehr bezahlt haben als der OberSchech uns gesagt hat. Nun hat Leps heut Mittag den Jussuf mit e Brief an d Mudir nach Metemma geschickt, um dort den Schech sowie Ordres für d Kameele zu besorgen; vor übermorgen ist dieser aber nicht zurückzuerwarten, also ist vor Montag auch unsre Abreise nicht möglich. Das ist wieder ein großer Querstrich; das Lager am Flusse ist des Sandstaubes wegen keineswegs angenehm noch gesund; auch ist Franke heut nicht wohl; meine Kreuzschmerzen sind noch nicht vorüber, d ich will diese Nacht es noch einmal mit Schwitzen versuchen. Am Nachm mit Ab d Ernst oben auf d Hochufer gegangen, wo das Dorf Kela allerliebst mitten im dichtesten Laubgebüsch parthienweiß sich hinzieht. Aufenthalt bei 2 Hütten; hübsche Mutter d nackte Kinderchen, gute Leute. Milch getrunken, d von dem Angareb der einen Hütte die andre gezeichnet bis gegen Sonnenuntergang, wo wir uns zu Haus verfügen. Am Vorm Fischer, die prächtige große Fische in Netzen fangen, darunter einer mit gewaltigen Zähnen, ein andrer platter wohl ¾ ’ br d 5/4’ lang; wir kaufen 3 Stück für 3 piaster. Im Mondschein am Sandwege gelagert d geplaudert. Sonnabend d 27ten April 1844 . Mit meinem Rücken geht es nach dem gestrigen Schwitzen merklich besser; der Wind d Staub heut Vorm ist so unerträglich im Zelt, daß ich einen Spatziergang in d Dorf mache, wo ich eine ganze Weile zw den Gebüschen herumkrieche nd die zerstreut liegenden Hütten besehe, die bisweilen in ihrer Zerfallenheit sehr malerisch sind; aber es fehlt mir an Schatten d einem bequemen Sitzplatz, um mein mitgenommenes Zeichenbuch anzuwenden. Bei hohem Nil stehen die Hütten halb im Wasser d die Bewohner ziehen mit d Heerden in höher liegende Savannengegenden. - Müde kehre ich etwa um 11 Uhr zu d Zelten zurück. Am Nachm kommt d Schech des nahen Dorfs d es beginnen die Verhandlungen über d Kameele; man ist ab so unverschämt, pro Kameel 50 p zu fordern, d h 5 p täglich d 10 Tage wollen sie marschiren, was etwa 6 Stunden p Tag gäbe; zuletzt verspricht d Schech, morgen die Kameele zu schicken, doch ist dem keineswegs zu trauen. Ich spiele während dieser Verhandlungen mit Ab einmal wieder Schach d fertige mir außerdem ein Paar neue Hosen an, da fast alle die meinigen ragh sind. - Sonntag d 28ten April 1844 . Die versprochenen Kameele kommen wie vorausgesehen, nicht; während ich aber beim Zuckerschlagen sitze, etwa um ½ 10 Uhr, kommt Jussuf aus Metemma zurück. Der Mudir hat den Nasir des Distrikt mitgegeben d dieser ist jetzt noch im Dorf, um die Kameele zu verschaffen; es ist also mögl daß wir noch heut fortkommen; 5 p pro Tag aber müssen wir geben, d können dann verlangen in 6 - 7 in Meraue anzukommen. Wind d Staub ist heut wieder scheußlich, d da wir auf feuchtem Nilsandboden hart am Wasser liegen, so ist es in d That sehr wichtig, daß wir hier bald fortmachen. Mit Franke geht es heut besser, mein Rücken aber ist nicht fort-, sond eher zurückgeschritten, indessen ist es zu ertragen. Um Asser kommen in d That 20 Kameele, indessen die übrigen 40 fehlen noch, d so geben wir es auf, heut noch aufzubrechen, sond hoffen, morgen früh fortzukommen. Während der Vorm Andacht fiel wieder, wie so oft e Streit zw Filippo d d kl Ali vor, wobei der Erste dem andern mit e Holzhammer eine tüchtige Wunde versetzte. Dieß bewirkte, daß Filippo nicht nur tüchtige Prügel bekam, sond nun schon zum drittenmal fortgejagt wurde; d schwerlich wird er wieder angenommen, doch aber thut er mir Leid, denn er ist nur dann d wann so halb verrückt, sonst aber kein schlechter Mensch. Gegen Abend spielen wir z erstenmal das sogen Boochen Spiel mit Kugeln, die wir in Kartum haben machen lassen; dann nehmen die Andern e Bad, ich wasche mich blos weil ich Furcht vor Erkältung habe; Vor dem Bette einmal wieder Schach mit Leps gespielt. - Der Tag nicht sehr heiß, etwa 31° wie gestern. Montag d 29ten April 1844 . Heut Vorm Besuch des Nasir’s, der denn den ganzen Tag im Lager bleibt bis alle Kameele zussind . Vorm mehrere Parthien Schach mit Ab . Gleich nach Tisch will Leps mit mir noch eine Exkursion auf meroitischer Seite machen, ein wenig flußabwärts, wo sich noch Ruinen finden sollen, indessen ziehe ich mich davon zurück d er macht sie allein. Etwa um 4 Uhr endl wird angefangen aufzupacken d um 6 Uhr ziehen wir vom feuchten Flußlager fort während Leps schon von s Exkursion zurückkommt. Wir haben etwa 64 Kameele. Der Weg geht der untergehenden Sonne entgegen, die noch e prächtigen Blick auf die Berge v Meroe drüben wirft; dann verbergen wir uns im Dickicht der Waldbüsche od vielmehr Dornenbüsche, welche das diesseitige Ufer dicht bedecken. Im hellsten Mondschein gelangen wir nach 1 Stunde zum Dorf Gos Burra d bleiben zu unsrer größte Verwunderung d Ärger nach einer halben Stunde etwa liegen, weil die Kameeltreiber d der Schech, der uns bis hierher begleitet vorgeben, sie müßten sich erst verproviantiren, was sie nicht gekonnt, weil sie so schnell zusgetrieben . Alles Streiten v Leps hilft hiergegen nichts. Wir machen auf d hübschen ebenen Platze zw den hier etwas weitläuftiger stehenden Santbäumchen halt, d schlagen die Zelte auf. Kaltes Abendbrot d Thee. Unsre ganze Tagereise waren heut also kaum 2 Stunden! d morgen werden wir vor Mittag auch nicht weiter kommen. Dienstag d 30ten April 1844 . Die Nacht d besonders der Morgen sehr kühl, etwa nur 12 - 13°, 1 Stunde nach Sonnenaufgang 15 ½°. Der Vorm wird dann richtig noch auf unserm Lagerplatz verbracht. Die Verhandlungen mit dem Schech, der Geld haben d noch mehr sehen will, nehmen kein Ende. Unterdessen mache ich einen kl Spatziergang zw d Bäumen umher mit Abeken ; in einer nahen Hütte finden wir eine Frau, die in einem hängenden Lederschlauch durch Hin- d Herschütteln Butter fabricirt. Abeken läßt sich von der noch ganz dicken Buttermilch geben, die ein klein wenig säuerlich schmeckt d fett (mir nicht sehr gut) im Lande rob genannt. Bis um ½ 3 dauert hier unser Aufenthalt, d nun erst geht es mit 66 Kameelen vorwärts. Eine ganze Strecke begleitet uns noch der dicke Schech d wir sind froh, daß er endlich sich drückt, nachdem er 800 piaster unter die Kameeltreiber vertheilt hat. Bis ¾ 10 Uhr wandern wir fort nd lagern uns dann im Mondschein im sog Wadi Abu Hammid , ohnweit des Gebel German . Die Wüste ist ziemlich einförmig; Felskruste mit schwarzen Sintersandstein überstreut wechselt mit weißen Grasstellen d fruchtbarem Lehmboden, worin dürftige Bäumchen wachsen; - der Horizont fast unermeßlich. - Abends erst um ½ 12 zu Bett, nachdem wir etwas kalten Braten gegessen d Thee getrunken. Um 11 Uhr etwa sind es 16° Wärme; der Tag schön d luftig. - Mittwoch d 1ten Mai 1844 . Bußtag. Vor Sonnenaufgang aufgestanden, trotz alles Treibens aber kommen wir doch erst um ½ 7 Uhr in Bewegung. (Die Sonne geht jetzt circa um ¾ 6 Uhr auf) Der Morgen kalt, vor Sonnenaufgang 13°. Wir wandern heut am Vorm bis 10 Uhr, wo wir an die große Straße v Metemma bei dem Brunnen Bir el Abu Heach ankommen. Der Charakter der Wüste wie gestern, doch stärkere Tiefungen d Wasserläufe, die unangenehm eingerissen sind, voll Gras d Bäumchen; Höhenzügen reiten wir näher, die sich in ziemlicher Länge gegen Nordwest v Osten nach Westen ausbreiten; - sonst der Horizont noch sehr eben, nur leise wellig. - Am Nachm reite ich meist mit Leps voraus. Um 3 Uhr wird aufgebrochen bei 31° - 32° Hitze. Die Gegend erscheint kaum als Wüste. Die schwarzen Steinflächen wechseln fortdauernd mit den weiß-grünen Gras Wadi’s nd ihren Stachelbäumen. Um 10 Uhr Nachts machen wir endlich Rast neben den niedrigen Gebirgszügen des Gebel Abu Heach ; - noch ist nichts andres als Sandsteinformation zu sehen, die sich dann d wann zu einzelnen Kuppen, jedoch unbedeutenden, erhebt. Am Abend sehr ermüdet; um ½ 12 Uhr zu Bett. Donnerstag d 2ten Mai 1844 . Wie gestern um ½ 7 Uhr abgereist. Mein Rückenschmerz hat sich durch e Erkältung in d Nacht wieder vermehrt, was mir sehr fatal ist. - Die Wüste erscheint in d That nicht als Wüste, da die Vegetation nicht aufhört, sondern eher zunimmt; um ¼ 11 Uhr Halt gemacht in einem Thale, wo prächtige schattige Santbäume zwischen dem zusgewehten Sande freundlich heraussehen. Sehr viel Gazellen gesehen. Ich gehe in d frischen Morgenluft eine ganze Strecke mit Abeken zu Fuß. Unser Mittag unweit des Gebel Nuhs (so genannt, weil er die Mitte zw dem vorigen d nächsten Brunnen bildet). - In d Ferne vor uns schimmert ein höherer Gebirgszug, wahrscheinlich Urgebirg; wir werden ihn wohl morgen erreichen. Wieder 31° Hitze beim Luftzug. - Am Nachm gleich nach ½ 4 Uhr aufgebrochen. Sehr interressant die eigenthümlich geschweiften Treibsandanhäufungen, die geschwungene Sandwände von 2 - 12’ Höhe bildeten. Der Sand sehr fein mit Thon gemischt. Wir marschirten durch fast fortdauernd begraste Flächen d schwarze Felsflecke bis um ¼ 11 Uhr bei Vollmondschein, d lagerten uns dann höchst ermüdet. Der Abend war sehr lau, ja schwül. Da unser Zelt nicht haften wollte, schliefen wir im Freien. Blos Thee getrunken mit Bisquit, d dann zu Bett. - Freitag d 3ten Mai 1844 . Heut früh vor ¼ 7 aufgebrochen nach dem in der letzten Nacht uns bedeutend näher gerückten Gebirge Gillif , wonach diese ganze Wüstenstrecke heißt (nicht Bahinda , welches ein Theil der Wüste zw Ambukol d Kordofan ist). Erst mit Abeken , Ernst , Max eine gute Stunde zu Fuß gegangen, dann zu Kameele weiter; der ausgerissene Hapi (Affe). Gegen 9 Uhr hörte die Sandsteinbildung auf, d wich dem röthlichen Granit. Wir oben genannten 4 ersten auf kürzerem Wege direkt nach dem Kessel, worin Regensammelwasser, d wo Schläuche d Kameele gefüllt werden sollen. Etwa um ½ 10 Uhr kamen wir dort an; Gazellen die vom Trinken kamen, d die ich schießen wollte; aber ich fand den Kolben meiner Flinte wieder gänzlich untauglich; dafür schießt Ernst eins dieser niedlichen Thierchen; ich zeichne eine kleine Ansicht des Wasserbeckens, was in d That einen romantischen Anstrich hat. Das Becken hat vielleicht 30’ - 40’ Breite von steilen Felswänden eingeschlossen. Das Wasser sieh klar aber grünlich aus d war v schlechtem faulen Geschmack. Höher oben aber findet sich ein andres Becken, was trefflich erhaltenes Regenwasser hat; da ich zeichnete, bin ich nicht hinaufgegangen. Interess Anblick des Trinkens der Kameele d einer großen Ziegenheerde, die von einem jungen bildschönen arab Mädchen getrieben wurde; ihre dunklen regelm Züge mit etwas tiefschattigen schwarzen Augen waren umhangen von dem langen Haupthaar, deren regelmäßige Bindfadenstreifen am Hinterkopf mit einem Schmuckbande zusgehalten wurden; die junge volle Brust, der musterhafte Wuchs waren reizend anzusehen d entzückten besonders Max . Dieser Wasserfleck heißt Gake Dul . Etwa um 12 Uhr erst ritt ich mit Ab zu unsrem Lager, wo ich dann unter d oberen Theil v Ab ’s Zelte bei heißem Gluthwind dieß Tagebuch vollende. - Nachdem ich noch ein wenig gezeichnet, brechen wir, diesmal sehr spät erst um ½ 5 Uhr auf d marschiren, die Hauptmasse des Gebirges umgehend d rechts liegen lassend in ziemlich westl d nachher Nordwestl Richtung bis ¼ 11 Uhr; im Wadi Abu Harod lagerten wir die Nacht, die bei so spätem Ankommen für mich viel zu kurz wurde, da ich natürlich erst gegen 12 Uhr zu Bett kam. Die Gegend fortwährend Savannenartig; schöner Mondaufgang d beobachtete Verdämmerung des Mondes etwa 15 - 20 Minuten. Große Eselkarawane, die uns im Dunkeln begegnet. - Der Tag d besonders Abend d Nacht sehr warm. - Das hübsche Mädchen heißt Farche (Hühnchen) a d Stamm der Hasari-Araber. Sonnabend d 4ten Mai 1844 . Wie gewöhnlich vom Wadi Abu Haro aufgebrochen um ¼ 7 Uhr. Zuerst gehe ich mit Ab d Max etwa 1 ½ Stunden, die nicht selten malerischen Linien des Urgebirges zur Rechten. Um ½ 9 Uhr führte der Weg in das Gebirg Gelif selber hinein d brachte uns bis 12 Uhr auf eine Art von Hochebene, wo wir uns lagerten. Der Weg war eine interress Kette v Thälern; rechts d links basaltisch, Syenitische Massen, meist schwarz, oder röthlich, an welche sich kalziger Granit, röthlich, später auch weißlich anlegte. Die Thäler bewachsen, durch Wasserstrom ausgerissen, wir reiten höchst romantisch d großartig, die Pfade für die Kameele oft sehr beschwerlich. Die Steigung bis zum Sattel schätze ich mit Ab auf wenigstens 100-150’ v d Ebne; auf d Hochebne freie Aussicht auf Gebirge rings umher. - Um 9 Uhr circa kamen wir zum Brunnen Magaga , in dem Wadi gleiches Namens was unsern Weg ausmacht. Es war eine kl Tiefung, worin lehmigtes Wasser stand, wir hielten uns nur etwa 10 Minuten dort auf. - Den Nachm kamen wir um ¼ 5 Uhr von der Hochebene Om Siddra fort, der Weg ging nun aus einer Ebene in die andre, aber immer so, daß wir vom Hochgebirg stets wie in einem Thalkessel umschlossen blieben; es waren großartige Ansichten auf die stets sich vor uns aufrichtenden Höhenzüge. Um ½ 7 Uhr gelangten wir in das romantische von gewaltigen Felsbergen umschlossne waldige Thal Wadi Kalas , in dessen Mitte sich etwa 6 Löcher nebeneinander fanden, circa 15-20’ tief, davon 3 recht trinkbares Wasser enthielten. Die Gegend war herrlich, sowie d Lagerplatz; d da Schläuche d Kameele mit Wasser versorgt werden mußten, blieben wir den Abend d d Nacht da; so konnte denn doch einmal Abendbrod gegessen werden. Um ¾ 10 Uhr zu Bett. - Sonntag d 5ten Mai 1844 . Noch im Mondschein des Morgens wird um 4 Uhr aufgestanden d um 5 Uhr abgeritten; Um 5 Uhr 23 Min ging d Sonne auf in trüber Athmosphäre. Die Gegend heut war aber sehr anmuthig d interressant; Thalebne auf Thalebne, v prächtigen Bergen umschlossen, folgte bedeckt mit den mannichfaltigsten Bäumen, Somra, Serra, Siddra, Salame, Siale, Eglik, Haraza, Marach etc bedeckten die Ebnen d Ränder der ausgewaschnen trocknen Wasserbetten. - Früh ritt ich mit Leps d Ab zu e Arab Hütte wo wir rob (Buttermilch) von einem hübsch gewachsenen, aber im Gesicht weibisch, wenngleich hübsch aussehenden Araber kauften, der zum Stamm der Auadie gehörte, die hier herum ihre Lagerplätze haben; eine ganze Menge junger Zicklein umstanden die Hütte, die wie gewöhnlich aus einigen Decken über die Zweige gehängt, gemacht war; ein Angareb aber fehlte nicht darin. - Bis 11 Uhr ritten wir fort, wo dann die Treiber sehr wünschten Halt zu machen; es geschah im Wadi Ab Dom ; der Aufenthalt ist aber des starken Windes d damit verbundenen enormen Staubes wegen mehr unangenehm als angenehm. - Schon um 3 Uhr verlassen wir das Lager d marschiren bis ¾ 9 Uhr im Thale Abu Dom , was jedoch nicht allzu interressant ist; theilweise üppige Vegetation der verschiedensten Baumarten. Wir wollen eigentlich bis zum Brunnen el Hannek kommen; doch wird es zu spät, d wir halten 1 Stunde früher an; wir haben heut etwa 12 Stunden gemacht, eine starke Tour. - Montag d 6ten Mai 1844 . Wir brechen wieder wie gestern im Mondschein des Morgens um 5 ¼ Uhr auf; das Gebirge hat sich schon seit gestern viel mehr vereinzelt d man steigt ganz allmählig durch die weiten bewachsenen Thäler nach dem Flußbette zu. Nach 1 Stunde erreichen wir den Brunnen Hannek , wo sich aber die Kameele nicht aufhalten. Wir gehen zu Fuß nach den Löchern; das Wasser ist ein wenig faulig d widerlich zum Trinken; um ¾ 12 Uhr gelangen wir zum Brunnen Om Seyala (Mutter des Baums Seyala), wo sich in etwa 15’ tiefen Löchern recht gutes trinkbares Wasser findet, aber warm. Wir ruhen unter einer mit Schlingpflanzen überhangenen Seyale, was ein bedeutender Baum wird, aus. Leps mit Jussuf rüsten sich, um über Nuri voraus zu gehen d uns morgen im Dorfe Abu Dom zu treffen. - Der Tag ist schön; ein wenig windig. - Ich zeichne ein wenig, während wir unsre Mittagsrast halten. Erst um ½ 5 Uhr kommen wir wieder zum Aufbruch, während Leps schon um 2 Uhr nach Nuri abgegangen ist. Unser Weg führt fortdauernd in dem Wadi Abu Dom fort; nicht hohe Hügel d Höhenzüge des sogen Gebel Gazal oder Rasal (Gazellenberg) bilden den Schluß d Auslauf der Urgebirge gegen den Fluß hin. Nach 1Stunde erblicken wir bei einer Biegung der Berge den ersehnten Gebel Barkal als kurzen blauen Streifen jenseit des Nil hervorragen. Mit Sonnenuntergang gelangen wir zu einer christl koptischen Kirche (Kenissa), die aus gebrannten wie Sandsteinen erbaut d mit Kalkputz überzogen mit ihren um sie herliegenden Klosterruinen malerisch emporstieg. Sie erschien bei näherer Besichtigung groß d bedeutend, den früher gesehenen typisch ähnlich, aber noch tüchtiger in d Ausführung; die umherliegenden Wohnräume aus rohen Sandsteinen unregelmäßig aufgebaut, d meist sehr zerstört; wir konnten sie nur flüchtig beschauen d eilten dann der Karavane nach, mit der wir bis um ¾ 9 Uhr marschirten, wo wir kurz vor d Flusse noch einmal Nachtquartier machten, um morgen dort bei Tage anzukommen. Dienstag d 7ten Mai 1844 . Wir brachen heut um 7 Uhr auf, d auf leise hüglichem Terrain mit dem baumartigen Grase vielfach bewachsen d v Gazellen bevölkert schritten wir gegen d Fluß hinab, wo wir im malerischen Dorfe Abu Dom nach 1 ½ Stunde anlangten. Bei unsrem Aufwachen sahen wir den ganzen prächtigen Fels Barkal vor uns liegen, d die Aussicht auf das mit Dom- d andren Dattelpalmen reichlich bewachsene Ufer war trefflich; die Häuser, ordentlich d 4eckig gebaut lagen freundlich dazwischen. Auf einem Hofe des Gouvernements dicht am Fluß, der klein d schmal erschien, wurden unsre Sachen abgepackt; in einem kühlen Zimmerchen des Melassin (Unteroffizier d Aufseher der Viehherden, die dort passiren), erwarteten wir Leps , der erst um 11 Uhr etwa ankam. Unterdessen Besuch von dem Kadi der Umgegend, einem recht angenehmen d anständigen Araber, von mehreren andern Schechs pp. Der Pascha, wie wir hörten ( Hassan Rischu v Dongola ) hatte eine Gouvernementsbarke geschickt zur Disposition für Leps , diese war bei Gebel Barkal d wir schickten hin, sie zu holen; es