COMPENDIUM DER VERGLEICHENDEN GRAMMATIK DER INDOGERMANISCHEN SPRACHEN . VON AUGUST SCHLEICHER. II. WEIMAR HERMANN BÖHLAU 1862 . KURZER ABRISS EINER FORMENLERE DER INDOGERMANISCHEN URSPRACHE, DES ALTINDISCHEN (SAN- SKRIT), ALTERANISCHEN (ALTBAKTRISCHEN), ALTGRIECHISCHEN, ALTITALISCHEN (LATEINISCHEN, UMBRISCHEN, OSKISCHEN), ALT- KELTISCHEN (ALTIRISCHEN), ALTSLAWISCHEN (ALTBULGARISCHEN), LITAUISCHEN UND ALTDEUTSCHEN (GOTISCHEN). VON AUGUST SCHLEICHER . WEIMAR HERMANN BÖHLAU 1862 . Verfaßer und verleger behalten sich das recht der übersetzung in fremde sprachen vor. II. Morphologie . A. Wurzeln und stämme Wärend des druckes erschien Pott , etymologische Forschungen auf dem Gebiete der Indo-Germanischen Sprachen. Zweite Auflage in völ- lig neuer Umarbeitung. Zweiten Theiles erste Abtheilung: Wurzeln; Ein- leitung. Lemgo u. Detmold 1861. Dises werk konte ich nicht mer für meine arbeit benutzen. . Die form des indogermanischen wortes. §. 205. Die indogermanische sprache ist eine sprache der höchsten morphologischen ordnung, indem sie außer der anfügung von beziehungslauten auch noch die flexion, d. h. die regelmäßige veränderung der wurzel selbst zum zwecke des beziehungsauß- druckes kent; dise veränderung der wurzel besteht in der stei- gerung des wurzelvocales (§. 2). Die anfügung von beziehungs- lauten findet nur am außlaute der wurzel statt, niemals im anlaute der selben (das augment ist ein ursprünglich selbstän- diges wort und schmilzt nur ans verbum an, daher kann es unbeschadet der integrität des wortes felen). Jedes in der sprache wirklich vor kommende indogermanische wort hat einen beziehungslaut nach der wurzel, die übrigens auch redupliciert sein kann, z. b. da-dâ-mi (do); nakte wurzeln erscheinen im indo- germanischen nicht als worte (späterer abfall von beziehungslau- ten komt hier natürlich nicht in betracht). Die einzige auß- Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 19 Wurzelbildung. §. 205. name findet statt im vocativ derjenigen nomina, die außer dem casussuffix kein stambildungselement besitzen, wie z. b. stamm vâk (sermo, wurz. vak loqui), nom. sing. vâk-s, genit. vâk-as u. a., voc. aber vâk . Der vocativ ist jedoch kein eigent- liches wort, kein element des satzes, sondern ein wort, das die form einer interjection, einer lautgebärde an genommen hat. Ser selten und offenbar erst zu folge verhältnismäßig se- cundärer processe treten beziehungslaute in die wurzel selbst. Diß geschiht in praesensformen, wie z. b. λαμβάνω , wurz. λαβ (ἔ-λαβ-ον) , μ ist hier beziehungslaut des praesens; jungo , wur- zel jug (vgl. jug-um) u. s. f. Die älteren formen hatten wol auch hier den nasal nach dem wurzelaußlaute, s. unten die lere von der conjugation. Es gehört also zu den unterscheidenden merkmalen des indogermanischen, daß alle worte des selben einen und den selben morphologischen bau haben: regelmäßig veränderliche wurzel und beziehungslaut nach der selben. Die morphologi- sche formel für sämtliche worte des indogermanischen ist also W x s , wo W x eine beliebige regelmäßig veränderliche wurzel, s (suffix) einen oder merere beliebige beziehungslaute nach der selben bezeichnet (vgl. Aug. Schleicher zur morphologie der sprache, Petersb. u. Lpz. 1859. Auß den Mémoires de l’Acad. Imp. des sciences de St. Petersb. VII ser. T. I, Nr. 7, p. 30 flgg. und Kuhn und Schleicher , Beitr. II, p. 460 flg.). §. 206. Wurzelbildung . Die ältesten bestandteile der indoger- manischen sprache sind die bedeutungslaute, die wurzeln. Sie sind in weitauß den meisten fällen auß den worten, denen sie nunmer zu grunde ligen, außscheidbar. Sie scheinen ursprüng- lichst noch einfachere lautform gehabt zu haben, als die ist, welche die in der fertigen sprache vor ligenden wurzeln zeigen, da ser leicht ursprüngl. stambildungselemente mit inen mer oder minder fest verwachsen; vgl. z. b. wurz. ju-g neben ju (jungere), ma-t neben ma (metiri) u. a. Besonders häufig entstehen der- gleichen weiter gebildete wurzeln dadurch, daß die zusätze, die ursprünglich das praesens bildeten, mit der wurzel verwachsen, z. b. wurz. man (cogitare) auß ma , gan (nasci) auß ga , bandh Wurzelbildung. (vincire, ligare) auß badh u. dergl.; der nasal bezeichnet ur- §. 206. sprünglich nur den praesensstamm. Auch ursprüngliche redu- plication zeigt sich, z. b. ka-k (coquere), gi-g (vivere). Man unterscheidet daher primäre und secundäre wurzeln. Unverbrüchliches gesetz der indogermanischen wurzeln ist die einsilbigkeit. Ein unterschid in der form der so genanten verbalwurzeln (begrifswurzeln) von den so genanten pronominalwurzeln (be- ziehungswurzeln) findet sich nicht; die wurzeln i , ka , ta , ja z. b. sind eben so wol pronominal- als verbalwurzeln (i demon- strat., ire; ka interrogat., acutum esse; ta demonstr., exten- dere; vgl. Beitr. zur vgl. sprachforschung II, p. 92 flg. ‘wur- zeln auf a im indogermanischen’ von A. Schleicher ). Man erhält die wurzel, wenn man von einem gegebenen worte alle beziehungslaute und deren etwaige einflüße auf die wurzellaute hiuweg nimt (was meist leicht, bisweilen aber kaum möglich ist) und den wurzelvocal, fals er im worte gesteigert erscheint, auf den grundvocal reduciert, z. b. von da-dâ-mi (do) ist da die wurzel, von vâk-s (sermo) vak , von daiv-a-s (lucens, divus, deus) div , von djau-s (coelum) dju = div, von su-nu-s (gnatus, filius) su (gignere, parere), von ta-m (istum) ta u. a. Anßer der einsilbigkeit ist die form der indogermanischen wurzeln frei. Es finden sich folgende lautgestaltungen der wur- zeln: 1. vocal, d. h. genau genommen, spiritus lenis + vocal, z. b. a (pron. demonstr.), i (ire), u (altind. laetari, benefacere; slaw-lit. u. lat. ind-uere, ex-uere); 2. conson. + vocal, z. b. ga (ire), bhi (timere), bhu (fieri); 3. vocal + consonant, z. b. ad (edere), idh (incendere), us (urere); 4. consonant + vocal, z. b. sta (stare), pri (amare), kru (audire); 5. vocal + 2 consonanten, z. b. ardh (crescere), ark (splendere; celebrare); 6. 2 conso- nanten + vocal + consonant, z. b. star (sternere), stigh (ascen- dere); 7. consonant + vocal + 2 consonanten, z. b. dark (vi- dere); 8. 2 consonanten + vocal + 2 consonanten, z. b. skand (scandere). Bei den wurzeln der form consonant + a + consonant 19* Stambildung. §. 206. oder a + consonant, auch dann, wenn dise form erst durch steigerung von u und i entsteht, findet sich häufig eine um- stellung der laute der art, daß a in den außlaut tritt, z. b. gan und gna (nosse; nasci); mar und mra (mori); ghar und ghra (lucere, virescere); ak und ka (acuere, acutum esse); i, gestei- gert ai , und ja (ire); hu , gesteigert hau, hav und hva (vocare) u. s. f. Eben so verhält sich div und dju (lucere) u. a. Anm . Eine auß gefürte grammatik des indogermanischen hätte in disem abschnitte ein volständiges verzeichnis sowol der wurzeln zu geben, welche sich für die indogermanische ursprache nach- weisen laßen, als auch derjenigen, welche nur einzelnen abtei- lungen oder einzelnen familien (grundsprachen) des indogermani- schen eigentümlich sind. §. 207. Stambildung . Auß wurzeln entstehen wortstämme (themen), d. h. das, was nach abzug von conjugations- und de- clinationsendungen vom worte übrig bleibt. Stämme werden gebildet: 1. Durch die bloße wurzel, gesteigert oder ungesteigert. Da der wurzelvocal eine gewisse steigerungsstufe ein nimt, so kann er stäts als träger einer gewissen beziehung erscheinen, also an sich schon eine beziehung auß drücken. Diser fall ist häufig bei verben, z. b. ai- , i- , praesensstamm und wurzel (ire), z. b. 1. sing. ai-mi , 1. plur. i-masi; as- , praesensstamm und wurzel (esse), z. b. 1. sing. as-mi, 3. sing. as-ti u. s. f. Weniger häufig ist dise art der stambildung bei nominibus, z. b. nom. sg. djau-s , loc. div-i; djau , steigerung von dju = div (lucere) ist hier nominalstamm (coelum) und zugleich wurzel; vâk-s (sermo), stamm vâk- ist steigerung von wurzel vak (lo- qui) u. s. f. Der beziehungsaußdruck mittels der steigerungs- stufe des wurzelvocals ist symbolisch. Uralt ist ferner die ver- doppelung der wurzel mit oder one gleichzeitige steigerung der selben, zum zwecke des beziehungsaußdruckes, auch sie reicht zur stambildung hin, z. b. stamm da-da in da-dâ-mi , 1. sg. praes.; da-da-masi , 1. plur. praes. von wurz. da (dare). 2. Durch zusätze am ende an die auf irgend einer stei- gerungsstufe stehende, einfache oder reduplicierte wurzel. Dise Stambildung. zusätze waren ursprünglich selbständige wurzeln, die in einer §. 207. früheren entwickelungsperiode des sprachlebens, als die spra- che nur auß wurzeln bestund, zu anderen wurzeln als bestim- mende elemente hinzu traten; almählich verloren dise die bezie- hung auß drückenden wurzeln ire selbständigkeit und schmolzen an diejenigen wurzeln an, welche durch sie näher bestimt wurden, z. b. daiv-a- , nom. sg. daiva-s (divus, deus), wurz. div , gesteigert daiv , + a; bhar-a- , praesensstamm von wurz. bhar (ferre), z. b. 3. sg. praes. bhara-ti , 1. sg. bharâ-mi (mit steige- rung des stambildenden a) , bhâra-ja causativstamm d. wurzel bhar (bhâraja-ti ‘er macht tragen’); vgl. a (pron. demonstr.), ja (relat.); ta-nu-, ta-nau- praesensstamm zu wurz. ta (extendere), z. b. 1. sg. tanau-mi , 1. plur. tanu-masi; vak-ta- , nom. sg. msc. vak-ta-s (dictus), wurz. vak + ta , vgl. wurzel ta (pron. demon- strat.) ; vi(d)vid-vant- part. perf. act., reduplicierte wurzel vid (videre) + ant u. s. f. Diß sind die bildungsweisen von stämmen auß wurzeln. Die sprache blib indes hierbei nicht stehen, sondern entwickelte auß solchen unmittelbar auß wurzeln hervor gegangenen stäm- men weitere stämme. Die stämme der ersteren art nennen wir primäre stämme , die suffixe, welche zu irer bildung verwant werden, primäre suffixe ; die stämme der zweiten art, welche andre stämme zu irer voraußsetzung haben, nen- nen wir secundäre stämme , und die zu irer bildung verwan- ten suffixa secundäre suffixa . Leztere fallen zum teile in irer form mit den primären zusammen. Beim verbum treten an die ab geleiteten verbalstämme die selben suffixa, wie an die nicht ab geleiteten, der verbalstamm gilt als wurzel, mag er primitiv oder ab geleitet sein; mit recht zält man daher alle suffixa, welche unmittelbar an verbalstämme treten (participien, nomina actionis, nomina agentis bildend) zu den primären suf- fixen; z. b. -nt (-ant) in bhârajant , part. praes. act. des causativ- stammes, ist eben so primitives suffix, als in bharant part. praes. act. des stamverbs; dagegen sind z. b. comparativ- und super- lativsuffixe, deminutivbildungen u. s. f., welche fertige nominal- stämme vorauß setzen, secundär, z. b. lat. dîv-înus von stamm Stambildung. Zusammensetzung. §. 207. dîvo (dîvus); facil-ior von stamm fac-ili- , wurz. fac; doct-ior von stamm doc-to , wurz. doc; davon wider stamm doct-is-simo, in welcher form -is- comparativsuffix (vgl. doct-ius) und simo = -timo , grundf. -tama , zusammengeseztes superlativsuffix ist; der stamm doc-t-is-si-mo hat also vier stambildende elemente nach der wurzel. Auch mit secundärer stambildung kann vocalstei- gerung verbunden sein, z. b. altind. stamm dâiv-ika (nom. sg. msc. dâivika-s, divinus) von stamm dêvá = urspr. daiva- (nom. sg. dêvá-s , daiva-s , deus). Daß die meisten und am häufigsten als stambildende suf- fixa gebrauchten elemente ta , ja , ka u. s. f., mit pronominal- wurzeln identisch sind, komt daher, weil solche wurzeln alge- meinster bedeutung (d. h. solche, deren ursprünglich concretere bedeutung sich zu einer algemeineren ab geschwächt hat, so daß die bedeutung der selben zu einer beziehung geworden ist) geeignet waren, anderen wurzeln von concreterer bedeu- tung zur näheren bestimmung zu dienen. Ein weiteres, von den bisherigen wesentlich verschide- nes, secundäres mittel der stambildung ist 3. die zusammen- setzung Wärend des druckes kam mir eine monographie über disen gegen- stand zu, die ich noch nicht gelesen habe, nämlich Ferd. Justi , über die zusammensetzung der nomina in den indogerm. sprachen. Gött. 1861. von wortstämmen zu einem neuen wortstamme. Die zusammensetzung ist in den indogermanischen sprachen ser ge- bräuchlich. Von der zusammensetzung unterscheidet sich die stambil- dung durch anfügung von beziehungselementen dadurch, daß die entstehung der lezteren in die zeit der noch werdenden sprache fält, erstere aber erst dann ein tritt, wenn die sprache bereits gebildet ist, da sie ja wirkliche, fertige wortstämme zu irer voraußsetzung hat. Die zusammenrückung, das zusammen- fließen von worten, ist ebenfals von der eigentlichen zusammen- setzung zu sondern; bei der ersteren schmelzen worte (also mit casus- und personalendungen versehene elemente des satzes) an einander, bei der lezteren treten wortstämme zu einem neuem stamme zusammen. Stambildung. Zusammensetzung. Die praepositionen und das augment vor dem verbum bilden §. 207. die häufigsten beispile von zusammenschmelzung in unseren spra- chen; es sind an gewachsene adverbia, d. h. ursprüngliche casus, z. b. abs-tineo auß abs und teneo; abs scheint wie ex u. a. eine genitivform zu sein; die lose verbindung zeigt sich in fällen wie ἐϰ-πίπτω neben ἐξ-έ-πεσον u. dgl. Doch findet sich zusam- menrückung auch außerdem, z. b. lat. quamvis auß quam vis; quamobrem u. s. f.; deutsch frankenland (franken ist genitiv pluralis), wolfsmilch (wolfs ist genitiv sing.) u. s. f. Hier zeigt nur der ton die zusammenschmelzung zu einem worte an. Die eigentliche zusammensetzung hat die kraft eine bezie- hung auß zu drücken, sie kann dem neuen worte eine beziehung geben, die den einzelnen elementen nicht zu kam, und die nur in und mit der zusammensetzung entsteht, z. b. μαϰρό-χειρ longi-manus , langhand , d. h. ‘dessen hände lang sind, lange hände habend,’ hier ist die possessive beziehung wirkung der zusammensetzung; λογο-γράφο-ς ‘reden schreibend’ = λόγους γράφων; ju-dic (judex) = jus dicens ‘recht weisend, sagend’ u. s. f., in den lezteren beispilen fungiert das erstere ele- ment der zusammensetzung als casus, obschon es kein casus- suffix hat. Durch die zusammenschmelzung kann eine solche neue beziehung niemals erzeugt werden, sie ist bloß als ver- änderte, bequemer gemachte außsprache, als zusammenfaßung früher getrenter worte unter einen hochton zu faßen, die also mit der stambildung gar nichts zu tun hat. Eine erschepfendere darlegung der indogermanischen stam- bildung ligt nicht im plane dises compendiums, welches nur das enthalten soll, was für den ersten beginn des studiums unent- berlich ist. Die lere von der stambildung ist überdiß reich an schwirigen partien und erfordert teilweise eine außfürlichere erörterung, als sie in einem möglichst kurz gehaltenen buche platz finden kann. Zudem gebricht es hier noch für die anord- nung des gesamten stoffes an einem streng wißenschaftlichen princip. Wir greifen daher im folgenden nur einige puncte herauß und besprechen 1. die ab geleiteten verbalstämme; 2. die ans verbum sich zunächst an schließenden nominalstämme, die Verbalstämme. §. 207. participien und infinitive; 3. die bildung des comparativs und des superlativs; 4. die bildung der cardinal- und ordinalzalen. Lez- teren abschnitt fügen wir bei, obschon er für die anschauung vom bau der sprache von untergeordneter bedeutung ist, weil das zalwort in anderer beziehung von hohem interesse ist. Wir verlaßen daher auch in disem lezteren capitel die morphologi- sche anordnung völlig, und halten uns außschließlich an die function, indem wir die einzelnen zalen der reihe nach bespre- chen, ab gesehen von irem lautlichen außdrucke. 1. Die bildung ab geleiteter verbalstämme. §. 208. Von den ab geleiteten verbalstämmen im alge- meinen . Anm . Die bildung der stämme der stamverba gehört eigentlich hierher und nicht in die darstellung der wortbildung (conjuga- tion), in welcher nur die lere von den personalendungen zu be- handeln ist, da nur die lezteren diejenigen elemente sind, durch welche die verbalstämme wirkliche sazglider, worte werden. Um jedoch den stoff nicht in einer noch ungewönlichen weise zu trennen, wodurch für den an das bisher übliche gewönten leser der gebrauch dises buches erschwert würde, haben wir es vor gezogen, die lere von den tempusstämmen und moduselementen bei der wortbildung (conjugation) zu belaßen. Diejenigen verba, deren tempusstämme außer der einfachen oder reduplicierten wurzel, welche bei einem teile der verba in gewißen tempusformen des indicativs one weiteren zusatz als stamm erscheinen kann (z. b. as-ti 3. sing. praes., lat. es-t; as ist hier wurzel und zugleich praesensstamm), nur zur bil- dung des praesensstammes dienende elemente aber keine in den nicht praesensformen des verbi haftenden stambildungselemente enthalten, gelten im algemeinen als stammverba; diejenigen dagegen, welche constantere bildungselemente enthalten, die nicht auf den praesensstamm beschränkt sind, als ab geleitete verba. In der späteren lebensperiode der sprachen verwachsen leicht die praesensstambildenden elemente so fest mit der ver- balwurzel, daß sie auch in nichtpraesensformen bleiben, z. b. ju-n-g-o , wurz. jug , n ist praesenszusatz, aber dennoch im per- Verbalstämme. fect. ju-n-c-si für * juc-si , sogar ju-n-c-tu-s, part. praet. pass. für §. 208. * juc-tu-s , vgl. jug-u-m; hierdurch wird natürlich ein verbum keineswegs zu einem ab geleiteten. Die verba intensiva des altindischen und altbaktrischen hal- ten wir mit den im praesensstamme oder im aoriststamme re- duplicierenden verben für nahe verwant, wir können sie daher hier nicht mit auf füren, da wir sie nicht für ab geleitet im strengeren sinne des wortes halten (sie zeigen kein constantes zusatzelement); sie sind daher weiter unten bei der bildung des praesensstammes besprochen worden. Es ist jedoch nicht zu leugnen, daß auch so dise bestim- mung des unterschides der ab geleiteten verba und der stam- verba in manchen fällen nicht auß reicht, indem einerseits handgreiflich ab geleitete verba die form der primären an ne- men können, z. b. altindisch krśńa-ti (krśńa-m agit), vom sub- stantivum krśńa-s (nom. propr.); gotisch salti-th (salit), perfec- tum saisalt, vom substantivum salt (sal), anderseits stamverba in der form ab geleiteter erscheinen, wie z. b. lat. habe-t , got. habai-th (3. sg. praes.), lat. habê-bo (fut.), got. habai-da (perf.), das man doch schwerlich für ab geleitet halten kann, gerade so conjugiert wird, wie die entschiden ab geleiteten, z. b. lat. mone-t , grundf. mânaja-ti (cogitare facit), fut. monê-bo wurz. man (cogitare), lat. men (vgl. lat. me-min-i , das primäre verbum von der selben wurzel), stamm des causativverbums mânaja; got. veih-aith (sanctificat), perf. veihai-da von veih-s (sanctus) ab geleitet. Es mischen sich in der tat die formen entschide- ner stamverba und deutlich ab geleiteter verba in einzelnen der vor ligenden sprachen so, daß von rein morphologischem standpuncte eine alle fälle erschepfende volkommen durch grei- fende scheidung der verbalstämme in primäre und ab geleitete nicht durchfürbar ist, und es nicht selten vor der hand noch zweifelhaft ist, in welche von disen beiden classen ein vor li- gendes verbum zu setzen. Doch vermögen dise mer vereinzel- ten zweifelhaften außnamsfälle die oben gegebene regel nicht um zu stoßen. Wir werden demnach die eingangs dises paragraphen ge- Verbalstämme. §. 208. gebene unterscheidung der stamverba und der ab geleiteten verba richtiger so zu faßen haben, daß alle verba, welche außer den zur bildung der tempusstämme dienenden elementen keine stambildungselemente zeigen, die form der stamverba haben, die- jenigen verba aber, welche in den nichtpraesensformen außer der wurzel solche elemente haben, die ursprünglich nicht zur bildung des praesensstammes oder andrer tempusstämme dienten, die form der ab geleiteten verba. Da wir hier nur die form, nicht aber die function der worte berüksichtigen, so können wir auch nur nach den stam- bildungselementen, nicht aber nach der beziehung, welche sie auß drücken, die ab geleiteten verbalstämme anordnen. Wir werden demnach nicht von intensiven, causalen u. s. f. verbal- stämmen reden, sondern von stambildungen mittles ja u. s. f. Wir stellen diejenigen bildungen voran, welche sich als die ältesten erweisen, und laßen die andern folgen, die sich nur in einzelnen sprachen unseres stammes finden und die dem- nach aller warscheinlichkeit nach für jüngere gebilde zu hal- ten sind Die frage nach der den ab geleiteten verbalstämmen zu- nächst zu grunde ligenden form ist oft nicht mit entschiden- heit zu beantworten. Ob z. b. ein altindisches bhârájâ-mi , gr. φορέω-(μι) , stamm bhâraja , gr. φορεϳε von dem verbalstamme altind. bhára , gr. φέρε , in altind. bhára-ti , gr. φέρε-(τ)ι (3. sg. praes.), oder von einem substantivstamme, altind. bhâra , gr. φορο (nom. sg. altind. bhấra-s , gr. φόρο-ς) gebildet sei, dürfte nicht leicht zu entscheiden sein. Anm . Man hat die bildung des praesensstammes dann als bildung ab geleiteter verba betrachtet, wenn sie eine augenfällige bezie- hung, z. b. die passive oder die inchoative auß drükt. Diß ist je- doch schon deshalb nicht zu rechtfertigen, weil ursprünglich jede art der praesensstambildung einer bestimten beziehung entsprach. Wäre diß nicht der fall, so würden sämtliche verba nur ein und die selbe praesensstamform zeigen. Wir rechnen ja überhaupt nur solche bildungen unter die ab geleiteten verbalstämme, wel- che nicht auf den praesensstamm beschränkt sind, indem außer- dem eine scheidung der verba in stamverba und ab geleitete unmöglich wird. Verbalstämme auf ursprüngl. ja (a-ja) . Urspr., Altind. Verbalstämme auf ursprüngl . ja (a-ja) mit erster §. 209. steigerung des wurzelvocals, wenn sie von verbal- stämmen gebildet werden . Die verbalstämme auf nicht wurzelhaftes ja finden sich in sämtlichen indogermanischen sprachen und sind daher der indo- germanischen ursprache bereits zu zu schreiben (ire function ist merfach; vor allem causativ, transitiv, aber auch durativ und intransitiv). Sie schließen sich an verbalstämme und nominal- stämme an. Das bildungselement aja ist wol in a-ja zu zer- legen; a ist der außlaut des zu grunde ligenden nominal- oder verbalstammes, ja ist ein ser häufig an gewantes stambildungs- element (vgl. die pronominalwurzel ja , relativer und demon- strativer function). Indogermanische ursprache . Erschließbar ist nur eine art diser verba und nur einige formen der selben, so vor allem das praesens (und was dazu gehört), z. b. 3. sg. praes. bhâraja-ti (= altind. bhârája-ti, griech. * φορεϳε(τ)ι , d. i. φορεῖ; im altindischen mit causativer, im griechischen mit durativer function, von einem stamme bhâra , φορο , wurz. urspr. bhar , griech. φερ ferre); ferner das futurum bhâraja-sja-ti (altind. bhâraji-śjá-ti , griech. φορή-σει = * φορεϳε-σϳε-τι) und darnach der zusammen gesezte aorist a-bhâraja-sam (ἐ-φόρη-σα) . Eben so sâda-ja-ti (ponit) = altind. sâdája-ti, got. sat-jith , wurz. sad (sedere); vaida-ja-ti (nuntiat) = altind. vêdája-ti (nuntiat), got. (faír-)veiteith (adspicit) für * veit-ji-th , wurz. vid (videre, scire) u. s. f. Die übereinstimmung von griechisch und altindisch macht es nicht unwarscheinlich, daß auch bildungen wie z. b. maran-ja-ti (moritur, durativ) von einem abstractnomen, nom. sg. marana-m (dessen auß lautendes a , wie oft, vor suffix ja geschwunden ist, wenn man nicht etwa vor zieht, einen stamm maran als zu grunde ligend an zu nemen), wurz. mar (mori), der ursprache nicht fremd waren. In der bildung der übrigen tempusformen stim- men die sprachen nicht überein. Warscheinlich ward der ein- fache aorist gar nicht gebildet, das perfectum aber umschriben. Altindisch . Z. b. bhârája-ti , 3. sg. praes. verbi causa- Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Altindisch. §. 209. tivi zu wurz. bhar (ferre); sâdája-ti , das selbe zu wurz. sad (sedere); vêdája-ti (nuntiat), das selbe zu wurz. vid (videre, scire); bôdhája-ti (certiorem facit) zu wurz. budh (scire) u. s. f. Wur- zeln auf i und u haben zweite steigerung, z. b. nâjá-ja-ti zu wurz. ni (ducere); çrâvá-ja-ti zu wurz. çru (audire); vêdaji-śjá- ti , 3. sg. futuri zu stamm vêdaja mit schwächung von ja zu ji . Das perfectum diser verbalstämme wird umschriben mittels einer abstractform auf â und dem perfect eines hilfsverbum, z. b. vêdajấṁ-ḱakâra , wörtlich notionem feci; der aorist wird gar nicht von disem stamme auf aja, sondern von der redupli- cierten wurzel gebildet, und es ligt hier in der reduplication die causale function, die man als eine steigerung der activen faßen kann, z. b. á-vîvid-am zu praes. vêdájâ-mi; andere for- men dieser verba büßen ja ein, so das vom futurum gebildete praeteritum (der so genante conditionalis), z. b. á-vêd-i-śjam zu stamm vêdaja u. s. f. Diß gehört jedoch, als dem altindi- schen eigentümlich, mer in die indische specialgrammatik. Deutlich von nominibus gebildet sind stämme wie jôktrá- ja-ti (circumligat; amplectitur) vom nominalstamme jôktra- (vin- culum), tulá-ja-ti (ponderat) von stamm tula- nom. sg., tulấ fem. (trutina, libra) u. a. Häufig wird aber vor dem ja das stammaußlautende a zu â gedent (s. oben §. 15, 2, a), z. b. vâśpâ-ja-tê (lacrimat) von stamm vâśpa- (lacrima), lôhitâ-ja-ti (rubescit) von stamm lôhita- (ruber), açvâ-já-ti (equos cupit) von stamm áçva- (equus) u. a. Das selbe findet bei i , u statt (vgl. §. 15, 2, a), z. b. patî-já-ti (maritum cupit) von stamm páti- (maritus), asû-já-ti (succenset, fremit) von stamm ásu- (spiritus). Auch wird das a zu i geschwächt, und diß dann zu î ge- dent, z. b. putrî-já-ti (filium cupit) von stamm putra- (filius). Ferner schwindet der stamaußlaut völlig, z. b. putrakâm- ja-ti (filium cupit) von putra-kâma- (kâma-s amor, cupido). Hier sind besonders die in dem ältesten altindisch (vêda) erscheinen- den verba auf -anja zu erwähnen, die von abstractnominibus auf -ana (nom. sing. -ana-m , neutr.) gebildet sind, z. b. ḱaran- já-ti (movetur, it) von ḱárana- (itio) von wurz. ḱar (ire); Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Altindisch. bhuranjá-ti (sustinet) mit schwächung des wurzelvocals in folge §. 209. des betonungswechsels von bhárana- (portatio) zu wurz. bhar (ferre). Vgl. griechische beispile wie μαραίνει , d. i. maranja-ti . An stämme auf s tritt ja unmittelbar an, z. b. tapas-já-ti (castimonias exercet) von stamm tápas (castimonia). Durch die analogie solcher bildungen entstund eine denominativform auf -sja , die auch da zur anwendung komt, wo keine nominalstäm- me auf -as zu grunde ligen. Genaueres hierüber gehört in die indische specialgrammatik. Schwirig zu erklären ist das an verbalwurzeln auf a regel- mäßig, seltner an andere wurzeln, ferner an einsilbige, seltener auch an andere nominalstämme auf a an tretende suffix -paja, das in seiner function völlig dem a-ja , d. i. -ja entspricht. Vor dem selben wird in der regel das a zu â gedent oder gestei- gert, z. b. dâ-pajá-ti , 3. sg. praes. verbi causativi zu wurz. da (dare); satjâ-pajá-ti (vera dicit) von stamm satjá- (verum); ar- pajá-ti , causativ. zu wurzel ar (oriri, ire); ǵña-pajá-ti (facit ut quis cognoscat, sciat) zu wurzel ǵña (cognoscere) = ǵan , urspr. gan , auch andere zeigen a anstatt des von der regel er- heischten gedenten â; demnach scheinen formen wie ǵâpajáti , caus., wurz. ǵi (vincere) nach analogie der häufigen wurzeln auf a gebildet zu sein und nicht -âpaja als bildungselement an zu nemen, vor dem der wurzelaußlaut geschwunden sein müste. Die versuchten nachweise dises -paja in andern indoger- manischen sprachen scheinen mir sämtlich unsicher zu sein, so daß ich vilmer dise bildung für eine neubildung des indischen halten muß, wofür ir mit der zeit (im prakrit) häufiger ge- brauch ebenfals spricht. Warscheinlich ligt hier zusammen- setzung vor ( Benfey , kl. sanskritgramm. §. 123) und zwar mit einer wurzel pa = ap die ‘facere’ bedeuten muß, vgl. das von diser wurzel gebildete áp-as , lat. op-us, griech. πο-ιέω; pa-ja wäre dann ein causativstamm diser wurzel, wie ja auch das cau- sativum kârajá-ti zu wurzel kar nicht selten in der function des stamverbum facere vor komt. Anm . pâlája-ti 3. sing. praes. causativ. zu wurz. pa (tueri, ser- vare) ist nicht unmittelbar auß der wurzel, sondern vom nomi- Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Altbakt., Griech., Lat. §. 209. nalstamme pâ-la (nom. sg. pâ-la-s protector) gebildet und also ganz regelmäßig. Altbaktrisch . Wie im altindischen. Beispile: vaêdajêi- ti , nach den lautgesetzen für vaidaja-ti (causativum) zu wurzel vid (scire); kârajêiti , d. i. kâraja-ti zu wurz. kar (facere) u. a. Eben so von nominalstämmen, z. b. jaçnajêi-ti (sacrificio, jaçna dicto, colit) von stamm jaçna (le sacrifice avec prières) von wurz. jaz (sacrificare, deos colere). Auch die bildungen auf ja von nominalstämmen auf -as finden sich, wie im altindischen, z. b. nemaqjêi-ti (adorat, colit) nach den lautgesetzen für namas- ja-ti von stamm namas, acc. nom. sg. nemô (cultus, adoratio). Altgriechisch . Das ursprüngliche a-ja ist im griechi- schen zu * ε-ϳε , * ο-ϳε , * α-ϳε geworden; nach bekantem lautge- setze schwand zwischen zwei vocalen das j (§. 145, 1, e), z. b. φορεῖ = φορέει für * φορεϳε-τι, ursrpr. bhâraja-ti von stamm φορο in φόρο-ς, oder von stamm φερε in φέρε-ι auß * φερε-τι mittels steigerung von ε zu ο; χρυσοῖ (auro obducit) = χρυ- σόει auß * χρυσοϳε-τι von χρυσό-ς (aurum); τιμᾷ = τιμάει auß * τιμαϳε-τι (honorat) von τιμή (honor); ἀριθμεῖ (numerat) = ἀριθμεϳε-τι von ἀριθμό-ς (numerus) u. s. f. Einige diser ab geleiteten verbalstämme können ir praesens auch mittels -ska (s. unten bei der conjugation) bilden, z. b. ἡβά-σϰε-ι neben ἡβάε-ι (von ἥβη , iuventus), wo indes villeicht an zu nemen ist, daß ἡβάσϰω direct vom stamme ἡβα gebildet ist (vgl. jedoch das lateinische); ἀλδή-σϰω (cresco) neben ἀλδέω u. a. Da im griechischen ja nach anderen lauten als ursprüngl. a nur aufs praesens beschränkt ist, so werden die scheinbar mittels des selben ab geleiteten verbalstämme weiter unten zur sprache kommen, nämlich da, wo von den verben die rede sein wird, welche den nominalstamm one weitere zusätze zum stam- me haben. Italisch . Im lateinischen und, so weit erkenbar, auch in dessen schwestersprachen, ligt a-ja durch spaltung des a -lau- tes in a , e und durch die schwächung des selben in i in drei- facher form vor. Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Lateinisch. 1. a-ja wird in â zusammen gezogen, z. b. sêda-t auß §. 209. sêdâ-t = sâdaja-ti , vgl. wurz. sed in sĕd-eo; ser häufig ist dise bildung von nominalstämmen, z. b. nomina-t von nomen, nomin-is; remiga-t von remig in remex , remig-is (stamm remig, wol auß remo in remu-s und ig , geschwächt auß ag (ag-ere) , gebildet); nach der analogie solcher formen bildete sich eine verbalen- dung auf igâ , z. b. castiga-t , leviga-t u. s. f., auch one daß ent- sprechende substantiva zur seite stehen; in der 1. sing. wird ajâ-mi , d. i. ajo durch außstoßung des j zu * ao , erhalten im umbrischen als au in subocau = latein. * subvocao , * subvoco; diß ao ward dann weiterhin zu ô zusammen gezogen, wie im griechischen αω auß αϳω in ω , z. b. nominô für * nominao-mi , * gnômina-jô-mi, grundf. gnâman-ajâ-mi; nominâs, grundf. gnâ- man-aja-si; * nominât , grundf. gnâman-aja-ti u. a. Perf. nominâ- vi , part. nominâ-tus . Anm . In fällen wie son-ui neben sona-t von sonu-s ab geleitet, ist das ab leitende element geschwunden. Vgl. monui unter 2. 2. aja wird in ê zusammen gezogen, z. b. mon-ê-mus = mânajâ-masi, 1. pl. praes. verbi causativi zu wurz. man (cogi- tare), moneo = mânajâ für mânajâ-mi, 1. sg. praes.; 1. sg. perf. monui , nicht * monê-vi , part. praet. pass. moni-tu-s , nicht * monê- tus (s. unten bei der lere von der bildung des latein. perfects); so z. b. flaveo von flavu-s , caneo von canu-s u. a. Dise form haben besonders häufig nicht ab geleitete verba an genommen. 3. aja wird zu î zusammen gezogen, 1. sg. -io = -ajâ auß -ajâ-mi , z. b. sôpio = svâpajâ für svâpajâ-mi, sôpî-mus = svâp- ajâ-masi, 1. sg. plur. praes. verbi causat. zu wurz. svap (dor- mire), perf. sopî-vi , part. praet. pass. sopî-tu-s; saevî-mus von saevo-s , mollî-mus von molli-s, hier ist also das i ursprünglich u. s. f. Auf dise art mittels î werden von dem particip. (nom. agentis) auf urspr. -tar , lat. -tôr und -tû-ru-s , verba gebildet, wie z. b. ếsurî-mus , d. i. * ed-tur-î-mus , grundf. ad-tar-ajâ-masi , (nach §. 157, 1, b vgl. dormi-tur-i-mus) , obgleich hier ein ur- sprünglich consonantisch auß lautender nominalstamm zu grunde ligt, der im lateinischen in der form auf -tûro allerdings in die analogie der a -stämme getreten ist. Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Altirisch, Altbulg. §. 209. Im lateinischen mischen sich die formen der ab geleiteten und der stamverba vilfach. Nicht selten nemen stamverba im praesens die form ab geleiteter an; hierher sind wol fälle zu zälen wie venî-mus neben vên-i und ven-tum , re-perî-mus neben re-(pe)per-i , re-per-tum . Die verba auf eo haben dagegen regel- mäßig im nichtpraesensstamme verlust des ableitungselementes, so daß hier die stamverba, welche das ê ( = aja) nur im praesens an nemen (wie z. b. sed-êmus neben sêd-i , sessum = * sĕd-tu-m; vid- ê-mus neben vîd-i , vîsum auß * vĭd-tu-m, §. 157, 1, b) von den ab geleiteten, welche es verlieren, nicht zu unterscheiden sind. Dise ab geleiteten verbalstämme können (um in inchoativer beziehung zu fungieren), ir praesens auch mittels ska (s. unten bei der lere von der praesensstambildung) bilden, z. b. in-vetera- sci-t , stamm veterâ = vetesâ von stamm veter in vetus , veter-is; flave-sci-t, vgl. flave-t von flavo-s; ob-dormi-sci-t, vgl. ob-dormî-vi , ob-dormî-tu-m u. s. f. Altirisch . Warscheinlich besaß das keltische die selben, durch die vocalfärbung geschidenen drei formen der ursprüngl. mittels a-ja ab geleiteten verba, wie das altitalische; die ab geschliffene lautform des altirischen legt jedoch der sonderung der â- , ê- und î -formen bis jezt unübersteigliche hindernisse in den weg Vgl. Lottner , die altirischen verbalclassen in Beitr. II, 322 flg., und Stokes , Bemerkungen über das altirische verbum, Beitr. III, 47 flg. Beide weichen in iren ansichten völlig von einander ab; ich selbst habe mich seit jaren vergeblich bemüht, mir licht in disem puncte zu ver- schaffen. . Altbulgarisch . Wie im lateinischen, so finden sich auch hier dreierlei verba, denen auf ursprünglich a-ja entsprechend. 1. Verba mit a (älter wol â) , z. b. děla-je-tĭ (facit) von dělo (opus); die nichtpraesensformen diser verba ziehen stäts das ursprüngliche a-ja in a zusammen, also z. b. 1. sg. aoristi compos. děla-chŭ , grundf. * delaja-sam; gotova-je-tĭ (parat) von gotovŭ (paratus) u. s. f. Häufig bilden sich derartige verba von verbalstämmen (um durative function auß zu drücken), z. b. Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Altbulg. sŭ-bira-je-tĭ (colligit), vgl. sŭ-bere-tĭ (idem); vŭz-gara-je-tĭ (ardet), §. 209. vgl. gori-tĭ (idem). 2. Verba mit ě (auch in der function den lateinischen auf ê entsprechend). Dise verba haben doppelte form. Die am deutlichsten sich als ab geleitet ergebenden, wie z. b. žlŭtě-je-tĭ (flavescit) von žlŭtŭ (flavus); zeleně-je-tĭ (viret) von zelenŭ (viri- dis); umě-je-tĭ (intelligit) von umŭ (mens), 1. sg. aor. compos. umě-chŭ u. s. f., zeigen also im praesens ein ě-je = urspr. a-ja; das ě ist hier das junge ě , auß denung von e entstanden (§. 83, 2), so daß also ě-je zunächst auf e-je hin weist. Im nichtpräsensstamme ist ě = ê auß eje zusammen gezogen. Eine zweite art (und diser form scheinen sich auch stam- verba zu bedienen) hat im praesens das a-ja zu i gewandelt (s. unter 3), im zweiten stamme aber steht ě , wie bei den vo- rigen, z. b. boli-tĭ (dolet), 1. sg. aor. compos. bolě-chŭ, vgl. bolĭ (aegrotus); sědi-tĭ = lat. sede-t, 1. sg. aor. comp. sědě-chŭ u. a. Bei diser art von verben laßen sich seltner nominalstämme als zu grunde ligend nach weisen. In den nichtpraesensformen schließen sich nicht ab geleitete verba häufig der form diser verba auf a , ě an. 3. Verba mit i = urspr. a-ja; wol so zu erklären, daß auß aja durch die gewönliche schwächung von a zu ŭ ein ŭjŭ ward; neben j geht aber ŭ in ĭ über (§. 87, 2), so entstund ĭjĭ und auß disem durch zusammenziehung i . Dise verba entspre- chen den altindischen causativen und denominativen auf a-ja in irer function am genauesten; z. b. 3. sg. praes. mori-tĭ (occidit), 1. sg. morją = mâraja-ti , mârajâ-mi , vgl. mre-tĭ (moritur) und morŭ (pestis), wurz. mar (mori); 3. sg. sadi-tĭ (plantat), 1. sg. saždą = * sadją , grundf. sâdaja-ti , sâdajâ-mi , vgl. sęde-tĭ = sa-n-da-ti (considit), wurz. sad (sedere); na-poi-tĭ (potum prae- bet) , poitĭ = poji-tĭ (§. 87, 5), grundf. pajaja-tĭ , poi = pai ist steigerung von wurz. pi , infin. pi-ti (bibere), vgl. na-poj (potus), d. i. pojŭ , grundf. paja-s; po-koi-tĭ (sedat) , koitĭ = koji-tĭ, grundf. kajaja-ti , koi = kai , steigerung von * ki , d. i. ěi (§. 183, A, 3, b) in po-ěi-ti (quiescere), vgl. po-koj (quies) für kojŭ , d. i. kaja-s (vgl. §. 87, 2); chvali-tĭ (laudat) von chvala (laus) u. s. f. Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 20 Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Litauisch. §. 209. Litauisch Genaueres in meiner litauischen grammatik, Prag 1856. §. 65—74. pg. 155 flg. . 1. Verba mit a , das teils im nichtprae- sensstamme mit î wechselt, teils im zweiten stamme als ô er- scheint; z. b. 1. sg. táikau (apto) = * taikaju auß * taik-a-jâ- mi , 2. sg. táikai = * taikaji auß * taik-a-ja-si , 1. plur. táiko-me auß * taik-a-jâ-masi , 2. plur. táiko-te auß * taik-a-ja-tasi u. s. f.; fut. táiky-siu auß * taik-a-ja-sjâmi mit schwächung des a in i , also zunächst auß * taikiji-siu, verbalstamm taika-ja von wurz. tik (1. sg. praes. ti-n-k-ù aptus sum; dise formen haben dura- tive, causative, iterative function); 1. sg. praes. żinaú (scio) = * żinaju auß * gan-a-jâ-mi u. s. f.; fut. żinó-siu auß * gan-a-ja- sjâmi, wurz. gan (auch gna , scire; dise form litauischer ab ge- leiteter verba scheint durative function zu haben). Auch die verba, welche überall am außlaute der wurzel ein ô zeigen, gehören hierher, es sind iterativa, durativa von verbalstämmen gebildet und denominativa. Sie bilden ir prae- sens mittels j , z. b. 1. sg. praes. láido-ju (sepelio), warschein- lich eine späte bildung, die in der grundform * laid-aja-jâmi zu lauten hätte, oder es ist láidoju als laidâjâ-mi (vgl. formen wie altind. lôhitâjâ-mi) zu faßen und denung des stammaußlau- tes a in â vor j an zu nemen; in lezterem falle gehörte ja zur stambildung und wäre nicht als praesensbildend zu faßen; diser vermutung widerspricht jedoch die analogie der verba, deren stamm mittels av gebildet ist, und die ebenfals ir prae- sens mit j bilden, wärend die der verba auf ė (s. d. flg.) für die selbe zeugt. Wir haben eben eine junge bildung vor uns, und die zurükfürung diser auf die älteren formen ist oft un- sicher; futurum láido-siu = * laid-aja-sjâmi (oder * laid-âja- sjâmi) wurz. lid (in léid-mi sino, permitto). So pásako-ju (narro) von pásaka (fem. narratio); balnó-ju (sellam impono) von bàlna-s (msc. sella, ephippium) u. s. f. 2. Die verba auf ė entsprechen den slawischen auf ě, wel- che im praesens ě-ją haben; das ė ist junge denung von e , urspr. a (§. 98), z. b. szyksztė́ja (avarus est) = * szykszte-ja-ti (wir Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Litauisch, Gotisch. haben hier nur die endung in die grundform übertragen) von §. 209. szýkszta-s (avarus) u. a. In fällen wie seilė́-ja (salivat) von séilė , plur. séilė-s (saliva), gilt der nominalstamm villeicht geradezu als verbalstamm. Die häufigen deminutiven iterativa auf -inė , z. b. aklinė́ju (coecus circumerro) von ákla-s (coecus) weisen zunächst auf nicht gebräuchliche stämme auf -ina zurück ( * aklina-s) . Änlich verhält es sich auch mit andern mittels anderer elemente ab geleiteten verben. 3. Eben so wie das oben erwähnte seilė́-ja sind wol die verbalstämme auf y (= î) zu erklären. Sie mögen iren auß- gang genommen haben von nominalstämmen auf i , z. b. 1. sg. daly-jù = * dalî-jâ-mi , praet. daly-jaú , fut. dalý-siu (dividere) von stamm dali- , nom. sg. dalì-s (pars), und sodann nach diser analogie auch von anderen stämmen gebildet worden sein, z. b. davády-ju = * davadî-jâ-mi (disponere, ordinare) von daváda-s (ordo); dývy-jů-s, 1. sg. praes. reflex. (miror) = * dîvî-jâ-mi sva-m von dýva-s (miraculum) u. s. f. Streng genommen gehören also dise bildungen nicht hierher, sondern zu den fällen, in welchen der nominalstamm geradezu als verbalstamm gilt (s. unten); allein da es doch möglich ist, daß y sich an ein ur- sprüngliches aja an lent (z. b. davády-ju auß * davâda-ja-jâmi , wo dann die praesensbildung mit j an den stamm auf aja ge- treten wäre), so haben wir sie hier mit auf gefürt. Meiner meinung nach haben wir es jedoch auch hier mit speciell litaui- schen neubildungen zu tun. Gotisch . Auch hier entspricht dem ursprünglichen aja eine dreifache bildung. 1. Verba auf ô (= urspr. â) , meist deutlich von nominal- stämmen gebildet, z. b. 1. sg. ga-leikô , 3. sg. ga-leikô-th , 1. pl. ga-leikô-m = * leika-jâ-mi , * leika-ja-ti, * leika-jâ-masi , perf. ga- leikô-da (similem esse) u. s. f. von ga-leik-s , stamm leika (simi- lis); so fiskô-th (piscatur) von stamm fiska , nom. sing. fisks (piscis); lustô-th (cupit) von stamm lustu , nom. sg. lustu-s (cu- pido), demnach ist hier der stamaußlaut u geschwunden, d. h. die analogie der a -stämme beherscht auch die u -stämme; das 20* Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja) . Gotisch. §. 209. selbe gilt von consonantischen nominalstämmen; so wird z. b. von stamm fraujin , nom. sg. frauja (dominus; fraujin ist eine schwächung von fraujan) gebildet fraujinô-th (imperat) u. s. f. 2. Verba auf ai , den slaw. auf ě, den lit. auf ė , den lat. auf ê , den griech. auf εε entsprechend. Dise verba haben im gotischen eine mischung mit stamverben, die bisweilen, zuerst in den nichtpraesensformen, ai = urspr. aja an nemen, ein ge- gangen, der art, daß das ai nur in der 2. 3. sg. und 2. plur. indic. des praesens und in den nichtpraesensformen erscheint, in den andern personen des praesens und im ganzen optativ des praesens aber die form der stamverba, welche den prae- sensstamm auf -a haben, zur anwendung komt (vgl. unten die lere von der conjugation). So wird z. b. gebildet vom stamme veiha , nom. sg. veih-s (sanctus), ein verbalstamm veihai (sanc- tum habere, colere) = * veiha-ja; das auß lautende a ist ge- schwunden, zunächst ward es wol zu i und dann gieng ji zu i zusammen (vgl. §. 111, 2. 113, 4). Diser stamm veihai wech- selt aber mit einem stamme veiha , z. b. 1. sg. veiha = * veihâ- mi , aber 2. sg. veihai-s = * veiha-ji-s auß * veiha-ja-si u. s. f. So werden gebildet von stamm arma , nom. sg. arms (pauper), die verbalstämme arma und armai (miserere); von saurga (fem. cura) die verbalstämme saurga und saurgai (curam habere); von liuga (fem. nuptiae, matrimonium) die verbalstämmn liuga und liugai (uxorem ducere, nubere) u. s. f. Dagegen fürt 1. sg. baua (habito), grundform * bhâvâ-mi (wurz. bhu fieri esse), 3. sg. bauai-th , grundf. * bhâva-ja-ti , wie manche andere, nicht auf ein vor ligendes substantivum zurück. 3. Die zur bildung von causalverben und transitiven de- nominativen am häufigsten verwante form des ursprünglichen a-ja ist die, daß der stamaußlaut a schwindet, und nur ja bleibt, für welches regelrecht im gotischen ji, ei (§. 111, 2; 113, 4) und in den nichtpraesensformen i ein tritt. Dise art verba entspricht den lateinischen auf î und den slawischen auf i (ire abwandlung lert die darstellung der conjugation). So wird z. b. gebildet von einem verbalstamme urspr. sada , got. sita , siti (sedere), 3. sg. praes. siti-th, grundf. sada-ti , ein stamm Verbalst. mit verdopp. der wurz. u. suffix -sa , -s . satja, satji (collocare), 3. sg. praes. satji-th , grundf. sâda-jati; §. 209. von stamm urspr. dama , got. tima , timi (decere), 3. sg. timi-th , urspr. dama-ti, ein stamm tamja , tamji (domare) = urspr. dâmaja , 3. sg. tam-ji-th = urspr. dâma-ja-ti; von stamm saka (rixari) ein stamm sôkja (quaerere), 3. sg. praes. sôkei-th; von reisa (surgere) ein raisja (tollere), wurz. ris; von driusa (ca- dere) ein drausja (dejicere), wurz. drus u. s. f.; vom nominal- stamme haila , nom. sg. msc. hail-s (integer, sanus), ein verbal- stamm hailja (sanare); von fulla , nom. sg. fulls (plenus), ein fullja (implere); von stamm daila , nom. sg. dail-s (pars), ein dailja (dividere); von skeirja, nom. sg. skeirs (perspicuus, pla- nus), ein skeirja (interpretari), also mit verlust des stamaußlau- tes ja für * skeirjaja; von stamm aggvu , nom. sg. aggvu-s (an- gustus), ein aggvja (coangustare); aber von ufarassu-s (abun- dantia) ein ufarassja (augere, abundare) mit verlust des stam- außlautes u. s. f. Verbalstämme, gebildet durch verdoppelung der §. 210. wurzel und an tretendes -sa, außer dem praesens -s (von irer function desiderativa genant). s ist ein in der stam- und wortbildung häufig erscheinen- des element, das entweder auf die pronominalwurzel sa , oder, wie im vor ligenden falle warscheinlicher ist, auf die verbal- wurzel as (esse) zurück gefürt werden muß. Obgleich dise bildung sich nur im altindischen und altbak- trischen findet, so beruht sie doch, wie alle reduplicierten for- men, auf uralter ausdruksweise, jener epoche der sprache ent- stammend, in welcher die unveränderlichen wurzeln nur der verdoppelung fähig waren, um ire beziehung zu steigern; grie- chische formen, wie γι-γνώ-σϰω , μι-μνή-σϰω u. a. teilen wenig- stens die reduplication mit denen der arischen sprachen, und nur dise, die verdoppelung der wurzel, halten wir für das alte. Wir bezweifeln daher, daß die bildungsweise des arischen, so wie sie vor ligt, in der ursprache als bereits vorhanden vorauß zu setzen ist. Hier diente villeicht nur die reduplication one besonderes suffix dem außdrucke desiderativer beziehung. Verbalst. mit verdopp. d. wz. u. suff. -sa , -s . Nominalst. als verbalst. §. 210. Altindisch (genaueres über die bildung des desiderativ- stammes s. in d. altind. specialgramm.). Vor dem s des suffixes tritt nach den meisten wurzelaußlauten der hilfsvocal i ein (§. 15, e). Die reduplication ist nur in den fällen einfachster wur- zelgestaltung volständig erhalten, z. b. ár-ir-i-ś a-ti, 3. sg. praes. (ire cupit), von wurzel ar (ire; 3. sg. praes. r-nố-ti) , vgl. ἀρ- αρ-ίσϰω , welches wenigstens die selbe wurzel redupliciert zeigt; außerdem bleibt, wie gewönlich, nur der wurzelanlautende con- sonant, oder dessen lautgesezlicher vertreter (s. u. bei der bildung des perfects) mit dem wurzelvocale, der, wenn er a ist, zu i ge- schwächt wird, z. b. ǵí-ǵñâ-sa-ti (scire cupit), fut. ǵi-ǵñâ-s-i-śjá-ti , aor. comp. á-ǵi-gñâ-s-i-śat u. s. f. zu wurz. ǵña auß gan (scire) um gestelt; jú-jut-sa-ti (pugnare cupit) von wurz. judh (pug- nare); ví-vik-śa-ti (intrare cupit), wurz. viç (auß vik , intrare); ḱí-ḱ sip-sa-ti (jacere cupit), wurz. kśip (jacere, projicere) u. a. Altbaktrisch . Formen wie mi-marek-ś a-ṅuha , 2. sg. im- perat. med., mi-marek-śâ-itê , 3. sg. conj. med. von wurz. mereç (necare, interficere), weiterbildung von mere , d. i. mar (mori), grundf. also mar-k; ǵi-ǵi-sa-ṅuha 2. sg. imper. med., ǵi-ǵi-sâ-iti 3. sg. conj. act. (unsicherer bedeutung), wol von wurz. ǵi = zi, urspr. gi (vivere), lifern den beweis dafür, daß im altbak- trischen die bildung diser verbalstämme der des altindischen volkommen entsprach. §. 211. Nominalstämme, unverändert als verbalstämme gebraucht , finden sich hier und da in den sprachen. Dise bil- dung ergibt sich als jung. Sorgfältig von diser art von stämmen zu scheiden sind die- jenigen verbalstämme (praesensstämme), welche in irer form mit nominalstämmen zusammen fallen, one dise zu irer vor- außsetzung zu haben, wie z. b. tanu zu wurz. tan (extendere), urspr. ta; bhara, wurz. bhar (ferre); ein urspr. tanu-tai 3. sg. praes. med., bhara-ti 3. sg. praes. act., ist nicht von einem nomen tanu-s (tenuis), bhara-s (ferens) gebildet, sondern beides, nomen und verbum, von einer gemeinsamen grundlage, von der wurzel. Wären dise stämme von nominibus ab geleitet, so blibe das characteristische suffix der selben in allen formen, Nominalst. als verbalst. Altind., Altbaktr., Griech. wärend es in der tat nur das praesens bildet, in den nicht- §. 211 praesensformen also nicht vorhanden ist. Altindisch . Selten, z. b. lôhitá-ti (rubescit) von lốhita-s (ruber) u. a. Altbaktrisch . Villeicht gehören hierher die formen der 2. plur. imperat. auf -thwata , wie khśnaothwa-ta (propitiamini), çterethwa-ta (extendite), welche auf nominalstämme khśnaothwa , çterethwa (vergl. çterethwa-na action d’étendre), eine weiterbil- dung von abstractstämmen auf tu , z. b. khśnao-tu , çtere-tu von wurzel khśnu satisfaire, offrir des prières, çtere étendre) hin weisen. Im Griechischen ist dise bildung nicht selten; nominal- stämme auf v und consonanten nemen dann (wie im altbakt- rischen) eine weiterbildung mittels urspr. a an, z. b. μεθύει (ebrius est), grundf. * madhua-ti von μέ-θυ (vinum), eben so βασιλεύε-ι von βασιλεύ-ς (rex), βουλεύε-ι (consultat, deliberat) von einem nicht gebräuchlichen nominalstamme * βουλευ(ο) (vgl. nomina wie φορεύ-ς u. s. f.) und vile der art; so ist εὐτυχεῖ (fe- lix est) als * εὐτυχεσε-(τ)ι zu faßen, vom stamme εὐτυχές (felix), der durch ε , urspr. a , erweitert ist, wärend verba wie ἡδύνει (dulcem reddit), grundf. suâduna-ti , zu ἡδύ-ς (dulcis) ire ent- stehung wol einer praesensbildung auf urspr. na verdanken, wie die ab geleiteten verba auf -σϰω , z. b. μεθύ-σϰει , grundform madhu-ska-ti (ebrium reddere), dise praesensbildung ebenfals un- mittelbar an den zu grunde ligenden nominalstamm fügen. Ser häufig gelten nominalstämme zugleich als verbalstämme, indem das praesens mittels ja gebildet wird, so z. b. der stamm ἐλπιδ , nom. sg. ἐλπίς (spes), davon 3. sg. praes. ἐλπίζει , d. i. * ἐλπιδ-ϳε-τι; stamm σαλπιγγ in σαλπίζει (tuba canit), d. i. * σαλ- πιγγ-ϳε-τι, der nasal fält vor ζ hinweg, wie vor σ , aber z. b. fut. σαλπίγξω , d. i. * σαλπίγγ-σω vom nominalstamme σαλπιγγ, nom. sg. σάλπιγξ (tuba). Von solchen fällen nam die häufige endung -ιζω, -αζω iren außgang, die sich dann als selbständige endung weiter erstrekte; das selbe gilt von der endung -σσω , die bei stämmen auf τ , θ , ϰ, χ sich zuerst entwickelte, z. b. Nominalst. als verbalst. Lat., Slaw., Lit. §. 211. stamm ϰορυθ , nom. sing. ϰόρυς (galea) davon 1. sing. praes. ϰορύσσω (galeare), d. i. * ϰορυθ-ϳω-μι u. s. f. Von ursprünglichen n -stämmen giengen die verba auf -αινω auß, z. b. μελαίνει , d. i. * με-λαν-ϳε-τι von stamm μέλαν (niger); sodann erstrekte sich dise endung der verba auch auf stämme, die nicht auf ν auß lauten, z. b. λευϰαίνει (dealbat), d. i. * λευ- ϰαν-ϳε-τι zu λευϰό-ς (albus). Überall bleibt hier ja nur im prae- sens, so daß in den nichtpraesensformen der nominalstamm one weiteren zusatz als verbalstamm erscheint. Nicht selten verliert der nominalstamm als verbalstamm den auß lautenden vocal ο , z. b. μαλάσσω (mollio), d. i. * μα- λαϰ-ϳω-μι , fut. μαλάϰ-σω von μαλαϰό-ς (mollis); ἀγγέλλω (nun- tio), d. i. * ἀγγελ-ϳω-μι von ᾄγγελο-ς (nuntius); eben so ποιϰίλλω (variego), d. i. * ποιϰιλ-ϳω-μι von ποιϰίλο-ς (varius); ϰαθαίρω (purgo), d. i. * ϰαθαρ-ϳω-μι von ϰαθαρό-ς (purus) u. s. f. Im lateinischen werden, wie im altbaktrischen, nicht sel- ten stämme auf tu , durch ursprüngl. a vermert, als verbalstäm- me gebraucht, z. b. statui-t , d. i. * statua-ti von statu-s (substant.); metui-t von metu-s , doch findet das selbe auch bei andern u- stämmen statt, z. b. tribui-t von tribu-s; minui-t von einem nicht vorhandenen * minu-s (von welchem minus für * minius , grundf. * manjans , der comparativ ist). Im slawischen kommen von adjectiven ab geleitete verba in der form vom stamverben vor, nämlich solche, welche den praesensstamm durch nasalen zusatz bilden (s. unten die lere von der conjugation) und zwar in intransitiv-inchoativer func- tion, z. b. u-mlŭk-ne-tĭ (conticescit) zu mlŭkŭ (silentium); u-tich- ne-tĭ (conticescit) von tichŭ (tranquillus); in der regel mit schwächung des wurzelvocals, wie z. b. u-slĭp-ne-tĭ (excaecatur) von slěpŭ (caecus); sŭch-ne-tĭ , grundform sus-na-ti (arescit), von suchŭ , grundf. sausa-s (siccus) u. s. f. Allerdings haben dise verba den anschein von echten wurzelverben. Im gotischen hat sich eine deutlich ab geleitete form auß disem -na des prae- sensstammes entwickelt. Im litauischen wird in gleicher function die bildung des praesens mit nasal in der wurzel an gewant, eine in diser Nominalst. als verbalst. Gotisch. Verbalst. mit suffix v . sprache außerordentlich beliebte bildung, die in diser außde- §. 211. nung nicht ursprünglich ist, so z. b. 1. sg. praes. plinkù (cal- vesco), praet. plik-aú , doch wol von plìka-s (calvus); dumbù , infin. dùb-ti, praet. dub-aú (cavum, profundum fieri) von dubù-s (cavus, profundus) und änliche, deren stamm, nach dem slawi- schen und gotischen zu schließen, nicht eigentlich als mit der wurzel identisch, sondern als sich an die entsprechenden ad- jectiva an lenend betrachtet werden muß. Im gotischen gilt bisweilen der stamm eines nomens als stamm eines verbum, welches völlig die form der stamverba hat, z. b. stamm salta neutr., nom. sg. salt , grundf. * salta-m (sal), als verbum 1. sing. praes. salta , d. i. * saltâ-mi , 3. sing. salti-th , d. i. * salta-ti u. s. f., perf. sai-salt , d. i. * sai-salta; so stamm faltha (plicare), vgl. den nominalstamm faltha in ain- falth-s (sim-plex); altha (senescere), vgl. ahd. alt (vetus), stamm alta, älter also alda , altha; stamm laika (saltare) neben laiks (ludus, saltatio) u. a. Mittels v ab geleitete verbalstämme des letto- §. 212. slawischen . Im slawischen (und litauischen) werden häufig verba mittels v ab geleitet, welches an den vocalischen außlaut der zu grunde ligenden nominalform, deren endvocal vor v als o erscheint, an tritt, z. b. stamm kupov (emere) von kupŭ (mer- catura); stamm vĭdovov (viduam esse) von vĭdova (vidua); stamm kraljev , d. i. * kraljov (regnare; §. 87, 1) von kralĭ , d. i. kraljŭ (rex; §. 87, 2); stamm vojev (pugnare) von voj , d. i. vojŭ (exer- citus) u. s. f. Dise stämme bilden ir praesens mit ja und setzen im nicht- praesensstamme a an den stammaußlaut v (nach unserer prae- sensstammclasse V, 3, s. unten); also z. b. 3. sg. praes. von stamm kupov , kupu-je-tĭ ( u vor consonanten ist = ov vor voca- len, §. 85, 4), 1. sg. aor. comp. kupov-a-chŭ; von stamm kraljev eben so kralju-je-tĭ , aor. kraljev-a-chŭ u. s. f. Diß v ist ein in der stambildung des slawischen und litaui- schen ser beliebtes element und one zweifel verwant mit dem Lit. verbalstämme auf -ina , -in und -ena , -en . §. 212. demonstrativen pronominalstamme ursprüngl. ava, der im alt- baktrischen und vor allem im slawischen selbst als selbständi- ges wort erscheint (slaw. msc. ovŭ , d. i. ava-s , fem. ova, d. i. avâ , hic, haec). Im litauischen tritt das v an den stamaußlaut a; das so entstehende av wird vor consonanten teils zu ů (§. 96), teils zu au gewandelt. Das praesens wird mittels j gebildet, z. b. 1. sg. praes. ászarů-ju = * aszarav-ju, praet. ászarav-au (lacri- mas effundere) von ászara, plur. ászaro-s (lacrimae); bàltů-ju (albico) von bálta-s (albus); garů́-ju (vaporo) von gára-s (va- por) u. s f.; aber karaliáu-ju (regno), praet. karaliav-aú von karáliu-s für * karalia-s (rex); kytráu-ju (astutus sum) von kýtra-s (astutus) u. s. f. §. 213. Verbalstämme auf -ina , -in und -ena, -en des litaui- schen . Ser gebräuchlich (als causativa und denominativa mit tran- sitiver function) sind im litauischen verba, welche mittels des elementes -ina (grundf. ist wol -ana , -an) ab geleitet sind; n , hauptelement des pronominalstammes ana , ist bekantlich ein in der stambildung außerordentlich häufig verwantes element; z. b. táikinu , grundf. taik-anâ-mi, praet. táikin-au , fut. táiki̧- siu, infin. táikin-ti (adaptare), von wurz. tik in tink-ù , infin. tìk-ti (aptum esse), 3. sg. áugina , d. i. * aug-ana-ti (auget), wurz. ug in áug-u (augeor, cresco); 1. plur. gam-ìna-me , d. i. * gam- anâ-masi (gignimus) von wurz. gam in gem-ù , infin. gìm-ti (nas- ci); marìna-te (morienti adestis), d. i. * mâr-ana-tasi von wurz. mar in mìr-sztu , infin. mìr-ti (mori). Werden dise verbalstämme von nominalstämmen auf a gebildet, so schwindet diser stam- außlaut vor dem suffixe -ina , z. b. gérinu (meliorem reddo) von géra-s (bonus), báltinu (dealbo) von bálta-s (albus) u. s. f. Lautet die wurzel auf vocale, n , k , l mit vorher gehen- dem langen vocale auß, so tritt nicht -in , sondern -din an; selt- ner ist diß bei wurzelaußlaut t, d der fall. Diß -din hat wol seinen außgang genommen von einer causalform auf -in von der wurz. da , urspr. dha (facere), welche im litauischen auch außer- Verbalstämme auf -na , -nâ im gotischen. dem in zusammensetzung mit anderen wurzeln tritt (so um das §. 213. gewonheitsperfectum zu bilden; im part. praes. act. auf -dama; in einigen praesensformen u. a.; vgl. die indische zusammen- setzung mit -pa-ja , dem causativum von wurz. pa (p. 297); die causalform verstärkt nur den in der wurzel dha bereits ligen- den begriff des tuns, veranlaßens, z. b. 1 sg. lý-dinu , 1. plur. lý-dina-me , infin. lý-din-ti (facere ut pluat) zu lý-ti, praes. lyj-ù (pluere); svéikin-din-ti (salvere jubere) von svéikin-ti (salutare, eigentlich salvum facere) und dises von svéika-s (sal- vus) auf die eben besprochene art mittels suffix -ina gebildet u. s. f. Seltner sind die mittels -ena, -en (gleiches ursprunges) ab geleiteten verbalstämme, z. b. 1. plur. praes. gyvéna-me (vivi- mus, habitamus) von gýva-s (vivus; 1. plur. praes. gaivìna-me , mit steigerung und suffix -ina , bedeutet dagegen recreare). Verbalstämme auf na , nâ im gotischen . §. 214. Im gotischen entspringt auß der praesensstambildung mittels na (die wir im slawischen bereits auch bei nicht unmit- telbar von der wurzel auß gehenden verben an gewant fanden, s. o. §. 211 p. 308) eine dem gotischen eigentümliche art ab ge- leiteter verba intransitiv - passiver function, welche im praesens -na , im perfectum -nô , d. i. -na in zweiter steigerung, an den zu grunde ligenden nominalstamm nach abwurf des auß lauten- den vocales des selben an sezt, z. b hail-ni-th (salvus fit) von hail-s (salvus), stamm haila (vgl. hail-ja-n servare); veih-ni-th (sanctificatur) von veih-s (sanctus), stamm veiha u. s. f. Nicht selten läßt sich kein nomen als diser bildung zu grunde ligend nach weisen, z. b. 3. sg. praes. us-geis-ni-th , stamm geisna (obstupescere) neben us-gais-ei-th , stamm gaisja (obstupefacere) u. s. f. Die verwantschaft diser gotischen formen auch mit den oben (§. 211, pg. 308) besprochenen bildungen des litauischen ist klar; im litauischen steht das nasale element in der wurzel, das im slawischen und gotischen als suffix erscheint. Die func- tion des selben ist dem slawodeutschen (pg. 6 flg.) eigentümlich. Participium activi auf -ant , -nt . Ursprache, Altind. 2. Die ans verbum sich zunächst an schließsen- den nominalstämme (participien und infinitive) und verwantes. §. 215. I. Adjectiva (participien). Anm . Die scheidung in adjectiva und substantiva gehört eigentlich nicht in eine nur morphologische betrachtung, da der form nach beide nicht verschiden sind, sondern nur der function nach. Wir konten daher dise trennung im folgenden auch nicht überall fest halten, und so finden sich z. b. die griechischen infinitive auf -μεναι, -μεν , die nomina agentis auf -tar und andere substan- tiva in dem abschnitte über die participien gleicher stamform mit behandelt. Doch glaubten wir vom bräuchlichen nicht alzu ser ab weichen zu sollen und verstatteten daher der function der formen hier einigen einfluß auf die anordnung des stoffes. Das participium activi auf -ant , -nt , vom stamme des praesens und somit auch von dem des mittels eines praesens der wurzel as gebildeten futurum und des aorists. Stämme, auf consonanten auß lautend, erhalten -ant , solche auf vocale, -nt . Beispile. Ind. Urspr . Praes. as-ant , wurz. as (esse), prae- sensstamm eben so; bhara-nt , wurz. bhar (ferre), praesensstamm bhara; starna-nt , wurz. star (sternere), praesensstamm starna u. s. f.; fut. dâ-sja-nt, wurz. da (dare) , sja für as-ja ist der zur bildung des futurs an tretende, mittels ja gebildete prae- sensstamm von wurz. as; einfacher aorist z. b. vavaka-nt , wurz. vak (loqui), aoriststamm vavaka; zusammen gesezter aorist z. b. diksa-nt , wurz. dik (monstrare), aoriststamm diksa u. s. f. Dise stämme gelten ursprünglich für alle genera. Altindisch . Suffix -ant , auch an die praesensstämme auf u tretend, und -nt, wie in der ind. ursprache. Nur die älteste sprache kent dise bildung noch vom aoriststamme. Redupli- cierte stämme verlieren das n und haben nur -at , -t als suffix. Das femininum zeigt einen anderen, durch ja weiter gebildeten stamm; für jâ (das femininum steigert fast in allen casus den stammaußlaut a, s. unten) tritt jedoch mit nicht seltener zusam- menziehung î ein (§. 15, c), vor welchem î häufig das n des zu grunde ligenden stammes schwindet. Participium activi auf -ant , -nt . Altbaktr., Griech. Beispile: ad-ánt , wurz. ad (edere), praesensstamm ad; s-ant , §. 215. wurz. as (esse), praesensstamm as , das an lautende a schwin- det in nicht wenigen formen; ḱinv-ánt , wurz. ḱi (colligere), praesensstamm ḱinú; tudá-nt , wurz. tud (tundere), praesens- stamm tudá; náhja-nt , wurz. nah (nectere), praesensstamm náhja; juná-nt , wurz. ju (jungere), praesensstamm juná; aber dádha-t , wurz. dha (ponere), praesensstamm dádha u. s. f. Das in den meisten casus schwindende n zeigt sich im neutrum gar nicht, z. b. ad-át u. s. f.; femin. ad-atî́ , s-atî́ , ḱinvatî́, tudá-ntî oder tuda-tî́ , náhja-ntî u. s. f. Futurum -sjá-nt , neutr. -sjá-t, fem. -sjá-ntî oder -sja-tî́; z. b. kariśjá-nt, fem. kariśjá-ntî oder kariśja-tî , wurz. kar (fa- cere), futurstamm kariśjá, d. i. wurz. kar , mit dem hilfsvocal i (§. 15, e) und praesensstamm auf ja von wurzel as (esse). Beispile für den aorist sind (nach Benfey ) z. b. vrdhá-nt, wurz. vardh (crescere), aoriststamm vrdha; saniśá-nt, wurz. san (obtinere; amare), aoriststamm saniśa , d. i. wurz. san, hilfs- vocal i und praeteritum der wurz. as (esse). Altbaktrisch . Dem altindischen entsprechend, nur scheint der wegfall des n regelloser statt zu finden, z. b. bara-nt, wurz. bar (ferre), praesensstamm bara; bereza-nt (crescens, altus, mag- nus), fem. bereza-nti und bereza-iti , wurz. berez; futurum z. b. bûśja-nt , femin. bûśja-inti , wurz. bu (esse), futurstamm urspr. bu-sja u. a. Griechisch Über die nominalbildung des griechischen vgl. Georg Curtius , de nominum graecorum formatione linguarum cognatarum ratione habita. Berlin 1842. . -οντ und -ντ; das ν ist hier fest, es fält nie auß; femin. * -οντϳα , * -ντϳα, das nach den lautgesetzen zu * -ονσα, -ουσα , -σα mit ersazdenung des vorher gehenden vo- cals werden muß, z. b. ἐόντ (später ὄντ) , d. i. * ἐσ-όντ, femin. ἐοῦσα, d. i. * ἐσ-οντ-ϳα , wurz. ἐς (esse), praesensstamm ἐσ; φέρο-ντ , fem. φέρο-υσα auß * φερο-νσα , * φερο-ντϳα , wurz. φερ (ferre), praesensstamm φερο , φερε; τιθέ-ντ , wurz. θε (ponere), praesensstamm τίθε; διδό-ντ , wurz. δο (dare), praesensstamm Participium activi auf -ant , -nt . Ital., Altir., Altbulg. §. 215. δίδο; ἱστά-ντ , wurz. στα (stare), praesensstamm ἵστα; δειϰνύ-ντ , wurz. διϰ (monstrare), praesensstamm δείϰνυ u. s. f. Eben so im futurum, z. b. λύσο-ντ, wurz. λυ (solvere), fu- turstamm λυσο u. s. f. Aoristus simplex, z. b. θέ-ντ , wurzel und aoriststamm θε (ponere); δό-ντ, wurz. u. aoriststamm δο (dare); στά-ντ, wurz. u. aoriststamm στα (stare); φυγό-ντ , wurz. φυγ (fugere), aorist- stamm φυγο , φυγε u. s. f. Aoristus compositus, z. b. λύσα-ντ , wurz. λυ , aoriststamm λυσα u. s. f. Italisch. Lateinisch . -ent , älter * -ont, -unt, meist aber -nt , da fast alle praesensstämme des lateinischen auf vocale en- digen. Der selbe stamm gilt für alle genera; z. b. (prae)s-ent für * es-ent , wurz. u. praesensstamm es; i-ent , e-unt = * e-ont , wurz. i , praesensstamm ei; vehe-nt , wurz. veh , praesensstamm vehe u. s. f. Wie alle consonantischen, so schlagen auch dise stämme in den meisten casus in die analogie der i -stämme über (vehentê-s, vehenti-bus u. s. f.). Die durch ja erweiterte stam- form, die wir im altindischen, altbaktrischen und griechischen im feminin. fanden, und welche im slawischen und litauischen noch weitere außdenung gewonnen hat, komt hier substanti- visch vor, z. b. sapient-ia , abundant-ia , lubent-ia, prudent-ia, Prudent-iu-s u. s. f. Umbrisch und oskisch ist das participium nicht nach gewisen. Altirisch . Erhalten ist diß participium in substantivisch gebrauchten formen, wie z. b. stamm * cara-t , d. i. cara-nt , da n vor t schwindet (§. 173, 1; amans i. e. amicus). Altbulgarisch Über die nominalbildung des altbulgarischen vgl. Miklosich , die Bildung der Nomina im Altslovenischen; besonders abgedruckt aus dem IX. Bande der Denkschriften der philos.-histor. Classe der Kaiserl. Aka- demie der Wissenschaften. Wien 1858. . Nur im nom. sg. msc. neutr. ist das suffix in der alten form erhalten, außerdem gilt eine durch ja weiter gebildete form, oder eine der analogie der i -stämme folgende. Die zu grunde ligende ältere form des suffixes ist die Participium activi auf -ant , -nt . Litauisch. ursprüngliche, nämlich -ant nach consonanten, -nt nach vocalen, §. 215. z. b. stamm s-ant für * jes-ant , wurz. u. praesensstamm jes = es (§. 89), urspr. as (esse), die auch hier iren anlaut verliert, davon nom. sg. msc. s-y = * s-an auß as-ant-s (§. 183, 2); aber nom. plur. msc. sąšte = * santj-as auß * s-anti-as (§. 182, 4) von einem stamme s-anti ( i -stamm, wie im latein.); außerdem ligt der stamm s-antja zu grunde, z. b. nom. sing. femin. sąšti = * s-antjâ (§. 88, 5), acc. sg. msc. sąštĭ = s-antja-m (87, 2) u. a. Eben so nom. sg. msc. jad-y = urspr. ad-ants, wurz. u. prae- sensstamm jad , urspr. ad (edere); věd-y , grundf. vaid-ants , prae- sensstamm věd , wurz. vid (scire) u. s. f.; bery , urspr. bhara-nts , wurz. ber , (ferre), praesensstamm bere (nom. plur. msc. berąšte = bharanti-as , nom. sg. fem. berąšti = bhara-ntjâ u. s. f. Nach j und bei verschmelzung von * jant zu * int bleibt der nasalvocal auch im nom. sg. und zwar als ę (§. 183, 2), z. b. nom. sg. msc. gorę , d. i. * gori-nts auß * gorja-nts , fem. goręšti , d. i. * gori-ntjâ , * gorja-ntjâ u. s. f., wurz. gor (ardere), prae- sensstamm gori . Vom futurum findet sich ein einziges beispil, nämlich byšę , fem. byšąšti , d. i. * bu-sja-nts , fem. bu-sja-ntjâ , wurz. by (esse), futurstamm byše , d. i. bu-sja . Litauisch . Die consonantische stamform findet sich auch hier nur im nom. sg. msc. ntr. u. im nom. plur. msc.; außer- dem tritt, wie im slawischen, die durch ja weiter gebildete stamform ein; suffix -ant , -nt und -antja , -ntja, z. b. ė́ s-ant , ė́s- ant-ja, älter auch s-ant , s-antja, von wurzel es (esse), praesens- stamm ės (mit unursprünglicher denung, §. 98), nom. sg. msc. ė́sąs = urspr. as-ant-s , neutr. ė́są = urspr. as-ant , nom. plur. ė́są = urspr. as-ant-as , auß dem wol zunächst * asants , dann asan ward, aber fem. ė́s-anti , d. i. * as-antjâ (§. 100, 4), acc. sg. msc. ė́santi̧ , grundf. as-antja-m (§. 100, 3), instr. plur. fem. ė́sanczomis, d. i. * as-antjâ-bhis u. s. f.; gélbąs u. s. f. = * gélba- nts , 1. sg. praes. gélbu (auxilium fero). Eine gewisse classe von verben zieht ja in i zusammen, daher z. b. mýli̧s , d. i. * myli- nts auß * mýlja-nts , fem. mýlinti auß * myli-ntjâ , 1. sg. praes. mýliu , 1. plur. mýli-me u. s. f. Partic. act. auf -ant , -nt . Got.; Part. act. auf urspr. -vant . §. 215. Gotisch . Als participium wird der stamm stäts durch -an, im femininum durch -jan , älter wol -jân , vermert, d. h. die stämme auf -nda, -ndja werden nach art des bestimten adjectivs (s. unten) zu n -stämmen; nur im nom. sg. msc. erscheint eine form one dise vermerung durch n , die höchst warscheinlich auch als stamm auf a, nicht als consonantisch auf zu faßen ist, z. b. nom. sg. masc. baírands, d. i. * bira-nda-s, grundf. bhara-nta-s, nicht bhara-nt-s , wurz. bar (ferre), praesensstamm baíra für * bira (§. 111, 1) auß urspr. bhara , aber acc. sg masc. baírandan , grundf. bhara-ntan-am , loc. (dat.) baírandin, grundf. bhara-ntan-i , nom. sg. fem. baírandei , d. i. bhara-ntjân-s , gen. baírandeins , d. i. bhara-ntjân-as u. s. f. Werden dise participien substantivisch gebraucht, so zeigen sie noch deutlich den älteren, consonantisch schließenden stamm in mereren casus, z. b. nom. sg. giba-nds (dator) von wurzel gab , praesensstamm giba; bi-sita-nds (vicinus) von wurz. sat, praesensstamm sita (sedere); hier faßen wir dise nominative als echt consonantisch und setzen also -ant-s als grundform irer endung an, da inen ein echt consonantischer locativ, z. b. (bi)- sitand = * sada-nt-i und nom. plur., z. b. sitands = * sada-nt-as (§. 113) zur seite steht. In anderen casus folgen jedoch auch dise stämme der analogie der a -stämme. §. 216. Das participium activi auf ursprüngl . -vant . Durch die übereinstimmung von arisch, griechisch, slawisch als der ursprache an gehörig bezeugt. Das suffix vant tritt ursprünglich an die verdoppelte wur- zel an und bildet so das participium perfecti activi. In diser function als suffix des part. perf. act. zeigt es in den sprachen nicht selten die unursprüngl. wandlung von t in s , die nach n überhaupt leicht ein tritt. Dises suffix scheint auß zwei elementen zusammen gesezt zu sein, auß va und nt = ant (vgl. d. vor. paragr.), wie das verwante suffix mant auß ma und (a)nt . Wie -ant, -mant , -vant , so stehen im altindischen die suffixa -an , -man, -van; -in , -min , -vin neben einander. Wie überhaupt nicht selten Particpium activi auf ursprüngl. -vant . suffixa, die auß zwei elementen bestehen, durch eines der §. 216. beiden elemente ersezt werden können (z. b. das superlativ- suffix ta-ma durch ta und ma) , so erscheint auch hier im li- tauischen -ans (d. i. urspr. -ant) in der selben function, wie das -vans , -vant der andern sprachen und im slawischen findet sich je nach beschaffenheit des stammaußlautes -vans und -ans neben einander in gleicher function. Die function des suffixes -vant ist (wie die von -mant) die, den besitz, das versehen sein mit etwas, auß zu drücken. Das participium perfecti und das perfectum selbst wird in vilen spra- chen durch possessive elemente gegeben (z. b. im finnischen, magyarischen, cassia u. s. f.), wie es ja auch durch das hilfs- verbum ‘haben’ umschriben wird. Ein vi-vid-vant , wörtlich ‘wißen habend’, unterscheidet sich ursprünglich im suffix nicht von einem arkta-vant ‘bären habend’. Das suffix -vant , das hier primäres suffix ist, findet sich nämlich auch als secundäres suffix, z. b. altind. áçva-vant (equis praeditus), fem. áçva-vatî , d. i. -vatjâ (§. 15, c) mit verlust des n , wie in änlichen fällen, vásu-vant (divitiis praeditus), vîrá- vant (heroe praeditus). In gleicher function gilt das verwante suffix -mant , z. b. altind. agni-mánt (igne praeditus). Das suffix -vant dient im altindischen namentlich auch dazu, dem part. praet. active function zu verleihen, z. b. krtá von wurzel kar (facere), bed. factus, aber krtá-vant facto praedi- tus, ‘getan habend’; bhagná fractus, wurz. bhaǵ , bhanǵ , aber bhagná-vant fracto praeditus, ‘gebrochen habend’ u. s. f. Griechisch lautet diß -vant - ϝ εντ (das digamma ist erhal- ten), fem. - ϝ εσσα , d. i. - ϝ ετϳα = altind. -vatî , d. i. -vatjâ , z. b. χαρί- ϝ εντ, fem. χαρί- ϝ εσσα . Im lateinischen ist -vant zu -vans geworden und in die ana- logie der a -stämme über getreten, so daß hier eine grundform -vansa an zu nemen ist, auß welcher -vonso , -vôso werden muste; diß -vonso hat jedoch das v durchweg ein gebüßt (schwerlich lautete hier das suffix -ans , der verlust des v komt in diser function des suffixes nicht vor, auch zeugt das wolerhaltene Schleicher , vgl. gramm. d. indog. spr. 21 Partic. activi auf urspr. -vant . Urspr., Altind., Altbaktr., Griech. §. 216. griechische - ϝ εντ für das vorhandensein der vollen form des suf- fixes in der südlich europäischen abteilung des indogermanischen); z. b. fructu-ôso , lumin-ôso , * forma-ôso , darauß (§. 51) formôso u. s. f. Betrachten wir nun das vorkommen des suffixes -vant (-vans) in der function das part. praet. activi zu bilden. Indog. urspr . Z. b. vivid-vant, wurz. vid (videre, scire); dadha-vant , wurz. dha (ponere) u. s. f. Dise stämme lauteten in den drei geschlechtern gleich. Altindisch . Das suffix urspr. -vant zeigt sich vor den verschidenen casussuffixen als -vat , -vâns und -us; -vans , auß urspr. -vant, ward durch außfall des n zu -vas und dises durch schwund des a (§. 