Taschenbuch für die gesammte Mineralogie mit Hinsicht auf die neuesten Entdeckungen herausgegeben von Karl Caesar Ritter von Leonhard , Geheimen Rathe und Professor an der Universität zu Heidelberg. Zwanzigster Jahrgang . II. Band . Hierzu die Tafeln VI, VII und VIII. Frankfurt am Main, 1826. In der Joh. Christ. Hermannschen Buchhandlung. Zeitschrift für Mineralogie . Herausgegeben von Karl Cäsar von Leonhard , der W. W. Dr., Geheimenrathe und Professor der Mineralogie an der Universität zu Heidelberg. Jahrgang 1826 . II. Band . Hierzu die Tafeln VI, VII und VIII. Frankfurt am Main , 1826 . In der Johann Christian Hermannschen Buchhandlung . Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika . Von Herrn Alexander v. Humboldt . ( Voyage aux régions équinoxiales du nouveau continent. Tom. Xme, p . 249.) G eognostische Thatsachen und Meinungen dürfen nicht mit einander verwechselt werden; ich lasse darum die Schilderung der Gebirgs-Formazionen des südlichen Amerika auf einander folgen, ohne die all- gemein angenommene Abtheilung derselben in fünf Gruppen — Ur-, Uebergangs-, Flöz-, terziäre und vulkanische Felsarten — zu berücksichtigen. Mir ward das Glück zu Theil, die Typen jeder Gruppe in Ge- genden zu entdecken, wo, vor meiner Reise, kein Gestein genannt worden war. Die alten Klassifika- zionen haben den grossen Nachtheil, dass sie den 7 Geognosten nöthigen, selbst da scharf zu trennen, wo Zweifel bleiben, wenn nicht in Betreff der La- gerung oder Ueberlagerung, dennoch in Hinsicht der Zahl nicht entwickelter Formazionen. Wie soll man, unter diesen oder jenen Umständen, über die Ana- logieen absprechen, welche ein, an Versteinerungen sehr armer, Kalk mit dem Uebergangskalke und dem Zechsteine, ein auf Urfelsarten ruhender Sandstein mit dem bunten oder mit dem Quader-Sandsteine, oder ein salzführender Thon mit dem red Marl der Engländer und dem Steinsalze der terziären Gebilde Italiens, darbieten können? Bedenkt man die uner- messlichen Fortschritte, welche die Kenntniss von der Ueberlagerung der Gesteine seit fünf und zwan- zig Jahren gemacht, so kann es keine Verwunde- rung erregen, wenn die Meinung, welche ich ge- genwärtig in Betreff des relativen Alters der Forma- zionen von Aequinokzial-Amerika ausspreche, nicht mit derjenigen im Einklange ist, die im Jahre 1800 von mir dargelegt wurde. Meinungs-Beständigkeit im Geognostischen wäre Gedanken-Trägheit, ein Stillestehen in der Mitte der Vorschreitenden. Was an irgend einer Stelle der Erde, hinsichtlich der Zu- sammensezzung der Felsarten, beobachtet wird, über die untergeordneten Lager, welche sie einschliessen, oder über ihre Lagerungs-Folge. Alles dieses sind Thatsachen von unabänderlicher Wahrheit, und un- abhängig von den Fortschritten positiver Geognosie in andern Gegenden, während die systematischen Namen, zur Bezeichnung dieser oder jener Forma- zion Amerikas angewendet, sich nur auf die voraus- gesezten Analogieen der Europäischen und Amerika- nischen Formazionen gründen. Nun können aber diese Namen nicht die nämlichen bleiben, wenn, nach mehr sorgsamer Untersuchung, die Gegenstände der Vergleichung nicht ihren vormaligen Plaz in der geognostischen Reihe behalten haben, wenn die ein- sichtsvollsten Gebirgsforscher jetzt für Uebergangskalk und für Greensand annehmen, was ihnen vordem als Zechstein oder bunter Sandstein galt. Das sicher- ste Mittel, um geognostische Beschreibungen die Aenderungen überleben zu lassen, welche die Wis- senschaft während ihres Vorschreitens erfährt, scheint mir, vorläufig an die Stelle der systematischen Na- men rother Sandstein, bunter Sandstein, Zechstein und Jurakalk, in den Beschreibungen der Forma- zionen die von Amerikanischen Fundorten entlehn- ten Benennungen (Sandstein der Llanos , Kalk von Cumanacoa und von Caripe ) treten zu lassen, und sonach die Aufzählung der, mit der Ueberlagerung der Gebilde in Beziehung stehenden, Thatsachen von den Erörterungen über die Analogieen dieser Gebilde selbst mit jenen des alten Festlandes zu scheiden. I. Dem Granit, Gneiss und Glimmer- schiefer koordinirte Formazionen . Es gibt Landstriche — in Frankreich die Gegend um Lyon , in Deutschland Freiberg , Naundorf — 7 * wo die Granit- und Gneiss-Formazionen sehr deut- lich auftreten: in andern im Gegentheile findet man die geognostischen Grenzen zwischen jenen Forma- zionen wenig ausgesprochen, Granit, Gneiss und Glimmerschiefer scheinen lagenweise zu wechseln und in einander überzugehen. Diese Wechsel-La- gerungen, diese Uebergänge dürften in den Kordil- leren des Küstenlandes von Venezuela minder häu- fig seyn, als in der Sierra Parime . In dem ersten dieser beiden Gebirgs-Systeme, zumal in der, der Küste zunächst liegenden, Kette, erkennt man nach und nach, als herrschende Gesteine aus W. nach O, den Granit, den Gneiss und den Glimmerschiefer; allein bei Betrachtung des Ganzen der geognosti- schen Konstituzion des Küstenlandes und der Sierra Parime , wird man vorziehen, die Formazionen des Granites, Gneisses und Glimmerschiefers, wenn nicht als eine einzige, dennoch als drei koordinirte, im engen Verbande mit einander stehende, Formazionen zu betrachten. Der Ur-Thonschiefer ist dem Glimmer- schiefer untergeordnet, und nur Modifikazion des- selben. Er bildet im neuen Festlande, eben so we- nig wie in den Alpen und Pyrenäen , ein unab- hängiges Gebiet . 1. Der Granit , welcher nicht in Gneiss über- geht, stellt sich am häufigsten dar im westlichen Theile der Kette des Küstenlandes, zwischen Tur- mero , Valencia und Porto-Cabello , desgleichen in der Umgegend der Sierra Parime , beim Encarama- da und am Pic Duida . Er ist grobkörnig, und umschliesst schöne Feldspath-Krystalle von 1\nicefrac12^{\prime\prime} Länge am Rincon del Diablo , zwischen Mariara und Hacienda de Cura und am Chuao . Man sieht ihn säulenförmig zerklüftet durch senkrechte Spal- ten, oder sehr regelmässig geschichtet, gleich dem Flözkalke, zu las Trincheras , an der Enge von Baraguan , im Orinoko -Thale, und unfern Guapa- soso , an den Ufern des Atabapo . Der geschichtete Granit von Trincheras , aus welchem sehr heisse Quellen (90°,3 Cent.) hervortreten, hat das Ansehen nach der Neigung seiner Schichten, als sey er dem Gneisse aufgelagert, welcher, weiter gegen S., auf dem Eilande des Sees von Valencia zu Tag aus- geht; allein solche Muthmassungen, die Ueberlage- rung betreffend, welche sich nur auf die Hypothese einer nicht näher bestimmten Schichten-Verlängerung stüzzen, sind wenig verlässig, und es ist möglich, dass die granitischen Massen, eine abgesonderte klei- ne Zone in der nördlichen Reihe der Kordilleren des Küstenlandes ausmachend, durch den Gneiss em- por gehoben worden. Das leztere Gestein herrscht, sowohl beim Hinabsteigen vom Rincon del Diablo gegen S. nach den heissen Quellen von Mariara und nach den Ufern des Sees von Valencia , als beim Vordringen in östlicher Richtung gegen die Gruppen von Buenavista , nach der Silla von Caracas hin, und nach dem Cap Codera . In der Region der Kette des Küstenlandes von Venezuela , wo der Gra- nit eine selbstständige Formazion von 15 bis 16 Mei- len Länge zusammen zu sezzen scheint, habe ich keine fremdartigen oder untergeordneten Lager von Gneiss, Glimmerschiefer oder Urkalk wahrgenommen. Die Sierra Parime ist eines der am meisten ausgedehnten Granit-Gebiete auf der Erde Lechenault de la Tour hat am Mana -Flusse, in Französisch Guyana , die nämlichen Granit-Gneisse (mit etwas Hornblende) gesammelt, welche von mir, in 300 Meilen westlicher Entfernung, beim Zusam- menflusse des Orinoko und Guaviare getroffen wurden. : aber der Granit, welcher an den Berg-Gehängen, wie in den dieselben verbindenden Ebenen zu Tage ausgeht, verlauft sich häufig in Gneiss. Am beständigsten in seinem körnigen Gefüge, und als unabhängige Formazion, trifft man denselben unfern des Enca- ramada , an der Enge von Baraguan und in der Umgegend der Mission von Esmeralda . Häufig um- schliesst er, gleich dem Granite der