dauerte aber sehr lange d wir waren endl genöthigt unsre Sachen in eine andre Barke laden zu lassen; unterdessen kam sie jedoch, d circa um 4 Uhr Nachmittags segelten wir v Abu Dom , gegenüber dem Städtchen Meraue , ab nach Geb Barkal , wo, wie wir durch Leps erfahren, der Maler Georgi bereits unsrer wartete. Mit Sonnenuntergang, von gezwungenen Fellah’s gezogen, kamen wir dort an d fanden d Maler am Strande unsrer wartend; aus seiner langen Einsamkeit wurde er nun erlöst. Das Auspacken der Sachen ward auf Morgen verschoben. Wir Andern machten halb im Dunkeln noch einen Weg zum Felsen, der ½ Stunde v Flusse entfernt lag. - Von den Tempeln war wenig, fast nichts zu erkennen. Auf d Rückweg bei e Feuer vor Georgi ’s Hütte die Brief- d Zeitungspackete aufgemacht d gelesen; ich empfange leider nur e Brief v Frey d einen alten, den mir Leps nach Es Sur geschrieben hatte, d der nicht angekommen war; dann zur Barke zurück wo wir Abendbrod aßen. Ich, Leps d Abeken schliefen dort, die Andern oben bei Georgi . Nach 11 Uhr zu Bett. - Mittwoch d 8ten Mai 1844 . Vor Sonnenaufgang aufgestanden; dann mit Leps zu d Berg geritten um e Lagerplatz aufzusuchen, während 10 Kameele bepackt werden, um d Sachen hinaufzuschaffen. Besehen der Pyramidenkammern, die meist schlecht d grad so wie in Es Sur sind. Auch die Tempel sehr verfallen d zerstört. Um 10 Uhr etwa sind alle Sachen am Lagerplatz vor d Berge gegen d Fluß zu angekommen d die Zelte werden aufgeschlagen. Dann Spatziergang mit Abeken . Besichtigung des großen Tempels nd Umgehen des Felsens, was ein heißes Stück Arbeit ist. Um 12 Uhr zu d Zelten zurück. Der Tag ist sehr warm, ich habe 35° im Zelte; jetzt wo die Sonne gleich untergeht, wollen wir z Fluß wandern d ich nach langer Zeit einmal wieder e Bad nehmen. - Dieß Bad ist höchst erquicklich d das Festmahl, was unsrem neuen Ankömmling Georgi zu Ehren darauf gehalten wird, schmeckt trefflich. - Donnerstag d 9ten Mai 1844 . Am Morgen die Arbeiter bei den Pyram zum Ausgraben angestellt, dann zurück d mit Leps d Ab die Tempel gründlicher besichtigt. Am Nachm die vergleichende Aufnahme der Tempel angefangen. Der Tag erstaunlich heiß 37° um 12 Uhr Mittags, Abends um ½ 10 Uhr noch 28° im Zelt; man schwitzt unaufhörlich d ich bin den Tag über ganz marode. Da morgen e Bote nach Dongolah geht, entschließe ich mich, die angefangenen Briefe mitzugeben d schließe darum auch den an die Mutter ab. - Freitag d 10ten Mai 1844 . Der Brief an d Mutter wird mit dem heut Nachm nach Dongola gehenden Boten Mohammed , den Diener v Abeken , abgesendet. Ich beschäftige mich Vor- wie Nachmittag mit d Aufnahme des großen Tempels, der höchst schwierig d mühsam wird wegen der bis in die Fundamente gehenden Verwüstung desselben; dabei beaufsichtige ich wieder die Ausgräber, die ich meist bei den Widdersphinxen beschäftige. Der Tag wieder heiß, wenn auch nicht so wie gestern; gegen 12 Uhr 35°. - Der Tag ist jetzt fast nie ganz frei v Wolken. Sonnabend d 11ten Mai 1844 . Ich messe heut den großen Tempel vollständig auf; der Tag ist wieder sehr heiß, 35°, bei heißen Luftströmungen auch wohl darüber; man kommt jetzt aus d Schwitzen nicht heraus, Tags d Nachts trieft man. - Heut wird zur Veränderung wieder ein Diener weggejagt namens Idris . Abends erquickliches Bad im Nil. - Sonntag d 12ten Mai 1844 . Heut Morgen starker Nebel, der Berg wie Fluß umhüllt; ich kann darum nicht, wie ich will, Morgens zum Zeichnen in d Dorf gehen. - So bleibe ich im heißen Zelt; es wird eine Eßlaube von Palmblättern heut gebaut, das viel kühler ist, als unser Zelt, d worin wir bei weitem bequemer sitzen. Um ¾ 12 33° Hitze; Nachm wohl etwas mehr. Gegen 5 Uhr mit Abeken nach den Palmgruppen des Dorfes hinabgegangen d ein wenig gezeichnet während er mir vorliest; schöne frisch gemolkene Milch getrunken; dann mit Sonnenuntergang Bad. Montag d 13ten Mai 1844 . Die vergangene Nacht ungemein schwül, so daß um ¼ 1 Uhr in d That sich e Gewitter von Osten näherte, was m schon gestern Abend fern beobachten konnte. Als ich es donnern hörte, stand ich auf nd ebenso Leps ; die Diener wurden geweckt, d mehrere Kisten in den Felsentempel geschleppt; die andern nothwendigen im Eßzelte zusgepackt; es blieb bei schwachem Donner d heftigstem Wetterleuchten; ich legte mich dann angezogen wieder auf d Bett d schlief leidlich bis gegen Morgen. Gestern Abend um ½ 10 Uhr hatten wir noch 29° Wärme. Der Regen blieb aus, d der heutige Tag war nun erst recht heiß. Das Schwitzen ist in d That jetzt ganz enorm; der ganze Körper tropft fortwährend; ein trocknes Hemd anzuhaben, ist unmöglich. Heut früh mit Abeken auf d Fels Barkal geklettert d hier oben wenigstens war es angenehm luftig; ich gewann e Anschauung des Terrains; d schritt die Form des Felsplateaus ab; dann zu d Ausgräbern bei d Pyr d von dort zu den Zelten, wo wir triefend d erstaunlich durstend anlangten. Um ½ 3 Uhr Thermometerbeobachtungen, während sich am Himmel vielfache elektrische Wolken thürmen d öfters Donner rollt; wir haben in der That heut 39° Réaum im Schatten, ja momentan noch ½° mehr. In meinem Zelt in Mannshöhe habe ich 40°, Ab ’s Therm nach Cels zeigt einen Augenblick 49,6°; ich habe nie geglaubt, bei größter Seelenruhe so schwitzen zu können; in diesem Augenblick wo ich schreibe, tropfe ich wie ein Sieb. - Noch maß ich die Hitze des Nilerdbodens auf dem unsre Zelte stehen, d fand ihn beinah 52 ½ ° R . - Ich maß am Nachm den Grundriß des sogen Typhoniums auf; zum Baden gehen war es mir zu warm. Der Abend brachte dann natürlich von allen Seiten Gewitter herauf, aber es schien, als sollten wir mit einem enormen Staubwinde davonkommen während es, besonders m Geb Egillif stark regnete. - Die Wolken zerstreuten sich wieder, doch kehrten sie in d Nacht wieder; eine kurze Zeit lang regnete es, blitzte d donnerte; aber auch dieß währte nur kurze Zeit. Dienstag d 14ten Mai 1844 . Der heutige Tag war viel abgekühlter, wobei aber Windstöße d Staubwolken rukelten d ganzen Tag heftig die Zelte. Vorm Aufmessen der übrigen Tempel, Nachm Beginn des Aufzeichnens; das Arbeiten in Wind d Staub sehr fatal. Es finden sich hier viel Skorpione; einer unsrer Diener ward heut gestochen, Mohammed der Fakir , unser Eseltreiber. Die Hitze etwa 34°. Mittwoch d 15ten Mai 1844 . Am Vorm am Plan des großen Tempels aufgezeichnet, Nachm einige Terrainmessungen Behufs der Spezialkarte ausgeführt. Der Tag schön, obgl ziemlich heftiger Wind. Die Wärme nur etwa 32°. Donnerstag d 16ten Mai 1844 . Himmelfahrtstag. Ich hatte mir vorgenom vom Dorfe Barkal aus eine Aussicht auf d Fels zu zeichnen d ging darum schon gegen 8 Uhr hinaus. Indessen lief ich von einem Ende des Dorfs zum andern, ohne einen passenden Platz, wo ein hübsches Bild mit Schatten d Windstille für d Zeichnen zustrifft , finden zu können. Die Gruppen der Palmen aber, die Hütten, d manche Aussicht auf d Berg sind sehr schön. Zugesehen, wie ein Mann webt, mit einer Art rohen einfachen Webstuhl. - Dann Milch in einer Hütte getrunken wo ich ein ¼ Stündchen sitze, d 2 Weiber aus d eingehen, die beide im Gesichte jung d hübsch sind, während d Gestalt der Einen auch noch jugendlich ist, malerische Wirkung; die selben auf den Knien kauernd ihre Spindel drehen zu sehen. - Am Nachm reite ich mit Leps , Ab d Jussuf nach Meraue , einem höchst elenden Neste, was an die niedrigen Felsen angeklebt ist, doch aber e Moschee hat. Es ist etwa 1 Stunde zu reiten, wir besahen dort einige Steine, die mit Inschriften versehen waren, einer im Zimmer des Kaschef, was roh genug aussah. Fantasie in d Stadt bei aufgestellten Pauken; der Schwerdttanz wurde v Männern ziemlich schlecht ausgeführt, dann tanzten noch einige liederliche Weiber, was ziemlich widerlich wurde; das Ganze war glaube ich wegen einer Beschneidung. - Der Rückweg durch die Dattelgruppen des Flusses entlang war bei untergehender Sonnenbeleuchtung höchst reizend, wenn das Reiten ohne Steigbügel auf schlechtem Sattel mir nicht so ermüdend gewesen wäre. Wir fanden bei Baden schon die Genossen vor d ich ging nachher zurück zu Fuße. Der Tag kühl wie gestern; jetzt um 10 Uhr Abends fangen wie gestern in d Nacht wieder heftigste d unangenehme Windstöße an. - Freitag d 17ten Mai 1844 . Ich bleibe den Tag über in unsrer Palmenlaube nd zeichne sowohl am Situationsplan als an den Tempelgrundrissen. Die Witterung ist angenehm, etwa 34° um Mittag. Morgens nur 18°, des Windes in d Nacht wegen. Am Nachm heftige Scene zw Leps d Franke , wo Letzterer über alle Beschreibung grob d ungeschliffen ist, so daß Leps endlich dazu schreitet, ihn nach zurückzuschicken. Ich gehe mit ihm d Ab baden; der Fluß beginnt jetzt merklich zu wachsen, seit gestern etwa 4-6 ’’. Beim Abendessen erklärt Leps Franke , daß er ihn nicht mehr als zur Expedition gehörig betrachte. - Morgen wollen wir eine Expedition auf d andre Ufer nach d koptischen Kirche in d Wüste machen. - Sonnabend d 18ten Mai 1844 . Nach dem Frühstück machen Leps , Ab , ich d Georgi sich auf, um nach d Kloster in d Wüste zu gehen. Auf unsrer Paschalichen Barke setzen wir über d um 8 Uhr etwa beginnen wir unsren Ritt, mit schlechten Kameelen (ausgenommen L d A , die ihre Esel haben) d gegen 11 Uhr langen wir dort an; währenddem gute Unterhaltung mit Georgi . Während dort nun Leps d Ab die Steine mit kopt d griech Inschriften auf Steine d gebr Ziegeln eingegraben, abklatschen, nehme ich die Kirche sammt den Zellen umher in heißester Mittagsgluth auf; Georgi macht 2 Ansichten des Ganzen, d dann essen wir unser Brod d mitgenommenen Braten; um 4 Uhr brechen wir wieder nach d Flusse auf d gelangen dorthin mit Sonnenuntergang um ½ 7. Nach d Überfahrt noch erquickliches Bad in dem herrlich warmen Wasser. - Franke ist, wie wir hören, heut Vormittag nach dem Dorf gegangen, was für alle Theile sehr gut ist; morgen wird er wohl Briefe d Reisegeld erhalten; aber, wie ich jetzt höre, soll er krank sein, d ich fürchte, wir werden ihn doch nicht los. Der Tag sehr heiß. Sonntag d 19ten Mai 1844 . Ich bringe heut Vorm im Verein mit Ab an Franke im Dorfe 1000 p Reisegeld d die nöthigen Briefe; er ist sehr kleinlaut geworden d hat e Art v moral Katzenjammer. Dann zeichne ich dort eine Ansicht v Geb Barkal , ohne fertig zu werden. Am Nachm auch ein wenig gemalt, was aber verunglückt, weil zu wenig Zeit dafür war; dann baden; der Fluß steigt zusehends. Der Tag ist heiß 35°. Wir fühlen uns ohne Franke recht wohl; d es kommt im Ganzen mehr Einigkeit in d Gesellschaft, woran es ihr seit Kartum sehr mangelte. Abends ½ 10 Uhr kommt unser Bote Mohammed von Dongolah d bringt e Packet Briefe wie Staats- d Allgem Zeitungen bis gegen Ende Jan dJs; für mich leider kein Brief. Das Zeitungslesen hält uns bis gegen 12 Uhr wach. - Montag d 20ten Mai 1844 . Vorm Aufnahme der Pyramiden; Nachm Aufzeichnen bei d Zelten. Hitze stark 36°; ich schwitze beim Zeichnen wie ein Sieb. Abends Bad. Es heißt, Franke will morgen früh abreisen d zwar am Fluß entlang, wahrsch weil er für die 3tägige Wüstenreise bis Dongola zu furchtsam ist. - Seit wir hier am Barkal sind, haben wir das seltene Phänomen, daß am Mittag die Sonne (nicht ganz!) vollkommen über unsern Häuptern steht, also gewissermaßen kein Gegenstand Schatten wirft. - Dienstag d 21ten Mai 1844 . Heut Vorm sind wir zuerst alle beim Widder beschäftigt, der begonnen wird aus seiner Tiefung, flußabwärts gezogen zu werden; 80-90 Mann ziehen an dem Schlitten; 2mal mit kleiner Revolte, die aber in Güte beigelegt wird; das Ding kommt sehr langsam vorwärts d ist am Abend noch nicht bis halb zu den Palmen. Der Tag ist sehr heiß 37° um 12 Uhr; ich schwitze wieder ehrlich, besonders am Nachm wo ich zu Hause zeichne. Es konnte nicht fehlen, daß sich heut Gewitter zuszogen; Staub d Wirbel als Vorläufer ließen uns eilig Alles zuspacken; Jussuf s Zelt sank wieder zur Erde, 100 Papiere flogen umher; mein Pfeifenrohr brach mitten entzwei; von Regen bekamen wir nur einige Tropfen; nach Sonnenuntergang ritt ich mit L d A baden; d Wasser steigt stark. Die Nacht heut ist enorm schwül d gar nicht abgekühlt. - Heut früh soll Franke abgereist sein. - Mittwoch d 22ten Mai 1844 . Ich mache das eine Blatt der Grundriss der Tempel fertig; Abends Bad. D Tag sehr warm 36 ½°; bei Sonnenuntergang noch 33 ½°; der Widder ruht heut, um erst morgen, wo Weg d Walzen besser angeordnet sind, weiter befördert zu werden. - Ich finde durch die Ausgräber heut vor dem Tempel 2 neue Widder. Donnerstag d 23ten Mai 1844 . - Heut früh auf den Berg gewandert mit meinem Plane in d Hand, den ich von dort oben vervollständige; dabei freue ich mich der weiten d trefflichen Aussicht über den gekrümmten Nil mit seinen Palmen d zurück über die vegetationsleere Wüste. Dann hinunter nd bis Mittag, sowie d ganzen Nachm am Ausziehen des Plans gearbeitet, der denn auch so gut wie fertig wird. Der Tag ist wieder sehr warm 37°, die ich noch gegen 4 Uhr in meinem Zelte habe. - Der steinerne Hammel rückt heut bis unter die Palmen vor d wird wohl morgen am Nil anlangen. - Gegen Abend wie gewöhnlich Bad in dem sehr warmen Wasser; im Mondschein nach Hause. Freitag d 24ten Mai 1844 . - Ich mache heut in Gesellschaft v Abeken eine Parthie nach den Pyramiden von Nuri . Wir setzen auf unsrer Paschalichen Barke über, nehmen beim Schech von Dueh 2 Esel für unsre Leute nebst einem Führer, nd reiten um ¼ 10 Uhr ab unweit des Wüstenrandes hin. Der Fluß m von hier bis Nuri einen bedeutenden Bogen, den man zu Lande abschneidet. Um ¾ 11 Uhr kommen wir auf dem wüsten, flach gelegenen Pyr Plateau an. Die Pyramiden von Flugsandbergen umgeben sind bedeutender als die am Barkal d Meroe . Der morsche Kieselsandstein hat ihre Hüllen fast durchgehends verwittern lassen; nur etwa an dreien sieht man noch einige Flecken der Bekleidung. Auch sie hatten Kammern d mit e Mauer umschlossene Höfchen vor sich, aber auch hiervon ist nichts als das Faktum mit Sicherheit anzuführen, von Hieroglyphen konnte man bei dieser Steinart natürlich nichts mehr finden. Die Höhe der Pyr mag etwa 70 - 80 ’ betragen. Nachdem wir e wenig ausgeruht d Kaffee getrunken, bestiegen wir die größte der Pyram , die eigentlich Stufenpyr ist. Von dort aus berichtigte ich übersichtlich den Plan v Caillaud . Die Sonne brannte so heiß, daß man weder stehen noch sitzen konnte, sond öfter den Platz wechseln mußte; es schien mir, als sei es noch nie so heiß gewesen. Nachher zeichnete ich auf d Terrain noch die Kammern d Bergparthien ein, d war mit m Arbeit nach 2 Uhr fertig, aber auch sehr erschöpft. In dem Schatten der einen überhängenden Pyr aßen wir nun unser Brod d Braten, Batich, Gurken, Datteln, Milch, d Kaffee mit Zigarren. Dann las Abeken einen Gesang aus d Byron vor, was uns bis nach 4 Uhr aufhielt; die Aussicht v diesen Pyram in d Nilthal ist sehr schön d freundlich; um ½ 5 Uhr ritten wir zurück, machten zuerst einige mißglückte Versuche, um alte Gräberhügel aufzufinden, von denen uns Leps gesagt hatte, d kamen etwa um 6 Uhr zu unsrem Schech in Gueb ohnweit d Barke, an. Wir wollten ihn eigentlich umgehen, aber er kam uns entgegen d fing uns auf. Ein beschriebener Stein verlockte uns zu folgen; wir mußten bei ihm ein kleines Abendessen einnehmen d wollten eben aufbrechen, als ein schrecklicher Staubwind losbrach, den ich schon lange am dicken Horizonte wahrgenommen. War für uns d Sonne schon längst nicht mehr zu sehen, obwohl noch über d Horizont, so sah m jetzt kaum noch die Hand vor den Augen; nothgedrungen mußten wir jetzt warten, bis d Staub sich etwas gelegt hatte. In dickster Athmosphäre setzten wir noch über den Fluß, was des heftigen Windes wegen mühsam war; das Baden mußte unterbleiben, d etwa um 8 Uhr kamen wir bei d Zelten an, wo die Andern schon mit d Essen fertig waren. - Nach Jussuf s Angabe hatten wir heut um 2 Uhr im Zeltschatten 40° Wärme. Sonnabend d 25ten Mai 1844 . Obgleich am Morgen d Luft abgekühlt erschien, kam doch am Tage wieder starker Gluthwind, d d Hitze stieg auf 37 ½°. Ich zeichnete heut die Kloster d Kirchenruinen vom Wadi Abudom aus, d vollende so wieder ein Blatt. - Abends Bad; noch um 9 Uhr einige 30°. - Sonntag d 26ten Mai 1844 . Pfingstfeiertag. Obgleich schon am Morgen die Athmosphäre taub d staubig ist mache ich mich nach d Dorfe auf, um die letzt angefangene Zeichnung v Berg Barkal zu vollenden. Ich komme zur Schokolade zu spät zurück d muß nachexerciren. Der Tag ist heiß d drückend 37 ½ °. Nachm verdickt sich der Horizont im Südosten; grau d gelb, schwer zieht es herauf, wir müssen uns auf Sandsturm vorbereiten; die Sonne verschwindet hinter der Sandschicht vollkommen; langsam hüllt sie uns ein, aber wider Erwarten ohne Wind; der nahe Barkal zeigt blos seine Masse aber keine Formen. Wir spielen recht vergnügt das Botschi Spiel; nachdem wir uns durch gut gebacknen Blätterkuchen aus Meraue , durch Melonen d Batich d durch Rosenscherbeth v Ab erquickt haben. - Dann Bad; das Wasser erscheint dunkelgrün; beim Heimgehen erhebt sich Wind, aber es ist Samumwind, der etwa noch 35° haben mochte. Nach d Abendessen vermehrte er sich d wir bekamen auch eine kleine Regenhusche; nach derselben noch 31° Wärme. Die darauf folgende Nacht hat an Schwülheit noch nicht ihres Gleichen gehabt; wir schlafen alle sehr schlecht d Laken wie Kopfkissen sind am Morgen vollständig v Schweiß durchnäßt. Montag d 27ten Mai 1844 . Der Morgen zeigt keine Sonne d keinen blauen Himmel, dicke Sandathmosphäre überzieht Alles; dabei stickigte Luft; frühmorgens 26°. - Am Vorm beginne ich den allgemeineren Brief nach Hause; Nachm’s komme ich nicht weiter dazu, sond bleibe beim Zeitungslesen. Der Therm zeigt heut 37 ½° d 38°, trotz dem, daß die Sonne die Sandathmoshäre nicht recht zu durchbrechen vermag; die Hitze der oberen Nilerde wie des Sandes hat 53°. Leps liest uns sein pro memoria über die Fortschaffung des Obelisken d der Grabkammern vor. Gegen Abend boggia Spiel d dann Bad. - Dienstag d 28ten Mai 1844 . Den Tag über an dem Plan v den Pyramiden v Nuri gearbeitet. Wieder sehr heiß, obgleich luftig. 