6) zu -us geschwächt; vâns ist denung oder steigerung von -vans (s. u. d. lere v. d. declination). Das sufffix tritt an die reduplicierte wurzel, an den perfectstamm in seiner schwächeren form (s. unten die lere von der conjugation), z. b. rurud-vánt, wurz. rud (flere), femin. rurud-úśî auß * -vantjâ , * -vansja , * -vasjâ, * -usjâ; tên-i-vánt auß * tatin-i-vánt , mit hilfs- vocal i , wurz. tan (extendere) u. s. f.; vid-vánt (sciens, eigent- lich qui vidit) mit verlorner reduplication von wurzel vid (vi- dere, scire). Altbaktrisch . Hier scheint überall t in s über gegan- gen zu sein, so daß -vans , gesteigert -vâns und -us die formen sind, in welchen diß suffix erscheint; das femin. wird wie im altindischen gebildet; z. b. stamm vidh-vans , wurz. vid (scire), acc. sg. masc. vîdh-vâoṅhem , d. i. * vid-vânsam, fem. vîth-uśi, d. i. * vid-usjâ (über das th s. §. 139, 2); stamm dad-vans, acc. sg. dadh-vâoṅhem von wurz. da , urspr. dha (ponere, creare) mit verlust des wurzelaußlautes, instr. plur. dad-ûś-bis dad- ûź-bîs , d. i. * dadh-us-bhis auß * dadh(a)-vans-bhis u. s. f. Griechisch . Das suffix hat den ursprünglichen außlaut t fast durchauß bewart, das n aber verloren, es lautet im mas- culinum und neutrum - ϝ ότ = -va(n)t; im nomin. sing. neutr. - ϝ ος für - ϝ οτ (§. 149), msc. - ϝ ως für - ϝ οτ-ς (mit ersazdenung). Das femin. lautete -υῖα , d. i. -usjâ (§. 145, 2, c) auß -vasjâ Participium activi auf urspr. -vant . Altbulg. und diß auß -vansjâ , grundf. -vantjâ . Diß suffix tritt an alle §. 216. perfectstämme, die beim einfachen perfectum auf den wurzelauß- laut, beim zusammen gesezten auf ϰ auß lauten, z. b. λελοιπ- ϝ ότ , nom. sg. masc. λελοιπώς = * λελοιπ- ϝ οτ-ς , neutr. λελοιπός = * λελοιπ- ϝ οτ , fem. λελοιπ-υῖα = * λελοιπ-υσϳα , wurz. λιπ (linque- re); eben so λελυϰ- ϝ ότ (nom. sg. masc. λελυϰώς u. a.) von wur- zel λυ (solvere) u. s. f. Italisch und keltisch felt. Altbulgarisch . Nach vocalisch auß lautenden verbal- stämmen, die im altbulgarischen auch vor disem suffixe nicht mer redupliciert werden, lautet das suffix * -vŭs auß * -vans (ŭ , d. i. älter. u , = an , wie häufig durch die mittelstufe ą, §. 84, das litauische zeigt noch den nasalvocal), nach consonantisch auß lautenden verbalstämmen -ŭs, d. i. -us auß * -ans . Wie beim participium auf -ant, so ligt auch hier in allen casus außer dem nom. sing. masc. neutr. und im ganzen femininum ein mittels ja weiter gebildeter stamm zu grunde, also -vansja, -ansja , d. i. altbulg. * -vŭsjŭ , darauß -vŭšĭ und * -ŭsjŭ , darauß -ušĭ (§. 87, 2. §. 182, 5); femin. * -vŭsjâ , d. i. -vŭša , nom. sing. -vŭši = -vŭsjâ (§. 88, 5), und * -ŭsjâ , d. i. -ŭša , -ŭši; nur der nom. plur. masc. zeigt einen nur durch i vermerten stamm, grundf. * -vansi , * -ansi (also völlig, wie bei suffix urspr. -ant) , z. b. stamm 1. da-vŭs , 2. da-vŭsjŭ , 3. da-vŭsi zu wurz. da (dare); 1. nom. sg. msc. neutr. da-vŭ auß * da-vŭs , grundf. * da-vans-s; 2. acc. sg. masc. da-vŭšĭ auß * da-vŭsjŭ , grundf. * da-vansja-m; nom. sg. fem. da-vŭši auß * da-vŭsjâ , grundf. * da-vansjâ; acc. sg. fem. da-vŭšą auß * da-vŭsją , grundf. da-vansjâ-m u. s. f.; 3. nom. plur. msc. da-vŭše auß * da-vŭsj-e , grundf. * da-vansi-as . Dagegen z. b. nom. sg. masc. pek-ŭ für * pek-ŭs , grundf. * pek- ans-s zu wurz. pek (coquere), one das an lautende v des suf- fixes. Im übrigen gehen dise formen natürlich eben so wie da- vŭ , also z. b. nom. sg. fem. pek-ŭši , grundf. pak-ansjâ; nom. plur. msc. pek-ŭše , grundf. * pak-ansi-as u. s. f. Die ab geleiteten verbalst. auf i können sowol die form auf -vans gebrauchen, z. b. chvali-vŭ , nom. sg. masc. vom ver- balstamme chvali (laudare), als die auf -ans , im lezteren falle 21* Participium activi auf ursprüngl. -vant . Lit., Got. §. 207. wird das den verbalstamm schließende i zu j gewandelt, und auß * chvalj-ans , * chvalj-ŭs, * chvalj-ŭ wird der regel gemäß (§. 87, 2), chvalĭ , fem. chvalĭši für * chvalj-ŭsja , grundf. * chvalj-ansjâ u. s. f. Das litauische kent nur das suffix -ans, welches an den stamm des praeteriti tritt, nicht -vans (in bùv-ęs zu wurz. bu esse, praeteritum buv-aú; dáv-ęs , wurz. dů , d. i. dau , dav dare, praeter. dav-iaú gehört das v zur wurzel, nicht zur endung). Nur im nom. sg. masc. neutr. und im nom. plur. masc. gilt die consonantische form, und zwar ist hier -ęs = -ans; in allen andern casus und im femininum ligt ein ja -stamm, also -ansja , zu grunde, dessen an in u geschwächt wird (§. 100, B), z. b. stamm áug-ęs , áug-usja zu wurz. áug (crescere); nom. sg. msc. áug-ęs , grundf. aug-ans-s, neutr. áug-ę , grundf. aug-ans; nom. plur. msc. áug-ę , grundf. aug-ans-(a)s; nom. sg. fem. áug-usi , grundf. aug-ansjâ (§. 100, A, 4); acc. sg. masc. áug-usi̧ auß aug-ansja-m (§. 100, A, 3); instr. plur. femin. áug-usio-mis, grundf. aug-ansjâ-bhis u. s. f. Verbalstämme auf i wandeln diß zu j , das mit ę verschmilzt, vor u aber bleibt, z. b. nom. sg. msc. válg-ęs für * valgj-ęs , fem. aber válgi-usi vom stamme valgi (edere) u. s. f. Stamverba, deren wurzeln auf consonanten auß lauten, die aber ir praeteritum mittels j bilden, haben in disem participium das j nicht; z. b. wurz. dů (dare), praeter. dav-iaú , aber part. praet. dáv-ęs , fem. dáv-usi u. s. f. Das mit der wurzel urspr. dha (ponere, facere), die in di- sem falle ganz so wie die wurzel da (dare) ein u an genommen und also dů, dav lautet (auch im altbaktrischen und im latei- nischen fallen die wurzeln dha und da lautlich zusammen) zusammen gesezte gewonheitsimperfectum hat in disem parti- cipium die endung grundf. -dav-ans , -dav-ansja , nom. sg. msc. -dav-ęs , z. b. áug-dav-ęs, fem. áug-dav-usi u. s. f. Gotisch . Von dem einstigen vorhandensein dises parti- cips im deutschen zeugt ein einziges beispil, nämlich der nom. plur. masc. bêrusjôs (parentes); eine form, die nach dem nächst verwanten litauischen und slawischen zu schließen, für * bêr- Participium auf -ta . ansjâ-s steht mit u für an wie im litoslawischen; auch im deut- §. 216. schen war also das suffix -ans, zu -ansja weiter gebildet. Der stamm bêr ist rest des reduplicierten perfectstamms, grundf. * babâr (wie im plur. perf., z. b. 1. pers. bêr-um , grundf. babhâr- masi , s. unten bei der conjugation) zu wurz. bar , altind. und urspr. bhar (ferre, gotisch auch parere), so daß als gotische grundform von bêr-usjô-s * babâr-ansjâ-s an zu nemen ist. Ob diß ja im gotischen in allen casus vorhanden war, oder, wie im nächstverwanten slawischen und litauischen, der nominativ sing. masc. des selben noch entriet, läßt sich natürlich nicht ermitteln. Die volkommene übereinstimmung diser form im gotischen, litauischen, slawischen ist als ein die nahe verwantschaft diser drei sprachen bekundender zug nicht zu übersehen. Das participium auf ursprünglich ta . Participium §. 217. praeteriti passivi. Das element ta (vgl. die gleich lautende pronominalwurzel) wird in der stambildung und wortbildung (zur bildung der 3. person des verbum, wol auch als casussuffix des ablat. sing.) vilfach an gewant. Es bildet suffix ta nicht nur das sogleich zu erörternde adjectivum, das ursprünglich wol eine algemeinere function hatte (vgl. z. b. altind. stamm sthi-tá, stans zu wurz. stha stare, wie griech. στα-τό ; çak-tá potens, valens zu wurz. çak posse valere; litauisch pìk-ta malus, wurz. pik , z. b. in su-pýk-ti irasci u. a.) und sich erst in einer späteren periode der indogermanischen ursprache als regelmäßiger außdruck des participii perfecti passivi festsezte, sondern auch substantivisch fungierende nomina, z. b. griech. πό-το , masc. potio, wurz. πο (bibere); ἄρο-το , masc. aratio, stamm ἀρο (arare), lit. tvár-ta, masc. sepes, wurz. tvar (infin. tvér-ti capere), rász-ta , masc. scriptura, wurz. rasz (raszýti scribere), bras-tà , fem. vadum, für * bradtà (§. 191, B), wurz. brad (bred-ù transeo) u. s. f. Besonders als secundäres suffix findet sich ta , feminina ab- stracta bildend, z. b. altind. prthu-tâ (latitudo) von prthú (la- tus); slaw. bělo-ta (albedo) von bělŭ (albus); got. diupi-tha (al- Participium auf -ta . Indog. urspr., Altind., Altbaktr. §. 217. titudo, profunditas) von stamm diupa (nom. sing. masc. diups profundus); aggvi-tha (angustia) von stamm aggvu (nom. sing. masc. aggvus angustus) u. s. f. Indogerman. ursprache . Das suffix -ta tritt bei stam- verben unmittelbar an die wurzel in irer grundform oder, bei ab geleiteten verben, an den verbalstamm, z. b. da-ta (datus), nom. sg. masc. da-ta-s , neutr. da-ta-m , femin. da-tâ , wurz. da (dare); kru-ta (*clu-tus) wurz. kru (audire); kak-ta (coctus), wurz. kak (coquere); sâdaja-ta (positus), stamm sâdaja (ponere), wurz. sad (sedere) u. s. f. Altindisch . Suffix -tá , nom. sg. masc. -tá-s , neutr. -tá-m , femin. -tấ , z. b. çru-tá , wurz. çru (audire); viśt́á für * viç-tá , wurz. viç (intrare) u. s. f. Bei dem zusammentreffen des suf- fixes mit consonantischen wurzelaußlauten, treten zalreiche laut- gesetze ein (vgl. §§. 129. 130, das nähere lert die indische specialgrammatik). Nicht wenige wurzeln haben den hilfsvocal i (§. 15, e), z. b. pat-i-tá , wurz. pat (cadere), selten î , z. b. grh-î-tá , wurz. grah , grabh (prehendere, sumere); stämme auf aja haben stäts i , welches hier aber wol als rest des ja zu faßen ist, z. b. vêdi-tá von stamm vêdaja , oder villeicht von einem stamme * vêdja (notum facere), wurz. vid (scire). Die wurzeln auf nasale, welche erst später mit der ur- sprünglich vocalisch auß lautenden wurzelform verwachsen sind, zeigen vor dem suffixe ire kürzere, primitive form, z. b. ga-tá zu wurzel ga (ire), meist als gam erscheinend; ta-tá zu wurz. ta , die aber in den meisten formen tan lautet (extendere) u. a. Dagegen z. b. kân-tá mit beibehaltung des nasals und denung des wurzelvocals der wurzel kam (amare). Ser häufig ist vor disem suffixe schwächung des wurzel- vocales a und schwund des selben, z. b. kr-tá, wurz. kar (fa- cere); prś-t́á , wurz. praḱh (rogare); sthi-tá , wurz. stha (stare); hi-tá für * dhi-tá , wurz. dha (ponere); pî-tá , wurz. pa (bibere) u. s. f.; dattá für dad-ta behält die praesensreduplication (vgl. 1. plur. praes. dad-más damus), wurz. da (dare). Genaueres über die bildung diser form gehört nicht hierher. Altbaktrisch . Die wurzel wird vor -ta bisweilen ge- Participium auf -ta . Griechisch, Italisch. schwächt, bisweilen aber auch gesteigert und gedent, was im §. 217. altindischen selten der fall ist. Beispile: pares-ta, pars-ta , wurz. parç (gewönlich in der form pereç an gefürt, interrogare); pere- tha , wurz. par (pere , complere, facere; destruere); kere-ta und kar-ta , wurz. kar (kere , facere); ukh-dha, ukh-ta für * uk-ta (§. 139, 2) und diß auß * vak-ta , wurz. vaḱ (loqui); dâ-ta , wurz. da (1. = urspr. da dare, 2. = urspr. dha ponere, creare); źnâ-ta , wurz. źna (scire); ǵa-ta , wurz. ǵa , ǵan (laedere, occi- dere); zâ-ta (natus), wurz. za , zan (gignere, parere); çru-ta , wurz. çru (audire) u. s. f. Griechisch . Suffix -τό , nom. sing. masc. -τό-ς, neutr. -τό-ν , femin. -τή; z. b. ϰλυ-τό , wurz. ϰλυ (audire); die steige- rung des wurzelvocals bleibt so, wie sie im praesens statt fin- det, φευϰ-τό , 1. sg. praes. φεύγ-ω , wurz. φυγ (fugere); λειπ- τό , praes. λείπ-ω, wurz. λιπ (relinquere); andere praesensbil- dungen gehen jedoch nicht mit in dise form über, z. b. σπαρ- τό, wurz. σπερ (serere), praes. σπείρω = σπερϳω; θε-τό , wurz. θε (ponere), praes. τίθη-μι; τιμη-τό , verbalstamm τιμη (hono- rare), praes. τιμάω u. a. Italisch . 1. Lateinisch . Suffix -tu , älter -to , nom. sg. masc. -tu-s , älter -to-s , neutr. tu-m , älter -to-m , fem. -ta , z. b. da-to, wurz. da (dare); in-clu-to , wurz. clu (audire); coc-to , wurz. coc (coquere); rup-to , wurz. rup (rumpere); stra-to , wurz. ster , stra (sternere); passo für * pas-to auß * pat-to, wurz. pat (pati) u. s. f. (die lautgesetze beim zusammentreffen der endconsonan- ten der wurzel mit dem -to des suffixes lert §. 157, 1). Nicht selten findet sich der hilfsvocal i (§. 57), z. b. in vom-i-to , wurz. vom (vomere), neben em-p-to, wurz. em (emere; wegen des p s. §. 157, f); gen-i-to , wurz. gen , 1. sing. praes. gig(e)n-o; amâ-to , sopî-to von den verbalstämmen amâ , sopî, aber mon-i-to , auc-to u. a. nach art der stamverba, nicht * monê- to , * augê-to (moneo, augeo). 2. Umbrisch . -to , z. b. ah-to (wir gestatten uns auch den altumbrischen beispilen das zeichen o für den stamaußlaut zu geben, das wir eigentlich der altumbrischen schrift gemäß Participium auf -ta . Osk., Altir., Altbulg. §. 217. durch u zu ersetzen hätten (vgl. §. 59. 60, 1), latein. ac-to , wurz. ag (agere); screih-to , lat. scrîp-to , wurz. scrib (scribere); ur-to or-to , lat. or-to , wurz. or (oriri); trem-i-to , mit dem auch im lateinischen bräuchlichen hilfsvocal i , latein. * trem-i-to , wurz. trem (tremere); fa-to , lat. fa-to , wurz. fa (fari); termna-to , lat. termina-to , verbalstamm termna (terminare ; taçe-to , lat. taci- to , verbalstamm taçe (tacere) u. a. Demnach entspricht die bil- dung dises participium im umbrischen der lateinischen art und weise. 3. Oskisch . scrif-to , lat. scrip-to , wurz. scrib (scribere); saah-tu̇ , lat. sanc-to , wurz. sanc , älter sac , vgl. stamm sac-ro (sacer) und sanc-o , auf den sanci-re hin weist; sta-to , lat. sta-to , wurz. sta (sistere); liͤga-tu̇ , lat. lega-to , verbalstamm lega (le- gare) u. a. Altirisch . Außer der bildung auf suffix -ta , welches im altirischen nach vocalen durch th oder d zu geben ist (§. 75, 2; §. 167, 2), welche bildung zur umschreibung des praeteri- tum des passivs an gewant wird, ligt noch eine form auf das durch ja weiter gebildete suffix, nämlich -the , d. i. -tja (§. 75, 1) vor, welche außer dem eben erwähnten falle gebraucht wird, z. b. ro-scriba-d scriptum est; tairchet , doairchet , doarchet praedictum est, vgl. doairchan-im (praedico), chet = cet fürt also auf cen-t (§. 173, 1. 3) und dises auf * cen-to , grundform * can-ta , nom. sg. neutr. * can-ta-m zurück. Beispile der -tja -form: crokthe crucifixus, remeper-the an- tedictus u. s. f. Auch gehören warscheinlich hierher die for- men der bei Zeuss so genanten tempora secundaria des pas- sivs, z. b. ro-ainmnich-the denominatum est, sit, no-lín-te replebatur, nocroch-the crucifigeretur. Auch vom stamme des futurs findet sich dise bildung, z. b. no-acuig-fi-de acuenda es- set, aní huan-aimnich-fi-de id e quo erit denominatum u. a. Altbulgarisch . Das participium praeteriti passivi auf -ta , d. i. slaw. -tŭ , nom. sg. msc. -tŭ , neutr. -to , fem. -ta , wird fast nur an vocalisch auß lautende wurzeln gefügt, zu denen im slawischen auch die auf nasale gehören (§. 84), z. b. slu-tŭ , wurz. slu (audire); pi-tŭ , wurz. pi (bibere); strŭ-tŭ, wurz. strŭ Partic. auf -ta . Lit., Got. Partic. auf -na . = urspr. star (extendere); klę-tŭ , wurz. klĭn (exsecrari) u. s. f. §. 217. Doch komt auch bei vocalisch auß lautenden wurzeln nicht sel- ten die im folgenden paragraphen erörterte bildung in anwen- dung. Das vereinzelte (otŭ-) vrŭs-tŭ , wurz. vrŭz , 1. sg. praes. otŭ-vrŭz-ą (aperio), ist ein beispil erhaltener bildung diser art nach consonantischem wurzelaußlaute; als adjectivum gilt věs-tŭ (notus) für * věd-tŭ (§. 182, B), wurz. věd (scire, auß vid ge- steigert), dem man wol noch einige beispile an reihen könte. Litauisch . Das suffix -ta, nom. sg. masc. -ta-s , fem. -ta, ist bei verbalstämmen aller art bräuchlich, z. b. kèp-ta , wurz. kep (coquere); sùk-ta , wurz. suk (torquere); táiky-ta , verbal- stamm táiky (coaptare); áugin-ta , verbalstamm áugin (augere) u. s. f. Gotisch . Das suffix -ta , d. i. gotisch -da, nom. sg. msc. -ths für * -da-s, ntr. -th für * da-m (§. 113. §. 202, 4), fem. -da , ist fast außschließlich bei ab geleiteten verbalstämmen im ge- brauche, z. b. sati-da , 3. sg. praes. satji-th , grundf. sâdaja-ti (collocat); veihai-da , 3. sg. praes. veihai-th (sanctificat); fiskô-da , 3. sg. praes. fiscô-th (piscatur) u. s. f. Ferner bei denen, wel- che den perfectstamm in der function eines praesens brauchen, z. b. mah-ta für * mag-da vom perfectstamme mag (possum), und bei einzelnen verben wie thah-ta für * thak-da , 1. sg. praes. thagk-ja , wurz. thak (cogitare); brah-ta für * brag-da , 1. sg. praes. brigga, wurz. brag (afferre; über die wandlung der auß lauten- den consonanten der wurzel mit dem folgenden dental, s. §. 202, 1) u. s. f. Das participium auf ursprünglich -na . Participium §. 218. praeteriti passivi, mit dem auf -ta gleich fungierend. Als regelmäßige bildung findet sich bei gewissen verbal- stämmen diß participium nur im altindischen, slawischen, deut- schen, wodurch das vorhandensein diser bildung in der indo- germanischen ursprache hinlänglich verbürgt ist. Auch erscheint -na in den indogermanischen sprachen häufig als nominalstämme bildendes suffix. Daß -na in der indogermanischen ursprache auch bereits die function gehabt habe participia praet. passivi zu bilden, ist durch die übereinstimmung der sprachen erwisen. Suffix -na . Altind.. Altbaktr., Griech., Lat., Altblg., Lit., Got. §. 218. Von der vilfachen anwendung des elementes na in der stambildung zeugen beispile wie urspr . und altind . sváp-na (masc. somnus), wurz. svap (dormire); altind . jaǵ-ñá (masc. sa- crificium, cultus), wurz. jaǵ (sacrificare, colere); secundär ist das suffix -na in purâ-ńa (adject. vetustus) von purấ (antea, priusquam); mali-ná (adj. sordidus) von mala (m. n. sordes), phali-ná (fructibus praeditus) von phala (n. fructus), leztere beispile sind in form und function dem partic. praeteriti passivi gleich. Altbaktrisch . qhaf-na = altind. u. urspr. sváp-na; jaç- na = altind. jaǵ-ña u. a. Griechisch . ὓπ-νο = altind. u. urspr. sváp-na (andre beispile des primären suffixes -na s. unten); secundär ist das suffix in fällen wie ὀρεινό = * ὀρεσ-νό (montanus) von stamm ὀρες in ὄρος (ntr. mons); σϰοτεινό = * σϰοτεσ-νό (tenebrosus), stamm σϰοτες in σϰότος (neutr. tenebrae) u. s. f. Lateinisch . som-no für * sop-no = urspr. svap-na; als secundäres suffix häufig, z. b. pater-no , ver-no , salig-no (stamm salic) u. s. f., auch häufig mit langem î , ê vor -na wie equî-no von stamm equo , aliê-no (§. 52) von stamm alio , bovî-nus von stamm bov , bovi (consonantische stämme nemen leicht i -formen an), doctrî-na von stamm doctor, doctri auß * doctori u. s. f. Altbulgarisch . sta-nŭ (castra), wurz. sta (stare); sŭnŭ = * sŭp-nŭ (somnus) urspr. svap-na u. s. f. Ser häufig ist -na als secundäres suffix, z. b. gląbi-na (femin. profunditas) von gląbŭ (profundus), včrĭ-nŭ (adj. fidelis) von věra (fides) u. s. f. Litauisch . sáp-na (msc. somnus) = urspr. svap-na; stô- na (masc. status), wurz. sta (stare); kál-na (masc. mons), wurz. kal , kel (kél-ti tollere); szal-nà (fem. frigus), wurz. szal (szál-ti frigescere) u. s. f. Als secundäres suffix z. b. in żą́si-na (msc. anser mas) von stamm żąsi (nom. sing. żąsì-s anser), dývi-na (adj. mirabilis) von dýva (nom. sg. dýva-s miraculum), áużůly- na (masc. quercetum) von áuzůla (msc. quercus) u. s. f. Gotisch ist -na als secundäres suffix in auß gedentem ge- brauche, z. b. silubrei-na , adj., nom. sg. msc. silubrein-s (argen- teus) von stamm silubra , neutr., nom. sg. silubr (argentum) u. a. Particip. auf -na . Urspr., Altind., Altbaktr., Griech., Lat. Suffix -na , participia praeteriti passivi bildend . §. 218. Wir zälen auch diejenigen sprachen hier mit auf, in welchen nur in wenigen beispilen oder in vereinzelten spuren diser ge- brauch des suffixes -na erhalten ist. Indogerman. ursprache . Es laßen sich bei der ver- schidenheit der sprachen in der anwendung des -na wol kaum zalreichere wurzeln finden, von denen mit völliger sicherheit zu erweisen ist, daß von inen bereits in der ursprache das par- ticipium praeteriti passivi mittels na gebildet worden sei. Un- bezweifelbar war diß jedoch bei der wurzel par (implere) der fall, von welcher in der ursprache bereits das particip. par-na (plenus), nom. sg. masc. parna-s , neutr. parna-m , fem. parnâ vorhanden war. Es ist nicht zu glauben, daß dise bildungs- weise auf dise eine wurzel beschränkt gewesen sei. Altindisch . Die bildung mittels -na ist nur bei verhält- nismäßig wenigen wurzeln bräuchlich, z. b. pûr-ná für * par-ná (§. 8), wurz. par (implere); stîr-ná für * star-ná (§. 8), wurz. star (extendere); bhug-ná , wurz. bhuǵ (flectere); bhin-ná für * bhid- ná, wurz. bhid (findere) u. a. Altbaktrisch . Das suffix -na wird nicht als regelmäßige participialbildung gebraucht. Doch findet sich vereinzelt pere- na (adj. plenus) = urspr. par-na , altind. pûr-ńá , wurz. par (implere); khśaê-na (maigre), vgl. altind. kśî-ńá (macer per- ditus, deletus), wurz. altind. kśi (laedere, vexare). Griechisch . Nicht als regelmäßige participalbildung. Doch gehören hierher adjectiva, wie z. b. σεμνό für * σεβ-νό (§. 148, 1, c) ‘verert’, wurz. σεβ (σέβ-ομαι vereor, revereor); στυγ-νό ‘verhaßt, verabscheut’, wurz. στυγ in ἔ-στυγ-ον (στυ- γεῖν detestari); στεγ-νό ‘bedekt’, wurz. στεγ in στέγ-ω (tego); δει-νό ‘gefürchtet’, wurz. δι (timere, vgl. δει-λό-ς timidus, δέ- δοι-ϰα); ποθει-νό ‘ersent’ zu verbalstamm ποθεε (ποθέω cu- pio) u. a. Substantivisch gebraucht ist τέϰ-νο ‘das geborene’, wurz. τεϰ (parere, vgl. ἔ-τεϰ-ον , τέ-τοϰ-α) . Italisch. Lateinisch . Nicht als regelmäßige partici- pialbildung. Reste der selben finden sich z. b. in ple-no ‘ge- Participium auf -na . Altbulg., Lit., Got. §. 218. fült’, wurz. ple = pla , urspr. par (implere); mag-no ‘gewach- sen’, wurz. mag = altind. mah (crescere); do-no ‘das gegebene’, wurz. da (dare); reg-no ‘das regierte’, wurz. reg (regere) u. a. Altirisch . Es ist mir kein beispiel zur hand. Altbulgarisch . Die bildung des partic. praet. pass. auf -nŭ = urspr. -na , nom. sg. msc. -nŭ , neutr. -no , fem. -na , ist bei weitem häufiger im gebrauche, als die auf -tŭ = urspr. -ta . Sie wird bei den meisten stamverben und bei allen ab geleite- ten an gewant. Stamverba haben stäts die endung -enŭ , grundf. -ana, deren anlaut wol zu dem zu grunde ligenden verbalstamme gehören mag, schwerlich ist er zum eigentlichen suffix zu rech- nen, z. b. bĭj-e-nŭ , wurz. bi (percutere); mŭv-e-nŭ , wurz. my (la- vare); stiž-e-nŭ , wurz. stig (1. sg. praes. do-stig-ną pervenio); peč-e-nŭ , wurz. pek (coquere, ž und č vor e = g und k , §. 182, A, 3) u. s. f. Daß dise bildung mit -ana jünger ist als die mit -na , scheint das auf uralte art gebildete adjectiv plŭ-nŭ (plenus), grundf. pra-na für par-na (§. 181, anm.) zu beweisen, dem man noch andre bildungen zur seite stellen kann. Ab geleitete verba setzen teils -nŭ einfach an den verbal- stamm, wie z. b. děla-nŭ , stamm děla (facere); želě-nŭ , stamm želě (cupere); teils haben auch sie das suffix -enŭ , z. b. chvalj- enŭ , stamm chvali (laudare). Litauisch . Nicht als regelmäßiges suffix eines participium praet. pass. gebräuchlich, doch in nominalbildungen erhalten, z. b. pìl-na , grundf. par-na , adj. plenus, wurz. pil , urspr. par , infin. pìl-ti implere; adj. pló-na , tenuis, vgl. infin. pló-ti percu- tere; sìlp-na adj. debilis ‘geschwächt’, vgl. sìlp-stu , 1. sg. praes. debilitor; kál-na subst. masc. mons ‘erhabener’, vgl. infin. kél-ti tollere u. a. Gotisch . Alle stamverba bilden ir partic. praeter. pass. auf -ana , nom. sg. msc. -an-s , ntr. -an, fem. -ana , grundf. -ana-s , ana-m , -anâ; diß suffix entspricht also völlig dem slawischen -enŭ , z. b. vig-a-na , wurz. vag (movere), urspr. vagh; baír-a-na , wurz. bar (ferre), urspr. bhar; stig-a-na , wurz. stig (ascendere), urspr. stigh , 3. sg. praes. steigi-th , urspr. staigha-ti; bug-a-na , Stämme auf -ma , -man . Urspr., Altind. wurz. bug (flectere), urspr. bhug , 3. sg. praes. biugi-th , urspr. §. 218. bhauga-ti u. s. f. Auch hier ist das ältere -na , unmittelbar an den wurzel- außlaut tretend, in nominalbildungen erhalten, z. b. bar-na neutr. infans, grundf. bhar-na , wurz. bhar, got. bar ferre, aber auch parere, barn (nom. sg,) bedeutet also ‘getragenes, gebo- renes’, vgl. das particip baíra-na mit der jüngern form (τέϰ-νον ist also völlig so gebildet, wie got. bar-n = * bar-na-m ); (us-) luk-na apertus, wurz. luk (claudere), 3. sg. praes. lûki-th; fulla (nom. sg. fulls) plenus, steht sicher für * ful-na = urspr. par- na , wurz. par (implere). Participium auf -ma , -ma-na , passiver und medialer §. 219. function. Participia auf ma-na ligen in der asiatischen und südeuro- päischen abteilung des indogermanischen vor, -ma vertritt die stelle dises -ma-na in der nördlichen europäischen abteilung. Es ist möglich, daß beide formen ursprünglich sind, da nicht selten ein einfaches und ein zusammen geseztes suffix in glei- cher function erscheinen. -ma ist ein in der stambildung nicht selten gebrauchtes element (in der wortbildung bezeichnet es die 1. person); als secundäres suffix werden wir es in der function den superlativ auß zu drücken kennen lernen. Primär findet es sich z. b. Urspr . in ghar-ma (calidus, calor), wurz. ghar; dhu-ma oder wol dhau-ma (fumus), wurz. dhu . Altindisch in tig-má (adj. acutus), wurz. tiǵ (acuere); bhî-má (adj. timendus), wurz. bhi (timere); idh-má (msc. lignum), wurz. idh (ardere); ghar-má (msc. calor), wurz. ghar; dhû-má (msc. fumus), wurz. dhu (movere); jug-má (neutr. par), wurz. juǵ (jungere) u. a. Verwant ist das suffix -man , das villeicht in ma-n zu zer- legen ist, und demnach dem -ma-na der participien ser nahe steht. Urspr . z. b. in gnâ-man (nomen), wurz. gna = gan (scire, nosse); ak-man (lapis), wurz. ak u. a. Altindisch in ǵán-man (neutr. partus), wurz. ǵan (gig- Stämme auf -ma , -man . Altbaktr., Griech. §. 219. nere); áç-man (msc. lapis), wurz. aç; vếç-man (neutr. domus), wurz. viç (intrare); nấ-man (neutr. nomen) für * gnâ-man , wurz. gna = gan (nosse); úś-man (msc. aestas), wurz. uś (ardere); mit hilfsvocal i (§. 15, e), z. b. star-i-mán (msc. lectus), wurz. star (sternere); dhar-i-mán (masc. forma), wurz. dhar (tenere); ǵán-i-man (neutr. partus) neben ǵán-man und von disem nur durch den hilfsvocal i sich unterscheidend u. a. Altbaktrisch . Suffix -ma , z. b. in gare-ma (calor, aestus), wurz. gar , urspr. ghar; aêç-ma (msc. lignum), wurz. idh , alt- baktr. also id , deren d vor m in s (ç) über gegangen. Suffix -man, z. b. in maêç-man (ntr. urina), wurz. miz , urspr. migh; dâ-man (neutr. creatura, populus), wurz. da , urspr. dha (ponere, creare); nâ-man (nomen) wie im altind. für * gnâ-man , wurz. gna = gan (nosse); aç-man (msc. coelum), der lautform nach = altind. áç-man (lapis), wurz. aç u. a. Griechisch . Suffix -ma , z. b. in θερ-μό (adj. calidus) , θέρ-μη (fem. calor), wurz. θερ (θέρ-ομαι calesco), urspr. ghar (§. 114, 2, anm.) ; φλογ-μό (msc. flagrantia, ustio), wurz. φλεγ (φλέγ-ειν ardere); ϰομμό (msc. planctus) für * ϰοπ-μο (§. 148, 1, a), wurz. ϰοπ (ϰόπ-τω , ϰε-ϰοπ-ώς ferire); ἄν-ε-μο (ventus) mit hilfsvocal ε von wurz. urspr. an (spirare); χῡ-μό (msc. su- cus); wurz. χυ (χέ ϝ -ω fundo); θῡ-μό (msc. animus), wurz. θυ (θύ-ω celeriter incedere); γνώ-μη (opinio), wurz. γνο (γι-γνώ- σϰω) , urspr. gan (noscere); μνή-μη (memoria), wurz. μνα (μι- μνή-σϰω) , urspr. man (cogitare) u. s. f. Das suffix urspr. -ma-n erscheint im griechischen als -μον und -μεν , z. b. ἴδ-μον (adj., nom. sing. msc. ἴδ-μων , neutr. ἴδ- μον gnarus, ein wort der späteren sprache), wurz. ϝ ιδ , urspr. vid (videre, scire); τλῆ-μον (nom. sing. τλή-μων , qui tolerat, fert), wurz. τλα (tolerare, vgl. τέ-τλα-θι , τλή-σομαι); γνῶ-μον (msc., nom. sing. γνώ-μων , gnarus, aestimator), wurz. γνο (γι- γνώ-σϰω) , urspr. gan (noscere) u. a. In der form -μων erken- nen wir eine unursprüngliche denung des selben suffixes, z. b. in ϰευθ-μών (msc., gen. sg. ϰευθ-μῶν-ος latibulum), wurz. ϰυθ , gesteigert ϰευθ (ϰεύθ-ω , ἔ-ϰυθ-ον occultare, tegere); θη-μών (msc., gen. sg. θη-μῶν-ος , acervus), wurz. θε (τί-θη-μι) u. a. Stämme auf -ma , -man u. verw. Griech., Lat. Suffix -μεν , z. b. in πυθ-μέν (msc., nom. sg. πυθ-μήν fun- §. 219. dus), wurz. πυθ , vgl. althd. bod-am; ποι-μέν (msc., nom. sg. ποι-μήν pastor) = lit. pë-men (nom. sg. pë-mů́) , wurz. dem- nach pi, villeicht eine schwächung von pa (tueri). Warscheinlich gehört auch suffix -μῑ-ν und -μῑ-νο hierher, z. b. in ῥηγ-μῖν (msc., gen. sg. ῥηγ-μῖν-ος, aestus), wurz. ῥαγ (in ῥήγ-νυμι frango); ὑσ-μῖν (dat. sg. ὑσ-μῖν-ι) und ὑσ-μίνη (pugna), wurz. ὑθ , altind. u. urspr. judh (pugnare); auch als secundäres suffix, z. b. in ϰυϰλά-μῑνο (masc. u. neutr., nomen plantae, cyclamen) von ϰυϰλο (ϰύϰλος circulus). Auch das häufige suffix -ματ ist verwant, z. b. in πρᾶγ-ματ (neutr., nom. sg. πρᾶγμα factum), wurz. πραγ (πράσσω), τμῆ- ματ (neutr., nom. sg. τμῆ-μα sectio), wurz. τμα , τεμ (τέμ-νω) u. s. f. Im lateinischen findet sich das suffix urspr. -ma, lat. -mo (-mu) in an-i-mo (nom. sg. animus), wurz. an (spirare); fû- mo (fumus), wurz. dhu (movere); fir-mo (firmus), wurz. wol dhar (tenere; vgl. fre-n-um von der selben wurzel); for-mo (for- mus), wurz. fer (in fer-veo); al-mo (almus), wurz. al (alere). Häufig ist das suffix ursprüngl. -man , lat. -men; z. b. ger- men , wurz. ger , urspr. ghar (virescere); * gnô-men (nô-men , co- gnô-men) , wurz. gno, urspr. gan (noscere); teg-men , teg-i-men, wurz. teg (tegere); ag-men , wurz. ag (agere); sola-men , verbal- stamm sola (solari); certa-men , verbalstamm certa (certare); molî- men , verbalstamm molî (moliri) u. s. f. Diß suffix wird zu -môn gedent, z. b. in ser-môn , wurz. ser (in ser-o , ser-tum); ter-môn , vgl. ter-men , ter-mino-s, wurz. ter , altind. u. urspr. tar (transgredi, ad finem pervernire); fer- ner häufig durch -to vermert, z. b. in co-gnô-mento , in-crê-men- to u. s. f.; auch wird im das suffix urspr. -ja an gefügt, zu- gleich mit denung (oder steigerung) wodurch also das suffix -mô- nio , grundf. -mânja entsteht, das meist secundäres suffix ist, z. b. quer-i-mônia zu quer-or; acri-mônia von stamm acri (acer , acri-s); testi-mônio von testi-s; mâtri-mônio von stamm mâtri auß mâter, urspr. mâtar u. a. Stämme auf -ma , -man . Altbulg., Lit., Got. §. 219. Altbulgarisch . Das suffix urspr. -ma findet sich z. b. in dy-mŭ (fumus), wurz. dy , urspr. dhu; pis-mo (neutr. scrip- tura), wurz. pĭs (scribere) u. a. Das suffix urspr. -man , slaw. -men in pis-men (neutr., nom. sg. pis-mę littera), wurz. pis (scribere); sě-men , grundf. sâ-man (ntr. semen), wurz. se = urspr. sa (serere; ě ist auß e = urspr. a gedent, §. 83, 2); zna-men (ntr., nom. sg. zna-mę , Miklos , bildung der nomina §. 136; signum), grundf. gnâ-man , wurz. zna , d. i. gna auß urspr. gan (noscere, scire); ka-men (masc., nom. sg. ka-my, §. 84, 2; lapis), wurz. ka = ak u. a. Litauisch . Das suffix -ma ist hier in häufiger anwendung, z. b. vaż mà (fem. vectura), wurz. vaż , urspr. vagh (vgl. vèż-ti vehere); dú-ma (msc., meist plur. dú-mai fumus), wurz. du u. a. Als secundäres suffix ist -ma besonders häufig, z. b. grażù- ma (masc. pulchritudo) von grażù-s (pulcher); drąsù-ma (masc. audacia) von drąsù-s (audax), der auß lautende stamvocal wird vor -ma stäts u , z. b. ilgù-ma (msc. longitudo) von ìlga-s (lon- gus) u. s. f. Oft ist suffix -mja für -ma ein getreten, z. b. bái-mja (fem., nom. sg. bái-mė timor), wurz. bi (bij-óti timere) u. a., auch wird s dem m vor geschlagen (§. 192, 2), z. b. rė́k-sma (msc., nom. sg. rė́k-sma-s clamor), wurz. rak (in rė́k-ti clamare) u. a. Besonders häufig ist aber die form -i-ma , nach vocalen -ji-ma , abstracta bildend, die sich an verba regelmäßig an schließen, z. b. aud-ìma (masc., nom. audìma-s textura), wurz. auḋ (in áus-ti für * áud-ti texere), keik-ìma (masc. maledictio), wurz. kéik ( kéikti, maledicere); bijó-jima (msc. timor) vom ver- balstamm bijó (bijó-ti timere) u. s. f. Das suffix -men (masc., nom. sg. -mů , §. 101, 4), z. b. ak- mèn (lapis), wurz. ak; żel-mèn (germen), wurz. żel , urspr. ghar (virescere); aug-mèn (incrementum), wurz. ug in áug-ti (cres- cere); asz-mèn (acies), wurz. asz , slaw. os , urspr. ak (acutum esse); sė-mèn (semen), vgl. sė́-ti (serere), wurz. sa (§. 98); pë- mèn (pastor) = griech. ποι-μέν , wurz. pi u. a. Gotisch . Das suffix -ma ist hier selten (außer in super- lativen, wovon unten), doch findet es sich z. b. in stamm var- ma (adj.), nom. sg. masc. var-ms calidus) = urspr. und altind. Participium auf -mana . Urspr., Altind. ghar-má , var-ma steht also zunächst für * gvar-ma (§. 198); §. 219. ahd. dou-m (vapor), vgl. altind. dhû-ma, lit. dú-ma , slaw. dy- mŭ , lat. fû-mo . Häufiger ist das suffix -man , z. b. in mal-man , nom. sg. mal-ma (msc. sabulum), wurz. mal in mal-an (molere); hliu-man (msc. auditus), wurz. hlu, urspr. kru (audire); na-man (neutr., nom. sg. namô nomen) = urspr. gnâ-man, altind. nấ-man u. a. Dises suffix erscheint mit schwächung von a zu u und durch -ja vermert als -muni , grundf. also -munja (vgl. lat. -mônia , -mônio) , in stamm laúh-munja , nom. sg. laúh-muni (fem. fulmen), grundf. ruk-manjâ (i = jâ , §. 113, 4), wurz. luh , urspr. ruk (lucere); glit-muni (splendor), wurz. glit, ahd. gliƷ (splendere). Participalsuffix mana . §. 220. Indogerm. ursprache . -mana , in der function partici- pia zu bilden, scheint sich ursprünglich den stämmen des prae- sens, futurum (das ja mittels eines praesens gebildet wird), aoristus und perfectum an geschlossen zu haben, also z. b. von wurz. dha , praesensstamm dhadha, dhadha-mana (τιθέ-μενο) , futur. dhâ-sja-mana (θη-σό-μενο) , aorist. dha-mana (θέ-μενο) , perfectum (diß participium würde bei wurz. dha mit dem par- ticipium des praesens in der form zusammen fallen) z. b. bhabhar-mana oder bhabhâr-mana von wurz. bhar, perfectstamm bhabhar , bhabhâr . Altindisch . Das suffix lautet hier -mâna , worin wir eine unursprüngliche denung oder steigerung von urspr. -mana (vgl. altbaktr. -mana , griech. -μενο , lat. -mino , -mno , sämtlich mit nicht gesteigertem vocale) erkennen, wie im lat. -môn , -môn-ia , griech. -μων dem suffix -man gegenüber steht, welches leztere durch die übereinstimmung der sprachen als die ursprüngliche form bezeugt ist. Es findet sich als partic. medii und passivi am stamme des praesens und futurum so wie des perfects (lezteres fast nur noch in der älteren sprache). Wenn für di- ses -mâna bei den praesensstämmen, welche nicht auf stambil- dendes a schließen (mit außname von na) und im perfectum meist -âna erscheint, so scheint diß eine jüngere, secundäre form für -mâna zu sein, wie -ê für -mê , urspr. -mai in d. 1. Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 22 Particip. auf -mana . Altbaktr., Griech. §. 220. sg. med., -a für -ma in d. 1. sg. act. perfecti (s. u. die lere von den personalendungen des verbum). Die möglichkeit, daß -âna für älteres -ana ein von -mana verschidenes suffix sei, läßt sich jedoch nicht bestreiten, nur stünde dann wol eher -na als -âna zu erwarten. Beispile. 1. Suffix -mâna , z. b. praes. bhára-mâna, prae- sensstamm bhara , wurz. bhar (ferre); nahjá-mâna , praesensstamm nahjá , in passiver function, in medialer dagegen náhja-mâna , praesensstamm náhja , wurz. nah (nectere) u. s. f. Futur. dâsjá- mâna, futurstamm dâ-sjá , wurz. da (dare); perfectum sasr- mâná, perfectstamm sasar , wurz. sar (ire); î́ǵa-mâna (vêd.) mit nach analogie anderer tempusformen dem perfectstamme an gefügtem stammaußlaute a , perfectstamm hier îǵa für îǵ auß ijaǵ, jajaǵ (§. 6), wurz. jaǵ (colere, sacrificare). 2. Formen mit -âna, z. b. praes. lih-âná , wurz. u. prae- sensstamm lih (lambere); ḱinv-âná, praesensstamm ḱi-nu , wurz. ḱi (colligere); junâná auß * ju-na-âna , praesensstamm juna , wurz. ju (jungere); dádâna , praesensstamm dada , dad, wurz. da (dare) u. s. f., perf. dádrç-âna (vêd.), perfectstamm dadarç , wurz. darç (videre); çiçrij-âná , perfectstamm çiçri, wurz. çri (ire) u. s. f. Im nom. sg. lauten dise suffixa msc. -mâna-s , -âna-s; ntr. -mâna-m , -âna-m; fem. -mânâ, -ânâ . Altbaktrisch . -mana , -mna und -ana (-âna) scheinen wie im altindischen sich zu verhalten, z. b. bare-mana, prae- sensstamm bara (a wird vor m zu e , §. 27, 2), wurz. bar , urspr. bhar (ferre); fra-bûidhja-mana (après qu’il s’est réveillé), praesensstamm bûidhja , wurz. bud , altind. u. urspr. budh (ex- pergisci); vaze-mna , praesensstamm vaza , wurz. vaz , altind. vah , urspr. vagh (portare, vehere) u. a.; fut. uz-dâqhja-mana, fu- turstamm dâqhja , d. i. dhâ-sja , wurz. da, urspr. und altind. dha (ponere, mit praepos. uz tollere). Die form -âna ligt vor in uç-âna, praesensstamm und wurzel vaç, uç (velle). Im griechischen erscheint überall -μενο = urspr. -mana (nom. sg. masc. -μενο-ς , ntr. -μενο-ν , fem. -μενη) und zwar in regelmäßigem gebrauche an den stämmen des praesens, des Participium auf -mana . Lateinisch. futurs, des perfects, der aoriste; z. b. praes. φερό-μενο , prae- §. 220. sensstamm φερε , φερο , urspr. bhara , bharâ , wurz. φερ , urspr. bhar (ferre); διδό-μενο , praesensstamm διδο , wurz. δο , urspr. da (dare); δειϰνύ-μενο , praesensstamm δειϰνυ , wurz. διϰ (mon- strare) u. s. f.; futurum δωσό-μενο , futurstamm δωσο , wurz. δο; perfect. λελυ-μενο , perfectstamm λελυ , wurz. λυ (solvere); (linquere); aoristus simplex δό-μενο , aoriststamm u. wurzel δο (dare); λιπό-μενο , aoriststamm λιπε , λιπο , wurz. λιπ (relin- quere); aoristus compos. λυσά-μενο , aoriststamm λυσα , wurz. λυ u. s. f. Das suffix urspr. -mana erscheint im archaischen griechisch (Hom.) auch in der function eines nomen actionis oder infini- tivs und zwar im loc. sg. fem. -μεναι , ab gekürzt -μεν , z. b. praes. ἔδ-μεναι , grundf. des stammes ad-mana , wurz. und alter praesensstamm ἐδ , urspr. ad (edere; der sonst bräuchliche prae- sensstamm ist ἐδε , ἐδο); ἀμυνέ-μεναι , ἀμυνέ-μεν , praesens- stamm ἀμυνε (arcere, defendere); φορή-μεναι , grundform des stammes bhâraja-mana , praesensstamm φορη, φορεε , grundf. bhâraja; fut. ἀξέ-μεναι , ἀξέ-μεν , grundf. des stammes agsja- mana , futurstamm ἀξε , d. i. * ἀγσε , * ἀγσϳε , grundf. ag-sja , wurz. ἀγ , urspr. ag (agere); perf. τεθνά-μεναι , τεθνά-μεν , perfect- stamm τεθνα , wurz. θνα = θεν (mori); ϝ ίδ-μεναι mit verlor- ner reduplication, wie ϝ οῖδα , grundf. (vi)vâida , grundf. des par- ticipialstammes also vivid-mana , wurz. ϝ ιδ (scire); aorist. simpl. ἐλθέ-μεναι , ἐλθέ-μεν , aoriststamm ἐλθε (ἠλθο-ν , ἤλυθον), wurz. ἐλυθ (venire) u. a. Lateinisch . Das suffix urspr. -mana ist nur in resten erhalten, die jedoch von seinem ehedem algemeineren und dem griechischen volkommen analogen gebrauche zeugen. Substantiva, wie alu-mno , vertu-mno , wol auß altlat. * alo- meno , wurz. al (alere); * verto-meno , wurz. vert (vertere) haben das e von -meno = -μενο = -mana verflüchtigt; die endung ist hier regelrecht an den praesensstamm getreten, wie im altindi- schen und griechischen. Unmittelbar an den wurzelaußlaut tritt die endung in da-mno ( Ritschl , Rhein. Mus. für Philol. 22* Participium auf -ma . Altbulg., Lit. §. 220 N. F. XVI, pg. 304—308), praesensstamm und wurzel da (da- mus u. s. f.; den bedeutungsübergang entwickelt Ritschl a. a. o. Solte auch etwa die wurz. da abscindere, oder dha po- nere, facere, und nicht da dare zu grunde ligen, so hat diß auf die von Ritschl gegebene erklärung der form durchauß kei- nen einfluß, dise ist auf alle fälle richtig). Der nomin. plur. masc. dises suffixes, also -mini auß älte- rem * -menei , * -menei-s (s. unten die lere von der declination) hat sich erhalten als umschreibung der 2. pers. plur. des medio- passivs mit weg gelaßenem hilfsverbum; das i für e (vgl. das griech. -μενο) ist wol durch das folgende ni bedingt (§. 52), und es steht sich hier griech. ε , lat. i entsprechend gegenüber, wie oft, z. b. in formen wie homin-is und ποιμέν-ος . Demnach entspricht ein latein. feri-mini genau dem griech. φερό-μενοι , grundf. des stammes bhara-mana, praesensstamm feri , urspr. bhara , wurz. fer , urspr. bhar . Diß -mini tritt nun an die tem- pus- und modusstämme, auch an die jüngsten neubildungen, einfach an, z. b. praes. ind. amâ-mini , monê-mini , audî-mini; opt. u. conj. ferâ-mini, moneâ-mini , amê-mini u. s. f.; ama-bâ- mini , ama-rê-mini , ama-bi-mini u. s. f. Im keltischen scheint eine entsprechende participialbil- dung zu felen. Altbulgarisch . Nicht -ma-na , sondern -ma , altbulg. -mŭ (nom. sg. msc. -mŭ , neutr. -mo, fem. -ma) bildet hier das part. praes. pass., indem es an den praesensstamm an tritt, z. b. bero-mŭ , grundf. bhara-ma , praesensstamm bere , bero , grundf. u. urspr. bhara , wurz. ber , urspr. bhar (ferre); die praesens- stämme auf den wurzelaußlaut nemen jedoch nach der analogie der häufigeren praesensbildung ebenfals diß o an, z. b. dado- mŭ , praesensstamm dad , wurz. da (dare); piše-mŭ , praesens- stamm piše , d. i. pisjo , wurz. pĭs (scribere); dělaje-mŭ , prae- sensstamm dělaje, verbalstamm děla (facere); chvali-mŭ , prae- sensstamm u. verbalstamm chvali (laudare) u. s. f. Litauisch . Auch hier erscheint, wie im slawischen, nur -ma (nom. sg. msc. -ma-s , fem. -ma) in der function eines part. Suffix -tar , -tra . Indog. ursprache. praes. u. fut. pass. an den stamm des praesens u. des futurum §. 220. tretend, z. b. véża-ma , grundf. vagha-ma, praesensstamm véża , grundf. u. urspr. vagha (z. b. 1. plur. praes. véża-me) , wurz. veż , grundf. und urspr. vagh (vehere); jója-ma , praesensstamm joja (1. plur. jója-me) , wurz. jo (equo vehi); kéikia-ma, prae- sensstamm kéikia , wurz. kéik (maledicere); mýli-ma , praesens- stamm mýli, wurz. myl (amare); válgo-ma , verbalstamm válgo (edere) u. s. f. Partic. futur. pass. z. b. sùksi-ma , futurstamm sùksi , d. i. * suksja , wurz. suk (infin. sùk-ti vertere) u. s. f. Mittels dises ma entsteht von der in diser form und in der function facere nur in zusammensetzung erhaltenen wurzel da = urspr. u. altind. dha , die als wurzel selbständiger worte im litauischen de , dė = urspr. dha, dhâ (§. 98; infin. dė́-ti po- nere, 1. sg. praes. jezt de-dù) lautet und dann ponere bedeutet, ein particip. auf -da-ma, welches ein nur im nominativ bräuch- liches particip. praes. activi bildet, indem es an den verbalstamm an tritt, z. b. lìp-dama , wurz. u. verbalstamm lip (infin. lìp-ti ascendere); gélbė-dama, verbalstamm gélbė (auxilium ferre); válgy-dama , verbalstamm válgy (edere); jëszkó-dama , verbal- stamm jëszkó (quaerere) u. s. f. Im gotischen felen entsprechende bildungen. Nomen agentis und participium futuri activi auf §. 221. urspr . -tar . Ob die nomina auf urspr. -tar in der indogermanischen ursprache bereits als participia futuri und praesentis fun- giert haben, ist nicht volkommen sicher erweislich, da dise function sich nur in der asiatischen und südeuropäischen abtei- lung der sprachsippe findet. Es gab höchst warscheinlich ur- sprünglich nur eine bildung, deren älteste form sich bei den- jenigen nominibus diser art erhalten zu haben scheint, welche als verwantschaftsworte fungieren, nämlich -tar , für alle ge- schlechter, nom. sg. msc. u. fem. -tar-s , ntr. -tar . Die wurzel hat vor disem suffixe meist erste steigerung, unmittelbar an sie tritt das suffix; bei ab geleiteten verben tritt es an den verbal- stamm, z. b. mâ-tar (qui vel quae gignit, parit), wurz. ma Suffix -tar , -tra . Altindisch. §. 221. (gignere, parere); pa-tar (pater), wurz. pa (regere, protegere); bhrâ-tar (frater), wurz. bhar, bhra (ferre, sustentare); dâ-tar oder villeicht da-tar (dator), wurz. da (dare); warscheinlich su- tar (femina), wurz. su (parere, gignere), davon sva-sutar (fe- mina propria, i. e. soror); gan-tar (genitor), wurz. gan (gig- nere) u. s. f. Die übereinstimmung der sprachen zeugt dafür, daß bereits ursprünglich eine verwante form auf * -tara (über -tara in der function den comparativ zu bilden, s. unten), darauß -tra, vor- handen war, die, wärend tar für personen verwant ward, von dingen gebraucht ward und daher nicht nomina agentis bildet, sondern meistens das werkzeug bezeichnet. Bildungen wie dak- tra (dens), wurz. dak (mordere); gâ-tra (membrum), wurz. ga (ire); krau-tra (auris), wurz. kru audire u. s. f., haben der ur- sprache schwerlich gefelt. Der ursprung des suffixes -tar , -tra ist dunkel. Villeicht ist es auß zwei suffixen zusammen gesezt, auß ta und ra , wie mana auß ma und na; wir könten dann vergleichen tar : ta-ra (tra) = man : ma-na (mna) . Wie mana , man zu mâna , mân , so wird auch tara , tar in den sprachen zu târa (lat. -tûro) , târ (lat. -tôr) gesteigert. Altindisch . Suffix -tar , nom. sg. -tâ für -tar-s (§. 15, d), acc. sg. -tar-am , in verwantschaftsworten z. b. pi-tár für * pa- tar (pater), mâ-tár (mater) , bhrấ-tar (frater) u. s. f. Die als nomina agentis empfundenen bildungen diser art unterscheiden sich durch häufigere steigerung von -tar zu -târ (nom. sg. msc. -tâ für -tar-s , acc. sg. aber -târ-am), an welcher auch svásar (soror) für * sva-star , * sva-su-tar teil nimt. Das suffix -tar der nomina agentis tritt an den wurzelaußlaut; mit außname von in lautendem a haben die wurzelvocale vor disem suffixe erste steigerung, z. b. dâ-tár (dator), wurz. da (dare). Das femininum sezt ja an, z. b. nom. sg. dâ-trî́ , d. i. * da-trjâ (§. 15, c) auß * dâ-tarjâ; es ist hier eine weiterbildung des suffixes anstatt der primären form des selben, die sich bei verwantschaftswor- ten (mâ-tar feminin., kann aber auch mascul. sein) auch beim feminin. erhalten hat, ein gedrungen; vgl. bildungen wie pi- Suffix -tar , -tra . Altbaktrisch. tr-ja (paternus) von pi-tar (pater). kar-tár , wurz. kar (facere); §. 221. pak-tár , wurz. paḱ (coquere); bôddhár für * bôdh-tár (§. 130, 2), wurz. budh (noscere) u. s. f. Vile wurzeln haben vor disem suffixe den hilfsvocal i , seltner î, z. b. ǵan-i-tár , wurz. ǵan (gignere); grah-î-tár, wurz. grah (prehendere) u. s. f. Dise stämme auf -tar dienen zur umschreibung des futu- rum in der weise, daß das masculin. für alle genera gebraucht wird; in der 1. u. 2. person verschmilzt die erstarte nomina- tivform des singulars (die also auch in den plural und dual mit übergeht) mit dem praesens des verbum as (esse), die 3. pers. bedarf der verbalform nicht, z. b. Sing. 1. dâtấsmi auß dâtấ asmi . 2. dâtấsi auß datấ asi . 3. dâtấ (selten datấsti auß dâtấ asti) . Plur. 1. dâtấsmas auß dâtấ (man hätte dâtấras erwar- tet) smas . 2. dâtấstha auß dâtấ stha . 3. dâ-tấras. Im ältesten indisch (vêda) erscheinen dise formen auch mit dem tone auf der wurzel, z. b. dấ-tar u. s. f., worin wir vil- leicht eine ältere betonungsweise zu sehen haben, da in der regel ton und steigerung beisammen sind. Suffix -tra , fast stäts neutrum, nom. sg. -tra-m , selten femi- ninum, nom. sg. -trâ , z. b. çrố-tra (auris), wurz. çru (audire); gấ-tra (membrum), wurz. ga (ire); vás-tra (vestis), wurz. vas (vestire); vak-trá (os), wurz. vaḱ (loqui); dáṁś-t́ra msc. und dáṁś-t́râ fem., nach den lautgesetzen für * daṁç-tra , -trâ (dens), wurz- daç , daṁç (mordere) u. s. f. Auch mit hilfsvocal i , z. b. khan-í-tra (pala), wurz. khan (fodere) u. a. Ferner erscheint bisweilen die wurzel mit dem stammaußlaute a bekleidet, wie im praesens z. b. páta-tra (ala), wurz. pat (volare), praesens- stamm páta (3. sg. páta-ti); kŕnta-tra (aratrum), wurz. kart (findere), praesensstamm krnta (3. sg. kŕnta-ti) u. a. Altbaktrisch . Das nomen auf -tar ist nicht als futur- außdruck nachweisbar. Beispile: 1. verwantschaftsworte wie pi-tar (pater), brâ-tar (frater), acc. sg. brâ-tar-em , wie im alt- Suffix -tar , -tra . Griechisch. §. 221. indischen u. a. 2. nomina agentis, z. b. dâ-tar (creator, nom. dâ-ta , accus. dâ-târ-em (also wie im altind.), wurz. da, urspr. dha (ponere, facere); bare-tar (qui fert, portat), wurz. bar (ferre) u. a. Das femininum wird wie im altindischen gebildet, z. b. bare- thrî (mit th für t vor r , §. 139, 2). Das suffix -tra , altbaktr. -thra (§. 139, 2) ist in häufiger anwendung, z. b. vaç-tra (neutr. vestis; nom. sg. vaç-tre-m), wurz. vas (vestire); dôi-thra (oculus), wurz. di (videre); mare- thra (commemoratio), wurz. mar, urspr. smar (meminisse); dare- thra (possessio), wurz. dar, urspr. dhar (tenere) u. a. Griechisch . Das suffix urspr. -tar dient nicht als auß- druck der futurbeziehung; als -τερ erscheint es bei den ver- wantschaftsworten, als -τηρ, -τορ nomina agentis bildend, leztere unterscheiden auch hier das femininum durch zusatz von suffix ja . 1. verwantschaftsworte, z. b. πα-τέρ (pater, acc. πατέρ-α) , μη-τέρ (mater, acc. μητέρ-α); 2. nomina agentis, z. b. δο-τήρ (dator, acc. sg. δο-τῆρ-α) , wurz. δο (dare); das femininum bil- det sich vom ungesteigerten suffix -tar, δότειρα d. i. * δο-τερ- ϳα , grundf. da-tar-jâ; σω-τήρ (servator), stamm σω , fem. σώ- τειρα u. s. f. Formen wie γενε-τήρ , wurz. γεν (gignere) sind wol so zu faßen, daß hier stämme auf urspr. a zu grunde li- gen (vgl. d. altind.). Darneben auch -τορ = urspr. -tar , ῥῆ-τορ (orator, acc. ῥή-τορα) , wurz. ῥε = ἐρ (dicere) u. a.; φρά-τορ (nom. plur. φρά-τορ-ες) , urspr. bhrâ-tar (frater) hat mit der veränderung der bedeutung (φρατρίᾳ adscriptus) sich auch in der form von den verwantschaftsworten entfernt. Die feminina auf -τρια unterscheiden sich von denen auf -τειρα nur durch den schwund des a des suffixes urspr. -tar; auß -tar-ja ward -trja , d. i. -tria, z. b. ποιή-τρια , verbalstamm ποιη (facere). Die weiterbildung durch suffix ja ist überhaupt hier ser bräuchlich, wie z. b. von stamm πα-τήρ ein stamm πά- τρ-ιο (patrius) gebildet wird, fem. πα-τρ-ιά (origo, gens); σω- τήρ-ιο (servans, salutem ferens), von stamm σω-τήρ; dise wei- terbildung drang ins femininum ein und verdrängte den ursprüng- lichen stamm auf -tar bis auf reste. Suffix -tar , -tra . Lateinisch. Die feminina auf -τρίδ (nom. sg. -τρίς) sind speciell grie- §. 221. chische neubildungen mittels eines jüngeren suffixes ιδ, woferne nicht τριδ auß * -tarja-d , * -tria-d entstanden ist, dann wäre nur δ zu gesezt, z. b. αὐλη-τρίδ (tibicina), verbalstamm αὐλη; πα-τρίδ (patria) von stamm πα-τέρ u. s. f. Das suffix urspr. -tra erscheint als -τρο , -θρο (ntr.), -τρα , -θρα (femin.); die aspiration ist wol durch das r bedingt, z. b. νίπ-τρο (ntr. aqua manibus vel pedibus lavandis) für * νιβ-τρο , wurz νιβ , urspr. nig (erhalten in νίζω lavo = * νιγ-ϳω, §. 143, 1); ἄρο-τρο (ntr. aratrum), vom verbalstamme ἀρο (arare, in ἀρό-ω , ἀρό-σω , ἀρό-σαι) , wurz. ἀρ (arare); βά-θρο (ntr. fun- damentum), wurz. βα , urspr. ga (ire); ῥή-τρα (femin. pactum, dictum), wurz. ῥε; φρά-τρα , ion. φρή-τρη (gens) von wurz. φρα = φερ , urspr. bhra , bhar , wie φρά-τορ = urspr. bhrâ-tar u. a. Die suffixe -τλο , -θλο , fem. -τλη , -θλη , z. b. χύ-τλο (neutr. li- quor, aqua), wurz. χυ (fundere); θύσ-θλο (ntr. instrumentum Baccho sacrum), wurz. θυ , das σ erscheint auch in anderen bildungen von diser wurzel; ἐχέ-τλη (stiva), verbalstamm ἐχε (vgl. ἔχε-τε) , wurz. ἐχ (habere, tenere); γενέ-θλη (origo), stamm γενε (vgl. γένε-σις, γενέ-σθαι u. a.), wurz. γεν , sind als neben- formen der vorigen zu betrachten. Lateinisch . Die verwantschaftsworte haben das suffix -ter , dessen e fast in allen casus schwindet; die nomina agentis -tôr mit steigerung des urspr. -tar , wie griech. -τηρ; zur um- schreibung des futurs dient suffix -tûro auß * -tôro , grundf. -târa mit steigerung des -tar und mit dem zusatze von suffix a, wie in suffix -tro, grundf. -tra , welches ebenfals in häufiger anwen- dung ist. Suffix * -tûro findet sich als femininum -tûra auch als nomina actionis bildend. Das femininum trîc ist durch suffix c weiter gebildet und sezt villeicht -tria vorauß; eine änliche weiterbildung ist -trî-no , -trî-na . 1. Verwantschaftsworte, z. b. pa-ter, mâ-ter, frâ-ter (aber soror auß * sosor und diß auß * sos-tor, * svas-tar , wie im alt- indischen svá-sar , acc. svá-sâr-am); 2. nomina agentis, z. b. vic-tôr , wurz. vic (vinco , vic-tus) , censor für * cens-tôr , wurz. cens (censeo); sponsor für * spond-tôr (§. 157, b), wurz. spond Suffix -tar , -tra . Altirisch, Altbulg. §. 221. (spondeo); balnea-tôr , verbalstamm * balnea , der jedoch nicht gebräuchlich ist; moni-tor , vgl. moni-tus (monere); da-tôr, wurz. da u. s. f. Suffix -târa, participia futuri bildend, z. b. da-tûro , wurz. da; vic-tûro , wurz. vic u. s. f.; als femininum nomina actionis bildend, z. b. sepul-tûra, vgl. sepul-tus (sepelio); ûsûra für * ût- tûra (§. 157, 1, b), vgl. ût-or; censûra für * cens-tûra , wurz. cens u. s. f. Suffix -tro , z. b. in ros-tro (rostrum) für * rod-tro (§. 157, 2), wurz. rod (rodo); claus-tro für * claud-tro (§. 157, 2), wurz. claud (claudo); ara-tro, verbalstamm ara (arare), wurz. ar u. s. f.; selten erscheint diß suffix als femininum, wie in fulgê-tra (Plin., so vil als fulgor) , verbalstamm fulgê (fulgere). Weiterbildungen dises suffixes urspr. -tar . 1. durch ja, nämlich -trio und -tôrio , z. b. in pa-tr-io von pa-ter; audî-tôr-io von audî-tôr; lêgâ-tôr-io von lêgâ-tôr u. s. f. 2. durch îc , z. b. vic-tr-îc von vic-tôr , oder vilmer von einer älteren noch nicht gesteigerten form des suffixes urspr. -tar, die iren vocal vor -îc verlor; ex-pul-tr-îc , eben so von einem nicht vor kommenden * expultôr; pis-tr-îc von pis-tôr , wurz. pis (pinso, pistus) u. s. f. 3. durch îna , z. b. pis-tr-îno (pistrinum), pis-tr-îna von pis-tôr , wurz. pis; doc-tr-îna von doc-tôr, wurz. doc u. s. f. Altirisch . Das suffix urspr. -tar erscheint auch hier in den verwantschaftsworten, wie stamm athar = * pa-tar (pater; §. 167, 3), brá-thar (frater), má-thar (mater). Eine weiterbildung dises suffixes -tar mittels c findet sich auch hier, z. b. stamm ca-thrac (oppidum), na-thrac (natrix). Altbulgarisch . Das suffix urspr. -tar ist in seiner ur- sprünglichen form nur erhalten in den stämmen der verwant- schaftsworte ma-ter (mater), nom. sg. ma-ti , gen. ma-ter-e und dŭšter = * dŭg-ter (§. 182, A, 3, b; filia), vgl. altind. duh-i-tár , got. daúh-tar , griech. θυγα-τερ; in bra-trŭ (frater) und ses-tra (soror) ist bereits suffix -tra für das alte -tar ein getreten. Das suffix -tra erscheint hier als -dlo (vgl. griech. -τλο, -θλο) mit der häufigen wandlung von r zu l , vor welchem t in Suffix -tar , -tra . Litauisch, Gotisch. d über gieng; für -dlo muß aber, nach der regel des altbul- §. 221. garischen (§. 182, A, 1) lo ein treten, z. b. ši-lo (subula), böhm. ši-dlo für * šiv-dlo , wurz. šiv (suere, infin. ši-ti); grŭ-lo (collum, guttur), böhm. hr-dlo, wurz. urspr. und altind. gar (deglutire); pravi-lo (amussis), böhm. pravi-dlo , verbalstamm pravi (dirigere); ora-lo (aratrum), böhm. ora-dlo , verbalstamm ora (arare) u. a. Das nomina agentis bildende -tar erscheint nur in der wei- terbildung -tarja , d. i. slaw. -teljŭ , -telĭ (§. 87, 2), nur im nom. plur. ligt, wie bei vilen consonantischen stämmen, eine i -form vor (nom. plur. -telje , grundf. * tari-as) , z. b. vlas-telĭ (princeps) für * vlad-telĭ (§. 182, B), wurz. vlad (vlad-ą impero); uči-telĭ (magister), verbalstamm uči (uči-ti docere); sŭ-bira-telĭ (qui col- ligit), verbalstamm sŭ-bira (colligere, wurz. ber); darova-telĭ (donans), verbalstamm darova (donare; mittels v von da-rŭ = δῶ-ρο-ν , wurz. da dare, gebildet) u. s. f. Litauisch . Das suffix -ter = urspr. -tar , in den meisten casus, wie die consonantischen stämme überhaupt, in die ana- logie der i -stämme fallend, ist nur in verwantschaftsworten er- halten; mô-tèr (femina, ursprünglich aber mater), nom. sg. mô-tė́ , gen. mô-tèr-s , d. i. mâ-tar-as , acc. mô-teri̧ , d. i. mâ-tari-m u. s. f.; dug-tèr (geschriben duk-ter , filia); veraltet ist gen-ter (uxor fratris mariti), von wurz. gen (gignere); seser (soror) für * ses- ter hat das t dem vorher gehenden s assimiliert, wie im alt- indischen und lateinischen (nom. sg. sesů́ , gen. sesèrs u. s. f.). Anm . Die nomina agentis werden durch ein mir nicht klares suf- fix -tôja (nom. sg. in der älteren sprache -tôja-s , jezt -tôji-s , §. 100, 3, fem. -tôjė) gebildet, z. b. ap-gìn-tôja (protector), wurz. gin (infin. ap-gìn-ti protegere); môki̧-tôja (praeceptor), stamm môkin (infin. môkìn-ti , môki̧-ti docere); pra-dė́-tôja (tiro), wurz. de (dė́-ti ponere; pra-dė́-ti incipere) u. s. f. Gotisch . Das suffix urspr. -tar ist nur in den verwant- schaftsworten erhalten; so in brô-thar (frater), fa-dar (pater), daúh-tar (filia), svis-tar (soror), welche im plural in den mei- sten casus der analogie der u -stämme folgen, z. b. dat. plur. brô-thru-m (die formen -dar und -tar erklären sich nach §. 196, 2; 202, 1). Eine weiterbildung mittels eines suffixes, dessen Primäres suffix -ja . §. 221. grundf. ak-an ist, zeigt nom. plur. brôthrahan-s (fratres), grundf. also bhrâ-tar-ak-an-as , vgl. die weiterbildung des suffixes urspr. -tar durch k im lateinischen und irischen; das an ak getretene suffix an ist im gotischen ser belibt. Suffix -tra , neutra bildend, findet sich in maúr-thra , nom. sg. maúr-thr (homicidium), wurz. mar (mori); althd. bluos-tar , got also blôs-tr für * blôt-tr (§. 202, 1, sacrificium), wurz. got. blôt, ahd. bluoƷ (got. blôt-an , ahd. bluoƷ-an sacrificare); ahd. hlah-tar (risus), wurz. hlah (hlah-ên ridere); ahd. ruo-dar (re- mus), wurz. ra = ar (vgl. ar-are , ἀρ-οῦν u. s. f.) u. a. Als secundäres suffix findet sich -tra z. b. in avi-stra (ntr. ovile) mit vor geschlagenem s , wie nicht selten vor dem t ge- rade dises suffixes, stamm * avi (ovis) u. a. Ein hierher gehöriges femininum ist nê-thla (acus) mit l für urspr. r von einer wurzel na (vgl. ahd. nâ-t sutura, nâ-jan suere). Weiterbildung des suffixes mittels ja zeigt stamm blôs-trja , nom. sing. blôs-treis (guth-blôstreis cultor dei), d. i. blôs-trja-s (§. 113, 4), wurz. blôt (sacrificare), vgl. oben ahd. bluostar , got. blôstr . §. 222. Suffix -ja . Participium necessitatis des altindischen auf -ja . Wie die meisten stambildenden suffixa des indogermani- schen in merfacher function erscheinen, so auch das häufig pri- mär und secundär verwante suffix -ja (vgl. die pronominalwur- zel ja mit relativer und demonstrativer function, z. b. nom. sg. masc. altind. ja-s qui, lit. ji-s ille, is). In merfacher func- tion gelten ja auch die stambildenden elemente der einfacher organisierten sprachen; eben so auch die hilfswurzeln, welche an die bedeutungslaute isolierender sprachen lose an treten. Auß solchen hilfswurzeln sind eben die suffixa auch des indo- germanischen erwachsen. Das suffix -ja ist der indogermani- schen ursprache natürlich bereits eigen gewesen. Im altindischen bildet diß suffix regelmäßig ein participium necessitatis; von diser function des ja finden sich in den andern indogermanischen sprachen nur spuren. Es ist eine häufige Primäres suffix -ja . Indog. ursprache, Altind. erscheinung, daß ein gewisses suffix sich in einer einzelnen §. 222. sprache zu einer regelmäßigen bildungsweise mit bestimter function entwickelt, wärend es in den verwanten sprachen in anderer weise an gewandt wird; so z. b. ja als passiva bildend im altindischen; die nasalierten praesenstämme als intransitiva und passiva im slawischen, litauischen, gotischen; la , urspr. ra als participia praeteriti activi bildend im slawischen u. s. f. 1. -ja als primäres suffix. Indogermanische ursprache . Es ist schwer beispile zu finden, die sich mit sicherheit als der indogerm. ursprache entstammend nach weisen laßen. Wenn vom altind. mádh-ja = griech. μέσσο für * μεθ-ϳο, lat. med-io , got. mid-ja , madh wurzel ist, so wäre madh-ja ein volkommen sicheres beispil di- ses suffixes ja . Darf man auß der übereinstimmung von grie- chisch und altindisch auf die ursprache schließen, so ist diser auch jag-ja (colendus, sanctus) von wurz. jag (colere) zu zu schreiben. Altindisch . Das suffix -ja hat auch als primäres suffix keinesweges außschließlich die function eines participii neces- sitatis, vgl. z. b. vid-jấ fem. (scientia), wurz. vid (scire); vâk- jà neutr. (sermo), wurz. vaḱ u. s. f. In der regel findet vor disem suffixe des partic. necess. erste steigerung des wurzelvo- cales statt, z. b. ḱế-ja , wurz. ḱi (colligere); jôg-jà und jôǵ- jà , wurz. juǵ (jungere); pâk-jà und pâḱ-jà, wurz. paḱ (co- quere); hâr-jà , wurz. har (rapere); garǵ-jà , wurz. garǵ (ru- gire) u. a.; aber vŕdh-ja , wurz. vardh (crescere); gúh-ja und gốh-ja , wurz. guh (abscondere) u. a. Ungewönliche lösung von ai, au zu aj , av, anstatt der regelmäßigen zusammenziehung zu ê , ô , findet sich bei manchen wurzeln auf i , z. b. ǵáj-ja , wurz. ǵi (vincere); kśáj-ja , wurz. kśi (ferire, occidere) und bei allen auf u , z. b. stáv-ja und stấv-ja (mit zweiter steige- rung), wurz. stu (laudare) u. s. f. Die einzelnheiten der bil- dung diser form s. in den indischen specialgrammatiken. Ab geleitete verbalstämme auf -aja zeigen vor dem suffix -ja nur die gesteigerte wurzel, nicht aber das suffix des ver- balstammes, z. b. ḱôr-ja zu verbalstamm ḱôraja (furari) u. s. f. Primäres suffix -ja . Altbaktr., Griech., Lat. §. 222. Altbaktrisch . ǵîv-ja , wurz. ǵîv (vivere); mair-ja für * mar-ja (§. 26; capable de donner la mort, meurtrier), wurz. mar (mori); vair-ja für var-ja (§. 26; celui auquel il faut s’adres- ser pour en obtenir l’objet de ses désirs), wurz. var (eligere, petere); kair-ja (msc. corps, stature, taille), wurz. kar (facere) u. a. Ein part. necessatis auf ja als regelmäßige bildung hat sich jedoch nicht entwickelt. Auch hier verlieren verbalstämme auf aja dises element vor dem ja , z. b. vahm-ja (invocatione celebrandus, invocan- dus), verbalstamm vahmaja (invocare, 3. sg. praes. vahmajêiti , von vahma invocatio). Das griechische besizt kein regelmäßiges participium auf ja . -ja als primäres suffix, nicht selten in der selben func- tion wie im altindischen, findet sich jedoch in fällen wie ἅγ-ιο (sanctus, sacer) = grundf. jag-ja , vgl. altind. jâǵ-jà (veneran- dus), wurz. jaǵ (colere); στύγ-ιο (abominandus), wurz. στυγ (ἔ-στυγ-ον abhorrere, odisse); πάγ-ιο (firmus, fixus), wurz. παγ (πήγ-νυμι defigere, πᾰ΄γ-ος masc. quod firmum, solidum est; mons; gelu); ἐρεί-ιο (ntr. ruinae, fragmenta), wurz. ἐριπ (in ἐρείπ-ω , ἐρ-έριπ-το, deiicere, evertere); γλῶσσα (lingua) für * γλωχ-ϳα (§. 148, 1, e, β) , vgl. γλωχ-ίν , gen. γλωχ-ῖνος (apex); μοῖρα für * μορ-ϳα (§. 40, 3; pars, rata pars), wurz. mar , vgl. μέρ-ος (pars) u. a. Das lateinische besizt ebenfals kein regelmäßiges par- ticipium auf ja . Das suffix erscheint häufig primär, z. b. in ad-ag-io (adagium), wurz. ag (dicere, vgl. âjo für * ag-jo (§. 53); ex-im-io (eximius), wurz. im (ex-im-o); gen-io (genius), in-gen-io (ingenium), pro-gen-ie (progenies), wurz. gen (gen-us, gi-g(e)n-o); in-ed-ia , wurz. ed (ed-o); per-nic-ie, wurz. nec (nec-are, noc-ere); fluv-io , wurz. flu (flu-o); con-jug-io (conjugium), wurz. jug (jung-o) , jug-um); ob-sequ-io (obsequium), wurz. sec, sequ (sequ-or); od-io (odium), wurz. od (od-i); sacri-fic-io (saerificium), wurz. fac; ob- sid-io (obsidium), in-sid-ia (insidiae), wurz. sed (sed-eo) u. s. f. Teilweise sind dise formen von secundären bildungen schwer zu scheiden, z. b. con-jug-io , das eher auf das nomen con-jug, nom. sg. conjux als auf wurz. jug zurück fürt. Primäres suffix -ja . Altbulg., Lit., Got. Altbulgarisch . Das suffix urspr. -ja lautet im altbulg. §. 222. nom. sg. msc. -jŭ , ntr. -je, fem. -ja . Es bildet kein participium. Beispile mit andrer function sind kraj (margo), d. i. * kra-jŭ (§. 87, 2), wurz. kra (scindere, vgl. kro-iti scindere); -děj , d. i. dê-ja , grundf. dhâ-ja (faciens, in zusammensetzungen, z. b. zŭlo- děj maleficus u. s. f.), wurz. de , urspr. dha (ponere, facere; über ě = ê = â , s. §. 83, 2); sta-ja (fem. statio), wurz. sta (stare); lože (ntr. lectus), d. i. * log-jo (§. 87, 1), wurz. leg (in 1. sg. praes. lęg-ą , infin. lešti , d. i. * leg-ti, §. 182, 1, 3, b; de- cumbere); stĭza, d. i. stĭg-ja (§. 182, 5; via), wurz. stig, urspr. stigh (do-stig-nąti, pervenire); lŭžĭ , d. i. lŭg-jŭ (§. 182, 5; msc. homo mendax), wurz. lŭg (lŭg-ati mentiri); zor-ja , zar-ja (ful- gor), wurz. zar , urspr. ghar (vgl. zrě-ti videre); kriěĭ , kliěĭ (clamor), d. i. krik-jŭ , klik-jŭ (§. 182, 5), wurz. krik , klik (krik- nąti , klik-nąti clamare) u. s. f. Litauisch . Kein participium auf ja . Suffix -ja wird, mas- culina bildend, in der regel zu i , ý , im femin. wird jâ gewön- lich zu ė (§. 100, 1. 3). Es findet sich z. b. in vė́-ja (nom. sg. vė́-ja-s ventus), wurz. ve, urspr. va (flare; über ė = â vgl. §. 98); kél-ja (nom. sg. kél-ia-s und kél-i-s , kel-ý-s via), wurz. kel, urspr. kar , altind. ḱar (ire); żód-ja (nom. sg. żód-i-s ver- bum), wurz. żad (vgl. żad-ė́ti dicere); pird-ja (nom. sg. pìrdis crepitus), wurz. urspr. pard (vgl. pérdżu , d. i. * perd-ju , grundf. pard-jâmi pedo); gaid-ja (nom. sg. gaid-ý-s gallus), wurz. gid (in gëd-óti canere); ė́d-ża , d. i. ė́d-ja (fem., nom. plur. ė́dżo-s , ϰραστήριον raufe), wurz. ėd, urspr. ad (edere; vgl. ė́d-mi 1. sg. praes.); żolja (fem., nom. sg. żol-ė́ gramen), żal-ja (adj., nom. sg. msc. żál-ia-s viridis), wurz. żal (vgl. żél-ti crescere, vires- cere); vėż-ja (fem., nom. sg. vėżż́ orbita), wurz. vaż (vgl. * veż-ti vehere), urspr. vagh;vėżė́ ist also = latein. via auß * veh-ia , grundf. beider ist vagh-jâ; srov-ja (fem., nom. sg. srov-ė́ impe- tus aquarum), wurz. sru (vgl. srav-ė́ti fluere); żyn-ja (msc., nom. sg. żyn-ý-s magus, fem., nom. sg. żyn-ė́ maga, saga), żin-ja (fem., nom. sg. żìn-ė scientia), wurz. żin (vgl. żin-óti (scire), urspr. gan u. s. f. Gotisch . Wie im litauischen und slawischen, so ist auch Secundäres suffix -ja . Altindisch. §. 222. im gotischen -ja als primäres suffix zwar nicht participia bil- dend, aber außerdem nicht selten; der nom. sg. lautet masc. -ji-s , -ei-s (§. 113, 4), oder auch -s für * i-s (§. 113, 1), ntr. -i = * -ja-m (§. 113, 4), fem. -ja, -i = -jâ (§. 113, 4), z. b. band- ja (femin., nom. sg. bandi vinculum), ga-bind-ja (femin., nom. sing. ga-bindi id.), ga-bund-ja (femin., nom. sing. ga-bundi id.), wurz. band (vergl. bind-an vincire); kun-ja (neutr., nom. sing. kuni genus), wurz. kan , urspr. gan (gignere); vrak-ja (femin. persecutio), wurz. vrak (vergl. vrik-an persequi); anda-nêm-ja (adj., nom. sg. masc. anda-nêm-s acceptus), wurz. nam (vergl. nim-an sumere, capere); un-qêth-ja (adj., nom. sg. un-qêth-s inef- fabilis), wurz. qath (vgl. qith-an dicere); anda-sêt-ja (adj., nom. sg. msc. anda-sêt-s contemnendus), wurz. sat (sedere; vgl. unser ‘entsezlich’); un-nut-ja (adj., nom. sg. masc. un-nuti-s inutilis), wurz. nut (vgl. niut-an capere, uti); bruk-ja (adj., nom. sg. bruks utilis, aptus), wurz. bruk (vgl. bruk-jan uti) u. a. Die zulezt an gefürten beispile stimmen auch in der function zu den alt- indischen participialbildungen auf ja . Das gotische bildet, wie alle deutschen sprachen, ser häu- fig die suffixa der nomina durch zu gefügtes n weiter; beim adjectiv hat dises n sogar eine gewisse function erhalten, näm- lich die, dem adjectiv bestimte beziehung zu verleihen, also z. b. stamm anda-sêt-jan neben anda-sêt-ja (s. oben). So ge- hören auch hierher stämme wie band-jan (msc., nom. sg. bandja captivus), wurz. band (bind-an vincire); ga-sinth-jan (comes), wurz. santh (ire, in sinth-s via, sand-jan mittere); arbi-num-jan (heres, num-jan qui capit), wurz. nam (nim-an sumere, capere); vil-jan (voluntas), wurz. val (velle, vgl. vil-jau volo); sak-jôn (fem., nom. sg. sakjô , res, causa), wurz. sak (sak-an certare); vaíh-jôn (fem. pugna), wurz. vih , vig (veig-an pugnare) u. a. §. 223. 2. -ja als secundäres suffix . Als secundäres suffix findet sich -ja in allen indogermani- schen sprachen in häufiger anwendung und ist daher gewis in der ursprache bereits vorhanden gewesen. Altindisch . Z. b. dív-ja (adj. coelestis), stamm div (coe- lum); çún-ja (caninus), stamm çun (canis); pítr-ja (patrius), stamm Altind. participium auf -tav-ja . pitár (pater); rahas-jà (clandestinus), stamm ráhas (neutr. res §. 223. arcana, occulta). Stämme auf a verlieren disen iren außlaut vor ja , z. b. dhán-ja (dives) von stamm dhána (neutr. divitiae) u. s. f. Mit steigerung des zu grunde ligenden stammes wird gebildet z. b. rtav-jà (adj. quod attinet anni tempus von rtú anni tempus); mấdhur-ja (ntr. dulcedo) von stamm madhurá (adj. dul- cis); ḱâur-ja (ntr. furtum) von stamm ḱôrá (masc. fur) u. a. Diß suffix fügt sich an ein nomen actionis auf -tu (s. u.), welches -tu dann gewönlich zu -tav gesteigert wird, seltner bleibt es ungesteigert. So entsteht mit steigerung von -tu das zusammen gesezte suffix -tav-ja , diß ist in gewönlichem ge- brauche; mit ungesteigertem -tu bildet sich -tvja , das nur in der älteren sprache sich findet; auß disem lezteren entsteht durch verflüchtigung des v der gruppe tvj das suffix -tja , das in gewissen fällen in der gewönlichen sprache gebräuchlich ist; durch verlust des j bildete sich auß -tvja das nur der vêdischen sprache eigene -tva . Dise suffixe -tav-ja , -tv-ja , -t-ja , tv-a , die also ursprünglich identisch sind, haben die selbe function wie das einfache -ja , nämlich die eines particips der notwendigkeit. Vor -tav-jà (oder -táv-ja) werden die meisten wurzelvocale gesteigert, so die auß lautenden sämtlich, inlautend auch i und u, z. b. dâ-tavja , wurz. da (dare); ê-tavja , wurz. i (ire); stô- tavja, wurz. stu (laudare); ḱhêttavja für * ḱhêd-tavja, wurz. ḱhid (findere); jôk-tavja für * jôg-tavja , wurz. juǵ (jungere); aber pak-tavja , wurz. paḱ (coquere); kar-tavja , wurz. kar (fa- cere) u. s. f., one steigerung des wurzelvocales, da a im alt- indischen, seinen schwächungen gegenüber, als steigerung ge- fült wird (§. 6). Auch hier findet sich in gewissen fällen der hilfsvocal i, î zwischen wurzelaußlaut und suffix, z. b. bôdh-i- tav-ja , wurz. budh (scire); grah-î-tavjá , wurz. grah (capere) u. s. f. Beispile für die verkürzten formen des suffixes sind vêd. kŕ-tvja, später kŕ-tja , wurz. kar (facere); deshalb ist wol auch in formen auf -tja, denen keinen vêdischen auf -tvja zur seite stehen, wie z. b. in í-tja , wurz. i (ire); stú-tja , wurz. stu (lau- dare); bhŕ-tja, wurz. bhar (ferre) u. a. dgl. -tja als auß -tvja entstanden an zu nemen. Auffällig ist hier jedoch die nicht- Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 23 Altind. partic. auf -anîja . Secund. suffix -ja . Altbaktr. §. 223. steigerung oder schwächung des wurzelvocals. Vêdisch kár-tva (faciendus, als subst. neutr. kár-tva-m opus) ist demnach auß * kár-tv-ja , vom stamme kár-tu (s. u.) mittels ja gebildet, zu erklären; hier ist j geschwunden und v gebliben. Hierauf weist die function diser form mit bestimtheit hin. Da -îja sovil als -ija mit der häufigen vocaldenung vor j (§. 15, 2, a) ist, ija aber = ja sein kann (§. 15, 2, b), so ist mit sicherheit an zu nemen, daß die participia necessitatis auf -anî́ja in irem suffixe einer grundform -an-ja entsprechen (der abfall des a von -ana vor -ja ist regelmäßig, §. 14, 1, b) und also mit dem selben suffixe -ja gebildet sind, das wir im bis- herigen bereits in diser function fanden, vgl. bhrâtr-îja (fratris filius, eigentlich *fratrius) mit pítr-ja (patrius); parvat-îja (quod montis est, montanus) von parvata (mons), mit ráth-ja (masc. equus currus, ntr. rota currus, wörtlich qui, quod currus est), von rátha (currus) u. a. Das suffix -îja ist also = -ja . Dises suffix -îja = ja tritt hier an ein nomen actionis auf -ana (wie in -tav-ja , -tv-ja an eines dergleichen auf -tu; über die nomina auf -ana s. unten), welches, wie gesagt, vor -ja nach der regel sein a verliert. Auch dises suffix -anî́ja hat fast stäts steige- rung des wurzelvocals, z. b. stav-anîja , wurz. stu (laudare); ǵaj-anîja , wurz. ǵi (vincere); dâ-nîja = * dâ-anîja, wurz. da (dare); aber kar-anîja , wurz. kar (facere); paḱ-anîja, wurz. paḱ (coquere) u. s. f. Verbalstämme auf -aja verlieren diß vor disem suffixe, z. b. ḱôr-anîja , stamm ḱôrája (furari). Vêdisch findet sich auch das suffix -ến-ja in diser function, in welchem man kaum etwas anderes, als eine veränderung der grundf. -an-ja sehen kann; ên ist auß an wol durch einfluß des folgenden j entstanden, z. b. uç-ếnja , wurz. vaç (velle), doch findet sich auch vár-ênja , wurz. var (eligere) mit betonter wurzel. Altbaktrisch . -ja als secundäres suffix findet sich z. b. in jâir-ja (annuus), von jâre (annus); âhuir-ja (quod Ahuram attinet), mittels steigerung von ahura (Ahura-mazda), auch hier schwindet also der stammaußlaut a vor ja; vâstr-ja (msc. agri- cola) von vastra (n. plaine); vîç-ja (relatif aux habitations; qui Secund. suffix -ja . Griech., Lat.; lat. partic. auf -ndo . protège les hameaux) von vîç (fem. habitatio, domus; hameau, §. 223. village); nmân-ja (domesticus) von nmâna (domus); jaçn-ja (ado- randus, sacrificio colendus), von jaçna (le sacrifice avec prières), wurz. jaz , altind. jaǵ u. s. f. Diß lezte beispil erinnert am meisten an die altindischen bildungen auf -anîja (das altbaktr. jaçnja , grundf. jag-n-ja entspricht einem altind. jaǵanîja , grundf. jagan-ja) , da es ebenfals von einem nomen actionis auf na ge- bildet ist. Griechisch . -ja als secundäres suffix ist auch hier ser häufig, z. b. πάτρ-ιο (patrius), πατρ-ιά (fem. gens) von stamm πατέρ (pater) , τέλειο für * τελεσ-ϳο (§. 145. 2, c; finitus, per- fectus) von stamm τέλες (neutr., nom. sg. τέλος finis); ἀλήθεια , d. i. * ἀληθεσ-ϳα (veritas) von stamm ἀληθές (adj. verus); θαυ- μάσιο (mirus) für * θαυματ-ιο (§. 