Pyrenäen und jenen des südlichen Tyrol , einzeln zerstreute Horn- blende-Krystalle, ohne dass deshalb Uebergänge in Syenit Statt haben. Diese Modifikazionen sind beob- achtbar an den Ufern des Orinoko , des Cassiquiare , des Atabapo und des Tuamini . Die Aufhäufung von Blöcken, welche in Europa auf dem Kamme granitischer Berge ( Riesen-Gebirge , Ochsenkopf ) gefunden wird, zeigt sich zumal in dem nordwestli- chen Theile der Sierra Parime , zwischen Caycara , Encaramada und Uruana ; in den Wasserfällen von Maypures , und an der Mündung des Rio Vichada . Unentschieden bleibt, ob diese aufgehäuften Massen, welche die Gestalt von Zylindern haben, von an den Kanten abgerundeten Parallelepipeden, oder von Kugeln mit 40 bis 50″ Durchmesser, Folgen allmäh- lichen Zersezzens sind, oder einer heftigen und au- genblicklichen Emporhebung. Den Granit des süd- östlichen Theiles der Sierra Parime geht zuweilen in Pegmatit (Schriftgranit) über. Untergeordnete La- ger habe ich keine andern, als von Gneiss darin gesehen; aber zwischen Javita , San Carlos del Rio Negro und dem Pic Duida wird der Granit von zahlreichen Gangspalten durchsezt, deren Wände mit Berg-Krystall, schwarzem Turmalin, und mit Kiesen üherkleidet sind. Diese offenen Gänge wer- den, wie es scheint, häufiger im O. des Pic Duida , in der Sierra Pacaraina , besonders zwischen dem Xurumu und Rupunuri . 2. Der Gneiss herrscht längs den Kordilleren des Küstenlandes von Venezuela mit allem Anschei- ne einer selbstständigen Formazion, in der nördli- chen Kette, von Cerro del Chuao und dem Meri- dian von Choroni bis zum Cap Codera ; in der süd- lichen Kette vom Meridian von Guigue bis zur Mün- dung des Rio Tuy . Das Cap Codera , die grosse Masse der Silla , des Galipano und das Land zwi- schen Guayra und Caracas , das Plateau von Buenavista , die kleinen Inseln des Sees von Valen- cia , die Berge zwischen Guigue , Maria Magdalena und dem Cerro de Chacao bestehen aus Gneiss; indes- sen sieht man, in der Mitte dieses Gneiss-Gebie- tes , im Valle de Caurimare , in der alten Provin- cia de los Mariches ; am Cabo Blanco , im W. der Guayra ; bei Caracas und Autimano , vorzüglich aber zwischen dem Plateau von Buenavista und den Thälern von Aragua , im Berge de las Cocuyzas und an der Hacienda del Tuy , Glimmerschiefer ein- geschlossen. Innerhalb der bezeichneten Grenze, wo der Gneiss herrschend auftritt, geht derselbe zu- weilen in Glimmerschiefer über, während eine scheinbare Annäherung zum Granite nur auf dem Gipfel der Silla de Caracas Statt findet, und über- diess müsste eine sorgfältigere Untersuchung, als mir vergönnt gewesen, entscheiden, ob die Granite des St. Gotthard und der Silla de Caracas wirklich auf Glimmerschiefer ruhen, oder ob sie dieses Gestein nur durchbrochen haben, indem dieselben unter der Gestalt von Nadeln oder von Kuppeln empor stiegen. Der Gneiss der Kordilleren des Küstenlan- des enthält in der Provinz Caracas fast ausschliess- lich Granat, Rutil und Graphit durch das Ganze seiner Masse verbreitet; ferner umschliesst derselbe Lager körnigen Kalkes, und einige erzführende Gän- ge. Ob der Serpentin mit Granaten im Plateau von Buenavista im Gneisse eingelagert ist, oder ob er, diesem Gesteine nur aufgesezt, nicht vielmehr einer Weissstein- (Granulit-) Formazion angehört, ähn- lich der von Penig und von Mitweyda in Sachsen , will ich unentschieden lassen. In dem von Bonpland und mir durchwanderten Theile der Sierra Parime , bildet der Gneiss eine minder scharf begrenzte Zone, und schwankt viel- mehr zwischen Granit und Glimmerschiefer. Grana- ten sind mir im Gneisse von la Parime nicht vorge- kommen; der Granit-Gneiss des Orinoko dürfte hin und wieder etwas goldführend seyn. 3. Der Glimmerschiefer macht mit dem Thonschiefer ein zusammenhängendes Gebiet in der nördlichen Kette des Küstenlandes von Araya bis jenseit des Meridians von Cariaco , desgleichen in der Insel la Marguerite . Er umschliesst auf der Halbinsel Araya Granaten und Disthen, und da, wo er in Thonschiefer übergeht, kleine Alaun-Schich- ten. Von dem, eine selbstständige Formazion bilden- den, Glimmerschiefer muss der dem Gneiss-Gebiete, im O. des Cap Codera , untergeordnete, unterschie- den werden. Der leztere enthält, im Tuy -Thale, Lager von Urkalk und von Zeichnenschiefer; zwi- schen dem Cap Blanc und Catia , Schichten von Granaten führendem Chloritschiefer und von Horn- blendeschiefer, und zwischen Caracas und Antima- no zeigt derselbe die denkwürdige Erscheinung von Gneiss-Gängen, in welchen Granaten-reiche Dio- rit-Kugeln eingeschlossen sind. In der Sierra Parime , herrscht der Glimmer- schiefer nur im östlichsten Theile. Der Hornblende- schiefer von Angostura und die Massen von Diorit aus Kugeln mit konzentrischen Lagen, unfern Mui- taco , scheinen nicht auf Glimmerschiefer, sondern unmittelbar auf Granit-Gneiss zu ruhen. Indessen habe ich nicht deutlich beurtheilen können, ob nicht ein Theil dieses kieshaltigen Diorites, an den Ufern des Orinoko und in der Meerestiefe bei Cabo Blanco , so wie an der Montanna de Avila in dem Gesteine selbst eingeschlossen ist, auf welchem derselbe ruht. Sehr mächtige Gänge eignen sich häufig das Ansehen nicht weit erstreckter Lager an, und die, zu Hü- geln aufgehäuften, Diorit-Kugeln könnten wohl, nach den Analogieen so vieler Basalt-Kegel, aus Spal- ten hervorgetreten seyn. Die Glimmerschiefer, die Chlorit- und die Horn- blendeschiefer enthalten Magneteisen-Theile in den tropischen Regionen von Venezuela , wie in den nördlichsten Regionen Europas. Die Granaten sind fast gleichmässig verbreitet im Gneisse ( Caracas ), im Glimmerschiefer (Halbinsel von Araya ), im Serpen- tine ( Buenavista ) und im Diorite ( Antimano ): wir werden später diese Granaten in den trachytischen Porphyren wieder auftreten sehen, welche den be- rühmten Erzberg von Potosi krönen, und in den schwarzen, augitischen Massen des, dem Chimborazo angelehnten, kleinen Vulkanes Yana-Urcu . Das Erdöl — und diese Thatsache ist gewiss be- sonders denkwürdig — tritt aus dem Glimmerschie- fer-Gebiete im Meeresbusen von Cariaco hervor. Wenn, mehr gegen O., an den Ufern des Areo und unfern Cariaco dasselbe aus Flözkalk-Formazionen zu quellen scheint, so dürfte diess wohl nur darum der Fall seyn, weil jene Formazionen auf Glimmer- schiefer ruhen. Auch die heissen Quellen von Ve- nezuela entspringen in Urfelsarten, oder vielmehr unterhalb derselben. Man sieht sie aus Granit her- vortreten ( las Trincheras ), aus Gneiss ( Mariara und Onoto ), und aus dem, die primitiven Felsarten über- deckenden, Kalk- und Sandsteine ( Morros de St. Juan , Bergantin , Cariaco ). Die Erschütterungen der Erde und die unterirdischen Detonazionen, deren Siz man ohne Grund in den Kalk-Ge- birgen von Cumana gesucht, wurden am heftig- sten in den granitischen Gebieten von Caracas und vom Orinoko verspürt. Die vulkanischen Phänomene, insofern ihr Vorhandenseyn sich wirklich bestätigt, werden von den Eingebornen den Granit-Piks vom Duida und Guaraco , und dem Kalkberge von Cu- chivano zugeschrieben. Aus der Gesammtheit dieser Beobachtungen er- gibt sich, dass der Granit-Gneiss in der uner- messlichen Gebirgs-Gruppe der Parime herrscht, wie der Gneiss-Glimmerschiefer in den Kordilleren des Küstenlandes; dass, in beiden Systemen, das Granit-Gebiet, ohne Gneiss und Glimmerschiefer, nur eine sehr kleine Strecke einnimmt, und dass, in der Kette des Küstenlandes, die Formazion des Thonschiefers, des Glimmerschiefers, des Gneisses und Granites in einem Striche aus O. nach W. auf einander folgen (indem ihre Schichten sich sehr gleichmässig und regelrecht gegen NW. senken), dass, nach der Hypothese einer unterirdischen Verlänge- rung der Schichten, man den Granit von las Trin- cheras und vom Rincon del Diablo , als dem Gneisse von Villa de Cura , Buenavista und Caracas auf- gelagert, und diesen Gneiss wiederum, als auf dem Glimmer- und Thonschiefer von Maniquarez und von Chuparuparu auf der Halbinsel Araya ruhend, annehmen