38°, sogar bei heißen Stömungen 38 ½°. Abends Bad wie gewöhnlich. Die Luft reinigt sich heut wieder etwas. Mittwoch d 29ten Mai 1844 . Beendigung des Planes v Nuri d Arbeit am Blatte des großen Tempels. Die Hitze 37 ½°-38°. Abends Bad; das Wasser hat 23° Wärme; Zuschauerinnen, besonders kleine Mädchen; Milchstationen auf Hin- d Rückweg, kleine nackte Knaben d Mädchen mit schalen. Gestern Abend sehr spät eingeschlafen, des heftigen Stoßwindes wegen, der sich spät erhob d unsre Zelte schüttelte d uns mit Schmutz d Staub bedeckte, daß es abscheulich war; dabei Schwitzen, daß Alles zum Auswringen ist. Heut Abend scheint sich die Sache zu wiederholen. Ein nach Ambukol geschickter Bote kehrt heut zurück d bringt d Nachricht, daß die v Dongola bestellten Barken dort noch nicht angekommen; so wollen wir von den v hiesigen Barken 2 aussuchen, um bald fortzukommen. Leps schließt heut ein Briefpaket in Franke schen Angelegenheiten nach Berlin ; ich warte mit meinem Briefe bis zur Expedition aus Dongola . - Donnerstag d 30ten Mai 1844 . Aus einer mit Ab verabredeten Parthie, um die Ruinen des jens Ufers zw Duere d Abu Dom zu sehen, wird nichts, weil Leps auch eine Exped nach der Insel Meraue d Nuri oberhalb vorhat d s Esel braucht. So bringe ich heut nicht viel vor mich. Zuerst reite ich mit Leps zu d Pyram hinauf, um die Arbeiter anzustellen, dann arbeite ich an d Generalkarte dieser Gegend. Nachm mit Leps zum Fluß hinab, wo die Einschiffung des Widders d d andern Steine angeordnet wird; Leps d Jussuf fahren dann in der Dahabie (Paschalichen Barke) gen Nuri ab. Ich besuche gegen Abend noch einmal die Arbeiter, d finde bei der einen Pyr den Brunnen; müde zurück; dann zum Bade. Hitze 37 ½°. Jetzt um 10 Uhr fängt wie gestern d vorgestern heftiger Wind an. Fettfleck in mein Tagebuch. Ab liest mir aus dem Faust vor. - Freitag d 31ten Mai 1844 . Nach d Frühstück mache ich mich mit Ab d Max nach d Flusse auf; wir lassen uns sammt den Eseln übersetzen; dann trennen wir uns v Max , der nach Nuri geht, d verfolgen unsern Weg gen Abudom hin, nachdem wir in Duem in e Hütte Milch getrunken haben. Bei d Abreiten war das Wetter leidlich, ging aber dann in einen solchen Sandwind über, daß die Besichtigung der Ruinen v Napata nicht so vollständig geschehen konnte, wie es sonst d Fall gewesen wäre; man mochte kaum 50 Schritt weit sehen. Obwohl die Ruinen sich über ¼ Stunde ausdehnen, sind sie doch gegen die von Meroe nicht bedeutend zu nennen. Wir fanden auf ihnen die rudera einer christl Kirche d nur einen bedeutenderen Tempelhügel; das Gebäude v zieml großem Umfang zeigt viele Säulenreste; ließ aber d Grundplan nicht mehr erkennen. Es gelang uns, auf einer Säulenzwischenwand einen neuen, doch in 2 Zeichen nicht ganz erkenntlichen Königsnamen zu finden; Ausgrabungen, die wir mit Hilfe der herbeigeholten Soldaten aus Abudom anstellten gaben kein weiteres Resultat, der Sandwind war dabei unvergleichlich scheußlich d der fast 2stündige Aufenthalt da in der Sonne war keineswegs angenehm. Dann ruhten wir d tranken Kaffee im Hause des Soldaten zu Abudom , ließen uns dann übersetzen nach Meraue auf kleiner sehr vollgefüllter Barke, d ritten nun strobab! hinter Meraue weiter bis wir eine starke halbe Stunde entfernt zu e malerischen Ruinenort gelangten, der uns aus sarazenischer Zeit schien; es war eine ganze, vielleicht ehemals befestigte Stadt, aus Nilziegeln d Kalksteinen gebaut; ein Pyramartiger Thurm erhob sich in d Mitte auf dem Felsen, der hart in d Nil vorsprang; die Gegend v hier aus wäre weit d schön gewesen, wenn nicht die Athmosphäre zu unrein war. - Wir machten uns bald wieder auf d Rückweg d kamen vielleicht um ½ 3 Uhr nach d Moschee von Meraue , wo wir uns in den danebenliegenden Gärten niederließen unter Limonenbäumen, die herrlichsten Schatten gaben; dort verzehrten wir unsern kalten Gazellenbraten, gebackene Reisklößchen, Batich, Limonade d Caffee; Ab las einen Gesang aus Byron vor, d so ließen wir es uns nach dem sehr ermüdenden Vorm recht wohl sein. Etwa um 5 Uhr Aufbruch; weggelaufene 3 Esel; wir beide wandern zu Fuß d erfreuen uns wieder des höchst reizenden Weges, der bei sinkender Sonne d beginnender Kühle doppelt schön war. Hütte mit den hübschen Frauen auf d Arm; wo wir ausruhen d Milch trinken; die Esel kommen uns hier nach, wir gehen aber zu Fuß weiter d kommen nach Sonnenuntergang zum erquicklichen Bade. - Der späte Abend brachte uns wieder die heftigsten Windstöße, die mich d halbe Nacht wach hielten; um Mitternacht beobachtete Ab eine fast totale Mondfinsterniß; ich bleibe im Bett, weil ich zu sehr schwitzte. - Sonnabend d 1ten Juni 1844 . Ich habe heut d ganzen Tag am Fluße zu thun, um unsre Hammeleinschiffung zu fördern; Fällen einer neuen Palme, Trennen der Stämme; Mark essen ; etc. Nachm kommen die Andren auch herzu; der Hammel rückt nur d halben Abhang hinab. Dann Bad; während dessen kommt Leps v s Exkursion zurück, ohne ganz absonderliche Resultate zu haben; der Tag ist nicht sehr heiß, etwa nur 33° - 34° . - Sonntag d 2ten Juni 1844 . Den Morgen bis ½ 11 Uhr bin ich noch unten am Flusse mit der Einschiffung des Widders beschäftigt, die um diese Zeit dann endlich glücklich zu Stande kommt. Am Nachm fange ich an, einen Brief an Frey zu schreiben; dann ein wenig boggia Spiel, darauf Bad. Wir setzten heut unseren Aufbruch v hier auf den nächsten Dienstag fest. Abends wie gewöhnlich, starker Wind. Der Tag im Allgem nicht sehr heiß. Montag d 3ten Juni 1844 . Ich arbeite am heutigen Tage noch am Blatte vom großen Tempel, was ich aber trotz aller Quälerei nicht ganz zu Stande bringe. Heut bekam Leps die Nachricht, daß unsre in Dongola bestellten Barken bereits in Ambukol seien d morgen hier sein könnten. Nach gemeinsamer Berathung bleiben wir aber bei unserm morgenden Aufbruch, d wollen, wenn wir ihnen begegnen die eine der jetzigen gegen eine von jenen umtauschen. Leps d Max gehen heut noch einmal nach Meraue , wo sie das Vorhandensein einer alten Stadt entdecken, so daß Napata auf beiden Flußseiten gelegen haben muß. Auch macht Jussuf bei Abudom noch Entdeckungen v Steinen, die morgen bei unsrer Vorbeifahrt in Augenschein genommen werden sollen. Heut Abend schon Packen einiger Kisten d dann herrliches Bad im Nil. Der Tag ist schön d nach längerer Zeit einmal wieder recht klar. - Dienstag d 4ten Juni 1844 . Nach stiller wohl durchschlafener Nacht geht es heut früh an d Packen meiner 7 Sachen d dann Zusammenschnüren der Betten. Dann reite ich mit Leps d Ernst zu d Barken hinab, wo wir das Einpacken der Kisten beaufsichtigen. Gegen Mittag werden wir endlich fertig d fahren auf die andre Seite nach Duem hinüber, von wo aus ich mit Leps Ab d Jussuf zu Esel über die Ruinen v Napata nach Abudom reite. In Duem erst noch Besuch bei d Kadi, der uns Bücher genug zeigt, aber nicht die, die wir suchen; der Kadi ein nonchalanter, aber interessanter d graziöser Mann. Vorher auf d Barke Besuch v einem Gelehrten des Dorfes (Fakir) ein netter freundlicher Mann, der mit uns ißt d manche arab Bücher od vielmehr Blätter zeigt, wovon Leps ihn mehrere auf Genealogie der Shaikin bezügliche abschreiben läßt. Dann Besichtigung der Ruinen, die allerdings etwas mehr ergeben als wir neulich bei d abscheulichen Winde sehen konnten. Auf d Tempelberge dauerte mir d Studium der Hieroglyphen zu lange d ich ging zu Fuß zur Barke bei Abudom . Die Anderen kamen bald nach oder vielmehr wir gingen ihnen nach zu einem Löwenbruchstücke hinter d Dorfe; auf d Rückwege treffliche Stücke versteinertes Holz mitgenommen. Dann wieder Besuch v unserm Gelehrten; schön Bad, Abendbrod; wir bleiben die Nacht hier liegen; ich mache mir außen auf unsrer Barke mein Bett zurecht d schlafe recht gut. - Mittwoch d 5ten Juni 1844 . Vor d Sonne aufgestanden; noch einmal Besuch v Gelehrten, von dem wir freundlichst Abschied nehmen d dann fahren wir abwärts hinter Meraue an unserm malerisch gelegenen Schlosse vorbei nach dem etwa 2 Stunden entfernten Candari/Tohgasi auf d linken Ufer. Wir Übrigen gehen d Ufer hinauf, während Leps d Ab warten. ¼ Stunde v Landungsplatze kommen wir auf unbedeutende Ruinenhügel, von denen die Letzteren noch weiter reiten, wir aber nach e prächtigen Gruppe v Haraga Bäume gehen, wovon einer ein Exemplar abgibt, groß, wie ich es seither nie gesehen habe. Dann im Dorfe auf e Angareb im Schatten gesessen, etwas frisch gemolkene Milch getrunken, d dann zur Barke zurück, wo wir Leps d Abeken erwarten, die jetzt gegen 11 Uhr noch nicht hier sind. Heut begegnen wir unsern beim Pascha bestellten Barken, die jetzt neben uns hier angelegt haben. - Jetzt kommt d Diener Achmet zurück, d meldet mir, daß Leps d Ab zurück sein und beim Schech säßen; ich gehe zu ihnen hinauf. Der Schech, ein Gelehrter, ist ein freundlicher, langer, hagerer Mann; er setzt uns Datteln vor d will uns zu essen geben, was aber zu lange dauert, statt dessen laden wir ihn auf d Barke. Leps hat in d Wüste oben ein Pyramfeld von etwa 20 bedeutenderen d unzähligen abgetragenen d kleineren Gräbern gefunden; dieß nehme ich am Nachm auf. Ich reite etwa um ½ 2 Uhr mit 2 Leuten des Dorfs dorthin, nd brauche, da das Feld unsinnig weitläufig ist, auch nur zur ungefähren Aufnahme etwa 3 Stunden in bedeutender Tageshitze. Dann zur Barke zurück. Leps ist unterdessen auf die andere Flußseite gefahren d ich folge dort hinüber auf d Packbarke. Ankunft dort am Dorfe Gurru (Turteltaube) mit Sonnenuntergang. Hier hat Leps wieder e Pyramfeld gefunden, was ich morgen früh aufnehmen will. Heut Abend noch Bad. Dann Essen d längere Unterhaltung im Dunkeln. - Mein Hitzausschlag juckt in diesen Tagen erstaunlich. - Donnerstag d 6ten Juni 1844 . Früh auf das nicht bedeutende Pyrfeld . Um 2 massive ziemlich bedeutende HauptPyr reihen sich etwa 15 kleinere, von denen die Steine fast alle fortgeschleppt sind, so daß man kaum noch die Stelle, wo sie gestanden haben, erkennt. Unterdessen findet Leps noch einige Steine mit unbekannter Schrift (wahrsch altarabisch), die abgeklatscht werden, und gegen ½ 4 Uhr brechen wir auf, d fahren etwa 1 Stunde stromab, wo wir auf derselben rechten Flußseite beim Dorfe Es Sumi ( Sorna ) anlegen, wo Leps d Ab jetzt (12 Uhr Mittags) hinaufgeritten sind, um Ruinen, die sich dort vorfinden sollen zu betrachten. Die Ufer sind reichlich mit Palmen besetzt d der Charakter im Ganzen dem bei Barkal gleich. Es findet sich merkw Weise hier wieder ein Pyramfeld , wohin ich mich am Nachm aufmache, um es aufzunehmen. 8 größere d bedeutende Pyrn neben vielen kleineren abgetragenen stehen auf der flachen Sandsteinwüste. Die Pyram sind inwendig aus Nilerde, überdeckt aber erscheinen sie von Stücken schw , zusgesinterten Sandsteins wo viel Holzversteinerungen darin vorkommen; ihre Seitenlinien zw 20-30 Métres; das bebaute Terrain mochte etwa ¼ Stunde betragen, d die Lage der Pyram noch etwa ¼ St in d Wüste hinein. 1 Stunde vor Sonnenuntergang war ich mit d sauren Arbeit fertig, d ritt dann noch nach einer alten Festungsanlage ein wenig unterhalb am Wüstenrande. Diese bestand aus einer Mauer, die einen etwa 100 Métr langen d 80 Métr breiten Hof umschloß. Die Mauer in d Mitte aus Nilziegeln, d außen d innen von Feldsteinen verblendet, hatte etwa 3 métr Dicke, thurmartige Anlagen hier d dort angebaut. Das ganze Quarrée umzog ein in den Fels gehauener nicht breiter Graben, der in d Regenzeit wohl mit Wasser gefüllt sein müßte; im Hof nur Schutthaufen. - Ich ritt dann durch das prächtige Dorfterrain nach d Barke; der Weg war reizend, die Palmenvegetation sehr üppig, besonders viel Unterholz; dazwischen sehr versteckt die 4 eck Häuser mit ihren reinlichen gelben Strohmatten überlegt und umhüllt; die Vorlauben, darunter die Angarebs, die schwarzbraunen Weiber d Kinder in dem Dunkel derselben, das Vieh, Alles war wie ein Luftgebild indischer, od oriental Poesie, ich war ganz bezaubert. Nach d Schiff zurückgekommen, gingen wir gegen .-Nr. Sonnenuntergang baden, und schwammen dießmal über den zieml breiten Nilarm auf eine gegenüberliegende Insel; man war eigentlich nur e kurze Strecke grundlos, od d Sache sah bedeutender aus, als sie war. Nach dem Abendessen fahren wir von Es Soma ab, d gelangen in etwa 2 ½ St nach dem Dorfe El Bached auf derselben rechten Flußseite, woselbst wir d Nacht zubrachten. - Freitag d 7ten Juni 1844 . Die Ruinen von Bachid bestanden wieder in einem castellartigen Bau wie der gestern beschriebene aber von bedeutenderen Dimensionen. Die Mauern aus Nilziegeln d mit Hausteinen verblendet 3-4 métr stark hatten etwa 5-6 Thürme auf jeder Seite. Das Ganze lag auf einem gegen den Nil hart vorgeschobenen Felsplateau. Leps d Ernst maßen das Ganze auf, ich ging bald zur Barke zurück d las Zeitungen. Von hier fuhren wir um 9 Uhr Morgens etwas weiter, kaum ½ Stunde d landeten wieder an e Dorfe genannt El Magal , wo wir 1 aufrechte d mehrere liegende Granitsäulen v e kopt Kirche fanden, noch am Nilufer. Die Höhe d Säule war etwa 16 ihre Dicke 1 ¾ ; sie nahm sich höchst malerisch zw den Palmen aus. Von El Magal ging es mit günstigem Winde rasch abwärts bis Gebel Daga . Hier wiederum ein Dorf wie früher, aber ganz massive d unregelmäßige Wände, wobei der aufsteigende Fels benutzt ist. Der innere nicht bedeutende Hauptraum war durch angebaute Höfe erweitert worden. In d Mitte war aus Lehmziegeln erbaut wieder, wie schon in Bachid eine Art kl Kirchlein mit Nische und Seitenschiffen; hier fanden wir noch Säulenbruchstücke mit lat egypt Kapitälen. - Nach Besichtigung dieser Ruinen die am niedrigen Höhenzuge des Geb Daka liegen, fuhren wir nach Ambukol , wo wir etwa um 12 Uhr Mittags ankamen. Das Gestade hier ist vollkommen flach d öde, die lumpige kl Stadt liegt ¼ Stunde in d Land hinein. Wir mußten heut d ganzen Tag d die Nacht liegenbleiben, weil das Backen v Brod nicht früher geschafft werden konnte. Leps bekam bald Besuch v Kaschef d noch einem geldbeitreibenden türk Beamten, die sich erst durch die 2te Tasse Kaffee forttreiben ließen. Um 4 Uhr nahmen wir ein treffliches Bad, die Andern gegen Sonnenuntergang ein zweites. - Um 9 Uhr etwa begann nach längerer Zeit einmal wieder heftigster Wind zu wüthen, das Schiff ward geschaukelt d die Wellen spritzten über mein Lager herein. Sonnabend d 8en Juni 1844 . Die ganze Nacht war erschrecklich windig, so daß ich manchmal durch sein Pfeifen d Wasserspritzen am Schlaf verhindert wurde. - Heut Morgen müssen wir noch bis 8 Uhr auf d Brodt warten, dann aber fahren wir noch bei starkem Winde reißend schnell stromabwärts. Am Nachm kamen wir nach e Orte, Namens Tiphar am rechten Ufer, wo weitläufige Ruinen einer Art v festen Stadt der befindlich waren, die wir betrachteten; eine sehr kurze Granitsäule einer koptischen Kirche war dabei ebenfalls bemerklich. Der ganze Tag war sehr windig, d bei den Krümmungen des Stromes war d Wind mehr schädlich als nützlich. Wir rückten nicht schnell vorwärts; d blieben d Nacht auf d rechten Ufer Affar liegen. Der Tag nicht sehr warm. Am Nachm 4 Uhr wieder ein treffliches Bad genommen. - Sonntag d 9ten Juni 1844 . Heftiger Nordwind macht unser Weiterkommen sehr langsam. An d Insel Tombonarti mußten wir am Vorm eine ganze Weile anhalten, weil wir um d Landspitze nicht herumkom konnten. Possierliche Gruppe v Knaben d Mädchen, die ihre Freude am Löwen d den Affen haben d d Barke umstehen. Das rechte Ufer scheint meist unfruchtbar, man sieht keine Palmen, der gelbe Wüstensand rollt über das buschartig grün überwachsene Ufer, wie wir es oft oberhalb Derr gesehen haben. - Um 5 Uhr Nachm langen wir endlich zu Edabbe an, den südlichsten Punkt der Flußkrümmung, von wo ab es nun dauernd nördlich gehen soll. Edabbe liegt auf flachem schattenlosen Ufer weit in die Wüste hinein verstreut, die mit einzelnen Sandbüschen besetzt ist. Nichts als e Ruinenhügel vielleicht v e kopt Kirche ist hier zu sehen. Bad. - Auf d Barke meist Staatszeitungen gelesen v Mon Jan 1844. Der Tag im Ganzen sehr kühl, etwa nur 30°. - Um 8 Uhr Abends fuhren wir noch 2 Stunden lang weiter. Montag d 10ten Juni 1844 . Mit frühem Morgen machten wir uns auf d rückten des fortdauernden Gegenwindes wegen nur sehr langsam vorwärts. Am Nachm etwa um ½ 4 Uhr begegneten wir einer Barke mit Kreuz d Halbmond, d zu unserm Erstaunen sehen wir, daß Hassan Pascha aus Dongola selber darauf war. Leps zog sich eiligst ein wenig an, die Barken legten sich aneinander und dann machte Leps ihm seinen Besuch. Später ging Ab hinüber. Wir amüsirten uns über die Menge Menschen die sich auf jener Barke drängten und die am Ufer uns umstanden. Schreiber fabrizirten in d Schnelle dem Landvolk Bittschriften, die dann dem Pascha hinübergereicht d v ihm beschieden wurden. Gleich nach d Besuche v Leps kam d Pascha zum Gegenbesuch auf unsre Barke d begrüßte uns Alle freundlichst; wir reichen ihm Zigarren, Scherbett, Kaffee d Eingemachtes, zeigten ihm unsre Zeichnungen; er hat ein langes, etwas mageres Gesicht, sieht blaß d elender aus, als damals zu Korosko . Er spricht nur türkisch, es mußte also doppelt verdolmetscht werden. Seine diamantne Dekoration auf d rechten Brust hatte die beistehende Form . Der Pascha, auf einer Reise seiner Provinz begriffen die sich bis Meraue ausdehnt, führt leider erst in 10-12 Tagen nach Dongola zurück, so daß wir ihn schwerlich noch zu sehen bekommen. Er sagt, daß viele Briefe für uns in Dongola liegen. Um 5 Uhr etwa trennten wir uns unter vielfachen Schüssen, d gelangten etwa um 6 Uhr nach Alt Dongola was ruinenhaft über Felshügeln sich ausdehnt, die v d Wüste sich bis an d Fluß