148, 1, c) von stamm θαῦματ (neutr., nom. sg. θαῦμα miraculum); δίϰα-ιο (justus) von stamm δίϰα (fem., nom. sg. δίϰη jus, justitia); πήχυ-ιο (adj. cubitalis) von πῆχυ (masc., nom. sg. πῆχυ-ς ulna, cubitus) u. a. Auch hier fält der stammaußlaut o = urspr. a vor suffix ιο = urspr. ja hinweg, z. b. οὐράν-ιο (coelestis) von stamm οὐρανό (masc. coelum); ποτάμ-ιο (fluviatilis) von stamm ποταμό (msc. flumen) u. s. f. Dem altindischen participium auf -táv-ja entspricht genau das griechische auf -τέο, d. i. * τε ϝ -ϳο, z. b. δο-τέο , altind. dâ- tav-ja , wurz. da (dare) u. s. f. Lateinisch . -ja als secundäres suffix z. b. in patr-io, femin. patr-ia von pater, praetor-io von praetor , victor-ia von victor , scient-ia von scient (sciens), princip-io von princip (prin- ceps), nefar-io von nefas , sacerdot-io von sacerdot u. s. f. Auch hier schwindet der stammaußlaut urspr. a vor -ja, z. b. domin-io von domino , somn-io von somno , collegio von collega u. s. f. Das participium necessitatis endet im lateinischen auf -endo , älter -undo, z. b. dic-endo, dic-undo u. s. f. Deutlich haben wir im ersten teile dises suffixes, in -en , -un , älter also -on, das -an des altindischen -an-îja zu erkennen; das -do ist dunkel, villeicht hat man hier an zu nemen, daß die grundform -an-ja (s. d. vorher geh. seite) außnamsweise zunächst zu * an-dja durch 23* Secundäres suffix -ja . Lit., Altbulg. §. 223. vorschlag von d vor j geworden sei, wie sich diß nicht selten in den sprachen ein stelt, z. b. mittellat. madius für älteres majus; griech. ζυγόν , d. i. * δϳυγον, altind. und grundf. jugám; auß diser form * -an-dja müste dann j geschwunden sein, etwa wie in minus für minius , -bus , suffix des dat. ablat. plur., für -bius (s. unten die declination), so daß also z. b. coquendo (co- quendus) für * coquen-djo , * coquen-jo , grundf. kakan-ja = altind. paḱanîja wäre. Dise vermutung sprach einst G. Curtius ge- gen mich auß. Umbrisches -eno , nach vocalischen stämmen -no, z. b. an- ferener = lat. * am-ferendi (circumferendi); peiha-ner = lat. piandi , und die entsprechenden oskischen formen, z. b. u̇psan- nam = lat. operandam , brauchten wir dann nicht auf die la- teinischen formen mit -nd zurück zu füren, sondern nn (umbr. n) könte dann direct auß nj entstanden sein. Litauisch . -ja als secundäres suffix ist häufig im litaui- schen, z. b. stamm sén-ja (msc. senex, nom. sg. séni-s , §. 100, 3) von stamm séna (séna-s vetus), wie ja auch in andern spra- chen der stammaußlaut a vor -ja schwindet; jů́d-ja (msc. equus niger) von jů́da (niger); ìlg-ja (masc. longitudo) von ìlga (lon- gus); áugszt-ja (msc. altitudo) von áugszta (altus) u. s. f. Das suffix -in-ja ist im litauischen (wo häufig die -ja -stäm- me den a -stämmen nahe stehen) dem suffixe -ina nahe ver- want und als eine weiterbildung des selben zu betrachten. Es entspricht also das litauische -inja ursprünglichem -an-ja , one jedoch die function, welche diß suffix in der form -anîja im altind. hat, zu üben, z. b. mėz-in-ja (masc., nom. sg. mėżiný-s acervus stercoris), vgl. mė́ż-ti (stercorare); rad-inja (msc., nom. sg. radiný-s res reperta), vgl. ràs-ti für * rad-ti (reperire) u. a. Anm . Die function eines participii necessitatis übt im litauischen eine form auf ti-na, deren grundform wol als -ta-na an zu setzen ist, z. b. sùk-tina (vertendus), wurz. suk (vertere) u. s, f. Altbulgarisch . Auch hier ist ja als secundäres suffix vilfach im gebrauche, z. b. suffix ĭ = jŭ , d. i. ja , wie in orĭl-ĭ (aquilae) von orĭlŭ (aquila); proroč-ĭ für prorok-jŭ (prophetae) von prorokŭ u. s. f. Darneben findet sich, wie im altindischen, Secund. suffix -ja . Gotisch. Suffix -ra . das suffix ij = îjŭ , d. i. -îja für urspr. -ja , z. b. bož-ij für §. 223. * bog-ijŭ (divinus) von bogŭ (deus); ryb-ij (piscis, genit.) von ryba (fem. piscis) u. s. f. Ser häufig sind neutra auf -ije, grundf. -îja für urspr. -ja , z. b. vesel-ije (laetitia) von veselŭ (laetus); pit-ije (potus) von pitŭ (partic. praet. passivi von wurz. pi bibere); pisan-ije (scrip- tura) von pisanŭ (scriptus, part. praet. pass. vom verbalstamme pisa) u. s. f. Im femininum lautet das suffix -ja und -ija , z. b. večer-ja (coena) von večerŭ (vespera); suša, d. i. * such-ja (§. 182, A, 5) und suš-ija͘ für * such-ija (§. 182, A, 3, b; siccitas) von suchŭ (siccus); bratr-ija (fratres) von bratrŭ (frater) u. a. Gotisch . -ja als secundäres suffix ist häufig, z. b. in haírd-ja (masc., nom. sg. haírdei-s pastor) von haírda (grex); ragin-ja (msc., nom. sg. ragineis consiliarus) von stamm ragina (neutr., nom. sg. ragin consilium); barnisk-ja (neutr., nom. sg. barniski infantia) von stamm barniska (adject., nom. sg. masc. barnisk-s puerilis) ; reik-ja (ntr., nom. sg. reiki imperium) von reika (masc., nom. sg. reiks potens, princeps); anda-vaúrd-ja (ntr. responsum), ga-vaúrd-ja (ntr. colloquium) von stamm vaúrda (ntr., nom. sg. vaúrd verbum); ga-leik-ja (ntr. similitudo) von stamm ga-leika (similis); un-hail-ja (ntr. morbus) von stamm un-haila (adj. aegrotus); thiudan-gard-ja (fem., nom. sg. thiudan- gardi regia, imperium) von stamm gardi (nom. sg. gards do- mus) u. a. Häufig wird auch diß suffix durch n vermert, z. b. in-gard- jan (nom. sg. -gardja domesticus) von stamm gardi (domus); haúrn-jan (tubicen) von stamm haúrna (neutr., nom. sg. haúrn tuba); fisk-jan (piscator) von stamm fiska (masc., nom. sg. fisks piscis) u. s. f. Besonders häufig sind abstracte feminina auf -jan , d. i. -ein (§. 111, 2) wie manag-ein (nom. sg. managei multitudo) von stamm managa (adj. multus); lagg-ein (longitudo) von stamm lagga (longus) u. s. f. Suffix urspr . -ra , ein participium praeteriti activi §. 224. auf -la (nom. sg. masc. -lŭ, ntr. -lo , fem. -la) im slawischen bildend . Suffix urspr. -ra . Slaw. partic. auf -lŭ . §. 224. Nominalstämme mit suffix -ra , -la finden sich in den ver- schidenen indogermanischen sprachen und es ist daher dise bil- dung der ursprache sicher bereits eigen gewesen, z. b. Indogerm. ursprache . rudh-ra (ruber) von wurz. rudh (rubescere). Altindisch . rudh-i-rá (s. d. vor.); dîp-rá (lucens), wurz. dîp (lucere); an-i-lá (ventus, aer), wurz. an (flare, spirare) u. a. Altbaktrisch . çuw-ra (splendidus) = altind. çubh-rá , wurz. çubh (splendere); çukh-ra (lucens), wurz. çuḱ (lucere); ǵaf-ra (la bouche), wurz. ǵap (loqui). Griechisch . ἐρυθ-ρό (ruber); σιγη-λό (tacitus), verbal- stamm σιγα (tacere); ἀπατη-λό (fraudulentus), verbalstamm ἀπατα (fraudem facere); δει-λό (timidus), wurz. δι (timere, z. b. in δέ-δι-μεν , δέ-δοι-ϰα); μεγ-άλο (magnus), wurz. urspr. mag oder magh (crescere, also eigentlich ‘gewachsen’); ὀμίχ-λη (nebula), wurz. urspr. migh (madefacere) u. a. Lateinisch . rub-ro (ruber), wurz. rub , urspr. rudh; sac-ro (sacer ‘geheiligt’), wurz. sac (sancire); gna-ro (gnarus), wurz. gna (noscere) u. a. Litauisch . tìk-ra (justus, aptus), wurz. tik (aptum esse); kait-rà (fem. calor), wurz. kait (calidum esse); krìs-la (masc. fragmentum, ramentum) für * krit-la (§. 191, A, 5), wurz. krit (decidere) u. s. f. Gotisch . bait-ra (amarus; oder etwa baít-ra? vgl. althd. bittar) , wurz. bit (beit-an mordere); mik-ila (magnus) = griech. μεγάλο, wurz. urspr. mag , magh (crescere); sit-la (msc. nidus), wurz. sat (sedere). Im Slawischen kann ein solches nomen auf suffix -la , urspr. -ra von jedem verbalstamme gebildet werden mit der function eines participii praeteriti activi, die es in andern spra- chen auch bisweilen zeigt, wie z. b. urspr. rudh-ra , altind. rudhi-rá , griech. ἐρυθ-ρό , lat. rub-ro, slaw. rŭd-rŭ ‘rot gewor- den’, wurz. urspr. rudh ‘rot werden’; lat. gna-ro ‘der kennen gelernt hat’, wurz. gan , gna ‘kennen lernen’; μεγ-άλο , got. mik- ila ‘gewachsen’, wurz. mag ‘wachsen’; lit. krìs-la ‘gefallenes’, wurz. krit ‘fallen’. Es steht somit die slawische bildung in vol- Verbalst. als nominalst.; suffix a . Indog. urspr. kommenem einklange mit denen der verwanten sprachen, und §. 224. es ist dem slawischen somit nur die regelmäßige anwendung dises suffixes eigentümlich; änliches im gebrauche der suffixa findet sich auch sonst. Z. b. zna-lŭ = lat. gna-ro , wurz. zna = gna (cognoscere); da-lŭ , wurz. da (dare); bi-lŭ , wurz. bi (per- cutere); pek-lŭ, wurz. pek (coquere); palŭ für * pad-lŭ , böhm. pad-l (§. 182, A, 1), wurz. pad (cadere); plelŭ für * plet-lŭ , böhm. plet-l , wurz. plet (plectere); děla-lŭ , verbalstamm děla (facere) u. s. f. Auch außer dem eigentlich participialen gebrauche ist das suffix -lŭ beliebt, z. b. gni-lŭ (putridus), wurz. gni (z. b. in gnoj putrefactio, stercus); dě-lo (opus), böhm. dílo , wurz. de (facere), urspr. dha; mĭg-la (nebula), wurz. urspr. migh u. a. r ist erhalten z. b. in da-rŭ (donum), wurz. da (dare); rŭd-rŭ (ruber; Miklos ., bildung der nomina, §. 35), wurz. rŭd (ru- bescere); bŭd-rŭ (alacer, promtus), wurz. bŭd (vigilare) u. s. f. II. Substantiva . Infinitive, supina, gerundia und verwante formen. Verbalstämme als nominalstämme fungierend one §. 225. ein weiteres hinzu tretendes suffix und disen än- liche bildungen . Nominalstämme, bestehend auß der bloßen wurzel, oder auß der wurzel mit den suffixen -a , -nu u. a. Dise form der nomina findet sich bei stamverben (und zwar bei disen mit und one suffix a) und bei ab geleiteten verben. Indogerm. ursprache . Mit hoher warscheinlichkeit sind der indogerman. ursprache wurzelformen, die zugleich verbal- stämme sind, wie z. b. bhar (ferre) , vid (videre) , judh (pug- nare) u. s. f. in der function von nomina actionis und nomina agentis zu zu schreiben. Eben so waren in der selben zalreiche stämme auf a vor- handen, wie juga , vgl. altind. juga , lat. jugo, wurz. jug (jun- gere); vida , vgl. lat. -vido , z. b. pro-vidu-s; bhara , vgl. lat. -fero , z. b. ensi-feru-m; varka (lupus), wurz. vark; daiva (lu- Verbalst. als nominalst. Suffix a . Altind. infinit. §. 225. cens, deus), wurz. div (lucere) u. a. Dise nominalstämme sind gleichlautend mit wirklichen oder doch möglichen verbalstäm- men, z. b. vid , bhara mit praesensstämmen, vgl. vid-masi 1. plur. , bhara-ti 3. sg.; juga mit dem aoriststamme, vgl. a-juga-t 3. sg. u. s. f. Auch andere suffixa sind nominalstämmen und verbalstäm- men gemeinsam, z. b. -nu in tanu (tenuis; corpus), vgl. tanu als praesensstamm, z. b. 1. plur. tanu-masi , wurz. ta (extendere). Altindisch . Die wurzel, zugleich verbalstamm, erscheint als nomen actionis und als nomen agentis nicht selten, z. b. in den infinitiven wie drç (dat. drç-ế videre), sad (dat. â-sád-ê considere); kram (dat. ati-krám-ê transgredi); ja (dat. â-jấi auß * â-ja-ai adire); rabh (acc. rábh-am desiderare; agere); idh (acc. sam-ídh-am incendere) u. a. Als nomina actionis sind derglei- chen wurzeln, die zugleich als verbalstämme fungieren, auch im gewönlichen sanskrit im gebrauche, z. b. judh (femin. pugna), sam-pád (fem. fortuna; sam- con- , pad ire); wurzeln mit a ha- ben auch steigerung, z. b. vâḱ (sermo), wurz. vaḱ (loqui) u. a. Am ende von zusammensetzungen sind solche stämme, die in irer form mit wurzeln und primären verbalstämmen zusammen fallen, häufig in der function von nomina agentis, z. b. dharma- víd (officii gnarus) u. s. f. Wurzeln auf a verlieren dises vor den meisten casus, oder steigern es zu â , z. b. viçva-p (locat. viçva-p-i) und viçva-pâ (z. b. instr. plur. viçva-pâ-bhis) , grundf. des stammes viçva-pa (omnia tuens), wurz. pa (tueri). Seltner erscheinen die reinen wurzelformen in diser function außer der zusammensetzung, z. b. drç (oculus, i. e. videns), wurz. drç (videre); viç (msc. agricola, homo), wurz. viç (intrare, considere, vgl. vêç-a mas., vêç-man ntr. domus). In vêdischen infinitivstämmen wie çiçrath (dat. çiç- rath-ê) gleich lautend mit dem reduplicierten praesensstamme çiçrath , wurz. çrath (solvere); vjathíśja (dat. vjathíśjâi) dem futurstamm vjathiśja gleich, wurz. vjath (angi, timere) ligen nominalstämme vor, die in der form mit solchen tempusstäm- men identisch sind, die nicht mit der wurzel zusammen fallen, sondern durch bestimte elemente von der selben sich unter- Altindische nominalstämme auf -a . scheiden. Das selbe gilt von vêd. munḱ (acc. munḱ-am) , des- §. 225. sen n auß dem praesensstamme munḱa (z. b. 3. sg. munḱá-ti) , wurz. muk (solvere, liberare) stamt. Mit recht siht man ( Ben- fey , kl. sanskritgramm. pg. 236, §. 402, 2) daher auch in den formen vak-ś (dat. vak-ś-ê) , wurz. vah (vehere); ǵê-s (dat. gê-śê) und ǵi-s (dat. ǵi-ś-ê) , wurz. ǵi (vincere); stu-s (dat. stu-ś-ê) , wurz. stu (laudare) aoriststämme auf s , welche allerdings, in diser weise gebildet, teilweise nicht vor kommen, aber doch möglich sind; vgl. z. b. * á-stu-s-ma 1. plur. act. u. s. f. Nominalstämme auf -a , die mit verbalstämmen identisch sind, sind vilfach als nomina im gebrauche, z. b. nomina actionis wie bháva (msc. existentia, origo), 3. sg. praes. bháva-ti , wurz. bhu (fieri, esse); bhára (msc. onus), 3. sg. praes. bhára-ti , wurz. bhar (ferre); ǵajá (msc. victoria), praes. ǵája-ti , wurz. ǵi (vin- cere), bốdha (msc. scientia), praes. bốdha-ti , wurz. budh (scire); bhốga (msc. fructus, perceptio), ein praes. * bhôga-ti oder * bhôǵa- ti komt nicht vor, wurz. bhuǵ (frui); bhếda (msc. fissio), wurz. bhid (findere) u. s. f. Die dative diser nomina actionis fungie- ren als infinitive , z. b. bharâja u. s. f., die accusative der selben, meist zwei mal gesezt, als gerundia , z. b. gámaṅga- mam (semper eundo) von gama , wurz. gam (ire); so bốdha-m , wurz. budh (scire); bhếda-m, wurz. bhid (findere); stấva-m, wurz. stu (laudare); ká́ra-m , wurz. kar (facere, z. b. svâduṅ- kấram bhunktê ‘süß gemacht habend ißt er’) u. s. f. Nomina agentis gleicher form sind z. b. plavá (msc. navis), praes. pláva-tê , wurz. plu (natare); ḱará (adj. iens), praes. ḱára-ti , wurz. ḱar (ire); vahá (adj. ferens, portans), praes. váha-ti , wurz. vah (vehere); dêvá (splendens, deus), wurz. div , dju (splendere) one entsprechenden praesensstamm u. s. f. Be- sonders häufig sind solche stamformen erhalten am ende von zusammensetzungen oder wortverschmelzungen, wie arin-damá (ari-m acc. sg.; hostem domans), wurz. dam u. a. In der zusammensetzung mit su- (εὐ-) und dus- (δυς-) ent- wickeln adjectiva diser art eine dem participium necessitatis än- liche function, z. b. su-kára (facilis), duś-kára (difficilis), wurz. kar (facere) u. a. der art. Nominalst. one suffix; suffix -a . Altbaktrisch. §. 225. Feminina diser art sind z. b. bhidấ (fissio), wurz. bhid (fin- dere), 3. sg. aor. simpl. á-bhida-t; kśudhấ (fames), wurz. kśudh (esurire); mudấ (laetitia), wurz. mud (gaudere, laetari); ǵâjấ fem. (mulier, uxor), vgl. gấja-tê (nascitur), wurz. ǵa , ǵan (gig- nere); mrgajâ (venatio), verbalst. mrgaja , 3. sg. praes. mrgaja- tê (investigare, quaerere) u. a. Ein solcher nominalstamm auf a dient zur umschreibung des perfects , vêdisch auch des aorists bei zalreichen ver- ben, besonders bei allen ab geleiteten, indem er im acc. sing. feminini vor das perfect, vêdisch auch vor den aorist eines hilfsverbum (kar facere, bhu fieri, esse, as esse) tritt, z. b. nominalstamm bubôdhiśa , 3. sg. perf. bubôdhiśấṁ ḱakâra od. babhûva oder âsa , verbalstamm bubôdhiśa , z. b. 3. sg. praes. búbôdhiśa-ti , intensivum zu wurz. budh (scire); stamm bôdhaja (z. b. bôdhajấṁ ḱakâra 3. sg. perf.), verbalstamm bôdhaja (3. sg. praes. bôdhája-ti) , causativum zu wurz. budh (scire); stamm vida (z. b. perf. vidấṁ ḱakâra , vêdisch. aorist vidâm akar) , wurzel vid (videre, scire) u. s. f. Auch nominalstämme auf -nu , wie tanú (adj. tenuis; subst. fem. corpus), vgl. praes. tanu-más , wurz. ta (gewönlich als tan an genommen, extendere) gehören hierher, da sie mit prae- sensstämmen identisch sind. Altbaktrisch . Es gehören hierher nominalstämme wie â-dâ (creatio), wurz. da (ponere, creare); uç (intelligentia, pru- dentia), wurz. vaç , uç (velle); erez , arz (adj. in composition z. b. ars-vaḱaṅh verum verbum habens), wurz. erez , d. i. arz (être ferme, droit); kerep , altind. krp (species, figura), nom. sing. keref-s (masc. corpus), wurz. kerep; druǵ (nom. drukhs trux, torvus; nom. propr.), wurz. druǵ (odisse, nocere velle); vîç (fem. habitatio, domus, vicus), wurz. viç (intrare); verethra-ǵan (victoriosus), ǵan , zan, altind. han (occidere), hier nom. agen- tis; mit umstellung des a der wurzel (§. 206) verethra-ghna (dass.); daêva-jâǵ (celui qui offre le sacrifice aux Dêvas, ado- rateur des Dêvas), wurz. jaǵ , jaz (colere), mit der bei wurzel- vocal a nicht selten erscheinenden steigerung; so vaḱ und vâḱ Nominalst. one suffix; suffix -a . Griechisch. (sermo, verbum), wurz. vaḱ (loqui); frâç (question), wurz. §. 225. pereç (interrogare). Mit suffix a sind z. b. gebildet khśaja (msc. rex dominus), praesensstamm khśaja , wurz. kśi (dominare); gara (gosier), -gara (celui qui dévore, z. b. açpô-gara celui qui dévore ou avale les chevaux), wurz. gar (avaler); bereza (altus, sublimis), wurz. berez (croître, s’augmenter); vana (le destructeur), wurz. van (frapper, détruire); vaça (volens), wurz. vaç (velle) u. s. f. Daß auch im altbaktrischen feminina, verbalstämmen gleich, als abstracta gebraucht werden, hat Bopp nach gewisen (vgl. gr. II 2 , §. 619) an raodhaja (z. b. raodhaja͂m vaçen ‘sie wollen wachsen machen’), causativstamm von wurz. rudh (crescere). Griechisch . Die wurzel (der stamm primärer verba) er- scheint als nomen in fällen wie ϝοπ (nom. sg. ὄψ , vox) = urspr. vâk, altind. und altbaktr. vâḱ, wurz. ϝεπ , urspr. vak (loqui); φλογ (n. sg. φλόξ flamma), wurz. φλεγ (φλέγειν urere, ardere) u. a. Häufiger komt diß vor am ende von zusammensetzungen wie χέρ-νιβ (nom. sg. χέρνιψ aqua manibus lavandis), wurz. νιβ , urspr. nig (νίζω , νίπτω lavo); πρός-φυγ (nom. sg. πρός-φυξ profugus), wurz. φυγ (φεύγω fugio); ψευσί-στυγ (nom. ψευσί- στυξ fraudem abhorrens), wurz. στυγ (στυγ-έω , ἔ-στυγ-ον ab- horrere); δί-ζυγ (nom. δί-ζυξ biiugus), wurz. ζυγ (ζεύγ-νυμι jungo, ζυγ-όν jugum); ἀπο-ῤῥώγ (nom. sg. ἀπο-ῤῥώξ für * ἀπο- ϝρωγ-σ fractus, fragmentum), wurz. ϝραγ (frangere, vgl. ῥήγ- νυμι , ἔ-ῤῥωγ-α) u. a. Häufig sind auch hier nomina auf -a , wie φορό (adj. ferens), φόρο (tributum), φορή (fem. oblatio, impetus), wurz. φερ (ferre); τόμο (masc. segmentum, frustum), τομή (fem. sectio, truncus), wurz. τεμ (τέμ-νω , ἔ-τεμ-ον secare); ζυγό (neutr. jugum), wurz. ζυγ (jungere); φυγή (fem. fuga), wurz. φυγ (φεύγ-ω , ἔ-φυγ-ον fugere); πλόϝο (msc. navigatio), wurz. πλυ (πλέϝ-ω navigo); λοιπό (adj. reliquus), wurz. λιπ (λείπ-ω , ἔ-λιπ-ον relinquere) u. s. f. Dise formen unterscheiden sich meist nur durch den stärker gesteigerten wurzelvocal (villeicht in unursprünglicher weise, vgl. z. b. altind. bhara , plava u. a.) von den praesensstämmen φερε. λειπε, πλεϝε u. a. Nominalst. one suffix; suffix -a . Lateinisch. §. 225. Auch in zusammensetzung sind dise nomina mit suffix urspr. -a, wie im altindischen gebräuchlich, z. b. ἱππό-δαμο (masc. equos domans), selbst die eigentümliche beziehung diser nomi- nalstämme nach δυς- und εὐ- felt nicht, z. b. δύσ-φορο (adj. aegre ferendus) = altind. dur-bhara (vgl. pg. 357). Ferner gehören hierher die infinitive des aorists, wie z. b. λῦσαι , λέξαι , welche entweder als locative von stämmen λῦσα , * λεγ-σα , oder als dative von stämmen λυ-ς , * λεγ-ς (vgl. d. alt- indische, pg. 357) zu faßen sind; jedes falles aber enthalten sie den stamm des zusammen gesezten aorists (z. b. ἔ-λυσα , * ἔ-λεγ-σα) als stamm eines nomen actionis, das nur in einem bestimten casus bräuchlich ist. Lateinisch . Stämme wie lûc , altlat. louc (lux), wurz. luc , urspr. ruk; vôc (vox), wurz. voc; rêg (rex), wurz. reg und zalreiche andre am ende von zusammensetzungen gebräuchliche, wie z. b. ju-dic (judex), wurz. dic; con-jug (conjux), wurz. jug; prae-sid (praeses), wurz. sed; tubi-cin (tubicen), wurz. can; arti- fic (artifex), wurz. fac (über die schwächung von a zu i , s. §. 47, 2; über e im wechsel mit i, s. §. 52) u. a., zeigen die wur- zel als nominalstamm. Suffix -a haben z. b. fido (fidus), wurz. fid; jugo (jugum), wurz. jug; sono (sonus), wurz. son; coquo (coquos), wurz. coqu; mergo (mergus), wurz. merg u. s. f. Zalreiche nomina diser art finden sich am ende von zusam- mensetzungen, wie causi-dico (causidicus), wurz. dic; miri-fico (mirificus), wurz. fac; male-volo (malevolus), wurz. vol; ensi-fero (ensifer), wurz. fer u. s. f. Nicht selten erscheinen stämme diser art mit gedentem stamaußlaute, aber doch in masculiner beziehungsfunction, wie col-lega neben sacri-lego (sacrilegus), wurz. leg; trans-fuga ne- ben pro-fugo (profugus), wurz. fug; parri-cîda , wurz. caed; ad-vena, wurz. ven u. a. Eine volkommen entsprechende bil- dung im griechischen ist z. b. εὐρύ-οπα . Feminina diser art sind mola , wurz. mol; toga , wurz. teg (lezteres mit steigerung) u. s. f. Nominalst. auf a . Umbr., osk. infin. auf -o-m , -u-m . Altbulg. 361 Die infinitive des Umbrischen und Oskischen auf umbr. §. 225. -u-m, -o-m , osk. -u-m können wol nur accusative von stäm- men auf urspr. a sein, obschon das osk. -u-m, für welches man -u̇-m, -o-m erwartet, auf fält, z. b. umbr. er-u(m) , er-o-m , wurz. es (esse), grundf. des stammes wäre also asa (acc. sg. asa-m); a-fer-u-m, a-fer-o(m) (circumferre), grundf. bhar-a-m, wurz. fer; a-serio(m) von einem verbalstamme a-seria (observare), dessen a mit dem o des stammes verschmolzen oder vilmer vor dem selben geschwunden ist; osk. z. b. deicu-m vom praesensstamme urspr. daika (lat. deici-t) , wurz. dic (dicere); molta-u-m , verbal- stamm molta (multare) u. a. Altbulgarisch . In der nordeuropäischen abteilung der indogermanischen sprachen sind die nomina, deren stamm von der wurzel one zusätze gebildet wird, geschwunden; im goti- schen stamme man , der in einigen casus (gen. sg. mans, grundf. man-as; nom. acc. plur. mans, grundf. man-as) neben stamm man-nan (homo) erscheint, ist jedoch ein rest diser bildung er- halten, wurz. man (cogitare). Die stambildung mittels a ist jedoch in disen sprachen häufig. So sind im altbulgarischen mit suffix -a gebildet und, wie in andern sprachen, teilweise mit steigerung des wurzelvocals die masculina boj (pugna, flagel- lum), d. i. boj-ŭ , grundf. baj-a(s) , wurz. bi (percutere) mit stei- gerung; o-strov-ŭ (περίῤῥυτον insula), wurz. stru, d. i. sru (§. 182, 7; fluere); plav-ŭ (navigatio), wurz. plu; stol-ŭ (mensa), wurz. stel , urspr. star (sternere); sŭ-bor-ŭ (collectio), wurz. ber (sumere); za-pad-ŭ (occasus), wurz. pad (cadere); vid-ŭ (species), wurz. vid (videre); pek-ŭ (aestus), wurz. pek (coquere); vlŭkŭ (lupus), wurz. urspr. vark (lacerare); vŭ-vod-ŭ (inductio), wurz. ved (ducere); ąz-ŭ (vinculum), wurz. urspr. agh , angh (angustum esse) u. s. f. Neutra diser art sind z. b. ig-o , d. i. * jŭg-o, grundf. jug-a(m) (jugum), wurz. jug (jungere) u. a. Feminina sind z. b. slav-a (gloria), wurz. slu (audire); vlad-a (dominatio), wurz. vlad (dominare); za-vid-a (invidia), wurz. vid (videre); ąz-a (vinculum), vgl. ąz-ŭ u. s. f. Eine form diser art, mit ge- dentem stamaußlante a , aber als masculinum fungierend (vgl. Nominalst. auf -a . Lit., Got. Suffix -ti . §. 225. lat. bildungen wie collega , griech. εὐρύοπα) ist voje-voda (belli dux), wurz. ved (ducere). Litauisch . Das suffix -a ist in häufigem gebrauche, z. b. sárg-a (msc., nom. sg. sárga-s custos), wurz. sarg (sérg-ėti cu- stodire); vìlka (msc. lupus), wurz. urspr. vark (lacerare); ták-a (msc. semita), wurz. tak (tek-ė́ti currere, fluere); dárb-a (msc. labor), wurz. darb (dìrb-ti laborare); már-a (msc. pestis), wurz. mar (mìr-ti mori); pá-szar-a (msc. pabulum), wurz. szar (pa- szér-ti pabulum praebere); dë́v-a (msc. deus), wurz. div (lucere); véid-a (msc. facies), wurz. vid (veizd-ė́ti videre); raúg-a (msc. acidum), wurz. rug (rúg-ti acidum fieri); táuk-a (msc. pinguedo), wurz. tuk (tùk-ti pinguescere) u. s. f.; kalb à (fem. sermo), wurz. kalb (kalb-ė́ti loqui); rank-à (fem. manus), wurz. rank (rìnk-ti colligere); pa-gálb-a (auxilium), wurz. galb (gélb-ėti (auxilium ferre); put-à (spuma), wurz. put (pús-ti flare); at-laid-à (remis- sio poenae), wurz. lid (at-léis-ti remittere); daub-à (fauces), wurz. dub (dùb-ti cavum, profundum fieri) u. s. f. Gotisch . Suffix -a in stämmen wie z. b. viga (msc., nom. sg. vigs via), wurz. vag (vig-an movere); vulfa (msc., nom. vulfs lupus), wurz. urspr. vark (lacerare); tharba (adj. egenus), ga- thaúrba (adj. continens), wurz. tharb (egere); liuba (adj. carus), wurz. lub (amare, cupere); rauda (adj. ruber), wurz. rud (ru- bescere); ana-vaírtha (adj. futurus), and-vaírtha (adj. praesens), wurz. varth (fieri); fra-lêta (adj. dimissus), wurz. lêt (lêt-an si- nere) u. s. f.; dragka (neutr., nom. sg. dragk potus), wurz. dragk (drigk-an bibere); faúr-haha (neutr., nom. sg. faúr-hah velum), wurz. hah (hah-an suspendere); af-lêta , fra-lêta (neutr., venia, remissio), wurz. lêt (lêt-an sinere); bi-maita (neutr. cir- cumcisio), wurz. mit (mait-an secare) u. a. Feminina sind z. b. giba (nom. sing. giba , donum), wurz. gab (gib-an dare); bida (fem. preces), wurz. bad (bid-jan rogare, orare); grab-a (fossa), grôb-a (fovea), wurz. grab (grab-an fodere); staig-a (semita), wurz. stig (steig-an ascendere) u. s. f. §. 226. Suffix -ti . Das suffix -ti wird ser häufig gebraucht, um verbalsubstantiva zu bilden, die in verschidenen sprachen (im altindischen, altbaktrischen, slawischen, litauischen) in gewissen Suffix -ti . Indog. urspr., Altind.; Gerund. auf -tja , -ja . casus als infinitive und gerundia fungieren. Übrigens hat auch §. 226. suffix -ti , wie suffix -a , die function nomina agentis zu bilden, doch seltner. Es ist fast nur substantivisch, ser selten adjecti- visch (z. b. lat. for-ti , grundf. dhar-ti , wurz. urspr. dhar tenere). Das suffix ist im gesamten sprachstamme zu hause und war also in der indogermanischen ursprache bereits vorhanden. Indogerman. ursprache . Villeicht von jedem verbal- stamme konte im nomen auf -ti gebildet werden, z. b. ma-ti (cogitatio), wurz. ma (cogitare); bhu-ti (φύ-σι-ς), wurz. bhu (fieri); kak-ti (coctio), wurz. kak (coquere); mar-ti (mors), wurz. mar (mori) u. s. f. In der function eines nom. agentis steht für die ursprache sicher pa-ti (dominus), wurz. pa (tueri). Altindisch . Das suffix -ti bildet 1. nomina actionis feminina, z. b. má-ti (cogitatio, opinio), wurz. ma (man cogitare); sthí-ti (status), wurz. stha (stare); çrú-ti (auditio), wurz. çru (audire); bhû́-ti (existentia), wurz. bhu (esse); pák-ti (coctio), wurz. pak (coquere); úk-ti (sermo), wurz. vaḱ (loqui); júk-ti (junctio), wurz. juǵ (jungere) u. s. f. Als infinitive fungieren die dative diser nomina actionis auf -ti , also júk-tajê u. s. f. 2. nomina agentis, z. b. pá-ti (masc. dominus), wurz. pa (tueri); ǵñấ-ti (msc. cognatus), wurz. ǵña auß ǵan (gignere). Als gerundium fungiert ein verkürzter instrumental der nomina actionis auf -ti, nämlich tj-a (auß tj-â , s. u. d. declin.), der ursprünglich wol weitere anwendung hatte, im vor ligenden stande der sprache aber auf wurzeln, die auf (kurze) vocale auß lauten, beschränkt ist, bei disen aber auch nur dann ge- braucht wird, wenn inen praepositionen an geschmolzen sind, z. b. saṁ-çrú-tja , wurz. çru (audire); vi-ǵí-tja , wurz. ǵi (vin- cere). Lautet die wurzel auf andere laute auß, so schwindet das t des suffixes -ti , so daß nur -ja übrig bleibt; die veran- laßung zu disem schwund mag die häufige stellung des t nach consonanten und der durch die vor tretenden ursprüngl. adver- bialen elemente (die praepositionen) geschwächte außlaut des Suffix -ti . Altbaktrisch. §. 226. wortes gegeben haben. In änlicher weise auffallenden conso- nantenschwund werden wir auch bei den personalendungen fin- den (s. u. die lere von disen). Z. b. â-dấ-ja zu â-da (accipere), wurz. da (dare); ni-víç-ja zu ni-viç (considere), wurz. viç (intrare) u. s. f. Die stämme auf -aja verlieren diß vor disem -ja , z. b. pra-bôdh-ja zu stamm pra-bôdhaja (expergefacere, monere). Die einzelheiten diser bildung gehören nicht hierher. In der älteren sprache findet sich dise bildung des gerun- diums auch bei nicht zusammen gesezten verbalstämmen, dage- gen das vollere -tja in spuren auch nach consonantischem wur- zelaußlaute (vgl. unten das bei nicht zusammen gesezten ver- balstämmen gebrauchte -tvâ) . Als secundäres suffix erscheint in gleicher function wie das primäre -ti das vêdische -tâ-ti , welches auß suffix -ta (im fem. -tâ , als secundäres abstracta bildendes suffix in algemeinem ge- brauche, vgl. §. 217) und -ti zusammen gesezt ist, z. b. sarvá- tâti (τὸ πᾶν) von sárva (omnis), zunächst wol von einem * sarva- tâ , mit dem eben erwähnten häufigen suffix -tâ; vasú-tâti (divi- tiae), von vásu (res, divitiae) u. s. f. Vgl. das zalwort, wo ebenfals -ti als secundäres suffix vor komt. Die seltnere form -tât , z. b. dêvá-tât von dêvá (deus) scheint eine verkürzung von -tâti zu sein. Altbaktrisch . Suffix -ti bildet nom. actionis, z. b. kars-ti (aratio), wurz. kars, keres (arare); qhare-ti , wurz. qhar (edere); jaoź-dâ-iti (purificatio), jaoż-da (purificare), wurz. urspr. dha (ponere, facere); mi-ti (mensura), wurz. ma (metiri); mai-ti (pen- sée), wurz. ma (cogitare); ḱis-ti (connaissance), wurz. ḱit (con- naître); â-frî-ti (benedictio), wurz. frî (satisfacere; mit â bene- dicere) u. a. Nomina agentis bildet -ti in pa-iti = altind. und urspr. pá-ti (dominus), wurz. pa (tueri). Der dativ der abstracta auf -ti fungiert, wie im altindischen, als infinitiv , z. b. kars-taj-ê u. s. f. Dem vêdischen suffixe -tâ-ti entspricht altbaktr. -tâ-t , dessen i verloren scheint, z. b. haurva-tât = altind. sarvá-tâti; vaṅhu- tât = altind. vasú-tâti; amere-tât (immortalitas) = altind * amará- Suffix -ti . Griechisch, Lateinisch. tâti zu a-mara (immortalis) auß a privat. und mara von wurz. §. 226. mar (mori) u. a. Griechisch . Das suffix -τι, in der regel aber das auß älterem, im dorischen bewarten -τι hervor gegangene -σι (§. 148, 1, c) ist in häufiger anwendung und bildet nomina actionis von verbalstämmen, z. b. μῆ-τι (prudentia), wurz. μα (cogitare); φά-τι (sermo, rumor), wurz. φα (dicere), neben φά-σι (sermo, dictum); φύ-σι (natura), wurz. φυ (fieri, crescere); πέψι , d. i. * πεπ-σι auß * πεπ-τι (coctio), wurz. πεπ (coquere); ζεῦξι , d. i. * ζευγ-σι (junctio), wurz. ζυγ (jungere) u. s. f. Nomen agentis ist z. b. πό-σι (maritus) = altind. u. urspr. pá-ti, wurz. pa; μάν-τι (vates), wurz. man (cogitare). Eine weiterbildung durch zu geseztes α von -σι = -τι ist -σια femin., z. b. θυ-σία (sacrificium), wurz. θυ (sacrificare); δοϰιμα-σία (tentatio, examen), verbalstamm δοϰιμαδ (δοϰιμάζω für * δοϰιμάδϳω examinare) u. s. f. Dem primären -τι -σι entspricht als secundäres suffix -τητ = vêd. -tâti, -tât, altbaktr. -tât , z. b. νεό-τητ (nom. sg. νεότης juventus) von νέο (novus, juvenis), grundf. und altind. navá-tât u. s. f. Lateinisch . Das primäre suffix -ti hat sich zu folge der mischung der i -formen und der consonantischen stämme meist scheinbar zu t verkürzt, z. b. do-ti (dos), wurz. da (dare); men-ti (mens), wurz. men (cogitare, vgl. memin-i); mor-ti (mors), wurz. mor (mori); das i ist erhalten in messi, d. i. * met-ti (§. 157, 1, b), wurz. met (metiri). Als nomina agentis bildend erscheint suffix -ti auch hier in po-ti, nom. sg. poti-s, der aber für alle genera gilt, altind. u. urspr. pá-ti, griech. πό-σι; vgl. das mit disem poti zus. ges. com-po-ti (compos), im-po-ti (impos); ferner in super-sti-t (super- stes), wurz. sta; sacer-dô-t (sacerdos), wurzel wol urspr. dha (ponere, facere), die sich im lat. mit da (dare) mischt (also sa- crificium perficiens oder dans; vgl. Benfey in Kuhns ztschr. IX, pg. 106); auch in diser function wird das suffix eben so behandelt, wie das -ti von mens, mors . -ti ist voll erhalten in vec-ti, das doch nur von wurz. veh (urspr. movere) kommen kann und urspr. etwa so vil als vector bedeuten muß. Schleicher , vgl. gramm. d. indog. spr. 24 Suffix -ti . Lat. (-tion , -tia , -tâti , -tûti) , Altbulg. §. 226. In der regel ist das suffix -ti durch -ôn, urspr. -an weiter gebildet und -ti-on ersezt so das ursprüngliche -ti in seiner function abstracta zu bilden, z. b. coc-tion, collîsion auß * lîd-tion (§. 157, 1, b; vgl. col-lîd-o), sta-tion u. s. f. Diß suffix lautet umbrisch -tin, z. b. na-tin = lat. (g)nâ- tio; altirisch -tin , -sin (= lat. -sion), z. b. déic-sin (nom. sg. déic-siu von déc-u video); geni-tin (genitivus) = lat. * geni-tio u. a. Dise formen fungieren als infinitive. Eine andere weiterbildung des suffixes -ti ist -tio neutr., -tia fem., beide meist secundär; hier ist also ein o , ursprüng- lich a, an das frühere suffix getreten, z. b. stamm servi-tio von stamm servo, aber in-i-tio von wurzel und verbalstamm i (ire); justi-tia von justo (die schwächung des auß lautenden -o zu -i tritt vor secundären suffixen und in zusammensetzung regelmäßig ein); duri-tia und duri-tie (§. 52) von stamm duro u. s. f. Das suffix -tâti, als secundäres suffix in gleicher function wie -ti als primäres, z. b. in duri-tâti von duro, vetus-tâti von vetus u. s. f., hat neben sich das suffix -tû-ti, das, wie jenes auß -ta + ti, so auß -tu + ti (über das suffix -tu s. unten §. 228) mit denung des u, wie dort des a, hervor gieng ( Walter in Kuhns Ztschr. X, pg. 159), z. b. senec-tûti von senec (senex); vir-tûti von viro; juven-tûti von juven (älter als juveni, vgl. alt- ind. stamm juvan) . Altbulgarisch . Von jedem verbalstamme wird ein infi- nitiv auf -ti, d. i. -tî (§. 88, 6) gebildet, ein casus (warschein- lich dativ, also auß * -tiai, d. i. slaw. * -tiě, * -tii , §. 88, 8, oder locativ, * tii, der im slawischen mit dem dativ gleiche function hat) des suffixes -ti, d. i. slaw. tĭ (§. 81. 88, 1), z. b. da-ti, ver- balstamm und wurzel da (dare); plesti für * plet-ti (§. 182, B), wurz. plet (plectere); vesti für * vez-ti, wurz. vez (vehere); pešti für * pek-ti (§. 182, A, 3, b), wurz. pek (coquere) u. s. f. Das suffix -tĭ erscheint als nomina actionis bildend z. b. in moštĭ (potentia, vgl. den infinit. mošti) für * mog-ti (§. 182, A, 3, b) wurz. mog (posse); pa-mę-tĭ, (memoria), wurz. mĭn urspr. man (cogitare), die grundformen sind also magh-ti, man-ti u. s. f. Auch als Suffix -ti . Litauisch, Gotisch. nomina agentis bildend erscheint -ti , z. b. in zę-tĭ (gener), wurz. §. 226. urspr. gan (gignere), grundf. also gan-ti (genitor). -ti bildet hier auch secundäre abstracta, schlägt sich aber dann ein s vor, z. b. bělo-stĭ (albor) von bělŭ , bělo (albus) und so regelmäßig von den adjectiven. Litauisch . -ti , älter (in der jetzigen sprache noch vor dem an geschmolzenen reflexiven -s) -të ( Kuhn u. Schleicher , beitr. I, pg. 27 flg.), ein dativ eines stammes auf -ti (also für * -tj-ë, d. i. -ti-ai , §. 95. 101, 1), bildet von jedem verbum den infinitiv, z. b. vèż-ti (vehere), reflex. vèż-të-s (vehi), wurz. veż , urspr. vagh, grundf. also vagh-tjai; lìp-ti (scandere), wurz. lip; jó-ti (equitare), gélbė-ti (auxilium ferre) u. s. f. Feminina abstracta und mascul. nomina agentis auf -ti (bei lezteren schlägt -ti in -tja um) finden sich ebenfals, z. b. isz- min-tì (nom. sg. isz-min-tì-s, gen. -të́-s sapientia), at-min-tì (me- moria), wurz. min , urspr. man (cogitare), die infinitive lauten isz-mìn-ti, at-mìn-ti, grundform beider nunmer durch die beto- nung geschidenen formen ist man-ti; pa-żin-tì (cognitio), wurz. żin , urspr. gan (nosse), infin. pa-zìn-ti (cognoscere) u. s. f. Mit vor geschlagenem s z. b. in móke-sti (solutio, pensio pecuniae), infin. mokė́ ti (pecuniam solvere) u. a. Nomina agentis masc. auf -ti sind z. b. pa-tì (nom. sg. pà-ts dominus, ipse), wurz. urspr. pa (tueri); gen-tì (cognatus), wurz. urspr. gan (gignere). Häufig ist -tja (msc.) für -ti (fem.) ein getreten, z. b. dàng- tja (nom. sg. dàng-ti-s, §. 100, A, 3; operculum), wurz. dang ( dèng-ti tegere); ràm-tja (nom. ràmti-s fulcrum), wurz. ram ( rèm-ti fulcire) u. s. f. Als secundäres abstractsuffix gilt -tja fem. mit vor geschla- genem s, also -stė (ė = jâ, §. 100, A, 1), vor welchem der stammaußlaut in y gewandelt wird, z. b. nëký-stė (vanitas) von stamm në́ka (msc. nihil); sargý-stė (vigilantia) von sargù (vigil); prëtelý-stė (amicitia) von prĕ́teliu (amicus) u. s. f. Gotisch . Suffix -di, -thi , d. i. urspr. -ti (§. 196, 2) bil- det femina abstracta, z. b. ga-baúr-thi (nom. sg. ga-baúrths partus; §. 113, 1), grundf. bhar-ti, wurz. bar, urspr. bhar (ferre); 24* Suffix -ni . Indogerm. urspr., Altindisch. §. 226. fra-lus-ti (jactura), wurz. lus (fra-lius-an amittere); mah-ti für * mag-ti (§. 202, 1; potentia), wurz. mag (perf. mag valere, posse); fra-gif-ti für * gib-ti (§. 202, 1; donatio), wurz. gab (gib-an dare); ga-mun-di (memoria), wurz. mun (mun-an putare), ursprünglich man (cogitare); nach n auch mit s vor -ti, wie im slawi- schen stĭ und im litauischen -stė, z. b. an-sti (favor), wurz. an (favere); all-brun-sti (holocaustum), wurz. brann (brinn-an urere) u. a. Nomina agentis auf -ti sind z. b. ga-draúh-ti (miles), wurz. drug (driug-an militare); fa-di (nom. sg. faths dominus), wurz. urspr. pa (tueri). Das bisweilen gebrauchte secundäre suffix -du-thi scheint dem lat. -tû-ti zu entsprechen und auß der verbindung des suf- fixes -tu (d = th = urspr. t, §. 196, 2) mit -ti hervor gegan- gen, z. b. mikil-duthi (magnitudo), stamm mikila (nom. sg. msc. mikils magnus); manag-duthi (multitudo), stamm managa (mul- tus); der stammaußlaut a schwindet also vor disem suffixe. §. 227. Suffix -ni . Das suffix -ni ist in anwendung und function dem suffix -ti wol gleich, nur wird es seltener gebraucht (-ti : -ni = -ta : -na, vgl. oben §. 218). Es ist ursprünglich. Indogerm. ursprache . Sicher nach weisen läßt sich wol nur ag-ni (ignis), wurz. ag (?); indessen sind höchst war- scheinlich abstracta auf -ni bereits vor der sprachtrennung ge- bildet worden, da sich dergleichen in allen indogermanischen sprachen finden. Altindisch . Z. b. glấ-ni (fem. fatigatio, languor), wurz. gla (fatigari, languescere); hấ-ni (fem. relictio), wurz. ha (relin- quere); ǵî́r-ni (senectus) für gar-ni (§. 8), wurz. ǵar (conteri, aetate confici) u. a., welche sämtlich ir participium praet. pass. auf -ná bilden; doch nemen durchauß nicht alle dise das suffix -ni, sondern merere -ti, z. b. ḱhin-ná fissus, aber ḱhít-ti fissio, wurz. ḱhid (findere). Dise abstracta auf -ni können im dativ, wie die auf -ti, als infinitive fungieren. Nomina agentis; vrś-ńí (msc. aries), wurz. vars (semen spar- gere); váh-ni (equus), wurz. vah (vehere) und wol auch ag-ní (ignis). Suffix -ni . Altbaktr., Griech., Lat., Altbulg., Lit., Got. Altbaktrisch . mai-ni (mens) gehört hierher, da die wur- §. 227. zel ursprünglich ma nicht man (cogitare) ist , mai-ni steht neben mai-ti (la pensée) von der selben wurzel; hâv-a-ni (fem. la por- tion du jour où a lieu le lever du soleil) mit suffix -ni an ei- ner form auf a, wurz. hu (laudare, celebrare), wie altindisch a-ǵîva-ni (mors) von ǵîva (vivus). Weitere beispile sind mir nicht zur hand. Griechisch . Das suffix -ni ist im griechischen selten, z. b. μῆ-νι (μῆνι-ς , gen. μήνι-ος , femin. ira), wurz. urspr. ma cogitare); σπά-νι (fem. penuria, inopia) von einer wurz. σπα . Lateinisch . Nur masculina, z. b. ig-ni (ignis) = altind. ag-ni; pâ-ni (panis) von wurz. pa (vgl. pa-sco); pê-ni für * pes- ni (§. 157, 1, a), wurz. urspr. pas (gignere?), vgl. altind. pas-as (neutr. penis), griech. πέος für * πεσ-ος , mhd. vis-el-lîn (penis); warscheinl. auch crî-ni , fû-ni, fî-ni und lê-ni, seg-ni von schwer zu ermittelnden wurzeln. Altbulgarisch . Hier, wie in den nördlichen europäischen sprachen überhaupt, ist -ni häufiger an gewant, als in den süd- lichen europäischen, z. b. da-nĭ (vectigal), wurz. da dare; kaz- nĭ (edictum, poena), wurz. kaz (kaz-ati instituere); mit vor ge- schlagenem s , z (§. 182, A, 7, b) z. b. ba-snĭ (fabula, incantatio), wurz. ba (o-ba-vati incantare); pě-snĭ (cantus), wurz. pi (pě-ti canere); boja-znĭ (timor), verbalstamm boja (boja-ti sę timere); kaja-znĭ (poenitentia), verbalstamm kaja (kaja-ti sę (poenitere); ži-znĭ (vita), wurz. živ (živ-ą vivo) u. a. Nomina agentis masculina sind z. b. dĭ-nĭ (msc. dies, schwankt in einzelnen casus unursprünglicher weise in die analogie der consonantischen stämme) für * div-ni (lucens), wurz. div (lucere); og-nĭ (ignis). Litauisch . Z. b. bar-nì (femin. rixa), wurz. bar (bár-ti convitium facere, increpare); kul-nì (fem. calx), wurz. wol kal , urspr. kar (ire; vgl. kel-ýs genu, kél-ias via). Gotisch . Das suffix -ni fem. ist hier häufig und von ab geleiteten verben regelmäßige abstractbildung, z. b. ana-bus-ni (nom. sg. ana-busn-s jussum; §. 113, 1), wurz. bud (ana-biuda jubeo); vaila-viz-ni (victus, eigentlich bene esse; über z für s Suffix -tu . Indogerm. urspr., Altindisch. §. 227. vgl. §. 202, 3), wurz. vas (esse); taik-ni (signum), wurz. tik (wol identisch mit der in den lauten regelmäßigen wurz. tih, urspr. dik in teih-an monstrare) u. a. Von ab geleiteten ver- ben z. b. hausei-ni (auditio) für * hausja-ni (§. 111, 2), verbal- stamm hausja (audire); gôlei-ni (salutatio), verbalstamm gôlja (salutare); lathô-ni (invitatio), verbalstamm lathô (invitare, vo- care); libai-ni (vita), verbalstamm libai (vivere) u. s. f. §. 228. Suffix -tu mit seinen verwanten. Bildet verbalsubstantiva im altindischen, lateinischen, slawischen, litauischen. Indogerm. ursprache . Das suffix ist sicherlich ursprüng- lich und dürfte wol von jedem verbum in gebrauch gewesen sein, da für dise anwendung altindisch, lateinisch, litauisch-sla- wisch zeugen, z. b. da-tu oder dâ-tu , wurz. da (dare); bhar-tu, wurz. bhar (ferre) u. s. f. Dise stämme auf -tu waren volstän- dig declinierbare nomina actionis. Altindisch . Das suffix -tu bildet nomina actionis, mit steigerung der wurzelvocale u , i im inlaute und außlaute der wurzeln, a wird aber nur als wurzelaußlaut gesteigert; häufig wird der hilfsvocal i vor disem suffixe ein gefügt. Dise stämme fungieren im gewönlichen sanskrit im accusativ, in der älteren sprache des Vêda auch im dativ und genitiv sing. als infini- tive , z. b. dấ-tu-m, wurz. da (dare); sthấ-tu-m, wurz. stha (stare); ǵế-tu-m, wurz. ǵi (vincere); çráj-i-tu-m, wurz. çri (in- gredi); stố-tu-m, wurz. stu (laudare); bháv-i-tu-m , wurz. bhu (fieri, esse); vết-tu-m, wurz. vid (scire); jốk-tu-m , wurz. juǵ (jungere); pak-tu-m , wurz. paḱ (coquere); kár-tu-m, wurz. kar (facere); ḱốraji-tu-m, verbalstamm ḱôrája (furari) u. s. f. Vêdisch dat. z. b. dấ-tav-ê , ế-tav-ê, kár-tav-ê u. a.; auch findet sich eine dativform auf âi , z. b. jấ-tav-ấi (mit zwei ac- centen, was höchst auffällig ist) von wurz. ja (ire); kár-tav-ấi, wurz. kar (facere); jám-i-tav-ấi , wurz. jam (coercere); ferner komt vor der genitiv, z. b. sthấ-tô-s , wurz. stha (stare); ế-tôs , wurz. i (ire); ḱár-i-tôs, wurz. ḱar (ire). Von disem abstractum auf -tu wird mittels ja ein partici- pium necessitatis gebildet, s. oben §. 223. Selten bildet -tu nomina agentis, z. b. jâ-tú (viator), wurz Suffix -tu , -tva . Altindisch (gerundium). ja (ire); bhâ-tú (sol), wurz. bha (splendere); ǵan-tú (animal, §. 228. homo), wurz. ǵan (gignere) u. a. Suffix -tva , dem suffixe -tu nah verwant und villeicht auß dem selben entstanden. Durch den accent und die schwächung des wurzelvocals er- weist sich als von einem stamme auf -tva, nicht -tu gebildet das ge- rundium auf -tvấ (bei nicht mit praepositionen zusammen ge- sezten verbalstämmen bräuchlich), ein instrumental (s. unten d. declin.) einer stamform auf -tva . Vêdisch erscheint auch -tvî́ , welches also für * tvjâ (§. 15, c) stehend zu faßen ist, und diß -tvjâ ist mit höchster warscheinlichkeit (mit Benfey , kl. gr., §. 389) durch verlust des a auß * -tvajâ entstanden, -tva-j-â ist aber ebenfals nur eine andere form des instrum. sing., nämlich eine mit der häufigen stammerweiterung durch j -gebildete. Vê- disch findet sich auch der dativ von -tva, nämlich -tvấja . Bei- spile: sthi-tvấ, wurz. stha (stare; vgl. infin. sthấ-tu-m); dat-tvấ , vom praesensstamme dad , wurz. da (dare; vgl. d. infinitiv dấ- tu-m); ǵi-tvấ, wurz. ǵi (vincere, infin. ǵế-tu-m); bhû-tvấ , wurz. bhu (esse, infin. bháv-i-tu-m); uk-tvấ, wurz. vaḱ (loqui, infin. vák-tu-m); kr-tvấ , wurz. kar (facere, infin. kár-tu-m); pak-tvấ , wurz. paḱ (coquere); der hilfsvocal i findet sich z. b. in vid-i- tvấ , wurz. vid (scire, infin. vết-tu-m); likh-i-tvấ oder lêkh-i-tvấ , wurz. likh (radere, scribere); ḱôraji-tvâ, verbalstamm ḱôraja (furari) u. s. f. Vêdische formen auf -tvî sind z. b. kr-tvî́, wurz. kar (fa- cere); vêd. dative z. b. ga-tvấja , wurz. ga (ire); dat-tvấja (ver- gleiche oben dat-tvấ), wurz. da (dare); kr-tvấja, wurz. kar (fa- cere) u. a. Das suffix -tvá (neutr., nom. sg. -tvá-m) ist ser häufig als secundäres suffix, abstracta bildend, z. b. nag-na-tvá (*nuditas) von nagná (nudus); pati-tvá (conjugium) von páti (conjux, mari- tus); panḱa-tvá (πεντάς) von panḱan (quinque); bahu-tvá (mul- titudo) von bahú (multus) u. s. f. Vêdisch findet sich auch das durch suffix -na weiter gebil- dete -tva-ná (neutr.) in gleicher anwendung, z. b. sakhi-tva-ná (amicitia) von sákhi (amicus). Suff. -tu . Altbaktr. ( -thwa , -thwana) , Griech. ( -συνη ), Lat. §. 228. Altbaktrisch . Abstracta auf -tu sind z. b. zan-tu (crea- tio), wurz. zan , altind. ǵan (gignere); zan-tu, ǵan-tu (occisio; hier ist trotz Bopp , vgl. gramm. 1. aufl. s. 1244 wol nicht suffix -thwa an zu nemen; der ablat. auf -ât hat nichts auffallendes), wurz. zan , altind. han (caedere, ferire); khra-tu (m. intelligen- tia), wurz. khra = kar (facere); as-tu (existentia), wurz. as (esse). Nomina agentis auf -tu sind z. b. ra-tu (le maître, chef), wurz. ra = ar, ere (ire); pere-tu (fem. pons), wurz. par, pere (traducere). Suffix -tva , d. i. altbaktr. -thwa (§. 139, 2) als primäres suffix z. b. in rap-i-thwa (fem. le midi), wol von wurz. rap (se réjouir); bere-thwa (fait pour être porté), wurz. bar (ferre). Suffix -thwa-na = vêd. -tva-na (neutr.) in der function ab- stracta (infinitive) zu bilden, z. b. çtere-thwana (action d’éten- dre), wurz. çtere, d. i. star (étendre) u. a. Griechisch . Nomina actionis femin. wie βρω-τύ (cibus), wurz. βρο (vgl. βρω-τός , βρῶ-μα, βι-βρώ-σϰω , βρώ-σομαι); βοη- τύ (fem. clamor), verbalstamm βοα, βοη (βοάω , βοή-σομαι cla- mare); ἐδη-τύ (cibus), wurz. ἐδ (edere), zunächst von einem stamme ἐδε (der sich auch sonst findet); γελασ-τύ (risus) von stamm γελας (vgl. γελασ-τός , ἐγέλασ-σα) u. a. Als secundäres suffix gilt -συ-νη für -* τυ-νη (wie σύ für τύ; §. 148, 1, c), vgl. vêd. -tva-na, altb. -thwa-na, z. B. διϰαιο-σύνη (justitia) von δίϰαιο (justus) u. s. f. Lateinisch . Das suffix -tu ist ser beliebt und dient re- gelmäßig zur bildung eines nomen actionis (masc.), welches im accusativ sing. supinum , im ablativ gerundium genant wird, z. b. stă-tu , nom. sg. sta-tu-s, accusativ als sup. sta-tu-m , ablat. als gerundium sta-tu , wurz. sta (stare, sistere); i-tu, wurz. i; dic- tu, wurz. dic; audî-tu, verbalstamm audî u. s. f. Die lautgesetze beim zusammenstoß von t mit andern con- sonanten, z. b. câsu auß * căd-tu u. dergl., lert §. 157, 1, b. 2. Als secundäres suffix gilt in der function abstracta zu bil- den nicht -tu, sondern die weiterbildungen des selben -tû-ti (s. o. pg. 366) und -tû-do, z. b. alti-tûdo von stamm alto (altus) u. a. Suffix -tu . Altbulg., Lit., Got. (-assu) . Altbulgarisch . Das supinum auf tŭ = lit. -tu (-tų) §. 228. = lat. und altind. -tu-m ist accusativ eines abstractum auf -tu (substantiva auf -tŭ können = urspr. -ta und urspr. -tu sein, §. 78. 82 und sind daher nicht zu ermitteln), z. b. da-tŭ, d. i. * da-tu-m, wurz. da (dare); by-tŭ, d. i. * bhu-tu-m, wurz. by (esse); nes-tŭ, d. i. * nak-tu-m, wurz. nes (ferre) u. s. f. Einen andern casus, warscheinlich dat. loc. (s. unten die casuslere), auf u weist Miklosich (vgl. gramm. III, §. 108) nach in der form bytu, grundf. wol * bhu-tav-i . Secundäres abstractsuffix ist -stvo (neutr.), d. i. -tva mit vor geschlagenem s (§. 182, A, 7, b), z. b. množĭ-stvo (multitudo) von mnogŭ (multus) u. s. f. Litauisch . Das supinum auf -tu (nur in der älteren sprache noch bräuchlich), genauer -tų (§. 193), ist, wie altind. -tu-m, lat. -tu-m, accusativ eines nomen actionis auf -tu, z. b. kèp-tų , verbalstamm u. wurz. kep (coquere); gùl-tų, verbalstamm u. wurz. gul (gùlti decumbere); súdy-tų, verbalstamm sudy (súdy- ti judicare) u. s. f. Außerdem ist suffix -tu nicht häufig, z. b. ly-tù (msc. plu- via), wurz. li in lý-ti (pluere); sta-tù (adj. stans), wurz. sta (stare). Gotisch . Das suffix -tu, d. i. got. -thu , -du (§. 196, 2) bildet abstracta msc. wie dau-thu (mors), wurz. dau , div , bei- des wol steigerungen von du (mortuum esse); kus-tu (examen), wurz. kus (kius-an eligere, examinare); vahs-tu (incrementum, statura), wurz. vahs (vahsjan crescere); thuh-tu (opinio, con- scientia), wurz. thuk (thugk-jan putare); vratô-du (iter), verbal- stamm vratô (vratô-n ire); aúhjô-du (strepitus), stamm aúhjô . In hlif-tu (fur) von wurzel hlif ist -tu nom. agentis bildend. Secundäre abstracta bildet diß suffix in manniskô-du (hu- manitas) von stamm manniska (adj. humanus) mit denung oder steigerung des stammaußlautes; gabaurjô-thu (libido) von stamm gabaurja (vgl. gabaurja-ba libenter). Sicherlich enthält das suffix -nassu diß -tu als lezten be- standteil (vgl. §. 202, 1. 2), z. b. gudjinassu (sacerdotium), vgl. stamm gudjan (sacerdos), davon gudjinô-n (sacerdotio praeesse); Suffix -as . Indog. urspr., Altindisch. §. 228. ibnassu (planities, aequitas) zu stamm ibna (aequus, planus). Welcher laut aber dem t vorher gegangen, läßt sich wol schwer- lich ermitteln; Bopp vermutet, daß hier formen auf -as , also ein * gudjinas, * ibnas (s. d. flg. paragr.) zu grunde ligen, an wel- che -tu angetreten sei; möglich sind auch formen auf -at . Über das auß -tu weiter gebildete suffix -du-thi, s. oben pg. 368. §. 229. Suffix -as . Dises suffix bildet infinitive im altindischen, lateinischen. Indogerm. urspr . Z. b. gan-as (genus), wurz. gan; ap-as , (opus), wurz. ap; man-as (mens), wurz. man (cogitare); nabh-as (nubes, coelum), doch wol von einer wurzel nabh; vak-as (sermo), wurz. vak (loqui); krav-as (rumor, vox, verbum, au- ris), wurz. kru (audire) u. a. Altindisch . Substantiva auf -as , vor welchem die wur- zelvocale i und u gesteigert werden, z. b. ǵán-as (genus), wurz. ǵan (gignere); váḱ-as (sermo), wurz. vaḱ (loqui); vấs-as (ves- tis), wurz. vas (sibi induere); ḱết-as (animus, mens), wurz. ḱit (cogitare); çráv-as (auris), wurz. çru (audire); áp-as (opus), wurz. ap u. a. Meist sind dise substantiva neutra, wie die eben genanten, doch findet sich auch das belebte genus, z. b. uś-ás (aurora), wurz. uś (ardere, splendere) und in dem ältesten indisch auch adjectiva (nomina agentis) diser form, z. b. tar-ás (velox, for- tis) neben tár-as (velocitas, vis), wurz. tar (transgredi); ap-ás (agens) neben áp-as (opus) u. s. f. Dise bildung findet sich vom praesensstamme der verba; wenn diser auf a auß lautet, so tritt anstatt -as nur -s an, d. h. das auß lautende a des praesensstam- mes fungiert zugleich als anlaut des suffixes (vgl. d. bildung der 3. plur. praes., s. u. d. lere v. d. conjug.); praesensstämme, die nicht auf a auß lauten, erhalten -as . Dise form wird im dativ als infinitiv gebraucht, z. b. ǵîvás-ê zu praesensstamm ǵî́va , 3. sg. praes. ǵî́va-ti, wurz. ǵîv (vivere); ḱáras-ê, zu 3. sg. praes. ḱára-ti , wurz. ḱar ire; dhruvás-ê, zu 3. sg. praes. dhruvá-ti , wurz. dhru (fixum esse); ḱákśas (splendor, oculus), dat. als infin. ḱákśas-ê, zu praesensstamm ḱákśa, wurz. ḱakś (vide- Suffixa -as . Altbaktr., Griech., Lat. re); puś jás-ê, zu 3. sing. praes. púś ja-ti, wurz. puś (nutrire, §. 229. alere; in der an gefürten praesensbildung aber nutriri, crescere); rñǵás-ê , praesensstamm rñǵá , wurz. arǵ (niti, cupere) u. s. f.; aber áj-as-ê, praesensstamm ai , 3. sg. ế-ti für * ai-ti , wurz. i (ire). Altbaktrisch . man-as (esprit, coeur, pensée), wurz. man (cogitare); çrav-as (auris), wurz. çru (audire); berez-as (altitudo), wurz. berez (crescere); frath-as (latitudo), wurz. frat , urspr. prat (extendi, expandi) u. a. Griechisch . μέν-ες , μέν-ος (animus, ira), wurz. μεν , urspr. man; γέν-ες , -ος (genus), wurz. γεν , urspr. gan (gignere); ϝέπ-ες , -ος (verbum), wurz. ϝεπ , urspr. vak (loqui); ἕδ-ες , -ος (sedes), wurz. ἑδ , urspr. sad (sedere); ϰλέϝ-ες, -ος (fama, gloria), wurz. ϰλυ , urspr. kru (audire); πάθ-ες , -ος (malum, res adver- sae), wurz. παθ (ἔ-παθ-ον pati); μῆϰ-ες , -ος (longitudo), wurz. μαϰ (in μαϰ-ρό longus); ἔρευθ-ες , -ος (rubor), wurz. ἐρυθ (ἐρυθ-ρό ruber), urspr. rudh (rubescere) u. a. Als adjectiva (nomina agentis) bildend, lautet das suffix -ές z. b. ψευδές , nom. sg. masc. femin. ψευδής , neutr. ψευδές (mendax), besonders als zweites glid von zusammensetzungen kommen dergleichen adjectiva vor, z. b. ὀξυ-δερϰ-ές (acute cer- nens), wurz. δερϰ, urspr. dark ( δέρϰ-ομαι , δέ-δορϰ-α videre); ἀ-ληθές (non latens, verus) neben λῆθες, -ος (oblivio) wurz. λαθ (ἔ-λαθ-ον latere) u. s. f. In ἀ-λήθεια (veritas) d. i. * ληθεσ-ια , εὐ-μένεια , ion. εὐ- μενέη (benevolentia) auß * εὐ-μενεσ-ια grundf. asu-man-as-jâ, vgl. μέν-ος urspr. man-as und änl. ligt eine weiterbildung des suffixes durch jâ vor. Lateinisch . Z. b. gen-us, altlat. * gen-os , altind. ǵán-as wurz. gen; op-us, altl. * op-os = altind. áp-as; corp-us , wurz. altind. karp; foed-us, altl. foid-os, wurz. fid u. a. Es gehört hierher auch rôb-ur u. s. f., vgl. robustus, mit wandlung von s zu r; die feminina ven-us , cer-es und war- scheinlich auch die masculina cin-er , nom. sg. cin-is; pulv-er, nom. sg. pulv-is, so wie das adjectiv vet-us, gen. veter-is . Ferner die zalreichen masculina auf -ôr, wie sop-ôr (sop-îre), wurz. ursp. svap; od-ôr, wurz. od (ol-ere für * odere §. 152, 2) Suffixa -as . Lat. infinitiv. §. 229. mit denung oder steigerung des suffixes (über r = s vergleiche §. 157, 1, e), grundf. z. b. von sop - ôr ist also svap - âs u. s. f. Diß -ôr ist auch secundäres suffix, z. b. albôr von albo (albus) u. s. f. Ein nicht mer als casus gefülter und daher verkürzter da- tiv eines solchen nomens auf -as fungiert im lateinischen als in- finitiv; z. b. veher-e, grundform vaghas - ai, altind. váhas-ê , vom praesensstamme vehe, urspr. vagha , wurz. urspr. vagh; dîcer-e, grundform daikas-ai, praesensstamm dîce, grundform daika, wurz. dic; monê-r-e grundform mânaja-s-ai praesens- stamm und verbalstamm monê, grundform mânaja, wurz. urspr. man u. s. f. Im lateinischen schließt sich dise bildung so enge an den praesensstamm an, daß da, wo diser nicht den stamzusatz a hat, auch das suffix ursprünglich -as des a enträt, z. b. es-se (posse ist verkürzung des älteren pot-esse), grundf. as-s-ai (nicht as-as-ai, was lat. * ese-re * ere-re geben würde); es-se für * ed-se, grundf. ad-s-ai, wurz. ed (edere); fer-re für * fer- se; vel-le für vel-se (§. 157, 1, b) ; da - re, wurz. und praesens- stamm da; fo-re für * fu-re, wurz fu, durch einfluß des r ist u zu o gewandelt; î-re, altl. * ei-re, grundf. ai-s-ai, praesens- stamm î , ei, urspr. ai, wurz. î . Die analogie des praesens hat hier durch greifend ein gewirkt und dise dem lateinischen auß- schließlich eigenen neubildungen hervor gerufen (villeicht lau- teten die an gefürten formen in einer früheren sprachperiode * eses - e, * edes - e, * feres - e, * veles - e, * eies - e, welche altindi- schen formen wie asas-ê, adas - ê, bharas - ê, varas - ê, ajas - ê genau entsprechen würden). Diß -se trat nun auch an den nur lateinischen perfectstamm auf is (s. u.) an, z. b. peperis - se, dedis - se, fêcis - se u. s. f. Formen wie dixe, vexe scheinen syncopiert zu sein, wie dixti für dixisti; möglicher weise sind es jedoch ältere bildungen vom perfectstamm one is (s. u.) und dann für * didic-se, * veveg-se zu fassen. Ob hier jemals das volle suffix -es = -as ( * didic-es-e, * dicsis - es - e) vorhanden war, oder nicht, hangt vom alter diser bildungen ab. Suffixa -as . Lat. infinitivus, passivi. Schwer zu deuten sind die infinitivformen des mediopas- §. 229. sivs im lateinischen Vgl. L. Lange , über die bildung des lateinischen infinitivus prae- sentis passivi. Denkschriften der philos. histor. classe der kaiserl. akad. der wiß. in Wien, bd. X und darauß besonders ab gedrukt, Wien 1859. . Lange erklärt fieri für eine infinitiv- form des activs, -rei, -rî, -rê, später verkürzt zu -rĕ, und in der tat findet sich auch fiere (Ennius), fio hat ja überhaupt. active form; warscheinlich ist die wurzel dises wortes urspr. dha (ponere, facere) und fio eine praesensbildung mit -ja, intran- sitiv - passiver function, die grundform von fio also * dha - jâ-mi, altindisch mit unursprünglicher schwächung von a zu î und mit medialer endung dhîja-tê auß * dhaja - tê, oder es ist im altin- dischen der wurzelaußlaut geschwunden und îja steht für ja (§. 15, b). Jedesfalls ist die altindische form jung und unur- sprünglich und zur erklärung des lateinischen unbrauchbar. Auß dha - jâ - mi ward im lateinischen regelrecht * fe - io -mi, *feio, fîo; grundf. von fieri fiere ist also * dhajas - ê; in fieri ist fĭ auß fî in unursprünglicher weise verkürzt, das ältere fîeri ist bei Naevius, Plautus, Pacuvius erhalten. For- men wie legier faßt nun Lange als verkürzung von * legi-fier, d. h. zusammensetzung des praesensstammes legi (legi - t) mit dem infinitiv fiere, fieri; außfall des f fand statt wie z. b. in lupîs für * lupois auß * lupo - bis (s. d. casuslere). Formen wie ama - rier, da - rier erklärt derselbe auß * ama - siere, * da - siere, d. h. auß dem praesensstamme und einem, wie fieri von wurz. dha, praesensstamm * dhaja, so von wurz. es, praesensstamm * asja (mit passiver function) gebildeten infinitiv * siere, grundf. * sjas - ai, für * esiere, grundf. * asja - s - ai . So ist auch ferrier gebildet (grundf. also wol * bhar-sjasai oder villeicht * bharasjasai), wärend sonst diß * -sier -rier sich nur an vocalisch auß lau- tenden praesensstämmen findet (amâ - rier, monê - rier, mollî- rier) . Die formen legî , amarî erklärt Lange auß * legies * amasies mit dem häufigen abfalle des auß lautenden s (§. 159) und zu- sammenziehuug von je zu î, wie in siêm, siês später sîm, sîs . Suffix -as . Altbulgarisch, Litauisch, Gotsich. Suff. -ana . §. 229. So lägen denn auch in den lateinischen infinitiven des pas- sivs nur infinitive auf -se vor, da sie sämtlich mit den beiden infinitiven fiere grundf. dhajas-ai und * siere grundf. (a)sjas-ai zusammen gesezt sind. Wir kennen keine beßere erklärung diser schwirigen formen. Altbulgarisch . Neutra auf urspr. -as finden sich hier noch in der alten consonantischen form, wärend sie in den bei- den andern sprachen der nordöstlichen gruppe der indogerma- nischen sprachen fast völlig geschwunden sind; z. b. stamm slov-es nom. sg. slovo (verbum), urspr. krav-as , altind. und alt- baktrisch çrau-as, griech. ϰλέϝ-ος , wurz. slaw. slu ursprünglich kru (audire); oč-es d. i. * ok-es (§. 182, A, 3, b), nom. sg. ok-o (oculus) wurz. ak (vgl. oc-ulus, griech. ὄσσε = * ὀϰϳε, alt- ind. ák-śi ) ; neb-es, nom. sg. nebo (coelum), altind. und urspr. nábh-as u. a. Im Litauischen sind nur reste des suffixes -as , das hier zu as-ja weiter gebildet ward, erhalten, z. b. stamm ėd-esja, nom. sg. ė́d-esi-s (msc. pabulum), wurz. ėd (edere) urspr. ad; kalb-esja , nom. sg. kàlbesi-s (msc. proverbium), vgl. kalb-ė́ti (lo- qui); deg-esja , nom. sg. degési-s (mensis sextilis), wurz. deg (dèg-ti ardere); debesì s (nubes) als msc. stamm debesja, als fem. stamm debesi, vgl. urspr. und altind. nabh-as, slaw. stamm neb-es , im litauischen ist im anlaute d für urspr. n ein getreten (vgl. §. 189, 1 anm.). Gotisch . Auch hier finden sich nur reste und zwar ist das suffix -as in die analogie der a -stämme über getreten, als wäre -asa die grundform. Das suffix lautet im gotischen -isa , mit schwächung von as zu is . Das genus neutr. ist gebliben. So die stämme hat-isa, nom. sg. hatis (odium), wurz. hat (hat-ands osor); ag-isa , nom. sg. ag-is (timor), wurz. ag (vgl. das perf. og timeo); rim-isa , nom. sg. rim-is (quies), wurz. altind. und urspr. ram (requiescere); riq-isa, nom. sg. riqis (tenebrae), altind. raǵ-as (pulvis, urspr. wol tenebrae; vgl. raǵ-anî nox). §. 230. Suffix urspr . -ana . Es bildet infinitive im altindischen, griechischen, gotischen. Das suffix gehörte sicher der indog. ursprache bereits Suffix -ana . Altindisch, Altbaktrisch. an, in welcher bildungen wie bharana, wurz. bhar (ferre); §. 230. vaghana villeicht vâghana, (vectio, n. currus), wurz. vagh (ve- here), und dergl. vorauß zu setzen sind. Altindisch . Suffix -ana , bei wurzelvocal i, u mit stei- gerung der wurzel, bildet nomina actionis und nomina agen- tis (auch adjectivische). Der dativ und locativ singularis der abstracta auf -ana (-anâja, -anê) fungiert als infinitiv , z. b. dat. gámanâja, loc. gámanê zu gám-ana, nom. sg. gámana-m (ntr.), wurz. gam (ire); ebenso bhárana (sustentatio), wurz. bhar (ferre); bhếdana (fissio), wurz. bhid (findere); bhávana (exis- tentia), wurz. bhu (esse); kấrana (causa), verbalstamm kâraja (causativum zu kar facere) u. s. f. Auch als femininum er- scheint das suffix in diser function; z. b. âsanấ, (commoratio), wurz. âs (sedere); jâḱanấ (supplicatio), wurz. jâḱ (rogare, petere). Nomina agentis diser form sind z. b. nájana (neutr. ocu- lus, ‘das leitende’), wurz. ni (ducere); vádana (neutr. os, ‘das sprechende’), wurz. vad (loqui); vâhana (neutr. currus ‘das fa- rende’), wurz. vah (vehere); dáçana (msc. dens ‘der beißende’), wurz. daç (mordere); nándana (msc. exhilarator ‘der erfreuende’), verbalstamm nandaja (exhilarare), wurz. nand (gaudere) u. s. f. Feminina diser function sind z. b. ǵananî (genitrix) zu masc. ǵánana, verbalstamm ǵanaja (gignere), wurz. ǵan (nasci, gig- nere) und andere. Als adjectiva werden gebraucht z. b. ǵvalaná (ardens), wurz. ǵval (ardere); çôbhaná (pulcher), wurz. çubh (splen- dere) und andere. Altbaktrisch . Nomina actionis z. b. qharena (ntr. nour- riture) wurz. qhar , qhere (prendre, manger); çajana (ntr. lo- cus, situs) = altind. çájana (ntr. id.), wurz. çi (jacere); karana in a-karana , warscheinlich = altind. kárana (actio, creatio); harezana (ntr. creatio) = altind. sárǵana , wurz. harz, herez, altind. sarǵ (emittere, creare); havana (ntr. sacrificium) = altind. sávana , wurz. hu , altind. su (sucum sômi exprimere) u. a. Adjectivisch gebraucht wird zavana (vivant), wurz. zu (vivere). Suffix -ana . Griechisch, Altbulgarisch. §. 230. Griechisch . Es gehören hierher die nomina auf -ανο, wie die neutra ϰόπ-ανο (pilum, pistillum), wurz. ϰοπ (ϰόπ-τω , ϰε-ϰοπ-ώς ferire, percutere); ὄργ-ανο (instrumentum), wurz. ϝεργ (ἔργ-ον opus); δρέπ-ανο (falx), wurz. δρεπ (δρέπ-ομαι carpere, abscidere) u. a.; masculina wie στέφανο (corona), wurz. στεφ (στέφ-ω circumdare, coronare); χόδ-ανο (Hesych. podex), wurz. χεδ (χέζω cacare); feminina wie ἡδ-ονή (gaudium), wurz. ἁδ (ἁνδ-άνω , ἁδ-ήσω, ἕ-αδ-ον placere), urspr. svad; ἀγχ-όνη (suspendium), wurz. ἀγχ , ἀχ (ἄγχ-ω suffoco , ἄχ-νυ- μαι angor, u. a); δρεπ-άνη (das selbe wie δρέπ-ανον ) u. a. Adjectivisch ist σϰεπ-ανό (tegens), wurz. σϰεπ , vgl. σϰέπ-η (tegimen); ἱϰ-ανό aptus, conveniens), wurz. ἱϰ (in ἱϰ-νέομαι , ἱϰ-όμην ) venire. Wie auß dem suffix -as der lateinische infinitiv auf -re, so ist auß dem suffix -ana der griechische infinitiv auf -ναι ent- standen. Ein λελοιπ-έναι weist auf einen stamm urspr. rirâik-ana, d. h. ein vom perfectstamme gebildetes nomen agentis auf -ana hin; ein φέρειν für; * φερεινι * φερενι (§. 38, 3), mit verkürz- ter endung für * φέρεναι , auf stamm bharana vom praesens- stamme φερε = bhara, dessen außlaut zugleich als anlaut des suffixes -ana gilt. Stämme, welche auf vocale auß lauten, ne- men meist nicht -ana sondern nur -na an; daher διδό-ναι, ἱστά-ναι, δειϰνύ-ναι; doch θεῖναι = * θεεναι , δοῦναι = * δοεναι, στῆναι = * σταεναι . Anm . Vom suffixe -μενο grundf. -mana, das im griechischen eben so wie das suffix -ana , -na zur bildung des infinitivs ver- want wird, war oben §. 220, pg. 335, die rede. Der fall komt auch sonst vor, daß ein zusammen gesetztes suffix, wie hier -ma-na, die selbe function hat, wie einer der teile des selben, hier -na , -ana . Lateinisch . Eine dem ursprünglichen -ana genau ent- sprechende bildung ist mir nicht zur hand. Altbulgarisch . Hierher gehört vreteno (neut. fusus) = altind. várt-ana-m (versura, versatio), wurz. vart (vertere); zelenŭ (adj. viridis), grundf. gharana, wurz. ghar (splendere, virescere). In disen beispilen entspricht das suffix genau dem Suffix -ana . Got. (infin.). Suff. -dhi . Altind. (-dhjâi) . ursprünglichen primären suffixe -ana . Änlicher suffixa, in welchen §. 230. n hauptelement ist, hat das slawische merere in häufigem ge- brauche, genau entsprechendes ist jedoch selten. Litauisch . Hierher gehören weibl. abstracta wie darganà (tempestas pluvia), wurz. derg, darg (dèrg-ti pluviosum esse); dôv-anà (donum), wurz. dů d. i. dau (dů́-ti dare), also mit steigerung des wurzelvocals; álkana (esuriens, adj.; nom. sg. msc. álkana-s, fem. alkanà), wurz. àlk (álk-ti esurire). Auch hier finden sich mer dem -ana änliche, als dem selben völlig entsprechende suffixa. Gotisch . Der infinitiv des gotischen (und des deut- schen überhaupt) hat casusendung samt stammaußlaut verloren; (änliche starke verkürzung erlitten die griechischen infinitive auf -μεν für -μεναι; -ειν, dor. -εν für -εναι) . Er wird gebildet durch das suffix -ana, das an den praesensstamm so an tritt, daß dessen außlaut a zugleich als anlaut des suffixes gilt, z. b. baíran (ferre), stamm urspr. bharana, kann accus. und nomin. bharana-m, locativ bharanai, dativ bharanâi sein, praesensstamm bhara, got. baíra, wurz. bhar, got. bar (ferre); itan, grundf. adana, praesensstamm ada, got. ita, wurz. ad, got. at (edere); sitan, grundf. sadana, praesensstamm sada, got. sita, wurz. sad, got. sat (sedere); biugan, grundf. bhaugana, praesensstamm bhauga, got. biuga, wurz. bhug, got. bug (flectere); steigan, grundf. staighana, praesensstamm staigha, got. steiga, wurz. stigh, got. stig (ascendere) u. s. f. Eben so bei den ab gelei- teten verben, z. b. satjan, grundform sâdajana, (vgl. §. 209), verbalstamm satja, grundform sâdaja; laigôn grundf. râighajana (s. 303), verbalstamm laigô, grundf. râighaja, wurz. lig, urspr. righ (lambere) u. s. f. In thiudana (rex) ist das suffix wol na und secundär; das wort scheint ab geleitet von thiuda (populus) und gehört also nicht hierher. Suffix -dhi . Nur im arischen und warscheinlich im grie- §. 231. chischen nachweisbar; es ist daher zweifelhaft, ob es der in- dogermanischen ursprache bereits zu zu schreiben sei. Altindisch . Nur in der ältesten sprachepoche (Vêda) tritt Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 25 Suffix -dhi . Altind. (inf. auf -dhjái) , Griech. (infin. auf -σθαι ). §. 231. ein dativ. femin. (s. u. die casuslere) des suff. -dhi, -adhi, näml. -dhjâi, -adhjâi, an den verbalstamm des praesens; lautet diser auf a auß, so tritt nur -dhjâi an, im entgegen gesezten falle -adhjâi; z. b. jáǵa-dhjâi, praesensstamm jaǵa, wurzel jaǵ (sacrificare); sáha-dhjâi, praesensstamm sáha, wurz. sah (vin- cere, sustinere); píba-dhjâi, praesensstamm píba, wurz. pa (bi- bere); mâdajá-dhjâi, verbalstamm und praesensstamm mâdája (exhilarare), wurz. mad (gaudere); prńá dhjâi, praesensstamm prńá, wurz. par (implere); duh-ádhjâi , praesensstamm duh (3. sg. med. dugdhế für * duh-tê), wurz. duh (mulgere); çaj-ádhjâi, praesensstamm çê, çaj (3. sg. med. çế-tê), wurz. çi (jacere, quiescere); vâvrdh-ádhjâi, intensivstamm vâvrdh, wurz. vardh und andere. Am aoriststamm erscheint das suffix in ǵará-dhjâi, vgl. d. 3. sg. aoristi á-ǵara-t, wurz. ǵar (senescere; 3. sg. praes. ǵî́rja-ti, ǵrńấ-ti); huvá-dhjâi, aoriststamm huva (praesens- stamm vêd. hava), wurz. hu (vocare); wol auch gamá-dhjâi, aoriststamm gama, (á-gama-t, praesensstamm gáḱḱha), wurz. gam (ire). Dise formen fungieren als infinitive . Altbaktrisch . vaza-idhjâi, praesensstamm vaza (3. sg. vazai-ti), wurz. vaz (portare); fra-çrû-idhjâi, wol vom aorist- stamme (da der praesensstamm -na an sezt) mit dem suffixe unmittelbar am wurzelaußlaute der wurz. çru (audire). Auch hier fungieren dise formen als infinitive (die beispile sind auß Webers grammatik). Griechisch . Disem -dhjâi scheint das griechische -σθαι zu entsprechen, doch ist nicht klar, ob hier das s vor geschla- gen, oder im arischen verloren ist; das j ist, wie häufig, ge- schwunden. Dise form gilt fürs medium. Im griechischen zeigt sich nur -σθαι als suffix, nicht -εσθαι (vgl. d. perfect.), wie im altindischen -adhjâi . Diß -σθαι tritt an die verschidenen tempusstämme an; z. b. praes. φέρε-σθαι = altind. bhára-dhjâi; τί-θε-σθαι , δί-δο-σθαι; aor. θέ σθαι , δό-σθαι; fut. δώσε-σθαι altind. * dâsja-dhjâi; perfect. λελεῖφ-θαι, für * λελειπ-σθαι , grundf. * riraik-dhjâi u. s. f. Comparativ. Suff. -jans . Ursprache, Altindisch. 3. Bildung des comparativs und des superlativs. Comparativ . 1. Suffix urspr . - jans . Dises suffix ist villeicht eine ver- §. 232. änderung eines noch älteren -jant und mit den suffixen -ant, -mant, -vant (§. 215. 216) verwant; wir sehen auch in disen suf- fixen t häufig in s über gehen, und diß scheint bei -jans bereits in der ursprache ein getreten zu sein, da nirgend ein * jant mer erscheint (z. b. altind. vidvád-bhis aber jávîjô-bhis d. i. * javîjas-bhis) . Das suffix ist primär, es tritt an den wurzel- außlaut unmittelbar an. Der gebrauch des selben ist, wie der der meisten primären suffixe auf gewisse wurzeln beschränkt. Indogerm. ursprache . Z. b. nav-jans zu nav-a (novus); magh-jans zu magh-ant oder villeicht auch magh-ara (magnus); svâd-jans zu svâd-u (dulcis); âk-jans zu âk-u (velox) u. s. f. Altindisch . Die alte form -jans ist als -jaṁs im sans- krit nur nach vocalen erhalten, in der älteren sprache aber auch nach consonanten, in welchem falle das sanskrit anstatt -jaṁs die form -îjaṁs mit spaltung des j zu ij (§. 15, b) und denung des kurzen vocals vor j (§. 15, a) ein treten läßt. Suffix -jaṁs; z. b. vêdisch náv-jaṁs zu náva (novus); sanskrit bhû́-jaṁs zu bhû́-ri (multus); ǵjấ-jaṁs (senior), von wurz. ǵja (senescere), ein positiv ist ungebräuchlich; sthếjaṁs d. i. * stha-ijaṁs oder * sthâ-ijaṁs, zu sthirá für * sthara (§. 7), von wurz. stha (stare); sphếjaṁs, d. i. * spha-ijaṁs, zu sphi-rá für * sphara (tumidus) von wurzel spha (crescere, intumes- cere); prế-jaṁs zu prij-á (carus) mit steigerung der wurzel (oder villeicht von einer älteren wurzelform pra ) u. a. Suffix -îjaṁs; z. b. vár-îjaṁs (melior) zu vár-a (eximius) und urú für * varú (latus, amplus); drấgh-îjaṁs zu dîrghá (longus) für * dargh-a (§. 8), von wurzel * dargh (darh ) , * dragh und so merere adj., die mit suffix a gebildet sind; gár-îjaṁs zu gur-ú (gravis) für * garu (§. 7), wie dises von der wurzel gar; lágh-îjaṁs zu lagh-ú (levis); ấç-îjaṁs vêd. zu âç-ú (velox) und so merere zu adjectiven mit dem suffixe u gebildet; kśốd-îjaṁs zu kśud-rá (exiguus), von wurz. kśud mit steigerung; jáv-îjaṁs 25* Comparat. Suffix -jans . Altbaktr., Griech., Lat. §. 232. zu júvan (juvenis) von wurz. ju mit steigerung; máh-îjaṁs zu mah-ánt, vêd. mah (magnus) von wurzel mah . Als secundäres suffix erscheint -îjaṁs nur in gewissen fäl- len, z. b. matîjaṁs zu mati-mant (mente praeditus) von má-ti (mens, wurz. ma mit suff. -ti und suffix -mant) u. s. f. Dise worte sind nach der analogie der oben erwähnten behandelt, als wäre z. b. mat die wurzel von mati . Altbaktrisch . Das suffix urspr. -jans, one nasal -jas, zeigt bisweilen eine erweiterung mittels a (übertritt in die analogie der a -stämme) u. lautet dann also -jaṅha d. i. * jasa (§. 136, 2). Beispile: verez-jas und verez-jaṅha (nom. sg. masc. verez-jô, dat. verez-jaṅh-ê, d. i. -jas-ai, aber gen. sg. verez-jaṅha-hê, d. i. -jasa-sja; agissant, actif) von wurzel varz, verez (agere, fa- cere); vah-jas zu vaṅh-u, vôh-u (bonus, sanctus) von wurz. vah, d. i. vas; maz-jas, auch maç-jas (femininum maç-jêh-î d. i. * maç-jas-jâ) zu wurz. maz, d. i. magh, die auch als adjectiv erscheint (magnus; z. b. dat. maz-ê, vergl. vêd. mah); van-jas (ce qui détruit) zu adj. van-a (destructeur) von wurzel van u. a. Die function als comparativ tritt nicht immer deutlich hervor. Die sanskritform -îjans erweist sich als ser jung auch da- durch, daß sie dem so nahe verwanten altbaktrischen noch felt. Griechisch . Das s von -jans (im superlativ, s. d. folg. §., ist das s erhalten) ist geschwunden, j in i gewandelt oder mit dem vorher gehenden consonanten zu σσ , ζ verbunden (§. 148, 1, d. e) z. b. ϰάϰ-ιον (nom. sg. msc. ϰαϰίων) zu ϰαϰ-ό (pravus) von wurz. ϰαϰ; ἔλασσον d. i. * ἔλαχ-ϳον zu ἐλαχ-ύ (levis), wurz. ἐ-λαχ; ἥδ-ιον zu ἡδ-ύ (dulcis) von wurz. ἡδ , ἁδ; ἔχθ-ιον zu ἐχθ-ρό (inimicus) von ἐχθ , das hier als wurzel gilt; μεῖζον d. i. * μεγ-ϳον zu μέγ-ας , μεγ-άλο (magnus) von wurzel μεγ; πλεῖον, πλέον, grundf. pra-jans, zu πολ-ύ (multus), grundf. par-u, wurz. pra = par u. s. f. Lateinisch . -jans ist zu -jons und darauß -iôs (§. 157, 1, a), später -iôr geworden; im acc. nom. neutr. zeigt auch die spätere sprache noch das alte s in der form -ius d. i. -jas Comparativ. Suffix -jans . Altirisch, Altbulg. mit verlust des n . Im lateinischen ist diß die regelmäßige §. 232. bildung des comparativs, die also auch als secundäres suffix verwant wird. Beispile: * mag-iôr, darauß mâ-jôr (§. 157, 1, a), nom. neutr. mâ-jus, aber als adverb. mag-is für * mag-ius zu mag-no (magnus), von wurz. mag; plus, plous auß * plo-jus = πλε-ῖον , grundform pra-jans von wurz. pra = par (implere), pleores (carm. Arv.) für * ple-jor-es von wurz. ple = plo, urspr. pra, comparativ zu ple-ro (plerus Cato; pleri-que ) , ple-no (ple- nus); lev-ior, d. i. * legv-ior auß * leg-ior (§. 