müsste. Ich habe bereits bemerkbar ge- macht, dass eine solche, gewissermassen unbestimm- te, Verlängerung jeder Felsart, gestüzt auf den Nei- gungswinkel, welchen ihre Schichten an der Ober- fläche des Bodeus zeigen, nicht zulässig ist, und dass, nach einer ähnlichen gewagten Voraussezzung, man genöthigt wäre, die Ur-Gesteine der Schwei- zerischen Alpen, als der Formazion des dichten Kal- kes (Uebergangskalk oder identisch mit Zechstein?) aufgelagert, und diesen als auf der Molasse des ter- ziären Gebietes ruhend zu betrachten. II. Formazion des Thonschiefers von Malpasso . Hätte ich, in der Darstellung der Formazion von Venezuela , der bekannten Abtheilung in Ur-, Uebergangs-, Flöz- und terziäre Gebiete folgen wollen, so würde ich im Zweifel geblieben seyn über die Stelle, welche der lezten Glimmerschiefer- Lage auf der Halbinsel Araya zukommt. Diese La- ge geht in der Schlucht ( Arayo ) von Robalo un- merklich in einen Kohlenstoff-haltigen, glänzenden Schiefer, in wahren Alaunschiefer über. Streichen und Fallen der Schichten bleiben unverändert, und der Thonschiefer , welcher das Ansehen eines Uebergangs-Gesteines erhält, ist nur Modifikazion der primitiven Glimmerschiefer von Maniquarez , welche Granaten, Disthen und Rutil enthalten. Die- se unmerklichen Uebergänge des Ur-Gebietes in das Transizions-Gebiet durch Thonschiefer, welche Kohlenstoff aufnehmen, während ihnen gleichför- mige Lagerung zum Glimmerschiefer und Gneisse bleibt, wurden zu mehreren Malen in Europa beob- achtet v. Oeynhausen 's Beschreib. von Oberschlesien; 57, 62, 413. . Man kann selbst Zweifel anregen über das Vorhandeaseyn einer unabhängigen Ur-Thon- schiefer -Formazion, d. h. einer Formazion, wel- che nach der Teufe hin, nicht mit Fels-Schichten im Verbande stände, die einige Abdrücke von Mo- nokotyledonen umschliessen. Das kleine Gebiet des Thonschiefers von Malpasso (in der südlichen Kette der Küsten-Kor- dilleren) ist vom Gneiss - Glimmerschiefer durch eine gleichzeitige Serpentin- und Diorit-Formazion geschieden. Man sieht dasselbe in zwei Lagen ge- theilt; die obere besteht aus grünen, talkigen, mit Hornblende gemengten Schiefern; in der untern sind die Schiefer blaulichschwarz und von zahlreichen Quarzadern durchzogen. Lager von Grauwacke oder Kieselschiefer sind mir nicht vorgekommen, auch habe ich keinen Chiastolith gesehen. Der Kiesel- schiefer gehört in diesen Gegenden einer Kalk- Formazion an, deren Beschreibung folgt; von Chia- stolith sah ich schöne Stücke, welche die Indianer als Amulete tragen, und die aus der Sierra Ne- vida de Merida gebracht werden In Galizien , in Spanien , sahe ich den, Chiastolith einschliessenden, Thonschiefer mit Grauwacke wech- seln; aber der Chiastolith gehört ohne Zweifel auch Gesteinen an, welche von allen Geognosten bis jezt dem Ur-Gebiete beigezählt werden, Glimmerschiefern, die als Lager im Granite vorkommen, und solche, welche ein selbstständiges Gebiet ausmachen ( Char- pentier , essay geogn. sur les Pyrénées ; 143, 193.) . Diese Substanz kommt hier wahrscheinlich in einem Uebergangs- Thonschiefer vor; Rivero und Boussingault beob- achteten den Thonschiefer in 2120 Toisen Höhe, in der Paramo de Mucuchies , zwischen Truxillo und Merida . III. Serpentin- und Diorit-Forma- zion (Grünstein von Juncalito ) . Es ist weiter oben die Rede gewesen von ei- nem, im Gneisse von Buenavista eingeschlossenen, vielleicht auch demselben aufgesezten Lager von Granaten-reichem Serpentine: hier handelt es sich um ein wahrhaftes Serpentin-Gebiet, wechselnd mit Diorit, welchem eine Verbreitung von der Schlucht von Tucutunemo bis nach Juncalito zusteht. Der Diorit bildet die grösste Masse dieses Gebietes; er ist schwärzlichgrün, kleinkörnig und frei von Quarz: kleine Feldspath-Krystalle im Gemenge mit Horn- blende-Krystallen sezzen die Masse desselben zu- sammen. In Folge der Verwitterung überdeckt sich dieses Diorit-Gestein auf seiner Aussenflä- che mit einer gelblichen Rinde, ähnlich jener der Basalte und Doler i te. Der Serpentin, von dun- kel-olivengrüner Farbe, im Bruche eben, gemengt mit blaulichem Speckstein und mit Hornblende, zeigt, wie fast alle gleichzeitigen Diorit- und Ser- pentin-Formazionen ( Schlesien , Fichtelgebir- ge , Baigorry -Thal in den Pyrenäen , Eiland Cy- pern ), Spuren von Kupfererzen. Da, wo der, zum Theil kugelig abgesonderte, Diorit sich den grünen Schiefern von Malpasso nähert, finden sich wahre grüne Schiefer-Lager eingeschlossen im Diorite. Der schöne Saussurit, von welchem ich in Hoch-Orinoko Bruchstücke in den Händen der Eingebornen sah, scheint die Gegenwart eines, dem Granit-Gneisse oder dem Hornblendeschiefer des östlichen Theiles der Sierra Parime aufgelagerten, Euphotid-Gebie- tes anzudeuten. IV. Körniger und Glimmer führen- der Kalk der Morros de San Juan . Die Morros de San Juan steigen gleich zerfal- lenen Thürmen aus der Mitte eines Diorit-Gebie- tes auf. Sie bestehen aus einem grünlichgrauen, ka- vernösen, krystallinischen, mit einigen Glimmer- Blättchen gemengten, versteinerungsfreien Kalke. Man findet darin Massen verbärteten Thones, schwarz, schieferig, eisenreich, überdeckt mit einer gelben Verwitterungsrinde, wie solche im Basalte und im Hornblende-Gesteine vorkommen. Ein dich- ter Kalk mit Muschel-Resten ist dem körnigen Kalke der Morros de San Juan angelagert. Wahr- scheinlich dürften bei genauerer Untersuchung dieses Gebietes, zwischen Villa de Cura und Ortiz , wo- selbst ich nur während eines einzigen Tages sam- meln konnte, mehrere Phänomene aufgefunden wer- den, übereinstimmend mit jenen, die L. v. Buch neuerdings in Tyrol nachgewiesen Taschenb. für Mineral.; XVIII, 272 ff. . Boussingault bezeichnet das Gestein von Morros in einem unge- mein lehrreichen Aufsazze, welchen er mir kürzlich übersendet hat, mit dem Ausdrucke »kalkhaltiger, problematischer Gneiss.« Diese Benennung dürfte andeuten, dass die Glimmer-Blättchen stellenweise mehr nach einer gleichmässigen Richtung sind, wie im grünlichen Dolomite von Val Toccia . V. Feldspathiger Sandstein vom Orinoko . Das Granit-Gneiss-Gebiet der Sierra Parime wird in seinem westlichsten Theile (zwischen Enca- ramada und der Enge von Baraguan , wie auf dem Eilande Guachaco ) durch Streifen eines braunlich- grü- grünen Sandsteines bedeckt, welcher Quarz-Körner und Feldspath-Bruchstücke, durch ein thoniges und sehr dichtes Bindemittel zusammengehalten, um- schliesst. Das Bindemittel ist, da, wo es in grosser Häufigkeit vorhanden, muschelig und geht in Jaspis über. Kleine Gänge von Braun-Eisenstein durch- ziehen die Felsart. Aus der Gegenwart des Feld- spathes scheint hervorzugehen, dass diese kleine Sandstein-Formazion — die einzige von allen Flöz- Formazionen, welche bis jezt in der Sierra Parime bekannt ist — dem rothen oder Kohlen-Sandsteine angehöre. Ich habe sie nicht mit dem Sandsteine der Llanos zu verbinden gewagt, dessen relatives Alter ich bis jezt weniger entschieden achte. VI. Formazion des Sandsteines der Llanos von Calabozo . Ich lasse die Formazionen in der Ordnung auf einander folgen, welche ich, nach dem ersten Ein- drucke, an Ort und Stelle zu erkennen glaubte. Die Kohlenstoff-haltigen Schiefer der Halbinsel Araya verbinden die primitiven Granit-Gneisse und Gneiss- Glimmerschiefer dem Uebergangs - Gebiete (blaue und grüne Schiefer; Diorit und Serpentin, gemengt mit Hornblende; grünlichgrauer, körniger Kalk) von Malpasso , Tucutunemo und San Juan . Auf diesem Uebergangs-Gebiete ruhen gegen S. die Sandstei- ne von Llanos , frei von Muscheln, und be- stehend (Savannen von Calabozo ) aus abgerunde- 8 ten In Deutschland schliessen Sandsteine, welche unzwei- felhaft zum rothen Sandsteine gehören, ebenfalls Ge- schiebe und abgerundete Bruchstücke ein ( Wieder- stedt in Thüringen ; Freiesleben , geogn. Arb.: IV, 77). Sie wurden darum selbst mit dem Ausdrucke Nagelflue bezeichnet. ( Meinecke , Naturforscher; St. 17, S. 48.) Ich will die, dem rothen Sandsteine der Pyrenäen untergeordneten, Brekzien