schieben d hier in senkrechten malerischen Wänden abfallen. Wir wollten erst noch heut Abend die Ruinen einer kopt Kirche besehen d wanderten den sandigen Berg hinauf, doch ward es so dunkel, daß wir die Nacht zu bleiben beschlossen und die Besichtigung auf morgen verschoben. - Dienstag d 11ten Juni 1844 . Heut früh den Berg hinauf d über weitläuftige Ruinenhügel nach der etwa ¼ Stunde entfernten kopt Kirche, die aus Nilziegeln, sehr klein d sehr zerstört erschien aber in eigenthümlicher Kreuzform, wo d Mittelraum wahrsch e Kuppel getragen hatte. - Die Aussicht von den Bergspitzen zeigt die hügliche Wüste, deren Kuppen hier d da mit Baulichkeiten gekrönt sind, dann aber den Fluß weithin, mit fruchtbaren Inseln unterbrochen. Der eine gegen d Nil vortretende Fels ist zu Festungsanlagen benutzt gewesen d ein Stein mit Hieroglyphen bewies, daß auch in egypt Zeit hier Gebäude d Tempel gewesen. Der andre Fels trägt ein malerisches schloßartiges Haus wie dann ein solches auch etwas weiter ab steht, d jetzt zur Moschee benutzt ist. Die Besichtigung dieses, wo sich eine alte arab Inschrift auf e Marmorstein fand, ließ sich Leps sehr angelegen sein. Es blieb dennoch zweifelhaft, ob das Gebäude ein Schloß oder ein Kloster od sonst etwas gewesen. Alle Gebäude rings herum waren meist verlaßene Ruinen, dann d wann nur bewohnt, aber von Fern trotz des gänzlichen Mangels an Vegetation recht malerisch. Ich, früher als Leps zur Barke zurückgekehrt, amüsirte mich über die kleinen Mädel d Jungen, die uns umstanden d unseren Affen wie den Löwen bewunderten. Die Mädchen, auch einzelne Knaben waren hier ganz besonders viel mit Perlen d Silberschmuck behangen; von männlicher Bevölkerung zeigte sich aber fast keiner, wahrsch weil sie Angst vor unserm Matrosenposten zum Ziehen d Barke hatten. Erst um ½ 11 Uhr kamen wir v Alt Dongola fort d rücken heut den ganzen Tag wieder durch langsames d mühsames Ziehen nur unbedeutend fort. Die Ufer sind nur dann d wann mit Palmen besetzt, d sehen meist ziemlich triste aus; aber die Anlage v einer Menge v neuen Wasserrädern zeigte doch, daß viel fruchtbarer Boden vorhanden sein müßte. - Unsere Stein- d Packbarke halten sich heut mit uns ziemlich ganz zusammen. - Wir fahren den Abend bis 9 Uhr und legen bei dem Dorfe Kome an der Insel Komenarti an. Ich sprang heut Nachm v Schiff aus während d Fahrt in d flachen Nil, doch konnte ich nicht mit Schwimmen nachkommen; die Andren badeten sich später. Heut schoß ich v d Barke 4 mal mit Ab Büchse nach Pelikanen, konnte aber keinen erlegen. Die Tage jetzt bedeutend weniger warm als am Barkal , gewiß nicht viel mehr als 32-30° am Mittag. - Mittwoch d 12ten Juni 1844 . Früh mit d Sonne aufgebrochen, aber auch heut des fortwährenden Nordwindes wegen nur langsam weiterge rückt, theils gezogen theils gerudert. Um 11 Uhr gelangten wir nach der etwas bedeutenderen Stadt Handak , die aus älterer Zeit mit nicht üblen Häusern versehen sich v fern an dem kahlen Strande nicht übel ausnahm d mit seinem Schloße amphitheatralisch sich am Felsen emporbaute. Wir mußten anlegen, um e Ham zum Mittagessen zu kaufen; Besuch des Ukil’s. - Wasserholende Weiber, worunter eine schw mit Eisen an d Brunnen geschlossene Sklavin, die einst ausgerissen war. Die Häßlichkeit dieser wie der meisten Negerinnen ist in d That scheußlich. Nach 1 Stunde etwa fuhren wir v Handak fort und krebsten uns durch gepreßte Leute bald rechts bald links am Ufer hin. Das rechte Ufer bedeckt meistentheils Wüstensand, aus dem tamariskenartiges Gesträuch auch hellgrüne Weidensträucher hervorschauen; Berghöhen konnte man hier nicht erblicken; links mehr bebautes Land d weiter hinweg flache Höhenzüge. - An der Insel Sorinarti nahmen wir unser tägliches Flußbad etwa um 5 Uhr. - Morgen erreichen wir vielleicht Ordi (oder Neu Dongola ). - Heut sehr viel in d Augsb allg Zeitung gelesen. - Um 9 Uhr Abends angehalten an d Insel Urbenarti . - Herrliche sternhelle Nächte. - Donnerstag d 13ten Juni . Nachdem erst wieder Leute zum Ziehen gepreßt worden sind, geht es langsam vorwärts; der Wind ist fast immer entgegen. - Das rechte Ufer bleibt meist Wüste, das linke bebaut. Den größten Theil des Tages Augsb Zeitung gelesen. Nachm wie gewöhnlich Bad. Um 10 Uhr etwa oder später halten wir an, etwa 1 Stunde von Ordi oder Neu Dongola . Freitag d 14ten Juni 1844 . Am Morgen 7 Uhr etwa landen wir endlich vor Dongola ; der Soldat wird in d Diwan geschickt, um das Briefpaket zu holen; es ergibt sich aber, daß es dem Hassan Pascha nachgeschickt ist, der es uns hat persönlich überbringen wollen, das war Pech! - Es besuchte uns auf d Barke der Stellvertreter des Pascha Seid Effendi d noch e andrer Türke; dann zogen wir in d leerstehende Haus des Kaufmanns Marpurgo , der bisher unsre Briefschaften besorgt hatte; dicht am Fluß gelegen, war es uns für unsre Kisten sehr bequem, auch die Räume nett d freundlich; ich mit Georgi d den Weid ’s wohnen in s früheren Harum, 2 kleine Zimmerchen nebeneinander. Eine große schöne Sykomore steht im Hofe vor d Hause, giebt mir Schatten zum Mittag d Abend-Essen d dient unsrem Affen zum Aufenthalt. - Nachm Spatziergang mit den letztgenannten über den natürlich nicht allzu bedeutenden Bazar, um die Stadt herum, die reinlich d freundlich gebaut ist, aber keine bebauten Felder gegen die Wüste hin hat, obgl hier eine ungeheure fruchtbare Ebne sich bis zu einem leisen Höhenzuge ausdehnt. Dann in den trefflichen Garten eines alten Arnauten mit weißem Barte, wo wir dann zw Granaten (hier Roman’s genannt), Limonen, Apfelsinen, Aprikosen d Weinlauben lustwandelten. An einem kl Wasserbassin beschattet d umrankt v Wein, ruhten wir aus d ich unterhielt mich mit d Alten ganz wohl. Dann nach Hause, wo Leps d Ab uns entgegenkamen um baden zu gehen.Wir fuhren auf d andre Seite des Flusses, doch war es der Zeit nach etwas zu spät, d die Stelle war zu flach. - Das Briefpaket ist heut Nachm v Hassan Pascha zurückgeschickt worden; nur Abeken d Leps fanden Briefe darin; es war das früher verloren geglaubte. - Heut zum erstenmal lasse ich mir einmal den Kopf scheeren. - Wir leben jetzt mit einemmal wieder im Überfluß. Melonen treffliche Batich, Weintrauben, Limonen und Küchengewächse sind zu haben, weißes Brod wir gebacken etc. Leider aber wächst der Nil gar nicht, d so sind wir genöthigt, unsre Weiterreise wieder mühsam zu Kameele zu machen.; das ist sehr unangenehm. - Alle Augenblicke hört man das sehr gute Trommeln des hiesigen Militärs, was heimathlich anklingt. Sonnabend d 15ten Juni 1844 . Nach schlechter Nacht müde aufgestanden. - (Die einst v Ehrenberg hier gebaute Festung soll der Fluß weggenommen haben.) - Den Vormittag Brief geschrieben, gegen Abend Spatziergang über den Paradeplatz; an 20 Trommler d Pfeifer, lauter Jungen; Kanzel wo die Gebetszeiten abgesungen werden. Die Wache präsentirt vor uns; dann über einen ziemlich dürftigen Gemüsemarkt, wo wieder non plus ultra v Häßlichkeit zu sehen waren. Sonntag d 16ten Juni 1844 . Etwas besser geschlafen; am Vorm wieder etwas an m allgem Briefe geschrieben bis zu unsrer Andacht. Nach trinken wir allesammt unsern Kaffee unter der kl Veranda im Garten des Arnauten. Dort Besuch v Said Effendi , mit dem wir uns ganz wohl unterhalten. Die Andern nachher Bad; ich nach Hause. - Montag d 17ten Juni 1844 . Bis auf den Abschluß bekomme ich heut meinen allgem Brief fertig; ich sitze aber auch fast den ganzen Tag daran; gegen Abend fahren wir zus hinüber um zu baden; ich habe mir gestern ein wenig den Magen verdorben d muß mich mit dem Essen in Acht nehmen. Dienstag d 18ten Juni 1844 . Ich schreibe heut einen Brief an Carl R . - Mit meinem Magen bin ich noch nicht in Ordnung; immer ein kl Gefühl v Übelkeit. Leps beschäftigt sich jetzt täglich die versch Sprachen des Süden kennen zu lernen; seine Stube wird von Galla’s, Changallas, Meba’s etc. nicht leer. Abend Bad. Unsre Ausflucht nach Argo wird auf morgen festgesetzt. Mittwoch d 19ten Juni 1844 . Nachdem wir heut unsre nöthigen Sachen d Lebensmittel in die Barke geschafft haben, rudern wir, ( Jussuf ausgenommen, der zurückbleibt) den Fluß hinunter, d kommen etwa gegen 3 Uhr auf Argoséne , den alten Stadtruinen auf d Insel Argo , an. Schon auf diesem Wege fangen vielfache grüne Felseninselchen, deren hellgrüne Büsche grad über d Wasserfläche auftauchen, an sich zu zeigen, ohne doch die Fahrt grade sehr gefahrvoll zu machen. Die Insel Argo zeigte ihr grünes galenbewachsenes Ufer sehr freundlich. ¼ Stunde v Ufer kamen wir zu den Tempelruinen, die indessen einen Grundriß nicht mehr erkennen lassen; es sind nur Schutthaufen, auf denen 2 Kolosse in plumper Arbeit liegen, der eine mittendurch gespalten. Eine sitzende Statue ohne Kopf von Granit mußte ausgegraben werden, d zeigte vorn herab eine Reihe Hieroglyphen, die den Namen eines Herrschers ergaben, der während der Zeit der Hyksos regierte. Noch ein Bruchstück von 4 Affen auch von Granit war in viel schlechterem Styl als die Statue. Das Zeichnen der beiden Kolosse wie der Figur nahm uns den ganzen Nachm fort, so daß wir am Abend nur noch auf eine andre Insel herüberfahren konnten, um uns zu baden. Die Ruinen v Argosene sind sehr bedeutend an Umfang. Rüstiger Heimritt von ihnen nach d Flusse auf den schlechten für uns zusgetriebenen Eseln. - Donnerstag d 20ten Juni 1844 . Auf unsrer heut früh begonnenen Weiterhinabfahrt landeten wir auf der Insel Merauarti ein halbes Stündchen; große Wassereidexen gesehen, von deren Haut m hier vielfach Beutel verfertigt. An einer Hütte, die gar ärmlich d freundlich mit ihren Strohmatten aussehen, Milch getrunken; dabei Weib mit hübschen großen Augen und einem netten Kinde auf d Arm. Gegen 10 Uhr etwa gelangten wir nach dem Orte Argo , wo der Sitz des Kachefs dieser Insel ist. Derselbe wohnt in einem ansehnlichen schloßartigen Gebäude. Die ganze Herrschaft dieser Insel war vor türk Zeit ein kleines Königreich, wo Melik’s regierten. Der jetzige Kaschef, e junger Mann, Namens Hammed , war der Brudersohn des letzten Meleks d führte noch immer diesen Titel. Wir machten ihm einen Besuch auf s Schlosse d fanden einen hübschen geräumigen Divan im 2ten Stocke, 2 Sophas mit anständigen Kissen; während der Unterhaltung skizzierte ich ihn. Dann machte er uns noch e Besuch auf der Barke d wir kamen erst etwa um 10 Uhr v dort fort. Um 2 Uhr Mittags etwa gelangten wir nach Kerman auf d rechten Ufer. Wir erhielten wieder herzlich schlechte Esel d gingen d ritten abwechselnd nach einem markan von getrockn Nilziegeln erbauten Gebäude, was ¼ Stunde v Nilufer in d Wüste sich erhob. Scherbenruinen umgaben es weit d breit d weithin in d Wüste erschien noch ein zweites derartiges Bauwerk. Wäre es quadratisch gewesen, so hätten wir es unzweifelhaft als Nilziegelpyr erklärt; doch war es oblong etwa doppelt so lang als breit, unten ganz voll; oben schien eine Art v Kammer darin; Leps - wie ich hielten es für eine Art v Mustabat. Das 2te diesem gegenüberstehende war noch ¾ Stunde zu Esel in die Wüste hinein. Die ganze zwliegende Ebene mit Scherben, Gebäudespuren etc. bedeckt. Georgi d ich machten in großer Sonnengluth diesen Weg zu Fuß. Das andre Mustabat war dem ersten sehr ähnlich; eine Art Obelisk lag oben darauf mitten durchgebrochen. Bei diesem an der Südseite wie bei dem Ersten an der Ostseite schien ein Anbau gelegen zu haben, der vielleicht eine Treppe , die auf d Höhe des Gebäudes führte, aber außerdem noch Kammerruinen enthielt. Das Alterthum der Bauten ward bewiesen durch Bruchstücke einer Statue d einige Hieroglyphen, die wir dort fanden in sehr gutem Styl. Runde Kreisgräber in näherer d weiterer Ferne umgaben dieses Bauwerk. Georgi zeichnete beide d ich nahm sie flüchtig auf. Erst gegen Abend kamen wir herzlich müde zum Schiffe zurück d erquickten uns durch ein Bad, dann ward bei Mondschein noch e Strecke weiter gefahren. Ohne Zweifel muß hier bei Kerman eine bedeutende Stadt gelegen haben. - Freitag d 21ten Juni 1844 . Noch am frühen Morgen etwa um 6 Uhr landete unsre Barke eine starke halbe Stunde unterhalb der Katarakte v Tombos , weil sie der Felsen wegen weiter zu gehen sich fürchtete. Wir machten den Weg dahin am Ufer entlang zu Fuße. 3 Steelen an einem Felsblock erfreuten Leps sehr, die eine von großer Länge. Unweit davon ein fertiger Koloß, der noch zwischen den Granitfelsen lag von guter egypt Arbeit. Noch 3 bis 4 andere Steelen wurden am Ufer hin aufgefunden, die dann alle gezeichnet d abgeklatscht werden mußten. Ansicht der nahen grünen Insel Tombos , sowie der Felsen d Riffe im Wasser d auf d Lande, sehr malerisch d schön; mit Abeken gebadet. Der Tag war sehr heiß d wir hatten bei unsrem Felsen nur sehr wenig Schatten; das Abklatschen der großen Steele mit Ernst ziemlich mühsam. Erst um ½ 4 Uhr etwa wurden wir hier fertig d eilten nun mit leerem Magen zu unserm Schiff zurück, wo Mittag gegessen ward. Der Wind war günstig, und wir legten heut bis 9 Uhr etwa noch eine ganze Strecke zurück. Tombos ist der letzte Punkt, bis wohin Barken bei niedr Wasser v Dongola aus gehen können. - Sonnabend d 22ten Juni 1844 . Sehr früh ward heut abgesegelt d mit leidlich gutem Winde aufwärts gefahren. Um 10 Uhr etwa trafewn wir e Boten v Jussuf , der uns Brodt, Zucker etc. schickte, Vorräthe, die allerdings nothwendig geworden wären, wenn unsre Fahrt sich noch bis morgen verlängert hätte; alles Mitgenommene war wie aufgezehrt. Um ¼ 1 Uhr Mittags langten wir glücklich wieder in Dongola an. Der Pascha war bereits am Tage unsrer Abreise v seiner Distriktsreise zurückgekehrt; Leps d Ab machen ihm heut Nachm ihre Visite. - Ich habe unterdessen dieses mein Tagebuch ergänzt, was ich auf d Reise nicht mit mir hatte. - Meine ominöse Tuchjacke aus Kartum ist heut in meine Hände gelangt. - Bald nach Leps Besuch beim Pascha, macht dieser seine Visite bei uns, was dann unser Bad sehr spät hinausschiebt. - Sonntag d 23ten Juni 1844 . Beim Früstück heut morgen hatten wir die große Freude, eine Briefsendung aus d Heimath zu empfangen. Mir brachte sie einen langen Brief der Mutter v 6ten März, einen von Riechers d einen von Frey , die mir Alle Gutes d Liebes meldeten; ich kann nun ihren Empfang gleich noch in m Briefen melden. Nachm wieder e Besuch v Pascha, der sich zu Hause sehr zu langweilen scheint; während dessen zeichnen wir 3, Georgi Ernst d ich den Prof auf e Dromedar; dann noch hinübergefahren zum Baden. Montag d 24ten Juni 1844 . Vorm an d Bilde v Leps gemalt. Am Mittag zu m gr Überraschung wieder e Briefsendung v Hause, ein zweiter v C. Riechers d ein kurzer v Bruder Heinrich . Alles steht Gott sei Dank, gut. Wie gestern am Mittag Mittheilung aus unsern empfangenen Briefen. Die ganze kl Stadt ist heut voll. Fantasie wegen des Übertritts unsres ehemaligen Dieners Fillipo zur moham Religion; die christliche Gemeinde hat an ihm nichts verloren d so mag er es mit seiner Seele ausmachen. - Abends Bad d dann Boggia gespielt. Dienstag d 25ten Juni 1844 . Das Bildchen v Leps auf d Kameele fertig gemalt; dann an Heinrich geschrieben; Nachm an Frey ’s Brief fortgefahren. Gegen Abend Bad, Boggiaspiel d ein Briefchen an d Vater Müller geschrieben. - Mittwoch d 26ten Juni 1844 . Heut früh eine Zeichnung unsres Wohnhauses angefangen; dann den Brief an Frey vollendet. - Abends Bad, der Nil beginnt zu wachsen d gelbes Wasser zu bekommen. - Nach d Abessen mit Leps Besuch beim Pascha; Schattenrisse, kom Tanz der beiden Dinkaknaben, besonders des kleinen Stöpsels; eine Art v Zwiekomödie, Gesang d Tanz wechselnd, aber Durchprügeln dabei d Hauptsache; erst um 11 Uhr zu Pferde nach Hause. Der Pascha bittet mich, ihm ein kl Pulverhaus zu bauen. - 50 Kameele sollen hier sein, d wir wollen nun sobald wie mögl aufbrechen. Donnerstag d 27ten Juni 1844 . Früh an unserm Wohnhaus weiter gezeichnet, dann das Pulverhaus entworfen d eine kl Zeichnung dem Pascha gemacht. Am Nachm die Spuren der Ehrenberg schen Festung aufgesucht, die keineswegs v Fluß weggenommen ist, sond die Haupthäuser d ganzen Stadt umfaßt; aber Thürme d Mauern liegen meist im Schutt. Dann einen kurzen Besuch beim Pascha gemacht d dort einen 130 jährigen Mann gesehen; dann einen Platz für d Pulverhaus ausgesucht; danach zu Hause Bad. Nach d Abessen hat sich d Pascha bei uns anmelden lassen. Er kommt mit Chalil-Effendi ; wir thun alles Mögliche, um ihn zu amüsiren, doch wird es auf d Dauer ziemlich langweilig. Ich bekomme wieder d Auftrag, ein Bad in Augenschein zu nehmen, was morgen geschehen soll; um ¼ 11 Uhr verläßt uns d Pascha. Freitag d 28ten Juni 1844 . Früh mein Wohnhaus fertig gemacht; dann die Briefe nach Hause geschlossen. Gegen Mittag gefährlicher Treppenfall, der mich den Nachm recht geschlagen sein läßt. Nachm Besuch v Said Effendi , wo wegen der Barken Rücksprache genommen wird; es kommt endl zu dem Resultat, daß wir die Steine hier noch auf andre Barke packen müssen, was uns freilich wieder mehrere Tage aufhält. Die Kameele sind zusammen. Über dieß Gespräch wird es zum Baden zu spät; Boggiaspiel. Sonnabend d 29ten Juni 1844 . Geschwollene Hand d verstauchter Zeh schmerzten mich noch v gestern her. Nach d Frühstück Besichtigung des vortrefflich eingerichteten Badehauses, was leider jetzt zur Aufbewahrung des Pulvers dient, aber s alte Bestimmung einnehmen soll, wenn mein Pulverhaus fertig ist. Ich sehe hier, daß mein zuerst projektirtes Pulverhaus zu klein ist d muß ich ein neues entwerfen, was heut bewirkt wird. Vorm schreite ich dem Umfang der Ehrenberg schen Festung ab. - Abends Bad, die Hitze jetzt im Allgem nur 29-32° um Mittag; in diesen Tagen aber viel Wind. - Kleiner interress Zwerg v d Insel Argo , etwa 2 ½ hoch, eine vollkommene Typhonsgestalt. - Sonntag d 30ten Juni 1844 . Ehrenberg s Festung aufgezeichnet. Die Steingeschichte macht Leps sehr