153, 1) von wurz. leg, grundf. lagh, zu levi, d. i. * leg-vi, weiterbildung von * leg-u, altind. lagh-ú, griech. ἐλαχ-ύ; min-ôr, von einer wurz. min, steht für * min-jôr, min-us für * min-jus, grundf. man-jans; doct-iôr von docto (doctus, wurz. doc), das nur den auß lautenden vocal vor dem suffixe verliert, wie alle adjectiva auf vocale; facil-ior von facili (wurz. fac) u. s. f. Altirisch . Auch hier ist, wie im lateinischen, -jans das regelmäßig gebrauchte comparativsuffix, von welchem indes, den lautverflüchtigungen zufolge, denen dise sprache auß ge sezt war, nur ein nicht mer decliniertes -iu für -jus (vgl. lat. -ius, -jus), bisweilen -ia, -a für -jâs auß -jans geblieben ist. Beispile: laigiu, lugu (minor) durch assimilation = * lagu , mit- telirisch lugha, auß * lagiu, grundf. * lag-jans, urspr. ragh-jans, vergl. lat. lev-ior für * legv-ior, griechisch * ἐλαχ-ιον, altindisch lágh-îjaṁs; lia (plus, plures) d. i. * plia (§. 167, 3), grundform * pla-jans = latein. * plo-ius , griech. πλε-ῖον , zu adject. il , d. i. * pil-u = griech. πολ-ύ; máa máo für * mâ-ja auß * mag-jans = lat. mâ-jôr; óa (minor) villeicht für * av-jans, vgl. altind. áva (praep. praef. de, ab) u. s. f. In ferr (melior), das wol = altind. var-îjaṁs, grundf. * var-jans ist, ist alles hinweg ge- fallen und nur in rr auß rj das assimilierte j des suffixes noch erkenbar. Altbulgarisch . Auch hier ist, wie im lateinischen und gotischen, ursp. -jans das regelmäßige suffix des comparativs, also auch als secundäres suffix erscheinend. 1. urspr. -jans als primäres suffix. In fast allen casus ist das suffix in die analogie der ja -stämme über getreten; in Comparativ. Suffix -jans . Altbulgarisch. §. 232. die älteste lautstufe zurück übersezt lautet hier also das suffix -jans-ja; -jans ward aber im slawischen zu -jŭs (ŭ = an, am §. 84, 2), daher mit ja zu * -jŭs-jŭ d. i. -ĭšĭ, da ĭ für jŭ ein tritt (§. 87, 2); z. b. von wurz. mĭn lautet der comparativ im nom. acc. plur. neutr. mĭn-ĭša d. i. * mĭn-jŭs-jâ, vergleiche das gleich bedeutende lat. minôra, lautlich würde ein lateinisches * min-iŏr-ia entsprechen, in die ältesten laute zurück übersezt lautet dise form man-jans-jâ; nom. sg. femin. mĭn-ĭši d. i. * min-jŭs-jâ, da hier i = jâ ist (§. 88, 5); instr. sing. msc. neutr. mĭn-ĭše-mĭ d. i. * mĭn-jŭsjo-mĭ (mit je = jo für jŭ, wie ja oft o = u erscheint), grundf. * man-jans-ja-bhi u. s. f. Der nom. plur. msc. vermert den ursprünglich consonan- tischen stamm nur mit i (vergleiche die participia §. 215. 216), daher lautet er mĭn-ĭše d. i. * mĭn-jŭs-j-as, grundform * man- jans-i-as . Die alte consonantische form ist nur erhalten im nom. sg. neutr. und msc.; neutr. mĭn-je, grundf. man-jas, vgl. lat. min-us für * min-ius; das masc. zeigt stäts den zusatz j = ĭ d. i. jŭ (§. 87, 2), worin wir das sonst die bestimte declination bil- dende pronomen, grundf. ja, erkennen; demnach lautet der nom. sing. msc. mĭn-ij, d. i. * min-ĭj, und diß für * mĭn-ĭĭ, da ĭ nach vocalen zu j wird, vor j steht aber nie ĭ sondern stäts i; diß * min-ĭĭ ist regelrechter vertreter von * mĭn-jŭ + jŭ dessen grundf. man-jans-s + ja-s ist. One das an geschmolzene pronomen würde die in rede stehende form * mĭn-ĭ, das ist * mĭn-jŭ, grund- form man-jans-s (stamm man-jans mit dem s des nom. sg.) lau- ten. So z. b. nižij für * niz-jŭ + jŭ (ž für zj, §. 182, A, 5; des- halb ist nicht etwa -ij als vertreter des altindischen -îjaṁs zu faßen; eine grundform niz-ijans würde nur ein altbulg. nizij geben können, da nur das j die veränderung von z zu ž be- dingt) zu niz-ŭkŭ (humilis) von wurz. niz; slaždij für * slad-jŭ + jŭ (žd = dj §. 182, A, 4) zu slad-ŭkŭ (dulcis) von wurz. slad; gląblij für * gląb-jŭ + jŭ (blj = bj, §. 182, A, 7, a) zu gląb-okŭ (profundus), wurz. gląb u. s. f. 2. urspr. -jans als secundäres suffix; hier begegnen wir jüngeren, nur slawischen bildungen. Comparativ. Suffix -jans . Litauisch. Es tritt nämlich das suffix -jans an den auf urspr. a auß §. 232. lautenden stamm des adjectivs und zwar wird in disem falle j zu ij gespalten, so daß eine endung urspr. a-ijans entsteht, aijans muß aber im slawischen zu ĕjŭs werden, ĕ ist ja ver- treter von urspr. ai (§. 81. §. 88, 8); z. b. vom stamme silĭnŭ (fortis), grundf. (nur in der endung sicher richtig) silina, com- parativ im neutrum sing. silĭnĕje, grundform silĭna-ijas; nom. sg. masc. silĭnĕj, grundform silina-ijans-s, (also bei diser volle- ren form one den zusatz des pronomens ja); nom. sg. fem. silĭnĕjši, d. i. * silĭnĕjŭsja, grundform * silina-ijas-jâ u. s. f. So nom. sg. msc. gląbočaj, d. i. * glą-bokĕj (ča = kĕ §. 182, 3, b) von gląbokŭ (profundus, vergleiche oben das ältere gląblij); množaj , d. i. * mnogĕj ( ža = gĕ §. 182, 3, b) von mnogŭ (mul- tus) u. s. f. Anm . Formen wie lĭžaj d. i. * lĭgĕj neben lĭgŭkŭ (levis) weisen auf eine einst vorhandne form one suffix -ŭkŭ, auf ein adjectiv * lĭgŭ , hin, das durch die abstracta lĭgo-ta , lĭgo-stĭ (levitas) erwi- sen ist u. s. f. Litauisch . Suffix des comparativs ist -êsnja, nom. sg. masc. -êsni-s -fem. -êsnė . Höchst warscheinlich steht -ês für -ens (§. 191, A, 2) und wäre also eigentlich -ęs zu schreiben, -ens aber kann = jans sein (wie z. b. bú-sęs = bû-sjans, nom. sg. partic. act. futuri); an dises -jans ist dann eine weiterbildung, nämlich das suffix -nja, an getreten. Änliche weiterbildungen älterer suffixa fanden wir ja bereits merere male. Vor -ęsnja fallen die außlaute der adjectivstämme hinweg, wie vor -jans, z. b. ger-ésnja zu géra (bonus); sald-ésnja zu saldù (suavis); did-ésnja zu didja (nom. sg. msc. dìdi-s magnus) u. s. f. Das adverbium des comparativs endet auf -jaus , der super- lativ auf -jausja, (das adverbium dises superlativs, -jausei, ist auf gewönliche art gebildet). Dise beiden formen sind offen- bar im suffixe (trotz verschidener betonungsart) identisch; in jenem -jaus des comparativs haben wir eine casusform mit ver- lorenem außlaute zu sehen; z. b. ger-iaús adv. comparativi; ger-iáusia-s, fem. ger-iáusia superlativ zu stamm gera (bonus); saldżaús adv. comp., saldżáusia-s superl., d. i. * sald-jaús, * sald- Comparat. Suff. -jans . Gotisch. Suff. -tara . §. 232. jáusia-s (§. 191, A, 6) zu stamm saldù (dulcis); paskuczáusia-s, d. i. * paskut-jáusia-s zu paskut-ìnja, nom. sg. msc. paskutìni-s (ultimus) u. s. f. Bopp erkent in -jaus-ja eine weiterbildung von suffix -jans mit wandlung von n zu u; obgleich ich kein weiteres beispil von wandlung von -ans zu -aus im litauischen kenne (der re- gel nach wird -ans zu -ąs oder -ęs) so weiß ich doch keine annembarere erklärung; -jausja ist eben eine litauische neubil- dung, die sich aber doch wol an das alte -jans an schließt. Gotisch . Die elemente, welche den comparativ bilden, sind -is und -ôs, sicherlich beide veränderungen des suffixes -jans; -is für -jas ( i = ja §. 113, 4) und -ôs, mit verlust des j, für * -jons, * -jôs . Im msc. neutr. sind dise suffixe stäts durch -an, im femininum durch -jan vermert, so daß das suffix des comparativs gotisch -izan (z = s §. 202, 3), fem. * -izjan , d. i. -izein (§. 111, 2) u. -ôzan, fem. * -ôzjan, d. i. -ôzein lautet; z. b. manag-izan, nom. sg. msc. managiza, neutr. managizô (mit de- nung des an zu ô), fem. manag-izein, d. i. * manag-izjan, nom. sg. managizei von stamm managa (nom. sg. m. manags multus); hard-izan von hardu (durus) u. s. f.; maizan steht für * mak-izan, vgl. lat. mag-is, * mag-ior, griechisch * μέγ-ιον von wurz. urspr. magh oder mag und gilt als comparativ zu mik-ila, nom. sg. mikils (magnus) = griech. μεγάλο; svinth-ôzan, fem. svinth-ôzein, =d. i. * svinth-ozjan, zu stamm svintha (fortis) u. s. f. Im adverbium ist die casusendung geschwunden und es lautet daher auf s auß, z. b. mais = lat. mag-is; hauh-is, compar. hauh-izan, von stamm hauha (nom. sg. msc. hauhs al- tus) u. s. f. Auch diß i von is ist bisweilen verflüchtigt, z. b. in min-s, adv. zu compar. minn-iza (minor), vgl. lat. minus für * min-ius . §. 233. 2. Die suffixe -tara und -ra . -tara ist gewönliches com- parativsuffix im altindischen, altbaktrischen, griechischen; ver- einzelt findet es sich auch in den übrigen sprachen. Es ist ein secundäres suffix (nur selten primär). Das suffix -tara ist höchst warscheinlich auß den beiden häu- figen stambildungssuffixen -ta und -ra zusammen gesezt; -ra Compar. Suffix -tara . Urspr., Altind., Altbaktr. findet sich auch allein in der function den comparativ auß zu §. 233. drücken, z. b. altind. áva-ra (inferior), zu áva (praep. de, ab); ápa-ra (posterior, sequens, alius); von ápa (praep. ab); alt- baktr. apa-ra (alius) von apa (praep., sur, au dessus), vgl. lat. sup-eru-s sup-er, inf-eru-s in-fer (sup-er-ior, inf-er-ior fügen an das nicht mer empfundene ältere comparativelement das ge- wönliche) u. a. Ind. ursprache . Das suffix -tara ward zu der function den comparativ zu bilden bereits an gewant; so steht als uralter stamm sicher an-tara (interior) von der pronominalwurzel an, stamm ana (hic, ille), wo allerdings das suffix wol primär ist; ferner ka-tara (uter), pronominalstamm und wurzel ka (interrog.); ob, villeicht mit einer leisen abstufung der function, ein nava-tara neben einem nav-jans zu nava (novus) u. dergl. gebildet ward, läßt sich eben so wenig entscheiden, als die frage, bei welchen adjectiven etwa das eine, bei welchen das andere comparativ- suffix im gebrauche war. Im algemeinen scheint -tara jünger zu sein als -jans . Altindisch . -tara (msc. -tara-s, fem. -tarâ ) tritt an den außlaut des nominalstammes (es wird auch bei substantiven gebraucht) einfach an; veränderliche nominalstämme haben vor disem suffixe die kürzere stamform, z. b. púńja-tara von púń ja (purus); ka-tará (uter, interr.) von ka (quis); ja-tará (uter, rel.) von ja (relat.); í-tara (alius) von i (is); çúḱi-tara von çúḱi (purus); agnimát-tara von agnimánt (igne praeditus); vidvát-tara, vêdisch auch vidúś-t́ara von stamm vidvant, vid- vans geschwächt zu vidus (partic. perfecti activi; sciens, gnarus); dhaní-tara, vêdisch auch dhanín-tara, von dhanín (dives). In án-tara (interior) ist -tara primär, wurz. an, stamm ana (hic, ille); -tara findet sich auch nach comparativen auf -jans und superlativen auf -iś-t́ha, z. b. çrếśt́ha-tara von çrếśt́ha (op- timus; vgl. unten d. lere vom superlativ). Altbaktrisch . Vor suffix -tara steht scheinbar die form der adjectiva im nom. sg., allein in den comparativen der a -stämme, z. b. huskô-tara von huska (siccus), hindert nichts eine denung von a zu â (vgl. d. griechische) und trübung von Comparativ. Suffix -tara . Griechisch, Lateinisch. §. 233. â zu ô, oder eine trübung von a zu ô (§. 27, 5), an zu ne- men; in verethraza͂ ç-tara ligt ein stamm verethra-zant (Vrtram interficiens, victoriosus), dessen zweites glid zant, part. praes. act. von wurz. za ( Bopp , vgl. gr. II 2 §. 291, pg. 22 anm.) ist, zu grunde, t vor t wird aber zu s, ç (§. 139, 3), so daß wir in disen fällen die sprache einer schlechten bildung nicht zei- hen dürfen. Griechisch . Suffix -τερο = urspr. und altind. -tara, z. b. ϰουφό-τερο von ϰοῦφο (levis), πό-τερο für ϰό-τερο von wurz. und pronominalstamm πο, ϰο (quis), aber nach kurzer vorher gehender silbe mit denung des auß lautenden ο, urspr. a des stammes, z. b. σοφώ-τερο , von σοφό (sapiens); γλυϰύ-τερο von γλυϰύ (dulcis); χαριϝέσ-τερο für -ϝετ-τερο (§. 148, 2) von χαρίϝεντ , in kürzerer form χαρίϝετ u. s. f. Fälle wie φίλ-τερο zu φίλο (carus) behandeln -τερο als pri- märes suffix, wärend in φιλαί-τερο und änl. ein andrer stamm zu grunde ligt als im regelmäßig gebildeten φιλώ-τερο . Die endung -εσ-τερο , z. b. εὐδαιμον-έσ-τερο von εὐδαῖμον (beatus), scheint von adjectivstämmen auf -ες , wie z. b. σαφέσ- τερο von σαφές (perspicuus), auf andre stämme übertragen zu sein; wärend in -ισ-τερο, z. b. λαλ-ίσ-τερο zu λάλο (loquax), eine verbindung des suffixes -jans, in kürzester form -is, mit der jüngeren comparativendung -tara wol kaum zu verkennen ist (vgl. den superlat. -ισ-το und den lat. superlat. auf * -is-tama, -issumo, so wie lat. -is-tero) . Lateinisch . Suffix -tara erscheint nur außnamsweise, z. b. in stamm u-tero für * cu-tero oder * quo-tero, nom. sg. masc. u-ter, neutr. u-tro-m, fem. u-tra mit auß gestoßenem e des suf- fixes -tero, urspr. -tara; dex-ter, vgl. δεξ-ιός , altind. dákś-ińa; in-ter, vgl. altind. án-tara u. a. In min-is-tero (minister) und mag-is-tero (magister) und war- scheinlich in sin-is-tero (sinister) ist, wie im griech. λαλ-ίσ-τερο , an das comparativsuffix -is auß -jans das suffix -tara an ge- treten; auch im altindischen werden die comparative und su- perlative auf -jans und -iśt-a bisweilen nochmals mittels -tara und -tata gesteigert. Comparat. Suff. -tara . Altir., Altb., Lit., Got. Superl. Altirisch . -thir, dem lat. -tero urspr. -tara entsprechend, §. 233. findet sich, wie im lat., nur vereinzelt, z. b. air-thir, air-ther von air (ante, oriens); isleri-thir (magis sollicitum). Altbulgarisch . Das suffix urspr. -tara ist nur an pro- nominalwurzeln bräuchlich, nämlich in vŭ-torŭ-ĭ (secundus), un- bestimte form und stamm ist vŭ-torŭ, grundf. an-tara (über vŭ = an s. §. 84, 2); ko-torŭ-ĭ (qui), grundf. des stammes ist ka-tara, comparativ des interrogativpronomen ka, slawisch kŭ (quis) und in je-terŭ (quidam), grundf. ja-tara, von pronom. ja (relat. und demonstr.). Litauisch . Das suffix -tra, d. i. -tara mit auß gestoße- nem a, findet sich nur in àn-tra (nom. sg. msc. àn-tra-s, fem. an-trà secundus) = slaw. vŭ-torŭ, urspr. an-tara und in ka-trà (nom. sg. msc. ka-trà-s, fem. ka-trà, uter) = slaw. ko-torŭ, grundf. ka-tara . Gotisch . -tara findet sich nur in an-thara, nom. sg. msc. an-thar (secundus) für * anthars * an-thara-s und in hva-thara, nom. sg. hva-thar (uter), urspr. an-tara, ka-tara; ferner in un-dar (praep. infra, subter), der form nach wol = lat. in-ter, ein casus des stammes urspr. an-tara; in einem andern casus in adverbien wie hva-thrô (unde), stamm hva-thra, grundf. des stammes ka-tara; tha-thrô (inde), grundf. des stammes ta-tara u. s. f.; auch wol in hvadrê (quorsum) grundform des stammes ka-tara, hi-drê (huc), grundf. des stammes ki-tara, da th und d = urspr. t sind. Superlativ . Als außdruck des superlativs fungieren die auch in an- §. 234. deren functionen häufig erscheinenden suffixa -ta, (vgl. §. 217), -ma (vgl. §. 219) und ire verbindungen -tama, irisch auch ma-ta, und verdoppelungen -tata, irisch wol auch -ma-ma . Es sind diß secundäre suffixa, die häufig an den comparativstamm sich an schließen. 1. Suffix -ta, allein für sich namentlich bei ordinalzalen gebräuchlich (s. dise); an die comparative auf urspr. -jans an tretend, bildet es von disen den superlativ. Die verdoppelung Superl. Suffix -ta . Urspr., Altind., Altbaktr., Griech. §. 234. dises suffixes, -ta-ta, findet sich im griechischen als regelmäßige superlativbildung neben den comparativen auf -tara . Ind. Ursprache . Ob hier noch ein volles magh-jans-ta (μέγιστος), wofür das gotische -ôs-ta zu zeugen scheint, âk-jans-ta (ὤϰιστος) u. s. f., oder, mit verkürzung von -jans zu -is, ein magh-is-ta, âk-is-ta vorauß zu setzen sei, ist schwer zu ent- scheiden. Mir scheint die erstere anname mer für sich zu haben. Altindisch . Suffix -ta am wortstamme selbst z. b. in den ordinalzalen śaś-t́há (sextus), mit -tha für -ta wegen des vorher gehenden ś (§. 123, 2) von śaś (sex); ḱatur-thá (quar- tus), mit -tha für -ta (§. 132, 2) von ḱatur (quatuor). Nach dem comparativsuffixe -jaṁs (-îjaṁs) erscheint -ta als regelmäßige bildung des superlativs, -jaṁs wird dann zu -is verkürzt, is-ta aber in iśt́ha gewandelt; also z. b. máh-iśt́ha, jáv-iśt́ha, lágh-iśt́ha, gár-iśt́ha, kśốd-iśt́ha u. s. f.; sthếśt́ha, sphếśt́ha, ǵjếśt́ha sind = * sha-iś-t́ha * spha-iś-t́ha, * ǵjâ- iś-t́ha; prếśt́ha entweder für prê-iśt́ha, wo das i von -is im ê verschwunden wäre, oder, mir warscheinlicher, es ligt eine ältere wurzelform pra zu grunde und ist also * pra-is-ta zu tei- len (vgl. zu disen superlativen die comparative pg. 383); in bhû́jiśt́ha neben dem compar. bhû́-jaṁ s ist -jis für -is durch eine ungewönliche spaltung von i zu ji ein getreten. Altbaktrisch . Das superlativische suffix -ta ist erhal- ten z. b. in pukh-dha (quintus) für * pak-ta, oder villeicht für * pank-ta, * kank-ta, zu panḱ-an (quinque). An das comparativsuffix, urspr. -jans, tritt -ta, wie im altindischen, an, nur one daß -ista den eigentümlichen lautver- änderungen jener sprache unterworfen ist; z. b. vah-is-ta zu comparativ vah-jas (melior) = altindisch vásiśt́ha; maz-is-ta = μέγ-ισ-το zu comparativ maz-jans (major); âç-is-ta = ὤϰ-ιστο, vêd. âç-iśt́ha, zu âçu (rapidus, acer); vaêd-is-ta (sa- pientissimus), zu vîdhvans (sapiens), mit steigerung des wurzel- vocals u. s. f. Griechisch . Suffix -το = altind. -ta ist häufig in ordi- nalzalen, so πρῶ-το (primus), τρί-το (tertius), τέταρ-το (quar- Superl. Suffix -ta . Lat., Altir., Altbulg., Lit., Got. tus), πέμπ-το (quintus), ἕϰ-το (sextus), ἔνα-το (nonus), δέϰα-το §. 234. (decimus), εἰϰοσ-τό (vigesimus) u. a. An -ισ = urspr. -jans an tretend bildet το = ta die su- perlative zu den comparativen auf -ιον = ursp. -jans , z. b. ϰάϰ-ισ-το , ἐλάχ-ισ-το, ἥδ-ισ-το , ἔχθ-ισ-το , μέγ-ισ-το, πλε-ῖσ-το, u. s. f. Vgl. o. s. 384. Die verdoppelung dises suffixes, also -ta-ta, griech. -τα-το , erscheint als regelmäßige superlativbildung neben den compa- rativen auf -ta-ra; also z. b. ϰουφό-τατο , σοφώ-τατο , γλυϰύ- τατο , χαριϝέσ-τατο , φίλ-τατο , φιλαί-τατο , εὐδαιμον-ές-τατο , λαλ-ίσ-τατο . Dise superlative werden, wie die an gefürten bei- spile zeigen, entsprechend gebildet, wie die inen zur seite ste- henden comparative, welche man vergleiche (s. o. §. 233, pg. 390). Lateinisch . Suffix -to, -tu = altind. und urspr. -ta fun- giert als superlativsuffix selten im lateinischen, wo -mo = altind. -ma und -timo, -si-mo, grundf. ta-ma, beliebter ist; z. b. quar-to (quartus); quo-to von stamm und wurzel quo, urspr. ka . Nach -is = -jans erscheint nicht -to, sondern nur der ver- treter von urspr. ta-ma, s. d. Altirisch . Dem ursprünglichen -ta entspricht altirisch d (§. 167, 2) das, wie im lateinischen, nur bei einigen ordinal- zalen sich findet, wie cóice-d (quintus), * seise-d neuir. seisea-d (sextus), fichet-ed (vicesimus) u. a. Altbulgarisch . Suffix -tŭ, urspr. -ta in ordnungszalen, z. b. četvŭr-tŭ-ĭ (quartus), pę-tŭ-ĭ (quintus), šes-tŭ-ĭ (sextus), devę-tŭ-ĭ (nonus), desę-tŭ-ĭ (decimus). Die superlative der adjective haben keine besondre form, sondern werden durch den comparativ gegeben. Litauisch . Suffix -ta bei ordnungszalen, wie ketvìr-ta (quartus), pènk-ta (quintus), szész-ta (sextus). Superlative auf -ta von adjectiven felen wie im slawischen (s. o. §. 232, pg. 387). Gotisch . Suffix -da-n, mit dem bestimte adjectiva bil- denden, dem deutschen eigentümlichen zusatze n, grundf. ta-n (über got. d = urspr. t vgl. §. 196, 2), also, in unbestimter Superlat. Suff. -ma . Urspr., Altind., Altbaktr., Griech., Lat. §. 234. form, die aber der function der ordinalzalen zu folge nicht vor komt, -da, grundf. -ta, bildet ordinalzalen, von welchen vor li- gen saíhs-ta-n für * sihs-da (sextus; nach s steht nur t §. 195), ahtu-da-n (octavus), niun-da-n (nonus), taíhun-da-n (decimus). An die vertreter von urspr. -jans, d. i. an -is und -ôs (s. o. §. 232, pg. 388), tritt -ta (nach s für -tha oder -da, §. 196, pg. 271) um den superlativ zu bilden, wie im arischen und griechischen, z. b. manag-is-ta (nom. sg. msc. managists ) , hauh-is-ta, minn-is-ta, maista, grundf. * mak-is-ta = μέγ-ισ-το; arm-ôs-ta von stamm arma (pauper) u. s. f. §. 235. Suffix -ma (im altirischen auch ma-ma und ma-ta) . Ein völlig sicheres beispil der anwendung des suffixes -ma als ausdruck des superlativs für die indogermanische ur- sprache ist mir nicht zur hand; da jedoch -ma in den drei abteilungen des sprachstammes in der function des superlativs erscheint, so ist es in der ursprache als vorhanden vorauß zu setzen. Villeicht ist sapta-ma (septimus) und asta-ma (octavus) der grundsprache zu zu schreiben, da dise bildungsweise des ordinale bei disen zalen sich fast durchgängig findet. Altindisch . Suffix -ma bildet den superlativ in ava-má (infimus, proximus, extremus) von áva (als praeposition de, ab ) , einem pronominalstamme (demonstrativum); madhja-má von mádhja (medius); para-má (summus, optimus) von pára (al- tus, eximius); âdi-má (primus) von âdí (initium), sapta-má; (sep- timus) von saptán (septem); aśt́a-má (octavus) von aśt́a (octo); nava-má (nonus) von návan (novem); daça-má (deci- mus) von dáçan (decem). Altbaktrisch . aste-ma (octavus) = altind. aśt́-amá; nâu-ma, vgl. altind. nava-má (nonus), von navan (novem); daçe-ma (decimus) = altind. daça-má, von daçan (decem). Griechisch . Das superlativsuffix -μο, grundf. -ma, ist nicht beliebt, es bildet nur ἕβδο-μο (septimus), von ἑπτά (sep- tem), mit bemerkenswerter erweichung von πτ zu βδ im stamme des wortes. Lateinisch . Suffix -mo, grundf. -ma, als superlative bil- dend ist beliebt, z. b., summo auß * sup-mo (summus), von sup, Superlativ. Suffix -ma . Altirisch, Altbulg., Lit., Gotisch. vgl. sup-er, den comparativ; infi-mo, vgl. comp. infe-ro; mini-mo §. 235. vgl. min-or; ferner die ordnungszalen pri-mo, septi-mo, deci-mo . In plurimo, älter plusimo, plourumo, ploirumo, plisimo, scheint eine grundform * pra-jans-ma vor zu ligen; zwischen s und m trat der hilfsvocal u (wie in s-u-m, §. 57), später i (§. 57) ein; so ward durch die gewönliche kürzung von -jans zu -is * plo-is-umo, d. i. ploirumo und durch verschmelzung von oi zu ei, î (wie im dat. ablat. plur. der o -stämme, z. b. novîs, noveis auß * novois) plîsimo; in plourumo, später plûrimo, mag j auß gefallen sein (wie in minus für min-jus ), so daß dise form auf ein * plo-jus-u-mo hin weist, wie plus, plous auf * plo-jus . Altirisch . Es scheint hier -ma an das suffix urspr. -jans an zu treten, wie z. b. má-m, grundf. * mag-jans-ma (vgl. den comparativ máa, §. 232, pg. 385); oam zu comparativ óa (mi- nor), grundf. villeicht * ava-jans-ma u. a. In tóisig-em (primus, comparativ tóisech-u, toisig-iu, supra) zu tóisech ist, wie es scheint, suffix -ma an den stamm an getreten. In -mem, -bem, lezteres durch dissimilation für mem, z. b. uaisli-mem zu uasal (altus), doir-bem zu dóir (servus), scheint die verdoppelung von -ma enthalten, also ein suffix graundform ma-ma, wie auch τα-το , grundf. ta-ta (§. 234, pg. 393), auß ta durch verdoppelung entstanden ist. Suffix -ma-ta ligt vor in ordinalzalen, wie cethra-mad (quar- tus), secht-mad (septimus), ocht-mad (octavus), nói-mad nói-med (nonus), dech-mad (decimus), grundf. also wol daka-mata u. s. f. Im Altbulgar . findet sich suffix -ma nur in sed-mŭ-ĭ (septimus), os-mŭ-ĭ (octavus). Eben so im Litauischen nur in sék-ma (veraltete form, septimus), ász-ma (desgl., octavus). Gotisch . Das suffix -ma hat überall die bestimte form der adjectiva auf n, lautet also -man; z. b. aúhu-ma-n (altus, altior), innu-ma-n (interior), spêdu-ma-n ergibt sich auß dem mit abermaliger superlativendung gebildeten stamme spêdu-m-is-ta (ultimus), fru-ma-n (primus), fem. frumein, d. i. fru-mja-n, mit dem häufigen überschlagen in die ja -form, davon mit aberma- ligen suffixen fru-m-is-ta; eben so wird auch aúhumista gebil- Superlativ. Suff. -tama . Urspr., Altind., Altbaktr., Lat. §. 235. det. Das gefül für die function des suffixes -ma war demnach frühe erloschen. §. 236. Suffix -ta-ma . Es findet sich im altindischen, altbaktrischen, lateinischen, gotischen und entstamt also der gemeinsamen ur- sprache. Ind. ursprache . Obschon das suffix -tama vorhanden war, so laßen sich bestimte wortstämme, mit disem suffixe ver- sehen, kaum nach weisen. Ein nava-tama (etwa neben nav-jans-ta ), läßt sich nur vermuten. Altindisch . -ta-ma ist die regelmäßige superlativbildung neben den comparativen auf -tara, also z. b. púńja-tama, ka-tamá (quis e multis), ja-tamá (relativ., qui e multis), çúḱi-tama, agnimát-tama, viṁçati-tamá (vicesimus) von viṁçáti (viginti) u. s. f. Suffix -tama findet sich auch nach comparativen auf -jans und superlativen auf -iśt́ha, z. b. ǵjếśt́ha-tama . Altbaktrisch . Suffix -te-ma = altind. -ta-ma (§. 27, 2), z. b. çpentô-tema zu çpenta (sanctus), verethraza͂ç-tema zu verethra-zant (vgl. die comparative §. 233, pg. 389 flg.) u. s. f. Auch an comparative und superlative auf urspr. -jans und -is-ta tritt das suffix wie im altindischen, z. b. dvaêz-istô-tema, vaêdh-jô-tema ( Weber ). Griechisch felt. Lateinisch . Das suffix urspr. -tama findet sich seltner an die wurzel oder den stamm des adjectivs unmittelbar an ge- fügt; es ist aber regelmäßige superlativbildung, indem es an die comparative auf urspr. -jans an tritt; grundf. -ta-ma, d. i. lat. -tu-mo, -ti-mo, nach gutturalen -si-mo (§. 157, 1, d), tritt an die wurzel an in maximo, d. i. * mag-timo, vgl. mag-is, mag-nus; op-timo, op tumo ; ul-timo; in-timo u. a. An adjectivstämme, die iren auß lautenden vocal verlieren, wenn ein solcher da war, tritt es nur dann unmittelbar an, wenn dise mit r oder l auß lauten; so veter-rimo für * veter-timo, stamm veter; pulcher-rimo, stamm pulchero; facil-limo, für * facil-timo (§. 157, 1, b), stamm facili u. a. Auß der grundform * is-tama, der verbindung des compa- rativsuffixes -is = jans mit dem -tama des superlativs, ward Grundzalen, 1. im latein. zunächst -is-tumo, -is-timo , erhalten im altertümlichen §. 236. sollis-timo; auß -istumo wird regelmäßig durch assimilation -issumo, -issimo, z. b. doct-is-simo u. s. f. Vergl. mag-is-ter, min-is-ter, welche die verbindung der comparativsuffixe -jans + tara zeigen (§. 233, pg. 390) und also dem superlativ -jans + tama zur seite stehen, und die entsprechenden superlativbil- dungen des altindischen und altbaktrischen. Gotisch . Nur außnamsweise komt -tama, got. -du-ma-n mit dem n der bestimten form zur anwendung, z. b. af-tu-ma-n (posterior, ultimus), mit t nach f (§. 202, 1), davon wird ein neuer superlativ, af-tum-ista, gebildet, der also eigentlich vier suffixe enthält, -ta-ma-jans-ta, von af (praepos. ab); hin-duma-n ergibt sich auß hin-dum-ista (postremus); warscheinlich gehört hierher auch hlei-duma-n (sinister) und if-tuma-n (sequens, proximus). Das femininum hat auch hier die ja -form * -mja-n, d. i. -mei-n . Zalwort . Stämme der Grundzalen . Die einfachen zalen 1—10. §. 237. 1. Ind. Ursprache . Der stamm für die erste zal ist nicht zu ermitteln, da die verschidenen indogerm. sprachen in der bezeichnung der einzal zu stark von einander ab weichen. Verschidene pronominalstämme bezeichnen im indogerm. den begriff der einzal, doch sind sie sämtlich von der wurzel i ge- bildet; ai-na hat am meisten für sich, da es sich in den zwei europäischen abteilungen des indogermanischen als bezeichnung der einzal findet und dem arischen in andrer function ebenfals eigen ist. Altindisch . ếka, warscheinlich eine stambildung mittels suffix -ka von der pronominalwurzel i, oder, was davon nicht ser verschiden, eine zusammensetzung von ai auß i mit der pronominalwurzel ka . Altbaktrisch . aê-va, wol eine stamform mit suffix -va von der selben pronominalwurzel i . Griechisch . Nominativ sg. msc. εἷς d. i. * ἑν-ς , ntr. ἓν , gen. Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 26 Grundzalen, 1. §. 237. ἑν-ός , fem. μία (vgl. Leo Meyer , in Kuhns Zeitschr. V, 161 flg. u. VIII, 129 flg. 161 flg.). Der stamm ἑν, grundf. san , wird als für sam stehend an gesehen und diß sam (vgl. lat. sim-plex, sem-el, sin-guli) soll nach verlust eines auß lautenden a dem altind. samá (similis, par; ein superlativ des demonstrati- ven pronominalstammes sa) entsprechen. Für dise ansicht spricht besonders das femininum μία , welches wol für * ῾μία , d. i. sm-jâ = samjâ (ein nur weiblicher ja -stamm, wie nicht selten), ste- hen kann. Daß in ἑν die pronominalwurzel sa enthalten sei kann wol nicht bezweifelt werden, das auß lautende n halten wir jedoch eher für eine griechische neubildung, vgl. stamm τί-ν = urspr. ki (pron. interrogativum), da eine wandlung des suffixes -ma zu n beispillos ist. Wir vermuten daher für masc. und neutr. einen stamm sa-n, auß sa entwickelt, im femininum aber sehen wir eine grundform sa-mjâ, also einen andern stamm als in masc. und neutr., nämlich einen superlativstamm auf ma , fem. -mjâ, von der selben wurzel sa . Dem altbaktr. aê-va entspricht genau das griechische οἶ-ϝο (unicus). Lateinisch . Altl. oi-no, darauß ß-no, grundf. ai-na, ist, wie der altindische pronominalstamm ê-na (hic, ille), ein stamm auf -na von der demonstrativen pronominalwurzel i . Altirisch . óen , óin = lat. oi-no . Das Altbulgarische hat zwei stämme, a. in-ŭ (z. b. ino-rogŭ monoceros, vŭ-ĭną semper, wörtlich in unam u. a.), warscheinlich = * jĕnŭ für * ĕ-nŭ (§. 87, 3. 89, 2) also völlig dem lat. oi-no u. s. f. entsprechend. b. jedinŭ, das gewönliche zalwort. Man vergleicht damit altind. âdí (initium). Litauisch vë́na; das altpreußische ai-na und das sla- wische in-ŭ = * ĕ-nŭ , grundf. * ai-na und das gotische ai-na zwingen zu der anname, daß dem litauischen vë́na, d. i. vai-na , das v ursprünglich nicht zu komme, sondern so, wie öfters j vor an lautenden vocalen (§. 101, am ende; pg. 123), später vor geschlagen sei, obwol solcher vorschlag von v (häufig im sla- wischen) im litauischen sonst one beispil ist. Grundzalen, 2, 3, 4, 5. Gotisch ai-na = lateinisch oi-no, altirisch ói-n, slawisch §. 237. * ĕ-nŭ . 2. Ind. ursprache dva; altind . dva; altbaktr . dva; griech . δυο = dva; lat . duo = δυο; altir . da für * dva; altbulg . dŭva, mit spaltung von v zu ŭv; lit. stamm dva (nom. dual. msc. dù für * dvu aber z. b. fem. dvi, dat. dvë-m, welche deutlich auf stamm dva hin weisen); got . tva . 3. Ind. urspr . tri; altind . tri, das femininum hat den stamm ti-sar , in welchem Bopp reduplication vermutet und in also auß * ti-tar entstanden sein läßt; altbaktr . thri (= tri , §. 139, 2), fem. stamm ti-sar, wie altindisch; griechisch τρι; lat . tri; altir . tri, fem. nom. acc. teoir, teora, dunkel; alt- bulg . tri; lit . tri; got . thri . 4. Ind. urspr . katvar; altind . ḱatvár, verkürzt ḱatúr, femininum ḱatasár (deutlich nach der analogie von 3 gebildet, nach Bopp mit demselben zusammen gesezt, wo dann ka ‘unum’ bedeutet); altbaktr . ḱathwar, verkürzt ḱatur; griech . τέτταρ , τέσσαρ für * τδτϝαρ , * ϰετϝαρ , dor. τέτορ für * τετϝορ , mit τ = urspr. ϰ (§. 142, 2), Hom. und äol. πίσυρ , grundf. ka-tur, mit π = ϰ (§. 142, 2) und σ vor υ = τ , wie in σύ = τύ; lat. quatuor; altirisch msc. ntr. kethir, für * ka-tvir auß ka-tvar, fem. cetheora, vgl. 3; altbulg. četyr (schlägt, wie die consonant. stämme überhaupt, in die analogie der i -stämme über); lit . keturja und keturi, auß * ketur weiter gebildet; got. fidvôr, fidvôri, d. i. katvâr, katvâri, mit steigerung des a der zweiten silbe und umschlagen in die analogie der i -stämme, in zusammen- setzungen fidur, d. i. katur mit f = k, wie bisweilen (§. 196, 1). 5. Ind. urspr . kankan, eine deutlich reduplicierte form; altind . panḱan, mit p = k (§. 123, 1); altbaktr . panḱan; griech . πέντε , äol. πέμπε , π und τ = ϰ (§. 142, 2); lat. quinque; altir . cóic, d. i. warscheinlich * côci auß * conci, sämt- lich mit verlust des auß lautenden n; altbulgarisch pętĭ, d. i. * pin-ti auß * pan-ti , und diß höchst warscheinlich (vgl. d. litauische und die ordinalzalen) für * kank-ti, wie die fol- genden eine declinierbare abstractform mit einem neuen suf- fixe ti; lit . penki, penkja, ebenfals mit junger endung; got . 26* Grundzalen, 6, 7, 8, 9. §. 237. fimf, warscheinlich = fimfi, mit f = k (§. 196, 1), grundf. kanki; vgl. die gotischen stämme für 4. 11. 12. 15. u. §. 203. 6. Ind. urspr . ?; altind . śaś; altbaktrisch khsvas; griech . ἓξ , wie lat . sex ; altir . se; altbulg . šes-tĭ, vergl. pę-tĭ; lit . szeszi, szeszja; got . saíhs, stamm wol * sihsi . 7. Ind. urspr . wol saptan; altind . saptán, spät. sáptan; altbaktr . haptan; griech . ἑπτά , d. i. * saptan (α = an §. 33); lat . septem . Bopp vermutet, daß das m von septe-m auß der ordinalzal septi-mo ein gedrungen sei, da es nicht war- scheinlich sei, daß n sich in m gewandelt habe; möglicher weise ist hier jedoch ein außerdem ungewönlicher lautwechsel ein getreten und wir möchten nicht gerne das lateinische zalwort vom irischen und griechischen völlig los reißen; altir . secht mit einstigem, noch nach wirkendem nasalen außlaute, was wir durch secht(n) dar stellen wollen, cht scheint durch die ana- logie der folgenden zal bedingt zu sein; altbulg . sed-mĭ, das mĭ scheint hier deutlich nach analogie der ordinalzal auf urspr. ma gebildet, vgl. 8, 9, 10, 5, sed- vor m wol für set, und diß durch assimilation für sept; lit . sept-ynì, sept-ýnja, neuere weiterbildung wie bei der folgenden zal; got . sibun, stamm sibuni (§. 203) eine ebenfals stark veränderte stamform. 8. Ind. urspr . Stamm akta oder aktan; altind . aśt́án, später áśt́an, und aśt́á, (lezteres im nom. acc. aśt́ấu, eine offenbare dualform, wie auch die latein. und griechischen for- men); altbaktr . astan; altind. aśt́a und altbaktr. asta sind unregelmäßige veränderungen von urspr. akta, das behandelt ward, als wäre es particip. perf. pass. einer wurzel aç; griech . ὀϰτώ; lat . octo; altir . ocht(n); altbulg . os-mĭ, d. i. ok-mĭ (s = k, §. 176, 1) für * okt-mĭ, eine weiterbildung durch -mĭ, das sich zum -ma der ordinalzal verhält, wie -tĭ von pę-tĭ, desę-tĭ zu -ta; lit . aszt-ůnì, aszt-ů́nja, weiterbildung auß aktan, lit. aszt = urspr. akt (sz = k §. 185, 1); got . ahtau . 9. Indogerm. urspr . navan; altind . návan; altbaktr . navan; griech . ἐννέα , d. i. * νέϝα(ν) mit vorschlag von ε und unursprünglicher verdoppelung des an lautenden ν; lat. novem (über das m vgl. 7); altirisch nói(n), was auf ein * navin Grundzalen, 10—19. hin zu weisen scheint, vgl. lat. novem = * novim; altbulgar . §. 237. devę-tĭ für * nevę-tĭ, grundf. * navan-ti, eine weiterbildung durch das abstractsuff. -ti, wie pę-tĭ, desę-tĭ, das sich zu dem -tŭ d. ordin. verhält, wie -mĭ von sed-mĭ, os-mĭ zu -mŭ . Der unregelmäßige anlaut verdankt seine entstehung der analogie des folgenden zal- wortes. Lit . dev-ynì, dev-ýnja, weiterbildung auß navan, über das junge d für n vgl. §. 159, 1 anm., woselbst das preußi- sche nevints (nonus) an gefürt ist; got . niun, stamm niuni (§. 203) auß * nivan-i, grundf. navan-i . 10. Ind. urspr . dakan; die vermutung, daß dakan für * dva-kan (kan für kan-kan), d. i. 2 × 5 stehe, ist unerwisen, aber zu ansprechend, um übergangen zu werden; altindisch dáçan; altbaktr . daçan; griech . δέϰα , d. i. * δεϰαν; latein . decem (vgl. 7); altir . deich, wol für * decin; altbulg . desę-tĭ, d. i. dakan-ti, weiterbildung wie 5. 9. 7. 8; lit . dészim-ti eben so, das m vor ti fält auf, man hatte * deszin-ti, * deszi̧-ti erwar- tet; got . taíhun, stamm * tihun-i (§. 203) ahd. zëhan, d. i. * tihan, beide auß der indogerm. grundform regelrecht. Die zalen 11—19. Sie werden gebildet durch die anfü- §. 238. gung der zal zehn an die einer; in einzelnen sprachen ligt deutlich nur zusammenrückung vor. Ind. ursprache . Ursprünglich waren hier wol zwei ge- trente worte vorhanden, z. b. etwa 12. duâ dakan ; 13. traj-as dakan u. s. f. Altindisch . 11. ếkâ-daçan, mit denung des außlautes von stamm êka (unus); 12. dvấ-daçan, dvâ warscheinlich als dual zu faßen; 13. trájô-daçan, später trajố-daçan, nom. plur. trajas mit daçan; 14. ḱátur-daçan; 15. pánḱa-daçan; 16. śố-d́açan; 17. sápta-daçan; 18. aśt́ấ-daçan mit der dualform aśt́ấ; 19. náva-daçan. Altbaktrisch . 11. aêvan-daçan, aêva warscheinlich im nom. neutr.; 12. dva-daçan; 13. thri-daçan; 14. ḱathru-daçan, ḱathru für katur, also mit den stämmen der einer zusammen gesezt. Griechisch . 11. ἓν-δεϰα; 22. δώ-δεϰα; von 13 an nur zusammengerükte, ursprünglich getrente worte, z. b. 13. τρις- Grundzalen, 11—19. 20—90. §. 238. ϰαί-δεϰα, τρις als kürzere form für τρεις zu faßen; 14. τεσσαρες- ϰαί-δεϰα u. s. f. Lateinisch . 11. un-decim für * uni-decim; 12. duo-decim; 13. trĕ-decim, villeicht mit älterer stamform tra, vgl. ter-tius, oder tre ist abkürzung von três; 14. quatuor-decim u. s. f. Von der jugend diser bildungsweise legt das ab weichende umbr. 12. desen-du-f acc. pl. zeugnis ab. Altirisch . Beide worte getrent. Altbulgarisch . Nicht zusammen gerükte worte, z. b. 11. jedinŭ na desęte; desęt-e weist auf einen consonantischen stamm hin, darneben findet sich auch desętĭ (wörtlich unus su- per decem) u. s. f. Litauisch . An die einer tritt -lika , offenbar eine im li- tauischen ungewönliche veränderung für * dika, urspr. dakan (in andern sprachen findet sich l = d, so z. b. lat. §. 152, 2). Der außlaut der einer wird gedent. 11. vënů́-lika für das zu erwartende vënó-lika, das die büchersprache zeigt; 12. dvý-lika, dvy auß dvi , urspr. dva gedent; 13. trý-lika; 14. keturió-lika; 15. penkió-lika; 16. szeszió-lika; 17. septynió-lika; 18. asztůnió- lika; 19. devynió-lika . Gotisch . 11. ain-libi; 12. tva-libi (nom. ain-lif, tva-lif); ain für aina (§. 113. 1) und tva sind die bekanten stämme für 1. 2., -libi kann aber nichts andres sein als lit. -lika, d. i. daka; l für d ist allerdings im deutschen one weiteres beispil, b, f für g, h = urspr. k findet sich auch sonst (vgl. 4. 5.); 13.? 14. fidvôr-taíhun; 15. fimf-taíhun, stamm fimf-taihuni . §. 239. Die zalen 20—90 (die zwischenzalen kommen hier nicht in betracht, sie sind in jeder sprache klar, meist aber gar nicht zusammen gesezt). Im arischen und südeuropäischen werden die zalworte für 20—90 mittels zusammensetzungen der einer mit einem von daka gebildeten, meist verkürzten oder sonst veränder- ten substantiv auß gedrükt, im nordeuropäischen dagegen sind einer und zehner besondere worte, höchstens an einander an ge- schmolzen. Der gegensatz der unter sich näher verwanten zwei abteilungen des sprachstammes, der arischen und der graecoita- lokeltischen (s. d. einleitung, pg. 6) gegen die slawodeutsche Grundzalen, 20—90. tritt hier klar hervor. Es ist wol kaum vorauß zu setzen, daß §. 239. in der indogerm. ursprache bereits zusammensetzung ein getreten war, warscheinlich waren hier einer und zehner noch getrente worte. Altindisch . Die decade ward ursprünglich durch daça-ti, daça-ta auß gedrükt, vor welches die einer traten. Von disem daça-ti ist aber nur -çati, ja sogar nur -ti gebliben, von daça-ta nur -çat; dise starke verflüchtigung begreift sich bei so vil ge- brauchten worten. 20. viṁ-çáti für * dviṁ-daçati, der nasal von viṁ = dviṁ und der entsprechende der beiden folgenden zalen ist dunkel; villeicht ist in im der rest einer casusendung zu sehen. Durch das altbaktrische wird er als späte bildung erwisen. 30. triṁ-çát, warscheinlich für * trîni daçatâ und von hier ist wol der nasal in 20 und 40 durch analogie gedrungen; 40. ḱatvâriṁ-çát; 50. panḱâ-çát; 60. śaś-t́í; 70. sapta-tí; 80. açî-tí eine ser unur- sprüngliche form; 90. nava-tí sämtlich mit -ti für * daçati . Altbaktrisch . Dem altindischen entsprechend, jedoch noch mit çata neutr. (nom. acc. sing. -çate-m) anstatt des alt- indischen çat, so daß hier also eine form * daça-ta vorauß zu setzen ist, von welcher altbaktrisch noch -çata, altindisch aber, mit stärkerer verkürzung, nur -çat gebliben ist. 20. vî-çaiti für * dvi-(da)çati; 30. thri-çata für * tri-daca-ta; 40. ḱathware-çata; 50. panḱâ-çata; 60. khsvas-ti; 70. haptâ-iti; 80. ? 90. nava-iti . Griechisch . Außer in 20, wo ebenfals ein daka-ti er- scheint, ligt hier als zweiter teil der zusammensetzung -ϰοντα vor, warscheinlich ein neutr. plur, grundf. dakan-tâ, von einem singular * dakan-ta-m . 20. εἴ-ϰοσι = * εἴ-ϰοτι (§. 148, 1, c), Hom. ἐείϰοσι , älteste form dor. ϝ03B5;ίϰατι , ϝῑ΄ϰατι; ϝί-ϰατι steht für * dvî-daka-ti, die länge des î mag in früherer casusendung iren grund haben und eben daher auch ει stammen; ἐείϰοσι , d. i. ἐϝείϰοσι , mit dem häufigen vocalvorschlag vor consonan- tischem anlaute (§. 43). 30. τριᾱ΄-ϰοντα , d. i. * triâ dakan-tâ, änlich bei den folgenden. 40. τεσσαρά-ϰοντα; 50. πεντή-ϰοντα; 60. ἑξή-ϰοντα; 70. ἑβδομή-ϰοντα , mit der ordnungszal gebildet, wie 80. ὀγδοή-ϰοντα; 90. ἐνενή-ϰοντα , Hom. auch ἐννή-ϰοντα , Grundzalen, 20—90. §. 239. wol die ältere form auß * ἐννεϝή-ϰοντα , auß welcher das selt- same und ser unursprüngliche ἐνενή- durch einschaltung des ε entstanden zu sein scheint. Lateinisch . Außer -gin-ti bei 20 erscheint überall -gin-ta, warscheinlich ein plur. neutr.; -gin-ti und -gin-ta stehen für * degin-ti, degin-ta, und diß für * decen-ti, * decen-ta, grundform diser stämme ist dakan-ti, dakan-ta; c ist hier g geworden, wie ja vicesimus von einem * vicenti (s. u.) neben dem unursprüng- licheren vigesimus sich erhalten hat. Demnach 20 vi-ginti auß * dvi-decin-ti; 30. tri-gin-ta = * tria decin-ta; 40. quadrâ-ginta mit erweichung von t zu d für * quatuorâ decinta; 50. quinquâ- ginta; 60. sexâ-ginta; 70. septuâ-ginta von einem stamme septuo, der sonst nicht erscheint; 80. octô-ginta; 90. nonâ-ginta, von der ordinalzal, vgl. das griechische, mit dem das lateinische in disen bildungen überhaupt wesentlich überein stimt. Altirisch . 20. fi-chet d. i. vi-centi, vgl. lat. * vi-centi; 30. tri-chit, auch trichat ist vorauß zu setzen, * tri-canta; 40. cethor-chit, cethor-chat, wol für * kathura-canta; 50. cóicat, wie es scheint für * cóic-cat, auß cóic quinque, und -cat für -can-ta; 60. wol * ses-cat; 70. sechtmo-gat; 80. ochtmo-gat, beide von or- dinalzalen mit suffix -ma gebildet, also wol jüngerer entste- hung; 90. * nói-chat . Die große übereinstimmung mit lateinisch und griechisch im suffixe -cat, d. i. -kan-ta (§. 173, 1. 3.) = -ϰοντα = lat. -ginta ligt zu tage. Altbulgarisch . Durch zwei worte gegeben, z. b. 30 tri desęti und desęte, lezteres von einem consonantischen stamme desęt . Litauisch . Wie altbulgarisch, z. b. 30 trýs dészimtys, verkürzt trìs-deszimt u. s. f. Gotisch . 20—60 zwei worte, nur zusammen geschriben, nämlich die einer mit dem plural von tigu msc., einem auß ur- sprünglich dakan gebildeten u -stamme, dessen grundform also daku wäre, z. b. 20. nom. tvai-tigju-s, 30. acc. thri-ns-tigu-ns, 60. dat. saíhs-tigu-m u. s. f. 70—90. bedienen sich eines neu- trum im singular von dakan mittels suffix -ta und steigerung des wurzelvocales gebildet, also dâkan-ta, d. i. gotisch têhun-d; Grundz., 100. 200—900. 70. sibun-têhund; 80. ahtau-têhund ; 90. niun-têhund, genitiv §. 239. niun-tehundi-s . Die zalen von 100—1000. §. 240. 100. Ind. urspr . warscheinlich stamm kan-ta neutr., acc. nom. sg. kan-ta-m, eine verkürzung von * dakan-dakan-ta, näm- lich dakan 10. mit dem die zehner bildenden subst. dakan-ta, das wir bereits zu kanta (altbaktr. -çata, griech. -ϰοντα , lat. -ginta), verkürzt fanden. (dakan-da)kan-ta bedeutet also *ze- henzig, * δεϰήϰοντα , *centaginta. Das n von kan-ta ist im la- teinischen, keltischen, litauischen und gotischen erhalten, außer- dem ist es geschwunden (grundform also ka-ta) . Altindisch çatá; altbaktr . çata; griech. ἑ-ϰατό , ἑ kann nur verflüchtigung von ἑν (unum) sein; lat . cento; altir . cét, d. i. * cento; altbulg . sŭto; lit . szìmta (msc.); got . hunda, nach den einern, außerdem taíhuntaíhund, d. i. dakan-dakan-ta-m und taíhuntêhund, d. i. dakan-dâkan-ta-m, hier ist jedoch schwer- lich die urform erhalten, die in allen übrigen sprachen geschwun- den wäre; warscheinlich ist es eine neubildung nach analogie der übrigen zehner. 200—900. Ursprünglich durch zwei worte; altin- disch durch zwei worte oder durch gewönliche zusammensetzung (z. b. dvê çatê oder dviçata ntr.); Altbaktrisch wol wie alt- indisch (z. b. dvê çatê 200); Griechisch . Es wird vom stamme ϰατο oder = ϰοτο , grundf. ka(n)ta, vgl. altind. çata, eine ab- leitung mittels ja gebildet, vor welcher der regel nach (§. 223, pg. 351) der stammaußlaut schwindet, also * -ϰατιο * -ϰοτιο , grundf. * -kat-ja; dorisch bleibt -ϰατιο unverändert, wärend außerdem * -ϰοτιο der regel nach (§. 148, 1, c), in -ϰοσιο über geht. So ward gebildet von einem vorauß zu setzenden * τριᾱ-ϰατᾱ oder -ϰοτᾱ , grundform triâ kantâ 300, ein dor. τρια-ϰατίο , att. τριᾱ-ϰόσιο und zwar sind dise formen als adjectiva und nur im pluralis gebräuchlich. Das Lateinische verfärt in änlicher weise wie das grie- chische, indem es den stamm cento als zweites glid der zu- sammensetzung adjectivisch im plural braucht, z. b. 200. du-cento, du auß duo verkürzt; 300. tre-cento; 500. quin-gento Grundzalen, 1000. §. 240. für * quinc-cento mit erweichung von c zu g nach n, wie bei 400, 700, 800, 900 (vgl. -ginta); 600. sex-cento; 900. non-gento, vom stamme der ordinalzal nono; 400. quadrin-gento; 700. septin-gento; 800. octin-gento zeigen eine analogie, die villeicht von septin-genti iren außgang genomen hat; septin, grundform saptan, auch octin entspricht der grundf. aktan, vgl. altindisch aśt́an, und so ist auch ein quadrin von dem auß quatuor ver- kürzten quadro (vgl. quadra-ginta) entstanden. Altirisch, altbulgarisch, litauisch und gotisch bil- den keine zusammen gesezten formen. Leztere sprache rükt jedoch die beiden worte an einander, z. b. 200. tva-hunda, dat. tvaim-hundam; 300. thrija-hunda; 500. fimf-hunda, dat. fimf- hundam; 900. niun-hunda . 1000. Ein wort, 1000 auß drückend, scheint in der in- dogermanischen ursprache gefelt zu haben. Die beiden arischen sprachen haben ein gemeinsames wort, nämlich altind . sahásra msc. ntr., altbaktr . hazaṅhra . Griechisch . χίλιο , Hom. in zusammensetz. χῑλο , boeot. χειλίο , lesb. χέλλιο , dor. χηλίο , was auf eine grundform * χελϳο , d. i. gharja, fürt; dunkler abstammung. Lateinisch . Stamm mīli, milli ntr. dunkel. Das altiri- sche bedient sich des lateinischen wortes. Die nördlichen europäischen sprachen stimmen in der be- zeichnung für 1000 zusammen, wenn die formen der einzelnen sprachen auch so verändert sind, daß sich die grundform nicht erschließen läßt; altbulg . tysąšta, tysęšta, stamm also tusantja; litauisch , stamm túkstanti, jezt túkstantja, nom. sg. túkstanti-s (masc.); gotisch , stamm thusundja, nom. sg. thusundi (femin., selten neutr.). Slawisch und gotisch stimmen genau zusammen. Es drängt sich die vermutung auf, daß in disem worte 10 × 100 enthalten sei; in dem anlautenden tu, lit. tuk, scheint ein corrumpiertes daka zu stecken, der außlaut santi, santja ist villeicht als verdrehung von kanti, kantja zu faßen, so daß ein * daka-kant-i, * daka-kant-ja als grundform vorauß zu setzen wäre. Daß hier arg entstelte formen vor ligen, scheint die unregelmäßige aber doch sichere entsprechung der litaui- Ordnungszalen, 1, 2. schen und slawischen form (lit. tukstanti neben slaw. * tusantja) §. 240. an die hand zu geben, und hierin finden wir eine berechtigung, in disem worte überhaupt ein unregelmäßig verändertes gebilde zu sehen, das sich den gewönlichen lautgesetzen entzogen hat. Stämme der ordnungszalen . Die ordnungszalen sind bis auf 2. superlative, teilweise je- §. 241. doch mit besonderheiten, die sie von andern superlativen unter- scheiden. Die formen der indogermanischen ursprache sind meist nicht erschließbar, da die verschidenen sprachen in der wal des suffixes oft nicht zusammen stimmen. Die zalen von 1—10. 1. urspr . wol pra-ma, stamm pra (ante); altind . pra-thamá, von pra (als praeposition ante) mit -thama, mit th für t (§. 123, 2); altbaktr . fra-tema, fra-thema, wie altind., darneben auch paourva, grundf. par-va, paoirja, grundf. par-ja (§. 27, 5, anm.) von der selben wurzel mit anderen suffixen, vgl. d. slawische; griech. πρῶ-το , dor. πρᾶ-το von προ mit suffix -ta (§. 234, pg. 392) und steigerung oder denung des stamvocals; lat . prî-mo, mit suffix -mo (§. 235), wol auß * pro-imo, so daß hier nach analogie anderer formen auf * -timo nicht -mo, sondern -imo an getreten ist; altir . prím ist möglicher weise dem lateini- schen entnommen; altbulgar . prŭvŭ-ĭ, mit dem zusatze ĭ = ja der bestimten adjectiva, scheint für * prŭ-mŭ zu stehen, wo- für namentl. lit . pìr-ma für * par-ma zeugt, so wie got . fru-ma-n, d. i. pra-ma-n, mit dem bekanten zusatze n der bestimten form der adjectiva. 2. indogerm. urspr . ? altind . dvi-tî́ja, d. i. * dvi-tja (§. 15, 2, b), also wol eine weiterbildung durch -ja von einem * dvi-ta; eben so altbaktr . bi-tja, mit bi = dvi (§. 136, 3); griech. δεύ-τερο , ein comparativ (§. 233), δευ scheint steigerung von * du auß dva zu sein; lat . secundo ist nicht von stamm dva gebildet, sondern von wurz. sec, seq (sequi), über das suff. vgl. §. 223, pg. 351; altir . tánise, mir dunkel, wol, wie im lateinischen, nicht vom stamm dva . Die nordischen sprachen haben sämtlich formen einer grundform an-tara, d. h. eines Ordnungszalen, 3, 4, 5, 6. §. 241. comparativs des demonstrativen pronominalstammes ana (s. §. 233 pg. 391), so altbulg . vŭ-torŭ-ĭ, vŭ = ą = an (§. 84, 2); lit . àn-tra; got . an-thara . 3. indogerm urspr . tri-tja, villeicht tar-tja oder tra-tja, -tja ist auch hier weiterbildung von -ta; altind . tr-tî́ja, d. i. * tar-tja (§. 15, 2, b) von einer, wie es scheint, älteren form des stammes für 3., nämlich tar oder tra; altbaktr . thri-tja; griech. τρί-το mit dem superlativsuffixe -ta, mit welchem im griechischen mit außname von 7. und 8. die sämtlichen übrigen ordinalia gebildet sind; lat . ter-tio, wie altind.; altir . tri-s, im suffixe mir nicht klar; altbulg . tre-tijŭ, eben so litauisch tré-cza, d. i. tre-tja; desgleichen gotisch thri-dja-n, mit dem selben suffixe -tja von stamm tri . 4. indogerm. urspr . wol katvar-ta; altind . ḱatur-thá (tha = ta), auch túr-ja, tur-îja, für * ḱatur-ja mit verlust des anlauts und dem sonst nicht für sich allein superlative bilden- den suffixe -ja, die verbindung dises suffixes mit suffix -ta fan- den wir bereits, auch hier haben wir die häufige erscheinung, daß jedes von zwei verbunden auf tretenden suffixen, wie hier t-ja, d. i. ta-ja, die function diser verbindung üben kann (vgl. pg. 391); altbaktr . tûirja = altind. turja ; griech . τέταρ-το für * τετϝαρ-το; lat . quar-to für * quatuor-to; altind . cethra-mad mit suffix ma-ta (s. pg. 395), das häufig bei ordnungszalen er- scheint; altbulg . čet-vrŭ-tŭ, d. i. katvar-ta, mit der slawischen umstellung von ar zu ra (§. 181, anm.); lit . ketvìr-ta, d. i. katvar-ta; got . nur erschloßen * fidur-tha . 5. indogerm. ursprache wol kankan-ta oder villeicht schon kank-ta; altind . panḱa-má, vêd. panḱa-tha, mit bekan- ten suffixen; altbaktrisch pukh-dho, wol für * pank-ta oder pak-ta; griech . πέμπ-το; lat . quin(c)-to; altir . cóice-d, auch mit suffix -ta; altbulg . pę-tŭ-ĭ, wol auß pank-ta; lit . pènk-ta; got . * fimf-ta (nicht belegt). 6. Überall mit suffix -ta, das also hier der ursprache sicher zu komt, für welche jedoch die form des ordinale nicht fest steht; altind . śaś-t́há; altbaktr . khs-tva, villeicht eine verdrehung für * khsvas-ta; griech . ἕϰ-το , wol für * ἑξ-το , vgl. Ordnungszalen, 7, 8, 9, 10, 11—19. latein . sex-to; altir . * seise-d (neuir. seisead) ist nicht klar, aber §. 241. mit dem selben suffixe; altbulg . šes-tŭ-ĭ; lit . szész-ta; gotisch saíhs-ta-n . 7. indog. ursprache sapta-ma, oder sapta-ta, oder etwa saptan-ta?; altind . sapta-má; altbaktr . hapta-tha; griech . ἕβδο-μο für * ἑπτο-μο , mit unregelmäßiger erweichung der stum- men πτ zu den tönenden βδ; lat . septi-mo; altir . * secht-mad (neuir. seacht-ṁad), das wol sapta-mata (§. 235, pg. 395) in der grundf. zu lauten hätte; altbulg . sed-mŭ-ĭ für * sept-mŭ; lit . septìn-ta, vgl. die cardinalzal, alt sék-ma, eine seltsame verdrehung von * sept ma; got . * sibun-da (erschloßen). 8. indogerm. urspr . villeicht akta-ma; altind . aśt́a-má; altbaktr . aste-ma; griech . ὄγδο-ϝο, mit derselben erweichung wie bei ἕβδο-μο , für * ὀϰτο-ϝο und latein . octa-vo zeigen ein suffix -va, vergl. oben 1. altbaktr. paour-va und slaw. prŭ-vŭ, grundf. par-va . Entweder ist in disen beispilen va auß ma entstanden durch ungewönlichen consonantenwechsel, oder suff. va ist ursprünglich und fungiert hier superlativisch. Das sla- wische prŭ-vŭ wäre dann vom litauischeu pìr-ma freilich zu trennen; altir . * ocht-mad (neuir. ocht-ṁad · ) vgl. 7; altbulg . os-mŭ-i, d. i. ok-ma, für * okt-ma ; lit . asztùn-ta, vgl. die cardi- nalzal, alt ász-ma für * aszt-ma; got . ahtu-da-n . 9. indog. urspr ., zweifelhaft ob mit suffix -ma ( nava-ma) oder mit -ta (navan-ta); altind . nava-má; altbaktr . nâu-ma; griech . ἔνα-το , ἔννα-το wol auß * ἐνεϝα-το verkürzt; latein . nô-no auß * nov-no, * novi-no, wie es scheint durch assimilation an den anlaut für * novi-mo; altir . * nói-mad, * nói-med (neuir. nao-ṁad), grundform novi-mata; altbulg . devę-tŭ-ĭ; lit . devìn-ta; gotisch niun-da-n . 10. indogerm. ursprache , zweifeihaft, wie bei 9, ob daka-ma oder dakan-ta; altind . daça-má; altbaktr . daçe-ma; griech . δέϰα-το; latein . deci-mo; altir . * dech-mad (neuir. deachṁad · ) d. i. daka-mata; altbulg . desę-tŭ-ĭ; lit . dcszìm-ta; gotisch taíhun-da-n . 11—19. Urspr . durch zwei worte. Altind . Wie in an- dern zusammensetzungen, so gilt auch hier der außlaut a des Ordnungszalen, 20—90. §. 241. zweiten bestandteiles daçan, der sein n verliert, zugleich als adjectivbildendes suffix, so z. b. 11. êkâ-daçá von ếkâ-daçan, 12. dvâ-daçá u. s. f. Hier sehen wir also auch suffix a in der function superlative zu bilden. Eben so altbaktrisch , z. b. 11. aêva-daça, 12. dva-daça , 13. thrî-daça; griech . überall -δέϰα-το , also 11. ἑν-δέϰα-το , 19. ἐννεα-ϰαι-δέϰα-το; latein . 11. un-deci-mo, 12. duo-deci-mo, die folgenden durch getrente worte; altirisch , getrente worte und überdiß aus dem neu- irischen erschloßen; altbulg ., nicht zusammen gesezt; lit ., überall mit suffix -ta, also z. b. 12. dvý-lik-ta u. s. f.; got . nur fimf-ta-taíhun-da belegt, also beide worte in der ordinal- form und lose verbunden. 20—90. Urspr . durch zwei worte. Altind . entweder mit suffix -tama, z. b. 20. viṁçati-tamá, 30. triṁçat-tamá, oder durch suffix -a, wie bei 11 — 19, mit verlust des auß lauten- den -t, -ti, z. b. 20. viṁçá, 30. triṁçá . Beide bildungsweisen finden auch im altbaktrischen statt, z. b. 20. vîça͂s-tema, von einem stamme * viçanti, ältere form für vîçaiti, grundform dvi-(da)kanti, der außlaut i fiel hinweg und auß * vi-çant-tama ward (nach §. 139, 2. 137) vî-ça͂s-tema, 30. thri-ça, wie altind. triṁ-çá; im griech . trat an -ϰοτι , -ϰοντα das suffix -το so, daß -ϰοτι und -ϰοντα zu -ϰοτ verkürzt wurden, daher * -ϰοτ-το und darauß regelrecht (§. 148, 2) -ϰοσ-το , also 20. εἰϰοσ-τό , 30. τριαϰος-τό u. s. f. Latein . Suffix -tumo, -timo tritt an das des außlauts verlustige * -cinti, * -cinta, oder vilmer an eine ältere form * -centi, -* centa; also -* cent-tumo und darauß nach der regel (§. 157, 1, b) -censumo, -cêsimo, mit erweichung des c zu g auch -gêsimo . Z. b. 20. alt vicensumo, vicinsumo, darauß vicêsimo, vigêsimo, grundf. wäre also etwa * dvi-(da)kanti- tama; 40. quadra-gensimo, quadra-gêsimo u. s. f. Altir . -ad, d. i. -a-ta, tritt an; das a ist wol außlaut des stammes, z. b. 30. * trichat-ad (neuir. triochadad 00B7; ) u. s. f.; Altbulg . und lit . haben getrente worte, z. b. 40. kéturios (cardinalzal) deszimtàs-is, also an deszimti trat suffix a, die bestimte form des adjectivs wird außschließlich gebraucht (formen, wie 40. keturiá-deszim-ta der grammatiken, fand ich nicht in der gesprochenen sprache); Ordnungszalen, 100—1000. Wortbildung. gotisch nicht belegt, ahd. mit dem superlativsuffixe -ôsta-n §. 241. der adjectiva (z. b. 40. fior-zugôsto) . 100—1000. 100. altind . çata-tamá; altbaktr . nicht bel.; griech . mit suffix -στο, warscheinlich nach der analogie von -ιστο (§. 234, pg. 393) auß -το gebildet, ἑϰατο-στό; latein . nach der analogie der zehner cent-êsimo, als wäre -êsimo das suff. (auß * cent-têsimo wäre * censêsimo geworden, §. 157, 1, b); altir . * céta-d (neuir. ceadad · ), d. i. * kanta-ta; altbulg . mit suffix a in bestimter form sŭtŭ-ĭ, grundf. kata-ja, eben so li- tauisch szìmta in bestimter form (nom. sg. msc. szimtàs-is); gotisch nicht belegt. 200—900. altind . mit çata-tama; altbaktr . nicht belegt; griech . mit -στο (s. 100), z. b. 200. διαϰοσιο-στό; latein . mit -centêsimo, z. b. du-centesimo, octin-gentesimo u. s. f. 1000. altind . sahasra-tamá; altb . nicht belegt; griech . mit -στο , χιλιο-στό; latein . mit -êsimo, millêsimo; altir . mit -ta, * míle-d (neuir. mílead · ); altbulg . mittels des adjectivsuf- fixes -nŭ, grundf. -na, also tysąštĭ-nŭ; litauisch nach den grammatiken mit suffix -inja, vor welchem der außlaut von túkstanti ab fält, tukst-inja (nom. sg. msc. tukstìni-s) oder mit suffix a in gleicher weise, túksta (nom. sg. msc. túksta-s), beim volke durch die bestimte form, nom. sg., tukstantýs-is; gotisch nicht belegt. B. Worte. Wortbildung . Die stämme sind im indogermanischen an sich noch keine §. 242. worte, keine sazteile. Im indogermanischen ist jedes wirkliche wort, jedes element des satzes, entweder verbum oder nomen (die echten interjectionen sind keine worte, sondern lautge- Wortbildung. §. 242. bärden; adverbia, partikeln, praepositionen u. s. f. sind ur- sprünglich casus oder verbalformen). Die stämme sind an sich noch keines von beiden, weder nomen noch verbum; sie wer- den erst zu dem einen oder andern bestimt durch casussuffix und personalendung. Stamm bhar-a z. b., von wurzel bhar, ist weder verbum noch nomen; nom. sg. msc. bhara-s, acc. sg. bhara-m, instr. pluralis bhara-bhis u. s. f., ist nomen und hat als solches die function eines nomen agentis; 2. sg. praes. bhara-si, 3. sg. bhara-ti, 3. plur. bhara-nti, ist verbum, fers, fert, ferunt. Casussuffixe und personalendungen sind also im indogermanischen die eigentlichen wortbildungsele- mente , im gegensatze zu den stambildungselementen. Die wortbildungselemente sind fast sämtlich deutlich und klar erkenbar als pronominale elemente, die in einer früheren lebens epoche des indogermanischen noch selbständige wurzeln waren; z. b. bhara-s, nom. sg. masc., latein. * -feru-s, darauß -fer, ist zusammen geschmolzen auß bhar a sa; bhar ist die wurzel mit der function ferre; a ist ein determinierendes pronominales element, hier den täter bezeichnend; sa ist ein demonstrativ, das belebte genus im nominativ an deutend; bharati (fert) zer- legt sich in bhar-a und ti, älter wol ta, pronom. der dritten person, vgl. wurzel ta, z. b. in ta-m, griech. τό-ν , lat. (is)-tu-m u. s. f. In bhar-â-mi, mit gesteigertem a des stammes, ist mi für ma pronomen der ersten person sing. u. s. f. Da verbum und nomen sich so zu einander verhalten, daß sie als nähere bestimmung früher unbestimter sprachelemente zu betrachten sind, so kann eins one das andre nicht vor kom- men. Entweder scheidet eine sprache nomina und verba in der form, oder sie hat keines von beiden. Man kann daher auch nicht von einer priorität des einen oder des andern sprechen; nomen und verbum sind beide zugleich entstanden. Es ist da- her völlig gleichgiltig, ob wir in der wortbildunglere die decli- nation (die lere von den nominalformen, d. h. den casusendun- gen) oder die conjugation (die lere von den verbalformen, d. h. strenge genommen, den personalendungen, da tempusstämme und modusstämme noch nicht das characteristische des verbum Declination. enthalten und also eigentlich zur stambildungslere zu ziehen §. 242. wären) voran stellen; der usus hat sich für die voranstellung der declination entschiden und wir sehen keinen grund von dem selben ab zu gehen. 1. Nomina (Declination). Von den endungen der nomina im algemeinen . §. 243. Einfacher organisierte sprachen, welche mit dem indoger- manischen die morphologische eigenschaft gemein haben, daß sie die beziehungselemente ans ende der bedeutungselemente setzen (sprachen der formen W + w oder Ws), drücken die be- ziehungen, deren das nomen fähig ist, nämlich numerus und casus, durch nach gesezte mer- oder minder eng mit dem no- men verwachsende ursprünglich selbständige elemente auß; im chinesischen bildet z. b. ein nach geseztes selbständiges wort, či oder ti, den genitiv; magyar. z. b. hal piscis., -nek oder -nak (als selbständiges wort z. b. in nek-em mihi) ist zeichen des dativs, also ist hal-nak dativ pisci; -nál bedeutet apud (z. b. nál-am apud me) also hal-nál apud piscem; k ist zeichen des plurals, demnach hal-ak pisces; hal-ak-nak piscibus, dat. plur., hal-ak-nál apud pisces u. s. f. In der declination des indoger- manischen wird auf die selbe weise verfaren, nur verschmolzen hier, in folge der entwickelteren einheit des wortes, die zuerst noch selbständigen dann mit dem stamme zu einem worte zu- sammen tretenden elemente enger unter sich und mit dem stamme. Das eigentümliche der flexion, die veränderung der wurzel selbst zum außdrucke der beziehung, wird zum zweck der casusbildung und numerusbildung nicht verwant; die stei- gerung einiger stammaußlaute vor gewissen casusendungen ist vereinzelt und nichts dem casus wesentliches, so wenig als die verkürzung der stammaußlaute (z. b. got. sunau-s gen. sing. von stamm sunu, ἄστεϝ-ος gen. sing. von ἄστυ hat steigerung; πατρ-ός , der selbe casus von stamm πατέρ, hat verkürzung des stammes). Auch im indogermanischen tritt dem stamme des nomen Schleicher , vgl. gramm. d. indog. spr. 27 Declination. Zal, casus. §. 243. zweierlei an, 1. das casuselement (ursprünglich postposition) und 2. im plural außer dem selben noch das pluralzeichen (der dual ist eine abart des pluralis). Die wißenschaftliche darstellung der indogermanischen de- clination hat die aufgabe, die im vor ligenden stande der sprache enge verwachsenen elemente wider auf zu lösen; mit anderen worten, sie muß die älteren und ältesten formen wider her stellen, auß denen die späteren erwachsen sind. Nur so kön- nen die casusformen klar gefaßt werden. So ist z. b. der instr. plur. varkais entstanden auß varkabhis, und diß varka-bhi-s wol auß älterem vark-a-bhi-sa ; vark ist die wurzel, vark-a der nominalstamm (lupus), bhi das casussuffix, sa das plural- zeichen. Ursprünglichst reichte vark allein für alle beziehun- gen auß; sodann traten an dise wurzel vark als nähere be- stimmungen die anderen wurzeln an, die endlich mit der sel- ben und unter sich enge verwuchsen. Die zal ist im indogermanischen dreifach, der dual ist je- doch eine secundäre abart des plurals, die auch leicht in den sprachen wider schwindet. Andere sprachen unterscheiden teils die zal gar nicht, teils bezeichnen sie nur singular und plural; indes kommen auch merfache zalunterschide vor. In der anzal der lautlich bezeichneten casusverhältnisse schwanken die bekanten sprachen ungemein; wärend vile spra- chen das casusverhältnis gar nicht bezeichnen, drücken andere ser zalreiche verhältnisse durch eine der casusbildung des in- dogermanischen analoge weise auß (das finnische kent z. b. vierzehn casus; rechnet man die magyarischen postpositionen hierher, so ergeben sich für dise sprache noch vil zalreichere casusbildungen). Auch hier zeigt das indogermanische maß- volle beschränkung, gleich weit von mangel wie von überfluß entfernt. Das indogermanische kent ursprünglich siben casus, d. h. siben am nominalstamme durch an gehängte elemente auß gedrükte beziehungen, nämlich nominativ, accusativ, lo- cativ, dativ, ablativ, genitiv, instrumentalis . Außerdem ist das nomen im indogermanischen der form der interjection fähig, d. h. der bloße nominalstamm (der also Declination. Stammerweiterungen. kein wort ist) wird an gewant um gefül oder wollen in be- §. 243. zug auf die bedeutung des nominalstammes unmittelbar auß zu drücken. Der vocativus ist demnach kein casus, ja nicht einmal ein wort im strengen sinne; er ist kein sazelement, sondern eine interjection. Die siben casus und der vocativ werden in den ältesten vertretern unseres sprachstammes nur im singular unterschiden. Locativ und dativ, ablat. und genit. des singulars sind nahe verwant. Im plural dienen teilweise casuselemente, die von den im singular gebrauchten verschiden sind. Hier felt der vocativ, welcher durch den nominativ ersezt wird; ferner fallen dativ und ablativ zusammen, beiden steht der instrumentalis ser nahe. Der dualis unterscheidet nur drei casusformen, 1. nomin. acc.; 2. dat., abl., instr.; 3. gen., loc. Ser frühe begann in den sprachen der verlust von casus- formen, es verschmolzen ursprünglich verschidene casus zu einer form. So ist z. b. im griechischen der ablativ im genitiv auf gegangen; der instrumentalis ist in der ältesten sprache bereits im verschwinden begriffen; dativ und locativ fält zusammen. Änliches findet in anderen sprachen unseres stammes statt. Nicht selten finden sich zwischen stammaußlaut und ge- wissen casussuffixen elemente eigentümlicher art, welche beim nomen substantivum dadurch sich als unursprünglich zu erken- nen geben, daß sie in den verschidenen sprachen verschiden sind und teilweise erst in späteren sprachepochen auf treten. Im altindischen kann z. b. der genitiv pluralis des stammes mâtár (mater) in der ältesten sprache noch mâtr-ấm gebildet wer- den, vgl. μητέρ-ων; hier ist nur der stamm des nomens ver- kürzt, die im griechischen erhaltene grundform ist mâtar-âm, außer nominalstamm und casussufflx aber noch kein anderes element vorhanden, wärend diser casus im sanskrit mâtr̂́-ń-âm lautet (diß n ist eins der häufigsten der in rede stehenden un- ursprünglichen elemente). Der indogermanischen urspraehe sind dise erweiterungen des nominalstammes sämtlich ab zu sprechen. 27* Genusbezeichnung. §. 243. Anders verhält es sich bei den pronominibus. Hier tritt eine erweiterung des pronominalstammes vor gewissen casusele- menten in den verschidenen sprachen unseres stammes in so überein stimmender weise auf, daß sie auß der ursprache stam- men muß. Diß und einzelne mer oder minder ab weichende casussuffixe (d. h. es haben sich beim pronomen casuselemente erhalten, die außerdem nicht mer in anwendung sind) machen eine gesonderte betrachtung der declination der pronominal- stämme notwendig. Durch besondere unregelmäßigkeiten (stamwechsel) unter- scheiden sich die stämme der persönlichen ungeschlechtigen pro- nomina. Wir scheiden also nominale und pronominale declination und declination des persönlichen, unge- schlechtigen pronomens . Die casuselemente sind natürlich ursprünglich überall die selben, da die beziehung des casus überall die selbe ist. Es gibt nur eine einzige declination, die unterschide der declina- tionsweise, die wir in der vor ligenden sprache bemerken, sind gröstenteils erst später ein getreten, es sind die wirkungen der bei verschidenen nominalstämmen verschidenen stammauß- laute; beim pronomen tritt, wie gesagt, wechsel im stamme selbst ein. §. 244. Von der genusbezeichnung . Vom wesen des genus Vgl. Aug. Schleicher , die genusbezeichnung im indogermani- schen, Beitr. III, pg. 92; ferner Pott , Geschlecht (grammatisches) in Ersch und Grubers encyclopädie, erste section LXII, pg. 393—460, wo man die frühere litteratur an gefürt findet. Eine besonders wichtige erscheinung auf indogermanischem sprachgebiete behandelt Jacob Grimm , von ver- tretung männlicher durch weibliche namensformen, abh. der k. akad. der wiß. zu Berlin, phil.-hist. classe 1858, pg. 33—88; auch in besonderem abdrucke erschinen. und vom verhältnis des genus zu der bedeutung der worte zu handeln, ligt der functionslere ob. Hier geht uns nur die lautliche bezeichnung des genus am nomen an. Das indogermanische kent bekantlich einen dreifachen ge- Genusbezeichnung. nusunterschid, wärend vile sprachen das genus am nomen gar §. 244. nicht unterscheiden, andere (z. b. die den südafrikanischen oder congo-caffrischen sprachstamm bildenden sprachen, auch Bantu- sprachen genant) zalreichere unserem genus entsprechende un- terschide kennen. Ein besonderes lautliches element zur bezeichnung des ge- nus hat das indogermanische nicht, und es ist deutlich war zu nemen, daß in einer älteren sprachepoche der indogermanischen ursprache das genus one bezeichnung war und erst im laufe der zeit durch secundäre hilfsmittel die genera am nomen ge- sondert wurden. 1. Das genus ist durch gar nichts lautlich bezeichnet in fast allen casus der consonantischen stämme und der stämme auf diphthonge und ferner der stämme auf i und u . Bei den stämmen auf a tritt im femininum in fast allen casus die steigerung dises a zu â ein (sie tritt nicht ein im instr. sin- gular I, wie altindisch und altbaktrisch nava-j-â, slaw. novo-ją beweist; hier ist nava der selbe stamm wie im masc. und neutr. und im vêda ist dise form des instr. sing. auch noch nicht auf das femininum beschränkt), welche im masculinum und neutrum nur in wenigen casus (im ablat. sing. masc. neutr. fem. navâ-t, nom. plur. msc. fem. navâ-sas ) statt findet, so daß sich hier die meisten casus im femininum von denen des masculinum und neutrum ab setzen. Indessen beweist schon der umstand, daß die steigerung des stammaußlautes a dem msc. und neutr. keineswegs völlig fremd ist, daß sie nichts dem femininum außschließlich zu kommendes ist und daß man eigentlich von weibl. stämmen auf â nicht reden dürfe. Ferner werden in ei- nigen sprachen die formen der a -stämme mit gesteigertem stamm- außlaute auch als masculina gebraucht, z. b. latein. ad-vena, terri-gena, col-lega; griech. πολίτη-ς , ϰριτή-ς , παιδο-τρίβη-ς; slaw. vladyka (dominus); altlitauisch gera-dėja (beneficus) u. s. f.; a -stämme mit nicht gesteigertem stammaußlaute gelten auch als feminina, z. b. griech. ὁδό-ς , grundform sada-s; ἵππο-ς , grundform akva-s u. s. f., so daß auch diser unterschid durch- auß kein durch greifender ist und seine ursprüngliche verwen- Genusbezeichnung. §. 244. dung zur genusbezeichnung ser zweifelhaft erscheint. Der kürze wegen bezeichnen wir jedoch diejenigen a -stämme, welche ir a in fast allen casus zu â steigern, als weibliche stämme auf â . 2. Das genus wird dadurch bezeichnet, daß sich gewisse casussuffixa in einem bestimten genus fest sezten, oder da- durch, daß ein casus in einem gewissen genus gar nicht ge- braucht, sondern durch einen anderen ersezt wird. Auf dise art unterschid sich schon in der indogermanischen ursprache das genus neutrum vom masculinum und femininum im nom. sing. und pluralis, wärend im genitiv singular. der a -stämme mascul. und neutr., wie meist bei disen stämmen, dem femininum ge- genüber stehen. So hat das neutrum im accus. nomin. pluralis das den belebten generibus fremde suffix urspr. â (z. b. msc. fem. bharant-as, neutr. bharant-â, stamm bharant ferens); in der pronominalen declination hat der acc. nom. sing. neutr. das suffix t, wärend das masculinum und femininum s haben (z. b. neutr. ki-t, latein. qui-d; masc. femin. ki-s, latein. qui-s); der genitiv singularis des masc. und neutr. der a -stämme hat die casusendung -sja, das femininum aber das gewönliche auf s auß lautende genitivsuffix; anstatt des nominativs sing. braucht das neutrum den accusativ oder den nakten stamm (acc. nom. sing. neutr. z. b. nava-m, latein. novo-m; nom. sing. masc. nava-s, lat. novo-s, fem. navâ(s), lat. nova; accus. nomin. sing. neutr. madhu, μέθυ, nom. sing. msc. fem. sunu-s u. s. f.; dem Römer gilt jedoch ein felic-s, feren(t)-s, viru-s, volgu-s auch als neutrum, trotz des -s des nominativs). Später, nach der sprachtrennung, erhielt diß mittel der ge- nusunterscheidung erweiterte anwendung, so z. b. im altindi- schen, wo das ablativsuffix nur bei msc. u. neutr. der a -stämme gebraucht wird, wärend es im femininum diser stämme nicht an gewant wird; das genitivsuffix -as wird hier für manche femi- nina zu -âs gesteigert, wie das dativische ê, urspr. ai, im fem. zu âi u. dergl. mer. 3. Der indogermanischen ursprache noch fremd und erst in einzelnen auß ir hervor gegangenen sprachen zimlich spät entwickelt ist die verwendung der vor einzelnen casus erschei- Genusbezeichnung. nenden unursprünglichen stammerweiterungen zum zwecke der §. 244. genusbezeichnung, wie z. b. im altind. gen. sg. der i- und u- stämme masc. sunố-s, älter sunv-ás, fem. hánô-s oder hánv-âs, neutr. aber mádhu-n as mit der stammerweiterung n; instrum. sing. im sanskrit msc. áçvêna (eben so neutr.) auß * áçva-in-â, mit stammerweiterung durch in, fem. áçva-j-â, mit stammerwei- terung durch j . Meist zeigt das älteste indisch hier noch die älteren, das genus noch nicht unterscheidenden formen (wie z. b. vêd. instr. sg. msc. fem. * áçvâ, aber auch * áçvajâ u. a.). 4. Ganz jung ist ferner die verschidene lautliche verän- derung ursprünglich identischer formen zum zwecke der genus- unterscheidung, wie z. b. im altindischen auf dise art masc. u femin. im acc. pluralis der vocalischen stämme gesondert wird, z. b. pátî-n für * pati-ms, aber bhû́tî-s ebenfals für * bhûti-ms; altlat. ablat. sing. msc. neutr. novô-d, fem. novâ-d, grundform beider ist navâ-t; gotisch. gen. plur. msc. neutr. -ê, im fem. bei mereren stämmen -ô, beides, -ê und -ô, steht für ursprüngliches -âm u. s. f. 5. Daß gewisse stämme schon in der älteren zeit der sprache dem einen oder dem anderen genus fast außschließlich an gehören (z. b. die abstracta auf -ti dem femininum) hängt mit der function der selben zusammen und gehört also gar nicht hierher. In späteren perioden des sprachlebens sezten sich aber gewisse stamformen für einzelne genera, besonders für das femininum, immer mer fest und bildeten so eine neue art der genusbezeichnung durch den nominalstamm selbst. So vor al- lem stämme auf ja (jâ), z. b. altind. dêvî́ (dea), d. i. * dêvjâ, stamm dêvja, wärend fürs masc. kein * dêvja-s gebräuchlich ist, sondern nur das ältere dêvá-s (deus); dâtrî (*datrix), d. i. * dâtrjâ , stamm dâtrja auß * dâtarja für älteres dâ-tar, das allen drei geschlechtern gemcinsam war, griech. δότειρα , d. i. * δοτερϳα , zu welchem ein * δοτειρο-ς , grundform * datarja-s felt, da hier die älteren stamformen δο-τήρ , altind. u. urspr. dâ-tar allein im gebrauche bliben; altindisch svâdvî́, d. i. * svâdv-jâ, griechisch ἡδεῖα , d. i. svâdav-jâ, neben den älteren formen svâdú-s, ἡδύ-ς , die auch fürs femininum galten; latein. stamm Nominalstämme. §. 