nicht anfüh- ren, weil das Alter dieser, keine Steinkohlen führenden, Felsart als zweifelhaft gelten dürfte. (v. Charpen- tier , a. a. O.; S. 427.) Lagen von rundlichen, sehr feinen Quarz-Körnern sind im Todt-Liegenden von Thüringen eingeschlossen ( Freiesleben , a. a. O.; S. 97) und in jenen von Oberschlesien (v. Oeynhausen , a. a. O.; S. 119). Bruchstücken von Quarz und Kieselschiefer, wel- che durch ein grünlichbraunes, eisenreiches Thon-Zä- ment zusammengehalten werden. Man findet darin Holz-Theile, meist von Monokotyledonen, und Massen von Braun-Eisenstein. Einige Lagen ( Mesa de Paja ) zeigen sehr feine Quarz-Körner; Bruch- stücke von Porphyr oder von Kalk sind mir nicht darin vorgekommen. Diese unermesslichen Sand- stein-Gebiete, welche die Llanos des niederen Ori- noko und des Amazonenlandes überdecken, verdie- nen die grösste Aufmerksamkeit der Reisenden. Durch ihr Ansehen nähern sie sich den Nagelfluen, in denen ebenfalls Kalk-Trümmer vermisst werden ( Schottwyll und Diesbach in der Schweiz Meissner , Ann. der allgem. Schweiz. Gesellsch.; I, 49. ): allein nach ihren Lagerungs-Verhältnissen schienen mir dieselben mehr zum rothen Sandsteine zu gehören. An keiner Stelle kann man sie mit der Grauwacke verwechseln, welche durch Boussingault und Ri- vero längs den Kordilleren von Neu-Granada , die Steppen gegen W. begrenzend, gefunden wurden. Deuten die Abwesenheit der Bruchstücke von Gra- nit, Gneiss und Porphyr, das häufige Vorhanden- seyn versteinten Holzes Das Volk schreibt diese Hölzer dem Bowdichia vir- giloides , oder Alcornoco ( Nova Gen . et Spec .; III, 377) zu. Man glaubt in Venezuela , wie in Aegypten , dass die versteinten Hölzer noch heutiges Tages gebildet werden. Ich muss bei dieser Gelegenheit bemerken, dass die versteinten Dikotyledonen von mir nur an der Oberfläche des Bodens gefunden wurden, und nicht eingeschlossen im Sandsteine der Llanos . Caillaud hat das Nämliche zwischen Siwa und der Oasis beob- achtet. Die Baumstämme von 90m̄ Länge, eingeschlos- sen im rothen Sandsteine des Kiffhäusers in Thüringen , gehören, zu Folge neuerer Untersuchungen von L. v. Buch , den Monokotyledonen an. , mitunter von Dikotyle- donen abstammend, darauf hin, dass dieser Sand- stein neuen Formazionen angehöre, welche die Ebe- nen zwischen den Kordilleren der Parime und des Küstenlandes füllen, wie die Schweizer Molasse den 8 * Raum zwischen dem Jura und den Alpen ein- nimmt? Ich habe über das Problem an einem an- dern Orte geredet Sur le gisement des roches ; 230. : allein die gesammelten Mate- rialien sind bis jezt noch zu unvollständig. Es ist nicht leicht über das Alter von Sandstein abzuspre- chen, wenn mehrere Formazionen sich nicht ent- wickelt haben. Selbst auf dem klassischen Boden der Geognosie, in Deutschland, sind die geübtesten Beobachter nicht im Einverständnisse über die Sand- steine des Schwarzwaldes und der Länder im SW. des Thüringer Wald-Gebirges . Boussingault , welcher einen Theil der Steppen von Venezuela lange nach mir durchwandert hat, glaubt, dass die Sand- steine der Llanos von San Carlos , jene des Thales von San Antonio de Cucuta , und die der Plateaus von Barquisimeto , Tocuyo , Merida und Truxillo , zur Formazion des alten rothen , oder des Koh- len-Sandsteines gehören. Und in der That trifft man wahre Kohle bei Carache und im SW. des Pa- ramo de las Rosas . Ehe ein Theil der unermesslichen Ebenen von Amerika geognostisch untersucht worden, hätte man glauben können, ihre gleichmässige und beständige Horizontalität rühre vom angeschwemmten Gebiete her, oder doch von sandsteinartigen, terziären Ge- bieten. Der Sand, in den baltischen Ländern und im ganzen nördlichen Deutschlande den Grobkalk und die Kreide überdeckend, schien diese syste- matischen Ansichten zu rechtfertigen, welche man nicht unterliess auf Sahara und die Steppen Asiens auszudehnen. Allein die gesammelten Beobachtun- gen reichen hin, um zu beweisen, dass in beiden Welttheilen, Ebenen, Steppen und Wüsten zugleich eine grosse Zahl von Formazionen des verschieden- sten Alters enthalten, und dass diese Formazionen daselbst zu Tage ausgehen, ohne durch Anschwem- mungen bedeckt zu werden. Jurakalk, Steinsalz (Ebenen von Meta und von Patagonien ) und Koh- len-Sandstein zeigen sich in den Llanos des südli- chen Amerika; Quader-Sandstein Die eigenthümlichen physiognomischen Verhältnisse, das Pyramiden- und Mauern-Aehnliche, die Absonde- rung in würfelige Blöcken, scheinen allerdings den Quader-Sandstein zu bezeichnen; allein der Sandstein der östlichen Gehänge der Montagnes rocheuses , in welchen James Salzquellen fand, Lager von Gyps, aber keine Kohlen, dürften eher zum bunten Sand- steine gehören. (Wüste zwi- schen Arkausas und Canadian-River ), ein salz- führendes Gebiet, Steinkohlen-Lagen Diese Kohlen überlagern, wie in Belgien , unmittel- bar die Grauwacke, oder den Uebergangs-Sandstein. (Abhänge der Aleghanis , Ufer des Ohio ) und Uebergangs- kalk mit Trilobiten Der Uebergangskalk wird, in den Ebenen des hohen Missoury , von einem andern, Turritellen enthalten- Missoury , oberhalb Coun- cil Bluff ) erfüllen die weit erstreckten Ebenen von Louisiana und von Canada . Beim Untersuchen der Felsarten, welche Caillaud in den Wüsten Lybiens und bei Oasis von Siwa gesammelt, erkennt man Sandstein, ähnlich dem von Theben ; Bruchstücke versteinter Dikotyledonen von 30 bis 40m̄ Länge, mit Ueberbleibseln von Zweigen und mit konzentri- schen Mark-Lagen, vielleicht aus terziärem Braun- kohlen-Sandsteine Molassen-Formazion. abstammend; Kreide mit Spa- tangen und Ananchyten; Jurakalk mit Nummuliten; einem andern feinkörnigen Kalk L. v. Buch fragt mit Recht: ob dieser Kalk, so ähn- lich dem Marmor von Paros und dem, durch Berüh- rung mit dem syenitischen Granite von Predazzo kör- nig gewordenen, Kalke, eine Modifikazion des Num- muliten-Kalkes von Siwa sey? Die Urgebirge, aus denen man glauben könnte, dass jener körnige Kalk abstamme, sind weit entfernt von der Oasis von Siwa . , der zum Baue des Jupiter Ammon-Tempels ( Omm-Beydale ) verwen- det worden; Steinsalz mit Schwefel und Bitumen. Diese Beispiele beweisen zur Genüge, dass die Ebenen ( Lla- nos ), die Steppen und Wüsten nicht die Einförmigkeit terziärer Gesteine darbieten, welche man ihnen zu allgemein zuschreibt. Gehören die schönen Jaspis- Stücke ( Cailloux d'Egypte ), welche Bonpland in den, Flözkalke bedeckt, welchen man dem Jurakalke beizählen zu dürfen glaubt, während ein Gryphiten- kalk, reich an Bleierzen, und den ich für älter hielt, als den oolithischen Kalk, und dem Lias analog, nach James , seine Stelle über der jüngsten Sandstein-For- mazion einnimmt. Ist diese Ueberlagerung ausser allem Zweifel? den Savannen von Barcelona (bei Curataquiche ) sam- melte, dem Sandsteine der Llanos de Calabozo , oder einem, diesen Sandstein überdeckenden, Gebiete an? Die erste dieser Voraussezzungen würde, nach der Analogie der, durch Rosière in Aegypten ge- machten, Beobachtungen, den Sandstein von Cala- bozzo der terziären Nagelflue näher bringen. VII. Formazion des dichten Kalkes von Cumanacoa . Ein blaulichgrauer, dichter Kalkstein, fast frei von Versteinerungen, häufig durchzogen mit kleinen Kalkspath-Gängen, bildet die sehr jähen Berge. Seine Schichten haben das nämliche Streichen und Fallen ( Punta Delgada , im Osten von Cumana ), wie jene des Glimmerschiefers von Araya . Da, wo die Seiten der Kalk-Berge Neu-Andalusiens beson- ders steil sind, sieht man, wie am Achsenberg un- fern Altorf in der Schweiz , die Schichten seltsam gewunden und gebogen. Die Farben des Kalkes von Cumanacoa wechseln vom Schwärzlichgrauen bis zum Blaulichweissen ( Bordones ; Cerro del Impos- sibile ; Cocollar ; Turimiquiri ; Montanna de Santa Maria ). Er geht zuweilen vom Dichten bis ins Körnige über. Als zufällige Einschlüsse findet man darin Braun-Eisenstein, Eisenspath und selbst Berg- Krystall Der Zechstein des Grossörner in Thüringen enthält ebenfalls Berg-Krystalle. ( Freiesleben , a. a. O.; III, S. 17.) ; als untergeordnete Lager kommen darin vor: 1. zahlreiche Schichten Kohlenstoff-haltiger, schieferiger Mergel mit Kiesen ( Cerro del Cuchivano bei Cumanacoa ); 2. quarziger Sandstein wechselnd mit sehr dünnen Schieferthon-Lagen ( Quetepe im S. von Cumana ; Cerro del Impossibile ; Plateau des Cocollar ; Cerro de Saca Manteca bei Catuaro ; wahrscheinlich auch das Becken des Guarda de St. Augustin und der Purgatorio ); dieser Sandstein schliesst Quellen ein; im Allgemeinen bedeckt er nur den Kalk von Cumanacoa , stellenweise aber schien derselbe mir auch darin eingelagert; 3. Gyps mit Schwefel ( Guire im Golfo Trieste auf der Kü- ste von Paria ). Da ich die Lagerungs-Verhältnisse des gelblichweissen, feinkörnigen Gypses nicht an Ort und Stelle untersuchen konnte, so erlaube ich mir auch nicht über sein relatives Alter abzuur- theilen. Die einzigen versteinten Muscheln, welche ich in dieser Kalk-Formazion gefunden, sind Hauf- werke von Turbiniten und Trochiten, auf dem Ab- hange des Turimiquiri , in mehr als 680 Toisen Höhe, und einen Ammoniten von 7\&bs; Durchmesser an der Montanna de Santa Maria , im NNW. von Caripe . Nirgends sahe ich den Kalk von Cumana- coa auf dem Sandsteine der Llanos gelagert: hätte ein solches Verhältniss Statt, so müsste man es beim Herabsteigen vom Plateau des Cocollar gegen die Mesa de Amana finden. Auf der Südküste des Mee- resbusens von Cariaco bedeckt die Kalk-Formazion ( Punta Delgada ) wahrscheinlich, und ohne dass eine Zwischen-Lagerung von einem andern Gesteine Statt hätte, den, in Kohlenstoff-haltigen Thonschie- fer übergehenden, Glimmerschiefer. Im nördlichen Theile des Golfes habe ich diese schieferige Forma- zion, in 2 bis 3 Klaftern Tiefe, deutlich im Meere gesehen. Die warmen untermeerischen Quellen schie- nen aus dem Glimmerschiefer hervorzutreten, des- gleichen die Erdölquellen von Maniquarez . Wenn es übrigens zweifelhaft bleibt, welches Gestein die un- mittelbare Unterlage des Kalkes von Cumanacoa aus- macht, so sind dagegen die denselben überdecken- den Gesteine wohl nachzuweisen; es müssen dahin gezählt werden: 1. der terziäre Kalk von Cuma- na , unfern Punta Delgada , und am Cerro de Meapire ; 2. der Sandstein von Quetepe und von Turimiquiri , welcher, da er Lager im Kalke von Cumanacoa ausmacht, wahrscheinlich dem lezteren Gebiete angehört; 3. der Kalk von Caripe , dem Ju- rakalke identisch, von dem im folgenden Artikel die Rede seyn wird. VIII. Formazion des dichten Kalkes von Caripe . Beim Hinabsteigen vom Cuchilla de Guanagua- na , gegen das Kloster von Caripe , sieht man der Formazion des blaulichgrünen Kalkes von Cumana- coa eine andere neue Formazion folgen, weiss, mit ebenem oder unvollkommen muscheligem Bruche, und in sehr dünne Schichten abgetheilt. Ich be- zeichne die leztere vorläufig mit dem Ausdrucke Kalk-Formazion von Caripe , in Beziehung auf die Höhle dieses Namens, welche von vielen Tausenden von Nachtvögeln bewohnt wird. Dieser Kalk hat mir übereinstimmend geschienen: 1. mit dem Kalke vom Morro de Barcelona und von den Chimanas -Inseln, welcher kleine Lagen schwarzen Kieselschiefers umschliesst, frei von Quarzadern ist, und in parallelepipedische Bruchstücke zerspringt; 2. mit dem graulichweissen, im Bruche ebenen Kalke von Tinao , welcher den Sandstein der Llanos über- decken dürfte. Man findet die Formazion von Ca- ripe auf dem Eilande Cuba (zwischen la Havanna und Batabano , zwischen dem Hafen la Trinidad und Rio Guaurabo ) wieder, desgleichen auf den Caymans -Inseln. Ich habe bis jezt die Kalk-Formazion der Kette des Küstenlandes beschrieben, ohne sie mit syste- matischen Namen zu bezeichnen, wodurch dieselbe den Formazionen Europas verbunden werden könnte. Während meines Aufenthaltes in Amerika galt mir der Kalk von Cumanacoa für Zechstein , oder Alpenkalk , jener von Caripe für Jura- kalk . Die Kohlenstoff-haltigen, etwas bituminösen Mergel von Cumanacoa , analog den Lagen bitumi- nöser Schiefer, welche in den Alpen von Süd- Baiern sehr häufig sind In den Peruanischen Andes fand ich dieselben bei Montau in 1600 Toisen Höhe. , schienen mir die erste jener Formazionen zu bezeichnen; während die blendende Weisse des Höhlen-Gebietes von Caripe , und die Gestalt-Verhältnisse seiner Felsmassen, den Jurakalk von Streitberg in Franken , oder von Oiz- zow und Krzessowice in Oberschlesien lebhaft ins Gedächtniss zurückriefen. In Venezuela fehlen ver- schiedene Gebiete, die, im alten Festlande, den Zechstein vom Jurakalke scheiden. Der Sandstein von Cocollar , wovon der Kalk von Cumanacoa zu- weilen überlagert ist, könnte für bunten Sand- stein gelten; allein es ist wahrscheinlicher, dass, da er lagenweise wechselt mit dem Kalke von Cu- manacoa , derselbe mitunter nach der oberen Grenze der Formazion zurückgedrängt wurde, welcher er angehört. Der Europäische Zechstein umschliesst ebenfalls sehr quarzigen Sandstein Essai geogn .; 257. . Beide Kalk- Gebiete von Cumanacoa und von Caripe folgen ein- ander unmittelbar (wie diess auch beim Alpen- und Jurakalke der Fall) auf dem West-Abhange des Plateaus von Mexiko , zwischen Sopilote , Mescala und Tehuilotepec . Diese Formazionen gehen viel- leicht gegenseitig in einander über, so, dass die leztere nur eine obere Zechstein-Lage wäre. Diese unmittelbare Ueberlagerung Loc . cit .; 281, 291. , diess Unterdrückt- seyn von Zwischen-Gebieten, jene Einfachheit der Struktur, und jene Abwesenheit oolithischer Schich- ten wurden auch in Oberschlesien und in den Pyre- näen beobachtet. Von der andern Seite könnte die unmittelbare Auflagerung des Kalkes von Cumana- coa auf Glimmerschiefer und Uebergangs-Thonschie- fer, das Seltene der, noch nicht mit zureichender Sorgfalt untersuchten, Versteinerungen, die, in Ly- dischen Stein übergehende, kieselige Lage, zum Glauben führen, dass die Gebiete von Cumanacoa und von Caripe einer weit älteren Formazion an- gehören, als die Gesteine der Flözzeit . Es kann nicht auffallen, dass die Zweifel, welche dem Geo- gnosten sich darbieten, wenn er über das relative Alter des Kalkes der Hoch-Gebirge , Pyre- näen, Apenninen (südwärts vom Perugia -See) oder der Schweizer Alpen, aburtheilen soll, auch auf die Kalk-Gebiete der erhabenen Berge von Neu- Andalusien sich erstrecken, und überhaupt auf jene Berge von Amerika , wo die Gegenwart des rothen Sandsteines nicht deutlich erkannt worden. (Fortsezzung folgt.) Oeynhausen , a. a. O.; 258, 450; Charpentier ; 444, 446. Geognostisches Gemälde von Süd-Amerika . Von Herrn Alexander v. Humboldt . ( Voyage aux régions équinoxiales du nouvean continent. Tom. Xme, p. 249. ) (Beschluss. S. Augustheft S. 221.) IX. Sandstein vom Bergantin . E in quarziger Sandstein überdeckt, zwischen Nue- va Barcelona und las Cerro del Bergantin , den (Jura-) Kalk von Cumanacoa . Ist derselbe eine, dem Greensande analoge, Felsart, oder gehört er zum Sandsteine von Cocollar ? Im lezteren Falle dürfte sein Vorhandenseyn auf noch deutlichere Weise darthun, dass die Kalke von Cumanacoa und 31 von Caripe nichts sind, als zwei Lagen eines und des nämlichen Systemes, welches im Wechsel mit Sandstein erscheint, der bald quarzig, bald schiefe- rig sich zeigt. X. Gyps der Llanos von Venezuela . Ablagerungen blätterigen Gypses, zahlreiche Mergel-Schichten umschliessend, stellen sich als ein- zelne Streifen in den Steppen von Caracas und von Barcelona dar; so unter andern auf dem Plateau von San Diego , ferner zwischen Ortiz und la Me- sa de Paja und unweit der Mission von Cachipo . Sie scheinen den (Jura-) Kalk von Tisnao zu über- decken, welcher jenem von Caripe analog ist; Massen von Fasergyps kommen häufig darin vor. Ich habe weder den Sandstein vom Orinoco , noch jenen vom Cocollar oder vom Bergantin , und eben so wenig den Gyps der Llanos mit dem Aus- drucke Formazionen bezeichnet, denn nichts be- weist die Selbstständigkeit dieser Sandstein- oder Gyps-Gebilde. Wie ich vermuthe, wird man einst zur Ueberzeugung gelangen, dass