viel zu schaffen; die Bezahlung der Barken ist so unsinnig hoch v Gouvernements Wegen, so man kaum verstehen kann; und doch ist kein andrer Ausweg. Nach langem Überlegen kommen wir zu dem Entschluß, das Anerbieten eines Privatmannes anzunehmen, der auf s Barke die Steine für 15 Beutel = 7500 piaster bis Alex schaffen will; ebenfalls ein enormer Preis; d zudem sind wir genöthigt Ibr Aga Fabni zurückzulassen, d den Soldaten Soliman mit uns zu nehmen. Dieß hat für meine Person das Gute, daß ich nicht bei d Umpacken der Steine hier d Aufsicht zu führen habe, sond dieß dem Langen überlassen können. Unsre Abreise wird unter solchen Umständen auf übermorgen festgesetzt. - Abends Bad. Der Nil fängt zieml stark an zu wachsen d hat schon ziemlich dickes gelbes Wasser; unser Sandinselchen, worauf wir uns baden, verschwindet mehr d mehr. - Montag d 1ten Juli 1844 . Der Tag sehr schwül d drückend; es zeigen sich heut viel Wolken. Am Vorm fangen die Packereien d Vorbereitungen zur Abreise an; Nachm schnüren die Kameltreiber die fertigen Kisten. - Leps d Ab machen ihre Abschiedsvisite beim Pascha d dann fahren wir hinüber zum baden. - Wieder bis 10 Uhr im Mondschein geplaudert. - Dienstag d 2ten Juli 1844 . Heut früh Aufbruch von Neu Dongola . Etwa um ½ 9 Uhr ist wie gewöhnlich mit vielem Schelten d Schreien das Aufpacken besorgt, wobei sich schon gleich zeigt, daß wir viel zu viel Kameele bestellt haben. Ich mit Max d den Andern waren auf d Markt, wo ich Syrian nach Weintrauben ausschicke, die auf d Kameele verzehrt werden. Während dessen noch Begrüßung mit d Pascha, der v unserm Hause geritten kommt, wo er Leps noch einmal gesprochen. Dann wird 1 Stunde weit geritten, d nun erst die Kameele ordentlich gepackt; wir reduciren uns endlich auf nur 34 Stück. Um ¾ 11 Uhr wieder in Bewegung gesetzt, d nun bei starker d in windstillen Momenten höchst drückender Hitze bis etwa 6 Uhr fortgeritten; rechts die Palmen d Santbäume des fruchtbaren Ufers lassend, links den Blick über eine große leider unbebaute aber fruchtbare Ebne bis zum Wüstenrande. Wir reiten voraus, d Ab , Georgi , Max d ich warten später unter schönen Santbäumen, bis die sehr langsame Karavane nachkommt. Ernst ist nicht wohl, er hat sich gebrochen. Wir marschiren dann noch ½ Stunde bis zum Dorfe Binni , wo wir unfern des Flusses Halt machen. Erquickliches Bad in unserm freilich nicht sehr tiefen artigen Flußarm. Köstlicher Sonnenuntergang; der Tag hatte viel Wolken gesammelt, doch kam es zu keinem Gewitter, wie ich geglaubt hatte. Die Nacht bettete ich mich neben Abeken ins Freie d schlief mit Unterbrechungen leidlich. - Wir haben heut etwa 8 ½ Stunden gemacht. - Mittwoch d 3ten Juli 1844 . Mit erstem Grauen beginnt d Packen der Kameele, so daß wir mit Sonnenaufgang um ½ 6 Uhr uns in Gang setzen. - Von Binni über das Dorf Koy nach Hafir geritten in recht freundlicher Gegend; der ganze Weg mehr oder weniger mit Ziegelschutt alter Gebäude überstreut. Um ¼ 9 Uhr Ankunft in dem großen d malerischen Dorfe Hafir , wo wir unter prächtigen Palmgruppen Halt machen, um d Kameele zu füttern d Wasser mitzunehmen, weil die fruchtbare Gegend nun aufhören soll. Alsbald gehen wir zu dem etwa 10 Min entfernten Nil, d nehmen dort ein prächtiges Bad. Dann Tagebuch geschrieben. Nachmittag will Leps etwa um 1 Uhr aufbrechen, indessen wird unser Abzug so schändlich durch die Treiber verzögert, die die Kameele nicht zus holen, daß erst um ½ 5 Uhr wir aufbrechen. Bis dahin die vielen uns umgebenden Gruppen v Knaben und Mädchen beobachtet, für die besonders die Affen ein interr Schauspiel abgeben. - Der Weg heut war ungefähr wie gestern; 2 prächtige malerische Schechs sich gegenüber; im Hintergrunde erheben sich schon Berge, die den Kataraktenzügen angehören. Wir marschiren heut Abend bis ¼ 9 Uhr, während die Karavane erst um ½ 10 Uhr nachkommt. Lagerung noch am Flusse, wo man das starke Rauschen der Katarakte Simmer = einem Wehrfalle hört. - Blos noch etwas kalten Braten gegessen, Thee d dann zu Bett, wo ich bald einschlafe. Donnerstag, d 4ten Juli 1844 . Vor Sonnenaufgang bei starkem Winde aufgestanden d um ¼ 6 Uhr abgeritten bis ¼1 Uhr wo wir wieder dicht am Flusse lagern, wo wir in stiller Bucht, gegenüber v Felsen ein Nilbad nehmen. Der Weg heut war voll der köstlichsten Landschaften; der Fluß von Felsinseln d Katarakten zersetzt, macht vielfache Windungen, hohe aufsteigende Berge hie d da geben prächtige Linien, Palmen d alte Gemäuer, Schuchs oder Wasserhäuser, die uns viel begegnen, den trefflichsten Vordergrund. Die Landschaft ist heut neblich, besonders d ganzen Morgen. Der Weg selbst oft sehr schlecht über Klippen d Felsen hinweg. Den Mittag über halten wir unter Palmen bei einem Orte genannt Jauchel. Leps vermißt s Schlüssel d schickt einen Boten zurück nach unsrem gestrigen Lagerort. - Um ½ 5 Uhr wird v Neuem aufgebrochen, d durch die Wüste marschirt, wo uns d Fluß gänzlich verschwindet; ich gehe mit den Packkameelen, während die Andern vorausreiten. Der Weg langweilig; aber gut d eben; einzelne Bergformen wechseln d hervorbrechende Granitsteine liegen wie zerstreut in d Ebene umher. So marschiren wir die endlos lange Zeit bis ½ 12 Uhr, wo wir beim Dorfe Sese beim Flusse ankommen. Noch etwas Abendbrod gegessen d Thee getrunken, eine Pfeife mit Georgi geraucht d dann zu Bett etwa um ¾ 1 Uhr. - Freitag d 5ten Juli 1844 . Onkel Wilhelm ’s Jubiläum. Ich wandre am Morgen mit Georgi nach den eine kl halbe Stunde v unserm Lagerort entfernten Ruinen v Sese , die in einem Oblongium bestehen, worin e Stadtanlage; die Ruinen v dicken mit Strebepfeilern versehenen Nilziegelmauern umgeben mit Thoren v massEinfassung , den Hauptraum nimmt der Tempel ein, der aus 4 stehenden d einigen andern inclinirten Säulen bestehen muß; aber so im Schutt liegt, daß s Grundplan nicht mehr zu erkennen. Die Säulen haben Palmblätterkapitäle, aber sie sind kurz, gedrungen d sehr schwer. Während die Andren zeichnen (es sind Hierogl auf d Schaften,) messe ich Tempel d Stadtanlage auf. Wir müssen am Nachm , wo ein widriger Staubwind sich erhebt noch einmal hin. Das Ganze ist aus d Zeit des Königs Menephta (Vater des gr Ramses ), also ziemlich alt ägyptisch. Auf d Wege Durrhafeld mit den 4 Vogelwärtern an d Ecken auf in d Höhe angebrachten Angarabs; höchst komisch. Aussicht v d alten Stadt aus prächtig. Der Nil e gr Insel. Nah an unserm Lager der Berg Sese, mit einer alten Burg oder Festungsanlagen in Ruinen; hier ist es, wo die Krönung des Königs früher bloß dadurch bewirkt sein soll, daß man dem Thronfolger das Haar abschnitt d e Tagin aufsetzte. - Am Abend Bad neben mächtigen Felsblöcken. Die Schlüssel v Lepsius sind verloren! - Sonnabend d 6ten Juli 1844 . Um ¼ 6 Uhr, also noch ein wenig vor Sonnenaufgang wird aufgebrochen. Der Weg geht erst noch am Flusse hin, d die netten ärmlichen Häuser zw d Palmen, die Saatbeete, der Fluß mit d Bergen geben die freundlichsten d malerischsten Ansichten. Bald aber schneiden wir durch die Wüste; für d Kameele ein mühsamer beschwerlicher Weg, bergauf und ab über braune, schwarze, grüne Basalt, Syenit, Granit Massen. Gewaltige Bergspitzen bald zur Rechten bald zur Linken, Bergmassen wie Lava aufgequollen d nach allen Seiten sich ausbreitend; wunderbarer Anblick. Etwa um ½ 12 Uhr steigen wir wieder in d Nilthal hinab, d wandern hier noch 1 Stunde hin, ohne die Andern Vorausreitenden ( Georgi d ich reiten allein) zu finden. Endlich müssen wir ein ganzes Stück zurück d finden sie dann zw Palmen des Dorfes Koye am Uferrande. Der Tag sehr windig d der Ort hier voll des unsinnigsten Staubes, so daß ich mich endlich in ein Haus retten d betten muß. 2 mal gebadet; dann gegessen d da Leps wie gewöhnlich auf d Reise die unvernünftigste Eile hat, um 5 Uhr aufgebrochen. Der Weg lenkt wieder in d Wüste, ist aber nicht übel. Prächtige Ansicht blauer Bergkämme im Norden d Süden; um ½ 7 Uhr etwa erreichen wir wieder das Nilthal d sehen von Ferne nah am Flusse bald die Säulen des Tempels von Solib aufragen, wo wir etwa um ½ 8 Uhr anlangen. Den Abend d die Nacht unter d Palmen dicht am Fluß zugebracht. Die Packkameele kommen erst morgen früh nach; unsre Betten sind mit mir d Georgi mitgegangen. - Sonntag d 7ten Juli 1844 . Eben um 8 Uhr kommen die Packkameele. Ich gehe heut früh bald zu dem, vom Flusse etwa 10 Min entfernten Tempel, der in seinen Trümmern d seiner Umgebung wunderbar schön ist; die Verhältnisse der Säulen hier sind die schönsten, deren ich mich erinnere. Es stehen von der großen Menge freilich nur 6-8 noch, die übrigen bilden aber einen prächtigen Trümmerhaufen. Von 2 Pylonen 2er Höfe sind Stücken erhalten, die eine Unmasse Darstellungen d Hieroglyphen aufweisen, so daß wir viel zu thun bekommen. Während die Andern Skizzen für sich zeichnen, beginne ich Säulendetails aufzunehmen. Um 10 Uhr Gottesdienst. Um Asser noch einmal oben d dem Georgi messen helfen, sowie auch die Palmsäulendetails für mich. - Unsre Zelte werden heut dicht am Flußabhange unter d Palmen aufgeschlagen; der Wind am Nachm ist aber ganz unsinnig und macht mich so schmutzig, daß ich um Asser sow als auch mit Sonnenuntergang mich in d Fluß stürze. - Heut Abend 2 Skorpionen. - Montag d 8ten Juli 1844 . Früh mit d Andern zum Tempel und mein Geschäft des Messens fortgesetzt, womit ich langsam vorschreite. Um ½ 12 Uhr baden gegangen trotz der Mittagssonne. - Nachm erst ein wenig an e Skizze gezeichnet, dann gemessen; Abends wieder gebadet. Dieser Tempel liegt doch köstlich; nicht allein die Ruinen selbst (aus d Zeit des Amenophis ) sind unvergleichlich malerisch, sond auch die Berglinien d Farben rings umher; überhaupt bietet im Landschaftlichen dieser Weg v Dongola hierher die mannichfaltigsten d schönsten Punkte. - Des Geburtstags v Bruder Heinrich still für mich im Bett gedacht. Dienstag d 9ten Juli 1844 . Heut Nachm werde ich mit dem Aufmessen des Tempels fertig d sitze jetzt gegen Abend, während alle Andern oben sind, allein im Zelt, denke der Vergangenheit d Zukunft d fühle, daß meine Heiterkeit nicht ganz die alte ist; aber sie wird schon wieder kommen. Um mich glühen die Palmen golden in der sinkenden Sonne, der breite Fluß wälzt seine wachsenden Wasser dahin d der Wind rauscht in d Zweigen! - Abends Bad. - Hitze um Mittag im Winde 31 ½°. - Mittwoch d 10ten Juli 1844 . Ich bleibe am Vorm im Zelte d zeichne den Tempelgrundriß auf. Am Nachm die kl Skizze vom Tempel fertig gemacht, dann noch Einiges daselbst nachgemessen. Vor Sonnenuntergang zum Flusse zum Baden. - Den Nachm wieder wie gewöhnlich viel Wind d Staub; am Tag ziemlich heiß. - Donnerstag d 11ten Juli 1844 . Früh mit Ab einen kl Spatziergang stromabwärts gemacht, um eine kl alte Buhne aus mächtigen Quadern gebaut, anzusehen. Etwa 15-20 br d 30 lg , ohne Zweifel ganz altes Bauwerk. Dann stromaufwärts zu e malerisch gelegnen Schechgrabe gegangen, wo ich Georgi schon zeichnend finde; wir arbeiten hier zusammen. Dann zum Tempel gegangen d mit Ab abgeklatscht; zuletzt im Zelte noch etwas aufgezeichnet. Heut Mittag werden wir mit unsern Arbeiten hier fertig; d jetzt rüsten wir uns zum Aufbruch nach dem nahen Dosch . Es ist 2 Uhr d die Kisten werden geschnürt. - Der Gebel Dosch zeigt sich nur 1 Stunde entfernt, er reicht in den Nil hinein d ist nur ein schmaler Fels. Pfad am Wasser herum. Auf dem Wege wieder die trefflichsten Aussichten auf Fluß, Palmen, Häuser d Berge. Die Kapelle ist in d Fels leidlich hoch, doch zugänglich eingehauen aus alter Zeit von Hieroglyphen fast nur noch die Königsnamen leserlich. Vor dem Loche eine Steele, wohl erhalten. Bad in d nahen Felsbucht; Ab in Gefahr; Fund des Rosenkranzes. Die Kapelle ausgemessen, während Ernst die Steele abklatscht. - Unsinniger Gedanke, die Kameele um d Fels herumführen zu lassen; 2 müssen zurückbleiben d den etwas weiteren Weg oben herum nehmen. Die Karavane war gleich weitergegangen nach dem Orte Jeti zu den Ruinen, genannt Sedigna . Beinah mit Sonnenuntergang brachen wir auf d hielten uns die erste Stunde zusammen, kamen dann aber wie gewöhnlich auseinander; alles Festungsgemäuer auf dem Bergvorsprunge malerisch gelegen, die Grenze von Dar Mahas d dem Dar Suckot , den wir nun betreten. Prächtig in Reihen gepflanzte Dattelbäume, schlechter Weg, Fluchen v Georgi mit s mangelhaften Kameele; im Dunkeln nach etwa 2 ½ stündigem Ritt im Lager bei Nelua oder Sedinga eingeritten. Freitag d 12 Juli 1844 . Der nahe Tempel, von dem nur 1 Säule noch steht, am Vorm aufgemessen; es ist sehr heiß beinah 33°. Die Säulen sind merkw Weiße canelliert mit Hathorköpfen versehen; der Tempel aber enorm zerstört; die Vorhalle waren ganz runde Säulen, davon 2 zu einer nahen kopt Kirche verwandt schienen, deren Grundplan noch zu erkennen. - Nach d Wüste zu der alte Begräbnißplatz von bedeutender Ausdehnung; ich finde mehrere kl Opfertafeln mit demotischen Inschriften darauf. Die Gräber, wenn sie klein sind, mit Steinen überdeckt, die größeren überwölbt mit Nilziegeln, wie sie überhaupt in d bloße Nilerde gegraben sind. Um Mittag werden wir mit d Arbeit fertig d um 2 Uhr rüstet sich die Karavane zum Aufbruch; wir Übrigen wollen um Asser nachfolgen. Unser nächstes Ziel ist Amara , etwa e Tagereise von hier aber auf d rechten Nilufer. Um ¾ 4 Uhr breche ich mit Georgi auf, der vor einer guten Stunde abgegangenen Karavane nach. Der Weg am Flusse entlang ist wieder voll v Reizen; besonders 2 mächtige Berge drüben, die sich aus der Ebne in wunderbar schönen Linien d Lilafarben hervorheben; die Farben sind gerad heut köstlich. Schöne Ansicht gegen Abend, wo das Wasserhäuschen mit dem verschwiegenen Brunnen ohnweit eines Kirchhofs mit merkw geformten kleinen Grabhäuschen wie nebenstehend, befindlich. Rinderheerde die abwärts getrieben wird. - Bald nach Sonnenuntergang finden wir unser Lager in der Nähe v Palmen, wo fast alles kulturfähige Land aufhört; aber hier ist es noch recht hübsch. D Tag sehr heiß, d am Abend starker Wind. Sonnabend d 13ten Juli 1844 . Um ¼ 6 Uhr vor d Sonne Aufbruch. Der Weg auf dem gänzlich unbebauten Wüstenufer bisweilen in unmenschlichem Sande ohnweit des Flusses hin; der Blick labt sich an d grünen palmenreichen Inseln, worunter wir heut die enorm große Insel Sai passieren, bis wir nach starken 2 Stunden Reitens an einer Viehstation Saki el Abd Halt machen, wo glücklicherweise die Stationsbarke anwesend ist; während die Andern im Hause eines alten Türkens sich streiten, liege ich draußten unter d Schatten einer einsamen Palme, d bewundre den prächtigen Wasserspiegel d die Berge darüber; hinter mir wie vor mir ein prächtiger Blick (vielmehr strom auf und abwärts). Das bebaubare Terrain hier, etwa nur 30 Schritt breit liegt etwa nur 6 über d Wasserspiegel d dann steigt die Wüste an. Hier beginnt nun schon ein wenig mehr das Verhüllen der Weiber d Mädchen, wenigstens wenn sie Fremde sehen; auch bemerkte ich schon 1 Weib mit Beinkleidern à la Korosko . Das bebaubare Land macht der Wüste Platz, die mit gewaltigen Sandmassen bis an d Fluß vordringt. Nach d Ankunft unsres Gepäckes rüsteten wir uns zur Überfahrt nach Amara auf d rechte Flußufer, wo Tempelruinen befindlich. 