244. vic-tr-îc nur als femin. neben vic-tor msc.; griech. αὐλητρίδ (nom. sg. αὐλητρίς) als femininum neben αὐλητήρ und and. dergl. §. 245. Von den nominalstämmen. Der außlaut der nominalstämme ist für die declination von entscheidender bedeutung; er ist das wechselnde element, die casusendung dagegen ist überall die selbe. Man kann daher nicht von verschidenen declinationen, sondern nur von verschi- denen stämmen reden. Wir haben dise also hier nach iren auß- lauten an zu ordnen, da dise mit den casusendungen in berü- rung treten und je nach irer beschaffenheit in verschidener weise von den selben afficiert werden. Die stammaußlaute sind zunächst entweder consonantisch oder vocalisch. Erstere schwinden leicht in den sprachen, in- dem sie in die analogie der vocalischen über gehen. Die con- sonantischen stämme erleiden in mereren sprachen kürzung oder denung irer auß lautenden silbe vor gewissen casussuffixen. So zerfallen sie in unwandelbare und wandelbare. Den consonan- ten am nächsten stehen die vocale u und i, die ja leicht in v und j über gehen. Den consonantischen stämmen reihen sich daher die diphthongischen (z. b. auf âu oder âv) und die u- und i -stämme (mit kurzem und gedentem vocale) an. Die a- stämme (die häufigsten stämme unserer sprache) sind dadurch auß gezeichnet, daß a niemals in einen consonanten auß wei- chen kann, sie stehen daher allen andern durch besondere ei- gentümlichkeiten gegenüber. Folgende stämme mögen uns als vertreter der hauptsäch- lichsten stamformen, als paradigmen dienen; in den meisten casus werden wir wol nicht aller diser stämme bedürfen, da ganze reihen der selben sich vor mereren casuselementen vol- kommen übereinstimmend verhalten. I. Consonantische stämme . 1. Unwandelbare . Es lautet hier der endconsonant der wurzel selbst auß, z. b. urspr. vâk, altind. vâḱ , altbaktr. vâḱ (sermo), griech. ὀπ , lat. vôc (schlägt, wie alle consonantischen Nominalstämme. in die i -form über) fem., altir. ríg (rex) masc. (vgl. Stokes §. 245. in Beitr. I, pg. 458), lit. msc. szun (canis); in einigen der lezt- genanten sprachen findet hier wie bei anderen consonantischen stämmen übergang in die analogie der vocalischen stämme statt. In den übrigen sprachen felen dergleichen nominalstämme. 2. Stämme auf - as , deren stambildungssuffix vor den casuselementen nur durch phonetische einflüße veränderung er- leidet; z. b. urspr. neutr. manas, msc. fem. dus-manas (δυς-μενές); altind. neutr. mánas, msc. fem. dúr-manas; altbaktr. ntr. manas, masc. fem. duś-manas; griech. μένος , msc. fem. δυς-μενές; lat. ntr. genus, msc. cinis, fem. arbos, adj. vetus, vetes; altir. sind dise stämme verloren, indem sie ganz in die analogie der vocali- schen über getreten sind ( Stokes , Irisch glosses 812 pg. 98); slaw. nebes (coelum) schlägt in die i -form über, neutrum; lit. debes (nubes; nur im gen. plur. consonantisch), mėnes (nur im nom. sg. und im gen. plur. consonantisch) msc. (luna), einziger, fast ganz vocalisch gewordener rest; im gotischen felen dise stämme (sie sind vocalisch geworden; auch im althochdeutschen sind nur im plural reste erhalten, die ebenfals in die voca- lische declination über gegangen sind). 3. n - stämme . Dise sind schon stärkeren veränderungen unterworfen; z. b. msc. urspr. taksan, villeicht richtiger taktan (faber); altind. tákśan; altbaktr. açman (coelum); griech. ποιμέν τέϰτον , μέλαν; latein. sermon, homen; altir. menman (mens); slaw. kamen (lapis) schlägt in die i -form über; lit. akmen (la- pis) schlägt in i- und ja -form über; got. hanan (gallus), fem. tuggôn (lingua), managein, d. i. * managjan (multitudo; §. 113, 4. 111, 2). Neutr. urspr. gnâman; altind. nấman; altb. nâman; griech. felt bei substantiven und ist nur in adjectiven wie τάλαν , τέρεν , πέπον erhalten; lat. nomen; altir. ntr. anman (nomen), femin. dítin (teges), talmanan (terra); slaw. imen (wie nebes; im sla- wischen gehen eben so die neutra auf -ęt, z. b. osĭlęt asellus); lit. felt, da es überhaupt beim nomen kein neutrum mer hat; got. naman . 4. Stämme auf -ant, -ans , participien des activs, com- Nominalstämme. §. 245. parative; dise sind starker veränderung unterworfen und kön- nen sogar das n auß werfen, bei einigen wechselt t mit s, in- dem lezteres vor vocalen, ersteres vor consonanten steht. Hier- her gehören die participien activi praes. und futuri, z. b. masc. urspr. bharant, altind. bhárant, altbaktr. barant, griech. φέροντ , latein. ferent, altirisch carat d. i. carant (§. 173, 1; amicus, wörtlich amans), slaw. pekąt (coquens), chvalę (laudans; dise stämme gehen in allen casus nach der ja- oder i -form außer im nom. sg. msc. neutr. s. §. 215, pg. 314), lit. áugant (cres- cens), mylint (amans), partic. fut. áugsent, wie im slaw. fast durchauß ja -form (vgl. §. 215 pg. 315); got. fijand (inimicus), vilfach ins vocalische um schlagend. Ferner das partic. prae- teriti activi, z. b. urspr. vivid-vant, altind. vidvánt und vidváns, comparative wie jávîjaṁs (junior) u. s. f. (s. §. 216. 232), altbaktr. vidvans (vîdhvans), griech. ϝειδϝότ , slaw. davŭs grundf. davans (part. praec. activi zu wurzel da dare, nur im nom. sg. consonantisch, sonst ja- oder i -form s. pg. 319), eben so gehen die comparative (vgl. §. 232, pg. 385) z. b. boljŭs, grundf. baljans (maior); lit. áugęs, áugus, grundf. áugans (nur im nom. sg. msc., außerdem ja -form s. §. 215, pg. 315). Vor den casus die mit vocalen an lauten tritt bei disen stämmen die stärkste kürzung ein; in anderen casus zeigt sich verstärkung des stammes, so daß hier drei stamformen zu schei- den sind (von Bopp starke, schwache und schwächste casus genant). Ursprünglich sind dise unterschide nicht, im arischen haben sie sich am stärksten und regelmäßigsten entwickelt (vgl. pg. 312. 318). 5. r - stämme , z. b. urspr. dâtar, bhrâtar msc., mâtar fem.; altind. dâtár, bhrấtar, mâtár; altbaktr. dâtar, brâtar, dughdhar (filia); griech. δοτήρ , πατέρ , μητέρ; lat. dator, pater, mater; altir. athar (pater), bráthar, máthar; slaw. nur fem. mater, dŭšter (für * dŭgter ), sie schlagen fast in allen casus in die i -form über; lit. moter, dugter, seser (soror), wie im slawischen; got. brôthar, femin. daúhtar . Nominalstämme. II. Vocalische stämme . §. 245. 6. Diphthongische stämme , z. b. urspr. nâu; altind. nâu (navis); altbaktr. gâo (nicht regelmäßig; terra, vacca, taurus); griech. ναῦ; außerdem felen derartige stämme. 7. Stämme auf langes û, î . Sie sind unursprünglich, wie die vocaldenung auf welcher sie beruhen, z. b. urspr. bhru; altindisch bhrû; altbaktrisch hat fast nur mersilbige auf î, d. i. ursprünglich jâ; griech . ὀφρύ; lat. sū, vor vocc. sŭ (wie die consonantischen in die i -form über schlagend); slaw. svekry (socrus) schlägt meist in die i- und a -form über. Außerdem felen dergl. stämme. 8. u - stämme , z. b. urspr. msc. und fem. sunu; altind. sûnú (filius), fem. hánu (maxilla); altbaktr. msc. paçu, (pecus), fem. tanu (corpus); griech. masc. νέϰυ (corpus mortunu), fem. γένυ (maxilla, mentum) unterscheidet sich nicht vom mascul., adject. γλυϰύ (dulcis); lat. fructu; altir. bithu (mundus); lit. msc. sunù; slaw. msc. synŭ (im litauischen schlagen die ja -stämme vilfach in dise form um; im slawischen mischt sich dagegen die de- clination der u -stämme mit der der a -stämme msc. neutr.); got. sunu, das fem., z. b. handu, unterscheidet sich nicht vom msc. Neutr. urspr. madhu, altind. mádhu , altbaktr. madhu (mel, mulsum), griech. μέθυ , latein. pecu, altir. fidu (arbor), got. faíhu (pecunia). 9. i - stämme , z. b. urspr. avi msc. fem. (ovis); altind. fem. u. masc. ávi (ovis), fem. bhû́ti (existentia); altbaktr. âfrîti (benedic- tio); griech. φύσι; latein. avi, pelvi; altir. dúli (mundus, res, creatura); altbulg. kostĭ (os); litauisch akì (oculus); got. mahti (potentia). Masc. urspr. pati, altind. páti, altbaktr. paiti (dominus), griech. πόσι , latein. hosti, altir. fáthi (= váti vates, im ältesten irisch unterscheidet sich die declination der mänl. und weibl. i -stämme nicht von einander; Stokes ir. glosses 42, pg. 42), slaw. pątĭ (via), lit. gentì (affinis) schlägt in die ja -form über (manche diser stämme waren ursprünglich consonantisch, was sich besonders im gen. plur. zeigt, z. b. nom. sg. żąsìs anser, Nominalstämme. §. 245. aber gen. plur. żąsú, nicht * żąsiu, grundf. also gans-âm, nicht * gansj-âm; so verhält es sich mit debesìs nubes, dantì-s dens, dë́veris δαήρ levir, lezteres ist auch im gen. sg. consonan- tisch); got. gasti (hospes). Neutr. altindisch vấri (aqua), lateinisch mari, altir. fissi (scientia). 10. a - stämme z. b. masc. urspr. akva, altind. áçva, alt- baktrisch açpa, griech. ἵππο , latein. equo, altir. balla (mem- brum), fira (vir); slaw. vlŭkŭ (lupus), mischt sich mit den u- stämmen; lit. vìlka, got. vulfa . Neutr. urspr. juga, altind. jugá, altbaktr. dâta (creatum, datum), griech. ζυγό , latein. jugo, altir. for-cetala (dogma; für * cen-tala, wurzel can dicere, docere), slaw. dělo (opus, schlägt im dat. sg. in die u -form über), lit. felt, got. juka (jugum). Femin. urspr. akvâ, altind. áçvâ, altbaktr. dâtâ (data, creata), griech. ζευϰτή , χώρᾱ , latein. equa, altir. ranna (pars), slaw. rąka, lit. rankà (manus), got. giba (donum). Die ja -stämme haben in manchen sprachen in folge von lautgesetzen einige secundäre eigentümlichkeiten, so im altin- dischen die feminina auf -jâ, welche diß in î zusammen ziehen (§. 15, c), z. b. bharantî (ferens); im altbaktr. gilt das selbe gesetz, z. b. bavain-tî (οὖσα) für * bhavant-jâ, andere feminina auf jâ verändern diß zu jê, ê, so die stämme kanjâ (puella), tûirjâ (fem. zu tûirja quartus; propinqua quarti gradus) u. a.; im altitalischen, wofür die beispile bei den einzelnen casus ge- geben werden; im altirischen, z. b. masc. célja (socius), rannaire (gloss. ‘partista’) und fremdworte, wie notire (notarius), tablaire (tabellarius) u. a., neutr. tréde (trinitas), femin. caliâ (nomin. caile puella), hierher gehören vile abstracta wie lánjâ (nomi- nativ láne plenitudo), sóirjâ (nom. sóire salus) etc.; im slaw. z. b. konjŭ (konĭ equus), kraj, d. i. * krajŭ (margo), neutrum polje (campus), femin. duša = * duchja (anima); im lit. finden sich teils nicht zusammen gezogene ja -stämme, die sich von den a -stämmen nicht unterscheiden (wie kélias via, duszià anima), teils zusammen gezogene, wie stamm dàlgja masc. (nomin. sg. dàlgis falx), femin. żoljấ (nomin. sg. zolė́ herba); im gotischen Nominativus sing. Indog. urspr. masc. harja (exercitus), haírdja (pastor), neutr. kunja (genus), §. 245. femin. bandja (vinculum). Nominativ singularis . Masculina und feminina setzen §. 246. das casuszeichen s an den stammaußlaut; die neutra ersetzen den nominativ durch den accusativ. Das s des nominativs ist one zweifel rest der pronominal- wurzel sa (demonstrativ, nom. sg. masc. altind. und gotisch sa, griech. ὁ ; femin. altind. sâ , got. sô, griech. ἡ) . Beweis für die richtigkeit diser anname lifert die pronominale declination, welche den nom. acc. neutr. durch t bezeichnet. Die pronomi- nalwurzel sa wird nämlich im vor ligenden stande des indo- germanischen nur für den nomin. sing. masc. femin. gebraucht, fürs neutrum und für alle anderen casus tritt eine andere prono- minalwurzel, nämlich ta ein (vgl. ὁ, ἡ aber neutr. τό; gotisch sa, sô aber neutr. tha-ta; altind. sa, sâ aber neutr. ta-t ); nun zeigt aber t als rest von ta in der pronominalen declination den nomin. acc. neutr. an, vgl. z. b. nomin. masc. fem. urspr. ki-s, neutr. ki-t; latein. qui-s, neutr. qui-t, qui-d . Da hier als casuselemente s und t gerade so wechseln, wie im selbständi- gen pronomen sa und ta, so ist die warscheinlichkeit der iden- tität beider eine ser große. Hiermit ist zugleich der ursprung der casus im indogermanischen auß ursprünglich nach gesezten wurzeln (postpositionen) erwisen. In der indogerm. urspr . trat das s des nominativs an den nominalstamm einfach an: 1. vâk-s; 2. dus-manas-s; 3. taksan-s; 4. bharant-s, vividvant-s; 5. dâtars, patar-s, mâtar-s; 6. nâu-s; 7. bhru-s; 8. sunu-s; 9. bhuti-s, pati-s; 10. masc. akva-s, femin. akvâ-s . Dise form ist mit höchster warscheinlichkeit als die älteste an zu setzen, da man nicht begreift, warum nur dise stamclasse die beziehung des nominativs durch kein casussuffix auß gedrükt haben solte. Allein schon vor der sprachtrennung hat sich villeicht dises s bei den weiblichen a -stämmen teilweise verloren, da es sich in keiner indogerm. sprache als regelmäßige bildung vor findet; die einzige spur des selben zeigen wol im altindischen die meist vêdischen nominat. singul. der stämme auf î, das wir für zu- Nominat. sing. Altind., Altbaktr. §. 246. sammen gezogenes jâ (§. 15, c) halten, z. b. vrkî́-s (lupa) für * vrkjâ-s, siṁhî́-s für * siṁhjâ-s (leaena) u. a. (s. Benfey , Orient und Occident I, pg. 298), ferner der a -stamm gnâ (femina divina), der an einer stelle im nominativ singular. gnâ-s zu lau- ten scheint. Altindisch . Vor allem ist das lautgesetz von bedeutung, daß im altindischen nur ein consonant im außlaute geduldet wird, von mereren aber nur der erste bleibt (§. 131). Ferner tritt bei den stämmen auf -s, -n und bei denen auf urspr. -nt, welche mit -ns wechseln, und bei denen auf -ns ersazdenung für den abfall des oder der auß lautenden consonanten ein (§. 15, d); eben so bei denen auf -r, welche -r-s verlieren. 1. vâk für * vâḱs (ḱ kann auß lautend nicht ein treten; §. 22); 2. dúr-manâs für * -manas-s; 3. takś â mit verlust von -ns und ersazdenung; 4. bháran, vidvấn vêdisch auch bhárat, vidús von der verkürzten stamform, jávîjân; in gewissen fällen (vor stummer palatalis und dentalis) tritt s noch hervor (§. 131, 1): bháraṁs, vidvấṁs; 5. dâtấ, bhrấtâ, mâtấ mit verlust von -r-s und ersazdenung; 6. nâu-s; 7. bhrû-s; 8. sûnú-s, hánu-s; 9. ávi-s, páti-s; 10. áçva-s, fem. áçvâ (s. o.). Die mersilbigen auf î gehören ebenfals hierher, z. b. bhárantî, d. i. * bharantjâ (§. 15, c), dise haben bisweilen das s des nominativs erhal- ten, s. 0. Altbaktr . Lange vocale werden im außlaute verkürzt, nur vor ḱa haben sie sich erhalten (§. 29, 1), wie überhaupt ältere formen öfters nur durch disen zusatz erhalten sind. Er- sazdenung wie im altindischen. 1. vâkh-s (mit kh für k, ḱ vor s §. 139, 2); 2. * duś- manâo, belegt ist hu-vaḱâo (§. 27, 6), d. i. * hu-vaḱâs (bonum sermonem habens, vaḱas sermo, verbum); 3. açmâ-ḱa, açma; 4. bara͂-ç (§. 137), vîdhvâo (§. 27, 6) d. i. * vîdhvâs, also mit verlust des nasals des suffixes -vans (auß -vant); 5. dâtâ-ḱa, brâtâ-ḱa, dughdhâ-ḱa, dâta u. s. f. man bemerke âtar-s vom stamme âtar (ignis); 6. gâu-s; 7. paçu-s, tanu-s; 8. âfrîti-s, paiti-s; 9. açpô (§. 27, 5), açpaç-ḱa; f. dâtâ-ḱa, dâta; aber bei jâ -stämmen kainê für * kanjâ, eben so perenê für perenjâ, Nominat. singul. Griech., Latein. femin. mit -jâ gebildet zu dem älteren stamme perena (plenus) §. 246. der außerdem gilt; tûirjê für tûirjâ, bavaintî-ḱa, bavainti, wie im altind. für * bhavant-jâ . Griech . Der abfall des s bewirkt ersazdenung (§. 42). 1. ὄπ-ς ὄψ; 2. δυςμενής für * μενεσ-σ; 3. ποιμήν , τέϰτων auß * ποιμεν-ς * τεϰτον-ς aber μέλᾱ-ς für * μελαν-ς; 4. φέρων auß * φεροντς aber τιθείς , ἱστάς , δειϰνύς auß * τιθεντ-ς * ἱσταντ-ς * δειϰνυντ-ς , εἰδώς auß * ϝειδϝοτ-ς; 5. δοτήρ auß * δοτηρς , dise haben im griechischen überall den gedenten vocal (§. 221, pg. 340), πατήρ , μήτηρ auß * πατερς * μητερς; 6. ναῦ-ς; 7. ὀφρύ-ς; 8. νέϰυ-ς , γένυ-ς; 9. φύσι-ς , πόσι-ς; 10. ἵππο-ς (erst in spä terer gräcität finden sich die ja -stämme wie im italischen be- handelt, z. b. Δημῆτρι-ς , Διονῦσι-ς = Δημήτριο-ς Διονύσιο-ς u. a.), fem. χώρα , ζε υ ϰτή . Lateinisch . 1. vôc-s vox; pês für * ped-s mit ersazde- nung (§. 53, 1), eben so die t -stämme wie milês für * milet-s u. a.; 2. arbôs f. * arbos-s, cinis-(s), vetus one ersazdenung wie im neutrum; 3. homô, sermô aber tubi-cen für cen-s, sangui-s für * sanguin-s; 4. feren(t)-s; 5. patêr, matêr, datôr, wie im griechischen, später trat kürzung ein; umbrisch kvestur; osk. kvaistur; 6. bô-s (urspr. diphthongisch = bou-s vgl. βοῦ-ς); 7. sû-s; 8. fructus; 9. avi-s, hosti-s; nach analogie anderer stämme aedes und änl. In vilen fällen ist einer lautrichtung der italischen sprachen zu folge i vor s auß gefallen (§. 56), z. b. mors auß * morts für * morti-s, wurzel mar, suffix -ti, so ars für * arti-s, civitas für * civitâti-s u. s. f., nach r und l fält dann nach der regel das nominativ- s hinweg, z. b. acer für und neben acris, nach verlust des i trat hier der hilfsvocal e ein; bekantlich scheidet die spätere sprache auf secundäre weise das masc. vom femin.; umbr. ukar, ocar = latein. ocris, wie lat. acer; osk. cevs = lat. civis, lat. vigil für und neben vigilis; 10. equo-s, aber puer(os), vir(o-s), wie acer für acris, neben vêru-s, ovi-păru-s, carni-vŏru-s u. a. mit erhaltenem u, älter o . Der außfall des o vor dem nominativ -s ist im altlateinischen, um- brischen, oskischen vil häufiger als in der classischen latinität; altlateinische formen sind z. b. damnas auß * damnat-s, damnato-s, Nominat. sing. Latein., Altir. §. 246. Caecilis, Fulvis, Aurelis u. s. f. für Caecilius, Fulvius, Aure- lius u. s. f. (in inschriften), alis für alius (merfach bezeugt; über die declination der ja -stämme im latein. handelt Ritschl , de declinatione quadam latina reconditiore quaestio epigraphica. Bonn, einladungsprogramm zum XXII. märz. 1861), häufig auch, nach altlateinischer art, mit verlust des s des nomina- tivs, z. b. Clodi, Corneli, Sulpici = Clodis, Cornelis, Sulpi- cis für Clodios, Cornelios, Sulpicios u. a.; umbrisch taçez = latein. tacitus, ager = latein. ager auß * agro-s; katel = lat. catulus, -tjo-s wird -tis, z. b. Trutitis = Trutitios; osk. Pu̇m- paiians für pompaiiano-s, hu̇rz = hortus, tu̇vtiͤks = tûticus, Mutiͤl = Mutilus u. a. Kiiͤpiiͤs = Cipius mit wandlung von o zu iͤ; femin. equa; umbr. tûta, tûtu, tôto; osk. tu̇vtu̇ , tovto . Das -s von materie-s, nebenform von materia und änl. scheint auß der analogie anderer stämme zu erklären ( nubes, vgl. alt- indisch nabhas, dies fürt auf ein divas u. a.). Altirisch Ueber die declination des altirischen vergl. Whitley Stokes , Irish glosses, Dublin 1860, woselbst die ergebnisse der neuesten forschun- gen über disen gegenstand in den anmerkungen nider gelegt sind. . Das s des nominativs findet sich nur auf altkeltischen inschriften ( Stokes , in Beitr. I, 448 flg. II, 100 flg.), z. b. Σεγομαρος , maqvas, irisch mac (filius) u. a. Im alt- irischen ist es bcreits überall verloren. 1. altgallisch rix, reix d. i. rîg-s (als leztes glid zusam- men gesezter nomina propria); altirisch ri (so nach einer hand- schriftlichen correctur von Stokes in dem exemplar der Irish glosses, welches ich seiner güte verdanke pg. 119), mit ver- lust des auß lautenden -gs . Im altirischen schwindet auch bei gewissen suffixen im nomin. sing. ein in den übrigen casus vor- handener gutturaler stammaußlaut, z. b. stamm cathrac (op- pidum), nom. cathir, warscheinlich für * cathric-s (vgl. lat. -trix, -trîcis), aber z. b. gen. sing. cathrach, d. i. * cathrac-as u. s. f. Das selbe findet statt bei stammaußlaut d, z. b. stamm filid (poeta), nomin. sing. fili für filid-s, gen. aber filed d. i. * filid-as, dat. filid d. i. * filid-i u. s. f. 3. masc. menme (gen. menman), Nominat. sing. Altbulg., Lit., Got. auß * men-mans, femin. dítiu (gen. díten ), vergl. latein. -tiô §. 246. (-tiônis), also wol auß * -tiuns; talam mit verlust der auß lau- tenden silbe für * talaman-s (eben so das neutr. ainm(n) auß * anmin) ; 4. cara d. i. * carâ, wol auß * carân, * carants; 5. athir für * athir-s; 8. msc. bith für * bithu-s; 9. fem. dúl, dúil für * dúlis, wie masc. fáith für * fáthi-s oder vilmer, wenn das ganze wort in eine ältere lautstufe übertragen wird, vâti-s; 10. msc. fer, d. i. * viras, altgall. * viro-s, vgl. Σεγομαρο-ς , Andecamulo-s u. a., wie im latein.; fem. rann für * ranna; ja -stämme, masc. céle für * célja-s, rannaire für * rannarja-s (vgl. latein. -arius), fem. caile für * caljâ . Altbulgarisch . Den lautgesetzen zu folge ist auch hier das nominativ- s überall verloren. 3. kamy, grundform kaman-s; 4. peky, grundf. pekant-s (§. 84, 2), chvalę auß * chvaljants, davŭ zunächst auß * davus für * davans-s (§. 84, 2); 5. mati, dŭšti mit verlust des -er und übertritt in die analogie der ja -stämme, vgl. 10 und das li- tauische; 7. svekry , d. i. * svekrû-s (vgl. hier und im folgenden das außlautsgesetz §. 88); 8. synŭ, d. i. * sunu-s; 9. kostĭ, pątĭ, d. i. * kosti-s, * pąti-s; 10. vlŭkŭ, d. i. * vlako-s, femin. rąka; ja- stämme konĭ , d. i. * ko-njŭ(s), kraj, d. i. krajŭ(s); f. duša, d i. duchja; bisweilen ist i = jâ , z. b. berąšti für barantjâ = * φεροντια, φέρουσα . Litauisch . 2. mė́nů (gen. mė́nes-io, ja -form), nach ana logie der n -stämme; 3. akmů́ für * akmen-s (§. 101, 4); 4. áugą̄s, mýlį̄s, áugsę̄s für * augant-s, * mylint-s, * augsjant-s, áugę̄s für augans-s; 5. motė́, dugtė́ mit verlust des -er als ja -stämme behandelt, wie im slawischen; 8. sunù-s; 9. akì-s, gentì-s; 10. vìlka-s, gewönlich vìlks mit verlust des a wie im altitalischen; femin. rankà; ja -stämme dàlgis für dàlgjas, femin. żolė́ für * żoljâ (§. 100, 1. 3). Gotisch . Ersazdenung bei 3. 5 (§. 113, 2). 3. hana, d. i. * hanâ auß * hanan-s; femin. tuggô auß * tuggan-s mit unursprünglicher denung von -an zu -ôn; managei, d. i. * managjan-s (§. 113, 4. 111, 2); 4. fijand-s, villeicht a- stamm nach der analogie von 10; 5. brôthar, daúthar für Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 28 Nominat. plur. Urspr., Altind. §. 246. * brôthâr, * duhtâr auß -tars; 8. sunu-s, handu-s; 9. mahts, gasts nach dem außlautsgesetze (§. 113, 1) für * mahti-s, * gasti-s; 10. vulfs für * vulfas; fem. giba, d. i. * gibâ, vgl. das einsil- bige sô = ἡ; ja -stämme harjis, d. i. harja-s, haírdei-s, d. i. haírdja-s; femin. bandi, d. i. bandjâ (§. 113, 4). §. 247. Nominativus pluralis . Zum nominativzeichen s auß sa tritt noch das pluralzeichen s hinzu, das wol ebenfals eine verkürzung von sa ist, so daß ursprünglich wol * -sasa, dann -sas das den nomin. plur. bildende element ist. Das plural- zeichen s, sa ist villeicht mit altindisch sa, sa-m (cum) zusammen zu stellen. Die volle endung -sas hat sich nur im arischen bei den a -stämmen erhalten; außerdem ist nur -as als zeichen des plurals gebliben. Die häufig hervor tretende abneigung der sprache gegen zwei gleiche auf einander folgende conso- nanten mag den schwund des ersten s begünstigt haben, der wol zuerst nach consonantischem stammaußlaute ein trat. Voca- lische stämme haben vor der endung -as steigerung, veränder- liche consonantische ire volste, ja in manchen sprachen eine gedente form, lezteres scheint jedoch nicht ursprünglich zu sein (vergl. das altind.). Neutra bilden disen casus dem accusativ gleich. Der nominativ pluralis gilt zugleich als vocativ, im altindischen tritt in disem falle jedoch der ton one außname auf die erste silbe des wortes. Indogerm. urspr . 1. vâk-as auß * vâk-sas und eben so bei den folgenden; 2. dus-manas-as; 3. taksan-as; 4. bharant-as, vividvant-as; 5. dâtar-as, patar-as, mâtar-as; 6. nâv-as; 7. bhruv-as; 8. sunav-as, wol auß älterem sunu-sas; 9. avaj-as, pataj-as, älter wol avi-sas, pati-sas, villeicht ist die steigerung bei disen und den vorigen stämmen als eine art ersazdenung für das geschwundene s zu betrachten und die denung conso- nantischer stämme im altind. auß dem selben grunde zu er- klären; 10. akvâ-sas in beiden geschlechtern. Altindisch . Die veränderlichen stämme haben denung vor dem -as; die auf u, i, a steigerung; in der älteren sprache felt dise bisweilen bei i, u, wie auch die consonantischen hier noch in nicht gedenter, ja in gekürzter form erscheinen. Nominat. plur. Altbaktr., Griech. 1. vấḱ-as; 2. dúrmanas-as, vêd. auch uśâ s-as mit denung §. 247. (wie in 3, 4, 5) von stamm uśás (femin. aurora); 3. tákśâń-as, vêd. auch tákśań-as ( Benf .); 4. bhárant-as, vêd. auch bhárat-as, vidvấ ṁs-as, vêd. auch vidúś-as (bei disem worte nicht belegt) von der verkürzten stamf., jávîjâṁs-as; 5. dâtấr-as, bhrấtar-as, mâtár-as; 6. nấv-as; 7. bhrúv-as; 8. sûnáv-as, vêdisch, beson- ders bei adjectiven, auch one steigerung * sunv-às (auch -uv-as und darauß -û-s komt vor); 8. ávaj-as, pátaj-as, vêd. auch one steigerung, z. b. arj-às (zu nomin. sg. arí-s hostis); 10. áçvâ-s, vêd. noch áçvâ-sas, femin. áçvâ-s, vêd. áçvâ-sas . Altbaktrisch . 1. vâḱ-ô, vâḱ-aç-ḱa (§. 27, 5); 2. * duś- manaṅh-ô, -aç-ḱa; 3. açman-ô, -aç-ḱa; 4. barent-ô, -aç-ḱa; 5. dâtar-ô, -aç-ḱa, brâtar-ô, mâtar-ô; 6. Bopp fürt gèus an, zu erwarten war * gâv-aç-ḱa; 7. paçav-ô, paçv-ô, tanav-ô, tanv-ô, -aç-ḱa; 9. âfrîtaj-ô, pataj-ô, -aç-ḱa; 10. açpâoṅhô, d. i. * açpâ-sas (§. 136, 2), açpâoṅhaç-ka; formen auf â, ge- wönlich a ( Spiegel , Beitr. II, 30), können nur als eine ver- kürzung von ursprüngl. -â-sas betrachtet werden (formen auf -âo, -âoç-ḱa, welche den altindischen auf -âs genau entsprechen würden, erwähnt Spiegel nicht); altpersisch bagâha = altind. bhagâsas (nom. sg. bhaga-s deus); femin. dâtâo, dâtâoç ḱa, d. i. dâtâ-s (§. 27, 6). Griechisch . Das suffix lautet überall -ες; die a -stämme haben eine ab weichende bildung nach art der pronomina. 1. ὄπ-ες; 2. * δυςμενέσ-ες , * -μενέ-ες , -μενεῖς; 3. τέϰτον-ες; 4. φέροντ-ες , εἰδϝότ-ες; 5. δοτῆρ-ες , πατέρ-ες , μητέρ-ες; 6. νᾶϝ-ες , νῆϝ-ες; 7. ὀφρύ-ες; 8. νέϰυ-ες , aber * γλυϰέϝ-ες , γλυϰεῖς; 9. ion. πόλι-ες , πόσι-ες; πόλεις mit steig. gebildet auß * πολεϳ-ες , grundf. paraj-as, in πόλη-ες Hom. und allen änl. formen ist anstatt der ersten steigerung zweite ein getreten, grundf. ποληϳ-ες , d. i. parâj-as, demnach hat das griechische, wie das altindische, die formen mit und one steigerung neben einander; 10. ἵπποι und ζευϰταί sind gebildet wie οἱ und αἱ , älter τοί , ταί . Dise bildung ist ser schwer zu deuten, warscheinlich ist z. b. τοί auß ta-j-as, fem. ταί auß tâ-j-as zu erklären, d. h. stamm ta, tâ wie oft, durch j erweitert und suffix -as; durch abschlei- 28* Nominat. plur. Latein. §. 247. fung blib von disem tajas, tâjas nur tai, tâi d. r. τοί , ταί . S. u. die pronominale declination. Lateinisch . Sämtliche consonantische stämme haben die form der i -stämme an genommen (mit einziger außname von quatuor für * quatuor-s, auß * quatuor-es, vgl. τέτταρ-ες , grund- form katvâr-as, wie vir, nom. sing., für * vir-os), demn. voc-ês, bov-ês, su-ês auß voceis, boveis, sueis wie avês, aveis . Die a- stämme teilen die pronominale form, wie im griechischen. 8. fructūs, warscheinlich, der analogie der übrigen sprachen nach, auß * fructous und diß mit außstoß von ŏ oder ĕ (§. 56) auß * fructov-os , * fructev-es (§. 47, 2; vgl. Walter ‘zur decli- nation der u -stämme im lateinischen’ Zeitschr. IX, 370), wie πήχεις auß * πηχεϝ-ες , grundform von -ov-os und -εϝ-ες ist -av-as, vgl. altind. sûnáv-as, der stammaußlaut ist demnach auch im lateinischen gesteigert; 9. avês, hostês, älter avîs, aveis, ursprünglich avaj-as (wie altindisch ávaj-as), darauß * avai-s * avei-s, wie * fructou-s auß -tov-os, älter -tav-as . Dise form teilen alle conson. stämme. 10. equî, älter equei, equeis, equês, equê, equîs, auß equoe, * equoes und diß, der regel gemäß (oe = oi §. 49), auß * equoi, * equois (der abfall des s ist ge- wönlich, nach §. 159), grundf. akva-j-as mit j als stammerwei- terung vor -as (auß -sas ) , equoi(s) also = ἵπποι . Fem. equae, älter equai = χώραι für * equâis auß equâ-j-as . Das s ist er- halten in der so genanten fünften declination, res, species, doch ist dise bildungsweise wol einfach auf eine grundform auf â-s (für â-sas) zurück zu füren, also wol ab weichend von denen auf a one j gebildet. Belegte formen: magistreis, magistrei, magistrês, ploirumê, magistrîs, magistrî, poploe, pilumnoe; femin. datai, literai u. a. Im oskischen und umbrischen sind die consonantischen stämme von den i -stämmen geschiden: o. censtur, u. frater, wie lat. quatuor, neben tuder-or d. i. * tuder-os (tuder finis); die i -stämme ha- ben dagegen im osk. die endung -is (wol -îs) z. b. aiͤdilis , im altumbr. -ês , neuumbr. -êr z. b. ukrês , okrêr, st. okri (collis). Die a -stämme haben die alte form âs bewart; osk. Nu̇vlanu̇s = -ôs auß -âs; altumbrisch -ûs nu. -ur, -or, z. b. Ikuvinus Nominat. plur. Altir., Altbulg. ( Ikuvinu ), Iovinur, totcor (tutici), screihtor (scripti). Femin. §. 247. osk. u. altumbr. -âs, neuu. -ar, z. b. osk. pas, scrifias (quae, scriptae); au. urtas (ortae), nu. motar (multae, poenae). Wärend dise sprachen also der alten bildungsweise treu bliben, schlug das latein in übereinstimmung mit dem griechi- schen einen andern weg ein und nam die pronominalen formen auch fürs nomen an. Altir . Die endung ist weg gefallen; 1. ríg; 3. menmin, dítin, talmain; 4. carait; 5. athir . Dise formen weisen sämtlich darauf hin, daß i in der lezten silbe war; warscheinlich folg- ten, wie im lateinischen, die consonantischen der analogie der i -stämme, z. b. 3. talmain auß * talmani und diß aus * talmanîs, 4. carait = * carati, d. i. * carantîs (vgl. homineis, ferenteis u. s. f.). 8. betha, d. i. * bithâ wol auß * bithava-s mit regelrech- tem außfall des v (§. 170, 3); 9. fáithi, dúli, dúil wol auß fáthî-s, dúlî-s = latein. avîs, aveis und eben so zu erklären; 10. masc. fir, baill, d. i. * viri, * balli, also volkommen so, wie im lateinischen; fem. ranna = * rannâs; ja -stämme msc. céli, femin. caili, wo i rest von -jâ-s zu sein scheint. Altbulgarisch . Auch hier muß nach den lautgesetzen das auß lautende s stäts hinweg fallen. Die weibl. a -stämme nemen die accusativform auch in den nominativ herüber. Durch die u -stämme entstund eine erweiterung auch der a -stämme durch -v, die im nom. plur. wie auch in anderen casus bei bei- den stammarten, den u- und a -stämmen, vor komt, wärend um gekert die ursprünglichen u -stämme auch die form der a -stämme an nemen. Von den consonantischen stämmen sind nur reste gebliben; sie sind meist vocalisch geworden. 3. kamene(s); 5. nach 9, materi; 7. nach 9, svekrŭvi; 8. synov-e, grundf. sunav-as, aber auch syni nach 10; 9. kosti, d. i. * kostî(s), masc. pątije, d. i. * pątij-as . Dise endung geht auf urspr. cons. stämme über, z. b. učitelije, učitelje, grundf. d. endung -tarij-as, -tarj-as für -tar-as, pekąšte, d. i. * pekątj-as für pakant-as . 10. vlŭci für * vlŭki (§. 182, A, 3, b) grundf. varkai (§. 88, 8), vgl. griech. ἵπποι , latein. equî , lit. vilkaí und eben so zu erklären; auch vlŭkov-e nach der analogie von Nominat. plur. Lit., Got. Nominat. dual. Altind. §. 247. 8. (fem. rąky, dušę s. d. accusat.); ja -stämme koni, d. i. * konji (§. 87, 5), auch nach 8. konjev-e (§. 87, 1). Litauisch . Consonantische verlieren den vertreter des a der endung -as, also 3. ákmen-s; 5. mốter-s; 8. súnū-s mit de- nung anstatt der steigerung; 9. áky-s eben so; 10. vilkaí, vgl. griech., latein., slaw.; femin. rànkôs, d. i. * rankâs, demnach in altertümlicher weise; ja -stämme dàlgei, d. i. * dalgiai (§. 100, A, 1), femin. żốlės, d. i. * żôliâs, * żôljâs (§. 100, A, 1). Gotisch . Alle vocalischen setzen -s unmittelbar an den gesteigerten stammaußlaut. Die r -stämme treten in die analogie der u -stämme über. 3. hanan-s auß * hanan-as nach den lautgesetzen (§. 113, 1); 4. fijand-s eben so (5. brôthrju-s nach 8); 8. sunju-s auß * suniv-as, älter * sunav-as, a fiel auß, auß * suniv-s ward (nach §. 110, 2) sunju-s; 9. mahtei-s, gastei-s auß * mahtej-s, grundf. maghtaj-as; 10. vulfô-s, grundf. varkâ-s(as), fem. gibô-s, grundf. gibâ-s(as) . §. 248. Nominativus dualis . Gilt zugleich als acc. und voca- tiv (lezterer hat im sanskrit den accent auf der ersten silbe). Die endung war ursprünglich wol -sâs, denung des pluralen -sas, darauß -âs, wie im plural -as auß -sas; für die indog. ursprache sind also wol formen wie 1. vâk-âs, 8. sunuv-âs u. s. f. vorauß zu setzen. Auf dise vermutung leiten die for- men des altbaktrischen und die analogie des dat. abl. instrum. dualis, der deutlich durch denung auß der dativform des plu- ralis entstanden ist. Altindisch . Die ältere endung dises casus ist bei masc. und fem. â, die spätere sprache hat die endung âu, beide sind als vertreter von âs zu faßen, âu als trübung von â (vgl. -ô, das ist -au, das vor hellen lauten für -as ein tritt). Wandel- bare stämme haben die stamform des nominat. plur. Demnach 1. vấḱ-â, vấḱ âu; 2. dúr-manas-â , -âu; 3. tákśan-â, âu; 4. bhárant-â, -âu, vidvấṁs-â, -âu; 5. bhrá́tar-â, -âu, dâtấr-â, -âu ; 6. nấv-â, -âu; 7. bhrúv-â, -âu. 10. msc. áçvâ, áçvâu mit zusammenziehung des stammaußlautes und des suffixes. 8. msc. fem. lautet sunû́, hánû; 9. in entsprechender weise Nominat. plur. Altbaktr., Griech. ávî, pátî . Warscheinlich ist hier û und î = vâ, jâ zu faßen; §. 248. möglicher weise ist aber die endung geschwunden und formen wie * sunuv-â(s), * patij-â(s) vorauß zu setzen; 10. fem. lautet nämlich ácvê und diß steht, wie Bopp (vgl. gramm. I 2. pag. 412) auß einer altbaktrischen form ser warscheinlich macht, für áçvai auß * açvaj-â(s), mit stammerweiterung durch j und schwund der endung. Das selbe könte auch bei 8 und 9 ein getreten sein. Die neutra haben die endung î, also 2. mánas-î, 3. nấmn-î, 8. 9. mit stammerweiterung durch n mádhu-n-î, vấri-ń-î , 10. jugế auß * juga-î . Vgl. den acc. nom. plur. auf i , auß welchem dise formen warscheinlich entstanden sind. Altbaktrisch . Endung -a, -â, -âo, -âoç Spiegel Beitr. II, 29 fürt dise lezteren formen nicht an, sondern nur a und â; Bopp in der vgl. gramm. belegt dise formen (I 2 pg. 418) und fürt sie in den paradigmen durch. , d. i. -âs; die abweichungen der stämme auf u u. s. f., wie im altindi- schen; neutr. auch hier î, i . 1. vâḱ-âoç-ḱa, vâḱ-âo, vâḱâ-ḱa, vâḱ-a (im folgenden genügt es eine form an zu füren, die va- rianten bleiben die selben); 3. açman-âo , neutr. namain-i; 4. barant-âo; 5. brâtar-âo , dughdhar-âo; 8. paçû und paçu, auch bâzv-âo (von bâzu brachium), neutr. madhv-i; 9. ? paitî; 10. açpâo, açpa; femin. dâtê , neutr. dâtê . Bopp , (vgl. gramm. I 2. , 412) fürt nâirika-j-âo vom stamme nâirikâ (femina) an, was demnach auf die endung a-j-âs , d. h. stammerweiterung durch j und suffix -âs , fürt. Dise form als richtig vorauß gesezt, müßen wir die gewönliche form auf ê des altindischen und altbaktr. mit Bopp als durch schwund des -âs von a-j-âs entstanden erklären. Griechisch . Diser casus hat überall ε zur endung als rest von -âs , -â; die auf a verschmelzen diß a mit dem stamm- außlaute; also 1. ὄπ-ε; 2. * δυς-μενέσ-ε , darauß regelrecht -μενῆ , eben so neutr. μένη auß * μένεσ-ε; 3. τέϰτον-ε; 4. φέροντ-ε , εἰδότ-ε; 5. δοτῆρ-ε , πατέρ-ε , μητέρ-ε; 6. νᾶϝ-ε; 7. ὀφρύ-ε; 8. νέϰυ-ε , γλυϰέϝ-ε auch als neutrum; 9. πόσι-ε, πόλε-ε auß * πολεϳ-ε; 10. ἵππω , ζυγώ , χώρᾱ (wie vêd. áçvâ) . Nominat. dual. Ital., Altir., Altbulg., Lit. §. 248. Italisch . Im lateinischen haben sich nur duô und ambô als nominat. dual. erhalten = δύω (verkürzt δύο) , ἄμφω; ô = â, also die selbe form wie im vêdischen. Das umbrische * dus dur masc. zeigt sogar bei disem zal- worte die plurale form. Altirisch . Die altirischen formen 1. ríg, 3. talam, ainm, 5. athir, 8. bith, 9. fáith, 10. masc. ball, fer, fem. rainn laßen kaum einen sicheren schluß auf die grundformen zu; 1. ríg 3. talam und 10. ball, fer neutr. fortetal, ja -st. rannaire als verkürzungen von * ríga , * talamna, * balla, * vira, * rannarja stimmen zum altindischen â; 10. femin. rainn als rest von ranni auß * rannai, ja -stamm caili für * calji , * caljai laßen sich ebenfals mit den formen des altindischen (áçvê) zusammen stellen. Eben so stimt das neutrum ainm zu altind. nấmni . Die form des u -stammes 8. bith hat endung und stammaußlaut ein gebüßt; 9. fáith, d. i. váti hat den stammaußlaut allein erhalten, vgl. altind. pátî; 5. athir lautet wie im plural, kann aber auch als i -form (für athr-i) gefaßt werden, in welche ja auch im latein. die consonantischen gern um schlagen. Demnach wäre die än- lichkeit mit dem altindischen eine auf fallende, zumal es sich hier, wenigstens teilweise (z. b. bei den neutris), um offenbar junge formen handelt. Altbulgarisch . Das slawische hat den dualis volkom- men erhalten, und zwar in überraschender übereinstimmung mit dem altindischen. Alle consonantischen stämme folgen der analogie der i- stämme, z. b. 5. mater-i , 3. imen-i u. s. f.; nur 2. nebes-ě der der a -stämme. 8. syny, d. i. sunû wie im altind.; 9. kosti, pąti, d. i. * kostî, * pątî, eben so. 10. masc. vlŭka, d. i. vlŭkâ = altind. vŕkâ, λύϰω; femin. rącě für * rąkě (nach §. 182, A, 3, b) und neutr. dělě völlig wie altind. áçvê, jugế; die ja -stämme lauten regelmäßig ntr. poli = * poljě, femin. duši = * duchjě (§. 87, 3). Litauisch . 8. sunù, 9. avì mit verkürztem außlaute; 10. vilkù, wenn etwas an tritt, ist -ů erhalten (§. 101, 1. 4), Accus. sing. Urspr. z. b. tů́-du (hi duo). In disem ů haben wir einen vertreter §. 248. eines älteren au (§. 96) zu sehen (obwol auß lautendes ů außerdem auß älterem -an, -am entstanden ist). Demnach schei- nen dise formen auffallend zu denen des sanskrit auf âu zu stimmen. Indes glaube ich, daß hier, wie im litauischen nicht selten und ser häufig im slawischen, die a -stämme der analogie der u -stämme folgen; sunù für * sunů, d. i. * sunau auß grund- form * sunav-âs wie γλυϰέϝ-ε auß -kav-âs, die a -stämme z. b. vilkù , nach der selben analogie. Die offenbare unursprünglich- keit und späte entstehung des sanskr. âu empfihlt dise leztere auffaßungsweise. Fem. rankì, verkürzt auß * rankë́, erhalten z. b. in të́-dvi (hae duae), also ebenfals wie im slawischen und altindischen (lit. ë = slaw. ě, altind. ê) . Im gotischen finden sich dualformen nur beim ungeschlech- tigen personalpronomen. Selbst msc. tvai, fem. tvôs und ntr. tva; msc. bai und ntr. ba (ambo) sind pluralformen; das masc. nach der pronominalen bildungsweise s. u. Accusativ singularis . Casuszeichen ist nach conso- §. 249. nantischem stammaußlaute -am, nach vocalischem fast überall -m , worin wol eine verkürzung von am zu sehen ist. Die neu- tralen stämme auf -a laßen dise form zugleich als nominativ fungieren; alle übrigen neutra zeigen im accus. nominat. gar kein casussuffix. Diß -am, -m scheint verwant mit dem in stambildungen häufig gebrauchten elemente -m (§. 219), demnach muß es ei- nen pronominalstamm geben, dessen hauptelement m ist. Ein solcher findet sich im altind., wo er ama (nom. sg. áma-s hic), amu (ille, z. b. acc. sg. msc. amú-m) und ami (ille, ergänzt amu in gewissen casusformen, z. b. instr. plur. masc. amî́-bhis) lautet und demonstrative function hat. Warscheinlich ligt di- sen stämmen eine pronominalwurzel am zu grunde Diß mag zugleich als nachtrag zu §. 219, s. 329 gelten, da die suffixe ma u. s. f. diser pronominalwurzel entstammen. . Indogerm. ursprache . 1. vâk-am; 2. dus-manas-am, neutr. manas; 3. taksan-am, neutr. gnâ-man; 4. bharant-am, Accus. sing. Altind., Altbaktr., Griech. §. 249. vividvant-am, neutr. bharant; 5. patar-am, mâtar-am; 6. nâv-am; 7. bhruv-am; 8. sunu-m, schwerl. sunv-am oder sunuv-am, ntr. madhu; 9. avi-m, pati-m; 10. akva-m, neutr. juga-m, femin. akvâ-m . Altindisch . Die veränderlichen consonantischen stämme haben die volle und gedente stamform, neutra jedoch die kürzere. 1. vấḱ-am; 2. dúr-manas-am, neutr. mánas; 3. tákśâń-am, vêdisch auch noch one denung tákśań-am; neutr. nâma, n fält ab; 4. bhárant-am, neutr. bhárat, n fält auß; vidvấṁs-am, jávîjâṁs-am, neutr. vidvát, jávîjas; 5. bhrấtar-am, mâtár-am, dâtấr-am; 6. nấv-am; 7. bhrúv-am; 8. sûnú-m, vêdisch auch sûnv-ám , neutr. mádhu; 9. ávi-m, páti-m, neutr. vấri (nur das wol jüngere neutr. ki-m vom pronominalstamme ki hat m, wie die a -stämme); 10. áçva-m , neutr. jugá-m, fem. áçvâ-m . Altbaktrisch . Wie im altindischen, nur steht em, bei einsilbigen consonantischen auch im , für am (nach §. 27, 2); u und i werden vor m gedent (nach §. 29, 3), â wird vor m zu a͂ (§. 27, 7). 1. vâḱ-em und vâḱ-im; 2. duś-manaṅh-em, neutr. manô, manaç-ḱa; 3. açman-em, neutr. nâma wie im altind.; 4. barent-em, vídhvâoṅh-em; 5. brâtar-em, dughdhar-em; 8. paçû-m, tanû-m, neutr. madhu; 9. paitî-m, âfrîtî-m; 10. açpe-m , neutr. dâte-m, fem. dâta͂-m, eben so kanja͂-m zu nom. kainê, aber bavaintî-m, da dise zusammenziehung von jâ zu î älter und daher unlös- lich geworden ist, wie im altindischen. Griechisch . Für urspr. auß lautendes m tritt nach grie- chischem außlautsgesetze (§. 149) v ein; nach consonantischem oder als consonantisch behandeltem stammaußlaute wird -am in -α , früher wol â, gewandelt (§. 149). 1. ὄπ-α; 2. * δυς-μενέσ-α , -μενῆ , ntr. μένος; 3. ποιμέν-α; 4. φέροντ-α , εἰδότ-α , neutr. φέρον für * φεροντ (§. 149), εἰδός auß * εἰδοτ (§. 149); 5. πατέρ-α , μητέρ-α , δοτῆρ-α; 6. ὀφρύ-ν; 7. ναῦ-ν vocalisch behandelt, Hom. νῆϝ-α , d. i. nâv-am, con- sonantisch, wie im altind.; 8. νέϰυ-ν , γλυϰύ-ν , neutr. γλυϰύ; 9. πόσι-ν , φύσι-ν; 10. ἵππο-ν , ζυγό-ν , ζευϰτή-ν , χώρα-ν. Erst Accus. sing. Latein., Osk., Umbr., Altir. in der späteren gräcität finden sich bisweilen (inschr.) die ja - §. 249. stämme wie im italischen, litauischen u. s. f. behandelt, z. b. μάρτυρι-ν , στάδι-ν für μαρτύριο-ν στάδιο-ν . Lateinisch . Die consonantischen fallen mit den i -stäm- men zusammen, da sie die endung -em haben und die meisten i -stämme ir i vor m ebenfals zu e getrübt haben. In der äl- teren sprache kann diß m hinweg fallen (§. 159). 1. vôc-em; 2. ciner-em, ntr. genus; 3 homin-em, ntr. nômen; 4. ferent-em, das neutr. ferens wie felic-s, iner(t)-s u. a. zeigt die form des nomin. sing. masc. femin. als nomin. acc. neutr. in höchst unursprünglicher weise; 5. patr-em, matr-em; 6. bov- em; 7. su-em; 8. fructu-m, ntr. cornu; 9. navi-m, nave-m, mortem u. a. i -stämme volständig wie d. consonantischen, ntr. mare, mit trü- bung von i zu e; 10. equo-m, neutr. jugu-m, femin. equa-m; die ja -stämme hatten im älteren latein zuversichtlich den no- minativen auf -i-s entsprechende formen, also z. b. * fili-m, * consili-m für filio-m, consili-om, doch scheint es dafür keine belege zu geben. Vgl. d. umbrische. Oskisch . Wie im lat.; m kann auch hinweg fallen, z. b. hu̇rtu̇-m , comono-m, viͤa-m . Consonantische haben -im wie die i -stämme. Umbrisch sondert die consonantischen durch die endung -um, -u, -om, -o von den i -stämmen -im, -i, -em, -e; hier fält das m ser häufig hinweg (§. 160); accusative sing. conso- nantischer stämme sind z. b. curnac-o (cornicem), ûhtûr-u (auctorem); neutr. nûmen , nôme (nomen). Accusative sing. von a -stämmen sind z. b. puplu -m, kapru , salvo-m; femin. âsa -m, tôta-m, tûta -m; ja -stämme sind Fisi-m, Fisi, terti-m (= Fisio-m tertio-m, s. §. 63, 2). Altirisch . Im altirischen ist das casuszeichen n, das hier für m ein getreten war (wie im griechischen, litauischen, deut- schen) geschwunden; doch zeigen sich am anlaute des folgen- den wortes noch spuren des einst vorhandenen nasals n, wel- chen auch gallische inschriften auf weisen, z. b. rati-n, ucueti-n . Wie im lateinischen, so folgen auch im altirischen die conso- nantischen stämme der analogie der i -stämme. Accus. sing. Altbulg., Lit. §. 249. 1. ríg (n, am folgenden worte wirkend), neutr. ainm auß * anmin; 3. * talmain(n), also wol für * talmani-n, nach analogie der i -stämme; 4. carait(n), d. i. caranti-n; 5. athir(n), d. i. * patri-n; 8. bith(n), d. i. * bithu-n, neutr. fid für fidu; 9. fáith(n), d. i. * fáthi-n (*váti-n), neutr. fiss für * fissi; 10. msc. ball(n), fer(n), d. i. * ballo-n, * viro-n, vgl. altgallisch νεμητο-ν , celicno-n, canecosedlo-n; neutr. (nomin. und accus.) for-cetal(n), d. i. * cintalo-n; ja -st. rannaire(n), d. i. * rannario-n, neutr. tréde für * trêdjo-n; femin. rainn(n), d. i. * ranni-n, ist in die ana- logie der i -stämme über getreten, eben so die jâ -stämme, wie caili(n), d. i. * calji-n . Altbulg . Der auß lautende nasal (warscheinlich n auß m, wie im litauischen und deutschen), muß nach dem slawi- schen außlautsgesetze stäts hinweg fallen, wodurch bei voca- lischen der accus. sing. mit dem nom. sing. in der form zusam- men fält; die stämme auf urspr. â ziehen jedoch den nasal mit dem a zu dem nasalvocale ą zusammen. 2. neutr. nebo (wol nach analogie von 10); 3. kamen-e, d. i. * kamen-em (auch als i -stamm kamenĭ), neutr. imę; 5. mater-e (auch als i -stamm materĭ); 7. svekrŭv-e, grundform svakruv-am; 8. synŭ, d. i. * synu-n; 9. kostĭ, d. i. * kosti-n; 10. vlŭkŭ, d. i. * vloko-n, * vlaka-m; neutr. igo, grundf. juga-m; die neutra des slawischen scheiden den accus. nom. sg. vom accus. sg. des masc., indem sie den vollen stammaußlaut o zeigen, wärend in das masc. zu ŭ schwächt; femin. rąką, d. i. rankâ-n; ja- stämme konĭ , d. i. * konjŭ auß * konjo-n; polje, d. i. poljo (§. 87, 1), dušą, d. i. * duchją (§. 182, A, 5). Litauisch . Das n des accusativs ist nur dialectisch und in alten drucken erhalten, z. b. niderlit. ta-n = altind. ta-m, griech. τό-ν , lat. (is-)tu-m, hochlit. tą; pirman-ji̧ (τὸν πρῶτον) , pirma-n, latein. primu-m . In der gewönlichen sprache ist der nasal ab gefallen, sein einstiges vorhandensein wird aber am auß lautenden vocale bezeichnet (§. 193). Die consonantischen stämme gehen sämtlich nach der analogie der i -stämme (3. ákmeni̧, szùni̧, 5. móteri̧). 8. súnų, d. i. * sunu-n, 9. áki̧, d. i. * áki-n; 10. vìlką, d. i. Accus. sing. Got. Accus. plur. Urspr., Altind. * vìlka n , femin. rànką, d. i. * rankâ-n; ja -stämme: dàlgi̧, d. i. §. 249. * dalgja-n, żólę (mit verkürzung von ė zu ĕ), d. i. * żôljâ-n . Gotisch . Der auß lautende nasal, welcher n war, wie die pronominale declination zeigt, welche diß n durch zu ge- seztes a erhält (tha-n-a = grundf. ta-m, griech. τό-ν u. s. f., §. 203, 3, b.), samt vorher gehendem kurzem vocale muß nach den got. außlautsgesetzen (§. 203, 3, b; §. 113, 1) hinweg fallen, wodurch bei i- und a -stämmen der accusat. sing. dem nominat. sing. gleich wird. 3. hanan(-an), neutr. namô mit denung von -an zu -ôn und abfall des n; 4. fijand(-an); 5. brôthar(-an), daúhtar(-an); 8. sunu(-n) , fem. handu(-n), neutr. faíhu; 9. maht(-in), gast(-in); 10. vulf(a-n), ntr. juk(a-n), fem. giba, auß * gibân; ja -stämme hari, d. i. * harja-n, neutr. kuni, d. i. * kunja-n, femin. bandja, d. i. * bandjâ-n (§. 113, 4). Accusativ pluralis . Masculina und feminina fügen das §. 250. pluralzeichen s zum accusativ des singulars hinzu. Neutra ha- ben die in irem ursprunge dunkele endung -â, die zugleich als nominat. plur. gilt. Indog. urspr . 1. vâk-ams; 2. dus-manas-ams, neutr. manas-â; 3. taksan-ams, neutr. gnâman-â; 4. bharant-ams, vividvant-ams, neutr. bharant-â; 5. patar-ams, mâtar-ams; 6. nâv-ams; 7. bhruv-ams; 8. sunu-ms, neutr. madhuv-â; 9. pati-ms, avi-ms; 10. akva-ms, neutr. jugâ auß * juga-â, fem. akvâ-ms . Altindisch . Das ursprüngliche -ms ist nur außnamsweise bei vocalischen masculinen vor folgendem -t, ḱ erhalten (§. 131, 1); außerdem haben alle consonantischen nur -as (veränderliche bei verkürzter stamform), alle vocalischen masculina nur -n und die vocalischen feminina -s nach gedentem stamvocale er- halten, wodurch eine unursprüngliche scheidung des masculins und feminins in disem casus entstund. Die neutra haben hier i zur endung, welches an vocalische stämme mittels n an tritt, vor welchem n der stammaußlaut ge- dent wird. Consonantische stämme schieben meist n vor dem stammaußlaute ein und denen auch den vocal des wortbildungs- suffixes. Dise bildung mittels i und stammerweiterung durch n Accus. plur. Altind., Altbaktr. §. 250. ist dem altindischen eigentümlich und offenbar eine neubildung diser sprache, die ältere sprache zeigt noch mit den anderen sprachen überein stimmende formen, z. b. vêdisch jugấ, wie altbaktr. dâta, griech. ζυγά , latein. juga, altbulg. iga u. s. f. gegenüber skr. jugấ-ni . Diß i scheint eine schwächung des ursprünglichen â zu sein. 1. vấḱ-as, neutr. hŕ-n-d-i (von stamm hrd cor); 2. dúr- manas-as, ntr. mánâ-ṁ-s-i; 3. tákśan-as, neutr. nấmân-i (vor dem nasal wird natürlich n nicht ein geschoben); 4. bhárat-as, vidúś-as (viduś- auß vidvaṁs verkürzt durch außstoßung des ṁ samt a), jávîjas as, neutr. bhárant-i, vidvấṁs-i, jávîjâṁs-i; 5. dâtr̂́-n (dâtr̂́-ṁs), neutr. dâtr̂́-ń-i, bhrấtr̂-n (-tr̂-ṁs), mâtr̂́-s; -tar ist zu -tr verkürzt, wodurch r vocal ward, der nun als solcher nach der analogie der übrigen vocale behandelt und demnach zu r̂ gedent wird. Die ursprüngl. form war * bhrấtar-as u. s. f. Benfey (gr. skrtgramm. §. 743 anm. 2) weist pitár-as = πατέρ-ας auß dem epos (Mahâbh. III, 12924) nach; 6. nấv-as; 7. bhrúv-as; 8. sûnû́-n ( sûnû́-ṁs), vêdisch auch sûnv-as (belegt ist paçv-as v. paçu) und -uv-as, fem. hánû-s, neutr. mádhû-ni, vêd. auch mádhû und mádhu wol für * madhv-â; 9. pátî-n (pátî-ṁs), fem. ávî-s, neutr. vấrîń-i, vêd. auch vấrî und vấri für * vârj-â; 10. áçvâ-n (áçvâ-ṁs), fem. áçvâ-s, ntr. jugấ-ni, vêd. jugấ . Altbaktrisch . Nur bei den mänlichen a -stämmen ist der nasal erhalten, außerdem ist überall nur -as gebliben. Die neutra haben -a (nicht i, wie im indischen, dessen ser späte entstehung sich hierauß ergibt). 1 vâḱ-ô , vâḱ-aç-ka und so bei allen übrigen; 2. * duś- manaṅh-ô?, neutr. manaṅh-a (auch raoḱâo, raoḱâoç-ḱa lu- ces, man hätte * raoḱâoṅh-a erwartet); 3. açman-ô, neutr. nâman-a; 4. barent-ô; 5. brâtr-èus, dâtr-èus, dughdher-èus auß -ans, auß dem zunächst wol * aus ward (es findet sich auch ner-a͂ç, acc. plur. von ner, nar homo, wenn nicht nera͂ç vil- mer von einem a -stamme nera, nara gebildet ist); 6. gâu-s; 8. paçv-ô, femin. tanv-ô, tanû-s und paçav-ô, tanav-ô; neutr. madhv-a u. madhav-a; 9. paithj-ô, âfrîthj-ô, âfrîtî-s u. pataj-ô, Accus. plur. Griech., Latein. âfrîtaj-ô; 10. açpa͂ (d. i. açpa-n), açpa͂ç-ḱa; darneben findet §. 250. sich -è -èç, das wol nur als dialectische veränderung des vori- gen betrachtet werden kann; neutrum dâta, femininum dâtâo (dâtâoç-ḱa) . Griechisch . Hier hat sich in der endung eine spur des nasals erhalten, da überall die lautgesetzlichen vertreter eines ursprünglich auß lautenden -ans erscheinen. Die analogie des nomin. plur. hat auf die zusammen gezogenen formen ein ge- wirkt. Der accus. plur. ist hier = accus sing. + plural- s . Die neutra haben -a, wie in den andern sprachen (außer alt- indisch). 1. ὄπ-ας , d. i. * ϝοπ-ανς (one n würde die form ϝοπ-ες lauten); 2. * δυς-μενέσ-ας und darauß nach analogie des nomi- nativs δυς-μενεῖς , neutr. * μένεσα , darauß μένη; 3. τέϰτον-ας , neutr. τάλαν-α; 4. φέροντ-ας , neutr. φέροντ-α , εἰδότα-ς , ntr. εἰδότ-α; 5. πατέρ-ας , δοτῆρ-ας , μητέρ-ας; 6. νῆϝ-ας , ναῦς , wie im nominativ plur.; 7. ὀφρύ-ας , ὀφρῦ-ς; 8. * γλυϰέϝ-ας , darauß, nach analogie des nominativs, γλυϰεῖς , neutr. γλυϰέϝ-α , aber ἄστεϝ-α , ἄστη , ἰχθύ-ας , γένυ-ας und ἰχθῦ-ς , γένυ-ς; 9. * πόλεϳ-ας , darauß πόλεις , in * πόληϳ-ας πόληας (Hom.) ligt zweite steigerung des stammaußlautes vor, ion. πόλι-ας , πόλῑ-ς (Herod.), πόσι-ας , neutr. ἴδρι-α (ἴδρι-ς gnarus); 10. ἵππους , lautgesezliche veränderung (§. 42, 1) von ἵππο-νς , argivisch und kretisch ist -ονς erhalten, z. b. τό-νς = τούς , stamm το (vgl. Ahrens de dialecto dorica §. 14, 1), auch das lesbische -οις (Ahrens d. d. aeol. §. 10) weist auf -ονς mit sicherheit hin; neutr. ζυγά , femin. ζευϰτάς , d. i. * ζευϰτα-νς (§. 148, 1, a), auf dise grundform weist auch das lesbische -αις hin. Italisch. Lateinisch . Der accus. pluralis hat überall s mit vorher gehender vocallänge, welche wirkung des einst vorhandenen n ist, welches vor s auß fält (§. 157, 1, a). Die consonantischen stämme haben mit den i -stämmen gleiche form Vgl. Corssen I, pg. 218. Es dürfte schwer halten, die consonan- tischen formen von den i -stämmen zu scheiden, da formen wie docent-eis wenigstens erwähnt werden. , Accus. plur. Osk., Umbr., Altir. §. 250. auß genommen die neutra wie 2. gener-a (ganas-â); 3. nômin-a (aber 4. ferenti-a als i -stamm); 8. fructû-s für * fructu-ns, neutr. cornu-a; 9. naveis (vgl. πόλεις) , navîs (πόλῑς) , navês auß der grundform navi-ns unter einfluß der analogie des nominativs, neutr. mari-a (vgl. ἴδρι-α); 10. equôs für * equo-ns, neutr. juga, femin. equâ-s für * equâ-ns . Das Oskische entspricht in der bildung dises casus völ- lig dem lateinischen, nur zeigt es überall ss, z. b. viͤa-ss , eben so -u̇-ss, iͤ-ss, hierin können wir nur assimilation von -ns erkennen; viͤass z. b. auß * viͤans, grundform vaghjâ-ms . Die neutralen a -stämme endigen auf u̇ = latein. a urspr. â (§. 65). Im Umbrischen zeigen masc. und femin. die endung f, die natürlich nicht dem -ns der andern sprachen entsprechen kann, sondern warscheinlich auf bhi, das zur bildung anderer casus vilfach verwant wird, zurück zu füren ist; z. b. ner-f, vom consonantischen stamme ner (princeps); t, d fallen vor f weg, z. b. kapi-f, kapi (mit verlust des auß lautenden conso- nanten §. 160 am ende) vom stamme kapir = kapid (latein. capis, gen. capidis opferschale); i -stämme: aveif, avei, avi-f, avi , ave-f , ave (stamm avi vogel); a -stämme: uf, -of , femin. -af, auch mit verlust des f, z. b. apru -f, apro-f; neutr. -a, -u, neuumbr. o (= latein. a) . Altirisch . Auch im acc. pluralis ist von den ursprüng- lich disen casus bezeichnenden lauten im altirischen keine spur gebliben; nur der auß lautende vocal weist auf das einst vor- handene hin. 1. ríga, d. i. * rîgâ auß * rîg-ans; 3. menman-a, talman-a (vgl. 1), neutr. anman für * anman-â , der außlaut ist verloren; 4. cairtea dunkel, man hätte entweder die form der anderen consonantischen stämme oder die der i -stämme erwartet; 5. athr-a, grundf. patar-ans; 8. bithu für * bithû-s, * bithu-ns; 9. fáithi, d. i. * fáthî, * váti-ns; dúli d. i. * dúlî-s, * dûli-ns, neutr. fess, d. i. * fissa , wol für vidtj-â, mit frühem außfall des j (die übrigen casus der neutralen i -stämme unterscheiden sich im altirischen nicht von denen des femin. und masc., z. b. nom. Accus. plur. Altbulg., Lit., Got. accus. sing. fiss, gen. sing. fessa, fesso u. s. f.); 10. baullu, §. 250. firu (ciunnu, stamm cinna, nom. sg. cenn caput), auß * firûs, grundf. * firans, an ist, wie oft, in û gewandelt (vgl. das lit.), eben so céliu; neutr. for-cetla, d. i. * cintalâ; femin. ranna, d. i. * rannâs auß * rannâns; ja -st. caili auß * caljâs, also dem nom. plur. gleich in folge der einbuße des nasals vor dem s, wie im lateinischen. Altbulgarisch . Das auß lautende s muß nach alge- meinem gesetze stäts schwinden (§. 183), der vorher gehende nasal aber geht mit vorher gehendem ursprünglichem a die ver- bindung zu einem nasalvocale oder dessen vertretern ein. Die consonantischen stämme masc. und femin. treten in die analo- gie der i -stämme über; die consonantischen neutra sind von den a -stämmen in disem casus nicht zu unterscheiden. 2. neutr. nebes-a d. i. * nebes-â (§. 88, 4); 3. (msc. kameni nach 9) ntr. imen-a; 8. syny d. i. * sunû (§. 88, 7), entweder, nach der analogie von 10, = * sunûs auß sunans, oder echte u -form * sunûs = sununs; synov-y, grundform * sunav-ans, mit steigerung des u und anname der endung der a -stämme; 9. kosti, pąti d. i. * kostî, pątî auß * kostîs, * pątî-s und dises auß * kosti-ns, pąti-ns; 10. vlŭky d. i. vlŭkû auß * vlŭka-ns; ja -stamm konję auß konja-ns (§. 84, 2. 87, 4); femin. rąky d. i. * rąkû auß * rąkâ-ns; ja -stamm dušę d. i. * duchjâ-ns; neutr. děla d. i. * dělâ . Litauisch . Alle consonantischen gehen nach der i -form ( ákmenis u. s. f.); 8. sunùs, verkürzt auß * sunųs d. i. sunu-ns; 9. akìs, verkürzt auß * aki̧s d. i. aki-ns, erhalten z. b. in tri-ns, żemaitisch für hochlitauisch trì-s; 10. vilkùs, verkürzt auß * vilkůs (§. 101, 4), regelrechte veränderung von vilka-ns (an = ů, u §. 101, 4), dialectisch (niderlitauisch oder żemai- tisch) kommen formen wie vilku-ns vor mit erhaltenem n; ja- stamm dalgiùs; femin. rankàs, verkürzt auß * rankâs für rankâ-ns; ja -stamm żôlès, verkürzt auß * żôlės für * żôljâs (ė = jâ §. 100, A, 1), żôljâ-ns . Gotisch . Das gotische außlautsgesetz (§. 203, 1, a) ist der treuen erhaltung der urform dises casus besonders günstig. Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 29 Ablat. sing. Urspr. §. 250. Consonantische stämme haben -s, nach den lautgesetzen (§. 113, 1) für -as; vocalische stämme zeigen aber noch -ns . Neutra haben auch hier a, d. i. urspr. â (§. 113, 2). 3. hanan-s für * hanan-as; neutr. namn-a, grundf. nâman-â, in mersilbigen stämmen und nach zwei consonanten vor der endung -an tritt denung des -a der auß lautenden stamsilbe an zu ôn ein, z. b. haírtôn-a, st. haírtan; 4. fijand-s für * fijand-as (5 folgt der analogie der u -stämme, brôthru-ns u. s. f.); 8. sunu-ns, handu-ns, neutr. komt im plur. nicht vor; 9. mahti-ns, gasti-ns; 10. vulfa-ns, neutr. juka d. i. jukâ, femin. gibô-s . §. 251. Ablat. singul . Das element des abl. singul. ist at, t; t ist ein ser vil und häufig gebrauchtes stambildungselement, auch ist es hauptelement des demonstrativen pronominalstam- mes ta; sein auftreten als casuselement steht also in volstän- diger analogie mit der bildung anderer casus (ein pronominal- stamm at oder ata ist jedoch nicht nachweisbar). Der ablativ ist volständig erhalten nur im altbaktrischen und im italischen, wo er noch bei allen nominalstämmen im gebrauche ist; im altindischen haben in nur die mänl. und neu- tralen a -stämme neben dem genitiv, der in bei allen anderen stämmen ersezt; im griechischen zeigen die adverbia auf -ως daß er einst vorhanden war; im altirischen u. im nördlich-euro- päischen ist er verloren. Die ursache des häufigen verschwin- dens dises casus ligt darin, daß der im ser nah verwante ge- nitiv in leicht ersezt. Indog. urspr . -at tritt einfach an consonantische stämme an; die stammaußlaute u, i, a werden vor t gesteigert (d. h. das a von at verbindet sich mit dem stammaußlaute), nach u und i kann auch at an treten, mit und one steigerung des stammaußlautes, wie an consonantische (die altbaktr. und alt- indischen formen des ablativ und genitiv singul. weisen auf solche doppelbildung hin, die bei disen stammaußlauten auch sonst auf tritt). 1. vâk-at; 2. manas-at; 3. taksan-at, nâman-at; 4. bharant-at, vividvant-at; 5. bhrâtar-at, mâtar-at; 6. nâv-at; 7. bhruv-at; 8. sunau-t, sunv-at, beide wol auß sunav-at; 9. patai-t, patj-at, Ablat. sing. Altind., Altbaktr., Griech. beide wol auß pataj-at; 10. akvâ-t, ntr. jugâ-t, fem. akvâ-t (dem- §. 251. nach findet hier auch bei den a -stämmen kein unterschid des genus statt). Altind . nur 10. masc. áçvâ-t, neutr. jugấ-t . Anm . 1. Benfey , kl. skrtgramm. §. 451, fürt als einziges beispil eines ablativs von u -stämmen die form vidjôt, stamm vidju (Yv. 20, 2) an. Anm . 2. Manche pronominalstämme (s. u.) setzen t einfach an den stammaußlaut one steigerung, z. b. ma-t (ma, stamm d. 1. pers.), aber ta-smâ-t (stamm ta-sma, erweiterte nebenform von stamm ta, demonstr.). Anm . 3. Eine meist adverbial gebrauchte nebenform des ablativs ist -tas (wol für -ta-t, mit verdoppeltem casuselemente), z. b. tá-tas (von stamm ta, demonstr.), dharmá-tas (von dhárma, msc. officium). Altbaktr . Für -aṭ erscheint oft -âṭ, villeicht durch ana- logie der a -stämme oder, nach dem altind. genitivsuffixe -âs zu schließen, auß dem femininum, das villeicht (wie im altind. in mereren casus) unursprünglicher weise durch denung des a vom msc. geschiden ward. Vgl. übrigens das griechische -ως = urspr. -ât . 1. vâḱ-aṭ (vâḱ-âṭ); 2. manaṅh-aṭ (manaṅh-âṭ); 3. açman-aṭ; 4. barent-âṭ , barant-âṭ; 5. dâthr-aṭ (dâthr-âṭ); 7. barethrj-âṭ, stamm barethrî (genitrîx); 8. tanao-ṭ, tanèu-ṭ, tanv-aṭ (tanv-âṭ), tanav-aṭ, ein unterschid von mascul. und femin. ist nicht nach- weisbar; 9. âfrîtôi-ṭ; 10. açpâ-ṭ, neutr. dâtâ-ṭ, femin. dâtaj-âṭ . Hier, wie häufig, ist der stamm durch j erweitert; vor disem j ist der alte stammaußlaut a auch im femin. gebliben. Anm . Die ablativform auf -dha (Spiegel Beitr. II, 28), z. b. qarenâ-dha zu qarenâ (neutr. nourriture) u. a., vermag ich nicht genügend zu erklären. Vgl. griech. -θε , -θεν . Griechisch . Das suffix -at ist hier stäts zu -ât gedent, was im altbaktrischen ebenfals häufig statt findet, wie ja auch das suffix des genitivs -as im griechischen nicht selten als -âs erscheint; -ât aber wird im griechischen zu -ως , da t hier nicht auß lauten kann (§. 149). Dise ablative werden im griechischen 29* Ablat. sing. Latein., Osk. §. 251. in der function von adverbien gebraucht, z. b. πάντ-ως , σωφρόν- ως , st. παντ , σωφρον (nom. sing. πᾶς , σώφρων) , * σαφέσ-ως , darauß σαφέ-ως , stamm σαφες (σαφής) , ταχέϝ-ως , darauß ταχέως , stamm ταχυ (ταχύς) , vgl. genitive wie ἄστεϝ-ως , st. ἄστυ; πῶς , ion. ϰῶς , urspr. kât, stamm πο , ϰο , urspr. ka, und so bei den a -stämmen überhaupt, bei welchen lezteren die griechischen ablative also volständig denen des altindischen und der ursprache entsprechen. Anm . -θεν , -θε , z. b. πό-θεν u. s. f., kann lautlich dem alt- ind. -tas nicht entsprechen, sondern nur einem altind. -dhas, z. b. in á-dhas (infra), was auf ein ganz anderes grundelement hin weist. Vgl. altbaktr. -dha . Italisch. Lateinisch . t ist hier im außlaute zu d ge- worden, welches d nur im archaischen latein erhalten ist, wo übrigens auch bereits die form one d vor komt, wie ja auß lautende consonanten überhaupt schwach getönt haben (§. 159). Die consonantischen stämme nemen, wie in den anderen casus, die form der i -stämme an. Außerdem entspricht die bildung dises casus der bildungsweise des selben im altbaktrischen. 8. senatû-d, auß * senatou-t; 9. * hostei-d, marî-d, navalê-d (leztere beide col. rostr.), eben so die consonantischen, wie covention-îd u. s. f.; 10. oquoltô-d, Gnaivô-d u. s. f.; femin. praidâ-d, sententiâ-d, eâ-d, extrâ-d u. s. f. Anm . 1. Altind. -tas lautet im latein. -tus, z. b. coeli-tus . Anm . 2. facilumê-d (sc. de Bacc.) und das entsprechende osk. amprufî-d (improbe) weisen darauf hin, daß die adverbia auf ê ablative sind. Demnach ward hier dem auß lautenden o des stammes ein i oder j, das so häufig zwischen stamm und ca- susendung auf tritt (s. den genitiv im folg. §.) bei geselt (wie diß auch sonst vor komt, so z. b. im instr. plur. im altindischen, im loc. plur. im griech. und altind. u. a.); so entstund die en- dung -oi-t, worauß sich dann regelrecht -ei-t, -î-d, -ê-d und, mit abfall des d, ê entwickelte. Oskisch . Im algemeinen wie im lateinischen. a -stämme aragetû-d (argento), preivatû-d (privato), dolû-d (dolo); femin. tovtâ-d (civitate), suvâ-d (sua); i -stämme und consonantische z. b. Abl. sg. Umbr. Genit. sing. Urspr., Altind. praesentî-d (praesente). Die u -stämme folgen im oskischen und §. 251. umbrischen der analogie der i -stämme, z. b. castrî-d, stamm castru (u -stamm; nicht, wie latein. castru-m, a -stamm). Das umbrische hat überall das d verloren, z. b. a -st. akrû , tertiû; fem. tûtâ ; i -st. ukrî , okrî; u -st. manî , manî, arputratî (vgl. zu disen oskisch-umbrischen formen latein. geni- tive wie senati, quaesti u. s. f.). Im altirischen ist diser casus nicht nachweisbar. Altbulgarisch . Von adverbien, die mit den altindischen auf -tas (pg. 447) verglichen werden können, finden sich spuren, z. b. o-tŭ (a, ab) = altind. á-tas (inde). Außerdem ist, wie im litauischen und gotischen , diser casus nicht nachweisbar. Anm . Daß die gotischen adverbia auf -ô (wie z. b. tha-thrô inde, galeikô similiter u. s. f.) ablative seien, ist nicht mit genügen- der sicherheit zu erweisen. Genitivus singul . Element des gen. sing. ist -as, -s, §. 252. das volständig auf die selbe weise an den stammaußlaut an tritt, wie das -at, -t des ablativs, welchem es aufs nächste in function und lautform verwant ist; nur die mänl. u. neutr. a -st. setzen nicht s, sondern -sja an. Wie im ablativ das t, so ist auch hier s und sja (vergleiche die demonstrativen pronominal- stämme altind. sa und ta, sja und tja) pronominalen ursprungs; sja ist höchst warscheinlich auß den wurzeln sa und ja zusam- men gesezt (vor ja fält a hinweg, §. 223, pg. 349). Indog. urspr . vâk-as; 2. manas-as; 3. taksan-as, nâman-as; 4. bharant-as, vividvant-as; 5. bhrâtar-as, mâtar-as; 6. nâv-as; 7. bhruv-as; 8. grundform ist sunav-as, darauß sunau-s, sunv-as; 9. patai-s, patj-as beide wol auß pataj-as; 10. akva-sja, juga- sja, femin. akvâ-s . Altind . Veränderliche stämme haben die kurze stamform. Vocalische feminina denen das suffix -as zu -âs, das an die durch j erweiterten a -stämme an tritt; dise unursprüngliche genusbezeichnung findet in der älteren sprache (vêdisch) jedoch noch nicht außschließlich statt. Vocalische neutra erweitern vor dem -as den stamm durch n, was ebenfals in der älteren (vêdischen) sprache noch nicht außnamslos geschiht. Genit. sing. Altbaktr. §. 252. 1. vâḱ-ás; 2. mánas-as; 3. tákśan-as, nấmn-as; 4. bhárat- as, vidúś-as (mit außstoß von aṁ von -v-aṁ-s), jávîjas-as; 5. dâtú-s, bhrấtu-s, mâtús, eine ganz junge, speciell indische form, vêdisch findet sich noch pitr-as, die ältere form. Es scheint hier das unursprüngliche nur in den lautwandlungen zu ligen; ar oder ra ist hier zu r verkürzt ( * dâtŕ-s u. s. f., vgl. z. b. d. acc. plur. §. 250, pag. 442) und dises r als vocal behandelt und nach art der späteren sprache in u gewandelt worden (prâkrt udu = altind. rtu; prâkr. mâdua = altind. mâtrka, im prâkrt lautet der genitiv sing. diser stämme z. b. kattu-ńô, d. i. das im altind. aufs neutr. beschränkte kartr-ń-as Lassen , institt. linguae prâcr. §. 3, 2, c, pg. 117. stamm kar-tar factor, mit erweiterung des stammes durch n; also prâkr. u = altind. r auß ar, ra); dâtús, mâtús u. s. f. ist also = * dâtŕ-s, * mâtŕs, einer schwächung von dâtr-as, mâtr-as der älteren vêdischen sprache (daß nicht nur ar son- dern auch ra zu vocal r geschwächt werden könne, lert §. 5, pg. 16) für urspr. dâtar-as, mâtar-as; 6. nâv-ás; 7. bhruv-ás; 8. masc. sûnô-́s, vêdisch paçv-ás, femin. hánô-s oder hánv-âs, neutr. mádhu-n-as, vêdisch auch mádhv-as und mádhô-s; auch haben die stämme auf u die endung -uv-as ( = v-as, vgl. §. 14, 1, c); 9. pátê-s (am ende von zusammensetzungen, als wort für sich hat diser stamm die ab weichende genitivform pátj-us, die doch wol nur unregelmäßige wandlung von patj-as ist), vêdisch arj-ás (zu stamm arí hostis), femin. ávê-s, ávj-âs, neutr. vấri-ń-as; 10. vŕka-sja, neutr. jugá-sja, fem. áçvâ-j-âs . Altbaktrisch . Bis auf die mänl. und neutral. a -stämme, welche, wie im altindischen und griechischen, -sja als suffix zei- gen, ist die bildungsweise dises casus von der des ablativs nur durch das suffix s für t verschiden. 1. vâḱ-ô (vâḱ-aç-ḱa); 2. vaḱaṅh-ô; 3. açman-ô, nâman-ô, nâmn-ô; 4. barent-ô, barant-ô, * vîduś-ô oder vîthus-ô (§. 134, 2); 5. dâthr-ô, brâthr-ô, dughdher-ô (6. gèu-s, zu einer verkürzten stammform gu, nicht vom stamme gâo, der nur * gav-ô bilden kann); 7. bavaintj-âo; 8. paçèu-s, tanèu-s, auch paçao-s, paçâu-s, Genit. sing. Griech., Latein. paçv-ô, tanv-ô (wol auch paçav-ô, tanav-ô); 9. patôi-s, âfrîtôi-s; §. 252. 10. masc. açpa-hê, dial. * açpa-hjâ, açpa-qhjâ d. i. açpa-sja (§. 29, 2), fem. dâta-j-âo (dâta-j-âoç-ḱa, die form lautet also eigentlich dâta-j-âs, §. 27, 6). Griechisch . Endung -ος = urspr. -as, die stämme auf ι und υ , auch wenn dise laute nicht gesteigert oder in die ent- sprechenden consonantischen laute gewandelt werden, setzen ebenfals diß -ος an. Nicht selten erscheint das casussuffix -ος zu -ως gedent (vgl. den ablat. im altbaktr. und griech.). Die a -st. m. n. haben * -σϳο = urspr. sja, die fem. das gewönl. genitiv- suffix urspr. -as, dessen a mit dem stammaußlaute verschmilzt. 1. ϝοπ-ός; 2. * μένεσ-ος , d. i. μένου-ς; 3. τέϰτον-ος, τάλαν-ος; 4. φέροντ-ος , εἰδότ-ος; 5. πατρ-ός , μητρ-ός für πατέρ-ος , μητέρ-ος , die ebenfals vor kommen , δοτῆρ-ος; 6. νᾱϝ-ός , νηϝ-ός; 7. συ-ός; 8. νέϰυ-ος , γένυ-ος; γλυϰέϝ-ος , ἄστεϝ-ος od. ἄστεϝ-ως mit denung von -ος zu -ως , wie im ablativ; 9. ion. πόλι-ος , * πόλεϳ-ως , d. i. πόλε-ως mit denung von ο zu ω (ε wirkt hier nicht auf den accent); * ποληϳ-ος, d. i. πόλη-ος , Hom. mit de- nung des stammaußlautes εϳ zu ηϳ , grundform parâj-as; 10. * ἱππο-σϳο , darauß ἵππο-ιο , ἵππο-ο ἵππου; neutr. eben so ζυγοῖο , ζυγοῦ; femin. χώρᾱ-ς , τιμῆ-ς . Italisch Lateinisch . Wie im griechischen tritt an consonantischen außlaut das suffix -os an, das aber später zu -us, -is wird. Die a -stämme masc. neutr. femin. scheinen den stamm vor diser endung durch j erweitert zu haben; die vor ligende sprache hat, wol unter einfluß des locativs, einen eigen- tümlichen weg bei disen stämmen ein geschlagen, s. u. 1. vôc-os (erhalten in magistratu-os, senatu-os, domu-os), dar- auß vôc-us (erhalten in Vener-us, honor-us, Castor-us, part-us) und fernerhin vôc-is . Die alten formen Salutes, Apolones scheinen ge- wönliche nebenformen von is zu sein, fals man nicht -es als uralt und unmittelbar ans urspr. -as sich an schließend faßen will. So bei allen anderen consonantischen. 2. * genes-os, gener-is; 3. * homen-os, homin-is; * nomen-os, nomin-is; 4. * ferent-os, ferent-is; 5. * patr-os, patr-is; datôr-os, datôr-is; 6. * bov-os, bov-is; 7. * su-os, su-is . Genit. sing. Latein. §. 252. 8. warscheinlich * fructov-os = γλύϰεϝ-ος , da vor υ nicht e, sondern o steht (§. 47, 2), darauß fructu-os, fructu-us (domu-us, exercitu-us inschr.), wie suus auß sovos (§. 154, 3), fernerhin fructu-is (senatu-is), fructûs und in der älteren sprache auch fructû (§. 159); neutr. eben so. Nicht selten findet sich diser casus nach analogie der a -stämme gebildet (s. u.), wie quaesti, senati, sumpti (bei Plaut. u. sonst, sogar bei Cic.). 9. avi-s, warscheinlich auß avî-s (vgl. osk. -eis, über die kürzung vgl. §. 55), wenn man nicht eine volständige mischung der consonantischen und der i -stämme auch in disem casus an nemen will, worauf formen wie partus (partis) von einem stamme parti allerdings hin weisen. 10. masc. neutr. equei, equî; jugei, jugî . Vergleicht man oskisch -eis, umbrisch -ês, -êr und die parallele bildung des ab- lativs in facilumê-d, facilumê, so ergibt sich mit höchster war- scheinlichkeit * equeis als die voraus zu setzende ältere form. Der abfall von s ist eine häufige erscheinung (vgl. d. nom. plur., §. 247, pg. 432). Genitiv * equeis, ablat. facilu̇mêd = * facilumei-d weisen auf eine ältere endung * -ois, * -oit hin; der stamm ist also durch i, oder warscheinlicher noch durch j vermert wor- den. In die indog. ursprache zurück übersezt, würden dise formen wol gen. * akvaj-as, ablat. * akvaj-at lauten. Im femininum findet sich sowol die alte bildung dises ca- sus one vermerung des stammes durch j, wie z. b. familiâ-s, terrâ-s, viâ-s, deivâ-s u. s. f. = χώρα-ς , got. gibô-s, u. s. f., als auch formen, auß denen sich wol eine grundf. * -â-j-as er- gibt, also ein, wie im masc. neutr., durch j erweiterter stamm. Wir haben hier also die formen -â-s und -â-j-as neben einan- der, wie im ablat. singularis msc. neutr. â-t (equô-d) und -a-j-at (facilumê-d) , Die häufigen genitive (namentl. von weibl. nomin. prop.), auf -aes (Dianaes, Octaviaes, dimidiaes, suaes) weisen auf * ais als ältere form hin (§. 49); * -ois: * -ais = * -ajas: * -âjas . Auf diß ais fürt nun auch die endung ai (fameliai, vitai Romai etc.) nebst dem darauß gewordenen gewönlichen ae; -ei: -eis = -ai, -ae: -ais, -aes . Die länge der beiden elemente Genit. sing. Osk., Umbr., Altir. in âî, also auch im vorauß zu setzenden âîs, erklärt sich bei §. 252. â von selbst, da ja dise stämme eben auf â auß lauten, bei î auß der zusammenziehung von ja (von -âjas), d. i. später jo, ji zu î . Die ja -stämme msc. neutr. ziehen in der älteren sprache ii zu i zusammen, z. b. fili, consili etc. Oskisch . Conson. Ju̇v-eiͤs, maatr-eiͤs (Jovis, matris), also nach analogie der i -stämme ( -eiͤs = urspr. -ai-s, altind. -ê-s, altbaktr. -ôi-s, got. -ai-s, lit. -ë-s) . u -stämme. osk. castrou-s (einziges beispil), -ou-s = urspr. -au-s , altind. -ô-s, altbaktr. -èu-s, lit., got. -au-s . a -stämme: msc. ntr. pu̇mpaiianeiͤs (pompeiani), senateiͤs senateis (senati), sakarakleiͤs (*sacraculi) und oft, also wie im lateinischen, nur mit erhaltenem s; femin. eituâ-s (pecu- niae) u. a., also wie lat. familiâs . Umbrisch . Consonantisch nomn-er, d. i. nomn-es, war- scheinlich ist -êr zu lesen und es ist die bildung dises casus also die selbe wie bei den i -stämmen; i -stämme z. b. ocrê-r, von stamm ocri, auch -î-r komt vor; also -êr, -îr, älter -ês, -îs = osk. ei-s, urspr. -ai-s . u -stämme. trifo-r, als ältere endung ist wol * -û-s vorauß zu setzen, vgl. osk. -ou-s . a -stämme. msc. neutr. kaprês, katlês, katlê , poplêr, pihanêr also = osk. -eis, lat. -ei(s); femin. tûtâ-s , tôta-r, also ebenfals wie lat., osk. -âs . Altirisch . Das s ist überall verloren; conson. z. b. 1. ríg, 3. menman, talman, díten; neutr. anma, anmae hat sogar den stammaußlaut n verloren; 4. carat; 5. athar für * ríg-as, * pathar-as, * carant-as u. s. f.; 8. betha, d. i. * bethâ, für * bethâ-s, auß * bethav-as; 9. fátha, d. i. * fáthâ, auß vâtaj-as; dúlo ist wol nur nebenform mit zu o getrübtem a; dúile aber, mit e = ja, jâ (§. 