der Gyps der Llanos nicht blos den (Jura-) Kalk der Llanos überdeckt, sondern dass er auch zuweilen davon umschlossen wird, wie der Gyps des Golfo Triste vom (Alpen-) Kalke. Vielleicht gehören die gro- ssen Schwefel-Massen, welche in den gänzlich tho- nigen Lagen der Steppen vorkommen ( Guayuta ; Thal von San Bonifacio ; Buen Pastor ; Zusammenfluss des Rio Pao mit dem Orinoco ), den Mergeln des Gyp- ses von Ortiz an? Diese thonigen Lagen verdienen um so mehr die Aufmerksamkeit reisender Gebirgs- forscher, als die schönen Beobachtungen des Herrn v. Buch und anderer berühmter Geognosten über die Kavernosität des Gypses, über das Regellose sei- nes Schichten-Falles, über seine Lagerung parallel den beiden Abhängen des Harzes und der (empor- gehobenen) Alpenkette, so wie über die gleichzeiti- ge Gegenwart von Schwefel und Eisenglanz Gyps mit Eisenglanz im bunten Sandsteine, südwärts von Dax (Departement des Landes .) , und die Dämpfe schwefeliger Säuren, welche der Bildung der Schwefelsäure vorangegangen sind, das Einwir- ken der Gewalten darzuthun scheinen, welche ih- ren Siz in grosser Tiefe im Innern der Erdfeste haben L. v. Buch , Resultate geognost. Forsch.; 1824, 471 bis 473; Fr . Hoffmann , Beitr. zur geognost. Kennt- niss von Nord-Deutschland; 85, 92; Boué , Mém. sur les terrains second. du versant nord des Alpes ; . XI. Formazion des Salz-führenden Thones (mit Bitumen und blätteri- gem Gyps) in der Halbinsel Araya . Dieses Gebiet lässt eine überraschende Analogie mit dem Salzthone oder Lebersteine wahrnehmen, 31 * welche, wie ich gezeigt habe; das Steinsalz unter allen Himmelsstrichen begleitet Essai géognost .; 241. Leonhard ; Charakt. der Fels- arten; 362. . In den Salzwer- ken von Araya ( Haraia ), hatte er die Beachtung von Pedro Martys d'Anghiera schon seit dem An- fange des XVI. Jahrhunderts erregt. Sehr wahr- scheinlich ist, dass durch ihn die Zerreissung des Landes und die Bildung des Busens von Cariaco erleichtert wurde. Das Gestein ist ein rauchgrauer Thon, durchdrungen von Erdöl, gemengt mit blät- terigem und linsenförmigem Gypse, und zuweilen durchzogen von Fasergyps-Adern. Dieser Thon umschliesst eckige Massen von minder zerreiblichem, braunlichschwarzem Thone von schieferigem Gefüge, und zuweilen mit muscheligem Bruche. Steinsalz findet sich darin in, dem unbewaffneten Auge nicht sichtbaren, Theilchen. Die Lagerungs- oder Ueber- lagerungs-Beziehungen dieses Gebietes zu den ter- ziären Gesteinen sind mir nicht deutlich genug ge- wesen, als dass ich über dieses wichtigste Verhält- niss der positiven Geognosie absprechen könnte. In beiden Erdhälften zeigen die, mit einander vorkom- menden, Schichten von Steinsalz , von Salz- thon und von Gyps die nämlichen, schwierig zu lösenden Aufgaben; überall lassen diese Massen, 14. Freiesleben , geognost. Arbeiten; II, 124; Breis- lack , Geol .; I, 255. deren Gestalt-Verhältnisse höchst ungeregelt sind, Spuren erlittener, grosser Umwälzungen wahrneh- men. Beinahe nie sieht man sie von selbstständigen Formazionen überlagert; und, nachdem man lange Zeit auf dem Europäischen Festlande den Glauben gehegt, das Steinsalz sey ausschliessliches Eigenthum des Alpen- und des Uebergangs-Kalkes, nimmt man gegenwärtig, theils nach Schlüssen auf Analogieen gestüzt, theils nach Muthmassungen über die Ver- längerung der Schichten, noch mehr allgemein an, die wahre Lagerstätte des Steinsalzes sey im bunten Sandsteine. Mitunter scheint das Steinsalz zwischen dem bunten Sandsteine und dem Muschelkalke zu schwanken Kleinschrod , Leonhard 's Taschenb. für Min.; 1821, S. 48. Humboldt , Essai géognost .; 271. Haus- mann jüngeres Flöz-Geb.; 177. Vielleicht schwankt das Steinsalz zugleich zwischen dem bunten Sandsteine und dem Alpenkalke, und zwischen jener Felsart und dem Muschelkalke. Oeynhausen weist ihm seine Stelle in den untersten Schichten des Muschelkalkes an. ( Kar- sten 's Archiv; 1824, 8. St., S. 11.) — S. auch De- chen , Oeynhausen und La Roche in der Zeitschrift Hertha; I, 27. . Ich habe die Halbinsel Araya zweimal besucht. Das erste Mal war ich geneigt, den Salzthon als dem (unläugbar der terziären Formazion zugehöri- gen) Konglomerate vom Barigon und vom Berge des Schlosses von Cumana untergeordnet zu betrach- ten, weil ich, in geringer Entfernung von lezterem Schlosse, Schichten eines verhärteten Thones Ohne Salz- und Erdöl-Gehalt? fand, die blätterigen Gyps enthielten, und mitten im ter- ziären Gebiete eingeschlossen waren. Ich glaubte, der Salzthon könnte mit dem kalkigen Konglomerate von Barigon wechseln. In der Nähe kleiner Fi- scher-Hütten, dem Macanao gegenüber, scheinen Konglomerat-Felsen aus den Thon-Schichten her- vorzutreten. Bei einer zweiten Wanderung nach Maniquarez und nach den Alaunschiefern von Cha- paruparu kam mir das Verband zwischen dem ter- ziären Gebiete und dem Thone mit Bitumen ziem- lich räthselhaft vor. Ich untersuchte die Gegend der Peñas negras , unfern vom Cerro de la Vela , im OSO. des zerstörten Schlosses von Araya genauer. Der Kalk jener Peñas Rel. hist .; II, 337. ist dicht, blaulichgrau und fast frei von Versteinerungen. Er schien mir bei weitem älter, als das terziäre Konglomerat vom Ba- rigon , und ich sah denselben, in gleichförmiger Lagerung, einen, dem Salzthone ziemlich analogen, schieferigen Thon überdecken. Ich gefiel mir darin, den Salzthon mit den Schichten Kohlenstoff-haltigen Mergels, welche der Alpenkalk von Cumanacoa ein- schliesst, in nähere Verbindung zu bringen. Nach den, heutiges Tages am meisten verbreiteten, geo- gnostischen Ansichten könnte man die Felsart der Peñas negras , als den Muschelkalk vertretend, be- trachten, und den salzhaltigen und bituminösen Thon von Araya als Repräsentant des bunten Sand- steines: allein diese Probleme werden sich erst ent- scheiden lassen, wenn in diesen Gegenden eigentli- che bergmännische Arbeiten Statt gefunden. Ei- nige Gebirgsforscher, welche der Meinung sind, dass in Italien das Seinsalz fast stets in die, den Jurakalk, und selbst die Kreide überlagernden, Ge- bilde vordringe, werden geneigt seyn, den Kalk der Peñas negras für eine solche Schicht dichten Kalkes zu nehmen, die frei von Quarz und von Petrefakten, und ähnlich denen ist, welche man häufig in der Mitte des terziären Konglomerates vom Barigon und vom Castillo de Cumana trifft. Den Salzthon von Araya werden sie für analog mit dem Pariser Töpferthone ( Argile plastique ) halten, oder mit den thonigen Lagen ( dief et tourtia ) des se- kundären Braunkohlen-Sandsteines Grès tertiaire à lignites; Molasse d'Argovie . , welche, in Belgien und Westphalen Salzquellen enthalten Buff , Noeggerath 's Rheinl. Westph.; III, 53. . So schwierig es ist, vereinzelt die Schichten von Mergel und Thon zu unterscheiden, welche dem bunten Sandsteine, dem Muschelkalke, dem Qua- der-Sandsteine, dem Jurakalke, dem Green- und Ironsande ( gres secondaire à lignites ) und dem terziären Gebiete über der Kreide angehören, so bin ich dennoch der Meinung, dass das Bitumen, welches überall das Steinsalz begleitet, und noch häufiger selbst Salzquellen, den Salzthon der Halb- insel Araya und des Eilandes la Marguerite , als zu den, unterhalb des terziären Gebietes befindli- chen, Formazionen gehörig bezeichnet. Ich sage nicht, dass sie älter sind, als dieses Gebiet; denn seit Hrn. v. Buch's Beobachtungen über Tyrol be- kannt geworden, ist es nicht mehr gestattet, dasje- nige, was dem Raume nach unterhalb ist, als unbedingt älter, hinsichtlich des Zeitraumes seiner Bildung zu betrachten. Bitumen und Erdöl treten noch heutiges Tages, wie dieses an einem andern Orte dargethan wor- den Rel. hist.: II, 364: IX, 119, 122. , aus Glimmerschiefer hervor: diese Substan- zen werden jedesmal ausgeworfen, so oft die Erde (zwischen Cumana, Cariaco und dem Golfo Tri- ste ) erschüttert wird. Demselben Urgebiete aber ist, in der Halbinsel Araya , wie auf dem Eilande Marguerite , der, mit Bitumen geschwängerte, Salz- thon angelagert, ungefähr wie in