1 Stunde etwa mußten wir uns dem Wind entgegen abwärts ziehen lassen d schlugen dann unsre Zelte zw d Palmen auf. Dann sehr spät Mittag gegessen d erst um ½ 4 Uhr etwa nach den vom Fluß circa ¼ Stunde entfernten Ruinen gegangen. - Es stehen hier nur etwa 8 Säulen ohne ihre Kapitäle, d zwar sind sie (aus d späten) meroitischen Zeit. Ich hatte an ihrem Ausmessen etwa nur 1 Stunde zu thun d wurde gegen Abend fertig. Der übrige Tempel scheint meist aus Nilziegeln gebaut d ist völlig verschwunden bis auf etwa 3 - 4 Thürstürze. Abends bei starkem Winde Bad; es ist leider hier zu flach d Kiesboden, so daß es nicht so sehr angenehm ist. - Nach d Ab Essen fahren Leps d Ab flußauf nach der großen Gez Sai , wo sich noch Ruinen befinden sollen, sie wollen morgen Mittag zurück sein. Sonntag d 14ten Juli 1844 . Die Nacht wegen Mücken sehr schlecht geschlafen. Am Vorm 3 kl Skizzen gezeichnet. Um 2 Uhr etwa kommen Leps d Ab von ihrer Ausflucht nach d Insel Sai wieder, wo sie einige Rudera von 2 Tempeln aus alter Zeit des Amenophis gefunden haben. Eben (etwa 4 Uhr) sind unsre Kameele von Saki el Abd uns gegenüber, angekommen d in 1 Stunde etwa, denke ich werden wir v hier aufbrechen. - Es wird jedoch zu spät mit d Abklatschen, als daß wir noch fort könnten. Gegen Sonnenuntergang Bad d dann noch hier in Amara geschlafen. Montag d 15ten Juli 1844 . Die Nacht e kl wenig besser als die vorige. Früh unsre Sachen gepackt in d Barke geschafft d hinübergefahren auf d andre Ufer, wo gleich aufgepackt d aufgebrochen wird. Der Weg durch eine ziemlich langweilige Wüste, wo besonders schwarze Schiefermassen sich durchziehen; die jenseitigen Urgebirgszüge steigen hoch auf, d bilden nicht selten malerische Linien. Gegen Mittag steigen wir zum Flußthale nieder; unser junger Führer aus Wassermangel d vielem Laufen wird unwohl d wir lassen ihn am Flusse zurück; dann gehe ich mit Georgi den Andern am Flusse nach bis zur nächsten Viehstation (Schona); hier trinken wir Kaffee, d beschließen dann, noch etwas weiterzugehen, weil wieder Wüste kommt, die der Führer heut nicht mehr passieren will. Jetzt den Fluß entlang an den großartigsten Gegenden hin, jenseit des Flusses hart daran ein langes hohes Urgebirge; die Felseninseln des Stroms mit alten malerischen Festungen d Häusern bekrönt. Am Wüstenrande viel Dompalmen, dann d wann Hütten, aber kein bebautes Land. Um ½ 4 Uhr im Schatten mächtiger Felsblöcke still gehalten d liegen geblieben; die Karavane kommt etwa um ½ 5 Uhr. Schönes Bad; Schwimmen zur nahen Felsinsel; Achmat macht interressante Jagd auf 2 Gnus, die er auch erlegt. Abends viel Wind; schon d ganzen Tag Gluthwind. In d Nacht vollkommen mit Sand überdeckt. Die hiesige Katarakte, die ich zeichne, heißt Schellal Kalfa . Dienstag d 16ten Juli 1844 . Sehr früh aufgebrochen, um ¼ 5 setzen wir uns in Marsch. Wieder nur langweilige Wüste, aus der wir um etwa ¾ 9 Uhr zum Flusse hinabkommen. Dieser (wir sind jetzt in Batn el Hadjar ) fortwährend v Schellerlen zerrissen; daneben eine mächtige blaue Urgebirgskette; diesseit gar kein bebautes Land. Der Wüstenweg sehr schlecht, unendlicher Sand, dabei erstaunlicher Gluthwind. Die Kameele scheinen sehr müde. Es begegnen uns am Flusse Leps d Ab , die zurückkehrten, um eine Thermal-Quelle zu besichtigen, die an d Grenze v Suckot liegt. Wir gehen unterdessen bis zur nächsten Schona an d Schellale Songé , wo wir liegen bleiben d Mittag machen; Leps holt uns hier noch ein. Um ½ 10 Uhr waren wir, d die Karavane um ½ 11 Uhr angekommen d jetzt um 3 Uhr machen wir uns zum Aufbruch fertig. Unser Weg geht wieder durch die Wüste, aber ohnweit des Flusses. Zuerst auf höchst ermüdendem Sande, dann auf ebnerem Boden. Um 6 Uhr etwa kommen wir wieder an d Fluß unterhalb der Katarakte Sangur bei e Orte genannt Melekel Nasr . Interress Anblick auf den schmalen Felsennil. Bad in der tiefen Bucht, von der felsigen Halbinsel gebildet. Unsre Kameeltreiber behaupten, morgen früh nicht weiter zu können; 1 Kam ist heut gefallen, ein 2tes krank, sie wollen erst morgen um Asser aufbrechen d die Nacht durchgehen, so daß sie am morgen früh in Semne ankommen. Wir müssen uns finden d beschließen, auch zu warten bis z Abgang der Karavane. Mittwoch d 17ten Juli 1844 . Früh aus d Bette, ein Schwimmbad genommen; nach d Frühstück kl Spatziergang mit Ab d Georgi um die Ansicht zu genießen d etwas zu zeichnen, was dann auch geschieht. Dann Tagebuch geschrieben. Gleich nach unserm Mittagessen etwa um ¼ 3 Uhr wird aufgebrochen, wie gewöhnl ich mit Georgi allein, wozu sich nachher noch Ab gesellt; wir schneiden gleich in d Wüste hinein, die einige Charakterähnlichkeit mit der von Korosko hat, wie sie dort den ersten Tag war; Berg d Thal fortwährend wechselnd, bisweilen tiefer Sand im Allgem , d Weg aber leidlich. Immer noch Urgebirge, ein wahrer "Steinbruch". Etwa gegen 9 Uhr kommen wir im Dunkeln zu der Schona v Semne am Fluß d fahren nun noch ½ Stunde bis in die Gegend des Kataraktes, wo Leps d die Andern bereits vor 2 Stunden angelangt sind; Rauschen d Kat v Ferne; Thee getrunken; um ½ 11 Uhr kommt d Karavane nach. Sehr gut geschlafen. Donnerstag d 18ten Juli 1844 . Großartiger Anblick auf die Katarakte v Semne , die in d That fast nur 1 Felsenthor bildet, 100 br , durch das sich d Wasser rauschend Bahn bricht. Früh alle Sachen auf d Berg schaffen lassen. Das Tempelchen sehr klein, aber alle Darstellungen wohl erhalten in d schönen Styl des Thutmosis ; er ist dem Sesortesen gewidmet. Die umherliegenden Baulichkeiten in schw Nilziegeln sehr bedeutend; es scheint eine stark befestigte Stadtan lage. Ein riesiger Damm mit Urfels gepflastert umschließt das Ganze. Zelte am steilen Abhang des Felsens, an dem d Fluß 80-100 tief hinrauscht; der ganze Klippendamm vor uns. Vorm mit d Messen des Tempels begonnen. Nachm hinübergefahren auf d jens Ufer, wo ein 2ter bedeutend größerer Tempel liegt, aber zum Theil bis an d Decke in Sand d Nilstaub begraben; Hierogl d Darstellungen sehr wohl erhalten; wir wollen aufgraben lassen; viele interess hierogl Inschriften an d Felsen d Bausteinen nach d Wasser zu gefunden. Mit Sonnenuntergang zurück; gebadet d dann e gefülltes Zicklein gegessen. - Das Fleisch fängt in dieser armen unbebauten Gegend an sehr knapp zu werden; auch Brod d andre Lebensmittel gehen zu Rande, was sehr bös ist. Unsre Barken sollen in Wadi Halfa angekommen sein. Wir schätzen unser Hierbleiben auf 8 Tage. - Freitag d 19ten Juli 1844 . Den Vor d Nachm mit Aufnehmen des Tempels wie der Festung hingebracht. Abends Bad; das Wasser beginnt bedeutend zu wachsen; - drüben wird tüchtig ausgegraben, Leps fährt Morgens d Mittags hinüber d ist fast d ganzen Tag dort. Sonnabend d 20ten Juli 1844 . Mit d Aufnahme diesseits werde ich heut früh fertig, sowie mit der Auftragung in Blei, Nachm beginne ich noch das Auftragen des Pyramfeldes von Tangasi ; dann Bad; Abends jetzt wieder schöner Mondschein; bei dem heut nach d Thee alte Spukgeschichten vorgetragen werden von Kirchen d Schlössern. - Sonntag d 21ten Juli 1844 . Am Vorm einen Brief an Freund Stürmer angefangen d dann noch etwas gearbeitet. Nachm ein wenig in O. Müller s Archäologie gelesen. Abends Bad; das Wasser wächst jetzt ansehnlich. Montag d 22ten Juli 1844 . Vorm meinen Plan des Pyramfeldes von Tangasi fertig gemacht. Nachm mit Leps auf d andre Seite gefahren. - Mangel an Lebensmittel, wir essen Mittags d Abends Linsen; heut Abend nicht einmal Fleisch. - Jussuf soll morgen nach Wadi Halfa , um dort einzukaufen. - Abends wie gewöhnlich Bad. Dienstag d 23ten Juli 1844 . Vorm d Plan vom Pyramfeld v Gurru aufgezeichnet. - Nachm die Richtungslinien meines Situatsplanes nach d jenseitigen Ufer genommen, um d Breite des Flusses zu bekommen d anschließen zu können. Dann 1 Stunde in alten Briefen gelesen d später die Formen des Ufers d der diesseit Felsmassen im Flusse aufgenommen. Abends Bad. Jussuf kommt erst heut Abend um 9 Uhr zum Abreiten nach Wadi Halfa . Der Tag heiß 32°. Mittwoch d 24ten Juli 1844 . Heut früh Südwind. Gegen Sonnenaufgang rücken schwere Wolken - Staub- oder Nebelmassen gelbbraun gegen uns an; wir vermuthen starkes Unwetter d bringen Zelte, Betten d Sachen in Sicherheit. Aber es war nicht so schlimm. Indessen waren wir bald in dichteste Staubwolken, nach Ab ’s Meinung Nebel eingehüllt, d dieser blieb den ganzen Tag so daß die Sonne fast gar nicht zu sehen war. Eine feuchte Wärme war den ganzen Tag sehr drückend 32½°. Um 19 Uhr etwa packten wir unsre Sachen d machten Alles zur Übersiedelung auf d andre Ufer v Semne bereit. Vorher ward noch ein Bad genommen, was nach d Staube sehr er quicklich war. Um 11 Uhr etwa kamen wir hinüber. Da es mit d Essen lange dauerte, begann ich noch am Vorm meinen Sit Plan, den ich am Nachm fortsetzte. Abends diesseit ein zweites Bad genommen. Abends noch drückend schwül. Donnerstag d 25ten Juli 1844 . Vorm den Tempel ausgemessen d dann Tagebuch geschrieben. Diese Nacht lief mir e Skorpion über m Hals, den ich heut früh tödtete; er kniff mich blos aber stach nicht. Der Himmel heut völlig überzogen wie mit e Schleier; der Nebel unten verschwunden nd vielleicht in d höhern Regionen gezogen. Am Nachm mache ich mit Leps eine romanhafte Parthie nach der mittl Insel der Katarakte , wo sich eine hierogl Inschr befinden sollte. 3 Wasserarme waren zu passiren, der erste breiteste hatte keine Strömung, war also leicht durchschwommen; die beiden andern aber, besonders der mittelste, waren enorm reißend; mit vieler Mühe wurde ein Tau quer über gespannt, wobei der eine Kerl, der mit d Munde das eine Ende desselben hinüberschaffen wollte fast in d Katarakte hinabgespült wäre, ein 2ter Versuch gelang. Doch brauchte es alle unsre Kräfte, um uns nur am Tau zu halten d entlang zu ziehen.Wir waren zus etwa 7-8 nackte Gestalten, die an d Felsen herumkletterten; meine Beinkl hatte ich um d Kopf gebunden; die Schuhe wurden uns nachgebracht, denn mit bloßen Füßen auf d heißen Steine zu treten, war unmöglich; selbst durch d Schuhe drang die Gluth unangenehm fühlbar. Es ging Alles glücklich v Statten. Die Inschr war nur e Proskynema v 2 Reihen Hierogl . - Interress Anblick auf die Wirbel d Strömung des Hauptlaufes. Auf dieser Insel schien ein Wachthäuschen gestanden zu haben, mächtige Blöcke waren v andersher zum Unterbau herbeigeschafft, später aber wohl v d Fluth zerstreut worden. - Nach Inschriften, die Leps d ich hier am rechten Flußufer fanden, d die aller Wahrscheinlichkeit nach die alte damalige Wasserhöhe anzeigen, müßte der Nil zu jener Zeit (also in der 12ten Dynastie) um 20-25 Fuß höher gestiegen sein, wie jetzt, d die Katar v Assuan bildete einen so hohen Wasserfall. Schon früher hatten wir das factum an d für sich festgestellt; ich setzte es aber mehr in die Urzeiten hinauf; merkw wäre es, wenn hier der Zeitpunkt gefunden wäre, wo die Katar v Assuan durchbrochen d die Senkung des Wasserspiegels um mehr als 20 statt gefunden hätte. - Abends wieder Bad. - Freitag d 26ten Juli 1844 . Vorm meinen Situationsplan der Lokalität von Semne fertig gemacht. - Am Nachm die Grundrisse begonnen. Das Wetter sehr schwül, viel Wolken am Himmel, oft Südwind; wir befürchten Gewitter d Regen; indessen es geht noch so ab; der Hauptwolkenzug geht nach d östlichen Gebirgen. Abends Bad; das Wasser wächst zusehends d hat jetzt wieder eine vollkommen rothgelbe Farbe, dick mit vielen Erdtheilen. - Sonnabend d 27ten Juli 1844 . Ich vollende heut meine Pläne d Durchschnitte der Tempel bei Semne . Das Dorf wie die diesseitigen Ruinen (auf d rechten Ufer) heißen eigentlich nicht Semne sondern Kumme . Der Tag mit Windstille ist ungemein schwül; man schwitzt wie ein Sieb; der Himmel meist bewölkt; gegen Abend starke Gewitter etwas mehr östlich in d Wüste. Schon am Nachm bekommen wir starke Staubwolken mit einer Husche Regen; außer den wenigen Tropfen am Geb Barkal fast seit 8 Monaten der erste wieder. Nach d Abessen zieht es aber westlicher herauf, erst hatte es den Anschein, als würden wir verschont d die ganze Wolkenmasse ziehe östlich vorüber; mit einmal aber wandte sich d Gesch; eine schwarzgelbe wandelnde Staubwand rückte mit unglaublicher Eile gegen uns an, d in einem Momente war Alles unsichtbar. Die Zelte widerstanden nicht; ich rettete meine Mappe d Reißbrett nebst Gurrusa in den Tempel, in dessen Dreckwolken ich hineinfiel; die Betten wurden eingeschlagen d mit d Zelt überdeckt, d in meinen alten Mantel gehüllt saßen wir, Ab Georgi , Max d ich hinter einer hohen alten Ziegelmauer am Abhange gegen d Katarakt , wo wir Überwind hatten, d warteten die Katastrophe ab. Es kamen aber nur einige Tropfen Regen. Die ganze Athmosph war ein Staubmeer; man konnte die Augen kaum aufschlagen. So saßen wir etwa 1 Stunde bis 10 Uhr, wo denn das Ganze sich zu lichten begann; der helle Mond leuchtete durch dünnere Wolken; wir schlugen die Betten auseinander, d ich schlief angekleidet in meinem Mantel recht gut. Wir sind heut mit unsren Arbeiten hier fertig geworden d wollen morgen früh hinübergehen, um morgen od übermorgen nach Wadi Halfa aufzubrechen. - Sonntag d 28ten Juli 1844 . Früh aus meinem Staublager in den Nilstrom, um mich von gestern her rein zu spülen; das Wasser 23° warm war ungemein wohlthätig. Dann nach d Frühstück die Sachen gepackt, in d Barke geschafft d hinübergefahren. - Nun werden alle Kisten gepackt d geschnürt d vielleicht kommen wir noch heut Nachm um Asser weg. Aber nein, eine große Steele hat unser Koch Syrian zu spalten angefangen, d die ist nicht fertig; es wird heut d vielleicht noch morgen daran gearbeitet werden; auch an einer zweiten von rothem Granit ist Feuer gemacht, um den unnützen Theil wegzubrechen. - Ich gehe nach d Asser mit Georgi zu d Dompalmen hinab, d zeichne eine davon im Detail. Dann Bad. Der köstlichste Mondabend gewährt uns d Helligkeit des Tages. Wärme 32°. Ich bin in diesen Tagen aus manchen Gründen verstimmt, d meine alte Heiterkeit ist weg. - Montag d 29ten Juli 1844 . Heut Vorm werden die Steelen glücklich gesprengt d von unsern Kameeltreibern den Berg hinabgeschafft, d Ibr Aga mit d Barke sollen sie einnehmen, wenn sie nämlich wollen, indessen ist ihnen eine Belohnung v 200 p dafür ausgesetzt. Ich zeichne heut einige Kleinigkeiten nach Georgi . Um Asser wollen wir aufbrechen; es werden jetzt um 1 Uhr die Kameele zusgeholt . - Um ½ 5 Uhr kommen wir wirklich zum Aufbruch. Der Weg ist zuerst schlecht, d h bergig, aber schön in Betreff der Aussicht, die auf die Stromwindungen d Kataraktenformationen geht. Eine Insel, ½ St v Semne, erscheint auf gleiche Weise mit colossaler Mauer umgeben, wie die Orte Semne d Kumme , ich muß mich wundern, daß Leps vorbeigeritten ist, ohne sie zu besichtigen. An andern Stellen d Berghöhen sieht man noch Ruinen von kopt Kirchen od Schlössern gar malerisch auftauchen. Bei mächtigen Bergvorsprüngen biegen wir in d Wüste ab, in der wir bei Vollmondschein fortwandeln bis ½ 2 Uhr Nachts, wo wir nach sehr ermüdendem Ritte wieder an d Fluß bei d Schona von Abke kommen, der letzten Schona d Katarakte vor Wadi Halfa . Das Kameel v Leps , was wahrsch nicht mehr weitergekonnt, hatten wir allein auf d Wege sitzend gefunden. Der Weg war übrigens größten theils sehr schön, die Wüste war mehr eine gr Hochebne; doch zeigten sich noch keine Formationen v Sandstein. - Leps d die Andern waren ebenfalls erst um 12 Uhr bei Abke angekommen d lagen schon schlafend. Wir beide Georgi d ich tranken erst noch ein wenig Kaffee, rauchten ein Paar Züge, d dann legte ich mich in m alten Mantel etwa um 2 Uhr schlafen, bis ich am frühen Morgen durch die ankommende Karavane geweckt wurde. Von hier bis Wadi Halfa waren noch 3 Stunden, die wir heut Nachm abzumachen gedachten. Den Tag verbrachte ich meist mit Schlafen od vielmehr Drusseln, nachdem wir am Morgen uns durch e Bad erquickt hatten. Um ¼ 4 Uhr am Dienstag d 30ten Juli 1844 brachen wir v d Schona Abke auf. Eine halbe Stunde darauf kamen wir zu bedeutenden alten Umfangsmauern auf einer Berghöhe, von wo aus eine großartige Aussicht auf die Katarakte v Abke war; 100e von Felsinseln teilen den Strom; die eine trug ebenfalls die Umfangsmauer einer alten Stadt, die gegenüberliegende Seite eine schwarze Masse von Urgebirgszügen, nicht sehr hoch, aber anscheinend wild. Georgi ’s Philosophin (sein Kameel) will v hier nicht mehr weiter, er muß wechseln; d so kommen wir denn mit Sonnenuntergang, die Katarakte v Absir vor Wadi Halfa umgehend, endlich an der altbekannten Schona an, um v nun an den alten Weg zurückzumachen. Wir treffen Freund Jussuf schon bei d Andern an. Ein Bad wird genommen; Kaffee d Thee getrunken, d dann lege ich mich angekleidet auf mein Lager, ein sehr schwüler Abend. - Unsre Karavane kam um ½ 9 Uhr nach; die Kameele sind fast Alle auf d Hund. Unsre Barken, die erst mit der Expedition der 400 Soldaten, welche ohnweit Derr liegt, kommen sollen, sind nicht hier, Jussuf hat einstweilen eine Gepäckbarke für uns in Beschlag genommen. Mittwoch d 31ten Juli 1844 . Heut früh packen wir uns mit allen Sachen auf die kleine Packbarke d schwimmen auf die andere Seite zum Dorfe Wadi Halfa . Hier quartiren wir uns in dem zufällig leerstehenden Hause des Bimbaschi ein, wo eine recht geräumige d luftige Kammer uns erfreut. Die Sachen werden herein d herauf gebracht, d wir sind bald in Ordnung. Indessen noch heut nehmen wir erstens außer einer Packbarke noch 2 andere (jede zu dem enormen Preis v 50 p bis Abusimbel nd beschließen Morgen früh unsre Abreise v hier nach Abusimbel , wo wir die Ankunft unsrer eignen Barke erwarten werden. - Im Sonnenuntergang Bad. Ich las heut im Tasso. - Nachm sehr windig. Donnerstag, d 1ten August 1844 . Heut früh geht in der That unsre Abreise v Wadi Halfa vor sich; die eine Barke ist so klein, daß wir sie erst ganz zurücklassen wollen, indessen entschließt sich Abeken , sie für sich zu nehmen und ich finde zur Noth auch noch Platz darauf, so daß ich meine Kameradschaft ferner mit ihm halte. Jussuf richtet sich auf der Hauptpack barke ein d die andern nehmen die Sandal, wo sie unter einer Plane ihre auslegen können. Ein Soldat wird auch noch losgeeist, d so zieht unsre kleine Flotille etwa um 10 Uhr Vorm stromabwärts. Früh Morgens noch einmal ein Bad genommen. Der Wind ist unsrer Fahrt sehr ungünstig; die Wellen sind fast so hoch, wie bei unsrer ersten Anwesenheit, indessen kommen wir doch leidlich schnell vorwärts. Mittag- d Abendessen wie Thee nehmen wir auf der Sandal gemeinsam ein; um ½ 10 Uhr etwa legen wir an der Insel Serra an, wo wir bis etwas vor Sonnenaufgang liegen bleiben. Freitag d 2ten August 1844 . Schon um ½ 9 Uhr etwa gelangen wir zu der Felsengrotte bei Abahuda und sehen an der Insel Schatani die Barken d Zelte der lang erwarteten Militärexpedition liegen. Keine Briefe, aber zwei Barken können wir bekommen, wenn sie in Wadi Halfa ausgeladen haben. Leps und Ab machen dem Führer der Expedition, einem alten Aga einen Besuch. Wir erhalten unterdessen e Brief aus Assuan v Franke , der wüthend ist, daß er s Sachen dort nicht herausbekommen kann; er droht, dort zu bleiben, bis wir kommen. Um 10 Uhr etwa od etwas später langen wir glücklich vor Abusimbel an. Unsere ganz kleine Barke wird abgelohnt; eine der andren hier behalten d die dritte mit Jussuf nach Assuan geschickt, wo sie ohnedieß hin will; er muß uns dort fouragieren d nach Briefen sehen; etwa bei Derr erwarten wir ihn zurück; unsre neuen Barken denken wir mit 5-6 Tagen hier haben zu können. - Nachm um 4 Uhr etwa reist Jussuf ab, nachdem er noch e Brief v Ernst an Franke mitgenommen hat, wenn er denselben noch in Assuan treffen sollte.