75), steht für duli-as mit nicht gesteigertem stamm- außlaute, vgl. πόλι-ος; 10. baill, fir = * balli, * firi, vgl. alt- gallisch segomari, wie italisch, auß virî, virîs, virais (grundf. der endung a-jas), eben so die ja -stämme, z. b. rannairi (vgl. latein. librari); femin. rainne, scheint eine jâ -form zu sein, Genit. sing. Altbulg., Lit., Got. §. 252. vgl. caile auß * caljâ-s (oder sind etwa rainne und caile als nach der analogie der i -stämme gebildet = rannj-as, calj-as zu faßen? Vgl. oben d. acc. sing. §. 249, pg. 440). Altbulg . Das s muß stäts ab fallen, dem außlautsge- setze zu folge. Die feminina auf â zeigen eine dunkle form mit auß lautendem nasal. 2. nebes-e, grundf. nabhas-as; 3. kamen-e, grundf. kaman-as; 5. mater-e, grundf. mâtar-as; 7. svekrŭv-e, grundf. svakruv-as; 8. synu, d. i. * synû, auß sunau-s (§. 88, 9), meist aber syna nach 10; 9. kosti, pąti, d. i. * kostî , * pątî mit î auß -îs und diß auß -ais, vgl. lit. -ës (§. 88, 8); 10. vlŭka, konja, děla, polja, d. i. vlŭkâ u. s. f., warscheinlich auß varka-sja u. s. f., mit außstoßung von sj, vgl. d. litauische; femin. rąky, d. i. rankâm oder rankân oder rankam, -an, ja -st. dušę, d. i. duchjâ-m, -jâ-n, -ja-m oder -ja-n (§. 84). Entweder ist hier die analogie des accus. nomin. pluralis zu finden, dem so oft der genit. sing. gleich lautet, oder es ist das casuselement mittels eines nasals an getreten, so daß ein * rankâ-n(-as) als grundf. an zu nemen wäre. Lezteres dünkt mich die beßere vermutung. Litauisch . Vom suffixe as bleibt nur s; u- und i -stämme steigern iren außlaut zu au, ë . 3. akmèn-s, d. i. akman-as; szùn-s, d. i. kun-as, griech. ϰυν-ός , skr. çun-ás; 5. môtèr-s, d. i. mâtar-as; 8. sunaú-s; 9. akë́-s, gentë́-s; 10. vìlkô, wol auß * vilka-a, * vilka-sja; ja -st. dàlgiô; femin. rànkô-s, żôlė-s = * żôljâ-s; diser genitiv ist also wie in den übr. sprachen gebildet, wodurch die slawischen for- men sich als ser jung erweisen. Gotisch . Von urspr. as kann nur s bleiben, nach dem außlautsgesetze (§. 113, 1); die i- und u -stämme steigern den stammaußlaut und nemen ebenfals -as an; die mänl. und neu- tralen a -s t ämme zeigen starke verkürzung der endung. 3. hanin-s, neutr. namin-s, der kurze vocal vor s muß nach dem außlautsgesetze hinweg fallen, warscheinlich war die ältere form zunächst * hanin-is, * namin-is, auß grundf. nâman-as u. s. f. (4. fijandis nach 10); 5. brôthr-s, d. i. bhrâtar-as, daúhtr-s; 8. sunau-s, handau-s, faíhau-s; das au-s (es steht nicht -ius, Genit. plur. Urspr., Altind. welches = urspr. -au-s, altind. -ôs wäre) weist mit bestimtheit §. 252. auf ein älteres * sunav-is, grundf. sunav-as hin, auß welchem nach den gotischen lautgesetzen sunaus wérden muß; 9. (die masc., z. b. gastis, schlagen in die analogie von 10 um) fem. mahtai-s, das ai-s (es steht nicht ei-s, welches urspr. -ai-s, alt- ind. -ês wäre) weist auf * mahtaj-is, grundf. maghtaj-as hin; 10. vulfi-s, dagi-s, vgl. altsächsisch daga-s, wol auß der grundf. -asja, mit verlust des ja; daß die endung is nicht auß älterer sprachperiode rürt, beweist das bleiben des i in der nun auß lautenden silbe; femin. gibô-s . Genitivus plur . Der genitivus pluralis endigt sich auf §. 253. -âm und -sâm, lezteres ist jedoch fast nur in der pronominalen declination erhalten. Es scheint, daß -âm auß -sâm entstan- den ist, wie im nomin. plur. -as auß -sas; vâk-âm also auß * vâk-sâm, wie nomin. plur. vâk-as auß * vâk-sas . Warschein- lich ist sâm die volle (oder villeicht die gedente) form des ur- sprünglichen genitivsuffixes und das pluralzeichen ist verloren. Nach diser vermutung wäre also gen. pl. -sâm auß * sâm-s, oder * sam-s entstanden; vgl. den dat. dual. -bhjâm auß * -bhjâm-s, neben dem dat. plur. -bhjas auß * -bhjam-s; wie neben dem casussuffixe -bhi ein -bhj-am erscheint, so neben -s, -as ein -s-am . An dises sam muß nun früher das plural- s sich ange- schloßen haben, wie an jenes bhjam . Indog. urspr . 1. vâk-âm auß älterem * vâk-sâms und so bei allen übrigen; 2. manas âm; 3. gnâman-âm; 4. bharant-âm, vividvant-âm; 5. bhrâtar-âm, mâtar-âm; 6. nâv-âm; 7. bhruv-âm; 8. sunuv-âm; 9. patij-âm; 10. masc. akvâm, neutr. jugâm, fem. akvâm mit zusammenziehung des stammaußlautes mit dem an- laute des casussuffixes. Auf dise grundformen leiten die formen aller indogermanischen sprachen hin, obwol man (nach der pro- nominalen declination) geneigt wäre der indog. ursprache ge- nitive plur. wie * akva-sâms zu zu sprechen. Altindisch . -âm tritt bei veränderlichen stämmen an die kürzeste stamform. Vocalische stämme erweitern den stamm durch n, vor welchem sie den stammaußlaut denen; das ar der stämme auf ar wird zu r geschwächt und diß r nun als vocal Genit. plur. Altbaktr., Griech., Latein. §. 253. behandelt. Dise bildungsweise ist eine indische neubildung, in der älteren sprache zeigen sich noch die älteren formen. 1. vâḱ-ấm; 2. mánas-âm; 3. tákśan-âm, nấmn-âm; 4. bhárat-âm, vidúś-âm, jávîjas-âm; 5. dâtr̂́-ń-âm, bhrâtr̂́-ń-âm, mâtr̂́-ń-âm; vêdisch aber noch nár-âm (virorum), svásr-âm (sororum), dem- nach kann auch ein * bhrấtr-âm, * dâtr-ấm für die ältere sprache vorauß gesetzt werden; 6. nâv-ấm; 7. bhruv-ấm; 8. sûnû́-n-âm; 9. ávî-n-âm; 10. áçvâ-n-âm, neutr. jugấ-n-âm, fem. áçvâ-n-âm; vêdisch finden sich auch formen one n (also áçvâm) . Altbaktrisch . Casusendung ist a͂m (§. 27, 7) = âm . Auch hier findet sich bei stämmen auf a und mersilbigen auf i und u die unur s prüngliche stammerweiterung durch n, doch nicht außnamslos. 1. vâḱ-a͂m; 2. manaṅh-a͂m; 3. açman-a͂m; 4. barent-a͂m, barant-a͂m, * vîduś-a͂m; 5. brâthr-a͂m, dughdher-a͂m; 6. gav-a͂m; 8. paçv-a͂m, tanu-n-a͂m; 9. thrj-a͂m (stamm thri tres), âfrîti-n-a͂m, pati-n-a͂m; 10. açpa͂m (z. b. gaośa͂m stamm gaośa, auris), açpa-n-a͂m, fem. dâta-n-a͂m . Griech . Casussuffix ist -ων = -âm . Die weibl. stämme auf urspr. â haben, wie die betonung zeigt, die endung urspr. sâm, deren s zwischen vocalen schwindet (§. 145, 2, c). 1. ϝοπ-ῶν; 2. μενῶν , d. i. * μενέσ-ων; 3. τεϰτόν-ων; 4. φερόντ-ων , είδότ-ων; 5. δοτήρ-ων, μητέρ-ων; 6. νᾱϝ-ῶν , βοϝ- ῶν; 7. συ-ῶν; 8. γενύ-ων , γλυϰέϝ-ων; 9. ion. πολί-ων , πόλεων , d. i. πόλεϳ-ων mit steigerung des i nach analogie anderer ca- sus; 10. λύϰων , femin. χωρῶν , auß * χωρά-(σ)ων . Italisch. Lateinisch . Suffix -om, -um = urspr. -âm; bei a -stämmen -rom, -rum, auß * -sôm = urspr. -sâm, welches auß der pronominalen declination ein gedrungen zu sein scheint; darneben finden sich auch die durch die verwanten sprachen als älter erwisenen formen one s (r) . 1. vôc-um, auß ält. * vôc-ôm; 2. * genes-ôm, darauß gener-um; 3. nomin-um; 4. parent-um, sapient-um, in der regel aber nach der analogie der i -stämme; 5. datôr-um, patr-um; 6. bo-um (für * bov-um); formen cons. stämme, wie die von Varro über- liferten boverum, lapiderum scheinen für * bovi-rum, * lapidi-rum zu stehen (§. 52) und also auch an die i -form die endung -sum Genit. plur. Osk., Umbr., Altir., Altbulg. an getreten zu sein; 8. fructu-um, villeicht auß * fructov-om, §. 253. doch vgl. d. flg.; 9. pelvi-um; 10. equum, equô-rum, duonô-ro(m) (tit. Scip. Barb.), mit denung des stammaußlautes o zu ô, fem. equâ-rum, wie griech. * χωρά-σων; formen one s, wie z. b. agricolum, drachmum finden sich jedoch auch hier. Im oskischen und umbrischen felt es ser an beispilen; warscheinlich stimten dise sprachen völlig zum lateinischen, wie diß in den wenigen belegbaren beispilen der fall ist, z. b. a -stämme oskisch Abellanum, Nu̇vlanum (Nolanorum) one s, wie latein. nummum, deum; femin. -azum = latein. -arum , z. b. egma-zum (rerum). Umbrisch. fratrum, fratru, fratrom = lat. fratr-om, fratr-um; die i -stämme haben -io(m) , wie latein.; die a -stämme mascul. neutr. -u(m), -o(m), femin. arum, -aru (so auch im neuumbrischen), also ebenfals dem lateinischen völlig ent- sprechend. Altirisch . Die ganze endung ist fast überall hinweg ge- fallen, doch zeigt der anlaut des folgenden wortes noch den ur- sprünglich auß lautenden nasal 1. ríg(n), zunächst wol auß * rígon, älter -âm und so überall; 3. menman(n), talman(n), díten(n), anman(n); 4. carat(n); 5. máthar(n), doch athr-e(n) (zu athir pater) nach analogie der i -stämme; 8. betha(n), wol = * bethâ(n) auß * bethav-âm, durch außfall des v (§. 170, 3); 9. dúla(n), wol = dúlâ(n), auß * dúlaj-âm, mit schwund des j; masc. fátha (grundf. * vátaj-âm), darneben auch dúle, fáithe; dise formen weisen auf grundformen * dúlj-âm, * vátj-âm one steigerung des stammaußlautes hin. Bereits mermals fanden wir vor casussuffixen sowol gesteigerten als nicht gesteigerten stammaußlaut (vgl. z. b. genit. ablat. sg.); 10. ball(n), fer(n), rann(n); ja -st. céle(n), rannaire(n), femin. caile(n) . Altbulg . Von der endung âm ist (durch die mittelstufen ą, u hindurch) nur ŭ gebliben (§. 84, 2). 2. nebes-ŭ, grundf. nabhas-âm; 3. neutr. imen-ŭ (masc. kamenij, nach 9); 5. mater-ŭ, grundf. mâtar-âm; 7. svekrŭv-ŭ; 8. synov-ŭ, grundf. sunav-âm und (nach 10) synŭ; demnach wird auch in disem casus 8 und 10 gemischt, denn ov geht von hier auch auf die a -stämme Genit. plur. Lit., Got. Locat. sing. §. 253. über (vgl. nom. plur. υἱοί in der casusbildung = syni; υἱέϝες = synove; genit. plur. υἱῶν = synŭ, υἱέϝων = synovŭ); 9. pątij, kostij, nach den lautgesetzen für * pantĭ-ĭ und diß für pantĭj-ŭ (§. 87, 2; vor j = ĭ auß jŭ tritt nicht ĭ ein, sondern dafür i), grundf. pantij-âm, mit spaltung des stammaußlautes i zu ij (§. 85, 4); 10. vlŭkŭ (also lautlich dem nom. accus. sing. gleich), auß * vlakâm; neutr. dělŭ, grundf. dhârâm; fem. rąkŭ, grundform rankâm; ja -stämme konĭ, d. i. * konjŭ auß konjâm, eben so neutr. polĭ, d. i. * poljŭ; femin. dušĭ, d. i. * duchjŭ auß duchjâm . Litauisch . Überall û für älteres un = urspr. -âm; -un ist erhalten in alten und żemaitischen drucken, z. b. tun, hochlit. tú, grundf. tâm, vom pronominalstamme ta u. a. Man solte daher eigentlich -ų schreiben (§. 193). Consonantische formen sind in disem casus mit vorliebe erhalten. Die u -stämme folgen der analogie der a -stämme. 2. debes-ú, grundf. nabhas-âm; 3. akmen-ú, grundf. akman-âm; 4. dant-ú (danti-s, femin. dens), grundf. dant-âm; 5. môter-ú, grundf. mâtar-âm, dugter-ú (8. sunú, nach der analogie von 10); 9. aki-ú, genczú (§. 192, A, 6) für niderlit. genti-u; 10. vilk-ú, femin. rànk-ū, grundform vilkâm, rankâm; ja -stämme dàlgiū, zôliû́ . Gotisch . Von -âm ist dem außlautsgesetze zu folge nur -ê gebliben; feminina haben bei 3 und 10 (wo der stammauß- laut urspr. â nicht außer acht zu laßen ist) als unterschei- dung vom masc. und neutr. färbung des urspr. â zu ô . Die u -stämme haben steigerung, die i -stämme sind auch hier in die analogie der a -stämme über getreten. 3. hanan-ê, aúhsn-ê (stamm aúhsan bos), neutr. haírtan-ê, namn-ê, aber femin. tuggôn-ô; 4. fijandê (von 10 nicht zu schei- den); 5. brôthr-ê, daúhtr-ê; 8. suniv-ê, fem. handiv-ê, grundf. der endung av-âm (9. nach 10 gastê, femin. anstê); 10. msc. vulfê, neutr. jukê, grundf. vulfâm, jugâm; femin. aber gibô . §. 254. Locat. singul . An nominalstämmen ist i die endung di- ses casus; die pronominale declination zeigt jedoch -in und diß ist aller warscheinlichkeit nach das ältere ( in auß an geschwächt; Locat. sing. Urspr., Altind., Altbaktr. ana ist ein demonstrativer pronominalstamm, von welchem lat. §. 254. deutsch in, deutsch an, lit. i̧ = in , griech ἐν , slaw. vŭ = vą, ą, an, vgl. §. 84, 2, entspringt), woferne nicht in altin- disch tásm-in und nâv-í zwei ursprünglich verschidene casus vor ligen. Der locativ ist als selbständiger casus erhalten im altind., altbaktr., slaw., lit.; mit dem im nahe verwanten dativ zu einem casus ist er zusammen gefloßen im griechischen, latein. (wo auch berürung des locativs mit dem genitiv und ablativ statt flndet), deutschen und, aller analogie nach, keltischen. Indogerm. urspr . i tritt einfach an; die stämme auf u und i steigern den stammaußlaut. 1. vâk-i; 2. manas-i; 3. nâman-i; 4. bharant-i, vividvant-i; 5. dâtar-i, bhrâtar-i, mâtar-i; 6. nâv-i; 7. bhruv-i; 8. sunav-i; 9. pataj-i; 10. masc. akva-i, neutr. juga-i, femin. akvâ-i, eine form, die wegen des â mit dem dativ (s.d. flg.§.) zusammen fließt. Altindisch . i tritt bei veränderlichen consonantischen stämmen an die kürzeste stammform. Vocalische feminina auf langen vocal (î, û, â) haben stäts -âm (dunkel) als casus- suffix, das an â (10) mittels j an tritt; die feminina auf i und u können ebenfals diß -âm haben. Die stämme auf u haben das casussuffix ein gebüßt und lauten auf -au für ursprüng- liches und älteres -av-i auß; diser analogie folgen auch die i -stämme. Neutra auf i und u erweitern den stamm durch n . 1. vâḱ-í; 2. mánas-i; 3. tákśan-i, nấman-i und nấmn-i; 4. bhárat-i, vidúś-i, jávîjas-i; 5. dâtár-i, mâtâr-i; 6. nâv-í; 7. bhruv-í, auch bhruv-ấm; 8. vêd. sûnáv-i, hánv-i, sanskrit sûnâú, hánâu oder hánv-âm, neutr. mádhu-n-i; 9. (ávâu, kavấu, zu stamm kavi, poeta nach 8; páti hat sogar pátj-âu) fem. ávj-âm; 10. mascul. áçvê, d. i. * açva-i, neutr. jugế, femin. áçvâ-j-âm, vêdisch auch bei weibl. substantiven (auf suffix -ta) áçvê, wie im mascul. neutr. ( Benfey , gr. sanskritgramm. §. 731, anm. 4, pag. 301; Benfey fürt verschidene formen dises casus als vêdische an, die wir hier vor der hand noch übergehen wollen). Altbaktrisch . Wie im altindischen. Casusendung ist Locat. sing. Griech., Latein. §. 254. i, auch ao = altind. au findet sich bei u -stämmen neben den älteren formen mit erhaltenem i; manche formen felen. Nach Westergaard , welchem Spiegel folgt (Beitr. II, 28 f. ), komt bei i- und u -stämmen auch die endung ô vor, die man wol nicht anders erklären kann, als mit Spiegel auß -a-v-i, -aj-i, so, daß vi und ji verflüchtigt, das nun auß lautende a aber zu ô (§. 27, 5) getrübt sei. 1. vâḱ-i; 2. mánah-i ( h vor i = s , s. §. 136, 2); 3. açmain-i (§. 26), d. i. akman-i; 4. barent-i, * vîduś-i; 5. ? brâthr-i; 6. ? gav-i; 8. tanv-i, daiṅhv-i (zu stamm daiṅhu, d. i. dasju, femin. provincia), auch peretâo (Brockhaus, glossar, zu stamm peretu femin. pons); gewönlich wird der genitiv an- statt des locativs gebraucht, wie stäts bei 9; 10. açpê (? açpôi, vgl. §. 22), d. i. akva-i; neutr. dâtê, fem. (nach Bopp vergl. gr.) * dâta-j-a (= altind. -â-j-âm) . Griech . Der locativ fungiert als dativ, welcher da felt, wo der loc. gebildet wird; nur bei den mänl. neutralen stäm- men auf urspr. a (10) kommen beide casus, locativ und dativ, neben einander vor; ersterer aber nicht als regelmäßig gebrauch- ter casus, sondern nur als adverbium. 1. ὀπ-ί; 2. * μένεσ-ι , darauß μένεί; 3. τέϰτον-ί , 4. φέροντ-ι , εἰδτ-ι; 5. δοτῆρ-ι , μητρ-ί; 6. νηϝ-ί; 7. συ-ί; 8. * γλυϰεϝ-ι , darauß γλυϰεῖ; 9. * πολεϳ-ι , darauß πόλει , mit denung des εϳ * ποληϳ-ι , πόληϊ (Hom.); 10. οἴϰο-ι , femin. χαμα-ί (τιμῃ könte dativ und loca- tiv sein, da loc. η + ι und dat. η + ai zu ῃ werden muß, aber die echten locative auf αι beweisen, daß ῃ dem dativ zu komt). Italisch. Lateinisch . Als locative gelten nur die for- men der a stämme, wie humi, domi, belli, Corinthi etc., î = ei = oi, vgl. οἴϰοι; femin. Romae = * Romai, vgl. χαμαί . Dadurch, daß der eigentümlich gebildete genitiv diser stämme sein s verlor, mischten sich die formen beider casus (nicht hierher gehörig ist ruri, selten rure, ein gewönlicher abla- tivus localis, vgl. terra marique, hoc loco etc.; durch abfall des d mischt sich also in den consonantischen und i -stämmen auch der ablativ mit dem locativ). Locat. sing. Umbr., Altir. Der dativ der i -stämme und der consonantischen auf î, ê, §. 254. ei ist schwerlich ein echter dativ, da wir bei disen stämmen den echten dativ im ganzen nur selten finden; lat. navei, navê, navî (patrei, patrê, patrî) ist wol auß grundf. navaj-i zu er- klären, wie griechisch πόλει auß * πολεϳ-ι und eben so bei den consonantischen, welche der analogie der i -stämme folgen. Die selbe form gieng aber auch auf die u -stämme über, die ja auch sonst mit den consonantischen gehen; senatu-ei wol auß * senatov-ei * senatuv-ei (§. 154, 3, vgl. den genitiv sing. §. 252, pg. 452), darauß senatuî, senatui, senatû . Auch das oskische hat bei den a -stämmen den echten locativ, z. b. mu̇iͤnikeiͤ tereiͤ (stamm tero neutr.; in terra communi); femin. esaiͤ viaiͤ mefiaiͤ (in ea via media). Die consonantischen stämme haben die i -form wie im latein., z. b. Diuͤv-eiͤ, pater-eiͤ u. s. f . Umbrisch . Der dat. sg. der a -stämme ist in der form nicht vom locativ zu scheiden, da oi und ôi hier zu e (ei) wird. Die i -stämme und die consonantischen bilden disen casus wie latein. und oskisch, z. b. ocre, patre, nomne (ein mal nur findet sich -i) . Altirisch . höchst warscheinlich verhielt sich auch in beziehung auf die bildung dises casus das keltische wie das italische, doch ist im altir. locativ und dativ nicht mer zu schei- den. Ob in formen, wie 1. ríg, ríi, d. i. * rîgi, 3. menmain, d. i. * menman-i, talmain, dítin, anmaim (durch assimilation für * anmain); 4. carait, d. i. * caranti; 5. athir, d. i. * patir-i; 8. biuth auß * bithu, wol für * bithu-i (vgl. d. latein. dat.); 9. dúli, dúil, masc. fáith = * dûlî, * fâthî auß * vâti-i, * dûli-i 10. (s. den dativ im flg. §) fem. rainn, d. i. * ranni; ja -form caili für * calji, locative oder dative vor ligen, d. h. ob das casuszeichen früher i oder ai, darauß ei, î, gewesen, läßt sich nur nach der analogie entscheiden. Warscheinlich sind 1. 3. 4. 5. 8. 9. locative, aber, wie im italischen, nach der analogie der i -stämme gebildet, daher ist das i nicht spurlos geschwun- den; also z. b. 5. athir auß * patri-i, * patr-î, 4. carait auß carant-î u. s. f. Im femininum der a -stämme z. b. rainn, d. i. Schleicher , vgl. gramm. d. indog. spr. 30 Locat. sing. Lit., Altbulg. §. 254. * rannî auß * rannai, caili, d. i. * caljî auß * caljai fält lo- cativ und dativ in der form zusammen, grundform ist jedes falles * rannâi, * caljâi . Litauisch . Der locativ ist zwar vom dativ in der form geschiden, doch sind auch die dative, außer bei 10 fem., war- scheinlich locativformen. Alle consonantischen haben die form der i -stämme (9), die mänl. a -stämme ziehen im locat. a-i in e zusammen; als dativ haben sie einen locativ nach analogie der u -stämme. Die stämme auf u und i und die feminina auf â (10) haben die endung -je, die villeicht zu skr. -j-âm zu stellen ist, aber auch eben so wol anderes ursprungs sein kann. (3. loc. akmeny-jè, dat. ákmeniui nach 10; 5. dugtery-jè nach 9) 8. sunu-jè, darauß verkürzt sunù-i; súnui gilt als dativ, ist aber doch warscheinlich eine locativform; 9. aky-jè, darauß verkürzt aký; 10. vilkè auß * vilka-i (ja -stämme wie 9, dàlgy-je); femin. ászvô-je, darauß ászvô, vgl. skr. áçvâ-j-âm; ja -stämme żôlė-jè, darauß żôlė́ (vìlkui, dàlgiui gilt als dativ, ist aber eine locativform nach 8, vergl. súnui, slaw. synu; grundf. diser formen ist wol sunav-i, vilkav-i) . Altbulgarisch . Der locativ gilt fast bei allen stämmen zugleich als dativ. Consonantische gehen nach 9 (2. slovesi, 3. imeni, 5. materi = kosti) . 8. synu gilt meist als dativ u. ist wol auß synov-ĭ, grundf. sunav-i, entstanden; die form synov-i fungiert als dativ. Die ge- steigerte form der u -stämme ist demnach nach analogie der i- stämme behandelt, denn synovi ist = * synovî (§. 88, 6; loc. syně ist nach 10 gebildet); 9. gosti, mogti slaw. -i = -î und diß auß i + i, stammaußlaut und locativzeichen; 10. vlŭcě für * vlŭkě, d. i. * vlŭkai; die formen der u -stämme, näml. vlŭku, locat. dat., und vlŭkov-i, dat., gehen auf dise stämme eben so über, wie die formen der a -stämme auf die u -stämme (locat. syně wie vlŭcě); neutr. dělě; femin. rącě für * rąkě, d. i. rąkai auß rąkâi; dise form kann locat. und dat. sein und gilt als beides; ja -stämme koni auß * konjě (§. 87, 3); femin. duši auß * duchjě, nach den lautgesetzen; dat. konju und konjev-i folgen der analogie der u -stämme. Locat. sing. Got. Dat. sing. Urspr., Altind. Gotisch . Der locativ fungiert als dativ, nur die a -stämme §. 254. haben lezteren casus auch in der form. Das i des locativs muß nach dem außlautsgesetze überall schwinden; u- und i -stämme (femin.) haben steigerung des stammaußlautes. 3. hanin(-i); 4. fijand(-i); 5. brôthr(-i), daúhtr(-i); 8. sunau auß sunav(-i), fem. handau auß handav(-i); 9. fem. mahtai auß mahtaj(-i) (das masc. geht nach 10. und bildet wie dises einen dativ, gasta, s. u.); 10. (das masc. und neutr. bildet einen dativ) femin. gibai kann locat. und dativ sein, ist aber warscheinlich lezteres. Dativ sing . Nur im altindischen und altbaktrischen ist §. 255. der dat. sing. vom locativ sing. durch das suffix ai (villeicht steigerung des locativen i, oder etwa auß abhi; vgl. den dat. des personalpron. z. b. tu-bhi-am; was den außfall der bh be- trift, so vgl. griechisch -οιν für -οφιν , altind. u. lit. -ais auß -abhis u. a., s. u.) durchweg geschiden, litauisch und slaw. sondert ebenfals den dativ vom locativ als besonderen casus, braucht aber vilfach (s. d. vorherg. §.) locativformen in dativ- function. Indog. urspr . ai tritt einfach an, stammaußlaut i und u wird gesteigert. 1. vâk-ai; 2. manas-ai; 3. gnâmanai; 4. bharant-ai, vividvant-ai; 5. dâtar-ai, mâtar-ai; 6. nâv-ai; 7. bhruv-ai; 8. sunav-ai; 9. avaj-ai, pataj-ai; 10. masc. akva-ai, d. i. akvâi, neutr. eben so jugâi, femin. akvâ-ai, d. i. akvâi (also vom locativ nicht zu scheiden und one sonderung der genera). Altindisch . ê tritt so an, wie das i des locativs, also an den kurzen stamm bei veränderl. consonantischen; die stamm- außlaute i und u werden gesteigert; neutra auf i und u er- weitern den stamm durch n; die a -stämme masc. neutr. laßen aja an treten, eine dem indischen außschließlich eigentüm- liche und dunkle form; die feminina haben die unursprünglich gedente endung âi (vergl. -âs des genitivs, -âm des locativs feminini). 1. vâḱ-ế; 2. mánas-ê; 3. tákśan-ê, nấmn-ê; 4. bhárat-ê, vidúś-ê, jávîjas-ê; 5. dâtr-ế, mâtr-ế; 6. nâv-ế; 7. bhruv-ế; 30* Dat. sing. Altbaktr., Griech., Lat., Osk., Umbr., Altir. §. 255. 8. sûnáv-ê, neutr. mádhu-n-ê, femin. hánav-ê oder hánv-âi; 9. pátaj-ê (so am ende von zusammensetzungen, als selbständiges wort pátj-ê ), neutr. vâri-ń-ê, fem. ávaj-ê oder ávj-âi; 10. msc. áçvâja, also açva-aja, altbaktr. aber noch açpâi, auch hat das pronomen noch nicht das schließende a, z. b. kásmâi, stamm kasma (interrogativum); neutr. eben so, jugấja; fem. áçvâ-j-âi, mit stammerweiterung durch j, vêdisch finden sich auch for- men one die selbe, also * áçvâi . Altbaktrisch . âi des femin. findet sich nur bei a- und i -stämmen, übrigens wie im altindischen. 1. vâḱ-ê; 2. manaṅh-ê; 3. açmain-ê, nâmain-ê (hier hat demnach ê umlaut gewirkt); 4. barent-ê, vîduś-ê; 5. brâthr-ê, dughdher-ê, dâthr-ê; 6. gav-ê; 8. paçav-ê (auch paçao-ê , mit nicht auf gelöstem auß u gesteigertem ao), paçv-ê, one steigerung, fem. auch tanu-j-ê, st. durch j erweitert; 9. fem. âfrîtaj-aê-ḱa, darauß (nach §. 29, 4) âfrîtè-ê, masc. paitj-aê-ḱa; 10. açpâi auß * açpa-ai, neutr. eben so; femin. dâta-j-âi, auch die auf i = jâ haben âi, z. b. açtvaithj-âi (açtvaiti = * açtvaitjâ, fem zu stamm açtvat doué d́existence). Das Griechische hat nur bei 10. den echten dativ; ἵππῳ = ἵππωι , d. i. * akvâi auß * akva-ai; χώρᾳ , τιμῇ , ᾳ , ῃ = âi auß â-ai . Italisch. Latein . Auch hier haben nur die a -stämme den echten dativ, z. b. equô auß equôi, erhalten in populoi, romanoi, quoi (Corssen I, 197); femin. equâi, equae, alt auch equâ (wie ô für ôi , Mommsen, unterit. diall. 365), wie diê = diêi (vgl. Ritschl , Rhein. Mus. XIV, pg. 401; XVI, pg. 603). Oskisch eben so: huͤrtuͤiͤ, abellanuͤiͤ , fem. aasaiͤ . Umbrisch ê = ei und oi, also vom locat. nicht zu schei- den, z. b. pople, Fisie (Fisi, Fisei); femin. tûtê, tôtê, mit ê für âi . Altirisch . Wie im italischen und griechischen findet sich der dativ nur bei a -stämmen, z. b. fiur, baull, neutr. forcitul, d. i. * firu, * ballu, * forcitlu; ja -stämme céliu, rannairiu . Das u lautete älter wol û und ist warscheinlich auß noch älterem ô und diß auß ôi, grundf. âi hervorgegangen, z. b. fiur = Dat. sing. Altbulg., Lit., Got. Locat. plur. Urspr. * firu auß * virû, * virô, * virôi (also dem lateinischen ô, osk. §. 255. -uͤi , griech. ῳ völlig gleich). Das femininum ist, wie im ita- lischen, vom locativ nicht zu scheiden (s. d.) z. b. rainn = * rannî auß * rannâi . Altbulg . Nur 10. femin. rącě, für * rąkě kann villeicht als dativ gelten, indem ě = âi auß â + ai entstanden sein kann. Litauisch . Auch hier nur 10. fem. rànkai, d. i. rankâi (locativ ist rànko-je); ja -stamm żólei, d. i. żólj-ai (diser analo- gie folgen 9. ákei und die weibl. consonantischen, 5. móterei, dùgterei) . Auch im Gotischen haben nur die a -stämme (10) einen dativ; vulfa, d. i. * vulfâ auß vulfâi (§. 113, 3), wie latein. lupô, griech. λύϰῳ auß lupôi, λύϰωι; diser analogie folgt auch 9. msc. gasta; femin. gibai, d. i. * gibâi, ist wol echter dativ, die ursprüngliche form -â-ai ist hier vom masc., urspr. -a-ai, durch erhaltung von ai geschiden. Der Locativ pluralis hat nicht das selbe casussuffix wie §. 256. der singular. Die älteste nachweisbare form des suffixes dises casus ist sva, vgl. die pronominalwurzel sva (in zweierlei func- tion vor kommend, als relativ und als reflexiv). Nach der ana- logie der anderen casus zu schließen, muß auch hier das plu- ral- s einst vorhanden gewesen sein und wir vermuten daher * s-va-s als urform dises casus. Nach Benfey (kl. sanskritgr., §. 497, pag. 306) finden sich vêdische locat. plur. auf -susu, von denen ich vermute, daß die verdoppelung des indischen locativelements su auß älterem * su-s od. su-sa entstanden ist, wo -s oder -sa (§. 247) pluralzeichen war, welches später als sol- ches nicht mer empfunden und zu su um gestaltet ward. Der locat. plur. findet sich im altindischen (su), alteranischen (alt- baktrisch -śva, -hva; altpersisch -śuvâ, -uvâ, d. i. -huvâ), griechischen (als dativ fungierend, -σσι , d. i. σϝι) , litauischen (älter -su, später -se), slawischen (chŭ = su) . Dem lateini- schen, altirischen, deutschen ist diser casus abhanden ge- kommen. Indogerm. urspr . 1. vâk-sva(s); 2. manas-sva(s); 3. Locat. plur. Altind., Altbaktr., Griech. §. 256. gnâman-sva(s); 4. bharant-sva(s), vividvant-sva(s); 5. dâtar-sva(s), mâtar-sva(s); 6. nâu-sva(s); 7. bhru-sva(s); 8. sunu-sva(s); 9. pati-sva(s); 10. akva-sva(s), juga-sva(s); femin. akvâ-sva(s) . Altindisch . Das suffix lautet su, vor welchem die kurze stamform steht und welches mit den vorher gehenden conso- nanten nach den lautgesetzen sich verbindet (s. §. 126, 2); ar wird zu r verkürzt, a durch ein i vermert (vgl. die vermerung durch j vor vocalischen casussuffixen). 1. vâk-śú; 2. mánas-su und mána:-su; 3. tákśa-su, nâma-su, mit verlust des n; 4. bhárat-su , vidvát-su (das suffix hat hier, wie vor allen consonantischen casusendungen, das ursprüngliche t bewart), jávîjas-su, jávîja:-su; 5. dâtŕ-śu, mâtŕ-śu; 6. nâu-śú; 7. bhrû-śú; 8. sûnú-śu; 9. ávi-śu; 10. áçvê-śu, d. i. * açva-i-su, neutr. jugế-śu; femin. áçvâ-su . Altbaktr . -hva oder -śva, die lautgesezlichen vertreter von -sva, treten an, wie im altind. su . 1. vâkh-sva; 2. manô-hva; 3. açma-hva; 4. ? 5. brâtare-śva; 8. paçu-śva; 9. âfrîti-śva; 10. açpaê-śva, auch -aê-śu; femin. dâtâ-hva, auch -â-hu . Griechisch . Suffix σϝι , darauß -σσι , -σι . Auch die stämme auf â erweitern sich gewönlich nach der analogie de- rer auf a vor disem casussuffixe durch ein zu gefügtes i . 1. ὀπ-σί(ν); 2. * ἐπεσ-ε-σϝι , darauß ἐπέ-ε-σσι , mit hilfsvo- cal ε zwischen stammaußlaut und casussuffix, ἔπεσ-σι , darauß ἔπεσι , one solchen; 3. ϰύν-ε-σσι mit hilfsvocal, τέϰτο-σι one solchen, mit verlust des n vor s wie im altind. und altbaktr.; 4. φέρου-σι auß * φέρον-σι, und diß auß * φεροντ-σι , εἰδό-σι mit regelrechtem außstoß (assimilation) des τ vor σ (vgl. * ποδ-σι , darauß ποσσί , ποσί); 5. θυγατέρ-ε-σσι mit hilfsvocal, one solchen ῥήτορ-σι , aber μητρά-σι mit umstellung von tar zu tra (wie ἔδραϰον = * ἐδαρϰον); 6. ναυ-σί; 7. συ-σί; 8. νέϰυ-σσι und mit hilfsvocal ε , wie nach consonantischem stammaußlaute, νεϰύ-ε-σσι; γλυϰέ-σι , wol nach analogie der casus, bei denen ε durch steigerung entsteht, wodurch eine neue analogie gebil- det wird, als wäre der stamm γλυϰε; 9. πόλι-σι (Herod.), πολί-ε-σι (Hom.), πόλε-σι , ganz wie bei 8; 10. ἵπποι-σι , darauß ἵπποι-ς; femin. Ὀλυμπίᾱ-σι , Αθήνη-σι , θύρᾱ-σι , alte formen one jenes Locat. plur. Altbulg., Lit. Genit. locat. dual. Altind. ι; die gewönlichen formen sind χώραι-σι , χώραι-ς (das episch- §. 256. ionische -ῃσι , -ῃς unterscheidet sich von -αισι , -αις nur durch die bewarte länge des â) . Im Ital . und Altir . felt diser casus. Altbulg . Suffix chŭ = sŭ, älter su; consonantische ha- ben die i -form (z. b. 5. materĭ-chŭ, darauß mit ser häufigem wechsel matere-chŭ); 7. tritt in die a -form über (svekrŭva-chŭ); 8. tritt ebenfals in die a -form über (syně-chŭ, d. i. sunai-su, und mit der beliebten vermerung des stammes durch ov, synověchŭ, d. i. sunavaisu); 9. koste-chŭ für * kostĭ-chŭ, d. i. kosti-su; 10. vlŭcč-chŭ für * vlŭkěchŭ, d. i. varka-i-su; ja -st. koni-chŭ, d. i. * konjě-chŭ, i = jě nach der regel (§. 87, 3); neutra eben so; femin. rąka-chŭ, duša-chŭ . Litauisch . Die ältere sprache hat das suffix -su, darauß ward das jezt bräuchliche -se, -s; die mänl. a -stämme und die u -stämme scheinen den stamm durch n zu erweitern. Die con- sonantischen gehen nach der i -form (z. b. akmeni-sè u. s. f.). 8. sunů-sù, sunů-sè, sunů́-s, ů kann auß au und auß an entstehen (s. 10); 9. aki-sù, aki-sè, akì-s; 10. vilků-sù, -sè, vilků́-s ein żemait. vilku-n-se glaube ich gelesen zu haben, ver- mag es aber nicht nach zu weisen, es gäbe die entscheidung für ů = an; femin. rànko-su, rànko-se, rànko-s . Gotisch felt. Genit. locat. dualis . Diser casus endigt im altind. auf §. 257. -ôs, im altbaktrischen auf ô, im slawischen dem entsprechend auf u, d. i. û, grundform wäre also -aus . Der ursprung dises casussuffixes ist volkommen dunkel, weshalb wir auch für die indogerm. ursprache keine vermutung wagen. In den übrigen sprachen ist dises suffix nicht nachweisbar. Altindisch . An die a -stämme tritt die endung mittels j, consonantische haben die kurze form. 1. vâḱ-ốs; 2. mánas-ôs; 3. tákśan-ôs; nấmn-ôs; 4. bhárat-ôs, vidúś-ós, jávîjas-ôs; 5. bhrấtr-ôs; 6. nâv-ốs; 7. bhruv-ốs; 8. sûnv-ốs, hánv-ôs; 9. pátj-ôs; 10. masc. áçva-j-ôs, neutr. jugá-j-ôs, femin. eben so, also vom nicht gedenten stamme, áçva-j-ôs . In disem casus wird also auch bei den a -stämmen das genus nicht geschiden. Genit. locat. dual. Altbaktr., Altir. Altbulg. Instr. sing. I. §. 257. Altbaktrische formen des gen. loc. dual. sind z. b. 8. bâzv-ô zu stamm bâzu (brachium), aṅhv-ô, aṅhu-j-aos ( Spiegel , Beitr. II, 30) zu stamm aṅhu (mundus); 10. açpa-j-ô, belegt ist zaçta-j-ô zu zasta (manus); ubô-j-ô für uba-j-ô (§. 27, 5) zu uba (ambo). Die bildung dises casus stimt also im wesentl. zu der der altindischen. Altirische formen wie 1. ríg (cathrach); 3. talman; 5. athar; 8. betha; 9. fáithe, fátha; 10. masc. fer, ball, femin. rann, ja -st. masc. rannaire, femin. caile (e = ja oder jâ, §. 75) zeigen die wirkungen eines nicht i enthaltenden vocales; genaueres läßt sich wol kaum ermitteln. Altbulg . u tritt an, vorher gehendes i wird zu ij ge- spalten, ŭ als vertreter von urspr. a und u schwindet. Dem- nach 2. nebes-u; 8. synu; 9. kostij-u; 10. vlŭku, femin. rąku . §. 258. Instrumentalis singularis I Disen abschnitt habe ich mit einigen änderungen bereits in Beitr. II, pg. 454 flg. ab drucken laßen. . Der instrumentalis singularis wird im indogermanischen durch zwei völlig verschi- dene suffixe gegeben und wir müßen daher an nemen, daß zwei ursprünglich verschidene casus vor ligen, die wir hier zu trennen versuchen. Da der instrumentalis auch zwei verschi- dene functionen hat, indem er sowol das verbundensein, als das mittel und werkzeug bezeichnet, so ligt es nahe zu ver- muten, daß jeder diser functionen ursprünglich eines der bei- den suffixe entsprochen habe, von denen jedoch im vor ligen- den zustande der sprache ein jedes beide zeigt (wie z. b. auch im deutschen ‘mit’ nunmer beide functionen zusammen auf treten; wie der echte dativ, z. b. gotisch vulfa, grundform varkâi, eben so auch locativische function hat, wie der echte locativ, z. b. gotisch brôthr, grundform bhrâtari, auch dati- vische u. s. f.). Dem singular ist das eine diser beiden instrumentalsuffixa nämlich â eigentümlich (a ist bekantlich ein in der stambil- dung ser vil an gewanter demonstrativer pronominalstamm, von welchem dises instrumentalsuffix durch steigerung gebildet zu Instr. sing. I. Urspr., Altind., Altbaktr. sein scheint). Diser casus findet sich im altind. und altbaktr. §. 258. außschließlich gebraucht; im griechischen, gotischen, litauischen nur vereinzelt in adverbialbildungen oder neben dem andern suffixe bei gewissen nominalstämmen. Indog. urspr . â tritt an den nominalstamm 1. vâk-â; 2. manas-â; 3. gnâman-â; 4. bharant-â; 5. dâtar-â, mâtar-â; 6. nâv-â; 7. bhruv-â; 8. sunv-â; 9. patj-â; 10. masc. akva-â, darauß akvâ, neutr. juga-â, darauß jugâ; femin. villeicht one die sonst übliche steigerung des stammaußlautes (vgl. d. altin- dische), akva-â, darauß akvâ; also one genusunterschid, auch bei den a -stämmen. Altindisch . Consonantische haben vor dem casussuffixe â die kürzeste form. Die masculina und neutra auf vocale me- ren den stamm durch unursprüngliches n, die a -stämme sogar durch -in, nach welchem im sanskrit stäts, vêdisch aber noch nicht immer, â zu a verkürzt wird. Die ältere sprache zeigt je- doch meist noch eine ältere bildungsweise. Feminina des pa- radigma 10. setzen dem stamme auch hier ein j zu, und zwar one den stammaußlaut zu steigern. 1. vâḱ-ấ; 2. mánas-â; 3. nấmn-â, tákśan-â; 4. bhárat-â, vidúś-â, jávîjas-â; 5. bhrấtr-â, dâtr-ấ; 6. nâv-ấ; 7. bhruv-ấ; 8. sûnú-n-â, neutr. mádhu-n-â, femin. hánv-â; dise ältere bildung findet sich vêd. auch in andern generibus, z. b. neutr. mádhv-â; auch finden sich formen durch j vermert, z. b. masc. urú-j-â (urú-s latus, amplus), auch gesteigerte auf -av-â kommen vor. 9. páti-n-â (so nur am ende von compositen, seltner allein stehend), neutr. vấri-ń-â, femin. aber ávj-â, vêd. auch mit zusammenziehung von jâ zu í (§. 15, c), ávî; hier hat auch die gewönliche sprache das ältere pátj-â erhalten; 10. áçvêna, jugếna auß * açva-in-â, vêdisch áçvênâ und noch altertümlicher, one das unursprüngl. in, áçvâ, d. i. * açva-â, auch mascul. svápna-j-â (svápna-s somnus) mit j aber one n, so daß vor disem suf- fixe also drei stamformen erscheinen, z. b. açva , açvai (açvaj), açvain; femin. áçva-j-â (also one die in den meisten andern ca- sus bräuchliche steigerung des stammaußlautes), vêd. noch áçvâ . Altbaktrisch . Das auß lautende â ist nach der art di- Instr. sg. I. Griech., Lit., Slaw., Althochd. Instr. sg. II. §. 258. ser sprache (§. 29, 1) fast durchweg zu a verkürzt. Femi- nina auf a setzen das suffix mittels j an, wie im altindischen, one steigerung des stammaußlautes; das selbe findet sich auch bei femininen auf u; die übrigen unursprünglichen stamverme- rungen des altindischen sind dem altbaktrischen noch fremd. 1. vâḱ-a; 2. manaṅh-a; 3. açman-a; 4. barent-a, viduś-a; 5. dâthr-a, brâthr-a, dughdher-a; 6. gav-a; 8. masc. paçv-a, auch -av-a; femin. tanv-a, auch -u-j-a; 9. pataj-a, femin. âfrîti für -tî auß -tja, -tjâ . Dise contraction erscheint auch im altin- dischen, z. b. vêd. mátî für mátj-â (nom. sing. máti-s opinio); 10. açpa, für açpâ, auß açpa-â; neutr. dâta eben so; femin. dâta-j-a, wie im altindischen. Griechisch . Warscheinlich gehören adverbia auf η , α hierher, wie πάντη dor. παντᾶ , τάχα , ἅμα u. a. Italisch und Altirisch felt. Im Litauischen ist dise bildung nur bei weiblichen a- stämmen gebräuchlich, und zwar mit der in diser sprache häu- figen verkürzung des urspr. â, z. b. rankà auß * rankâ und diß auß ranka-â, wie im vêd. áçvâ; ja -st. żôlè, d. i. żôljà (§. 100, A, 1), eben so. Im slawischen war dise bildung in der älteren sprache (vgl. d. litauische) nur bei weibl. a- und i -st. vorhanden, doch sind in der vor ligenden sprache dise formen weiter gebildet, s. u. beim instr. sing. II. Gotisch s. u. Althochdeutsch nur (wie litauisch und urspr. slawisch) bei weibl. a -stämmen, z. b. mit ercnâ êwâ certa lege (Grimm, Germania III, 154); zwîfalda lêra duplici doctrina (Kero, benedictinerregel cap. II. Hatt.) §. 259. Instrumentalis singul . II. Das suffix dises casus ist bhi, ein in seiner abstammung dunkeles aber vilfach und in merfacher function in der casusbildung auf tretendes element, welches mit dem pluralzeichen s verbunden, -bhi-s, im plural außschließlich den instrumentalis bildet; außerdem werden wir das casussuffix bhi noch in dativischer und ablativischer func- tion finden (so im sing. in tu-bhi-am tibi, ma-bhi-am mihi; im plural im suffixe des dat. abl. -bhi-am-s; im dualis im suffixe Instr. sing. II. Urspr., Griech., Altbulg. des dat. ablat. instr. dual. -bhi-âm-s) . Dises suffix -bhi bildet den §. 259. instrumentalis singul. im slawischen, litauischen, deutschen ne- ben dem bei weibl. a -stämmen gebräuchl. suff. â ; im griechischen findet es sich nur vereinzelt und in einer veralgemeinerten, ab geschwächten function. Da der instr. sing. II in der nördlichen europäischen und in der südlichen europäischen abteilung des indogermanischen erhalten ist, so ist er als in der indogerm. ursprache bereits vorhanden vorauß zu setzen. Indogerm. urspr . 1. vâk-bhi; 2. manas-bhi; 3. gnâman- bhi; 4. bharant-bhi; 5. dâtar-bhi, mâtar-bhi; 6. nâu-bhi; 7. bhru-bhi; 8. sunu-bhi; 9. pati-bhi; 10. masc. açva-bhi; neutr. eben so, juga-bhi, femin. akvâ-bhi . Altind . und altbaktr . felt (wenn man nicht altind. a-bhí, altbaktr. aiwi, griech. ἀμ-φί , latein. o-b, altgallisch am-bi, altir. imme, ahd. um-bi hierher ziehen will, als einen urspr. instrumentalis des demonstrativstammes a) . Altgriechisch . Nur noch homerisch ist suffix φι = bhi, die function ist nicht auf die instrumentale (ἧφι βίηφι Od. φ , 315; ϰρατερῆφι βίηφι Il. φ , 509; σϰαιῇ ἔγχος ἔχων , ἑτέρηφι δὲ λάζετο πέτρον Il. π , 734) oder sociative ( ἅμ’ ἠοῖ φαινομένη- φι Il. ι , 618. 682) beschränkt, sondern, wie öfters auch in an- dern sprachen, diser instrumentalis wird in localer beziehung gebraucht und (besonders mit praepositionen, ἀπό , ἐξ) auch in einer dem ablativ änlichen function (vgl. den gebrauch des instrumentalis I im sanskrit, z. b. beim passiv, und den alge- meineren gebrauch dises suffixes -bhi im dual und plural). 2. ὄχεσ-φι(ν), στήθεσ-φιν; 10. Ἰλιό-φιν , δεξιό-φιν , ἀριστερό-φιν , αὐτό-φιν , femin. βίη-φι , ϰλισίη-φι , νευρῆ-φιν , ϰεφαλῆ-φι(ν) , εὐνῆ-φιν , ἑτέρη-φι , ἧφι , ϰρατερῆ-φι , φαινο-μένη-φι u. s. f. (ἐσχαρό- φι weist, wie es scheint, auf einen einstigen neutralen oder masculinen stamm neben ἐσχάρα , ἐσχάρη hin). Ital . felt (ti-bei, u-bei sind dative, s. u.). Altir . felt. Altbulg . In den nördlichen europäischen sprachen er- scheint das casuselement urspr. bhi durchauß in der form mi . Es lautet daher die endung unseres casus im slawischen mĭ . Instr. sing. II. Lit., Got. §. 259. Consonantische stämme haben die i -form (z. b. 3. kamene- mĭ für * kamenĭ-mĭ); 8. syno-mĭ hat die ältere endung -ŭ-mĭ in -o-mi gewandelt, wie diß häufig in der späteren sprache statt findet, und wie auch e für ĭ oft ein tritt; es ist also den a- stämmen völlig gleich geworden; 9. masc. pąte-mĭ für * pątĭ-mĭ, grundf. panti-bhi, wie syno-mĭ für das auch mögliche synŭ-mĭ, grundf. sunu-bhi; das femin. kostiją (vgl. 10. fem.) weist auf ein älteres * kostijâmi hin, wie vezą auf vaghâmi (1. sg. praes.), d. h. auf einen instrumental auf â, * kostij-â, dem dann noch das andere instrumentalsuffix -bhi, slaw. -mi, an trat. 10. msc. vlŭkŭ-mĭ, gewönl. vluko-mĭ (vgl. 8); ntr. dělo-mĭ, fem. rąkoją, d. i. * ranka-j-â-mi, ein instr. auf â mittels j gebildet, wie im altindischen, * ranka-j-â, und an disen ward später nochmals bhi, mi an gesezt als man die instrumentale function des â vergeßen hatte. Vgl. 9 fem. Litauisch . Casussuffix ist mi . Consonantische haben die i -form (z. b. 3. akmeni-mì, 5. môteri-mì) . 8. sunu-mì; 9. aki-mì (akiè ist ja -form); 10. vilkù auß * vilků, älter * vilkam (§. 101, 4) und diß auß * vilka-mi (wie z. b. veżù, älter * veżů, vgl. veżů́s vehor 1. sg. praes., auß vaghâmi); fem. felt, es hat den instrum. auf â (s. d. vor. §.). Gotisch hat disen casus nur in wenigen beispilen; als regelmäßige bildung finden wir in aber noch im althoch- deutschen , wo er bei mänlichen und neutralen a -stämmen, wie im litauischen, auf u (später o) auß lautet; das u wird von den deutschen grammatikern als û an gesezt, was für die äl- tere sprachepoche unzweifelhaft richtig ist. Diß û, u ist auß -am, -ami, oder vilmer warscheinlich mit denung des a auß -âmi entstanden, z. b. wolfu, wortu, plintu u. s. f.; wolfu auß * wolfam, * wolfâ-mi (wie 1. sg. praes. wigu, auß * wigam urspr. vaghâ-mi); die feminina auf a bildeten den instrument. sing. I. Das gotische hat disen casus nur in thê (nach praepo- sitionen, als partikel vor dem comparativ) vom demonstr. pro- nominalst. tha; hvê (z. b. du hvê quare) vom pronominalstamme hva; svê (ut, sicut) vom pronominalstamme sva . Die althoch- deutschen formen verbieten hier an den instrumentalis I auf â Instr. plur. Urspr., Altind., Altbaktr., Altgriech. zu denken (der überdiß, als auß tha-â, hva-â, sva-â entstan- §. 259. den, warscheinlich * thô, * hvô, * svô lauten würde), vilmer ist auch hier thê u. s. f. = tâ-mi (wie z. b. 1. sg. praes. viga = * vigâmi, grundf. vaghâmi; wäre das wort nur einsilbig, so wäre nicht a, sondern ê sein außlaut). Instrumentalis pluralis . Suffix bhi-s, d. i. -bhi des §. 260. instr. sg. II und das pluralzeichen s . Indog. urspr . 1. vâk-bhis; 2. manas-bhis; 3. gnâman- bhis; 4. barant-bhis; 5. bhrâtar-bhis; 6. nâu-bhis; 7. bhru-bhis; 8. sunu-bhis; 9. pati-bhis; 10. akva-bhis, femin. akvâ-bhis . Altindisch . -bhis tritt einfach an consonantische stämme unter eintritt der gewönlichen lautgesetze an, stämme 3. auf n verlieren dises; die auf 4. nt stoßen das n auß, die stämme auf -vant, -vans haben hier noch die ältere form auf vant, also, one n, vat; die 5. auf ar verlieren das a; die 10. auf a masc. neutr. vermeren in der älteren sprache das a durch i, in der gewönlichen sprache aber fält das bh, wie öfters in ver- schidenen sprachen, auß und es tritt zusammenziehung des war- scheinlich vor -bhis gedenten stammaußlautes mit dem i ein. Dise erscheinung finden wir eben so im altbaktr., lit., slaw.; änliches auch im lateinischen und griechischen. 1. vagh-bhís; 2. mánô-bhis (§. 126, 2); 3. tákśa-bhis; 4. bhárad-bhis, vidvád-bhis (§. 130, 1), jávîjô-bhis; 5. bhrấtr-bhis, dâtŕ-bhis, mâtŕ-bhis; 6. nâu-bhís; 7. bhrû-bhís; 8. sûnú-bhis; 9. páti-bhis; 10. vêd. áçvê-bhis, sanskr. áçvâ-is auß * açva-bhis oder * açvâ-bhis; femin. áçvâ-bhis . Altbaktr . Suffix bis (dialectisch bîs) . 1. ? villeicht * vâghż-bis (vgl. dat. plur.); 2. namè-bis (§. 27, 4 mit è für a auß as); 3. açma-bis, nâma-bis; 4. * baren- bis, vidûź-bîs (belegt ist dadûśbîs, st. dadvans); 5. * brâtarĕ-bis; 6. gao-bis; 8. paçu-bis; 9. paiti-bis, âfrîti-bis; 10. açpâis , wol auß * açpâ-bis; femin. dâtâ-bis . Altgriechisch . Da das urspr. -φι-ς sein ς verlor (wie in entsprechender weise die 1. plur. verbi -μες zu * -με , -μεν ward) und ν auch im sg. an -φι an tritt, so lautet der plural dem singular gleich. 3. ϰοτυληδον-ό-φιν (in instrumentaler func- Instr. plur. Altbulg., Lit. Dat. ablat. plur. §. 260. tion, Odyss. ε , 433) mit hilfsvocal ο oder vilmer nach ana- logie von 10; 6. ναῦ-φι(ν); 10. θεό-φιν. Italisch felt (über vobîs, nobîs s. u.). Altir . felt. Altbulgarisch . Suffix mi, d. i. -mî für -mis, urspr. -bhis . Masc. und neutr. auf a (10) stoßen den anlaut des suffixes auß. Consonantische stämme gehen nach der i -form und a -form, u- stämme nach der a -form (3. kamenĭ-mi, 5. materĭ-mi; 7. svekrŭva- mi, nach der a -form, wie auch die neutra; 3. imen-y; 2. sloves-y; 8. syny, wie 10 und eben so mit steigerung des u zu ov, syn- ovy, grundf. * sunav-ais), demnach haben sämtliche stämme ent- weder die form der i -stämme, oder die der a -stämme. 9. kostĭ-mi, pątĭ-mi; 10. selten und meist in jüngeren quel- len vlŭkŭ-mi; regel ist vlŭky, d. i. * vlŭkŭ-i (§. 85, 2) auß * vlŭkŭ-mi; mit älteren vocalen wäre diß vlaka-i auß vlaka- bhi(s) (vlŭkov-y ist selten und eine jüngere form); ja -st. koni, für * konjy (neutra eben so). Daß der vocal y (= ŭi) nach außstoß von m entsteht und nicht etwa ě, das sonst dem ai entspricht, ist beweis, daß dise außstoßung erst in ser später sprachepoche statt fand, als a bereits in ŭ geschwächt war. Dise warnemung ist wichtig für die geschichte dises casus, auch beweist sie, daß in manchen formen eine anlage zu ge- wissen veränderungen ligt, die erst nach der sprachtrennung in den verschidenen indogerm. sprachen überein stimmend her- vor treten. Femin. rąka-mi . Litauisch . Suffix mis; das masc. der a -stämme stößt, wie slaw., altindisch, altbaktr. das m = urspr. bh auß. Con- sonantische st. haben die i -form (3. akmeni-mìs, 5. moteri-mìs) . 8. sunu-mìs; 9. aki-mìs; 10. vilkaís auß * vilka-mis; ja- stämme dàlgeis, d. i. * dàlgjais (§. 100, A, 1); fem. rànkô-mis; ja -st. żôlė-mìs = * żôljô-mis (§. 100, A, 1.). Gotisch felt. §. 261. Dativ ablat. pluralis . Das suffix bhi, durch am vermert, bildet beim pronomen personale den dat. sing., z. b. altind. 2. pers. tú-bhjam 1. pers. má-hjam für * ma-bhjam (§. 125, 3), latein. ti-bi, umbr. te-fe, Dat. ablat. plur. Urspr., Altind., Altbaktr. si-bi, i-bi, umbr. i-fe, u-bi (= * quo-bi), umbr. pu-fe, ali-bi, §. 261. utro-bi, mi-hi für * mibi, älter ist hier die länge -bî = bei, z. b. ti-bei, si-bei, i-bei, u-bei, mi-hei umbrisch me-he; ei könte ersazsteigerung des i sein für das ab gefallene am, oder steht ei etwa für ja wie im gotischen? Warscheinlich ist -bhiam zu -biem, -bî(m) geworden, wie siâm zu siem, sîm, das ei hindert nicht; ein * seim = sîm dürfte vorauß zu setzen sein, da seit für sît auß siêt, grundf. sjât vor komt (vgl. Corssen I, 212). Das selbe suffix scheint vor zu ligen in hom. τεΐν , dor. τίν , ἐμίν (komt auch mit ῑ vor), welche dann auß * τε(φ)ΐν , * ἐμε(φ)ίν entstanden sein müsten, -φιν = urspr. -bhjam . An bhjam trat nun das plural- s an und so erhalten wir als älteste form des suffixes des dativ plur. -bhjam-s (vergl. den folgenden §. über den dat. abl. instr. dual.), welches jedoch nicht mer vor ligt; bhja-s ist nunmer die älteste in den sprachen erscheinende form. Diser casus erscheint in allen indogermanischen sprachen, das griechische auß genommen, welches den locativ anstatt des dativs, den genitiv anstatt des ablativs braucht. Indogerm. urspr . 1. vâk-bhjams; 2. manas-bhjams u. s. f.; 8. sunu-bhjams; 9. pati-bhjams; 10. masc. akva-bhjams, neutr. juga-bhjams, femin. akvâ-bhjams . Altindisch . -bhjas tritt an wie das -bhis des instrumen- talis; nur findet hier die bei jenem suffixe nur vêdische form der m. n. a -stämme anßschließlich statt. 1. vag-bhjás; 2. mánô-bhjas; 3. nấma-bhjas; 4. bhárad-bhjas, vidvád-bhjas, jávîjô-bhjas; 5. bhrấtr-bhjas; 6. nâu-bhjás; 7. bhrû-bhjás; 8. sunú-bhjas; 9. páti-bhjas; 10. áçvê-bhjas, neutr. eben so jugế-bhjas, femin. áçvâ-bhjas Altbaktrisch . Endung -bjas, d. i. -bjô, -bjaç(-ḱa) . In einigen stücken -vjô, mit erweichung von b zu v (vgl. §. 135, 3). Übrigens wie im altindischen. 1. die formen vâghż-bjô, vâgheż-bjo, vâghże-bjô sehen auß, als ob der nominativus singularis anstatt des stammes vor der endung bjô ein getreten sei (ghż vor b auß khs, §. 139, 1, e hilfsvocal §. 28). Bopp (vgl. gramm. 1. aufl. pg. 316) fürt Dat. ablat. plur. Latein. §. 261. sie auf einen stamm vâkhsas zurück, dessen as vor dem ca- sussuffixe geschwunden wäre, wie ja auch in anderen sprachen stämme auf urspr. as mit solchen one das selbe wechseln. Wir vermuten daß der zischlaut einem nur lautlichen vorgange seine entstehung verdankt (vgl. §. 139, 4.). 2. manè-bhjô; 3. açma-bjô; 4. baren-bjô; 5. brâtare-bjô; 6. * gao-bjô; 8. paçu-bjô; 9. paiti-bjô; 10. açpaêibjo, d. i. * açpaêbjô = altind. áçvêbhjas, mit durch j gewirktem umlaute; femin. dâtâ-bjô, haênè-bjô, st. haênâ (l’armée) mit wandl. von a zu è (§. 27, 4). Griech . felt. Anm . Die analogie des altind. asmá-bhjam, juśmá-bhjam, so wie die form selbst, lert, daß in griech. ἡμῖν, äol. ἄμμιν; ὑμῖν , äol. ὔμμιν nicht ein casussuffix des plurals, sondern das des dat. singul. enthalten ist; also ἄμμιν und ἡμῖν = ἀσμ(ε-φ)ιν , ὔμμιν und ὑμῖν = ϳυσμ(ε-φ)ιν , vgl. τεΐν , ἐμίν . Italisch. Lateinisch . Auß -bhjas ward -bos, -bus für äl- teres * -bios, * -bius (vgl. minus für minius) . Entsprechend dem singularsuffix -bî, -bei der pronomina ligt auch hier in no-bî-s, vo-bî-s eine ab weichende veränderung des suffixes bhjas vor. Bei den a -stämmen fält meist das b auß. Consonantische haben die i -form (5. matri-bus, 3. nomini-bus u. s. f.). 8. acu-bus u. dgl. doch schlägt auch hier meist u in i über: fructi-bus͘; 9. ovi-bus; für i findet sich altertümlich auch e: tempestate-bus; 10. vereinzelt sind formen wie ambô-bus, duô- bus, mit denung des stammaußlautes, hier wol durch einfluß der nominativform des duals; formen wie parvi-bus , amici-bus, dii-bus beweisen, daß vor dem suffixe -bus , wie in zusammensetzungen (z. b. multi-plex), der stammaußlaut o zu i geschwächt ward; auch hier ist indes die analogie der i -stämme nicht zu über- sehen. Die gewönliche form mit geschwundenem b scheint for- men wie * equo-bios vorauß zu setzen, auß welchen dann * equoios und, mit dem häufigen verluste des o von ios (alis = alios), equois ward; equois ist nachweislich älteste form, erhal- ten in suois und ‥ cnatois einer uralten, warscheinl. lateini- schen inschrift ( Mommsen unterit. diall. pg. 364) und im os- kischen. Auß -ois ward -oes in oloes, privicloes ( Festus pg. 19. Dat. ablat. plur. Osk., Umbr., Altir. 205, s. Corsscn I, pag. 198) und dann das gewönliche -eis (selten §. 261. -ês), -îs . Bei den â -stämmen haben sich bekantlich formen wie equâbus, deâbus, filiâbus (vergl. rêbus, diêbus) häufiger erhal- ten. Hier ist die ältere form des gewönlichen -îs nicht -ois sondern ais (erhalten im oskischen), also z. b. mensîs auß * mensa-bios, * mensais, menseis . Im oskischen scheinen consonantische und i -stämme die endung -iss zu haben, die dann etwa auß -if(o)s hervor gegan- gen wäre; die a -stämme haben die schon erklärten altertüm- lichen formen auf -u̇iͤs und -aiͤs , z. b. liͤgatu̇iͤs, abellanu̇iͤs, novlanu̇iͤs (neuosk. -ois); femin. diumpaiͤs . Im umbrischen haben die consonantischen stämme -us (alt- und neuumbrisch), z. b. fratr-us, dupurs-us (purs = griech. ποδ pes), da s nicht ab zu fallen scheint, so ist auch hier wol assimilation, also * -uss auß -u-f(o)s an zu nemen, so daß etwa ein * fratr-o-fos mit hilfsvocal o die älteste form wäre. Die i -stämme haben -ês, eis, z. b. avês, aveis (s bleibt), wol auß * avi-f(o)s; die a -stämme m. n. f. -ês und -êr, bei o -stämmen auch -eis, -îs , neuumbr. -eir u. s. f.; diß sind die regelmäßigen aequivalente des lateinischen -eis, -îs und wie dises zu erklä- ren, z. b. termnês , Treblanêr, femin. * tûtês , tôtêr . Altirisch . Suffix altgall. bo (ματρεβο inschr.), auß * bos; altirisch b, also volkommen zum italischen stimmend und vom nordischen (*mos) und griechischen, das ja dise form gar nicht besizt, ab weichend. 1. ríg-aib; 3. menman-aib, talman-aib, anman-ib, anmann-aib, 4. cairt-ib, mit außstoßung des voca- les der stammendung ursprünglich ant; 5. athr-aib, athr-ib (8. betha-ib, nach der analogie von 10); 9. dúli-b, fáithi-b, echte i -for- men, fáithib = vâti-bios, vergl. latein. vâti-bus; 10. fera-ib, for-citlib, fem. ranna-ib; ja -st. masc. rannairi-b, fem. caili-b u. s. f. Die erklärung der vor dem b auf tretenden vocale ist schwirig. Warscheinlich hat überall wo aib = * abi(s) er- scheint, die analogie der a -stämme durchgreifend gewirkt und es ward auß * bios = bhjas altgallisch * bos, irisch aber * -bîs, -bis und weiterhin * -bi, * -ib . Dann stünde z. b. rígaib für * rígabi, auß * ríga-bios, mit a als hilfsvocal oder nach ana- Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 31 Dat. abl. plur. Lit., Altbulg., Got.; Dat. abl. instr. dual. §. 261. logie der a -stämme. Das s der casusendung muß ser frühe geschwunden sein, da der anlaut des auf solche dative folgen- den wortes aspiriert wird, was nur nach einst vorhandenen vo- calen geschiht ( Stokes in Beitr. II, pag. 104). Litauisch . In der älteren sprache ist die endung dises casus -mus auß * -mos, * -mios = bhjas, vgl. das latein. -bos; u ist lezter rest des a und die im litauischen nicht häufige wand- lung in u ist wol bedingt durch das vorher gehende m (vergl. §. 100, B); in der jetzigen sprache lautet das suffix -ms (§. 101, 5). Alle consonant. stämme haben die i -form (3. akmenì-ms, 5. môterì-ms); 8. sunù-ms; 9. akì-ms; 10. vilká-ms (dàlgia-ms), femin. rànkô-ms (*żôlė́-ms) . Altbulgarisch . Auß einem älteren * -mas oder * -mos, für welches das litauische zeugt, ist nach den außlautsgesetzen regelrecht -mŭ geworden. Consonantische haben die i -form (mit e für ĭ, 3. kamene-mŭ, 2. slovese-mŭ, nur 7. svekrŭva-mŭ mit a); die u -stämme 8. fallen mit der a -form zusammen (vgl. oben den instrum. sg. II, §. 259), syno-mŭ auß * synŭ-mŭ (synovomŭ ist jung); 9. pątĭ-mŭ, in der regel pąte-mŭ, mit e für älteres ĭ, koste-mŭ; 10. vlŭko-mŭ für vlŭkŭ-mŭ, eben so neutr. dělo-mŭ; femin. rąka-mŭ . Gotisch . Nur -m ist gebliben. An die n -stämme tritt es teils außnamsweise mit hilfsvocal a (oder nach analogie der a -stämme) an (vgl. ϰοτυληδον-ό-φιν) , teils, und diß ist die re- gel, one solchen; in letzterem falle fält n hinweg (vgl. altind. nấma-bhjas , altbaktr. açma-bjô) . 3. hana-m, neutr. haírta-m, fem. tuggô-m auß * hanan-m etc., nur vereinzelt abn-a-m, stamm aban (vir; 4. fijandam ist nach 10 gebildet, wie ja auch andere casus diser stämme; 5. brôthru-m u. s. f. nach 8); 8. sunu-m; 9. mahti-m, gasti-m; 10. masc. vulfa-m, neutr. juka-m, femin. gibô-m . §. 262. Dat. ablat. instr. dualis . Die grundf. des suffixes ist wol sicher als * bhjâm-s an zu setzen, eine denung des * bhjam-s des pluralis. Der casus findet sich im altindischen, altbaktr., altgriechischen (hier gilt er als dat. und genitiv, da instru- Dat. abl. instr. dual. Urspr., Altind., Altbaktr., Griech. mentalis und ablativ diser sprache felen), slawischen und li- §. 262. tauischen. Indog. urspr . 1. vâk-bhjâms; 2. manas-bhjâms u. s. f.; 10. akva-bhjâms, femin. akvâ-bhjâms . Altindisch . Suffix -bhjâm, welches an tritt wie die ver- wanten suffixe des dat. u. instr. pl., also 1. vâg-bhjấm; 2. mánô- bhjâm u. s. f. mit einziger außname des masc. neutr. der a- stämme, welche nicht vermerung des stammes durch i, sondern denung des stammaußlautes haben, also 10. masc. áçvâ-bhjâm, neutr. jugấ-bhjâm, wie femin. áçvâ-bhjâm . Altbaktr . Suffix -bja͂m (belegt von Spiegel , Beitr. II, 29 durch brvaṭ-bhja͂m) = altind. -bhjâm und darauß -bja, die häufigste form, auch -wê findet sich, welches auß * -bja durch erweichung von bh zu w (§. 135, 3) und regelrechter wandlung von ja zu ê (§. 29, 2) entstanden ist. Die a -stämme mascul. neutr. haben hier die stamvermerung durch i und umlaut durch das folgende j, wie im dat. plur. 2. manè-bja; 3. açma-bja; 4. baran-bja, baren-bja; 5. brâtare-bja (mit hilfsvocal e); 8. paçu-bja, bâzu-wê, zu stamm bâzu (brachium); 9. paiti-bja; 10. açpaêi-bja, gaośai-wê, zu stamm gaośa (auris); fem. dâtâ-bja . Griechisch . Das suffix lautete in einer älteren sprach- epoche wol * -φῑν , eine verkürzung und veränderung einer äl- teren form, die etwa * -φιων gelautet hat. An consonantische trat es mit dem hilfsvocal ο an (vgl. 10 und ϰοτυληδον-ό-φιν , §. 260, pag. 473). Im vor ligenden stande der sprache ist φ überall auß gefallen und zusammenziehung ein getreten. Diser analogie folgen auch die u- und i -stämme. 1. * ὀπ-ο-φιν , ὀποῖν; 2. * γενεσ-ο-φιν , γενέοιν , γενοῖν; 3. * ποιμεν-ο-φιν , ποιμένοιν; 4. * φεροντ-ο-φιν , φερόντοιν; 5. * πατερ-ο-φιν , πατέροιν; 8. * νεϰυ-ο-φιν , νεϰύοιν , mit steigerung * γλυϰεϝ-ο-φιν , γλυϰέοιν; 9. * πολι-ο-φιν , ion. πολίοιν , mit steiger. * πολεϳ-ο-φιν , πολέοιν; 10. * ἱππο-φιν , ἵπποιν; * χωρα-φιν χώραιν . Italisch felt. Altirisch . Die pluralform gilt für den dual. Altbulgarisch . Suffix -ma; im a = â ist das â von 31* Dat. ablat. instr. dual. Altbulg., Lit.; Vocat. Urspr., Altind. §. 262. * bhjâms erhalten; plur. bhjams: dual. bhjâms = slaw. plur. mŭ: dual. ma . Consonantische haben die i -form (2. slovesĭ-ma; 3. kamenĭ- ma, 5. materĭ-ma, in der regel mit e für ĭ; auch hier svekrŭva-ma nach 10); 8. syno-ma, mit o für ŭ und also wie 10; 9. kostĭ-ma; 10. masc. vlŭko-ma für älteres vlŭkŭ-ma; neutr. dělo-ma; die ja -stämme masc. konje-ma; neutr. polje-ma, nach der regel; femin. rąka-ma, ja -stämme duša-ma = * duchja-ma . Litauisch . Von der ganzen endung ist nur m übrig. Es tritt an wie das -ms des plural. Demnach (3. akmenì-m, 5. moterì-m, nach analogie der i -stämme) 8. sunù-m; 9. avì-m; 10. vilká-m (dàlgia-m) mit denung des stammaußlautes; fem. rànkô-m (żôlė́-m) . §. 263. Vocativ . Der vocativ ist kein casus, sondern das nomen in der form der interjection, also seiner form nach nicht ein- mal ein wort. Von einem casussuffix kann demnach gar nicht die rede sein. Nur der singular hat im indogermanischen eine vocativform, welche also auß dem reinen wortstamme (durch den ruf verkürzt oder auch wol gedent und gesteigert) besteht. Plural und dual haben keine vocativform, sondern der nomina- tiv (im altind. stäts mit ton auf der ersten silbe) gilt als vo- cativ; auch im singular wird leicht in den sprachen der nomi- nativ anstatt des vocativs gebraucht. Indog. urspr . 1. vâk; 2. manas u. s. f. die reinen stam- formen; so warscheinlich auch bei den vocalischen 3. sunu; 9. pati, 10. akva; femin. akvâ, villeicht akva . Altindisch . Ton stäts auf der ersten silbe. Consonan- tische zeigen den reinen stamm; masc. femin. der i- und u- stämme steigern den stammaußlaut, was vêdisch jedoch biswei- len unterbleibt; feminina auf â (10) wandeln â in ê, hierin ist eine schwächung von â zu sehen; besonders vêdisch findet sich bei gewissen nominibus im femin. auch a . Diphthongische und solche auf wurzelhaften langen vocal bilden keinen vocativ, sondern gebrauchen die nominativform als vocativ. 1. vâk (§. 122, schluß); 2. mánas; 3. tákśan, nấman; 4. bháran für bhárant (§. 131, 1), in reduplicierten, wo n felt, Vocativ. Altbaktr., Griech., Ital., Altir. -at, z. b. dádat, wurz. da (dare), vídvan für * vidvant, vêd. §. 263. auch * vídvas auß * vidva(n)t, jávîjan; 5. mấtar, dấtar (6. nâus; 7. bhrûs); 8. sû́nô, femin. hánô, neutr. mádhu; 9. msc. pátê, femin. ávê, neutr. vấri; 10. masc. áçva , neutr. júga, femin. áçvê, amba (nom. sing. ambâ mater). Altbaktrisch . Die stamformen 4 und 6 haben hier den nominativ anstatt des vocativs; die femin. auf â bilden den vo- cativ regelrecht auf a; u und i wird teils gesteigert, teils nicht. 1. ? 2. vaḱô; 3. açman, nâman; 4. bara͂s (so Bopp, Bur- nouf gibt -an und, nach 10, -anta an); 5. dâtare, brâtare u. s. f. mit nach schlagendem e (§. 28; 6. gâus); 8. paçu, tanu, madhu, auch auf -ô und -vô, lezteres dunkel; 9. paiti, âfrîti, auch âfritê; 10. masc. açpa, neutr. dâta, femin. dâta . Griechisch . Bei consonantischen gilt häufig der nomina- tiv (φύλαξ , Αἰθίοψ , πούς , u. s. f.), doch ἄνα nach den laut- gesetzen für * ἄναϰτ . Zurückziehung des accents bei 5. 1. παῖ für * παιδ (§. 149); 2. masc. fem. εὐμενές , neutr. μένος; 3. δαῖμον (aber ἡγεμών , nominativ u. a.); 4. γέρον (aber par- ticip. φέρων , nominat); 5. σῶτερ , ῥῆτορ , πάτερ , μῆτερ; 6. ναῦ , γραῦ , βοῦ (7. σῦς); 8. γλυϰύ , νέϰυ; 9. πόσι , πόλι; 10. ἵππε (neutr. ζυγόν , accus. nomin.), femin. χώρα . Italisch. Latein . Der vocat. wird nur bei 10 masc. gebildet; eque ( = ἵππε) , grundf. akva, ja -st. z. b. fili für filie . Eben so umbr . Fisovie, Sançie ( osk . komt ein vocat. nicht vor). Altirisch . Der vocat. sing. unterscheidet sich nicht vom nominativ, auß genommen bei den mänl. und neutr. a -stämmen, z. b. nomin. fer, aber vocativ fir, neutr. nomin. forcetal(n), vocat. forcitil, was auf eine alte abschwächung des auß lau- tenden a (o) des stammes (vira zu * viri) oder auf völlige verflüch- tigung dises vocals hin weist; eben so bei den ja -stämmen, z. b. céli, rannairi, neben nomin. céle, rannaire, also wie lat. fili, librari . Im plural findet sich durchgehend die form des accusativs als vocativform, z. b. 1. ríga (nominat. plur. ríg), 3. talmana (nom. plur. talmain); 5. athra; 8. bithu; 9. fáithi; 10. baullu (neutr. forcetla), ja -st. rannairiu, fem. ranna, caili . Vocativ. Altbulg., Lit., Got. Pronominale declin. §. 263. Altbulg . Bei i- und u -stämmen findet steigerung oder denung des stammaußlautes statt; a -stämme schwächen im femin. â zu o . Consonantische masculina wie i -stämme (3. kameni), feminina und neutra = nominativ; 8. synu, d. i. sunau (auch syne nach 10); 9. kosti, pąti, d. i. kostî, pątî; 10. vlŭče, d. i. * vlŭke (ja -stämme konju, nach 8); neutr. wie nomin.; femin. rąko, ja -st. duše, d. i. * duchjo . Litauisch . Consonantische brauchen die nominativform als voc. (3. akmů́, 5. dugtė́), u- und i -stämme haben steigerung. 8. sunaú; 9. akë́; 10. vilkè; ja -st. dàlgi (häufig nach 8, wie z. b. bróliau, nom. brólis, d. i. * bróljas fraterculus, dise stämme bilden oft auch den genitiv sing. nach 8, andre sogar den ganzen singular.); femin. rànka, ja -st. żólė, nur durch den accent vom nomin. geschiden. Gotisch . Nur bei den vocalischen wird ein vocativ ge- bildet (3. = nom., 4. giband nach 10, 5. = nomin.); 8. sunau, handau (vgl lit. slaw.), auch sunu scheint vor zu kommen; 9. gast (für gasti, oder nach 10), auch fürs femin. gibt v. d. Gabelentz und Löwe anst an (man hatte anstai erwartet); 10. vulf d. i. * vulfa, fem. giba; ja -st. hari, haírdi = harja, hirdja (§. 113, 4). Declination der geschlechtigen pronominalstämme . §. 264. Die bildung der pronominalstämme selbst hat die lere von der stambildung zu geben. Auch die vereinigung verschidener stämme zu einer function, von denen der eine nur vor disen, der andere nur vor jenen casussuffixen bräuchlich blib, gehört nicht hierher, wo nur von der casusbildung zu handeln ist. Die besonders durch eigentümliche stammerweiterungen in gewissen casus auß gezeichnete pronominale declination muß sich in der indogermanischen ursprache bereits entwickelt ha- ben, da sie sich im asiatischen und im nordeuropäischen zweige der sprachsippe in wesentlich überein stimmender weise findet; auch der südeuropäische zeigt spuren derselben. Im altirischen ist die declination der pronominalen stämme bis auf wenige, meist undeutliche casus verloren gegangen. Pronominale declin. Nomin. sing. Die außdenung, in welcher dise declinationsweise in an- §. 264. wendung komt, dar zu legen, muß der specialgrammatîk einer jeden sprache überlaßen bleiben. Nur so vil sei bemerkt, daß im deutschen sämtliche unbestimte adjectiva diser declinations- weise folgen (die bestimten werden zu -n -stämmen erweitert und folgen der nominalen declination); im litauischen und sla- wischen schmilzt an das adjectivum das im ursprünglich als selbständiges wort nach gesezte pronomen stamm ja (is) an, z. b. lit. geràs-is für geras jis (jis = * jas, ὁ ἀγαθός) , slaw. msc. dobryj, ntr. dobroje, fem. dobraja, (ὁ ἀγαθός , τὸ ἀγαθόν , ἡ ἀγαθή) auß dobrŭ i, dobra ja, dobro je u. s. f.; die durch dise verschmelzung entstehenden veränderungen hat die spe- cialgrammatik diser sprachen zu erörtern. Nom. sing . Masc. und fem. wie in der nominalen decli- nation, z. b. altind. ka-s (qui-s), sâ (ἡ) u. s. f. Nur die prono- minalwurzel sa, die nur in disem casus gebräuchlich ist, ent- riet ursprünglich des nominativ- s; altind. sa (und sas), griech. ὁ , gotisch sa; im latein. felt ebenfals -s in is-te für * is-to-s und so noch bei anderen stämmen; auch qui neben quis, hi-c für * his-ce u. a. gehört hierher. Altind. aj-ám, altbaktr. aêm; femin. ij-ám, altbaktr. îm, (hic, haec; vergl. ah-ám ego, tú-bhj-am tibi s. o. pag. 474) und andere formen diser und anderer sprachen (z. b. latein. nom. sing. femin. hae-c quae, osk. paiͤ , neben latein. qua), sind dunkel. Solche schwer zu erklärende meist vereinzelte formen können in disem werke nicht erschepfend behandelt werden. Bei hae-c, quae (neben ali-qua, si-qua), d. i. * hai-c, *quai, könte man an eine unursprüngliche vermerung des stammes durch j den- ken, wie sie vor manchem casus statt findet, oder, mit mer warscheinlichkeit, an die anhängung des im umbrischen bräuch- lichen i (pis-i, piṛ-i = latein. * quis-i, * quid-i); so entstünde qua-i, ha-i, welches anhängepronomen sich dann nur in disem falle durch innigeres verschmelzen bis in die spätere sprache erhalten hätte. In altirischen formen wie í (is, ea, id), als personal- pronomen aber é (is), sí (ea), se, de (hic, haec, hoc), an (rela- Pronominale declination. Acc. sing. §. 264. tivum), cia, ci masc. fem. (pronomen interrogativum), ist von casuszeichen nichts mer zu erkennen. Den erhaltenen nom. acc. sing. neutr. s. u. Reste der casus, meist aber nur der pronominalstämme selbst, stecken noch in den so genannten pronominalsuffixen, welche auß dem selbständigen pronomen durch verflüchtigung und anschleifen an andere worte entstanden sind (z. b. ni-s-fitir = non-eos-scit, nescit eos, wo in s ein rest des demonstrativ- pronomens stekt u. s. f.). Der acc. sing. masc . unterscheidet sich dadurch im go- tischen von der nominalen declination, daß er das zu n gewan- delte m des accusativs durch a vor dem abfalle schüzt (§. 203, 3, b), daher tha-n a auß * tha-n und diß auß ta-m . Nom. acc. neutr . hat t als suffix (vgl. 246, pg. 425), z. b. urspr. ta-t, ja-t, i-t, ka-t, ki-t u. s. f. Altind . ta-t, ka-t ( später ki-m; i-d-am mit dem rätsel- haften am, an ursprünglichem i-t) . Altbaktrisch ta-ṭ, ka-ṭ, ja-ṭ . Altgriechisch τό für * τοτ , τί grundf. ki-t, ὅ grundf. ja-t, warscheinlicher aber, da beim griechischen relativstamme digamma vor komt, sva-t; τ fält nach der regel ab (§. 149). Italisch . Latein. (is-) tu-d, i-d, quo-d, qui-d, hoc wol auß * ho-d-ce (über latein. d = urspr. t vgl. §. 159). Veraltet ali-d für aliu-d (wie alis für alius); osk . iͤ-d, pu̇-d, piͤ-d; umbrisch sezt dieselben formen vorauß, z. b. in piṛ-i, piṛ = qui-d . Altirisch . Obwol im altirischen die pronominalformen so ab geschliffen sind, daß sich von den einst vorhandenen en- dungen kaum spuren entdecken laßen, so ist doch gerade die eigentümliche neutralform der pronomina erhalten, z. b. e-d = latein. i-d, ci-d = latein. qui-d (darneben auch ca, co in glei- cher function). Altbulgarisch , z. b. to, unentschiden ob = ta-t oder = * ta-m (vgl. dělo = grundf. dhâra-m) nach der nominalen form; je = ja-t oder ja-m . Das litauische neutrum tai ist dunkel. Gotisch . In einer späten epoche der deutschen grund- Pronomin. decl. Nomin. plur. u. dual. Acc. sg. u. pl. sprache ward das anß lautende t durch an gefügtes a vor §. 264. völliger verflüchtigung bewart; so entstunden die auch von den anderen deutschen sprachen vorauß gesezten formen z. b. tha-t-a = urspr. ta-t; i-t-a = i-t . In gewissen fällen fiel t ab, z. b. hva (quod) = ka-t; raud grundf. râudha-t (rubrum; §. 203, 3, b) u. s. f. Nom. pluralis . Masc. bei a -stämmen auf i, z. b. grundf. ta-i; femin. und neutr. nominal. Man muß wol etwa an eine urform * ta-j-as auß ta-i-sas denken; die ganze casusendung wäre dann ab gefallen und nur der durch i vermerte stamm gebliben. Vgl. d. latein. und griech. formen des nomens §. 247, pag. 431 flg. Altind . tê, jê, d. i. urspr. tai, jai . Altbaktr . tê, taê, tôi = tai; jê, jaê, jôi = jai . Altgriech . τοί (οἱ ist eine spätere form im stamme nach analogie des nom. sg. gebildet), οἵ . Hier haben auch die femi- nina diß i: ταί (αἱ) , αἵ . Italisch. Latein . Wie beim substantiv; heis, quês, d. i. queis, darauß quei, hei, quî, hî; fem. wie im griech. z. b. (is)- tae . Die neutra hae-c, quae sind seltsamer weise ebenfals durch j vermert, doch hat sich auch hier qua als indefinitum erhal- ten (siqua, aliqua) . Osk . und umbr . masc. femin. nach nomi- naler weise. Altbulg . ti, i = ji (§. 89, 2; §. 87, 5), wie beim no- men; ti steht für ein älteres * tě = tai (§. 88, 8); i, d. i. ji, für * jě (§. 87, 3) = jai . Lit . të, jë regelrecht = tai, jai . Gotisch . thai, bei der einsilbigkeit hat sich die form voll erhalten. Nom. acc. dualis . Wie beim nomen. Acc. sing . Masc. femin. wie beim nomen; neutr. dem no- minativ gleich. Accusat. plur . Wie beim nomen. Rätselhaft ist latein., osk. nom. acc. neutrius des stammes ka, lat. quae , osk. paiͤ, u. latein. hae-c . Vergleiche den gleich lautenden nominat. singul. feminini und die dort versuchte, auch hier anwendbare er- klärung (pg. 483). Pronomin. declin. Ablat, Gen. sg. §. 264. Ablat. singularis . Er wird, wie außerdem noch dat. loc. sing. msc. neutr. fem. und genit. sing. fem., von dem durch an gehängtes sma, verkürzt sm — auch smi, darauß sj fin- det sich — vermerten stamme gebildet. sma, wol auß * sa-ma, einer stambildung auf ma von der pronominalwurzel sa (hic), ist ein demonstrativum, das sich als selbständiges wort im alt- indischen nur in der partikel sma (villeicht urspr. instrumen- talis) findet, welche etwa ‘damals, einst’ bedeutet. Altind . und grundform tásmât; altbaktr . jahmât, femin. jêṅhât, wor- auß sich ein taṅhât, d. i. tasjât (s. d. flg.) ergibt; latein ., one sma, (is-)to . Genit. sing . Masc. neutr. ursprüngl. wie beim nomen, also urspr . und altind . tásja, altbaktr . * tahê, griech . τοῖο auß * τοσιο , got . this u. s. f.; fem. altind . tá-sj-âs, mit der erweiterung des stammes durch sj, rest von smj, smi auß sma; altbaktr . aiṅh-âo und aṅhâo, erstere form mit rest von j, grundform a-sj-âs, stamm a . Nur das lateinische weicht völlig ab; lat. istîus u. a., quoius, cuius, huius u. s. f. Dise formen zeigen z. b. in quo-ius deutlich die endung -ius; in is-tius und änl. kann an einen durch i vermerten stamm gedacht werden, den wir ja schon öfters fanden, so erhalten wir ein * istoi-ius darauß * istei-ius, * istîius, istîus regelrecht (vgl. z. b. den ablat. sing. facilume-i-d, gen. sg. osk. pu̇mpaiane-i-s und also auch latein. * eque-i-s und andere formen mit der stammerweiterung durch i) . So blibe denn jus als endung des casus zu erklären. Das genitiv- s ist zwar deutlich erkenbar, im übrigen aber ist dise neubildung dunkel (die übliche deutung besteht in der anname einer umstellung von sja; oder man nimmt -ju für entstanden auß -sja, an welches ju dann nochmals das genitiv- s an gehängt sei u. a.). Altbulg . Masc. neutr. togo auß tasja, warscheinlich durch wandlung von j in g und verlust des s, wiewol auch diß ein ungewönlicher lautvorgang ist. Femininum to-ję, stamm durch j vermert; die endung ist eben so dunkel wie beim nomen. Genit. plur . Die vollere endung -sâm ist hier erhalten: Pron. decl. Gen. plur., Locat. sg., Dat. sg. altind . msc. ntr. tếśâm, stamm durch i vermert, fem. tấsâm; §. 264. eben so altbaktr . * jaêśa͂m, fem. jâoṅha͂m, d. i. jâsâm; griech . u. ital . wie beim nomen; altbulg . tě-chŭ, d. i. tai-sâm, dise form gilt auch fürs femin.; lit . wie beim nomen; got . masc. neutr. thi-zê, femin. thi-zô, d. i. * ti-sâm . Locat . sing. Urspr . und altind . masc. neutr. tá-sm-in (vgl. §. 254, pg. 458), mit der vermerung durch sm auß sma; altbaktr . aĉ-ta-hm-i, dem entsprechend; griech., ital . felt; altbulg . to-m-ĭ = tasmin; lit . tamè, nach der analogie der a -stämme, z. b. vilkè zu vìlka-s, von dem durch sma vermer- ten stamme. Die ältere form auf -mi, * -min = altind. -smin, ist im altlitauischen und vor der postposition -pi (ad, apud) er- halten, z. b. ta-mi, je-mim-pi (von stamm ja is), eben so bei adjectiven, z. b. szventa-mim-p (szvèn-ta-s sanctus; Smith in Beitr. I, pg. 506, flg.). Got . felt. Femin. altind . já-sj-âm, nach Bopp = altbaktr . ja-hmj-a (das er als locat. instrum. faßt), also beider grundf. -smi-âm; sma ist hier im femininum zu smi geschwächt worden (smî ist nicht vorauß zu setzen, diß wäre = smjâ) und dann die en- dung âm an getreten. Litauisch . to-jè, altbulg . to-j müßen wir wol als kür- zungen diser grundform * tasmjâm betrachten. Dat. sing . Msc. ntr. urspr . u. altind . tá-smâi, von st. tasma (vgl. §. 255, pg. 463), fem. tá-sjâi, also auß -smi-âi . Altbaktr . aê-tahmâi, femin. avaṅhâi, d. i. ava-s-âi, nach Bopp also auß ava-smj-âi, stamm ava . Griechisch nach nominaler art. Latein . is-tî u. s. f., cui = altl. quoiei für alle genera. quo-i-ei ergibt sich als dativ eines, wie oft, mit i vermerten stammes; is-tī = -tei, läßt sich leicht als locativ deuten. Umbr . e-smei, pu-sme entsprechen genau dem altindischen und ursprünglichen ka-smâi und legen bedeutsames zeugnis ab für das vorhandensein jener stammerweiterung durch sma auch im südl. europäischen indogermanisch. Altbulg . Masc. neutr. tomu, ta mit sma erweitert und nach analogie der u -stämme gebildet, wie beim nomen, also Pron. decl. Loc. pl. Gen. loc. dual., Instr. sg. u. pl. Dat. pl. u. dual. §. 