Calabrien das Steinsalz streifenweise in Becken erscheint, welche von Granit und Gneiss umschlossen werden Melograni , Descr. géol. di Aspromonte ; 1823, p. 255, 276, 287. . Dienen diese Umstände zur Unterstützung des scharf- sinnigen Systemes Breislack , Geologia; 350. Boué , sur les Al- pes; 17. , nach welchen die zusammen- gehörigen Formazionen von Gyps, Schwefel, Bitu- men und Steinsalz (stets wasserfrei) von Emportrei- bungen abzuleiten sind, welche durch Spaltungen Statt gefunden, die oxydirte Rinde unseres Planeten durchziehend, und bis zum Sizze der vulkanischen Akzion vordringend? Die ungeheuren Massen von salzsauerm Natron, welche der Vesuv neuerdings ausschleuderte Laugier et Gaillard in den Ann. du. Mus. 5 eme Année, Nro. 12, p. 435. Die 1822 ausgeschleuderten Massen waren so beträchtlich, dass die Bewohner meh- rerer Dörfer, in der Umgegend des Vesuv , solche sammel- ten und zum häuslichen Gebrauch verwendeten. , die kleinen Salz-Gänge, welche ich oft die neuesten, steinigen Laven durchsezzen sahe, und deren (durch Sublimazion Statt gehabter) Ursprung jenem des Eisenglanzes ähnlich scheint, den man in den nämlichen Spalten trifft Gay – Lussac , über die Wirkung der Vulkane, in Ann. de Chim.; XXII , 418. ; die Schichten von Steinsalz und von Salzthon, welche das trachytische Gebiet der Ebene von Peru und in der Umgehend des Vulkanes der Andes von Quito Essai geognost.; 251. aufzuweisen hat, verdienen alle Beachtung von Sei- ten der Geognosten, die über den Ursprung der Formazion aburtheilen wollen. XII. Kalkiges Konglomerat des Ba- rigon , des Schlosses von Cumana und der Gegend um Porto-Cabello. Eine sehr verwickelte Formazion; sie stellt das Gemenge und die periodische Wiederkehr von dich- tem Kalke, von quarzigem Sandsteine und von kal- kigen Brekzien dar, welche, unter allen Himmels- strichen, das terziäre Gebiet besonders bezeichnen. Sie sezt den Berg des Schlosses St. Antoine zusam- men, unfern der Stadt Cumana , ferner das süd- westliche Ende der Halbinsel Araya , den Cerro- Meapire , im S. von Cariaco , und die Umgegend von Porto-Cabello . Sie umschliesst: 1. einen dich- ten, meist graulichweissen, oder gelblichgrauen Kalkstein ( Cerro del Barigon ), dessen sehr gering- mächtige Schichten sich theils versteinerungsfrei zei- gen, theils viele Petrefakten enthalten, wie unter andern Karditen, Ostraziten, Pektiuiten u. s. w.; 2. eine Brekzie, in welcher eine unermessliche Menge Meeresmuscheln mit Quarz – Körnern untermengt, und vermittelst eines kalkigen Teiges gebunden er- schein en; 3. einen kalkigen Sandstein aus rundlichen, sehr feinen Quarz-Körnern bestehend ( Punta Cere- nas , im W. des Dorfes Maniquarez ), welcher nie- renförmige Braun-Eisenstein-Massen einschliesst; 4. Bänke von Mergel und von schieferigem Thone, frei von Glimmer-Blättchen, aber häufig Gypsspath führend. Diese Thon-Lagen scheinen stets das Tief- ste zu bilden. Demselben treziären Gebiete gehö- ren auch der Kalktuff der Thäler von Aragua , un- fern la Victoria , an, und das Trümmer-Gestein von Cabo Blanco , im W. des hafens von la Guayra . Ich wage nicht die letztere Felsart mit dem Namen Nagel- flue zu bezeichnen, weil dieser Ausdruck abgerundete Trümmer andeutet, während die Bruchstücke der Brek- zie von Capo Blanco meist eckig sind, und aus Gneiss und Chloritschiefer bestehen, welche ein Kalkteig zusammenhält. Dieses Bindemittel umschliesst san- diges Magneteisen Ohne Zweifel vom Chloritschiefer abstammend, wel- cher in dieser Gegend den Meeresboden ausmacht. , Madreporiten und Bruchstücke zweischaaliger Meeres-Muscheln. Die verschiedenen Streifen terziären Gebietes, welche ich in der Kü- sten-Kordillere von Venezuela auf beiden Abhän- gen der nördlichen Kette gefunden habe, scheinen bei Cumana (zwischen Bordones und Punta Del- gada ), im Cerro de Meapire dem Alpenkalke von Cumanacoa , und zwischen Porto-Cabello und dem Rio-Guayguaza , so wie in den Thälern von Ara- gua dem Granite aufgelagert; am westlichen Ab- hange des Hügels, welcher Cabo Blanco bildet, nehmen sie ihre Stelle über Gneiss ein, und in der Halbinsel Araya über salzführendem Thone. Das letztere Verhältniss ist indessen vielleicht nur eine An- und keine Auflagerung. Beabsichtigt man eine Reihung der verschiedenen Glieder des terziären Gebietes nach dem Bildungs-Alter, so muss, mei- ner Meinung zu Folge, die Brekzie vom Cabo Blanco mit Bruchstücken primitiver Gesteine, als ältestes Glied betrachtet werden, darauf folgen so- dann der sandige Kalk vom Schlosse von Cumana , frei von Hornstein-Einschlüssen, aber sonst dem Pariser Grobkalke ziemlich ähnlich, und das Süsswasser – Gebilde von la Victo- ria . Der thonige Gyps, untermengt mit Ma- dreporen, Karditen und Austern führenden, kalki- gen Trümmer-Gesteinen, welche ich zwischen Car- thagena und dem Cerra de la Popa gefunden, und die, gleichfalls jugendliche, Kalke von Grande Ter- re de la Guadeloupe und von Barbados Moreau de Jonnes , hist. phys. des Antilles franc.: I , 564, und Brongniart , descrpit. géol. des envi- rous de Paris , 1822, p. 201. (Kalke erfüllt von See – Muscheln, denen ähnlich, welche noch gegenwärtig in de Meere der Antillen le- ben), beweisen, dass das terziäre Gebiet ( terrain de sédiment supérieur ) sich sehr weit gegen W. und gegen N. erstreckte. Diese neuen Formazionen, so reich an organi- schen Wesen, bieten dem Reisenden, vertraut mit den geologischen Merkmalen der Felsarten, ein gro- sses, noch wenig bebautes Feld. Die Untersuchung jener Ueberreste, eingeschlossen in den, gleich Stock- werken einander überlagernden, Schichten, heisst die Fauna verschiedener Zeiten studiren und vergleichen. Die Geographie der Thiere bezeichnet die Grenzen im Baume nach dem Mannichfachen der Klimate, welche dem gegenwärtigen Stand der Vegetazion auf unserem Planeten bedingen. Die Geologie der organischen Körper, im Gegentheile, ist ein Bruchstück der Naturgeschichte, den Ausdruck Geschichte im eigentlichen Sinne ge- nommen; die Geschichte schildert die Bewohner der Erde nach der Folge der Zeiten. In Museen lassen sich Geschlechter und Gattungen erkennen; aber die Faunen verschiedener Zeiten, das Vorherr- schende gewisser Muscheln, die numerischen Be- ziehungen, welche das Thierreich und die Vegeta- zion eines Ortes oder einer Epoche bezeichnen, vermag man nur durch Selbstansicht der Formazion zu studiren. Seit langer Zeit hat es mir geschie- nen Essay géogn.: p. 42. , dass unter den Wendekreisen, wie unter der gemässigten Zone, die einschaaligen Muscheln zahlreicher an Gattungen sind, als die zwischaali- gen. Durch dieses Uebergewicht bietet die fos- sile organische Welt , unter allen Breiten, eine Analogie mehr mit den Muscheln ( coquilles inter- tropicales ), welche heutiges Tages in dem Meere leben. Hr. Defrance erkennt in seinem, an neuen und geistvollen Ideen reichen, Werke Tableau des corps organisés fossiles; 1824, p. 51, 125. jenes Uebergewicht einschaaliger Muscheln in der Zahl der Geschlechter nicht nur an, sondern er erinnert auch, dass unter 5500 Gattungen versteinter ein- und zweischaaliger und vielfächeriger Muscheln, die seine Sammlungen aufzuweisen haben, 3066 einschaalige, 2108 zweischaalige und 326 vielfächerige sind; so, dass die Einschaaligen zu den Zweischaaligen sich, wie 3 : 2, verhalten. XIII. Formazionen von augitischem Mandelsteine und von Phonolith zwischen Ortiz und Cerro de Flores . An das Ende der Formazionen von Venezuela stelle ich das Gebiet des augitischen Mandelsteines und des Phonolithes, nicht als die einzigen Felsar- ten, welche ich für vulkanisch gebildet ansehe, sondern als solche, deren gänzlich feueriger Ur- sprung wahrscheinlich neuer ist, als das terziäre Ge- biet. Dieses Resultat ergibt sich nicht aus den Beob- achtungen, die ich an dem südlichen Abhange der Kordilleren des Küstenlandes zwischen dem Morros de San Juan, Parapara und den Llanos von Co- labozo angestellt habe. In dieser Region würden örtliche Verhältnisse vielmehr dahin