- Ich bette mich außerhalb des Tempels, weil d Luft darin mir so stickig ist d so schaue ich gerade nieder auf die breite Nilfläche, die flache Insel gegenüber, d auf die barocken aber unschönen Bergformen drüben. Abends wie gewöhnlich gebadet; das Wasser ist dick wie Chokolade. - Nach dem Thee einmal wieder Schach mit Abeken . - Sonnabend d 3ten Aug 1844 . Alle Andern fuhren heut früh nach d Grotte von Abahuda d den andern Felsengemächern hinüber d ich bleibe d Tag hier allein. Ich trage das Pyrfeld v Es Soma auf d fange die Situation v Sese an. Abends kehren die Andern zurück d bringen d Nachricht, daß Franke 6 Tage nach s geschriebnen Briefe nach Kenna abgereist sein soll. Ich glaube, wir können unsere Barken von Wadi Halfa bald erwarten, mir ist es ziemlich gleichgültig, aber der Aufenthalt hier ist nicht so sehr behaglich. - Man bringt mir heute Abend von d gegenüberliegenden Ufer aus e Garten Weintrauben mit, die mir sehr wohl schmecken. - Abends Bad. Sonntag d 4ten Aug 1844 . Früh gebadet, dann Tagebuch geschrieben. - Vorm schreibe ich am Briefe an Stürmer weiter d lese Nachm draußen auf meinem Lager liegend in Göthes Tasso, an dem ich mich wieder ungemein erfreue; Abends Bad. Montag d 5ten Aug 1844 . Elisabeth s Geburtstag. Gebe ihr Gott Gesundheit d festen Muth, das Gute d Rechte zu thun d zu schaffen. Ich stehe vor der Sonne auf, d bewundre deren köstliches Emporsteigen während der stillsten Morgenluft. - Ich arbeite den Plan und Grundriß des Tempels v Sese fertig; sonst nichts Bemerkenswerthes. Dienstag d 6ten Aug 1844 . Pläne der Tempel v Sedigna d Amara ausgearbeitet, im Tasso Einiges gelesen. - Es hält schwer, hier unsern Unterhalt zu bekommen; Alles ist theuer d keiner will etwas herausgeben; unser Soldat scheint nicht der gewandteste. Abends Bad. Mittwoch d 7ten Aug 1844 . Früh Bad, weil ich mich trotz der Hitze entschlossen habe, fernerhin im Tempel zu wohnen d zu schlafen, was ich bisher nicht gethan. Angenehm ist es indessen nicht; es ist darin 26° Hitze d die Luft immer stickig. Man schwitzt des Nachts ganz verzweifelt. - Es findet sich noch Arbeit genug hier; am Fuß des Kolosses v großen Tempel ist e sehr alte griech Inschr neu gefunden aus d Zeit des Psammetich , die Ab schon lange gesucht hatte. Ich arbeite ruhig an m Ausführungen v Solib weiter. Abends Bad. Der Nil wächst jetzt in d ruhigen Wetter sehr stark. Donnerstag d 8ten Aug 1844 . In der vergangenen Nacht sind endlich unsre Barken v Wadi Halfa angekommen; 2 sehr große Biester. Vor- u Nachm Verhandlung mit den 2 Reis wegen des Preises d der Fahrt. Endlich versteht sich der Reis der kleineren Barke unser Gebot anzunehmen, was auf 1500 P pro Monat lautet; der Andre, dem Katschak v Assuan gehörig senkt ab. Morgens d Abends wieder gebadet, was jetzt, wo unser Ufer sehr steil wird d fast aufhört, schwierig d wenig angenehm wird. Gegen Abend Besuch beim großen Tempel, wo ich die Arbeiten unsrer Ausgräber besichtige. Freitag d 9ten Aug 1844 . Früh werden unsere Kisten aus d kl Transportbarke auf die große gepackt auf der wir uns, da wir keine kleinere Dahabie bekommen können, wieder sehr zus pressen müssen. Ich werde heut auch mit meinem Blatte v Solib fertig, d habe Nubien soweit nachgearbeitet. Nachm klatsche ich die große kürzlich ausgegrabene Steele neben dem nördl Koloß des gr Tempels ab d besuche d Tempel im Innern noch einmal. Abends Bad an einer andern d besseren Stelle. Sonnabend d 10ten Aug 1844 . Vorm zeichne ich nach Leps Aufnahme den Plan eines kleinen Schlößchens von der Insel Mirni oberhalb G Barkal auf d mach hiermit den Beschluß meiner Arbeiten in Abusimbel . Hoffentlich kommen wir morgen früh zum Aufbruch v hier. Heute Morgen Bad, wobei der Südwind einmal wieder erstaunlich kalt blies, das erstemal in diesem Sommer, daß ich fror. - Die Anderen werden gleichfalls heut fertig. Herrliche Farben beim Sonnenuntergang. Ich lese am Nachm Carsten Niebuhr s Leben v s Sohn, eine schöne d erbauliche Lektüre. Sonntag d 11ten Aug 1844 . Die Barke war heut ganz früh auf d andre Seite gefahren, um den Moh el Fakir mit den Eseln zu Lande voraus zu senden; da sie erst sehr spät wieder kamen, konnten wir nicht früher als 10 Uhr zur Abfahrt kommen; die Barke ist stickend voll, aber doch sind wir 6 dabei leidlich placirt; nur wenn Jussuf kommt, weiß ich in d That nicht wie es gehen soll. Mit Wind d Strom schnell bei dem herrlichsten Wetter abwärts getrieben, gelangten wir schon um 3 Uhr etwa der Feste Ibrim gegenüber bei e Dorfe an, wo wir einen kl Hammel für 14 p pressen mußten. Hier fiel uns wieder die Tracht der Weiber recht auf, von Fern in ihren langen faltigen schlappenden Gewändern d ihrer Haartour Engeln nicht unähnlich d sehr malerisch, in der Nähe eher häßlich d schmierig wie Hexen, chinesischer Augenschnitt; die Augen mit feinen Haarstreifchen überdeckt, wozw sie durchsehen; alle in langen Hosen. - Von hier fuhren wir noch einmal nach den Felsen v Ibrim d besuchten die Grotten, wo Leps noch eine kopt Inschr abklatschte d andre Sachen revidirte. - Von hier ging es abwärts bis nach Ellesieh wo wir bei dessen freundlichen d üppigen Palmen mit Sonnenuntergang anlangten. - Hitze heut 30°. - Montag d 12ten Aug 1844 . Heut früh wird nach d Grotte v Ellesieh gewandert; ich bleibe nur einen Augenblick dort d zeichne dann nahe dabei eine kl Skizze, die Andern zeichnen in der Grotte. Um 11 Uhr gehe ich nach d Barke zurück, die köstlichen Palmen bewundernd, die mit ihren gelben d rothen Früchten schwer behangen sind. - Gruppen v Weibern neben den Ziegen d Hammelheerden im Schatten umhersitzend. - Um Mittag werden die Andern fertig. Nach d Essen wird unsre Barke langsam wieder stromauf gezogen, weil sich auf d andern (linken) Ufer, hinter dem Dorfe Anibe , schräg über den Bergen der Festung Jbrim ein Grab befinden soll. Um 2 Uhr etwa fuhren wir v Ellesie ab, wurden auf d Wege noch aufgehalten durch d Ankauf v Kaffee d Reis, was uns schon lange mangelte, d die wir nun noch vor Jussuf s Ankunft, v einem Schiffer einhandelten. Etwa um ½ 5 Uhr langten wir vor Anibe an d gingen dann zu dem etwa ½ Stunde entfernten Berge, wohin Leps d Max schon voraus geritten waren. Hier fanden wir ein scharmantes noch in Farben wohlerhaltenes Grab aus d Zeit Ramses IV. , was uns nun doch wieder Aufenthalt verursacht. Heute konnte dabei nichts Wesentliches gethan werden; am Abend badeten wir uns noch, obgl das Ufer dafür sehr ungünstig war. - Dienstag d 13ten Aug 1844 . Heut früh wird nach d Grabe aufgebrochen. Nach d Aufmessen zeichne ich heut eine Wand. Mittag essen wir dort. Es ist sehr heiß in dem Kefterchen, der Schweiß tropft unaufhaltsam herab. Angenehmes Mittagschläfchen unter einem herabgestürzten Felsblocke. Abends gebadet. - Mittwoch d 14ten Aug 1844 . Heut Mittag werden wir mit dem Grabe soweit fertig, daß Alles gezeichnet u auch einiges Wenige daraus gemalt ist. Damit lassen wir es bewenden; ich mit Ab reite voran nach d Barke, dann kommen die Andern nach, d wir stoßen bald von dem Dörfchen Anibe ab. Nun geht es in etwa 2 Stunden bis Derr , wo wir ohnweit des Sykomorenhauses vom früheren Mudir ebenfalls vor e prächtigen Baume, der einen Sitzplatz vor s Hause beschattet, anhalten; - Während L d Ab einen Besuch bei dem 66 sohnigen Hassan Kaschef machen, gehen wir Andern zum nahen Tempel. Wir haben etwa 1½ Tag Arbeit hier, ich eigentlich gar keine; d da will ich denn morgen Dieß d Jenes zeichnen. Heut Abend wieder Bad etwas weiter hinauf. Derr scheint mir eine wohlhabende d bevölkerte Stadt zu sein, die bedeutendste in ganz Nubien . Die Männer in ihren stattlichen weißen oder hellblauen langen Gewändern d Turbanen sehen schön d anständig aus; d bilden zus kauernd d gruppenweis im Kreise umhersitzend höchst malerische Bilder. Dabei ist d Stadt Derr selbst voll malerischer Effekte, fast jeder Punkt, wo man hinsieht. Köstlich ist eine früher nicht gesehene große Sykomore mitten in d Stadt vor dem Hause des Kaschef, was neben der Moschee gelegen, gar sauber nd interressant erscheint. - Heut Abend kühl d sehr windig. Donnerstag d 15ten Aug 1844 . Heut Vorm zeichne ich 3 Skizzen in der Stadt, während die Andern im Tempel arbeiten. - Zum Mittag schickt uns d Kaschef Brod d e Hammel. - Sehr windig. - Jussuf ist immer noch nicht da. - Nachmittag wieder skizzirt, denn Derr bietet dazu unerschöpflichen Stoff. Ich durchwandle dabei zugl den flußabwärts gelegenen Stadttheil d kehre über den Tempel zurück, woselbst die Andern bis Sonnenuntergang mit ihren Arbeiten zu Stande kommen. Gemeinschaftlich zur Barke zurück d dann gebadet. Bei Licht einmal wieder Göthe s Röm Elegien gelesen. - Freitag d 16ten Aug 1844 . Früh noch 2 Skizzen von dem Haus des Kaschef d einen edlen Aufgang zur Moschee gezeichnet. Dann zur Barke zurück, wo inzwischen Jussuf angekommen ist d außer allen nöthigen Vorräthen v Reis, Zucker, Rosinen, Salz, Brod, auch Tabak nd was das Wichtigste ist, Zeitungen d Briefe die Menge mitgebracht hat. Ich empfing dabei nur 1 Brief v Heinrich vom 25 Juni mit e Einlage v George nebst meinem Zeitungsbericht; der 8 Tage früher abgeschickte Brief v Mutter d Elis ist leider ! nicht dabei; ich hoffe er kommt später nach. Gott sei Dank, Alles ist wohl auf; nun ging es an ein allseitiges Lesen d Erzählen! Dazwischen ward v Derr abgefahren d nach 1 Stunde wieder vor Amada (etwa um ½ 11 Uhr) gelandet, ohne es viel zu beachten. Ja, Briefe d Zeitungen währten so lange, daß wir erst um 4 Uhr etwa dazu kamen, zum Tempel hinaufzugehen, wo noch Einiges zum Zeichnen ausgesucht wurde, womit die Andern anfingen, während ich mich am Anblick der langen Koruskoer Bergreihe ergötzte, auf die man v hier hinabsieht, sie auch aus d Tempel ein wenig skizzirte. - Der Tempel von Amada aus d Zeit des Amenophis ist ein Muster v Schönheit d Sauberkeit der Hierogl d Darstellungen. Die Malerei ist mit unglaublicher Sorgsamkeit d Mühe ausgeführt. Auf d feinen Sandstein ist noch ein leiser Gipsüberstrich, auf dem, wie gewöhnlich die Farben aufgetragen, d im Innern meistentheils noch vortrefflich erhalten sind. - Da mir d Ufer zu schlecht ist (mit Schneidegras bewachsen), so bade ich mich heut nicht. Abends liest Leps von seinen 36 empfangenen Briefen noch manches vor, auch wird in d Zeitungen gestöbert, um 10 Uhr zu Bett. - - Sonnabend d 17ten Aug 1844 . Ich lese am Morgen, der jetzt schon kühl d luftig zu nennen ist, empfangene Staatszeitungen v Januar (!); wir haben überhaupt nur die Zeitungen bis in den März d J erhalten. Dann Schreiben dieses Tagebuches. - Um 11 Uhr etwa werden die Zeichner im Tempel fertig d um Mittag fahren wir von Amada in etwa 1 ½ Stunde nach unserm altbekannten Korosko . Auf meinen Vorschlag beschließen wir den morgenden Sonntag noch hier zu feiern d damit zugl den Geburtstag v Abeken , der freilich erst auf den 19ten übermorgen fällt. Nachdem wir etwas weiter oberhalb noch die Höhen aufgeschwemmten Bodens über dem Nilspiegel nivellirt hatten (etwa 31 Fuß über d höchsten Nilstand) befestigen wir unsre Barken bei denselben Palmen, wo damals unser Lager stand. Eigenthümliche aber erfreuliche Erinnerungen tauchten bei Jedem auf. Die Palmen glänzten jetzt in goldnen d dunkelpurpurrothen Früchten. Eine quer sich in d Land ziehende Schlantz die damals wenig Wasser hatte, diente uns jetzt, mit dem Flusse verbunden, zu einem trefflichen Badeplatze. - Noch Mittag 32° Wärme im Schatten. Sonntag d 18ten August 1844 . Am Vorm mache ich e kl Spatziergang auf das einsame Gebirge; Zeitungen gelesen d viel nach Hause gedacht. Nachm gegen Abend e Spatziergang gemeinsam wo wir bis zum Brunnen in d Wüste (¼ Stunde) gehen wollten; aber Leps d ich bleiben wegen geognostischer Untersuchungen zurück; wir nivellirten wiederum Schlamm d Geröllschichten, was uns bis nach Sonnenuntergang aufhielt. In frühesten Zeiten muß durch dieses Thal sich ein Stromarm geworfen haben, wodurch diese Ablagerungen entstanden sind. - Nach diesen Untersuchungen Bad d dann ein festliches Abendessen, Freund Abeken zu Ehren. Nach Tisch wurden unsre vorjährigen Weihnachtsstücke d sonstigen Poesien vorgetragen, was uns bis 10 Uhr zus hielt. Dann fuhren wir, oder vielmehr schon um ½ 9 Uhr Abends ab, d mochten etwa um ½ 12 Uhr vor Sebua anlangen. Montag d 19ten Aug 1844 . Abeken s Geburtstag. Früh hinauf zum Tempel, wo wir auffallender Weise den schon vorgestern vorausgeschickten Koch Syrian d unsere Soldaten, die hier ausgraben sollten, nicht vorfinden. Es werden Menschen zus gebracht und der Eingang geöffnet auch noch den Ramses begonnen zu graben. Ernst d Georgi arbeiten sowie Ab im Schwitzkasten, wo ich mich aber nicht hineinbegebe. - Leps macht Sprachstudien mit einem Bishari (Plural Bishariin ), den er von Korosko mitgenommen. Der Tag ist heut wolkig, wie gestern, aber meist sehr schwül. 32 ½ ° Hitze um 2 Uhr Nachm . - Von ½ 5 Uhr ab zeichne ich wieder an einem Tableau des ersten Pylonthors, was ich Georgi abgenommen habe. Dienstag d 20ten Aug 1844 . Heut ist der Jahrestag meiner Abreise v Berlin , die nun schon 2 Jahre her ist. Gott wolle mich ferner wie bisher in seinen gnädigen Schutz nehmen; mit innigem Dank schaue ich auf die verflossene Zeit zurück. Ferner ist heut der Geburtstag meines lieben Freundes Stürmer , dessen Gedächtnis ich feiere, indem ich am Abend den schon in Semne angefangenen Brief an ihn vollende. Morgens zeichne ich im Tempel d gehe etwa um ½ 11 Uhr zur Barke, wo ich mich viel mit Zeitungslesen beschäftige. Nachm besucht uns ein vorbeifahrender Kaufmann, Namens Dimitrius , der mit Gütern nach Dongola d Kartum gehen will. Er meldet uns, daß ein Briefpäckchen für uns in Assuan angekommen ist 2 Tage nach Jussuf s Abreise v dort. - Bad v d Barke aus. Ich war heut wieder in den heißen Kammern des Tempels. Die Temperatur draußten war 27° im Schatten; inwendig nur 28°; trotzdem floß der Schweiß in Strömen vom Körper.- Ich habe vergessen zu erwähnen, daß gestern Ibr Aga mit unsrer Steinbarke glücklich zu uns gestoßen ist, nachdem er alle Catarakten glücklich passirt hat. Von Semne brachte er nur einen Theil der einen Steele mit; das Einladen dieser Stücke hatte aber solche Schwierigkeiten, daß sie es aufgeben mußten zumal 2 Mann dabei verunglückt waren, indem der Eine den Arm, der andre das Bein dabei gebrochen haben. - Mittwoch d 21ten Aug 1844 . Bis Mittag werden die Zeichner mit ihren Arbeiten fertig; ich schreibe unterdessen einen Brief an Heinrich . Am Nachm gehe ich mit Leps noch einmal zum Tempel; auch finden wir in d Umgegend eine Steele d andre Felsinschriften. Wir kriechen noch einmal in d Tempel d constatiren e Streitpunkt über Einschiebung der Fig des Königs zwischen Götterdarstellungen; dann noch Ausmessen der bis dahin ausgegrabenen Ramses kinder; nachher Bad; d nach d Abendessen fahren wir von Sebua ab bis beinah gegen 10 Uhr, ohne jedoch bei heftigem Gegenwind viel vorwärts zu kommen. - Donnerstag d 22ten Aug 1844 . Mit Sonnenaufgang geht das Weitertreiben an. Um 9 Uhr erhebt sich sehr heftiger Wind, so daß wir nur langsam fortrücken; um ½ 11 Uhr aber erreichen wir den Tempel v Dakke ; die Häusergruppen, die in d Nähe desselben liegen werden eigentlich unter dem Namen des Dorfes Birbe begriffen; das Dorf Dakke liegt auf d rechten Ufer. Dieser Tempel mit s vollständigen aber unbeschriebnen Pylonen (worauf jedoch viele griech Proskynemata befinden) ist einer der freundlichsten in Nubien . Ich freute mich wieder über die höchst saubre d genaue Zusfügung der Quadern d betrachtete mit Aufmerksamkeit die reichen koptischen Malereien, womit die Wände der Halle übertüncht sind. Es fand sich nur wenig hier zu zeichnen; ich machte am Nachm eine Expedition über die Schutthügel, die vor dem Tempel sich am Ufer hinziehen; sie sind nicht unbedeutend; es fanden sich Säulenstücke, auch eine halbe römische Statue nd manche Gebäude Grundrisse in Nilziegel wie massiv vor. - Mit Sonnenuntergang zur Barke zurück; wir fahren am Abend noch auf das andre Ufer hinüber, wo (nur wenig flußaufwärts v T zu Dakke ) die schwarzen Mauern eines Festungsquarrée’s emporragten. Vorm beginne ich einen Allgemeinen Brief nach Hause. Freitag d 23ten Aug 1844 . Heut früh Besichtigung der Ruinen, bei denen das Dorf Kuban liegt. Wir fanden eine alte wohlgebaute starke Umfassungsmauer v schw Nilziegeln mit vielfachen Verstärkunspfeilern versehen. Der innere Raum voller Schutthügel worunter einzelne Hieroglyphen Stücke auch Säulenreste. An d südöstl Ecke außerhalb fanden sich bedeutende Blöcke d eine Steele die auf d Zeit des Ramses deutete. Ein wenig weiter südl Überreste einesTempels, wo auf einer kauernden Statue der Name Amenophis , d eine Steele der 12ten Dyn mit d Namen des Amenemha befindlich war. Noch weiter südl jenseit des Dorfes fand sich auf d Felshöhe noch ein Tempel, jedoch zum größtentheil abgetragen; der vordere Theil schien eine halb geschlossene Halle mit darauf gesetzten Säulen gewesen zu sein. Ich machte mich an die Aufnahme dieser wichtigen Lokalitäten nd kam in etwa 2 Stunden damit zu Stande. Dann fuhren wir weiter nd besichtigten ein wenig weiter abwärts in Chirbe (linkes Ufer) gleichfalls ein altes Festungsquarrée, ähnlich dem obigen, worin gleichfalls sich Säulenreste jedoch unbeschrieben d unvollendet zeigten; der Tempel schien hauptsächlich aus Nilerde gebaut gewesen zu sein. Der Wind ist heut wieder warm heftig d erschwert unser Hinabfahren sehr. Jetzt um 11 Uhr etwa landen wir bei Coslamne (linkes Ufer, auch Costamle oder Coschtabne genannt) wo sich Ruinen finden sollen. - Trotz eifriger Nachsuchungen in d bei dem Dorfe konnten wir keinen beschriebenen Stein finden; ein gebauter alter Quaie, der hier ist, stand unter Wasser. Dagegen besuchte ich etwas landeinwärts einen ausgedehnten Kirchhof, auf dem eine zerfallene kopt Kirche befindlich; dann ging ich Leps d Ab nach, die das Ufer stromab revidirten. Dieses ging bald hinter dem Dorf in d Wüste über, die mit ihrem Hochplateau hart an d Fluß rückte; gewaltige Sandmassen bildeten eine grade Linie v d Gipfel bis in d Fluß hinunter; oben fanden sich Steinbrüche, auch an einer Stelle eine hierogl Inschrift ohne besondres Interesse. Ermüdet kam ich zu e einsamen kl Sykomore, worunter e Wassertopf. Hier setzten wir 3 uns nieder, um die Barke zu erwarten, die auch bald mit vollem Segel angeschossen kam; es war ihr aber des widrigen Windes wegen sehr schwer, an unserm Ufer zu landen d sie konnte es erst weit unten bewerkstelligen; so wanderten wir wohl noch eine gute Viertelstunde durch Sand in d Mittagshitze. Nach d Mittagsessen etwa um 2 Uhr kamen wir an dem