264. eigentlich verkürzter locat. eines u -stammes to-smu; grundform wäre * ta-sm-av-i; femin. wie locat. Litauisch . Masc. támui, jezt tám, eben so wie im sla- wischen eine u -form; femin. nominal. Gotisch . Msc. thamma = tasmâi , fem. thizai = * ti-smj-âi . In disem casus folgt das unbestimte adjectiv nicht der prono- minalen, sondern der nominalen declination, z. b. gôdai (bonae), nicht * gôdiz-âi . Loc. plur . nominal. Genitiv loc. dual . Wie die nomina; altbulg . eben- fals mit durch j erweitertem stamme: to-j-u (für alle genera) = altind. tá-j-ôs (wärend die nomina diß j nicht ein fügen, vgl. vlŭku und altind. vŕka-j-ôs) . Instrum. sing . I auf â wie die nomina. Instrum. sing . II auf bhi wie die nomina; das gricch . ἧφι zeugt für ein ursprüngl. vorhandenes * το-φι , * τη-φι u. s. f. Litauisch tů-mì, ab gekürzt tů, scheint, was das ů betrift, eine neubildung zu sein; vgl. die nominale decl. §. 259, pg. 472. Hier scheint an den instrumentalis tů = ta-bhi nochmals -mi an getreten zu sein. Altbulg . masc. tě-mĭ erweitert, wie oft, den stamm durch i . Hierher gehört ahd. diu, hwiu, grund- form tja-mi, svja-mi (nach analogie der ja -stämme), gotisch thê, hvê (s. o. §. 259, pg. 472). Instrum. plur . Wie bei den nominibus, nur das altbul- garische hat stammerweiterung durch i, tě-mi (nicht ty , wie vlŭky) . Dat. ablat. plur . Wie bei den nominibus (lat. qui-bus, i-bus, ea-bus sind alte formen, die sich auß dem über die no- minale declination gesagten erklären). Nur lit., slaw., got . haben stammerweiterung durch i, lit. të-mus; të-ms, altbulg . tě-mŭ, got. thai-m . Dat. abl. instrum. dualis wie beim nomen; nur alt- bulg . tě-ma (auch femin.) vermert den stamm durch i (vergl. vlŭkŭ-ma, femin. rąka-ma); eben so das lit . msc. të́m-(dvëm); aber femin. tóm-(dvëm), one dise vermerung. Persönliches pronomen. Declination des ungeschlechtigen persönlichen §. 265. pronomens und (in manchen spráchen) des reflexiv- stammes sva . Die declination des persönlichen ungeschlechtigen prono- mens ist durch alten stammwechsel, durch zusammensetzungen und jüngere veränderungen mancherlei art, so vor allem durch abschleifen der endungen, durch starke verflüchtigungen über- haupt und durch späteren einfluß der analogie und offenbare neubildungen in den verschidenen sprachen unserer sprachsippe so verschiden und der wißenschaftlichen erkentnis unzugäng- lich, daß es nur im singular möglich ist die formen der indo- germanischen ursprache zu erschließen und daß keinesweges die in den einzelnen sprachen vor ligenden formen durchweg genü- gend sicher erklärt werden können. Der declination des ungeschlechtigen pronomens der 1. und 2. person schließt sich in den europäischen sprachen die des ungeschlechtigen reflexivstammes sva an. Anm . Das prâkrit. sê (huius) ist wol = * asê = altind. á-sja und hat mit der reflexiven pronominalwurzel sva eben so wenig etwas zu tun, als das altbaktrische hê, hoî, das auf eine pro- nominalwurzel sa (nom. sg. msc. hô, fem. hâ) fürt; dem in den europäischen sprachen als unpersönliches reflexiv gebrauchten sva kann nur altbaktr. qha = hva entsprechen, das aber nicht der declination des ungeschlechtigen pronomens folgt (nom. hvô, femin. qhâ); das altindische sva erscheint nur in composition. Die bedeutung dises altind. sva, altbaktr. qha, hva ist übri- gens die von ‘ipse’ und die eines reflexivum für alle personen, so daß an dem vorhandensein eines reflexivstammes sva in der indogermanischen ursprache nicht im mindesten gezweifelt werden kann. Im italischen sind uns außer den lateinischen formen nur einige wenige umbrische formen erhalten, die oskischen texte bieten leider nichts hierher gehöriges. Im keltischen (altirischen) sind die declinationsendungen fast spurlos verloren, das pronomen findet sich meist in ser verflüchtigten an andere worte an schmelzenden resten (prono- Persönl. pron. Nom. sg. §. 265. minalsuffixa), z. b. le-m, li-m (ad me), ro-m-soír-sa, wörtlich pro-me-salvavit-hunc i. e. salvavit me; ro-nn-ícc-ni salvavit nos (sa und ni verstärken die in m und nn ligenden pronominal- außdrücke); ní-b-tá non vobis est u. s. f., wo m, nn und b die einzigen reste der keltischen aequivalente des lateinischen me nos und vobis sind u. s. f. Auch die formen des selbständigen pronomens, wie z. b. mí (ego), tú (tu), verstärkt messe, tussu, plur. snisni, snini (nos), sisi, sissi (vos), sind schwer deut- bar und für die älteren perioden unseres sprachstammes von geringem belange, da in inen junge neubildungen wol nicht zu verkennen sind. Wir müßen daher im folgenden vom kelti- schen ab sehen. Indog. urspr . Auß den personalendungen des verbum und auß den meisten casusformen des pronomens selbst ergibt sich als wurzel für das personalpron. der I. pers. ma, für das der II. pers. tu und tva . Nom. sing . I. urspr . agam; nur das altindische weist auf agham hin. Ob hier ag, agh als wurzel und am als eine in irer function nicht klare, aber im altindischen und altbaktr. nicht seltene endung (vgl. tv-ám, tu; dat. tú-bhj-am tibi; suffix des dat. plur. -bhjas auß * bhi-am-s, altind. id-ám hoc, aj-ám hic, ij-ám haec, svaj-ám ipse, vaj-ám nos, jûj-ám vos) zu faßen ist, oder ob abfall eines an lautenden m an zu nemen (agham für * ma-gha-m) und in gham die partikel vêd. gha, skr. ha, griech. γε u. s. f., zu erkennen sei, ist kaum zu ent- scheiden. Für die leztere ansicht (Benfeys) spricht 1. daß, wie ἐγώ , got. ik mit media einem altind. ahám mit aspirata (h = gh) gegenüber stehen, so auch γε , γα , got. -k (s. u. d. acc. sing.) dem altind. ha, gha; 2. die sonst in der function ‘ich’ unbekante wurzel ag oder agh . Dagegen spricht der selt- same abfall des an lautenden m, das durch die analogie der andern casus des singulars wol geschüzt scheint. Solte man hier das häufig zu beobachtende streben nach dissimilation als erklärungsgrund geltend machen und villeicht wegen des urspr. auß lautenden m die abwerfung des an lautenden m vorauß setzen können? Persönl. pron. Nom. u. acc. sg. II. urspr . tu-am, woferne dise form nicht auß dem äl- §. 265. teren tu erst nach den frühesten sprachtrennungen im arischen sprachaste entstanden ist. Altind . I. ahám II. tvám (= tu-am, wie in der älteren sprache oft zu lesen ist). Altbaktr . I. azem, II. tûm (nach §. 29, 4 = tvam), tû . Griech . I. ἐγώ , äol. ἐγών (ν warscheinlich nur zu gesezt), mit dunkler denung des vocales der lezten silbe, II. σύ , mit erweichung von τ zu σ vor ν (§. 148, 1, c.), älter dor. τύ; dise erweichung bleibt auch dann, wenn u oder vilmer v spä- ter verflüchtigt ist (z. b. σέ = * σϝε , * τϝε , urspr. tua-m); dor. τυ-νή , lakon. του-νή (ου hier nicht steigerungslaut, sondern graphische bezeichnung von u), böot. τού-ν , mit einer hervor hebenden an gehängten partikel (vgl. das selbständige νή) , die villeicht auch in ἐγώ-ν vorhanden ist. Ital. latein . I. egô = ἐγώ , II. tû (mit unursprünglicher denung). Altbulg . I. azŭ = urspr. agam oder agham, II. ty = äl- terem tû (§. 88, 7). Lit . I. aż (wegen des außlautes geschriben àsz, §. 193) = slaw. azŭ; II. tù. Gotisch I. ik = agam (§. 197, 1. 113, 1; 203, 3, a); II. thu. Accusativ sing . Hier, wie in allen übrigen casus des singular, zeigen sich die eigentlichen wurzeln diser pronomina I. ma, II. tva, reflex sva . Urspr . warscheinl. I. ma-m, II. tva-m, reflex. sva-m . Altind . behandelt in disem casus, wie in andern, die wur- zeln ma, tva als a -stämme (die gewönl. feminina sind) also I mâ-m, II. tvâ-m (enclitisch verkürzt mâ, tvâ) . Altbaktr . wie altind. I. ma͂m, mâ; II. thwa͂m, thwâ. Griech . mit verlorenem casuszeichen I. ἐ-μέ , μέ; II. σέ , dor. τέ für * τϝε; reflex. ἕ , äol. ϝέ = * σϝε , Hom. ἑέ , war- scheinlich = * σεϝε (vgl. §. 145, 2, b, pg. 182). Ital. Latein . I mê, die vocallänge ist warscheinlich nur folge der einsilbigkeit, grundform also ma-m; II. tê für * tve(m); Persönl. pron. Acc. u. loc. sg. §. 265. umbr . tiom = * tuom (i im umbr. bisweilen = u §. 62, anm.), grundf. tva-m; reflex. lat. sê = * sve, grundf. sva-m . Altbulg . I. mę, d. i. * mi-n oder * me-n ( n = m, wie lit. und got.) auß ma-m, mit schwächung des vocals; II. tę , d. i. * tvi-n oder * tve-n = tva-m; reflex. sę, d. i. * svi-n oder * sve-n = sva-m . Lit . I. zeigt in allen casus des sing., außer dem nomina- tiv, nicht mer den alten stamm ma, sondern einen stamm mani oder man (z. b. instr. mani-mì, loc. many-jè), da ja consonan- tische stämme in der regel in i -stämme um schlagen. Woher das disen neuen stamm bildende n gekommen sei, ist schwer zu ermitteln, vgl. jedoch den genit. sing. altbaktr. mana, altind. mama, ablat. vêdisch mama-t, prâkrt mamâ-do, locat. prâkrt mama-mmi u. a., wornach eine ursprüngliche reduplication der pronominalwurzel den anlaß zn diser bildung gegeben zu ha- ben scheint. Der acc. lautet manę̀, d. i. mane-n für * mani-n, * mani-m, mit ungewönlicher trübung von i zu e; das i ist aber gesichert durch niderlitauische formen wie II. tèvi̧ (vgl. die niderlit. genitive mùni̧s, tèvi̧s , sèvi̧s) II; tăvę̀, von einem stamme * tavi, der in sämtl. casus des singulars, außer dem nominativ erscheint und ursprünglich entweder durch redupli- cation (tva-tva) oder durch steigerung des u der wurzel tu entstanden ist. Für die erstere ansicht sprechen die formen des slaw. mit b für v, das sich bloß durch den einfluß eines vorher gehenden momentanen lautes zu erklären scheint. Reflex. savę̀; wie tavę̀ von wurzel tu, tva, so savę̀ von sva = * sua . Gotisch I. mi-k; * mi auß * ma und diß auß * ma-m; k = * ka, nach dem außlautsgesetze, ist = urspr. -ga, griech. γε , slaw. že, lit. -gi, -gu (altind. aber aspiriert gha, ha, hi), eine hervor hebende partikel; mik also = * mam-ga, griech. * με-γε; II. thu-k, eben so = * tu-m-ga; reflex. sik = * sva-m-ga . Locat. sing. Urspr . ? I. ma-i, II. tva-i, reflex. sva-i . Altind . I. má-j-i, mit stammerweiterung durch j, wie sie im altindischen besonders bei weibl. a -stämmen oft bräuchlich ist, deren analogie dise pronomina ja oft folgen. Das ältere mê findet sich nur in der function des dativs und genitivs als Persönl. pron. Locat. sing. tonlose form diser casus, ursprünglich aber ist es ein locativ §. 265. vgl. d. griech.; II. tvá-j-i, wie má-j-i; vêd. noch tvê, welches, zu tê ab geschwächt, in der classischen sprache als enklitische form in der function des dativs und genitivs erscheint. Altbaktr . I. die dativformen mê, môi = urspr. ma-i sind locative; eben so II. thwôi, tôi, tê = urspr. tva-i . Ferner thwa-hmi, grundform * tva-smin, also nach art der pronomina- len declination (§. 264, pag. 487). Griech . I. ἐ-μο-ί , μο-ί , II. σοί = * σϝοι auß * τϝο-ι ; reflex. οἷ , ἑοῖ , grundform * sava-i . Ital . felt. Slaw . Außer im nom. acc. sg. zeigt das slawische die stämme I. mŭna, mena, II. teba oder toba, reflex. seba oder soba . Zu I. vgl. den accus. sing. des litauischen; das b in den stämmen der II. pers. und des reflexivs ist dagegen schwer zu erklären, da eine verhärtung von v zu b im slaw. unerhört ist. Die anname, daß das b durch die alte casusendung urspr. bhi, bhi-am bedingt sei, ist schon deshalb unhaltbar, da diß suffix im slawogermanischen sein bh stäts in m wandelt. Eine form mag zuerst entstanden sein und sodann die analogie für die übrigen ab gegeben haben, villeicht stamm taba, auß * tvatva (tv = b, wie im latein. oft dv = b) . Der locativ, der zu- gleich auch als dativ gilt, wird nach art der weibl. a -stämme gebildet, I. muně, II. tebě, reflex. sebě (wie rącě von rąka ma- nus). Alt sind die enklitischen formen I. mi, II. ti, reflex. si, deren i = ě zu setzen ist (§. 88, 8), also = * mě, * tě, * sě, grundform ma-i, tva-i, sva-i und dem griech. und altind. völlig entsprechend. Litauisch I. many-jè, maný, II. tavy-jè, tavý, reflex. savyjè savý, wie von weiblichen i -stämmen, in der älteren sprache auch mit steigerung des i tavëje, savëje (geschriben tawieje, sawieie; Smith in Beitr. II, 339). Gotisch . Obwol man nicht entscheiden kann ob die als dative fungierenden formen des gotischen personalpronomen urspr. dative oder locative gewesen seien, so spricht doch der fast außschließliche gebrauch des locativs als dativ in der no- Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 32 Persönl. pron. Dat. sing. §. 265. minalen declination und die dativform auf -mma der pronomi- nalen declination des gotischen dafür, daß die formen I. mi-s, II. thu-s, reflex. si-s reste von ursprünglichen locativen ma-smin, tu-smin, sva-smin sind (auß dativen wie ma-smâi, tu-smâi würde ein * mamma, * thumma geworden sein). Dativ sing. Urspr . I. ma-bhiam, II. tu-bhiam, reflex. sva-bhiam . Über das dativsuffix -bhiam, -bhjam, eine weiterbil- dung von bhi, das im singular sich nur bei disen pronominibus erhalten hat, wärend es im plural -bhiam-s algemeine anwen- dung fand, s. §. 259. 261. Altind . I. má-hjam, durch dissimilation für * ma-bhjam, II. tú-bhjam, vêdisch auch tú-bhja . Altbaktr . I. maibjâ (auß lautendes â in dem dialecte des zweiten teiles des Jaçna = a) und maibjô ( Spiegel , Beitr. II, 230), ô = a (§. 27, 5) = urspr. mabhjam , II. tai-bjâ, tai-bjô nach diser analogie auß tva-bhjam; vgl. das vêdische tu-bhja, dem ebenfals das m felt. Spiegel fürt (Beitr. II, 32) mâvôja oder mâvaja an, welches er auß * mâ-bja, * mâ-vja (mit er- weichung von b zu v) erklärt, mit einschiebung von a zwischen v und j (vô = va §. 27, 5). Griech . I. dor. ἐμίν , II. Hom. τεΐν , dor. τίν (refl. ἵν ist unsicher) mit langem ι sind sicher durch den bei dem casus- elemente ursprüngl. -bhi häufigen verlust des anlautes (§. 260. 261. 262.) zunächst auß * ἐμε-φιν , * τε-φιν hervor gegangen. Die länge des ι in τεΐν zeugt gegen die gleichstellung mit dem bhĭ des instrumentals, es ligt vilmer hier ein echtes dativ- suffix vor und -ῑν = * -φῑν ist auß * -φιεν = bhiam entstanden. Ital. Latein . I. mi-hei, umbr. me-hê, durch dissimilation für * mi-bei, * me-fê; II. ti-bei, umbr. te-fê; reflex. si-bei (umbr. seso ist dunkel und seltsam). Die stämme mi, ti für tvi, si für svi sind auß ma, tva, sva geschwächt; das casussuffix -bei, -bî (später auch bĭ) findet sich auch noch in u-bi ( = quo-bei), i-bi; ei ist hier auß ie oder io geworden (vgl. o. s. 475); zunächst hätte man für urspr. * bhjam im lateinischen * biom oder villeicht * biem erwartet. Der abfall d. m ist nicht auffallend; vgl. altind. -bhja . Slawisch felt; der dativ wird durch den locativ ersezt. Persönl. pron. Ablat. sing. Genit. sing, Litauisch I. má, żemait. manei, II. táv, älter tavi wol §. 265. = * tavei, reflex. sáv, älter savi . Die vollen formen, wie manei, sind den dativen der i -stämme gleich, welche selbst wider der analogie der jâ -stämme folgen (§. 255, pag. 465). Gotisch felt (s. locat.). Ablativ singul. Urspr . I. ma-t, mama-t; II. tva-t, reflex. sva-t . Altind . I. ma-t, vêdisch auch mit verdoppelter pronomi- nalwurzel mama-t; II. tva-t, häufig mit der casusartigen abla- tivendung -tas, mát-tas, tvát-tas (vgl. í-tas, á-tas inde u. a.). Anm . -θεν in ἐμέ-θεν , σέ-θεν , ἓ-θεν , vgl. οἴϰο-θεν u. a., ist disem -tas nicht gleich zu setzen, sondern es entspricht einem altindischen -dhas, z. b. in á-dhas . Altbaktr . I. ma-ṭ, II. thwa-ṭ , auch mit sma, nach der pronominalen declination, thwa-hmâ-ṭ . Latein . I. mê-d, mê, II. tê-d für * tve-d , tê; reflex sê-d, sê für * sved . Die länge des ê scheint spätere denung von e = a, woferne man nicht mi, ti, si als i -stämme zu grunde legen und nach der nominalen declination ein * mei-d, * tei-d, * sei-d vor- auß setzen will, was jedoch wenig für sich hat. Slaw. Lit. Gotisch felt. Genitiv sing . Diser casus scheint schon frühe von der reduplicierten wurzel gebildet worden zu sein; man mag, nach der analogie des ablativs, als formen der ursprache an nemen I. ma-s, mama-s; II. tva-s, tvatva-s. Altind . mit verlust der casusendung I. máma (die enklit. form mê ist locativ), II. táva, also warscheinlich für * tvatva, durch dissimilation (das enklitische tê ist locativ). Altbaktr . I. mana, durch dissimilation für altind. mama; II. tava, thwa-hya, lezteres nach der nominalen und pronomi- nalen declination (mê, moî, thwoî, tôi, tê sind locative). Griech . I. ἐ-μεῖο = ma-sja, mit dem gewönlichen casus- suffixe sja, darauß ἐμέο mit verlust des j und fernerhin durch contraction ἐμεῦ μεῦ , ἐμοῦ μοῦ; II. τεοῖο (Il. 8, 37) = tava-sja, mit tava, griech. τεϝο = latein. tovo, tuo für urspr. tua, tva; σεῖο = * σϝειο , grundf. * tva-sja, darauß σέο , σεῦ , σοῦ; 32* Persönl. pron. Genit. sing. Instr. sing. §. 265. εἷο , grundf. sva-sja, darauß ἓο , εὗ , οὗ . Dorische formen wie ἐμέος , ἐμεῦς , ἐμοῦς , τέος u. s. f., fügen nochmals das genitiv- s an die alten genitive. Italisch. Latein . felt und wird durch die genitive der pronominaladjectiva (pronomina possessiva) mei, tui, sui er- sezt; die stämme sind wol * me-io, * tovo, * sovo, grundf. ma-ja, tav-a, sava, vgl. lit. tàva-s = lat. * tovo-s, tuus für * tevo-s, griech. τεϝό-ς , lit. sàva-s = latein. * sovo-s, suu-s für * sevo-s = ἑϝό-ς . Slawisch I. mene, wol, wie altbaktr. mana, = ursprüngl. mama-s; II. tebe, wol auß * tvatva-s; reflex sebe, nach diser analogie einer grundform * sva-sva-s entsprechend. Litauisch I. manę́s, niderlitauisch mùni̧s (i̧ verkürzt durch vortritt des accents), II. tavę́s, älter tavens, niderlit. tèvi̧s (wie I.); reflex. savę́s, niderlit. sèvi̧s . Von den stämmen war schon die rede. Die litauischen grundformen scheinen * mani-n-as, * tavi-n-as, * savi-n-as zu sein, d. h. genitive der stämme mani, tavi, savi mit der stammerweiterung n (so Smith , Beitr. II, 338). Die genitive der adjective máno, távo, sávo gehören nicht hierher, sie ersetzen den genitiv des pronomens dann, wenn er in possessiver function zu stehen hat, vgl. das latein. mei, tui, sui . Gotisch . I. meina, kann wegen des auß lautenden a = â nicht = mana, älter mama, mit übertritt des a in die i- reihe (§. 109) sein, sonst würde die form * mein lauten müßen. Eben so sind II. theina, reflex. seina junge, nach einer und derselben analogie gebildete und kaum mit sicherheit erklär- liche formen; warscheinlich sind es adjectivische stämme (vgl. den plural) in einem kaum sicher zu ermittelnden casus; ich halte sie für genitive pluralis und -a = â für regelrechten ver- treter von urspr. -âm (vgl. latein. mei, tui) . Instr. sing. Urspr . ? Altind . I. má-j-â, II. tvá-j-â, nach art der weiblichen a -stämme. Altbaktr . ? Persönl. pron. Instr. sing. Pluralis. Altind. Griech., Ital . felt. §. 265. Slaw . I. mŭnoją, II. toboją, reflex. soboją, völlig nach der analogie der weibl. a -stämme (§. 259, pg. 472), grundf. also mana-j-â-mi u. s. f. Lit . I. mani-mì, II. tavi-mì, reflex. savi-mì, von den be- kanten stämmen mit dem bekanten instrumentalsuffixe. Pluralis . Die ursprünglichen formen der persönl. pronom. §. 266. sind wol kaum zu erschließen. Villeicht ward der stamm des plurals gebildet durch zusammensetzung der stämme der I. und II. person mit sma (§. 264, pg. 486), also I. ma-sma, II. tva-sma. Ob an dise stämme die gewönlichen casussuffixe des plurals, oder die der pronominalen declination, oder die des singulars an traten, lezteres indem der plural schon in der stambildung auß gedrükt lag (ma-sma ‘ich und er’ = wir; tva-sma ‘du und er’ = ir), läßt sich wol nicht entscheiden. So könte man für den nominat. plur. I. z. b. an urformen wie * ma-smâ-sas oder * ma-sma-i-sas (pronominale form, §. 264, pg. 485) und darauß * ma-sma-j-as, oder etwa * ma-sma-s, fem. ma-smâ, mit den endungen des singulars denken. Wir werden daher im folgenden die ursprünglichen formen nicht entwickeln. Da ferner die einzelnen sprachen ire formen auf ire be- sondere art bilden und es förderlicher ist, die sämtlichen casus einer und der selben sprache zu überblicken, als denselben ca- sus durch die verschidenen sprachen hindurch zu verfolgen — denn nicht im casussuffixe selbst, sondern in der bildung und behandlung des stammes treten die besonderheiten jeder sprache am stärksten hervor — so werden wir im folgenden eine von der bisherigen ab weichende darstellungsweise befolgen. Altind . Stämme der vollen formen sind I. a-sma, II. ju-śma, in welchen man a und ju für reste von ma und tva zu halten pflegt. Die casussuffixe sind teils die des plurals, teils die des singulars. Die accentlosen formen I. nas, II. vas , welche als accusativ, dativ, genitiv fungieren, zeigen sich wol deutlich als reste von casusformen der stämme ma-sma, tva-sma; in nas ist n villeicht durch dissimilation (bewirkt durch das urspr. an gehängte sma) auß m entstanden; in vas das t ge- Persönl. pron. Pluralis. Altbaktrisch. §. 266. schwunden; als accusative z. b. wären also I. nas, II. vas als auß I. ma-sma-ms, II. tva-sma-ms entstanden zu faßen, von welchen formen nur der erstere teil * mas, * tvas in nas, vas erhalten ist. Nomin . vêd. I. asmế, II. juśmế, welche für fast alle casus des plurals fungieren können, worin uns ein beweis dafür zu ligen scheint, daß das i nur stammerweiterung, nicht casusen- dung ist, die demnach hier überall geschwunden ist (als nomi- native = * ma-sma-j-as, * tva-sma-jas, als dat. = * ma-sma-i- bhjam u. s. f.); die gewönlichen formen sind I. vajám, II. jûjám, in welchen die endung am (§. 264, pg. 483) wol nicht zu ver- kennen ist; man pflegt va = ma, und jû = tva, tu zu faßen, j wäre dann die bekante stammerweiterung. Accus . I. asmấn, II. juśmấn, vêd. im fem. auch juśmấs; gewönliche accus. plur. der stämme asma, juśma . Locat . I. asmấ-su, II. juśmấ-su, gewönliche locative des plurals mit denung des stammaußlautes. Dat . I. asmá-bhjam, II. juśmá-bhjam, mit dem selben dativ suffixe wie tú-bhjam, má-(b)hjam (s. d.) one pluralzeichen. Ablat . I. asmá-t, II. juśmá-t, mit dem ablativsuffixe des singulars. Genit . I. asmấ-ka-m, vêdisch as-mấ-ka, II. juśmấ-ka-m, vêdisch juśmấ-ka; adjectivbildungen auf ka im neutr. sing., also eigentl. ‘nostrum, vestrum’. Die vêdischen formen scheinen m ein gebüßt zu haben, für dessen hohes alter das altbaktrische zeugt und demnach nicht etwa reste eines andern casus zu sein. Instr . I. asmấ-bhi-s, II. juśmấ-bhi-s, mit denung des stamm- außlautes und dem suffixe des instr. plur. Altbaktrisch . Fast durchauß wie im altindischen. Die enklitische form für d. acc. dat. gen. I. nô (nè ist nebenform von nô), II. vô ist = altind. I. nas, II. vas; nomin . I. vaêm = altind. vajam (s. o. das altind.); II. jûźem, jûs; jûźem scheint auf den ersten blick genau = altind. jûjám mit wandlung von j in ź (für die es jedoch an weiteren beispilen felt); berück- sichtigt man jedoch jûs, welches sich als eine abkürzung einer dem vêdischen juśmê entsprechenden form ergibt, so bietet sich die vermutung dar, daß juźem für * jûsem stehe und auch Persönl. pron. Pluralis. Griechisch. dise form, wie jûs, auf jenes jusmê zurück zu füren sei ; jûs §. 266. wäre dann zunächst eben die kürzere form von * jûsem . Das als genitiv fungierende I. ahmâkem, II. juśmâkem = altind. I. asmấkam, II. juśmấkam. Dat . II. juśmaêibhja entspricht in- dischem juśmábhjam . Ablat . II. juśmaṭ = altind. juśmát . Die andern casus sind nicht belegt. Griech . Hier erscheint auch ein plural des reflexivstam- mes sva . Sämtliche stämme werden als i -stämme behandelt. Die stämme sind I. asma, dann grundf. * ἀσμι , darauß durch assimilation äolisch ἀμμε , ἀμμι und die gewönl. form ἡμι für ἀhμι , wobei die analogie von II. nicht zu übersehen ist, durch denung des a und vortreten des spiritus; II., grundform ju-sma, dann jusmi, darauß äol. ὐμμε , ὐμμι und das gewönliche ‘ ῡμι durch außfall des ς vor μ und ersazdenung (wie εἰμί = * ἐσμι) und wandel von j zu h (§. 145, 1, d); das reflexiv hat ungewönlicher weise v nach s in φ gewandelt (vgl. altbaktr sp = urspr. sv §. 136, 3) und zeigt also den stamm σφι = urspr. sva . Nomin. äol. I. ἄμμε-ς , II. ὔμμε-ς , dor. I. ἁμέ-ς , II. ‘ ῡμέ-ς . Die endung ες möchte ich hier als kürzung von -εϳες , -εες d. i. -εις faßen ( Ahrens , de dial. dor. §. 21, 3), obschon im äoli- schen dise fürs dorische erwisene kürzung außerdem nicht vor komt; pronomina erleiden aber leicht stärkere abschwächung als andere worte. Als eine form von a -stämmen läßt sich we- nigstens die endung -ε-ς unmöglich faßen. I. ἡμεῖς , II. ‘ ῡμεῖς , III. σφεῖς sind regelmäßige formen von i -stämmen, wie die neuionischen ἡμέες , ὑμέες , grundform * asmaj-as, * jusmaj-as . Acc . altion., äol. I. ἄμμε , II. ὔμμε , III. σφέ , nach art des singulars gebildet wie ἐμέ , σέ , ἓ; vgl. ablat. dat. plur. im alt- indischen. I. ἡμέας , II. ὑμέας , III. σφέας , neutr. σφέα sind re- gelrechte formen von i -stämmen (grundf. * asmaj-ans etc.), dar- auß contractione I. ἡμᾶς , II. ὑμᾶς , III. σφᾱς. Dat . altion. und äol. I. ἄμμι(ν) , II. ὔμμι(ν) , III. σφί(ν) , wie der sing. I. ἐμίν , II. τεΐν anß * ἀμμι-φιν etc., grundform * asmi-bhjam, vgl. den dat. sing., eben so ist das gewönliche I. ἡμῖν , II. ὑμῖν zu erklären (III. σφί-σι(ν) ist natürl. der ge- wönliche dativische locativ). Persön. pron. Pluralis. Latein., Altbulg. §. 266. Genit . äol. I. ἀμμέ-ων , II. ὐμμέ-ων; altep. I. ἡμεί-ων, ἡμέ-ων; II. ὑμεί-ων , ὑμέ-ων; III. σφεἰ-ων , σφέ-ων , darauß contractione I. ἡμῶν , II. ὑμῶν , III. σφῶν , sämtlich regelrechte wandlungen der grundformen I. asmaj-âm, II. jusmaj-âm, III. svaj-âm (i ist vor dem -âm des gen. plur. gesteigert). Anm . Äolische formen wie acc. pl. ἄσφε , dat. plur. ἄσφι ha- ben den beliebten vocalvorschlag vor consonantischem anlaute (s. §. 43). Ital. Latein . nomin. acc. I. nôs, II. vôs. Die länge des o fält auf und scheint durch analogie der häufigen accusative plur. auf ôs (equôs etc.), so wie durch die länge des o in nôbîs, vôbîs hervor gerufen. Wir setzen demnach ein älteres nŏs, vŏs vorauß, das dem altind. nas, vas genau entspricht und wie diß zu erklären ist. Dat. abl . I. nôbîs, II. vôbîs; -bî-s ist der plural zu -bî, -bei in ti-bei, = urspr. bhjam-s, vô und nô für * vŏ-s, * -nŏ-s reste von * no-smo, * vo-smo, so daß also nô-bî-s, vô-bî-s für älteres * nŏs-bei-s, * vos-bei-s (vgl. nos-ter, vos-ter, wo ebenfals nos, vos als stämme erscheinen) stehen; s vor b fiel auß und ward durch denung ersezt; die grundformen wären * ma-sma-bhjam-s, tva-sma-bhjam-s . Der genitiv nos-tru-m, nos-tri, vos-tru-m, vos-tri ist neu- trum und genitiv des pronominaladjectivs auf ter (grundf. tara, sonst comparative bildend, nostrum also einer grundf. * ma-sma- tara-m, vostrum einer grundf. * tva-sma-tara-m entsprechend). Altbulg . nom. I. my, II. vy, acc. I. ny, II. vy mit y wegen der einsilbigkeit für das zu erwartende ŭ (§. 88, 3, pg. 106); ny ist = altind. nas, vy = altind. vas; bedeutsam ist my, da es auf ein mas hin weist, dessen anlaut also unverändert gebli- ben ist. I. ny und II. vy gelten auch als enklitische formen für den dativ. Loc . und gen . lauten I. na-sŭ, II. va-sŭ. Dat . I. na-mŭ, II. va-mŭ. Instr . I. na-mi, II. va-mi . Deutlich erscheinen hier na und va als stämme (die nun weiblichen a -stämmen gleichen), an welche die suffixe der casus an treten; dativ -mŭ und instr. Persönl. pron. Pluralis. Lit., Got. mi haben die gewönlichen endungen diser casus = ursprüngl. §. 266. -bhjam-s, -bhi-s; genitiv und locativ haben aber hier das s der endungen gen. -sâm, loc. -su erhalten und nicht, wie in der pronominalen declination, in -chŭ gewandelt (vgl. §. 256, pg. 467). Litauisch . Nomin. I. més, II. jús scheinen die gedenten reste der vorauß zu setzenden stämme ma-sma-, ju-sma- zu sein; das selbe gilt vom Acc . I. mùs, II. jùs, auf dessen gestaltung die accusativ- endung der a -stämme (z. b. vilkùs) ein gewirkt zu haben scheint. Loc . I. mūsyjè, mūsý; II. jūsyjè, jusý fürt auf einen i -stamm mūsi, jūsi, ein offenbar junges gebilde; die endung ist die des singulars. Im dat . altlit. I. mu-mus, II. ju-mus, später I. mù-ms, II. ju-ms und im Instrumentalis I. mu-mìs, II. ju-mìs, erscheinen mu und ju als stämme, an welche die gewönlichen endungen diser ca- sus an treten (vgl. nô-bis, vô-bis; slaw. na-mŭ, va-mŭ , instr. na-mi, va-mi) . Gen . I. músu, II. júsu, żemaitisch I. munsu, II. junsu; die endung u (ū, jezt aber meist zu ŭ verkürzt) ist die gewön- liche dises casus; mūs und jūs sind hier als die stämme behan- delt; das żemaitische I. muns, II. juns scheint durch umstellung auß mu-sm, ju-sm, grundf. ma-sma, tva-sma entstanden zu sein und wir haben also auch in andern casus das litauische mus, jus für regelrechte veränderung eines älteren muns, juns zu halten u. dem zu folge eigentlich mųs zu schreiben (pg. 110). Gotisch . Nom. I. veis, plural eines i -stammes vi, wol auß * mi, * ma; II. jus, wol = lit. jus . Acc . und dat . I. unsi-s, uns, abgekürzte form; II. izvi-s; s ist wol nach analogie des dat. sing. gebildet, die stämme I. unsi, II. izvi sind wol kaum anders denn als veränderungen von I. ma-sma, II. tva-sma zu faßen; unsi erinnert an das li- tauische muns- (im żemait. genit. munsu) . Genitiv I. unsara, II. izvara sind adjectivische stämme in dem selben casus wie sing. meina , theina, seina, also mut- maßlich genitiv pluralis. Persönl. pron. Dual. Altind., Altbaktr., Gricch., Altbulg. §. 267. Dualis . Noch weniger als für den plural laßen sich für den dual die formen der indogermanischen ursprache ermitteln. Altindisch I. stamm âvâ, II. stamm juvâ, als wären es feminina; dise stämme sind vermutlich starke entstellungen etwa von * ma-dva, * tva-dva; in dem â und ju scheint wenig- stens der rest des pronomens, in vâ der des zalwortes dva er- kant werden zu müßen (vgl. litauisch I. mù-du, II. jù-du , go- tisch I. vi-t) . Von den tonlosen formen I. nâu, II. vâm, acc. dat. genit., scheint die erstere nach analogie des nom. dualis der mänlichen a -stämme von einem stamme na gebildet zu sein, wärend vâm wol eine verflüchtigung von juvâm ist. Nom. acc . I. âvấ-m, II. juvấm, vêd. auch juvám, mit der endung -am, wie in ahám, tvám u. a. Loc . I âvá-j-ôs, II juvá-j-ôs, vêdisch auch juvôs, mit der gewönlichen endung ôs und der stammerweiterung j, wie im femin. der a -stämme. Dat. ablat. instrum . I. âvấ-bhjâm, II. juvấ-bhjâm, mit dem gewönlichen casussuffixe. Altbaktr . ist bloß II. vâo, das einem altindischen * vâu, vgl. nâu, entsprechen würde, belegbar. Griech . I. nom. acc . νώ , gewönliche bildung des nomin. acc. dualis von einem stamme νο; diß νω gilt nun aber als stamm für den dual. νῶι scheint nach der analogie des dativs gebildet zu sein; eben so verhält es sich mit II. σφώ , das eine veränderung von * τϝω , nach analogie von III. zu sein scheint und σφῶι; III. σφωέ besteht auß σφω als stamm mit einer neuen dualendung ε , wie bei den nominibus. Dat. genit . I. νῶ-ιν, νῷν; II. σφῶ-ιν , σφῷν; III. σφω-ΐν , mit der schon bekanten endung -ιν = φιν , entsprechend dem altindischen -bhjâm; wenigstens ligt hier sicher eine bildung vor, deren hauptelement bhi ist. Italisch felt. Altbulg. nom I. vĕ, nom. dual. femin. oder neutr. von einem stamme va, wol = * ma; II. va nom. dual. masc. von einem stamme va, wol = * tva . Persönl. pron. Dual. Lit., Got. Acc . I. na, acc. dual. masc. von einem stamme na, wol §. 267. = * ma, II. va, wie der nominativ dual., na und va gelten nun für die andern casus als die stämme, an welche die bekanten casussuffixe an treten. Loc. gen . I. na-j-u II, va-j-u, mit der stammerweiterung j, wie im gleichen casus der pronominalen a -stämme ( to-j-u) . Dat. instrum . I. na-ma, II. va-ma. Litauisch nom. acc . I. alt masc. ve-du, fem. ve-dvi, in der jetzigen sprache masc. mù-du, femin. mù-dvi; also eine zusammensetzung der stämme ve, mu mit dem zalworte; zu ve vgl. got. plur. vei-s, zu mu, den lit. plur. acc. mù-s; II. masc. jù-du, femin. jù-dvi; zu ju vgl. den plur. nom. jús, accusativ jùs . Dat. instr . I. mù-m, mù-m-dvëm, mù-dvëm; mù-m ist mu mit dem gewönlichen suffixe des dat. dual.; II. jù-m, jù-m-dvëm, jù-dvëm. Genit . I. mù-ma; II. ju-ma, dunkel; I. mù-dvëju, II. jù- dvëju ist deutlich; mù-dvės, jù-dvės sind zusammensetzungen mit einem locativ plur. des zalwortes dù, femin. dvi (duo). Got. nom . I. vi-t; vi ist der pronominalstamm, vgl. nom. plur. vei-s und das litauische ve, also wol für * mi; t ist rest des zalwortes tva, vi-t also = litauisch ve-du; II. nicht belegt, nach nord. i-t, nhd. diall. ë-β wol als * i-t an zu setzen und zu erklaren wie I.; i muß lezter rest des pronomens sein, zunächst auß ju entstanden (vgl. litauisch jù-du, gotisch nomin. plur. ju-s) . Dat. acc . I. ugki-s, II. igqi-s, -s ist die selbe endung wie im dat. sing. und plur. Die entstehung der stämme ugki, igqi ist dunkel; es sind offenbar höchst unursprüngliche neubil- dungen. Gen . I. ugka-ra , II. igqa-ra in der endung wie plur. I. unsa-ra, II. izva-ra . Verba. Activum, medium. 2. Verba (Conjugation). §. 268. Von der conjugation des indogermanischen im algemeinen . Wie der nominalstamm zum wirklichen nomen, zum worte (sazglide) wird durch das casussuffix, so der verbalstamm durch die personalendung . Leztere ist also das, was das verbum zum verbum macht und vom nomen scharf ab sezt. Im indoger- manischen felt urspr. die personalendung nie. Formen wie semi- tisch, z. b. hebr. qâtal, arab. qatala ‘interfecit’, oder türkisch sewer ‘amans’, d. h. ‘amat’, one personalendung, sind ursprüng- lich im indogermanischen nicht vorhanden. Im indogermani- schen ist nur dás verbum, was personalendung hat oder urspr. hatte, eben so wie nur dás nomen ist, was ein casussuffix hat oder hatte. Dise eigenschaft des indogermanischen zeichnet es vor den meisten bekanten sprachen auß uud es ist villeicht die vermutung nicht zu gewagt, daß wol nur das indogerma- nische die morphologische scheidung von nomen und verbum durch gefürt habe Die hier auß gesprochene vermutung durch untersuchung der zu- gänglichen sprachen zu bestätigen oder zu widerlegen soll eine meiner nächsten arbeiten sein, deren außfürung seit einigen jaren durch die auß- arbeitung des vor ligenden compendiums unterbrochen ward. . 1. Personalendungen . Durch die personalendungen scheidet das indogermanische drei personen in drei zalen , singularis, pluralis, dualis. Dise personalendungen sind die an geschmolzenen wurzeln der entsprechenden pronomina. Sie treten im indogermanischen einmal gesezt ans ende des verbal- stammes und haben dann die function die person im nomina- tiv zu bezeichnen; sie treten aber auch zweimal gesezt an den außlaut des verbalstammes und dann fungiert das erste prono- men als objectscasus (accusativ, dativ), das zweite als nomi- nativ. Die erste art nent man activum , z. b. vagha-ti vehit, die zweite art medium , z. b. vagha-ta-ti vehitur. Letztere form ist erhalten in den ältesten vertretern der indischen, era- Verba. Modus. nischen, griechischen und deutschen familie; sie ist also als alt §. 268. und ursprünglich erwisen. Das lateinische und altirische me- dium ist eine spätere neubildung; noch deutlicher zeigt sich diß in der änlichen art das medium im litauischen und slawi- schen zu bilden oder vilmer zu ersetzen. Die personalendungen sind einer volleren und einer ab geschwächteren form fähig: primäre, secundäre personal- endungen . Diser unterschid tritt bei der tempus- und modus- bildung auf. Anm . Nur das nominativisch an gehängte personalpronomen kann zugleich als object an den verbalstamm treten, es kann also nur das pronomen redupliciert erscheinen, nicht aber können zwei verschidene pronomina dem verbalstamme an gefügt (es kann also z. b. kein * vagha-ma-ti, vehit me u. s. f. gebildet werden) oder gar noch weitere beziehungen dem verbum erteilt werden. Das indogermanische zeigt so auch in dieser beziehung eine weise beschränkung der wortbildung, welche es vor dem feler bewart, das verbum auf kosten des satzes auß zu bilden und im die mög- lichkeit gewärt, den schönsten sazbau zu erreichen. 2. Modus . Durch die personalendungen am ende des ver- balstammes entsteht zunächst der indicativ . Er besteht also auß tempusstamm und personalendung, one weiteres modusele- ment. Die personalendung der handelnden person steht im in- dicativ in der beziehung des nominativs wie in allen modus. Es kann aber auch die personalendung der handelnden person im vocativ stehen. So entsteht eine verbalform, durch eine ab weichende form der personalendung characterisiert, der im- perativ , der gewissermaßen als verbalinterjection zu betrach- ten ist. Dise bildung scheint ursprünglich auf die 2. sing. beschränkt zu sein (mit dem echten imperativ sind conjunctiv- und optativformen, die nicht selten als imperative fungieren, nicht zu verwechseln). Außer dem indicativ kent das indogermanische noch zwei modus, einen conjunctiv , bezeichnet durch das element a zwischen tempusstamm und personalendung, und einen optativ , bezeichnet durch jâ oder i an der selben stelle. Der sitz der Verba. Tempus. §. 268. modusbezeichnung ist also, entsprechend der function des modus, da, wo sich die personalbezeichnung mit dem verbalst. verbindet. 3. Tempus . Der tempusstamm, d. h. das was nach abzug der personalendung und des moduscharacters übrig bleibt, kann auß der wurzel in iren verschidenen steigerungsgraden, redu- pliciert oder nicht redupliciert, mit oder one zusätze am auß- laute (bisweilen von hier auch in den inlaut der wurzel drin- gend) bestehen. Er verhält sich zum verbum wie der nominal- stamm zum nomen. An tempusstämmen, welche one zusam- mensetzung auß der wurzel enstehen, kent das indogermani- sche ursprünglich ein mittels reduplication (verdoppelung) der wurzel gebildetes perfectum ; einen auß der verbalwurzel auf mer als eine weise gebildeten aorist, den einfachen aorist , dem ein auf die vergangenheit hin weisendes demon- strativadverbium vor gesezt ward, das später mit dem verbum verschmolz oder hinweg fiel, das augment; an den aoriststamm treten die secundären personalendungen; ferner ein auf ver- schidene weise, je nach modification der function, gebildetes praesens und ein von disem mittels augment und secundärer personalendungen gebildetes praeteritum, das imperfectum . Diß sind die einfachen tempusstämme . Durch zusammensetzung der verbalwurzel mit der wurzel as (esse) werden gebildet die zusammen gesezten verbal- stämme , nämlich das futurum und der zusammen ge- sezte aorist . Einzelne sprachen bildeten noch nach irer außscheidung auß der gemeinsamen ursprache weitere tempusformen, so z. b. das griechische das plusquamperfectum vom perfectstamme, die aoriste des passivs durch neuere zusammensetzung, das altindische ein imperfectum vom futurum, das lateinische ein zusammen geseztes perfectum und ein neues futurum und im- perfectum, das deutsche ein zusammen geseztes perfectum u. s. f. Die wißenschaftliche anordnung der lere von der conjuga- tion, die vil reichhaltiger ist als die von der declination, weil wir hier nicht bloß die an tretenden wortbildungselemente, die personalendungen, sondern auch die stambildung dar legen, Verba. I. pers. sing. welche eigentlich in den von den stämmen handelnden abschnitt §. 268. gehörte (vgl. §. 208, anm.), kann logischer weise nur so ge- troffen werden, daß das algemeine, allen verbalformen gemein- same, zuerst behandelt wird, und sodann das speciellere, auf gewisse formen beschränkte, folgt. Demnach haben wir dar zu stellen I. die personalendungen als dasjenige, welches allen tempusformen in allen modus gemeinsam ist, und zwar 1. die personalendungen des activs, 2. die des medium; II. den modus- character, welcher in verschidenen tempusstämmen vor kommen kann; III. die tempusstämme und zwar 1. die einfachen tem- pusstämme; 2. die zusammen gesezten tempusstämme und hier widerum a, die der ursprache schon zu kommenden und b, die neubildungen der einzelnen sprachen. Personalendungen Vgl. für das griechische und lateinische Georg Curtius, die Bil- dung der Tempora u. Modi im Griechischen und Lateinischen sprachver- gleichend dargestellt. Berlin 1846. Die primären personalendungen treten an die tempusstämme §. 269. des perfects, praesens, futurum indicativi und conjunctivi; doch hat das perfectum in folge der reduplication vilfache ab- schleifung seiner ursprünglich primären endungen erlitten. Die secundären endungen treten an alle tempusstämme, denen das augment vor treten kann (imperfect, aorist etc.) und an den optativ aller stämme überhaupt. Der imperativ hat eine besondere form der personalendun- gen; häufig jedoch, besonders in jenen personen, die ursprüngl. wol nicht im imperativ gebräuchlich waren, fallen seine endun- gen mit den secundären zusammen. Die personalendungen des medium sind besonders zu er- örtern; zunächst folgen die des activs. Personalendungen des activs . I. person singularis . Indog. urspr . Die wurz. des pronom. d. I. pers. ist ma (vgl. altind. abl. má-t, gen. má-ma u. s. f.). Diß ma trat urspr. an die verbalst. an; im perf. ist nur a von disem -ma gebliben, grundf. z. b. Verba. I. pers. sing. §. 269. ba-bhâr-ma, darauß villeicht schon vor der sprachtrennung babhâra, der perfectstamm endigte nämlich ursprünglich über- all auf den wurzelaußlaut (s. u.); auß babhâr-ma ward aber babhâra, wie im altind. auß * tutupmê, * tutuptê 1. 3. sing. per- fecti medii (erhalten im griechischen τέτυμ-μαι = * τετυπ-μαι , τέτυπ-ται) ein tutupế u. a. dergl. Die gewönliche primäre form ist -mi, geschwächt auß -ma, z. b. vaghâ-mi (veho). Die secundäre form ist -m, auß mi verkürzt z. b. asjâ-m (1. sg. opt. praes. εἴη-ν, latein. sie-m), abhara-m (1. sg. imperf. vgl. ἔφερο-ν) . Imperat. felt. Altind . primär. -mi, z. b. praes. váhâmi; perfect -a auß -ma, z. b. babhấr-(m)a; secundär -m, z. b. imperf. ábhara-m , opt. praes. sjâ-m . Die 1. person conjunctivi, welche als impe- rativ gilt, hat das mi seltsamer weise in ni gewandelt, z. b. bhárâ-ni , wol um vom indicativ zu scheiden. Altbaktrisch . Wie altind.; perf. (m)a, z. b. vavaḱ-a (wurz. vaḱ loqui); primär mi, z. b. praes. vazâ-mi, im alt- baktrischen fält diß -mi auch schon hinweg, wie im griech., latein., gotischen, z. b. pereçâ, jâçâ (Spiegel in Beitr. II, 233) für pereçâ-mi (interrogo), jâçâ-mi (invoco); secundär m, z. b. vaze-m = urspr. avagha-m, qhjè-m = urspr. asjâ-m, altindisch sjâ-m; imperativ -ni, z. b. vazâ-ni = altindisch váhâ-ni . Griech . Vom arischen nur durch den abfall des -mi nach stammaußlaut â des praesens und durch das außlautsgesetz, nach welchem ν für μ eintreten muß, verschiden (auch felt die den arischen sprachen eigentümliche imperativform). Demnach z. b. perf. λέλοιπ-α , auß * λελοιπ-μα , aber, wie das α (§. 33 am ende) und die anderen personen zeigen, so behandelt, als wäre * λελοιπα-μ die grundform (wie ἔτυψα(μ); primär εἶ-μι , φέρω für * φέρω-μι, erhalten in hom. conjunctiven wie ἐθέλω-μι , εἴπω-μι; diß μι ist in den optativ ein gedrungen, z. b. φέροι-μι , wie ja überhaupt die primären formen durch analogie leicht die secundären verdrängen, doch ist das ältere φέροι-ν für * φέροι-μ bekantlich erhalten; secundär mit ν = μ , z. b. imperf. ἔφερο-ν = ábhara-m, auch fält ν hinweg, das Verba. I. pers. sing. vorher gehende a bleibt aber dann als a (§. 33 extr.), z. b. §. 269. aor. compos. ἔτυψα(μ) . Italisch . Das Lateinische scheidet nicht mer die se- cundären von den primären endungen, doch zeigt sich, wie im griechischen, keltischen und den nordischen europäischen spra- chen, der gegensatz zwischen den praesensstämmen auf a und denen auf den wurzelaußlaut, z. b. fero = griech . φέρω aber su-m, für * es-u-m auß * es-mi, griech. εἰμί; das selbe m zeigt sich auch in den imperfectformen -ba-m (nur in zusammensetzun- gen gebräuchlich), era-m, ferner im conj., z. b. veha-m u. optativ z. b. sie-m . Die ab geleiteten verba deren stamm auf a auß lau- tet, z. b. ama, voca verschmelzen diß a mit dem o der en- dung, z. b. voco auß * vocao = umbr. vocau u. diß auß vocajô , grundf. * vakajâ-mi . Auch hier hat das perfectum die personal- endung verloren z. b. tetigi (warscheinlich auß * tetigis-m s. u.). Im Oskischen ist nur ein beispil der 1. sg. erhalten, nämlich su-m = lat. su-m . Warscheinl. entsprachen die oskischen for- men denen des lateinischen. Umbrisch . Nur stämme auf a, z. b. sestu = latein. sisto; stahu, d. i. * stau = latein. sto, d. i. * stao; subocau = latein. * sub-voco, d. i. * vocao; u ist hier wol als û zu faßen = latein. ô = griech. ω = altbaktr. â (vgl. §. 60 extr.) = urspr., altindisch und altbaktr. -â-mi; -m als personalsuffix des optativs ist warscheinl. ab gefallen wie (§. 160) in a-seriaia(m) (observem). Im Altirischen Die erklärung der altirischen conjugationsformen ist vilfach noch schwirig; es felt hier noch ser an den nöthigen vorarbeiten bezügl. der samlung und ordnung des materials. besteht, wie im italischen, kein unter- schid primärer und secundärer form; bei stammaußlaut a der stammverba wird -âmi zu -u, z. b. biur, d. i. * biru (§. 74, 1) = latein. fero, urspr. bharâmi; eben so im fut. und perf. z. b. fut. carub, perf. ro-charus (beide zu wurzel car, amare), wo ebenfals das u früher im außlaute stund; außerdem bleibt von -mi das m, z. b. am auß as-mi (sum), welcher analogie, Schleicher , vgl. gramm. d. indog. spr. 33 Verba. I. pers. sing. I. pers. plur. §. 269. wie öfters (z. b. im ahd., äolischen), die ab geleiteten verba folgen, z. b. cairi-m (amo) u. s. f. Auch der conj. praesentis hat -m, z. b. cia-fada-m (etsi cadam). In den so genanten tem- poribus secundariis, z. b. no-chari-n, praes. secund., d. i. imperf., steht n, das wol auß m entstanden ist. Stokes (Beiträge III, pag. 49) hält jedoch das m von formen wie carimm (amo), da es häufig verdoppelt geschriben wird, für ein später an ge- tretenes suffix (vgl. le-mm, mecum u. dergl.). Wir glauben daß das alte m der 1. sg., erhalten z. b. in am (asmi), mit disem mm (rest etwa eines meme , des doppelt gesezten pronomen) im sprachgefüle verschmolz u. daß daher jene schreibungen stammen. Altbulgar . Primär -mĭ, z. b. jes-mĭ, urspr. as-mi (sum); das -âmi der 1. praesentis der stämme auf a geht in -ą über, z. b. vezą = urspr. vaghâmi; das secundäre -m muß nach dem außlautsgesetze hinweg fallen, also z. b. nesŭ, d. i. naka-m, aor. simplex; něsŭ, auß * nes-sŭ, d. i. nak-sa-m, aor. compos.; nesochŭ, d. i. nakâsa-m oder nakasa-m, aor. compos. jüngerer bildung (zu wurz. nes, grundf. nak ferre). Litauisch . Kein unterschid primärer und secundärer form. Nach dem wurzelaußlaute bleibt -mi , z. b. es-mì, urspr. as-mi; urspr. -â-mi ward auch hier zu -u, z. b. veżù = urspr. vaghâmi; diß u lautete früher ů , z. b. veżů́-s = latein. veho-r (§. 101, 4); auß -ajâmi, lit. * -aju wird stäts -au (§. 99, 2), z. b. táikau (apto), grundf. tâikajâ-mi . Gotisch . Nur in im = urspr. as-mi (sum) ist m erhal- ten; -â-mi ward zu -a, d. i. -â (§. 113, 2), z. b. viga, d. i. vigâ (aber ahd. wigu, wie im litauischen) = urspr. vaghâ-mi; das -m der secundären form ward zu u, z. b. bêrjau, opt. per- fecti, grundf. babhârjâ-m, vigau, opt. praesentis, auß * vigaiu und diß für * vigaim, urspr. vaghai-m . I. person pluralis . §. 270. Indog. urspr . Die älteste vor ligende form, auß welcher alle andern entstanden sind, lautet -masi . Da die mediale form der personalendung d. 1. pl. in ältester gestalt -madhai lautet, auß welcher sich eine activform * -madhi ergibt (s. u.), -si und Verba. I. pers. plur. dhi aber beide die 2te singul. bezeichnen (s. §. 272), so kann §. 270. die endung -ma-si nur auß den pronominalwurzeln der ersten und zweiten person bestehen und muß also ‘ego tu, ego et tu’ be- deuten. Da ‘wir’ auch ‘ich und ir, ich und er, ich und sie’ sein kann, so müßen wir an nemen, daß im indogermanischen von den villeicht in urzeiten der sprache vorhandenen verschi- denen arten des ‘wir’ nur eine einzige zu außschließlicher an- wendung kam, die nun für die übrigen mit fungiert. Wir ne- men also diß -masi für die form der indogerm ursprache; als secundäre form ergibt sich -mas; -mi: -m = -masi: -mas, z. b. praes. as-masi, wurz. as; vaghâ-masi, wurz. vagh; asjâ-mas opt. praes. u. s. f. Altind . primär. vêdisch -masi, sanskr. -mas , z. b. -i-mási, i-más (imus) , váhâ-masi, váhâ-mas (vehimus); secundär., imperat. und perfect. -ma, auß -mas verkürzt, wie -mas auß -masi, z. b. váhê-ma opt. praes., ávahâ-ma imperfect., váhâ-ma im- perat., babhr-má perfect. von wurz. bhar (ferre). Altbaktr . primär. -mahi (-mahî) = altind. und urspr. -masi, z. b. vazâ-mahi = urspr. vaghâ-masi, altind. váhâ-masi; h-mahi = urspr. as-masi, altind. s-mási; secundär u. imperat. ma, z. b. vazaê-ma = urspr. vaghai-ma, altind. váhê-ma, opt. praes.; barâ-ma imperat. praes., wie altind. bhárâ-ma u. s. f. Altgriechisch . Überall -μεν , d. i. -με mit ursprüngl. ephelkystischem, dann verwachsenem ν (§. 149, pg. 193) auß dor. erhaltenem -μες = urspr. prim. -masi, secund. -mas; dem- nach also ἴ-μεν = urspr. i-masi, wie ἐφέρο-μεν = ursprüngl. a-bharâ-mas u. s. f. Lateinisch . Überall -mus (wie im griechischen -μες) auß -mos = -masi, -mas . Osk. u. umbr. komt kein beispil vor. Altirisch überall -m, z. b. bera-m, cara-m; nur in den temporibus secundariis -mis, z. b. no-char-mis . Altbulgar . überall -mŭ = -mas, z. b. jes-mŭ = urspr. as-masi; nese-mŭ aor. simpl., grundf. naka-mas u. s. f. Litauisch überall -me = -mas, -masi, z. b. és-me = urspr. as-masi, véża-me = urspr. vaghâ-masi u. s. f. Gotisch . Primär -m , rest von -mas auß -masi, z. b. 33* Verba. I. pers. dual. §. 270. viga-m = urspr. vaghâ-masi, bêru-m, mit hilfsvocal u (§. 112) grundf. babhâr-masi; secundäre form -m-a d. i. -m, eine schon ältere verflüchtigung des urspr. -mas, das spät erst durch an gehängtes a vor dem abfalle bewart ward (§. 203, 3, b); z. b. vigai-ma für * vigai-m = ursprüngl. vaghai-mas , optat. praes.; vêgei-ma für * vêgei-m, auß vavâghjâ-mas, opt. perf. I. person dualis . §. 271. Indogerm. urspr . Der dualis unterscheidet sich vom plural durch wandlung von m in v (vgl. d. pron. person. I. plur. dual., z. b. altind. vajám, gotisch veis, dual. vi-t §. 266, pg. 267); demnach primär -va-si, das im altbaktrischen vor ligt, secundär -va-s . Altind . prim. -vas, z. b. praes. váhâ-vas für * -vasi; secund., imperat., perf. -va, z. b. ávahâ-va imperf., babhr-vá perfect. u. s. f. für * -vas . Altbaktr . primär. -vahi = ursprüngl. -vasi, ser selten vor kommend, z. b. praes. uç-vahi zu praesensstamm u. wurz. uç, vaç (velle); secundär, meines wißens nicht belegt, war- scheinlich * -va . Griech . Die pluralform fungiert auch für den dualis. Italisch und altirisch felt. Altbulgar . überall -vĕ, z. b. jes-vĕ , d. i. as-vasi . Diß vĕ entstund durch einfluß des selbständigen pronomens vĕ (νώ); man hätte neben plural -mŭ ein * -vŭ erwartet. In der späteren sprache wird nach analogie der declination -va fürs masculinum gebildet, -vĕ fürs femin. und neutr. Lit . -va, z. b. és-va = urspr. as-vasi, véża-va = urspr vaghâ-vasi u. s. f. Gotisch . Das primäre -vas für urspr. -vasi verliert das an lautende v; so entsteht z. b. vigôs auß * viga-vas, grundf. vaghâ-vasi . Das perfectum hat die endung verloren und lautet auf den hilfsvocal auß, z. b. bêru , wol zunächst auß * bêruv und diß auß * babâr-vas; die secundäre endung -va ist gerade so gebildet wie -ma im plural, z. b. vigai-va opt. praes. für * vigai-v auß vaghai-vas . Verba. II. pers. sing. II. person singularis . §. 272. Indogerm. urspr . Stamm des pron. pers. d. 2ten pers. ist tva (vgl. z. b. altind. tvâm, tvê u. s. f., s. §. 265). Diß tva muß ursprünglich nach dem verbalstamme gestanden haben; als es mit demselben verschmolzen war, entwickelten sich je- doch schon in der ursprache auß im verschidene formen. Das perfect. hat die volste form bewart, nämlich -ta; vergl. griech. -θα für * -τα nach σ , z. b. οἶσ-θα , wol auß * ϝοιδ-τα , grundf. vivâid-ta; altind. -tha, altbaktr. -tha und -ta (in vaês-ta für * vaid-ta = οἶσ-θα), vgl. lat. -s-ti . Dise formen laßen kaum einen zweifel, daß -ta die eigentliche personalbezeichnung ist. Im gotischen -t wäre dann die verschiebung unterbliben (vgl. das über tha-t-a gesagte, pag. 281). Disem -ta zunächst steht das -dhi des imperativs; im dh mag man eine nachwirkung des einst vorhandenen v erkennen, z. b. kru-dhi imperat. aoristi, wurz. und aoriststamm kru (audire); as-dhi imper. praes., bhara-dhi dass. Auß vêd. -tât und latein. -tô(d) ist schwer- lich auf eine grundform zu schließen, da hier wol die analogie der 3ten person ein gewirkt hat. Die gewönliche primäre form ist -si für -ti (vgl. suffix -vans, nebenform von -vant, §. 216, u. a.), lezteres wol auß -ta, -tva; die veränderung von -ti in -si mag in dem streben die zweite person, -ti auß -tva, von der dritten, ti auß -ta, zu unterscheiden iren grund haben; also as-si (ἐσσί) , bhara-si (fers) u. s. f. Die secundäre form ist -s; mi: -m = -si: -s; z. b. a-bhara-s imperf.; bharai-s optat. praes. u. s. f. Altind . Das perfectum hat -tha (villeicht auß -sta, vgl. §. 123, 2, da sich nicht selten vor dem suffix der 2. sing. ein s ein stelt), z. b. ḱakár-tha, wurz. kar (facere); vết-tha für * vaid-tha, wurz. vid (scire); imperat. -dhi, das jedoch im ge- wönlichen sanskrit nur nach consonanten bleibt, z. b. ad-dhí, praesensstamm und wurz. ad (edere), nach vocalen aber zu hi wird (§. 125, 2), z. b. âpnu-hí, praesensstamm âpnu, wurzel âp (adipisci), vêdisch aber noch çru-dhí (ϰλῦθι) , oder auch, und zwar stäts nach praesensstammaußlaut a, weg fält, z. b. tanú , praesensstamm tanu, wurz. ta, tan (extendere); bhára, Verba. II. pers. sing. §. 272. praesensstamm bhára, wurz. bhar (facere). Nur vêdisch sind die formen auf -tât, die aber merfacher function sind, z. b. váha-tât, mit deutlich verdoppelter personalbezeichnung; -si ist die ge- wönliche primäre form, z. b. bhára-si; * ás-si, darauß ási; át-si auß * ad-si (ad edere); die secundäre form ist -s, z. b. imperf. ábhara-s, optat. bhárê-s u. s. f. Altbaktr . Perfect -tha, in dadâ-tha ( Bopp , vgl. gramm. II 2 , §. 453) zu perfectstamm dada, wurz. da (dare), die as- piration des -ta erklärt sich (nach §. 139, 2) durch die stellung zwischen vocalen; -ta in vaês-ta, vôis-ta, wurz. vid (scire); imperat. -dhi, z. b. kerenûi-dhi zu praesensstamm kerenu, wurz. kar, kere (facere), und, wie im indischen, one endung, z. b. bara; primäre endung ist -hi, d. i. -si, z. b. praes. indicat. bara-hi, conj. barâ-hi = urspr. bhara-si, bharâ-si; secundär -s, z. b. barôi-s opt. praes., kerentô, d. i. * kerenta-s imperf., prae- sensstamm kerenta, wurz. keret (couper, séparer, mit fra pro- duire, faire). Altgriech . Die griechische endung -θα in οἶσ-θα , ἦσ- θα , deren θ wol durch die aspirierende kraft des vorher gehen- den s entstanden ist (§. 142 extr., pg. 175), gibt uns die äl- teste form des suffixes, nämlich -ta; οἶσ-θα = altind. vết-tha, altbaktr. vaês-ta, got. vais-t, grundf. vivâid-ta . Im griechischen findet sich aber auch außerdem nicht selten eine endung -σθα , z. b. im homer. βάλῃ-σθα , εἴπῃ-σθα , conjunctiv; βάλοι-σθα , προφύγοι-σθα , optativ; τίθη-σθα , φῆ-σθα , äol. ἔχει-σθα , φίλει- σθα , indicativ. Da wir etwas änliches in keiner andern sprache finden, so kann diß nur eine speciell griechische neubildung sein, die jedoch wol auß der zeit stamt, als das perfectum überall noch seine ursprüngliche endung auf -ta hatte, die sich nur in οἶσ-θα , ἦσ-θα erhalten hat, lezteres ist ebenfals urspr. eine perfectform, vgl. altind. ấ sitha für * âstha, 2. sg. perfecti (§. 15, e). Nach der analogie diser formen scheint das σθα so gebildet zu sein, daß an die gewönliche form (z. b. ἔχεις ) nochmals jenes ta , nach ς zu θα werdend, an trat. Die endung des imperativs -θι = altind. -dhi ist auch hier in der älteren sprache häufiger als in der späteren, z. b. Verba. II. pers. sing. Hom. ϰλῦ-θι , τέτλα-θι , δίδω-θι , ὄρνυ-θι etc. Der gewönl. §. 272. sprache verbliben formen wie γνῶ-θι; ἴσ-θι für * ἔσ-θι , prae- sensstamm und wurz. urspr. as; ϝίσ-θι für * ϝιδ-θι , stamm und wurz. vid; ἴ-θι , praesensstamm u. wurz. ι , στῆ-θι , neben δό-ς , θέ-ς; leztere formen haben ir i verloren, und dann muste nach griechischem außlautsgesetze θ sich in ς wandeln (§. 149; τίθει , δίδου , ἵστη sind nach analogie der so genanten binde- vocalischen conjugation auf ε gebildet). Nach dem praesens- stammaußlaute urspr. a ist auch hier diß -θι überall geschwun- den, z. b. φέρε = altind. bhára, urspr. bhára-dhi . Die gewönliche primäre endung ist -σι , in diser form nur erhalten in ἐσ-σί (ion.); in φέρεις indicativ, φέρῃς conj., hat vorschlag des ursprünglich auß lautenden ι statt gefunden (s. d. zusätze zum I. teile), welches später schwand, sie stehen für * φερε-σι , * φερη-σι (in εἶ neben εἶς auß * ἐσ-ι für ἐσ-σί , stamm und wurz. ἐσ , ursprüngl. as, scheint abfall des ς statt zu finden). Die secundäre endung ist -ς , z. b. imperf. ἔ-φερε-ς , optat. praes. φέροι-ς . Das ς findet sich auch vilfach an der stelle der primären form -σι , z. b. in ἵστη-ς , τίθη-ς , δίδω-ς indic. praes.; auch ist es ins perfect ein gedrungen, das überhaupt der ana- logie des zusammen gesezten aoristes folgt, z. b. λέλοιπας (für welches wir ein * λελοιπ-τα als urgriechische form vorauß zu setzen haben). Ital. Lat . Im latein. perfect. finden wir -ti auß -ta , das s gehört dem perfectstamme an, z. b. tutudis-ti; das imperati- vische dhi ist verloren, z. b. i , es, wie lege, ama u. s. f. Die em- phatische form -tô(d) entspricht dem vêdischen tât (vgl. d. 3. sing. und 2. plur.); -s auß -si gilt als primäre und secundäre endung, z. b. es für * es-s und * ed-s, urspr. as-si und ad-si, wurz. und praesensstamm es (esse), ed (edere); vehi-s, urspr. vagha-si, wie siê-s, urspr. as-jâ-s opt. praes. Osk . kein beispil. Umbr . primär und secundär s, das in r über gehen und schwinden kann, wie auß lautende consonanten diser sprache überhaupt. Beispile: heri-s, heri(s) (vis; in der function des Verba. II. pers. sing. §. 272. latein. vel, sive); si-r = latein. si-s auß siê-s . Der imperat. hat die endung -tu (wol -tû) = lateinisch to, vêd. -tât, z. b. piha-tu = latein. pia-to, fu-tu (esto). Im altirischen ist das s der zweiten person, das hier wol zulezt noch allein vorhanden war, auch in den primären formen verloren, z. b. praes. bir, grundf. bhara-si, auß welchem zunächst ein * beri-si, * biri-s (vgl. latein. vehi-s), * biri gewor- den sein mag; der formen der verwanten sprachen wegen und da auß lautende kurze vocale ser frühe zu schwinden pflegen, mögen wir nicht bir auß * birî und diß, mit außfall des s , auß biri-si (§. 170, 2) erklären, da das lautgesetz, nach welchem s zwischen vocalen schwindet, höchst warscheinlich jünger ist, als das, nach welchem das auß lautende i sich verflüchtigte; conjunctiv bera, der imperativ entbert der endung wie in den andern sprachen; in den temporibus secundariis -tha (d. i. tâ), z. b. no-char-tha; nach dem kymrischen zu schließen ligt hier jedoch ein suffigiertes pronomen vor. Altbulgarisch . Es findet sich noch mit archaistisch er- haltenem i (§. 88, 3) die volle primäre endung si, z. b. jesi für * jes-si, grundf. as-si, ja-si für * jad-si; grundf. ad-si u. a.; nach dem praesensstammaußlaute urspr. a ist diß -si in -chi gewandelt, für welches -ši ein treten muß (§. 182, A. 6), also z. b. veze-ši = urspr. vagha-si . s der secundären form fält im slawischen nach dem auß- lautsgesetze ab, z. b. aorist. simpl. by, d. i. * bu-s, altindisch á-bhû-s, griech. ἔφυ-ς; veze , grundf. avagha-s . Im imperativ, d. i. im optativ, stehen formen wie vezi für * vezĕ auß * vezĕ-s d. i. vaghai-s (§. 88, 8). Litauisch . si ist ser selten und völlig veraltet bei so genanten bindevocallosen praesensformen, z. b. ei-sì zu wurz. i (ire); gélb-si, wurz. gelb (auxilium ferre; jezt lauten dise bei- spile einì, gélbi); die zweite pers. sing. endigt sich nunmer überall auf i, älter ë, z. b. veżë́-s (veheris), ë ist aber vertre- ter eines früheren ai, so daß also auß der grundf. vagha-si durch außfall des s zunächst * vaghai ward, welches nun re- gelrecht (§. 101, 1) in * veżë́, veżì über gieng; auß der häufi- Verba. II. pers. sing. II. pers. plur. gen endung -ajasi wird also -ai für * -aji, z. b. táikai auß §. 272. * táikaji, * táikajë, * táikajai für tâika-jasi (aptas; causal- stamm táikaja zu wurz. tik aptum esse). Gotisch . Das perfectum hat die endung -t d. i. -ta (§. 113, 1), z. b. vais-t, grundf. vivâid-ta, nam-t, grundform nanâm-ta (wurz. nam, capere), worin wir eine unregelmäßige vertretung eines urspr. -ta erkennen; primäre endung ist -s = -si (§. 113, 1), z. b. vigi-s, urspr. vagha-si; is für * is-s, grundf. as-si; secundär -s = urspr. -s, das im gotischen bleiben konte (§. 203, 3), z. b. vigai-s = urspr. vaghai-s . Der imperat. hat keine endung, z. b. vig, bir, d. i. * vigi, * biri auß vagha, bhara . II. person pluralis . Indog. urspr . Nach den erhaltenen formen, latein. -tis, §. 273. altind. dualis -thas und der analogie der 1. pluralis -masi so wie der 3. plur. -anti zu schließen, lautete die II. plur. in primärer form in der indogerm. ursprache -tasi, secundär -tas (vgl. -masi mit -mas , -anti mit -ant); also z. b. primär as-tasi, vagha-tasi indic. praesentis; secundär asjâ-tas optat. praes., avagha-tas imperfect. In disem -ta-si können wir nichts an- deres sehen, als die zwei mal gesezte pronominalwurzel der 2. person ‘du und du’, d. h. ‘ir’. Altind . primär. -tha, eine starke verkürzung mit schwer zu erklärender unursprünglicher aspiration; secundär -ta, nur durch nichtaspiration von der primären form geschiden, z. b. bhára-tha praes. indic.; ábhara-ta imperf., bhárê-ta opt. praes. Der imperativ hat die selbe endung ta, z. b. bhára-ta; vêdisch lautet er aber auch auf -tât, d. h. zwei mal geseztes und mit gedentem vocale versehenes pronomen. Das perfectum hat die consonanten der endung völlig verloren, z. b. babhrá auß babhar-á für * babhar-ta und diß auß * babhar-tasi . Zu disem babhr-á, ḱakar-á (wurz. kar effundere), tutud-á (wurz. tud tundere) vgl. die völlig analog gebildete 1. 3. pers. sing., z. b. 1. tutố da für * tutôd-ma, 3. tutốda für * tutôd-ta . Altbaktrisch . Wie im altindischen; prim. -tha, z. b. indic. praes. vaza-tha , ç-tha, wurz. u. praesensstamm as (esse); Verba. II. pers. plur. §. 273. secundär -ta, z. b. opt. praes. vazaê-ta, qhjâ-ta (wurz. as, vgl. §. 136, 2, pg. 165); imperat. çtao-ta, praesensstamm çtao, wurz. çtu (laudare). Griech . überall -τε , rest von -tasi und -tas , z. b. φέρε-τε , ἐσ-τέ , ἴ-τε; φέροι-τε , εἴη-τε u. s. f. Ital. Latein . primär und secundär -tis auß * -tisi, z. b. es-tis, era-tis, tutudis-tis; das -tôte des imperativs ist noch voller als das vêdische -tât und enthält offenbar den stamm des pronomens zwei mal mit unverändertem t; die nicht empha- tische endung des imperativs -te ist, wie griechisch -τε , altind. -ta , verkürzt. Oskisch kein beispil. Umbrisch ist nur die 2. person pluralis imperativi nach- weisbar auf -tuta, -tutu, -tuto, z. b. fu-tuto, vgl. latein. es-tote (meist bezeichnet jedoch dise endung die 3. person plural.). Es entspricht diß -tuto volkommen dem lateinischen -tôte . Die genauere erklärung diser form ist schwirig; umbr. -tuto, -tuta, -tutu weist zunächt auf -tûtâ, d. i. tâtâ zurück, worin wir das zwei mal gesezte emphatisch gedente pronomen der 2. pers. sing. wol nicht verkennen können; wir faßen daher tâtâ = tvâtvâ . Altirisch -d oder -th, mit i vor sich, d. i. regelrechte wandlung eines älteren * -ti auß * -tis, also wie im lateinischen; z. b. berith, d. i. * beri-tis , grundf. bhara-tasi praes.; cair-fid, d. i. * car-bi-tis futurum; ro-gensi-d, d. i. * gensi-tis perfectum; eben so im conjunctiv, z. b. berad = latein. fera-tis; die tem- pora secundaria haben -the z. b. no-char-the . Altbulgarisch . Überall -te, z. b. indicativ veze-te, optativ vezč-te u. s. f. Litauisch überall -te, z. b. véża-te, és-te u. s. f. Gotisch überall -th, rest eines älteren * -tha , * -ta z. b. praes. indicativ vigi-th, optat. vigai-th; perf. ind. vêguth auß * vâg-tha , grundf. vavâgh-tasi, optat. vêgeith d. i. vâgjâ-tha, grundf. vavâghjâ-tas . Verba. II. pers. dualis. III. pers. sing. II. person dualis . §. 274. Wir geben hier nur die form des suffixes in den einzelnen sprachen; das material reicht nicht auß, um mit sicherheit eine vom plural (-tasi) verschidene form der ursprache zu er- schließen. Altind . primär -thas (s. d. v. §.), z. b. bhára-thas; das perfect endet auf -athus, z. b. babhr-áthus, in welcher form doch warscheinlich u als schwächung von a und das a von a-thus als eine art hilfsvocal zu faßen ist. Secundär und imperativ -tam, z. b. ábhara-tam imperfectum, bhára-tam imperativ; es scheint vom suffixe nur -t übrig gebliben und dann jenes -am an ge- treten zu sein, das sich öfters zeigt, one eine bestimt erken- bare function zu haben (s. o. §. 265, pg. 490). Altbaktr . meines wißens nicht belegt. Griech . überall -τον , das sich zu altindisch -thas, oder zu einem ursprünglichen -tasi wol eben so verhält, wie plur. -μεν zu -mas, -masi (s. o. pag. 511). Ital . und altirisch felt. Altbulgarisch . Aelteste form ist -te, z. b. veze-te (vehi- tis), was mit 2. plur. zusammen fält. Jünger sind die nach analogie der declinationsendungen gebildeten formen -ta für das mascul., tě für fem. u. neutr. z. b. veze-ta, veze-tě . Litauisch überall -ta , z. b. véża-ta, von plur. -te nur durch volleren vocal geschiden. Das gotische hat überall -ts, also auch hier one ver- schiebung des t, wie in der 2. sing., z. b. praes. indic. baíra-ts, optat. baírai-ts, perf. indic. bêru-ts, opt. bêrei-ts; ts steht wol zunächst für * -tas und diß als primäre form für * -tasi . III. person singularis . Indog. urspr . Die 3. sg. wird bezeichnet durch die de- §. 275. monstrative pronominalwurzel ta . Das perfectum muß noch die volle endung -ta gehabt haben, von welcher aber in den vor ligenden sprachen nur a gebliben ist, z. b. vivâida für * vivâid-ta (als 1. pers. für vivâid-ma) . Als primäre form ergibt sich für die indogerm. ursprache mit sicherheit -ti auß ta geschwächt, Verba. III. pers. sing. §. 275. wie mi auß ma, si auß sa, urspr. tva; als secundäre -t, wie mi secund. m, si secund. s, masi secund. mas u. s. f.; z. b. vagha-ti (vehit), as-ti (est), praes. indic.; vaghai-t, asjâ-t , praes. optat. u. s. f. Der imperativ zeigt in den arischen und süd- europäischen sprachen eine vocativisch gedente personalbezeich- nung und es mag eine derartige form bereits in der ursprache vorhanden gewesen sein, etwa ein * vagha-tâta (vgl. vêd. -tât, latein. -tô(d), osk. -tûd, griech. -τω(τ) . Altindisch . Perfectum -a auß * -ta , z. b. babhấra auß * babhâr-ta; primäre form ist -ti, z. b. bhára-ti, ás-ti; secund. -t, z. b. bhárê-t, sjâ-t opt. praes.; ábhara-t imperfectum (im- perfecta wie ájunak, zu praesensstamm junaǵ, wurz. juǵ iungere und änl. haben nach dem außlautsgesetze t verloren und können also auch 2. sg. sein, wo s eben so ab fallen muste). Der imperat. hat vêdisch -tât, mit des nachdruckes wegen zwei mal geseztem personalelemente der 3. pers. (vgl. übrigens die selbe form als 2. sg. und 2. plur.; offenbar hat die überein- stimmung diser formen erst durch analogie statt gefunden); die gewönliche endung des imperativs ist tu, z. b. bhára-tu, ás-tu, warscheinlich eine veränderung eines älteren * -tam, nach ana- logie mererer secundärer formen gebildet, oder es ist -tu ge- radezu schwächung von * -ta . Altbaktr . Wie im altindischen. 3. sg. perf. -a, z. b. vaêda = altind. vếda, griech. ϝοῖδα , got. vait, grundf. vivâida auß * vivaid-ta; primär -ti , z. b. bara-ti, aç-ti; secundär -ṭ (§. 133, 2), z. b. barôi-ṭ, qhjâ-ṭ, optat. praesentis; imperat. -tu, z. b. bara-tu . Griechisch . Perfectum wie im arischen, z. b. λέλοιπε , grundf. rirâika für * rirâik-ta; primäre endung ist -τι , erhalten in ἐσ-τί , dor. τίθη-τι; nach der regel (§. 148, 1, c) wird je- doch -τι zu -σι , daher τίθη-σι; so auch in homerischen con- junctiven wie ἔχη-σι , λάβη-σι u. a. Die so genanten binde- vocalischen formen stoßen σ auß, φέρει auß * φερε-σι , conj, φέρῃ auß * φερη-σι . Das τ der secundären form muß nach dem außlautsgesetze (§. 149) hinweg fallen, daher φέροι-(τ) , opt. praes., grundf. bharai-t; ἔφερε-(τ) , imperf., grundf. a-bhara-t . Verba. III. pers. sing. Das -τω des imperativs, z. b. ἴ-τω , ἔσ-τω , φερέ-τω , für * -τωτ , §. 275. entspricht dem vêdischen -tât . Ital. Latein . Überall -t auß -ti, also die primäre form für die secundäre, wie oft in den sprachen, auch im perfec- tum, z. b. es-t, vehi-t , era-t, sie-t, dedi-t; in der älteren und der volkssprache (spätere inschr.) war diß t wol schwach hör- bar und daher bisweilen als d erscheinend, z. b. feci-d, exea-d, häufiger noch völlig geschwunden, z. b. dede . Das -to des im- perativs steht für älteres * -tôd, vgl. osk. -tûd, griech. -τω(τ) , vêdisch -tât, z. b. vehi-to = altind. váha-tât . Oskisch . Wie lateinisch; z. b. iͤst = latein. es-t; staiͤ-t = latein. ste-t; fefacus-t, latein. feceri-t; nach vocalen, beson- ders im altoskischen, meist zu d erweicht, wie bisweilen im latein., z. b. fefaci-d, opt. perfecti; dede-d , indic. perf.; im- perat. -tud, d. i. -tûd = lat. * -tô(d), vêd. -tât , z. b. es-tûd es-tûd = latein. es-tô(d), grundf. as-tât; liͤciͤ-tud , lici-tûd = latein. lice-tô(d) u. a. Umbrisch wie latein. und osk., nur ist das t mer als im latein. dem schwund unterworfen (§. 160 extr.). Beispile: es-t es-t = latein. es-t; tiçi-t = latein. dece-t; si = latein. siê-t; fus-t neben fus(t), latein. fueri-t; tera dersa dirsa = latein. * dida-t, 3. sg. conj. praes. (det) u. a. Imperat. -tu = osk. -tûd, latein. -tô(d), z. b. purta-tu porta-tu = lat. porta-to . Im umbrischen findet nach schwund des auß lautenden vocales des verbalstammes vor disem -tu des imperativs assimilation des nun vor -tu tretenden consonanten statt, z. b. sub-ah-tu für * -ag-tu, * -agi-tu = latein. sub-igi-to; teṛ-tu , darauß tetu, titu , dirstu darauß ditu durch volständige assimilation von ṛ an t, * diṛ-tu auß * did-tu und diß auß * didi-tu = latein. * didi-to (dato); sestu, sistu für * sist-tu auß * sisti-tu = lat. sisti-to; ku-vertu co-vertu auß * coverti-tu = lat. con-verti-to; doppelconsonanten werden bekantlich im umbrischen nicht gra- phisch bezeichnet (§. 160). Dergleichen formen dürften dem vulgären latein villeicht nicht fremd gewesen sein, da sie wol nur durch flüchtige außsprache auß den volleren hervor ge- gangen sind. Verba. III. pers. sing. III. pers. plur. §. 275. Altirisch . Primär -d (-th), d. i. -ti, z. b. beri-d, 3. sg. praes., grundf. bhara-ti; fut. predchibi-d u. s. f. Eben so in den temp. secund., z. b. no-chara-d . Im perfect., z. b. ro-char, und im abhängigen satze, auch im conjunctiv, fält diß -d ab, worin man eine spur der secundären form erkent, z. b. beir (fert), d. i. * beri (§. 74, 1), con-ro-chra (amet). Altbulg . Primäre endung ist -tĭ, z. b. veze-tĭ, grundform vagha-ti; jes-tĭ, grundf. as-ti; ein einziges mal findet sich noch -ti, nämlich in sę-ti (inquit). Secundäre endung ist -t, welches (§. 183, 1) ab fallen muß, z. b. veze aoristus, grundf. a-vagha-t; vezi imperativ d. i. optativ, grundf. vaghai-t . Anm . Bisweilen tritt die primäre endung für die secundäre ein und zwar meist mit -tŭ für -tĭ, eine nicht seltene verwechselung, z. b. bys-tŭ, aor. compos. von wurzel by . Das selbe findet in der 3. plur. statt, änliches auch in der 1. sg. und 2. sing. Litauisch . Die personalendung fält völlig ab, was bis- weilen auch im slawischen vor komt, also véża, grundf. vagha-ti; optat. ( te)-veżĕ́, grundf. vaghai-t . Gotisch . Prim. -th, d. i. -ti, z. b. vigi-th, grundf. vagha-ti, is-t (mit -t, nicht -th, wegen s §. 196, 2), grundf. as-ti . Das urspr. -t der secundären form muß weg fallen, wie im griechi- schen (§. 203, 3, a), z. b. vigai, grundform vaghai-t, optat. praes.; vêgi, grundf. vavâghjâ-t, opt. perfecti. Das perfect muß sein urspr. auß lautendes a verlieren, z. b. bar auß * bâra, grundf. babhâr-(t)a . III. person pluralis . §. 276. Indog. urspr . Das primäre suffix ist nach vocalen -n-ti, nach consonanten -an-ti, das secund. also -nt, -ant; z. b. indic. praes. as-anti, bhara-nti; optat. praes. asjâ-nt, bharai-nt; im- perfectum a-bara-nt . Dem perfectum kam ursprünglich die pri- märe endung zu, also z. b. babhar-anti . Nach der analogie der übrigen personen des plurals haben wir auch hier die verbindung zweier pronominalwurzeln zu er- kennen, zumal sich eine andere erklärung des n nicht dar bie- tet; -ti ist = -ta pron. demonstr. und ist die selbe endung wie Verba. III. pers. plur. im singular; an, n ist die ebenfals demonstrative pronominal- §. 276. wurzel an, von welcher der pronominalstamm ana gebildet ist (im slaw., lit. in allen casus gebräuchlich, z. b. slaw. onŭ, grund- form ana-s, femin. ona, grundf. anâ; lit. àns für * ana-s, fem. anà; altind. instrum. fem. aná-jâ, der comparativ zu ana wird von der wurzelform an gebildet, lautet also an-tara-s; vilfach komt dises element in der stambildung zur anwendung, s. o. §. 230, pg. 378 flg.), so daß ‘sie’ also auß gedrükt ist durch ‘er und er’ (natürlich one genusbestimmung). Grundform des imperativs ist villeicht -ntât, fals überhaupt diser modus in der ursprache bereits in diser person vorhanden war. Altind . primär -anti, -nti, z. b. s-ánti, bhára-nti , âpnuv- ánti vom praesensstamme âpnu, wurz. âp (adipisci); redupli- cierte verbalstämme stoßen das n auß, z. b. bíbhr-ati für * bibhar- anti, wurz. bhar . Secundäre endung ist -ant, -nt, für welche jedoch nach den lautgesetzen (§. 