führen, die Mandelsteine von Ortiz als dem Systeme der Ueber- gangs-Felsarten — hornblendiger Serpentin, Diorit und kohlenstoffhaltige Schiefer — verbunden zu be- trachten; aber der Ausbruch der Trachyte durch Felsarten neuerer Entstehung, als die Kreide in den Euganeen und in andern Gegenden von Europa, und die gänzliche Abwesenheit von Bruchstücken augitischen Porphyres, Trachytes, Basaltes und Pho- nolithes Die Trümmer dieser Gesteine finden sich nur in den Taffen oder Konglomeraten, welche dem basaltischen Gebiete wesentlich angehören, oder in solchen, welche die neuesten Vulkane umlagern. Jede vulkanische For- mazion umgibt sich mit ihren Brekzien, die Wirkun- gen des Ausbruches selbst sind. , in den Konglomeraten, oder in den Trüm- mer-Gesteinen älter, als die neuesten terziären Ge- biete, machen glaubhaft, dass die Erscheinung der Trapp-Felsarten auf der Oberfläche des Bodens Wirkung einer der lezten Umwälzungen unseres Planeten ist, selbst da, wo die Erupzion durch gangartige Spalten Statt hatte, welche den Granit- Gneiss oder Uebergangs-Gesteine durchziehen, die man nicht von Flöz- oder terziären Formazionen überdeckt sieht. Das kleine vulkanische Gebiet von Ortiz bildet das alte Ufer des weiten Beckens der Llamos von Venezuela . Es besteht, an den Stellen, wo dasselbe von mir untersucht worden, nur aus zwei Felsarten, nämlich aus Mandelstein und aus Phonolith. Der graulichblaue Mandelstein ist blasig, und schliesst rissige Krystalle von Augit und Mesotyp ein. Er sezt Kugeln mit konzentrischen Lagen zusammen, deren plattgedrückter Kern fast die Härte des Ba- saltes hat. Weder Olivin noch Hornblende sind darin wahrnehmbar. Ehe der Mandelstein als selbst- ständiges Gebiet auftritt, und sich in kleinen, konischen Hügeln erhebt, scheint derselbe lagenweise mit dem nämlichen Diorite zu wechseln, von wel- chem weiter oben die Rede gewesen, und der dem kohlenstoffhaltigen Schiefer und dem hornblendigen Serpentine vergesellschaftet ist. Solche innige Ver- bindungen von scheinbar sehr verschiedenartigen Ge- steinen, und so geeignet, den Gebirgsforscher ver- legen zu machen, gewährte der Gegend von Ortiz ein grosses Interesse. Wenn die Diorit- und Mau- delstein-Massen, welche uns als Lager erscheinen, sehr mächtige Gänge sind, so kann man solche als gleichzeitig gebildet und erhoben betrachten. Man kennt gegenwärtig zwei Mandelstein-Formazionen; die eine, am häufigsten vorkommend, ist dem Ba- salt-Gebiete untergeordnet; die andere, bei wei- tem seltener Beispiele der letzteren trifft man in Norwegen ( Var- dekullen bei Skeen ), in dem Thüringer-Walde , im südlichen Tyrol , zu Ilefeld am Harze , zu Bolan- nos in Mexico u. s. w. , gehört dem augitischen Porphyre Schwarzer Porphyr des Hrn. v. Buch. an. Der Mandelstein von Ortiz nähert sich, durch seine oryktognostischen Kennzeichen, der ersten je- ner Formazionen, und man ist fast überrascht, den- selben selben nicht dem Basalte, sondern dem Phonolite angelagert zu finden Es gibt Phonolite des basltischen Gebietes (die am ältesten bekannten), und Phonolithe des trachytischen Gebietes ( Andes von Mexico ). S. Essai géogn.: p. 347. Die ersten finden sich im Allgemeinen über Basalt; und in dieser Verbindung sind die ausserordent- liche Entwickelung des Feldspathes, und die Abwe- senheit des Angites mir immer als sehr denkwürdige Phänomene erschienen. , einem, im höchsten Grade feldspathigen, Gesteine, in welchem man wohl ei- nige Hornblende-Krystalle, aber nur sehr sparsam Augit und nie Olivin trifft. Der Cerro de Florès ist ein Hügel, bedeckt mit tafelartigen Blöcken von grünlichgrauem Phonolithe, der in die Länge gezo- gene (nicht rissige) Krystalle glasigen Feldspathes einschliesst, und dem gleichnamigen Gesteine aus dem Mittel-Gebirge Böhmes durchaus analog ist. Die Felsart sieht man umgeben von augistischem Man- delsteine; in der Teuse würde sich ohne Zweifel das unmittelbare Emporsteigen aus dem Granit-Gnei- sse wahrnehmen lassen, wie solches der Fall bei dem Phonolithe des Biliner–Steines in Böhmen , welcher Gneiss-Bruchstücke in seiner Masse einge- backen enthält. Ist in Süd-Amerika noch eine andere Gruppe von, vorzugsweise mit dem Namen vulkanischer Ge- bilde bezeichnete, Felsarten, welche eben so ent- fernt wäre von der Andes -Kette, wie die Gruppe, welche die Steppen von Calabozo begrenzt? Ich bezweifle es, wenigstens was den Theil des Festlan- des im N. des Amazonen-Stromes betrifft. Häufig wurde die Aufmerksamkeit der Geognosten von mir auf den Mangel des augitischen Porphyres, des Tra- chytes, des Basaltes und der Laven (ich reihe diese Formazionen nach ihrem relativen Alter) in ganz Amerika, ostwärts der Kordilleren, geleitet. Die Gegenwart des Trachytes ist selbst noch nicht ein- mal in der Sierra Nevada de Merida dargethan, welche die Andes mit der Küstenkette von Vene- zuela verbindet. Man könnte sagen, dass das vul- kanische Feuer, nach der Bildung der primitiven Gesteine, im östlichen Amerika nicht mehr durch- zubrechen vermochte. Vielleicht hängt der, in den- selben Gegenden beobachtete, geringere Reichthum, und die minder bedeutende Häufigkeit Silber füh- render Gänge mit der Abwesenheit neuerer vulka- nischer Phänomene zusammen Essay géogn. ; p. 118, 120. . Herr von Eschwege hat in Brasilien einige Diorit-Lager (Gänge?) gese- hen, aber weder Trachyt, noch Basalt, noch Dole- rit, noch Mandelstein: um desto auffallender war ihm, in der Gegend um Rio Janeiro , eine isolirte Phonolith-Masse, durchaus ähnlich den Böhmischen, und das Gneiss-Gebiet durchbrechend. Ich bin ge- neigt zu glauben, dass Amerika, im O. der Andes , thätige Vulkane besizzen würde, wenn, in der Nähe des Küstenlandes von Venezuela , von Guyana und von Brasilien , die Reihe ursprünglicher Gesteine von Trachyten unterbrochen wären. Es sind die Trachyte, welche durch ihr Zerrissenseyn, durch ihre offenen Spalten, jene dauernde Verbindung zwischen der Oberfläche des Bodens und dem In- nern der Erdrinde zu errichten scheinen, die un- erlässliches Bedingniss des Daseyns eines Vulkans ist. Wenn man von der Küste von Paria , über die Gra- nit-Gneisse der Silla de Carracas , über den ro- then Sandstein von Barquisimeto und von Tocuyo , über die Schiefer-Gebirge der Sierra Nevada de Merida und der östlichen Kordillere von Candina- marca , gegen Popayan und Pasto sich bewegt, in- dem man der Richtung aus W. und SW. folgt, so zeigen sich, in der Nähe jener beiden Städte, die ersten, noch entzündeten Krater der Andes , die nördlichsten von ganz Süd-Amerika; dazu kommt, dass dieser Krater da getroffen werden, wo die Kor- dilleren beginnen Trachyte aufzuweisen, in einer Entfernung von 18 oder 25 Meilen von der gegen- wärtigen Küste des stillen Ozeans Ich glaube, dass die frühesten Hypothesen über die Beziehungen zwischen der Thätigkeit der Vulkane und der Nähe des Meeres in einem, mit grosser Beredsam- keit verfassten, wenig bekannten Werke des Kardinals Bembo enthalten sind: Aetna dialogus S. Opera . Dauernde 32* Verbindungen zwischen der Atmosphäre und dem Erdinnern, oder wenigstens solche, die in einander sehr nahen Epochen sich erneuen, haben sich nur längs der unermesslichen Spalte zu erhalten gewusst, über welcher die Kordilleren erhoben wurden; allein die unterirdischen, vulkanischen Gewalten zei- gen darum, im östlichen Amerika, nicht weniger Thätigkeit, sie erschüttern den Boden in der Kor- dillere des Küstenlandes von Venezuela und in der Gruppe von la Parime S. v. Hoff 's klassisches Werk: Geschichte der na- türlichen Veränderungen der Erd – Oberfläche; II, 516. . Die elastischen Gewalten, welche die Erde beben machen, heisse und schwe- felige Quellen, die mitunter Flusssäure enthalten, das Daseyn des Asphalts und der Naphta im Ur- Gebiete, Alles leitet uns nach dem Innern unseres Planeten, dessen hohe Temperatur selbst in unsern, wenig tiefen, Gruben – Gebäuden wahrnehmbar. omnia Petr. Bembi , T. III, p. 60, und in Vicenti Aliarh Cruch Vesuvius ardens , 1632; p. 164 und 235.