Dörfchen vor dem Tempel v Girsche oder Gerf Hussin an. Nach d Asserkaffee machen wir uns hinauf in denselben. Er ist mir nie erfreulich gewesen; sehr dunkel d zerstört, sind die Pfeilerkolosse so plump, daß sie einen widerlichen Anblick gewähren; der Tempel erscheint wie eine Vorburg zum Temp v Abusimbel , mit dem er viel Ähnlichkeit in d Anlage hat. Ich hatte das Pech, durch e Fehltritt darin mir d Fuß umzuknicken, was mir heut Abend fatale Schmerzen verursachte. L , A d ich besahen nach Anstellung der Zeichner noch eine kopt Kirche, die ganz in d Nähe; die Seitenschiffe scheinen mit e Kreuzgewölbe ohne Grate versehen zu sein; sie war wie gewöhnl aus ungebrannten Nilziegeln auf massivem Unterbau. - Sonnabend d 24ten Aug 1844 . Heut Vorm fuhren wir, während die Anderen im Tempel zeichneten auf die andre Flußseite, wo eine merkwürdige neu gebaute alte Stadt befindlich, Namens Sabaguru . Wir fanden sie wahrsch aus kopt arabischer Zeit; der Haupttheil war mit massigen Mauern eingefaßt, die sich den steilen Berggrad hinaufzogen d denen rechts nd links noch bedeutende Stadttheile anlagen. Die Häuser scheinen fast alle gewölbt gewesen mit Tonnengewölben, aus vielen rohen Bruchsteinen d Nilziegel gefertigt; die Besichtigung wurde mir mit meinem verstauchten Fuß ein wenig sauer. - Nach d andern Ufer zurückgekehrt, zeichnete ich noch meinen aufgenommenen Plan v d Ruinen bei Kuban auf. Der Tag ist heut viel windstiller als letzte Zeit d darum auch heiß zu nennen. Nachdem heut noch eine hockende Statue eines Ramses Prinzen in unsre Steinbarke eingepackt ist, geht diese mit Ibr Aga voran bis Kalabsche . Am Nachm gehe ich noch einmal zum Tempel hinauf; unsre Zeichner werden fertig d nach dem Bade d Abendessen fahren wir in schönem Mondschein um 7 Uhr von Girsche (auch Kisch auf berberisch genannt) ab, d landen um 9 Uhr am Tempel v Dandur an, dessen hohe Terrasse uns schon v fern entgegen glänzte. Ich ging mit Ab d Georgi noch hinauf d um 10 Uhr zu Bett. - Sonntag d 25ten Aug 1844 . Heut Vorm beschäftige ich mich mit Durchsicht meiner alten Briefe d am Nachm meist mit Lesen v Zeitungen. Auch mache ich einen Besuch im Tempel, gegen Abend einen kl Spatziergang am Flußufer entlang. - Zum Abendessen wurden 2 Flaschen Wein spendirt, zu Ehren Bunsen s dessen Geburtstag heut ist. - Montag d 26ten Aug 1844 . Bis Mittag od vielmehr bis 11 Uhr werden die Zeichner im Tempel fertig d kurz darauf fahren wir von Dandur ab gen Kalabsche . Vorher wird noch ein erquickliches Bad genommen. Ich bin seit Abusimbel meist unbeschäftigt d lese daher viel Zeitungen; zum Briefschreiben habe ich nicht rechte Energie, ehe nicht die vermißten der Mutter eingelaufen sind. - Um 2 oder ½ 3 Uhr Ankunft in Kalabsche . Dieser Tempel, in dem man nicht e Schritt treten kann ohne über spitze Steintrümmer , macht in mir wieder dasselbe Bild der Wüstheit wie ehemals; die Malerei der beiden hinteren Kammerräume ist noch lebendig erhalten, d hat manche recht hübsche Muster in farbigem Ornament aufzuweisen. Der Tempel ist einem Gotte Maulis geweiht, der hier zum ersten d einzigen Male vorkommt. Der Bau selbst ist an Sauberkeit d Bedeutendheit ein Muster der Kaiserzeit zu nennen. Abend Bad d eine Parthie Schach mit Ab . - Dienstag d 27ten Aug 1844 . Am Vorm steige ich hinter d Tempel den Berg hinan d mustre die dahinterliegende v einer befestigten Mauer umgebene Stadt, die sich dort ausdehnt; ganz oben eine treffliche Aussicht über den v d Dorfe vorn umbauten Tempel d das ganze Nilthal. Dann revidire ich d Steinbrüche auf d Höhe d gelange in d nahen Thale zum Ramses Tempel in Bet Walli ; dessen hübsche Darstellungen in ihrer saubren d wohlerhaltenen Arbeit mir wieder auffallen. Ich verfolgte dann noch etwas d Thal ohne Spuren v Inschriften darin zu finden, d kehre dann zur Barke zurück. Nachm lese ich in Georgi ’s alter Geographie, was mich recht angenehm unterhält. Dann Bad d nach dem Essen 2 Parth Schach mit Ab . - Mittwoch, d 28ten Aug 1844 . Ich helfe heut den ganzen Tag abklatschen, da Leps in s näheren Tempelrevidierung noch manches Interressante findet. Abends wie gewöhnlich Bad; nach d Abendessen einmal wieder im Faust gelesen, während Ab d Georgi mit Ernst hinauf in d Tempel gegangen sind um s Wirkung beim Vollmondschein zu sehen. - Donnerstag, d 29ten Aug 1844 . Am Mittag endlich wird Leps mit seiner Revision des großen Tempels fertig d den Nachm beginnen die Zeichner den kleinen Tempel oder bed ualli (Haus des Heiligen genannt, wahrsch , weil eine kopt Kirche über d Vorraum erbaut war) womit sie morgen früh wohl zu Stande kommen werden. Ich klettre am Vorm noch einmal im großen Tempel herum, besehe die hinaufführenden Treppen nd oberen Kammern, d überzeuge mich immer mehr v d Wahrscheinlichkeit, daß die mehrfachen Umfassungsmauern dieses Tempels hauptsächlich zur Schützung d Vertheidigung desselben gedient haben mögen. Die umherliegende Stadt war ebenfalls befestigt, d so bildete der Tempelplatz gewissermaßen die Akropolis wohin sich die Hauptgarnison bequem zurückziehen d vertheidigen konnte. Im bed ualli war ich den Nachm ganz unthätig d erfreute mich der schönen d weiten Aussicht v oben; der Fluß windet sich zw d beiden Wüstenplateaus hin d Dom- wie Dattelpalmen bilden treffliche Gruppen hier d da an seinem Rande. Immer wieder die herrliche Vergoldung der östl Berge bei Sonnenuntergang bewundert. Hier in Kalabsche sind wir nun schon wieder in d gemäßigten Zone d der Wendekreis des Krebses ist überschritten. Abends Bad d nach dem Essen 3 Parth Schach mit Abeken . - Freitag, d 30ten Aug 1844 . Heut Vorm gegen 10 Uhr werden die Zeichner mit dem Felsentempel Bed Ualli fertig d wir richten unsern Weg nach Debot , was wir mit heftigem Nordwinde kämpfend, erst am Abend um 7 Uhr etwa erreichen. Wir kommen hier schon in die interress Gegend, wo der Strom in granitner Rinne eingeschlossen erscheint d schnelleren Laufes dahin eilt. Sonnabend d 31ten Aug 1844 . Früh mache ich einen Spatziergang hinter d Tempel in d Wüste , wo ich mir die dort befindlichen, freilich unbedeutenden Sandsteinbrüche ansehe, die wohl nur zu diesem einen Gebäude gedient haben mögen. Hier saß ich nun eine Weile einsam im Felsschatten d gedachte dankbaren Herzens Gottes d meines Schutzengels, meiner seel Julie . Dann kehrte ich z Tempel zurück d half im Abklatschen; da eigentlich nur eine Hauptkammer beschrieben ist, so wurden wir Alle bis gegen Mittag fertig u nachdem noch ein prächtiges Bad genommen war, stießen wir etwa um ½ 1 Uhr ab, um endlich der Grenze Nubien s Philae zuzusteuern. Um ½ 3 Uhr schon wurden wir rechts der an der Mitte des steil aufsteigenden Felsens angeklebten alten Moschee, weiß angestrichen, ansichtig, dann winkte uns der luftige röm Egypt Tempel auf d Insel selbst entgegen. Noch eine Wendung, so sehen wir die Pylone , den spitzen kl Obelisken am Quai d die daran stoßenden Säulenhallen, der Felsen vorn, d der ganze grüne Palmenkranz lag vor uns. An der alten wohlbekannten Terrasse ward gelandet d wohl waren wir innerlich dankbar d glücklich über die wohlverbrachte Reise. Leps mit Jussuf machten heut Nachm noch nach Assuan wegen Geld, Brief etc.; ich durchchstrich mit Ab die Insel, d wir erfreuten uns des mannigfaltigen Schönen was die Farben der funkenden Sonne noch schöner machten. Auf d Terrasse oben ward dann unser Abendbrod genossen d damit der Tag seiner Krone nicht entbehren möchte, so kam Leps aus Assuan früher zurück als ich geglaubt hatte, d brachte mir den ersehnten Brief der Mutter, mit Einlagen von Elis d Freund Stürmer , die ersteren v 15ten d 18ten Juni d J , das war mir denn eine große herzliche Freude, die mir lange den Schlaf in d Nacht verjagte. - Vor d Essen gebadet. - Sonntag, den 1ten Sept 1844 . Ich reite heut früh mit Ernst d Jussuf nach Assuan , um mehrere von unsern dort in e Magazin zurückgelassenen Sachen zu holen. Interr Weg neben der alten langen Mauer hin zwischen den Granitblöcken d Felsmassen, die mit unzähligen Steelen bedeckt sind. Näher an Assuan ragen die vielen alten Gräber mit ihren Thürmchen d Kuppelchen aus d sarazenischen Zeit, oft hoch die Bergrücken bekrönend, ungemein malerisch empor, nun durchritten wir den Kirchhof selbst mit seinen kufischen Denksteinen kamen dann durch die Ruinenstadt d endlich nach 5/4 Stunden in d eigentliche heutige Stadt. Im Hofe unsres Magazins fanden wir unsern abgesetzten Mudir v Derr ( Sebib Effendi ), der uns trübselig aber freundlich aufnahm; da der Schlüssel zum Cabinet nicht bald gefunden werden konnte machten wir e Spaziergang über d Bazar, der freilich nicht reich ist; stoßen auf d Straße bei einem Caffeeschenker d erreichten unsre Schischa, kauften Kleinigkeiten ein, besahen eine Barke, d gingen dann zu dem v uns selbst eröffneten Magazin zurück. Auf d Wege begrüßten wir noch Emin Pascha , der abgerufen v Kartum auf d Durchreise hier lag. Nach dem Aussuchen der Sachen speisten wir noch etwas zum Mittag, was v unsrem Ibr Berberi , der hier wohnt, zurecht gemacht war, d traten etwa um 2 Uhr unsren Rückritt nach Philae an.- Vor der Überfahrt kehrten wir noch bei unsrem früheren Reis Mohamet , der jetzt Kataraktenreis geworden war, ein d tranken Kaffee d rauchten; um 4 Uhr etwa kamen wir wieder auf d Terrasse an. Dann noch mit Leps in d Tempeln herumgegangen; am Abend zur Feier unsrer Ankunft Roth- d Rheinwein getrunken d die Gesundheit der Unsren ausgebracht. Dann ziehe ich mich bald zurück auf mein Lager, um meine Briefe noch einmal zu lesen, d dieses Tagebuch bis hierher zu ergänzen, was schon 3 Tage ruhte. - Wie gewöhnlich vor d Essen auch heut ein Bad. Montag d 2ten Sept 1844 . Ich zeichne den Tag über an Kapitälen des Säulenhofes vom großen Tempel, die ich in Farbe ausführen will. Abends den Brief an Freund Stürmer beendet. - Dienstag d 3ten September 1844 . Ferneres Aufzeichnen sowie Malen des einen der Kapitäler. Bad d Abends wieder etwas Brief geschrieben. Mittwoch d 4ten Sept 1844 . Geburtstag meines treuen Freundes Carl sowie v H Martin . Ich fahre fort im Malen meiner Kapitäler der großen Säulenhalle v großen Tempel. Abends Bad, wie alle Tage. Nach d Essen am allgem Briefe fortgefahren. Donnerstag d 5ten Sept 1844 . Ich beende die angefangenen 5 Kapitäler d beginne ein neues vom Hathortempel im ersten Hofe. Abends nach d Essen Besuch bei Abeken abgestattet, der sich in den Tempel gebettet hat. Wir haben heut eine Diebstahlsgeschichte mit einem unsrer Schiffer, der Ab 2 rth. d von Leps schon in Kalabsche e Geldbörse mit etwa 300 p gestohlen hat, was mit diesen 2 rth zugl herauskommt. Der Kerl wurde gebunden d nachher durch Ibr Aga nach Assuan abgeführt. - Freitag d 6ten Sept 1844 . Vorm im Hathortempel am Kapitäl weitergezeichnet; Nachm mit Leps wegen Abnahme eines Kapitäls gesprochen, was wir zur Sammlung mitnehmen wollen. Ab hat heut in Assuan eine Barke besichtigt, da er die Idee hat, mit voraus nach Theben zu gehen. Abends Briefschreiben fortgefahren. - Sonnabend, d 7ten Sept 1844 . Den großen Theil des Tages habe ich mit Beaufsichtigung der Arbeiten des mitzunehmenden Kapitäls zu thun, nur am Nachm komme ich ein wenig zum Weiterzeichnen an dem angefangenen Typhonskapitäl. Abends wieder etwas Brief geschrieben. Sonntag d 8ten Sept 1844 . Auch heut meist den Abbruch des Kapitäls beaufsichtigt, der langsam d schwierig v Statten geht. Den Brief an Mutter geschrieben. Abeken hat heut wirklich eine Barke für monatlich 900 p genommen, mit der er am nächsten Freitag oder etwas später nach Theben vorangehen will. Montag, den 9ten September 1844 . Das Einreißen der Blöcke über dem Kapitäl hat s Fortgang, wobei jedoch heut leider 2 Blöcke desselben beschädigt werden. Nachm zeichne ich dieses Kapitäl. Seit Mittag Besuch v Hekekim-Bey , der v d Smaragdenmine in der Wüste kommt, dem am Abend sein Begleiter, der Dr. Figari nachkommt. Sie essen bei uns Abendbrod d schlafen auf d Terrasse. Abends mache ich e Besuch b Abeken , der heut wegen fortdauernden Unwohlseins ein Brechmittel genommen, was jedoch nur abgeführt hat, wonach er sich jedoch schwach d angegriffen fühlt.- Der Nil ist jetzt etwas im Abnehmen begriffen. Dienstag d 10ten Sept 1844 . Unsere beiden Gäste bleiben noch den halben Vorm hier; ich führe den Dr. Figari im Temp umher d unterhalte mich recht wohl mit ihm. Ich fahre fort mit dem Zeichnen von Kapitälern. Am Abend beende ich meinen allgem Brief nach Hause. - Mittwoch d 11ten Sept 1844 . Die Arbeiten mit dem Abbruch des Palmkapitäls werden fortgesetzt; es wird heute dasselbe frei v d darüberliegenden Architraven nebst Decksteinen; auch wird mit dem Herabnehmen der einzelnen Stücke selbst begonnen; ich komme dabei wenig zum Zeichnen. Am Mittag liest Leps seinen Aufsatz über die Resultate der altägypt Reise an die Akad d Wiss vor, was ich am Abend für mich wiederhole. - Donnerstag d 12ten Sept 1844 . Alle Kapitälstücke werden abgehoben d am Nachm noch ein andrer Architrav von dem kl offnen Tempel beim Obelisk en mitnahmefähig gemacht; dabei fahre ich im Zeichnen d Ausmalen meiner Kapitäler fort. - Bad wie alle Tage.- Nach d Abendessen Besuch bei Abeken , mit dem ich bis ¼ 11Uhr plaudre. - Freitag, d 13ten Sept 1844 . Heut Vorm werden endlich sämtl Steine nach d Barke gebracht; ich klatsche den größeren Theil des Vorm Inschriften ab, und am Nachm schreibe ich eine griech Inschrift für Leps an Bökh ab. Morgen will uns Freund Abeken verlassen. Er scheint jetzt v seinem Unwohlsein wieder hergestellt. Sonnabend d 14ten Sept 1844 . Ich bringe den Tag mit Abklatschen der Inschriften hin. Gleich nach d Asserkaffee fährt Ab zur Barke durch die Katarakt en nach Assuan ab. - Abends lese ich e Brief v Leps an d König durch. - Sonntag d 15ten Sept 1844 . Heut früh nach 8 Uhr mache ich mit Leps d Georgi d Jussuf nach Assuan , wo Leps zuerst Geld erhebt, wir dann im Magazin Bücher auskramen, ein solennes Mittagsessen auf Ab ’s Barke in Elephantine , wo wir hinüberfahren einnehmen, d dann die Insel mit ihren Baulichkeiten besehen. Es ist dort ein ausgebreitetes Ruinenfeld, meist v gemischten Gebäuden; darunter aber finden wir e sitzende Granitstatue wahrsch aus Ramses Zeit, ein vollkommen granitnes Thor aus d Zeit v Alexander , wovon ich Einiges abklatsche d dann viele interress Steine im Quai von Amenophis I d III, Ramses pp. Den Nilmesser suchten wir vergebens. Über den Bäumen, wo man hinabstieg, drehte sich jetzt das Wasserrad einer Sakie. Manche Belustigung mit Mädchen d nackten Buben, die uns kleine Antiquitäten anboten d bakschisch verlangten. Dann wieder nach Assuan hinübergefahren d eine bedeutende Sklavenkaravane gemustert die unter unsren wohlbekannten Palmen lagerte. Es waren wohl 50 Knaben d Mädchen, fast sämt lich schwarze aus Darfur , hübsche d wohlgewachene Wesen; aber nur etwa 4 Abyssinier; die doch den zuerst dort gesehenen an Schönheit sehr nachstanden. Dann nahmen wir Abschied von Abeken , der morgen von Assuan aufbricht, d kamen im Dunkeln etwa um 7 Uhr wieder auf Philae an, eine recht gelungene Parthie, - Es war heut sehr heiß. Montag d 16ten Sept 1844 . Fast den ganzen Tag beschäftige ich mich mit dem Nehmen v Abdrücken. 2 mal gebadet. Heut Vorm ist Ab v Assuan abgereist. Dienstag d 17ten Sept 1844 . Ich zeichne heut an Säulendetails der langen Säulenhalle. Abends beginnt jetzt wieder prächtiger Mondschein. Mittwoch d18ten Sept 1844 . Vormittag an meinem Blatt der Säulendetails fortgezeichnet, am Nachm Parthey ’s Plan v Philae revidirt. Wir haben immer noch ziemlich große Hitze. Um Mittag 3 Uhr in m Cajüte 29 ½°. Fliegen d Mücken peinigen jetzt so sehr, daß ich meine Muskatiäre aufgemacht habe, unter der die Wärme freilich noch größer ist. - Der Tag sehr windig. Donnerstag d 19ten Sept 1844 . Am Vorm klatsche ich ab d am Nachm zeichne ich wieder trotz des heftigen Windes an d Säulendetails. Am Mitt Besuch v e Bey mit s Unteroffizieren v einer Compagnie Sold , die in Assuan liegt, um nach d Sudan hinaufzugehen. - Seit 3 Tagen viel in Robinson ’s Palästina gelesen. - Freitag d 20ten Sept 1844 . Ich schreibe heut für Leps e kl Aufsatz ab u beende dann die Revision des Parthey schen Planes v Philae . Am Nachm mit Leps auf d Insel umhergestiegen. Sonnabend d 21ten Sep 1844 . Ich mache wieder e kl Arbeit für Leps d klatsche dann ab. Am Abend beende ich d Brief an Heinrich d fange einen an Dr. Schreiber in Alex an. Beim Essen wird e Flasche Wein der lieben Mutter zu Ehren getrunken, deren Geburtstag nicht vergessen ward. Sonntag d 22ten Sept 1844 . Vorm beschäftigt mich zuvörderst das Einpacken unsrer großen Briefexpedition; dann vollende ich den Schreiber schen Brief, d helfe nachher bei dem Einpacken d Notiren der Abdrücke; dieß hält bis Mittag auf d Leps , der mit d Steinbarke d Jussuf nach Assuan wollte, verschiebt es bis morgen. Am Nachm machen wir e kl Parthie zur Insel Bige , wo e gr Tempel gestanden haben muß, von dem jedoch nur noch 1 Thor d 2 Säulen stehen; mehrere verstümmelte Statuen d Altäre ragen aus dem Schutt, der zum Theil mit heutigen Hütten überbaut ist. Dann fahren wir noch e wenig an d felsigen Küste der Insel entlang, genießen einen malerischen vergoldeten Blick auf Philae d das andre Ufer d kehren dann zu unsrem Badeplatze zurück. Abends lange bei köstl Mondsch auf unsrer Terrasse gesessen d über die Richtung jetziger Kunst geplaudert. - Montag d 23ten Sept 1844 . Heut geht Leps mit Jussuf nach Assuan mit der Steinbarke durch die Katarakt en. Letzterer fährt mit derselben am Nachm weiter gen Cairo und nimmt die Briefexpedition mit. Leps miethet in Assuan eine Barke für 800 p Monatlich; dann untersucht er mit Max die Steelen auf dem Wege. Ich lese heut in d alten Briefen und mache 2 Skizzen von der Insel. Wir warten mit d Abendessen auf Leps , der erst spät zurückkommt. Der Tag ist sehr warm