131, 1) -an, -n ein treten muß, z. b. ấpnuv-an, ấs-an, lezteres auß * a-as-ant, ábhara-n, imperf.; á-lipa-n einfacher aorist, wurzel lip (ungere). Nicht selten tritt jedoch mit wandlung von an zu u (§. 7, 1) u. t zu s us für ant ein, z. b. ápipar-us imperfect., praesensstamm pipar, wurz. par (implere); ánâiśus aorist. compos. für * anâis- ant wurz. nî (ducere); bhárêj-us optativ für * bharaij-ant; dises -us ist ins perfectum ein gedrungen, z. b. ḱakr-ús auß * ḱakar- ant für kakar-ant, wurz. kar (facere). Der imperativ hat auch hier -antu, -ntu, z. b. s-ántu ( wurz. as), bhára-ntu; bei redupli- cierenden one nasal, z. b. bíbhr-atu . Eine emphatische form auf -ntât, vgl. den singul. -tât, wird als vêdisch an gefürt von Benfey , kurze sanskritgramm. §. 158, pg. 91. Altbaktr . Wie im altindischen, nur komt die wandlung von -ant in -us nicht vor, da sie jung und speciell indisch ist; auch hat das perfectum noch seine ursprüngliche volle endung. Primär -enti, -nti, z. b. praesens h-enti, grundform as-anti; bare-nti, grundform bhara-nti; bavai-nti, grundform bhava-nti, praesensstamm bhava, wurzel bhu (fieri, esse); perfectum âoṅh-enti, d. i. âs-anti, wurzel as (esse) u. s. f. Secundäre endung ist -en, -n, z. b. optativ praesentis baraj-en; indica- Verba. III. pers. plur. §. 276. tiv imperfecti bare-n, grundform bhara-nt; imperativ -ntu z. b. bara-ntu . Anm . Spiegel (Beitr. II, 35) fürt 3. pl. perfecti activi auf -are an, z. b. bawr-are (tulerunt) für * babhr-are (§. 135, 3), * babhar-are, wurz. bhar; irîrith-are (mortui sunt), wurz. irith . Es unter- ligt keinem zweifel, daß z. b. von bawrare die grundf. * babhar- as-anti und daß also -are ein rest der 3. pl. praes. indic. der wurz. as ist. Auch die von Spiegel (Beitr. II, 34) mit geteilten 3. pl. optat. auf -res, -ris, -re z. b. hjâ-re, wurz. as (esse), optativstamm des praesens hjâ, urspr. as-jâ; daithjâ-ris, opta- tivstamm daithjâ, grundf. dadh-jâ, wurz. dha (ponere, creare) u. s. f., sind als zusammensetzungen zu faßen. Diß -ris, -res, -re kann nichts anderes sein als rest von -s-ant, 3. plur. der wurz. as, vgl. -re als 3. plur. act. perfecti und -rê als 3. plur. medii perfecti, obgleich außer disen fällen die wandlung von s zu r dem altbaktrischen fremd ist. Vgl. die änliche bildung der 3. plur. medii des perfects im altindischen; ferner die verein- zelte wandlung von s zu r im italokeltischen mediopassivum und, was die anwendung der 3. plur. des hilfsverbum as betrift, den häufigen gebrauch von -σαν im griechischen. Griech . Primär -αντι , -ντι , z. b. ἴ-ᾱσι , d. i. i-anti, prae- sensstamm u. wurzel ι (ire); φέρουσι , d. i. φέρο-ντι , dor. er- halten, praesensstamm urspr. bhara; perfect. z. b. λελοίπ-ᾱσι , grundf. rirâik-anti, mit erhaltener primärer endung wie im alt- baktrischen. Secundär -εν , -ν = urspr. -ant, -nt, z. b. opt. praes. εἶεν , d. i. * ἐσ-ϳε-ντ , urspr. as-jâ-nt, φέροι-εν; imperf. ἔφερο-ν u. s. f. Imperat. -ντω-ν , dorisch auch -ντω , z. b. φερό-ντων , dor. φερό-ντω; das ν ist zusatz, wie oft im auß- laute, -ντω aber = -ntât . Die endung -τω-σαν ist neubildung, Hom. kent sie noch nicht; sie ist auß dem singular gebildet, durch anhängung von -σαν für -sant, rest von * as-ant, 3. plur. der wurz. as (esse). Das selbe -σαν wird bekantlich häufig an gewant zur bildung der 3. plur. optat., wie ἱσταίη-σαν , διδοίη-σαν u. s. f., ja so- gar εἴη-σαν für das ältere ἱσταῖεν , διδοῖεν , εἶεν . Ital. Latein . -nt für -nti, z. b. ve-hu-nt, älter veho-nti, grundf. vagha-nti; urspr. -anti findet sich nur in s-unt, d. i. Verba. III. pers. plur. * es-onti, urspr. as-anti, da fast alle praesensstämme vocalisch §. 276. auß lauten. Das volle -nti ist in dem einzigen tremonti erhalten (Carm. Sal. bei Festus; vgl. Corssen I, 260); das primäre nt gilt auch für die secundären formen; -re im perfectum ist ar- chaische kürzung auß r-ont für * s-onti, welche in die schrift- sprache eingang fand, z. b. * dedis-onti, darauß dedĕr-ont, spä- ter dedêr-unt und dedêr-e auß deder-o, vergl. das archaische dedr-ot, dedr-o; das r urspr. s hat nichts mit der personal- endung zu tun, s. u. beim perfectum. Imperat. -nto, z. b. vehu-nto, urspr. vagha-ntât . Oskisch . Auß -nti ward entweder -t mit verlust des n (wie im altirischen regelmäßig vor -t das n sich assimiliert) oder -ns, mit erweichung des t zu s wie im griechischen; erste- res im ind. praesent., z. b. set = lat. sunt auß * sonti, grund- form as-anti; im futurum z. b. censa-zet, mittels eines praesens der wurzel as gebildet; im optat. praes. z. b. staiͤet ; lezteres im imperfectum, z. b. fufa-ns = latein. * fuba-nt, im conjunc- tiv, z. b. deica-ns = latein. dîca-nt und im optativ z. b. optat. perf. triͤbarakattiͤ-ns . Die endung -t ist demnach meist pri- märe, -ns aber secundäre form diser personalendung. Umbrisch . Wie oskisch. -nt = -nti und, wie es scheint auch -ns = nt; ersteres also wol primär, lezteres secundär; z. b. sent = urspr. as-anti, latein. sunt; eben so fu-rent, 3. pl. fut. exacti = latein. fuerint und stahe-ren(t), 3. pl. futuri (sta- bunt); aber sins = urspr. as-jâ-nt, latein. sint, älter siênt; dirsans = dirsas mit verlust des n = latein. * dida-nt, conj. praes. der wurz. da (dare); aṛ-habas , conj. praes. = latein. ad-hibeant . Die 3. plur. imperativi wird mittels -tuta -tutu -tuto, d. i. * tâtâ gebildet; es ist diß der doppelt gesezte, em- phatisch gedente stamm des pronomen der dritten person (vgl. die zweite pers.); z. b. e-tuta e-tutu e-tuto (eunto); fer-tuto (ferunto). Altirisch hat überall -t, d. i. nach den lautgesetzen -nti (§. 173, 1; §. 75, 2), z. b. praes. bera-t, futur. carfa-t, perf. rocharsa-t . Wenn im conjunctiv d neben t erscheint, z. b. conid- bara-d (ut offerant) neben conro-gba-t (ut sumant), so scheint Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 34 Verba. III. pers. plur. III. pers. dual. §. 276. diß die der späteren sprache eigene erweichung von t zu d zu sein. Im Altbulgarischen erscheinen die lautgesetzlichen ver- treter (§. 84) des primären -ntĭ, -antĭ und des secundären -n, -an; z. b. s-ątĭ, urspr. as-anti; vezątĭ, urspr. vagha-nti; secun- däre formen bieten der aorist. simplex, z. b. nesą, grundform naka-n, wurz. nak (ferre); der aorist. compositus, z. b. něsę, d. i. * nes-sę auß * nek-sen (§. 182, A, 1), grundf. nak-sant; eben so das zusammen gesezte imperfectum, z. b. nesěa-chą, grundform der endung -sant, mit schwächung von ą zu ę, oder von an zu en, in . Im Litauischen ist die 3. plur. u. dual. verloren; sie wird durch den singular ersezt. Gotisch primär -ind, d. i. anti, -nd, d. i. nti; z. b. s-ind, grundf. s-anti, urspr. as-anti; viga-nd, urspr. vagha-nti; secun- där -n für älteres -nt; disem n sezte dan die sprache ein a als stütze bei (§. 203, 1, b; 3, b), z. b. vigai-n-a optat. praes., grundform vaghai-n für vaghai-nt; bêrei-n-a, grundf. bârjâ-n, urspr. babhârjâ-nt . Der indicativ perfecti endet auf -un mit dem hilfsvocale u nach der analogie der andern personen und mit -n für älteres -nti, -nt; n lautet hier one stütze auß, weil ursprünglich noch ein vocal folgte, z. b. bêr-u-n, zunächst für * bêr-n auß * bâr-nti, urspr. wol babhâr-anti mit der endung -anti, anstatt deren a später der hilfsvocal u ein trat, wie in den anderen personen. III. person dualis . §. 277. Da in den vor ligenden sprachen die 2. und 3. dualis stark auf einander ein gewirkt haben, so ist eine urform für eine jede diser personen fast nicht zu erschließen. Beide scheinen auf eine primäre grundform -ta-si hin zu weisen, der sich also ein secundäres -tas zur seite stellen würde. Altind . Primär -tas (vgl. d. 2. pers. pl. -thas); das per- fectum zeigt -atus (vgl. d. 2. pers. pl. -athus); secundär und im imperativ -tâm (vgl. d. 2. pers. plur. -tam), z. b. praesens bhára-tas, s-tas; perf. babhr átus; imperf. ábhara-tâm, aorist Verba. III. pers. dual. Medium. ádâ-tâm; optativ praesentis sjấ-tâm, bhárê-tâm; imperativ §. 277. bhára-tâm u. s. f. Altbaktr . primär -tô und thô, d. i. -tas (vgl. Bopp, vgl. Gr. II 2 , §. 465 anm., pag. 306 und Spiegel, Beitr. II, 34), z. b. praes. vakhśaja-tô, vom causalstamme vakhśaja, wurz. vakhś (crescere); thwereça-tô, wurzel thwereç (creare). Die se- cundäre form ist nicht belegt. Griech . gilt -τον ( = τον der zweiten person) als primär, z. b. praes. φέρε-τον , perfect. λελοίπα-τον; -την , vgl. altind. -tâm, ist secundär, z. b. opt. praes. φεροί-την , imperf. ἐφερέ- την; -των , von -την nur durch den vocal geschiden, gilt für den imperativ, z. b. φερέ-των . Ital . und Altir . felt. Altbulg . Die ältere endung ist -te; später trat -ta, -tě ein, wie bei der zweiten pers. dualis, mit welcher also die dritte lautlich zusammen fält. Litauisch u. Gotisch felt. Die 3. dual. wird im lit., wie die 3. plural., durch den singular ersezt. Im got. wird die 3. dual. durch die 3. plur. ersezt. Personalendungen des medium . §. 278. Die personalendungen des medium entstunden ur- sprüngl. (pg. 504) durch zwei mal an tretende pronominalwur- zel. Das medium ist erhalten im altindischen, altbaktrischen, altgriechischen und, in resten (im indic. und optat. praes., jedoch nicht im dual, fast überall mit passiver function), im gotischen; im italokeltischen wird es durch eine neubildung ersezt, welche auch im slawolettischen, wenn auch weniger volkommen ent- wickelt, vor ligt. Der größere lautliche umfang der medialendungen, so wie die neigung der sprachen zwei gleiche sich unmittelbar folgende elemente zu beseitigen, haben bei den medialendungen noch größere veränderungen ein treten laßen, als bei denen des ac- tivs, so daß die erklärung der in den sprachen vor ligenden endungen oft kaum möglich ist. Wie das activ, so sondert auch das medium primäre und secundäre endungen und ferner die des imperativs. 34* Medium. I. pers. sing. §. 278. Wir behandeln zunächst diejenigen personalendungen, welche der erklärung die wenigsten schwirigkeiten bieten. I. person singul. medii . §. 279. Indog. urspr . Die grundform der primären endung ist -ma-mi, worauß jedoch schon in der ursprache durch auß- fall des zweiten m -mai geworden zu sein scheint; also z. b. praes. bharâ-ma(m)i, perfect. babhâr-ma(m)i; secundär, nach bekanter analogie -ma-m, worauß -ma ward; z. b. imperfect. abhara-ma(m); optat. praes. bharai-ma(m) u. s. f. Altind . Die 1. person läßt den anlaut des suffixes -mai, d. i. altind. -mê, fallen (vgl. die 1. 3. sing. perf. act.) und hat also als primäre endung -ê; z. b. perf. ḱakr-ế auß * ḱ akar-mê; praes. bibhr-ế auß * bibhar-mê . Der außlaut a (â) der tempus- stämme schwindet vor disem ê; z. b. praes. bhárê, wofür man * bharâ-mê erwartet hätte. Als imperativ gilt eine conjunctiv- form mit zu âi gesteigerter endung; praes. bhárâi vom prae- sensstamme bhara, bíbhar-âi vom praesensstamme bibhar . In entsprechender weise lautet die secundäre endung -a auß -ma, völlig nach analogie des primären -ê auß -mê, z. b. opt. praes. bhárêj-a für * bharai-ma, * bharai-a , * bharaj-a mit spaltung von j zu ij (§. 15, b); imperfectum und aorist schwä- chen diß a zu i; z. b. ábibhr-i für * abibhar-ma, imperfectum vom praesensstamme bibhar; ábharê auß * abhara-i für * abhara-ma vom praesensstamme bhara . Altbaktr . Im wesentlichen wie altindisch; z. b. jêz-ê, praesensstamm jaza, wurz. jaz (sacrificare; jê auß ja, §. 27, 3), für * jazâ-mê; mrûj-ê, mit unursprünglichem j, wurzel und praesensstamm mru (dicere, loqui), für * mru-mê; auch hier hat der conjunctiv âi, z. b. jazâi, wol für * jaça-mâi, mit steige- rung des vocales der endung; der imperativ hat die endung -nê für * -mê, z. b. barâ-nê, eine conjunctivform mit in n gewandeltem m der 1. person (s. o. §. 269, pg. 508); secun- där -a für -ma, z. b. optat. praes. baraj-a für * barai-(m)a (be- legt ist nach Webers zendgrammatik hakhśaj-a vom prae- sensstamme hakhśa) . Medium. I. pers. sing. II. pers. sing. Griech . Das primäre suffix ist -μαι , z. b. φέρο-μαι , §. 279. conjunctiv φέρω-μαι , perfect. πέπλεγ-μαι; als secundäres suff. entspricht -μην , warscheinlich auß ma so entstanden, daß a gedent ward, und -ν an trat, wenn man nicht vor zieht în -μην das uralte -mam mit unursprünglicher denung zu sehen (vgl. übrigens -την als secundäre endung der 3. dual.), z. b. imperfect. ἐφερό-μην , optat. φεροί-μην u. s. f. Im Gotischen felt die form der 1. sing.; die 3. sing. fungiert für sie; vgl. den pluralis. An disem überhandnemen der analogie der 3. person für die übrigen bemerkt man deut- lich, daß das medium zur zeit der bibelübersetzung bereits im außsterben begriffen war. II. person singul. medii . Indog. urspr . Die grundform der primären endung ist §. 280. -sa-si, darauß -sai; secundär -sa-s, darauß -sa, durch die ana- logie mit anderen personalendungen und durch die übereinstim- mung von altbaktrisch und griechisch dem altindischen ge- genüber als ursprüngl. bezeugt, z. b. praes. bhara-sa(s)i; per- fect. babhâr-sa(s)i; secundär, z. b. optat. praes. bharai-sa(s), imperfectum abhara-sa(s) . Für die 2. sing. imperativi ist es nicht wol möglich eine form als der indogerm. ursprache an gehörig mit sicherheit zu bezeichnen; am meisten anrecht scheint die form des altindischen und altbaktrischen zu haben. Altindisch . Primär. -sê, z. b. praes. bhára-sê, bibhr-śế; perfectum babhr-śế auß * babhar-sai . Secundäre form ist -thâs, welche villeicht auß uralter zeit erhalten ist, als der anlaut des ersten pronomens noch nicht zu s herab gesunken war und die dann als eine veränderung von * tva-s zu gelten hätte, z. b. imperfectum ábhara-thâs, ábibhr-thâs; optativ bhárê-thâs, bíbhrî-thâs . Gegen die ursprüng- lichkeit diser form zeugt jedoch die übereinstimmung des alt- baktrischen und griechischen in der nach dem primären -sai zu erwartenden endung -sa . Der imperativ hat die endung -sva, mit verlorenem zwei- Medium. II. pers. sing. III. pers. sing. §. 280. ten elemente, aber erhaltenem v des als grundform vorauß zu setzenden -tva-s, z. b. bhára-sva . Altbaktrisch . Primäre endung ist auch hier -sê, wor- auß nach den lautgesetzen -śê oder -hê -ṅhê werden muß, z. b. bara-hê; hista-hê, praesensstamm hista, wurzel -sta (stare); pereça-hê, praesensstamm pereça, wurzel pereç (interrogare); vasai-ṅhê (tu désires), lezteres also für vaçaiṅhê von wurzel vaç (velle), grundf. vaça-sai (ai ist durch das folgende ê her- vor gerufen, §. 26). Secundäre endung ist -sa, d. h. śa, -ṅha, z. b. jazaê-śa, optat. praes., grundform jagai-sa; pereça-ṅha, 2. sing. imperf. Der imperativ hat auch hier -sva, das zu -ṅuha wird (§. 136, 2, pg. 166), z. b. jâça-ṅuha (invoque). Griech . Primär -σαι , z. b. * φερε-σαι , grundf. bhara-sa(s)i, darauß φέρῃ , φέρει (§. 145, 2, c); aber τίθε-σαι , ἵστα-σαι , δίδο-σαι , grundform dadha-sa(s)i, sista-sa(s)i, dada-sa(s)i, mit bewartem anlaute der endung; secundär -σο , z. b. imperfectum * ἐφέρεσο , grundform abhara-sa(s), darauß ἐφέρου; auch hier bewaren ἐτίθε-σο , ἐδίδο-σο , ἵστα-σο das s, wärend im aorist ἔθου , d. i. * ἐθε-σο , grundf. a-dha-sa(s), ἔδου , d. i. * ἐδο-σο , grundform ada-sa(s), das selbe schwindet; der imperativ hat ebenfals -σο , z. b. φέρου auß * φερε-σο; θοῦ auß * θε-σο , δοῦ auß * δο-σο , aber im praesens τίθε-σο , ἵστα-σο , δίδο-σο mit bewartem σ . Gotisch . Primär -za auß -sai (§. 113, 3; 202, 3), z. b. baíra-za = griech. * φέρε-σαι , altind. bhára-sê, grundf. bhara- sa(s)i; secundäres suffix ist -zau, z. b. baírai-zau; warschein- lich ist hier -zau für älteres * -sâm zu faßen, vgl. die 1. sing. opt. perfecti, z. b. bêrjau, die entschiden für * bârjâm, grund- form babhâr-jâ-m steht; -sâm wäre also von -sa gebildet wie das altindische -tâm der 3. sing. imperativi med. von -ta (vgl. d. 1. sing. medii des griechischen auf -μην) . III. person singul. medii . §. 281. Indogerm. urspr . Ursprünglichst war die primäre form -ta-ti, darauß ward -tai, wie -mai, -sai auß -ma-mi, sa-si; auß dem als secundäre form vorauß zu setzenden ta-t ward ta, wie Medium. III. pers. sing. -ma auß ma-m, sa auß sa-s; z. b. praes. bhara-ta(t)i; perfect. §. 281. babhâr-ta(t)i; optat. praes. bharai-ta(t), imperfect. abhara-ta(t) u. s. f. Im imperativ weicht das griechische stark vom arischen ab; durch die übereinstimmung der gotischen secundären form mit der arischen imperativform erscheint -tâm als warschein- lich in der ursprache bereits vorhanden. Altind . primär -tê = tai, z. b. bhára-tê; diß -tê kann vê- disch sein t verlieren, und das ê wird dann so behandelt, wie das -ê auß -mê der ersten person (vgl. oben §. 279, pg. 528); im perfectum ist t stäts auß gefallen, z. b. babhr-ế auß * babhar-tê, wie im activ ebenfals (babhấra für * babhâr-ta) . Die secundäre form ist -ta, z. b. optat. bhárê-ta, imperf. ábhara-ta . Der im- perativ verstärkt diß -ta durch am (§. 265, pg. 490) und hat also das suffix -tâm, z. b. bhára-tâm . Das Altbaktrische entspricht durchauß dem altindischen; primäres suffix ist auch hier tê, z. b. çaê-tê = altind. çế-tê, griech. ϰεῖ-ται , wurz. ursprüngl. ki, altind. und altbaktr. çi; histai-tê = ἵστα-ται (das perfectum ist nicht belegt). Secun- där ta, z. b. optat. praesent. baraê-ta , histaê-ta; imperfectum pereça-ta u. s. f. Der imperativ hat ta͂m = altindisch tâm; dise endung ist auß der 3. plur. mit sicherheit zu erschließen. Griech . primär -ται , secund. -το , z. b. indic. praesent. φέρε-ται; imperfect. ἐφέρε-το , optat. praes. φέροι-το . Der im- perativ hat die endung -σθω , z. b. φερέ-σθω . Das σθ ver- schidener endungen des med. (vgl. auch -σθα der 2. sing. act.) ist eine schwer zu erklärende neubildung, die durch analogie weit um sich gegriffen hat. Iren außgang namen dise formen warscheinlich von medialendungen, in denen die an lautenden consonanten der zwei pronomina der 3. oder 2. person durch außfall zwischen stehender vocale zusammen gerieten, ττ ward zu στ und weiter hin zu σθ (§. 148, 2; §. 142, 2, pg. 175). Gotisch . Primär -da , d. i. -tai (§. 113, 3), z. b. baíra-da = griech. φέρε-ται , urspr. bhara-tai . Dise form gilt zugleich für die 1. sing. Secund. endung ist -dau = -tâm, vergl. die 2. sing. -zau; optat. baírai-dau, grundf. bharai-tâm; imperativ baíra-dau = altind. bhára-tâm . Medium. III. pers. plur. §. 282. III. person pluralis medii . Indogerm. urspr . Ursprünglichst war, nach der ana- logie der 1. 2. 3. sing., die endung der 3. plur. med. -ant-anti, -nt-anti, verdoppelung des elementes des singul.; darauß ward -antai, -ntai, wie -tai auß -ta-ti u. s. f., z. b. bhára-nta(nt)i u. s. f. Als secundäre form ergibt sich -antant, -ntant, darauß -anta, -nta, z. b. optat. praes. bharai-nta(nt), imperf. a-bhara-nta(nt) u. s. f. Der imperativ hatte warscheinl. -antâm, -ntâm (vgl. d. sg.). Altindisch . Primär -antê, -ntê, z. b. bhára-ntê; die praesensstämme one a stoßen den nasal auß, z. b. bíbhr-atê , juñǵ-átê, praesensstamm juñǵ, junaǵ, wurzel juǵ (jungere), auß * bibhar-antai, * jung-antai . Secundäre endung ist regelrecht -anta, -nta, z. b. ábhara- nta imperf.; praesensstämme one a stoßen den nasal auß, z. b. ábibhr-ata . Der imperativ hat das suffix -antâm, -ntâm, also bhára-ntâm; praesensstämme one a stoßen auch hier den nasal auß, z. b. bíbhar-atâm . Die form ist zu erklären wie das -tâm des singulars. Perfectum und optativ haben zusammensetzung; ersteres mit -rê, einem reste von -s-antê, d. i. 3. plur. praes. medii der wurzel as (esse), z. b. perfectum babhr-i-rế auß * babhar-santê; lezterer mit -ran, rest von -s-anta, der secundären form zu -s-antê, z. b. optat. bhárê-ran, bíbhrî-ran auß * bharai-santa, * bibharjâ-santa . Dise zusammensetzungsart, in der gewönlichen sprache außer den eben an gefürten fällen nur bei der wurzel çi (ϰεῖσθαι) gebräuchlich, deren 3. plur. praes. med. çế-ratê auß * kai-santai lautet, ist in der vêdischen sprache von häufigerer anwendung (vgl. Benfey , vollständige Grammatik der Sanskritsprache, pag. 366, anm. 5). Altbaktr . Wie altindisch; also primär -ntê , z. b. praes. indic. jazai-ntê, pereçe-ntê, histe-ntê; praes. conj. vazâo-ntê, prae- sensstamm vaza, wurz. vaz, urspr. vagh (vehere). Secundär -nta, z. b. imperfectum nipâraja-nta, praesensstamm pâraja, wurzel par (traducere); imperativ -nta͂m, z. b. qhare-nta͂m, wurz. qhar (sumere, edere). Das perfectum, z. b. âoṅha-rê, hat zu- Medium. III. pers. plur. I. pers. plur. sammensetzung wie im altindischen, wobei der übergang von §. 282. s in r auf fält (vgl. oben pg. 524, wo änliche bildungen ver- zeichnet sind). Griechisch . Primär -νται , secund. ντο , z. b. φέρο-νται , λέλυ-νται , ἐφέρο-ντο , φέροι-ντο u. s. f. In formen wie γεγράφ- αται gehört α zur endung -ανται , die hier ir ν verloren hat; diß α von -αται , secundär -ατο , haftet bekantlich im ionischen auch nach vocalen (z. b. βεβλή-αται Hom., wurzel βλα = βαλ , praes. βάλλω u. s. f.). Der imperativ hat die endung -σθων , z. b. φερέ-σθων , nach analogie anderer medialer formen. In φερέθω-σαν ist, wie im activen φερέτω-σαν , -σαν späterer zusatz (s. o. §. 276, pag. 524). Gotisch . Primäre endung ist -nda = urspr. -ntai, z. b. baíra-nda = φέρο-νται , altind. bhára-ntê, urspr. bhara-ntai . Secundär ist -ndau = -ntâm (vgl. 2. 3. sing.), z. b. optativ praes. baírai-ndau, grundf. bharai-ntâm, imperativ baíra-ndau, grundf. und altindisch bhára-ntâm . I. person pluralis medii . Indogerm. urspr . Die älteste in den sprachen vor li- §. 283. gende form ist altbaktr. -maidhê, d. i. -madhai . Diß -madhai mag rest eines ursprünglichen -madhimasi sein, oder wie die verdoppelung des pronominalwurzelpares sonst gelautet haben mag (nimt man, nach dem griechischen -μεσθα , -masdhai als älteste erreichbare form an, so ist das -dhai unerklärbar, wo- ferne man nicht etwa mit umstellung der personen eine urform * masidhami annemen will; das griechische σθ kann aber ser wol erzeugnis der analogie anderer medialpersonen sein). Als secundäre form haben wir also madha vorauß zu setzen; dem- nach nemen wir also als formen der indogermanischen ursprache der 1. pers. plur. medii primär -madhai, secundär -madha an; z. b. bharâ-madhai, praes. indic.; babhâr-madhai, perf. indicativ; abharâ—madha, imperfectum; bharai-madha, optat. praes. u. s. f. Altind . Für das zu erwartende primäre * madhê ist mit abschwächung des dh zu h (§. 125, 2) -mahê ein getreten; Medium. I. pers. plur. II. pers. plur. §. 283. also z. b. praes. bhárâ-mahê, bibhr-máhê; perf. babhr-máhê, auß * babhar-madhai . Der imperativ, eigentlich conjunctiv, dent das -ai (-ê) der endung zu -âi: bhárâ-mahâi . Für das secund. * -madha oder * -maha ist -mahi mit schwä- chung von a zu i ein getreten (vgl. oben §. 279, pg. 528); also z. b. imperf. ábharâ-mahi, optat. bhárê-mahi u. s. f. Altbaktrisch . Primär ist -maidhê für * -madhê (§. 26), z. b. jazâ-maidhê, jaza-maidhê, histâ-maidhê, dadhe-maidhê u. s. f. Dises maidhê findet sich auch im optativ bûidhjôi-maidhê (videamus), doch ist diß auß der reihe der secundäre endun- gen erfordernden modi und tempora (nach Bopp vgl. gramm. II 2 . pg. 317) die einzige belegbare form. Griech . Primär und secundär -μεθα , z. b. * φερό-μεθα praes. und ἐφερό-μεθα imperfect., φεροί-μεθα optat. u. s. f. Ursprünglich ist μεθα secundär, da es = madha ist. Poetisch erscheint für -μεθα auch -μεσθα mit dem medialen σθ , das hier mit hoher warscheinlichkeit als unursprünglich zu betrach- ten ist. Gotisch . Die 1. plural. felt und wird, wie die 2. plural., durch die 3. plur. ersezt. II. person pluralis medii . §. 284. Es ligt, bei der verschidenheit zwischen arisch und griech. und dem mangel der form im gotischen, kaum auß reichendes material vor, um die form der indogermanischen ursprache mit einiger warscheinlichkeit zu erschließen. Da im altindischen s vor dh auß fallen kann, so mag man ein altind. -dhvê als auß * sdhvê entstanden (vgl. Leo Meyer , Zeitschr. IX, 429 f.) mit griech. -σθε für * σθϝε , als secund. verkürzung eines einstmaligen primären * -σθϝαι , urspr. -sdhvai vermitteln. Diß würde auf eine beiden sprachen gemeinsame urform wie * tvasi-dhvasi oder etwa * dhvasi-dhvasi hin füren; in folge der abneigung gegen die unmittelbare widerholung gleicher elemente wäre der anlaut hinweg gefallen und auß Med. II. pers. plur. I. pers. dual. II. pers. dual. (dhva)sidhvasi durch schwund von i und des zweiten s -sdhvai §. 284. geworden. Secundäre grundform wäre dann * sdhva . Altind . Primär -dhvê, secundär und imperat. -dhvam, mit bekanter endung; z. b. praesens bhára-dhvê, perf. babhr- d́hvế, imperfectum ábhara-dhvam u. s. f. Altbaktr . Warscheinlich völlig wie altindisch; belegbar ist meines wißens nur die secundäre form -dhwem = altindisch -dhvam im imperativ, z. b. vâraja-dhwem, stamm vâraja (cau- salform zu wurzel var defendere), dâraja-dhwem (die selbe form zu wurz. dar tenere). Griechisch . Primär und secundär -σθε , also φέρε-σθε , φέροι-σθε u. s. f., demnach wird im griechischen auch hier, wie in der 1. plur., die ursprünglich secundäre form für die primäre gebraucht. Gotisch felt und wird samt der 1. person durch die 3. person plur. ersezt. I. person dualis medii . Im altindischen unterscheidet sie sich von der entspre- §. 285. chenden pluralform, wie im activ, durch den anlaut v; also primär -vahê, der conjunctiv und imperativ steigert diß zu -vahâi; secundäre form ist -vahi, schwächung von -vaha . Dise altindischen formen füren demnach auf primär -vadhai, secun- där -vadha als auf ire grundformen zurück, und so mögen dise suffixe villeicht bereits in der indogermanischen grund- sprache gelautet haben. Beispile an zu füren ist überflüßig. Altbaktr . Wol kaum belegt, muß aber primär -vaidhê gelautet haben. Im Griechischen ist die 1. dual. medii eigentlich iden- tisch mit der 1. plur., von der sie sich nur in secundärer weise durch ein unwesentliches an gehängtes -ν unterscheidet: plur. -μεθα , dual -μεθον; von den grammatikern wird -μεθεν als äolische form der 1. plur. medii an gegeben. II. u. III. person dualis medii . Die formen der indogerm. ursprache können nicht er- §. 286. schloßen werden. Medium. II. pers. dual. Litauisches Medium. §. 286. Auch im medium, wie im activ, sind dise beiden formen durch analoge bildungsweise enge mit einander verknüpft. Altindisch primär 2. dual. -âthê, secundär und imperat. -âthâm; 3. dual., nur durch nicht aspiriertes t von der 2. pers. geschiden, -âtê, secundär und imperativ -âtâm (vgl. activ pri- mär 2. dual. -thas, 3. -tas ), z. b. 2. dual. praes. bíbhr-âthê; bhárêthê, lezteres unregelmäßig auß * bhara-âthê; imperfectum ábibhr-âthâm, ábharêthâm; 3. dual. bíbhr-âtê, bhárêtê, imperf. ábibhr-âtâm, ábharêtâm . Altbaktr . die 3. dual. ist belegt durch fra-ḱarôithê , das einem altind. pra-ḱarêtê aufs genaueste entspricht, praesens- stamm ḱara, wurzel ḱar (ire); uç-zajôithê = altind. ǵâjêtê, praesensstamm zaja (masci), wurz. za , urspr. ga (Brockhaus im glossar u. Spiegel in Beitr. II, 34). Griech . Die 2. dual. lautet primär, secundär und im- perativ -σθον; die 3. dual. dagegen primär -σθον und, mit einem dem activ volkommen parallelen vocalwechsel, secundär -σθην , im imperativ -σθων; vgl. activ primär -τον , mit der 2. dualis zusammen fallend wie -σθον , secund. -την wie -σθην , imperativ -των wie -σθων . Man siht deutlich, daß die mediale beziehung dem activ gegenüber in dem σθ ligt. Formen, welche das walten der analogie in so hohem grade zeigen, wie die oben an gefürten, dürften wol kaum jemals in irer entstehung klar erkant und auf ire grundformen zurück gefürt werden können. Anhang. Das medium im slawolettischen und italokeltischen . §. 287. Im slawischen wird das medium umschriben durch sę (acc. sing. des reflexivstammes urspr. sva, s. §. 265, pg. 492. Dise umschreibung hat meist passive beziehung, die ja dem me- dium überhaupt leicht zu teile wird. Im litauischen tritt -si, verkürzt -s, ebenfals rest eines casus des selben pronomens, an das verbum und zwar entweder an den außlaut des ver- bum fest an, wobei diser seine ursprünglichere vollere form be- hält und sogar nach diser analogie gedent wird, oder zwischen Litauisches u. latein. medium. partikel und anlaut des verbum, z. b. parsìveżu ‘ich fare mir §. 287. nach hause’; seltner findet beides zugleich statt, also z. b.: sing. 1. veżù veho aber veżů́-s auß veżů́-si vehor 2. veżì vehis veżë́-s auß veżë́-si veheris 3. véża vehit véża-s auß véża-si vehitur dual. 1. véżava véżavo-s auß * véżava-si 2. véżata véżato-s auß * véżata-si plur. 1. véżame vehimus vézamė-s auß * véżame-si vehimur 2. véżate vehitis vézatė-s auß * véżate-si vehimini. Die grundf. sind auß dem bisherigen leicht ersichtlich, z. b. 1. sing. veżů́s, grundf. vaghâmi svam (im slawischen ligt der accusativ deutlich vor); 2. singul. veżë́s, grundform vaghasi svam u. s. f. Das selbe verfaren fand in den italokeltischen sprachen statt, nur war hier der anschluß des pronomens ans verbum fester und wandelte sich das s, der rest des an geschmolzenen casus von sva, fast durchauß in r (mit einer einzigen auß- name). Diß fand auch in den sprachen statt, welchen sonst der lautübergang von s zu r fremd ist. Praes. indic. sing. Latein . Hier ward auß 1. * amo-se, amo-r . 2. * amas-i-se, amaris, mit hilfsvocal i am außlaute des verbum, der einzige fall mit (durch dissimilation) erhaltenem s von sva . 3. * amat-u-se, amatur mit hilfsvocal u . Plur. 1. * amamus-u-se, amamur, eines der beiden gleich lau- tenden elemente verlor sich (2. amamini, eine participialform, s. §. 220, pg. 336, mit auß gelaßenem estis, die nun für alle genera steht, wie z. b. die adjectiva mit consonantisch auß lautenden stämmen im nominat. sing. Der singular dises par- ticips hat sich im imperativ archaisch erhalten, in fällen wie praefa-mino, progredi-mino , indem sich die imperativendung -o mit dem stammaußlaute -o(-s) mischt). 3. * amant-u-se, amantur mit hilfsvocal u . Eben so ward z. b. im imperfectum 1. sing. amabam-se zu amabar; im optativ 1. sing. * amem-se zu amer; im imperativ * ama-se zu amare, * amato-se zu amator, * amantose zu amantor; Altital. u. Altirisches medium. Modus. §. 287. amaminor ist nach diser analogie gebildet, vgl. den singular des imperativs auf -mino . Ritschl (Rhein. Mus. für Philol. N. F. XVI. pg. 305), erklärt die form auf -minor für ‘traditio- nelle fiction’, anstatt des allein richtigen -mino . Daß Oskisch und Umbrisch die selbe bildungsweise be- saßen, beweisen formen wie osk. sakarater , d. i. lat. sacratur; vincter = latein. vincitur; umbrisch emantur = lat. emantur; herter, 3. sing. praes. zu wurzel her (velle). Eigentümlich ist im umbrischen die 2. 3. sing. imperativi medii auf -mu, -mu und die 2. 3. plur. imperativi medii auf -mumo (also wol altumbr. mumu ); z. b. persnî-mu (geschriben persnimu , * persnihmu , persnihimu ), plur. persnî-mumo (geschriben persnimumo, persnihimumo) vom stamme persnî (precari; z. b. im partic. persni-s für * persnî-to-s precatus), welche ich nicht zu erklären weiß. Es erinnert diß -mu, -mumo an das lateinische -mino und dürfte daher wol von einer par- ticipialform auß gegangen sein. Zu dem italischen stimt das altirische , z. b. 1. pers. sing. -u-r = lat. -o-r; 2. -i-r, -e-r, vgl. d. activ; 3. -thar = latein. -tur, z. b. berthar = latein. fertur, scribthar = latein. scribitur, fut. íccfidir (salvabitur) -fidir = latein. -bitur; 1. plur. -mar (-mir, -mer), z. b. berammar = latein. ferimur (2. plur. scheint ein participium auf -ta im nomin. plur. masc. zu sein; die endung ist -id, d. i. * -idi, * -ithi auß * -iti, älter wol -ati; jedes falles ist auch im keltischen dise person, wie im itali- schen, auf eine von den übrigen verschidene weise gebildet); 3. plur. -atar, -etar, -iter, -itir, d. i. * -antar u. s. f. (§. 173, 1), z. b. scríbatar = lateinisch scribuntur; bertar = lateinisch feruntur u. s. f. Moduselemente . §. 288. Der sitz der moduselemente, d. h. der lautlichen außdrücke für die beziehungen des conjunctivs und optativs, ist im indo- germanischen zwischen dem außlaute des verbalstammes und dem anlaute des personalpronomens. Der imperativ und der imperativisch gebrauchte conjunctiv im arischen haben teilweise Modus. Conjunctiv. besondere, gedente formen der personalendungen. Diß ist be- §. 288. dingt durch die in disem falle vocativische natur der lezteren und nicht als wares moduselement zu betrachten. Der indicativ hat kein moduselement, die verbindung des verbalstammes mit der personalendung ist zunächst eben in- dicativ, z. b. indog. urspr . praes. as-ti, bhara-ti, tanau-ti; perfect. babhâr-ta; aorist a-vida-t u. s. f. Eben so wenig hat der imperativ ein moduselement, da er nur durch die vocativische function der personalendungen sich vom indicativ unterscheidet und überhaupt kaum unter die modus gerechnet werden kann (streng genommen ist eigent- lich auch der indicativ kein modus, da er kein moduselement hat), z. b. as-dhi, praesensstamm und wurzel as; kru-dhi, aoriststamm und wurz. kru . Der conjunctiv , welcher der nordischen abteilung un- §. 289. seres sprachstammes felt, hat a als element; a ist ein in der stambildung ser häufig gebrauchtes element (s. o. §. 225), als pronominalwurzel ist a demonstrativ. Mit dem stammaußlaute a verbindet sich das a des conjunctivs zu â . Die personalen- dungen des conjunctivs sind die primären; z. b. indog. urspr . praesensstamm bhara praesensstamm as sing. 1. bharâ-mi asa-mi, warscheinlicher aber asâ-mi 2. bharâ-si asa-si 3. bharâ-ti asa-ti plur. 1. bharâ-masi asa-masi, warscheinlicher asâ-masi 2. bharâ-tasi asa-thasi 3. bharâ-nti asa-nti . Wir halten die ersten personen sing. und plur. as-â-mi, as-â-masi für warscheinlicher als as-a-mi, as-amasi, weil vor den personalendungen der ersten personen sing., plur., dual. a, mag es conjunctivelement oder außlaut des tempusstammes sein, in den vor ligenden sprachen in der regel gedent (oder gesteigert) erscheint. Deshalb können tempusstämme auf a in disen personen den conjunctiv nicht vom indicativ unterschei- den nachdem dise denung des a zu â und die zusammenzie- hung des conjunctivelementes mit dem stammaußlaute a ein Modus. Conjunctiv. §. 289. getreten war; ursprünglichst aber lautete der indicativ bhara-mi oder bharâ-mi, der conjunctiv bhara-a-mi oder bhara-â-mi . Altindisch . Das sanskrit hat den conjunctiv bis auf reste verloren, welche als 1. person imperativ gelten, z. b. 1. sing. 1. plur. 1. dual. act. bíbhar-â-ńi bíbhar-â-ma bíbhar-â-va med. bíbhar-âi bíbhar-â-mahâi bíbhar-â-vahâi. Von den imperativisch gedenten personalendungen war oben die rede. Im vêdischen altindisch komt vom praesens, imperfectum und aoristus der conjunctiv vor. Als imperfect betrachtet man die formen, welche sich von denen des praesens durch secun- däre endungen unterscheiden. Beispile des conjunctiv praesentis. 2. sing. act. as-a-si, prae- sensstamm und wurzel as (esse); vahâ-si, praesensstamm vaha , wurzel vah (vehere); 3. sing. act. han-a-ti, wurzel und prae- sensstamm han (ferire); patâ-ti, praesensstamm pata, wurzel pat (cadere, volare). 3. sing. medii jaǵâ-tâi, mit gedenter personalendung, praesensstamm jaǵa, wurzel jaǵ (sacrificare); 1. plur. medii karav-â-mahâi (eben so die 1. dualis nur mit der endung -vahâi), praesensstamm karu, wurz. kar (facere); 2. dual. med. bôdhâithê (vgl. den ind. bôdhêthê), praesensstamm bôdha, wurzel budh (cognoscere) u. a. Conjunctive des imperfects sind z. b. 2. singul. activi brav-a-s, praesensstamm brau, wurzel bru (loqui); han-a-s, praesensstamm und wurzel han; 3. sing. act. as-a-t, praesens- stamm und wurzel as; patât, bharât , praesensstamm pata, bhara, wurz. pat, bhar; 1. dual. act. han-â-va zu han; 3. plur. act. as-a-n, stamm und wurzel as; vahâ-n, praesensstamm vaha, wurzel vah u. a. Conj. aoristi simplicis z. b. 2. sing. act. bhuv-as, 3. sing. act. bhuv-at (vgl. latein. fuas, fuat), wurzel und aoriststamm bhu (fieri, esse; vgl. den praesensstamm bhava); conj. aoristi compos. 2. sing. ǵêśas, 3. sing. ǵêśat und, mit primären en- dungen, ǵêśasi, ǵêśati; 1. pl. ǵêśâma, 3. pl. ǵêśan, aorist- stamm ǵês, wurzel ǵi (vincere). Modus. Conjunctiv; AItbaktr., Griech. Altbaktrisch . Auch hier gehören die ersten personen §. 289. des imperativs hierher, z. b. 1. sing. act. barâ-ni, med. barâ-nê; 1. plur. act. barâ-ma, die sich nur in den endungen vom indi- cativ scheiden (weil diser in disen personen auch den stamm- außlaut dent), wärend die wirklich als conjunctive gebrauchten formen in den ersten personen mit außname der 1. sing. me- dii gar nicht vom indicativ der tempusstämme auf a sich un- terscheiden können, weil die 1. personen auch im indicativ vor der endung den auß lautenden stamvocal a denen und der conjunctiv die selben personalendungen hat, wie der indicativ. Beispile: 1. sing. act. barâ-mi, 1. plur. act. barâ-mahi, 1. plur. med. barâ-maidhê, also wie der indicativ; nur die 1. sing. me- dii lautet z. b. jazâi (wärend die 1. sing. med. indic. jazê lau- tet); 2. sing. act. barâ-hi, kerenav-â-hi auch hier mit â (man erwartete a), praesensstamm kerenu, wurz. kere, kar (facere); 3. sing. barâiti, ǵaçâiti, praesensstämme bara, ǵaça, wurzel des lezteren ist ǵa (ire); 2. plur. * barâtha; 3. plur. barâonti, d. i. * barânti . Medium: 2. sing. pereçâoṅhê, d. i. * pereçâsê (§. 27, 6), praesensstamm pereça (interrogare); 3. sing. jazâitê; 3. plur. vazâontê, d. i. * vazântê . Auch hier ist das imperfect an secundären endungen kent- lich, z. b. act. 1. sing. ava͂m, praesensstamm ava , wurz. av (protéger); ukhśja͂m, praesensstamm ukhś-ja, wurz. vakhś (cres- cere); 2. sing. çeṅhâo, d. i. çasâ-s (§. 136, 2), praesensstamm çaṅha, çeṅha, wurzel ças (docere); 3. sing. qharâṫ, praesens- stamm qhara, wurzel qhar (edere); bavât, praesensstamm bava, wurzel bu (fieri, esse); mrv-â-ṭ, praesensstamm und wurz. mru (dicere, loqui); kerenav-â-t, praesensstamm kerenu, wurz. kar (facere); 3. plur. pata͂-n, bava͂-n . Im praes. medii lautet z. b. die 3. sing. von stamm jaza, jazâ-ta, 3. plur. jazâo-nta (beide bei disem verbum gerade nicht belegt). Ein conjunctiv des aorists ist z. b. 3. plur. vereza͂n, aorist- stamm vereza , wurzel verez (agere, facere; der praesensstamm lautet verezja ) ; tafsa͂n ist 3. plur. act. aoristi compositi, wurz. tap (lucere, urere). Griechisch . Die analogie der formen von stämmen auf Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 35 Modus. Conjunctiv; Griech., Latein. §. 289. urspr. a ist in der bildung des conjunctivs bis auf reste durch- gedrungen, d. h. der conjunctiv hat fast überall vor der per- sonalendung den griechischen vertreter von â, d. h. ω oder η . Änliches findet sich im altbaktrischen (das aber überhaupt a für â liebt, vgl. den ablat. sing. §. 251). Die ersten personen können sich bei den stämmen auf a nicht vom indicativ unter- scheiden. Formen, wie 1. plur. ἴ-ο-μεν , grundf. i-a-mas (indicativ ἴ-μεν , grundform i-mas), wurzel und praesensstamm ι (ire); φθί-ε-ται (vgl. ἔ-φθι-το) , φθι-ό-μεσθα , wurzel und stamm φθι (tabescere), sind vereinzelte bildungen älterer art. In der re- gel wird z. b. 1. sing. praes. ὦ auß ἔω , d. i. * ἔσ-ω , grundf. as-âmi; 3. sing. ᾖ , älter ἔῃ und ἔησι auß * ἔσ-η-τι , grundform as-â-ti; 3. plur. ἔωσιν , dor. ἔωντι , d. i. * ἐσ-ω-ντι, grundform as-â-nti vom praesensstamme ἐσ , urspr. as (esse) gerade so gebildet, wie 1. sing. φέρω; 2. sing. * φερησι , darauß φέρῃς; 3. sing. * φερητι , darauß φέρῃ; 1. plur. φέρωμεν; 2. plur. φέρητε; 3. plur. φέρωντι , darauß φέρωσι . Die bildung des conjunctivs der andern tempora und des mediums ist dem ent- sprechend. Italisch. Latein . Im lateinischen ist optativ und con- junctiv zu einem modus zusammen gefloßen. Als conjunctive klar erkenbar sind die conjunctive der praesensstämme auf -a bei stamverben (so genante 3. conjugation) und den ab gelei- teten auf ê und î . Später drang die 1. person conjunctivi bei den stamverben und den ab geleiteten auf î sogar ins futu- rum ein. Z. b. conj. praes. sing. 1. vehâ-m grundf. vaghâ-mi . 2. vehâ-s vaghâ-si 3. vehâ-t (die kürzung ist jung) vaghâ-ti plur. 1. vehâ-mus vaghâ-masi 2. vehâ-tis vaghâ-tasi 3. vehâ-nt vaghâ-nti Eben so z. b. moneat, grundf. mânajâ-ti; sopiat, grundform svâpajâ-ti (villeicht auch portet = umbrisch portaiat, grundf. partajâ-ti, wie τιμάῃ , d. i. * τιμαϳη-τι , doch vgl. unten beim Modus. Conj.; Osk., Umbr., Altir. Optat.; Ind. urspr. optativ, der doch villeicht größeres recht auf dise formen hat; §. 289. * portâ-jâ-t auß partaja-jâ-t) . Im lateinischen scheiden sich also auch die 1. personen des conjunctivs von denen des indicativs. Vereinzelte formen eines conjunctiv aoristi scheinen fuam, fuas, fuat, fuant zu sein, wurzel und aoriststamm fu; vergl. perduam, creduam . Oskisch 3. plur. praes. deicans = latein. dîcant und umbrisch 3. sg. façia = latein. faciat; tera , dersa, dirsa = latein. * didat (wofür det gilt); habia = latein. habeat; 3. plur. dirsans, dirsas = * didant; aṛhabas = lat. adhibeant; 3. sing. pass. emantur = lat. emantur, also in beiden sprachen wie im lateinischen. Altirisch (vgl. Stokes in Beitr. III, 51 flg.). Im altiri- schen erscheint a (ursprünglich â) nicht nur vor den personal- endungen, wie im italischen, sondern der a -laut beherscht durch vorwärts wirkende assimilation (§. 74, 2) auch die personal- endungen selbst, z. b.: Sing. 1. beram (feram) 2. bera (feras) 3. bera (ferat); conro-chra (amet, von einem ab ge- leiteten verbalstamme); als imperativ berad, carad; plur. 1. beram (feramus, seltner -em, z. b. naseichem, ne sequamur) 2. barid (feratis) man hätte berad erwart.; vgl. bad (sitis) 3. barat, berat (ferant). Medium (der function nach passivum) z. b. 3. sing. barthar, berar (auß * berthar, älter * berathar, berâthar, §. 173, 3), dise form dient auch als imperativ. Optativ . Indogerm. urspr . Das element des optativs ist jâ, an §. 290. tempusstämmen aber, welche auf a außlauten, i . Beides, jâ und i, ist offenbar seinem ursprunge nach identisch und scheint ersteres eine steigerung, lezteres eine schwächung von ja zu 35* Modus. Optativ; Ind. Urspr., Altind. §. 290. sein; ja ist ein in der stambildung außerordentlich häufig ver- wantes element (§. 222. 223) und als wurzel des pronomen relativum in unseren sprachen zur bildung des optativs be- sonders nahe ligend. Der optativ hat die secundären personal- endungen. Demnach lautete z. b. der optativ praes. activi von praesensstamm as praesensstamm bhara sing. 1. as-jâ-m bhara-i-m 2. as-jâ-s bhara-i-s 3. as-jâ-t bhara-i-t plur. 1. as-ja-mas bhara-i-mas 2. as-jâ-tas bhara-i-tas 3. as-jâ-nt bhara-i-nt. Das medium lautete z. b. 1. sing. as-jâ-ma, bharai-ma; 2. sing. asjâ-sa, bharai-sa, 3. sing. as-jâ-ta, bharai-ta u. s. f.; der optativ perfecti activi z. b. 1. sing. bha-bhâr-jâ-m u. s. f. Altindisch . Nach dem stammaußlaute a steht i, außer- dem jâ als optativelement; vor den endungen des medium wird jâ in î zusammen gezogen (§. 15, c, pag. 28) und diß î vor vocalen hier in îj gespalten (§. 14, c; §. 15, a). Praesensstamm as praesensstamm bibhar act. sing. 1. s-jâ-m für * as-jâ-m med. bíbhr-îj-a (act. bibhr-jấ-m) 2. s-jâ-s bíbhr-î-thâs 3. s-jâ-t bíbhr-î-ta dual. 1. s-jấ-va bíbhr-î-vahi 2. s-jấ-tam bíbhr-îj-âthâm 3. s-jấ-tâm bíbhr-îj-âtâm plur. 1. s-jấ-ma bíbhr-î-mahi 2. s-jấ-ta bíbhr-î-dhvam 3. s-j-us (für * sjânt) bíbr-î-ran Praesensstamm bhara act. sing. 1. bhárêjam, d. i. * bhara-ij-am (s. u.) med. bhárêj-a für * bhara-ij-a (s. u.) 2. bhárê-s, d. i. * bhara-i-s bhárê-thâs Modus. Optativ, Altindisch (precativ). 3. bhárê-t bhárê-ta §. 290. dual. 1. bhárê-va bhárê-vahi 2. bhárê-tam bhárêj-âthâm (s. u.) 3. bhárê-tâm bhárêj-âtâm plur. 1. bhárê-ma bhárê-mahi 2. bhárê-ta bhárê-dhvam 3. bhárêj-us, d. i. * bhara-ij-ant (s. u.) bhárê-ran. Die dritten personen des plurals weichen von der grund- form darin ab, daß für * as-jâ-nt, * bíbhr-jâ-nt, * bhára-ij-ant s-jus, bíbhr-jus , bharê-jus ein tritt; dise endung -us für -ant (§. 276) verdrängt vor sich das â des elementes jâ oder es ist -ânt, wie -ant , zu -us geworden. Das medium bildet dise person mittels zusammensetzung (§. 282, pg. 532). In bhárêjam (1. sing. act.), d. i. bhara-ij-am, trat -am anstatt -m an und i ward vor a zu ij gespalten (§. 14, 1, c); regelrechte bildung wäre * bharê-m auß * bharai-m (gr. φέροι-ν); eben so steht bhárêjus (3. plur. act.), d. i. * bhara-ij-ant für * bharai-nt, * bharênt und bhárêja (1. sing. med.), d. i. bhara-ij-a , für * bharai-ma, * bharê-ma (vgl. φεροί-μην) . Auch die 2. 3. dual. medii haben die spaltung von ê, d. i. ai, zu êj, d. i. aij . Ein optativ des aoristus simplex, nur im activ gebräuch- lich und vor allen personalendungen außer der 2. 3. sing. ein s zeigend, wird im sanskrit gebildet und gewönlich precativ genant. Das s vor den endungen ist wol rest der wurzel -as; vgl. formen auf -rê und -ran = * santê, * santa . Der aorist- stamm, der im altindischen teilweise auf a, teilweise auf den wurzelaußlaut auß lautet (s. u.), zeigt hier stäts die leztere form, daher ist auch jâ, nicht i das hier gebrauchte optativ- element, z. b. von wurzel -dviś (odisse), aoriststamm dviśa (im imperativ erhalten, act. dviśa, med. dviśas-va): Sing. Plur. Dual. 1. dviś-jấ-s-am dvis-jấ-s-ma dviś-jấ-s-va 2. dviś-jấ-s dviś-jấ-s-ta dviś-jấ-s-tam 3. dviś-jấ-t dviś-jấ-s-us dviś-jấ-s-tâm Modus. Optativ; Altind. §. 290. Als medium gilt eine form des aoristus compositus, welche das s nur vor t, th der personalendung der 2. 3. sing. dualis zeigt, z. b. von aoriststamm dâs, wurzel da (dare) Sing. Plur. Dual. 1. dâs-îj-á dâs-î-máhi dâs-î-váhi 2. dâs-î-śt́hấs dâ-s-î-dhvám dâs-îj-ấsthâm 3. dâs-î-śt́á dâs-î-rán dâs-îj-ấstâm. Die dritte person plur. findet sich vêdisch mit noch vol- lerer form des an gesezten hilfsverbum, z. b. maṅ-s-î-rata, wo -rata rest von -santa ist; maṅs ist aoriststamm zu wurz. man (cogitare). Die altindische sprache des vêda hat aber noch regel- mäßige optative der verschidenen aoristbildungen , gebil- det vom aoriststamme wie der optativ praesentis vom prae- sensstamme, so daß sich die sanskritischen precativformen deut- lich als secundäre bildungen, durch überhandnemen einer be- stimten analogie entstanden, erweisen. Aoriststamm vôḱa auß * vavaḱa (§. 6, pag. 17). Act. sing. 1. vôḱêjam auß * vavaḱa-ij-am, urspr. * vavaka-i-m (vgl. den optativ praes.). 2. vôḱê-s auß * vavaḱa-i-s, eben so die folgenden. 3. voḱê-t plur. 1. vôḱê-ma 2. vôḱê-ta 3. vôḱê-jus auß * vavaḱa-ij-ant, urspr. * vavaka-i-nt . Medium vôḱêja, vôḱê-thâs, vôḱê-mahi u. s. f. wie das praesens der stamformen auf a; eben so gamêjam, gamês vom aoriststamme gama (3. sing. ágamat), wurzel gam (ire). Eben so gebildet ist sthêjam, von wurzel stha (stare), deren wurzel- außlaut überhaupt als stammaußlaut behandelt zu werden pflegt. Die auf den wurzelaußlaut auß lautenden aoriststämme wer- den ebenfals wie im praesens behandelt, sie nemen demnach das optativelement jâ an, z. b. bhû-jâ-ma, bhû-jâ-s, bhû-jâ-t u. s. f.; aoriststamm bhû (3. sing. indic. á-bhû-t) , wurzel bhu (fieri, esse). Eben so ward der optativ perfecti gebildet, z. b. act., Modus. Optativ; Altbaktr., Griech. 1. sing. çuçru-jâ-m, 2. sing. çuçru-jâ-s, 3. sing. çuçru-jâ-t u. s. f.; §. 290. 3. plur. çuçru-jus, perfectstamm çuçru (3. sing. act. çuçrấva), wurzel çru (audire). Medium, z. b. 2. sing. vavrt-î-thâs, 3. sing. vavrt-î-ta, 1. plur. vavrt-î-mahi u. s. f., wie im praesens mit î für jâ, perfectstamm vavart (3. sing. act. vavárta), wurzel vart (vertere). Altbaktr . Die optativelemente sind die selben wie im altindischen (die 3. plur. aber endigt auf -en für -ent, d. i. -ant, nicht auf -us; lezteres ist etwas speciell altindisches). Praesensstamm as praesensstamm bara activum activum medium sg. 1. qh-jè-m daidh-ja͂-m zu prae- senst. dad, wurz. da ? baraj-a 2. qh-jâo, d. i. s-jâ-s barôi-s baraê-śa 3. qh-jâ-ṭ, med. daith-î-ta dath für dadh , wrz. da creare. barôi-t baraê-ta 1. qh-jâ-ma baraê-ma barôi-maidhê 2. qh-jâ-ta baraê-ta ? 3. qh-jè-n, daith-ja͂-n dath für dadh , wrz. da creare. baraj-en ? Eben so bildet sich der optativ des aorists , z. b. 2. sing. act. bu-jâo, d. i. bu-jâ-s; 3. sing. bu-jâ-ṭ, 1. plur. bu-jâ-ma, 2. plur. bu-jâ-ta, 3. plur. bu-ja͂-n, wurzel und aoriststamm bu (esse); 2. sing. ǵam-jâo, 3. sing. ǵam-jâ-ṭ, wurzel und aorist- stamm ǵam (ire) u. a. Griech . Dem arischen und ursprünglichen jâ entspricht im griechischen ιη , im medium ist auch hier nur ι gebliben; nach dem ursprünglichen a der tempusstämme steht überall ι als optativelement, z. b. optat. praes.: activum activum medium praesensst. ἐς praesensstamm διδο sing. 1. εἴην , d. i. * ἐσ-ϳη-μ διδο-ίη-ν διδο-ί-μην 2. εἴης, d. i. * ἐσ-ϳη-ς διδο-ίη-ς διδο-ῖ-ο , auß * διδο-ι-σο 3. εἴη , d. i. * ἐσ-ϳη-τ διδο-ίη διδο-ῖ-το Modus. Optativ; Griech., Latein. §. 290. plur. 1. εἴημεν , verkürzt εἶμεν , d.i. * ἐσ-ϳη-μες διδο-ίη-μεν διδοῖμεν δι-δο-ί-μεθα 2. εἴητε , εἶτε , d. i. * ἐσ-ϳη-τε διδο-ίη-τε διδοῖτε δι-δο-ῖ-σθε 3. εἶεν auß * ἐσ-ϳε-ν mit ver- kürzung des optativele- mentes für * ἐσ-ϳη-ντ; εἴη-σαν ist mittels zusam- mensetzung gebildet (§. 276, pag. 524). διδοῖεν auß * διδο-ιη-ντ; διδοίη-σαν διδο-ῖ-ντο Eben so τιθε-ίη-ν, praesensst. τιθε , wurzel θε; ἱστα-ίη-ν , praesensst. ἱστα , wurzel στα u. a. Die art der ab geleiteten verba, welche verba contracta genant werden, folgen ebenfals diser bildungsweise, z. b. τιμῴην auß * τιμαο-ιη-ν neben τιμῷμι auß τιμαο-ι-μι (s. d. f.), wie ja im äolischen (wie im althochd.) dise ab geleiteten verba der analogie der praesensstämme one -a folgen. Alle praesensstämme auf urspr. a setzen nur i an, das mit dem vertreter jenes a zusammen gezogen wird; in disem falle wird die primäre personalendung der ersten person sin- gularis anstatt der nur seltener erhaltenen secundären gebraucht, z. b. praesensst. φέρο-ι-μι , älter φέρο-ι-ν (tragg.) = urspr. bhara-i-m; med. φερο-ί-μην u. s. f. Aorist simpl . wie das praesens; z. b. δο-ίη-ν , wurzel und stamm δο , θε-ίη-ν , wurz. und stamm θε u. s. f.; desgl. bei stämmen auf urspr. a, z. b. λάβο-ι-μι , λάβο-ι-ν u. s. f. Auch der optat. perfecti wird nach analogie des prae- sens gebildet, z. b. πεφήνο-ι-μι u. s. f. Der aoristus compositus hält überall das α fest, z. b. λύσα-ι-μι , λυσα-ί-μην u. s. f. Der aoristus passivi folgt der analogie des praes. oder des aorist. simplex auf den wurzelaußlaut, z. b. λυθε-ίη-ν , φανε-ίη-ν u. s. f. Italisch. Lateinisch . Der optativ schmolz mit dem conjunctiv zu einem modus zusammen (vgl. den vor. §.). Der echte optativ ist daher nur in resten erhalten. Modus. Optativ; Lat., Osk. Beispile: optativ praes. von praesensstamm und wurzel es, §. 290. 1. sing. s-iê-m für * es-iê-m = * ἐσ-ιη-ν , urspr. as-jâ-m; 2. sing. s-iê-s; 3. sing. s-iê-t; 3. plur. s-iê-nt, darauß zusammen gezo- gen (§. 51) sîm , sîs, sît, sînt mit späterer verkürzung des î zu ĭ; sîmus, sîtis, auß den nicht erhaltenen * siêmus, * siêtis, bewaren stäts î . So ist noch gebildet vel-i-m für * veliêm, grund- form var-jâ-m; ed-i-m, ed-î-mus, grundform ad-jâ-m, ad-jâ-mas, sämtlich mit i auß iê; ferner du-i-m, das doch wol für * da-i-m auß * da-iê-m = δο-ίη-ν steht. Dise endungen dringen sogar bei stämmen auf a ein, z. b. coquint (oder ist diß als * coquei-nt, grundform kakai-nt zu faßen?) und änl.; sogar bei ab geleite- ten mit verdrängung der stammaußlaute, z. b. temperint u. a. Wie oskisch sta-ie-t = griech. στα-ίη-(τ) , grundform sta-jâ-t beweist, ist stet, d. i. stêt auß * sta-i-t und diß auß * sta-iê-t zusammen gezogen. Das futurum der stamverba, welche im praesensstamme auf ursprünglich a auß lauten (der so genan- ten dritten conjugation), ist ein optativ, völlig so gebildet wie in den andern sprachen, z. b. 1. sing. dicêm auß * deica-i-m, grundf. daika-i-m (dicam, die conjunctivform, ersezt in der classischen sprache dise ältere optativform), 2. sg. dicês, d. i. daika-i-s; 3. sing. dîcêt, d. i. daika-i-t, die verkürzung des e ist auch hier erst später ein getreten; 1. plur. dicêmus, d. i. daika-i-mas u. s. f. Eben so die optative (conjunctive) praesentis der ab gelei- teten verba, die das ursprüngliche a bewaren (wie amo auß * amao, * amajômi), z. b. amem auß amâ-i-m und diß auß älterem * amâiêm zusammen gezogen, vergleiche das genau entsprechende umbrische porta-ia(m), griechisch τιμῴην , d. i. * τιμω-ϳη-ν, diß fürt also auf eine grundform * amaja-jâ-m u. s. f. Oskisch . Optativformen sind z. b. praes. 3. sing. fu-id, staiͤt , 3. plur. staiͤet , wol auß * fu-jê-t = fu-jâ-t, sta-jê-t = * sta-jâ-t, * sta-jê-nt = sta-jâ-nt, eben so ist deiva-id zu erklä- ren (stamm deiva jurare); 3. sing. perf. fu - siͤd, das lat. * fu-rit zu lauten hätte, -sid = latein. sît auß siêt, s-jâ-t; fefacid, wol = * fefac-iê-t, fefac-jâ-t (da der perfectstamm ursprünglich Modus. Optativ; Umbr., Altir., Altbulg. §. 290. auf den wurzelaußlaut endet); 3. plur. perf. triͤbarakatt-iͤns , wo -iͤns lateinischem -int entspricht. Umbrisch . 2. sing. sir, si, sei = latein. sî-s auß siês, urspr. as-jâ-s; 3. sing. si = latein. sî-t, urspr. as-jâ-t; 3. plur. sins = latein. sînt, urspr. as-jâ-nt; fuia(t), 3. sing. = osk. fuid, grundfform bhu-jâ-t (wurzel fu, fieri, esse) ist villeicht optativ aoristi. Ab geleitete auf a bilden iren optativ auf die selbe art: 1. sing. a-seria-ia(m) (observem), 2. * porta-ia-(s), 3. porta-ia(t) (portet); 3. plur eta-ia-ns, eta-ia-s (itent). Dise formen sind die ältesten der drei italischen sprachen; auß ei- nem umbrischen * sta-ia-t, profa-ia-t ward zunächst durch zu- sammenziehung von ia, jâ zu i ein osk. sta -iͤ-t, * profa-iͤ-t und sodann hierauß, durch zusammenziehung von ai zu ê la- teinisches stê-t, probê-t (die verkürzung von -êt zu -ĕt ist später). Altirisch . Der optativ ist schwer nachweisbar, den von Zeuss so genanten temporibus secundariis scheinen optativ- formen zu grunde zu ligen, vgl. formen wie cloimmis (audivis- simus), rachloithe (audivissitis), also auch * cloitis (audivissent), co-no-s-berinn (ut eos ferrem) u. s. f.; hier ist das i vor den personalendungen, das übrigens oft schwindet, in den endun- gen selbst aber den i -laut erzeugt (1. plur. -mis, 3. plur. -tis), wol nichts anderes als das i des optativs. Die 2. 3. sing. (2. no-char-tha, 3. no-char-ad) zeigen von disem i keine spur mer. In den conjunctiven ab geleiteter verba auf a , welche dem indicativ gegenüber i zeigen, faßt Lottner (Beitr. II, 319), diß i = latein. ê und wie dises als optativelement (auß â-i), z. b. von stamm labra (loqui), 3. sing. conj. labri-ther , vergl. amê-tur (indicativ aber labra-thar, vergl. amâ-tur); 3. plur. labri-tir, vgl. amê-ntur (indic. labra-tar, vgl. amâ-ntur) , comalnid (impleatis, ebenfals ein a -stamm), predchit (praedicant) u. s. f. Stokes (Beitr. III, 54) fürt weitere optativformen an und fin- det deren auch in andern verbalclassen. Altbulg . Der optativ fungiert als imperativ. Die prae- sensstämme auf den wurzelaußlaut haben daher starke verkür- zung des ursprünglichen jâ erlitten, z. b. 2. 3. věżdĭ, dażdĭ, d.i. * vědjŭ , * dadjŭ , grundf. 2. vaid-jâ-s, 3. vaid-jâ-t, 2. dad-jâ-s, Modus. Optativ; Altbulg., Lit., Got. 3. dad-jâ-t; plur. 1. dadimŭ, 2. dadite; dual. 1. dadiva, 2. §. 290. dadita, also auch vědime, praesensstamm věd (scire) u. s. f., zeigen nur i (î) an der stelle des älteren jâ (vgl. d. medium im arischen und griechischen), grundf. 1. dad-jâ-mas, 2. dad- jâ-tas zu praesensst. dad auß dada wurz. da (dare). Praesens- stämme auf a setzen, wie in den andern sprachen, i an, z. b. plur. 1. berě-mŭ, 2. berě-te; dual. 1. berě-va, 2. 3. berě-ta, grundformen sind plur. 1. bharai-mas, 2. bhara-i-tas u. s. f.; sing. 2. 3. beri, verkürzt auß * berě = 2. bhara-i-s, 3. bhara-i-t. In fällen wie budi, plur. budite für * budiě, * budiě-te, grundform baudhaja-i-s u. s. f., ist das optativelement im stammbildungs- element verschwunden. Litauisch . Optativformen sind erhalten 1. im so genan- ten permissiv, der nur in der 3. person gebräuchlich ist, z. b. (te-)veżë́ (vehat, vehant) = altind. váhê-t, grundf. vagha-i-t; bei den häufigen praesensstämmen auf ja geht j vor dem ë in disem auf, z. b. (te-) putë́ für * putjë , grundf. putja-i-t, prae- sensstamm putja, 1. sing. praes. puczù, d. i. * putju (flo, spiro). Diser optativ kann bereits durch den indicativ ersezt werden: tèveża, tèveż u. s. f. 2. in den längst verlorenen und nur in den ältesten drucken erhaltenen einfachen imperativformen, wie z. b. vedi (duc) = slaw. vedi, preuß. vedei-s, grundf. vada-i-s . In der jetzigen sprache wird die partikel k vor das i gesezt: vès-k, älter vès-k-i auß * ved-k-i (§. 191, A, 5), * ved-k-ë (§. 101, 1). Gotisch . Im perfect ligt die optativform mit jâ vor, da der perfectstamm ursprünglich auf den wurzelaußlaut auß geht; im praesens, das stäts auf ursprünglich -a auß lautet, die mit i z. b. perfectum, stamm bêr , urspr. babhâr praesens, stamm baíra, urspr. bhara sing. 1. bêr-ja-u, grundf. babhâr-jâ-m (§. 269, pg. 510) baírau, zunächst f. * bira-i-u auß birai-m m. außf. d. i , grundf. bhara-i-m 2. bêr-ei-s, grundf. babhâr-jâ-s (§. 111, 2) baíra-i-s, grundf. bhara-i-s Perfectstamm. §. 290. 3. bêr-i, grundf. babhâr-jâ-t (§. 113, 4) baíra-i, grundf. bhara-i-t (§. 203, 3, a) plur. 1. bêr-ei-m-a, grundf. babhâr- jâ-mas (§. 203, 3, b); dual. bêr-ei-v-a baíra-i-m-a, grundf. bhara-i- mas, dual. baíra-i-v-a 2. bêr-ei-th, grdf. babhâr-jâ-tas; dualis bêr-ei-ts baíra-i-th, grdf. bhara-i-tas dual. baíra-i-ts 3. bêr-ei-n-a, grdf. babhâr-jâ-nt (§. 203, 3, b) baíra-i-n-a, grdf. bhara-i-nt . Anm . sijau, sijais, sijai u. s. f. ist gebildet wie von einem praesensstamme sija; d. h. der optativstamm urspr. as-jâ, dar- auß got. * is-ija, sija, ist als a -stamm betrachtet und daran die bei a -stämmen gebräuchliche optativendung getreten (in der 1. 2. pers. plur., dual. indic. gilt ebenfals diß dem optativ entnommene sij als stamm, z. b. sij-u-m u. s. f.). Tempusstämme . §. 291. Perfectstamm . Als die indogermanische sprache noch auf der ältesten stufe morphologischer form stund, war natür- lich die wurzel zugleich wort, also auch tempusstamm. Auf diser stufe besizt die sprache, um die beziehung der steige- rung auß zu drücken, kein anderes mittel als die widerholung, zunächst die verdoppelung der wurzel. So existierte demnach z. b. neben einem vid auch ein vid vid . Die function der ver- doppelung ist stäts im algemeinen die der steigerung, welche aber ser verschidene, später gesonderte beziehungen umfaßt, so z. b. die intensive und iterative beziehung, welche sich später in den verbis intensivis entwickelte; dise beziehung ist in den reduplicierten aoristen noch deutlich warnembar. Die beziehung der dauer bezeichnet die wurzelverdoppelung in den reduplicierten praesensstämmen; die der vollendeten handlung im perfectum. Wir nemen also an auf grund der wirklich vor ligenden formen des indogermanischen perfects, der gesetze des sprachlebens überhaupt und der analogie der sprachen, die auf älteren formstufen stehen gebliben sind, daß die älteste form des perfectstammes auß der doppelt gesezten wurzel bestund, Perfectstamm; Ind. urspr. also z. b. vid vid, mit bezeichnung des subjects also z. b. 1. § 291. perf. vid vid ma, 3. perf. vid vid ta . In späterer lebensepoche der indogermanischen ursprache verschmolzen auf der stufe der zusammenfügung dise beiden wurzeln mit einander und mit der inen folgenden pronominalwurzel (wodurch dise leztere perso- nalendung ward), also z. b. 1. pers. sing. vidvidma , 3. sing. vidvidta u. s. f. Als die sprache zu der dritten formstufe, zu der flexion almählich sich erhoben hatte, trat nun noch die stei- gerung der hauptwurzel, der zweiten, ein und das ganze schloß sich durch meist ein tretende verkürzung der ersteren wurzel am außlaute enger zur worteinheit zusammen, z. b. 1. sing. vivaidma, 3. sing. vivaidta, worauß zulezt, durch späteren ver- lust der anlaute der personalpronomina vivaida ward. Für die zeit kurz vor der ersten sprachtrennung war die bildung des perfectstammes in der indog. urspr . etwa folgende: Von den beiden wurzeln verlor die erstere, die der haupt- wurzel bei gesezte, den stammaußlaut; nur wurzeln einfachster form, auß consonant und vocal oder vocal und consonant be- stehend, wurden noch in voller form redupliciert. Zwei an lau- tende consonanten wurden jedoch in der reduplicationssilbe noch geduldet (vgl. besonders d. lateinische). Die zweite, die hauptwurzel, ward gesteigert, woferne ir vocal steigerbar war, d. h. woferne nicht zwei consonanten (nach a) die wurzel schloßen. Es scheint als ob meist zweite steigerung statt ge- funden hätte. Also z. b. wurzel vid (videre), perfectstamm vivâid; wurzel ruk (lucere), perfectstamm rurâuk; wurzel kru (audire), perfectst. krukrâu; wurz. vart (vertere), perf. vavart; wurz. da (dare), perfectst. dadâ; wurz. sta (stare), perfectst. stastâ; wurzel ad (edere), perf. adâd u. s. f. An disen stamm traten nun die personalendungen im indi- cativ in der oben dar gestelten vollen form, die jedoch in folge der reduplication bald einbußen auß gesezt war. Es scheint jedoch bereits in der ursprache die steigerung vor den längeren endungen des dual und plur. des activs und des gan- zen medium, ferner wol auch im optativ (über den conjunctiv läßt sich nichts ermitteln), hinweg gefallen zu sein. Perfectstamm; Ind. urspr., Altind. §. 291. Indicativ Optativ z. b. act. med. act. med. sing. 1. vivâid-(m)a vivid-mai vivid-jâ-m vivid-jâ-ma 2. vivâid-ta vivid-sai vivid-jâ-s vivid-jâ-sa 3. vivâid-(t)a vivid-tai u. s. f. u. s. f. plur. 1. vivid-masi vivid-madhai 2. vivid-tasi vivid-sdhvai 3. vivid-anti vivid-antai . Altindisch . Von mereren an lautenden consonanten bleibt in der reduplicationssilbe nur der erste, von aspiraten also nur der erste bestandteil derselben, der momentane laut; nur bei s + moment. cons. bleibt lezterer, nicht das s; gutturale werden durch die entsprechenden palatalen ersezt, h wird wie gh behandelt; z. b. also wurz. skand (scandere), perfectstamm ḱaskand; hri (pudere), perfectst. ǵihrâi, wurzel stu (laudare), perfectst. tuśt́âu u. s. f. Der wurzelvocal bleibt in der redu- plicationssilbe unverändert; ja, va wird inlautend, im sans- krit auch als wurzelanlaut, mit i, u redupliciert, z. b. wurzel vjadh (ferire), perfectstamm vivjâdh; wurzel svap (dormire), perfectst. suśvâp u. s. f., da vidh und sup die kürzesten wur- zelformen sind, vgl. z. b. vídh-jati 3. praes., sup-tás part. perf. pass.; eben so z. b. uvâk ́ von wurzel vak ́ (loqui), vgl. uk-tás; ijâg ́ von wurz. jag ́ (sacrificare), vgl. iśt́ás, part. praet. pass. für * ig ta-s, vêd. wird aber noch z. b. vavâḱa gebildet. Wur- zeln mit kurzen vocalen an lautend widerholen nur disen z. b. wurzel i (ire), perfectst. ij-âj (mit langen vocalen oder mit i, u + 2 consonanten an lautende umschreiben das perfectum). Der singular indicativi (einen anderen modus hat das sans- krit im perfectum nicht erhalten) hat die erste steigerung des wurzelvocals, z. b. wurz. tud (tundere), perfectst. tutôd; wurz. bhid (findere), perfectst. bibhêd ; wurzel tan (extendere), tatân oder tatan; wurzel kar (facere), ḱakâr oder ḱakar, da im in- dischen a bereits als erste steigerung betrachtet wird (§. 6, anm., pg. 16); auß lautende vocale haben sowol erste als zweite steigerung. Im plur. und dual. activi und im ganzen medium fält die steigerung hinweg. Wurzeln, welche den wurzelvocal Perfectstamm; Altind. a haben, auf einen einfachen consonanten auß lauten und mit §. 291. einem einfachen, in der reduplicationssible nicht veränderten consonanten an lauten, schwächten in den formen, welche die steigerung nicht haben, das a der wurzelsilbe zu i, stießen aber sodann den wurzelanlaut auß (wie ja überhaupt die sprache zwei gleichen elementen, die sich folgen, abhold ist) und zo- gen dann das a der reduplicationssilbe mit dem i der wur- zelsilbe zusammen, z. b. wurzel tan (extendere), perfectstamm tatân oder tatan, plural. und medium * tatin, darauß * tain, d. i. tên . Wurzeln auf a (gewönl. als â an genommen) haben in der 1. 3. person sing. anstatt des zu erwartenden â, das in vêdi- schen formen oft noch erscheint, âu (wie im nomin. acc dua- lis vêd. â, sanskrit âu) worin wir nur eine secundäre trübung des â erkennen können, z. b. wurzel da (dare), 1. 3. sing. perf. vêdisch dadâ, auß * dadâ(m)a, dadâ(t)a, im sanskrit aber dadâu . Der außlaut a diser wurzeln fält vor allen voca- len, sogar vor dem secundären hilfsvocale i hinweg. Die 2. sing. act. med., 1. plur. dual. act. medii und 2. 3. plur. medii haben nämlich stäts oder meist im sanskrit, weniger aber im altindischen des vêda, einen demnach spät erst entwickelten hilfsvocal i zwischen perfectstamm und personalendung. Beispil: Activum Medium sing. 1. tutố d-a tutud-ế 2. * tutốt-tha, sanskrit tutôd-i-tha (mit beliebiger betonung, woran das secundäre der form leicht zu erkennen) tutut-śế, sanskr. tutud- i-śế 3. tutố d-a tutud-ế plur. 1. * tutud-má, skr. tutud-i-má; dual. tutud-i-vá * tutud-máhê, sankrit tutud-i-máhê; dualis tutud-i-váhê 2. tutud-á; dual. tutud-áthus * tutud-dhvế, sanskrit tutud-i-dhvế; dualis tutud-ấthê 3. tutud-ús; dual. tutud-átus tutud-i-rế; du. tutud-ấtê . Perfectstamm; Altind., Altbaktr. §. 291. Von wurzel kar (facere) wird gebildet: sing. 1. ḱakấr-a oder ḱakár-a med. ḱakr-ế 2. ḱakár-tha ḱakr-śế 3. ḱakấr-a ḱakr-ế plur. 1. kakr-má u. s. f. ḱakr-máhê u. s. f. Für das ältere vavấḱa sagt die gewönliche sprache uvấḱa; in den verkürzten formen tritt ûḱ auß uvaḱ mit verlust des a ein (§. 6, pg. 17), also z. b. 3. plur. ûḱ-ús, grundf. * vavak- anti, eben so ijấǵ-a zu wurzel jaǵ, 1. plur. îǵ-i-má, 3. plur. îǵ-ús, grundf. jajag-ma, jajag-anti . Ferner von wurzel paḱ (coquere): Activum Medium sing. 1. papấḱ-a oder papáḱ-a pêḱ-ế auß * papiḱ-mê 2. papák-tha oder pêḱ-i-tha peḱ-i-śế auß * papiḱ-sê 3. papấḱ-a pêḱ-ế auß * papiḱ-tê plur. 1. pêk-i-má auß * papiḱ-ma u. s. f. pêḱ-i-máhê u. s. f. Wurzel dha (ponere): sing. 1. dadhấ, sanskrit dadhâú dadh-ế 2. dadhấ-tha oder dadh-i-ta dadh-i-śế 3. dadhấ, sanskrit dadhâú dadh-ế plur. 1. dadh-i-má u. s. f. dadh-i-máhê u. s. f. Altbaktr . Nach den belegbaren formen zu urteilen ward das perfectum dem altindischen entsprechend gebildet. Activum sing. 1. vavaḱ-a, wurzel vaḱ (loqui); dadareç-a, wurzel darç (videre); ururaoth-a (§. 28, 2. 139, 2), wurz. rudh (crescere); dadha und dadhâo, wurzel da (ponere, creare); vaêd-a, one reduplication, wurz. vid (scire); 2. dadâ-tha, vaês-ta vôis-ta für * vaêd-ta; 3. âoṅh-a, d i. âs-a, wurz. as (esse), der 1. pers. gleich. plur. 3. âoṅh-enti, d. i. * âs-anti . Medium sing. 3. vîvîç-ê, wurzel vîç (obedire); plur. 3. âoṅh-a-rê auch âoṅh-ai-rê, aber auch âoṅh-i-rê; das a zwischen wurzelaußlaut und -rê, ist wol durch Perfectstamm. Griech. die analogie der häufigen dritten singul. activi ent- §. 291. standen, schwerlich ist -arê = asantê . Griechisch . Die reduplicationssilbe enthält nicht mer den wurzelvocal sondern überall, nach analogie der häufigen wurzeln mit dem wurzelvocale urspr. a, den vocal ε . Von zwei consonanten ward auch hier in früherer sprachperiode nur der erstere geduldet, auß diser zeit stammen die perfecta wie z. b. πέ-πληγ-α , wurz. πλαγ; πέ-φην-α , wurz. φαν , d. i. phan . Diß hat sich aber nur bei an lautender muta c. liquida und bei aspiraten erhalten, außerdem in wenigen vereinzelten archaismen wie μέ-μνη-μαι , wurzel μνη auß man u. a. In der regel fält in disem falle der anlaut der reduplication ganz hin- weg, z. b. ἔ-ϰτον-α , wurzel ϰτεν . Die so genante attische reduplication ist teils die ältere verdoppelung der ganzen wurzel bei wurzeln einfachster laut- gestaltung, z. b. ὄδ-ωδ-α , wurzel ὀδ; ὄπ-ωπ-α , wurzel οπ , grundform ak, teils die nach diser analogie gebildete verdop- pelung des ersten teils der wurzel, z. b. ἀλ-ήλ-ιφ-α; als wur- zel gilt hier ἀλιφ , vgl. ἀλείφω , eine unursprüngliche wurzel mit vor geseztem α . Der wurzelvocal hat teils erste, teils zweite steigerung, z. b. λέληθα , λέ-λᾱθ-α , wurzel λαθ; μέ-μον-α , wurzel μεν; τέ-τοϰ-α , wurzel τεϰ und so auch vor zwei auß lautenden con- sonanten, z. b. ϝέ-ϝοργ-α , wurzel ϝεργ; πέφευγ-α , wurzel φυγ u. s. f. mit erster steigerung; ἔῤῥωγα , d. i. * ἐ-ϝρωγ-α , wurzel ϝραγ; λέ-λοιπ-α , wurzel λιπ; εἰλ-ήλουθ-α , wurzel ελυθ u. a. mit zweiter steigerung. Die steigerung fiel auch hier, wie im altindischen, in einer älteren lebensperiode der sprache im plur. und dual. activi und im medium hinweg; so ist z. b. erhalten οἶδα , grundf. vâida auß vivâida, plur. ἴδμεν , ἴστε , grundf. vid-masi, vid-tasi auß vivid-masi, vivid-tasi; πέ-ποιθ-α , wurzel πιθ , 1. plur. plusqu. ἐ-πέ-πιθ-μεν; τε-τλᾰ-μεν , δέ-δι-μεν neben τέ-τλη-ϰα , δέ-δοι- ϰα und dergl. gehört ebenfals hierher; τέ-τοϰ-α , medium (pas- sivum) τέ-τεγ-μαι u. a. Dise älteren formen beweisen daß auch im griechischen Schleicher , vgl. gramm. d. indog. spr. 36 Perfectstamm. Griech. §. 291. der perfectstamm ursprünglich auf den wurzelaußlaut endete, was nur im medium sich erhalten hat, z. b. πέ-πλεγ-μαι , λέλυ- νται u. s. f. In der 3. person plur. medii ist -αται für -ανται (vgl. d. act. -ᾱσι = -αντι) z. b. γεγράφ-αται , alt, denn es ge- hört ja hier α zur personalendung. Von den consonantisch schließenden wurzeln verbreitete sich dise endung weiter, z. b. βεβλή-αται u. a. für βέβλη-νται (s. o. §. 282, pg. 533). In der regel wird jedoch dise form bekantlich durch umschreibung vermiden. Im activum ist nun in der regel, durch die gleiche endung α in der 1. sing. herbei gefürt, für das perfectum die analo- gie des zusammen gesezten aorists maßgebend geworden (nur die 3. plur. bewart in irem -ᾱσι die alte primäre endung -anti) und so das perfectum mit einem im ursprünglich fremden stamm- außlaute α versehen worden. Dabei ward nun auch der stamm des selben unveränderlich. Alte bildung Neubildung sing. 1. ϝοῖδ-α , grundf. vivâid-(m)a λέλοιπα-(μ) 2. ϝοῖσ-θα vivâid-ta λέλοιπα-ς für * λέλοιπ-τα 3. ϝοῖδ-ε vivâid-(t)a λέλοιπε-(τ) plur. 1. ϝίδ-μεν , ἴσ-μεν vivid-masi λελοίπα-μεν f. * λέλιπ-μεν 2. ϝίσ-τε vivid-tasi λελοίπα-τε für * λέλιπ-τε 3. ϝίσ-ᾱσι vivid-anti λελοίπ-ᾱσι für * λελίπ-ᾱσι . Überhaupt zeigt sich im perfect vilfache neubildung (vgl. unten das perf. auf ϰα); so die Homer noch fremde meist erst späte aspiration des wurzelaußlautes einiger verba (nach G. Curtius bei 21 verben), wie δέδηχα , wurzel δαϰ; εἴλοχα für * λέλογα , wurzel λεγ; πέπρᾱγα neben dem jüngeren πέπρᾱχα (mit verschidener function) u. s. f. Dergleichen unursprüng- liche aspiration findet sich auch sonst im griechischen, z. b. βλέφ-αρον neben βλέπ-ω u. a. Anm . Auß disen wenigen secundären bildungen mit aspiration machte die übliche grammatik ein so genantes perfectum I. Ferner haben vocalische stämme nicht selten, bei Hom. jedoch nur vereinzelt, im perfectum medii (wie auch in anderen formen, auch in nominalbildungen) eine vermerung der wurzel Perfectstamm. Latein. durch s; eine analogie, die wol von den häufigen wurzeln und §. 291 stämmen auf dentale, wie z. b. πέπεισ-μαι , wurzel πιθ , iren außgang genommen hat; z. b. πέ-πλευσ-ται , wurzel πλυ . Alles einzelne überlaßen wir der speciellen grammatik des griechischen. Lateinisch . Das perfectum im lateinischen teilt die re- duplication und die endung ti, urspr. ta d. 2. sing. mit den perfectformen der übrigen sprachen; den außlaut des perfect- stammes hat es jedoch nur in wenigen veralteten formen un- verändert bewart, z. b. in den mit dem perfectstamm zusam- men gesezten formen, wie (fe-) fac-so, (fe-) fac-sim , (fe-) fac-sem, vgl. osk. fefac-ust . Außerdem tritt ein i an den außlaut des perfectstammes, z. b. in * fefaci-siêm, darauß * fefici-siêm, * fêci- siêm, fece-rim; * fefaci-sam, d. i. * fêci-sam, fêce-ram, welche form aber ebenfals nur in zusammensetzungen erhalten ist; im indicat. perfecti ligen nur formen des perfectstammes auf is vor, z. b. 2. sing. fêcis-ti auß * fefacis-ti, * feficis-ti, vgl. tutudis-ti (die vereinzelte schreibung -eisti ist unrichtige verwechslung der positionslänge mit î = ei; vgl. kürzungen wie scrips-ti für scripsisti, duxti für duxisti und dergl., welche deutlich für die kürze des i zeugen); 2. plur. fêcis-tis, der 2. sing. völlig ana- log; 3. plur. fêcĕr-unt (fecêrunt ist spätere denung, vgl. altlat. dedro = dedĕrunt), d. i. * fêcis-onti auß * fefacis-onti . Die 3. sing. hat in der älteren sprache die endung -ît, êt, z. b. dedêt, dedê, fuêt, fuît; für die länge des î und ê zeugt, außer der meßung der dichter, auch die schreibung -eit, z. b. redieit, dedeit u. a. Diß -eit, -êt, -ît dürfte doch nur auß ei- ner allerdings ungewönlichen wandlung von -ĭs-t zu erklären sein. Das -î, -ei der ersten person sing. faßen wir für älteres -eim, auß lautendes m ist bekantlich im alten latein ser flüch- tig, übrigens ist ja auch fero = * ferômi; dises -eim muß für * -is-m stehen, so daß also für den verlust des s ersazsteigerung ein getreten wäre. Die 1. plur. -ĭmus hat entweder das s nicht an genommen, oder es steht, trotz des ĭ, -ĭmus für -ĭsmus, wie cămêna (neben carmen) für casmena, wurzel cas, altind. ças, çaṁs (narrare, dicere). Die älteren formen des 36* Perfectstamm. Latein. §. 291. latein. perfects glauben wir also in folgender weise zusammen stellen zu können: sing. 1. fefic-is-m(i) 2. fefic-is-ti 3. fefic-is-t plur. 1. fefic-is-mus 2. fefic-is-tis 3. fefic-is-onti. Wir halten demnach für den außgang des perfectstammes im lateinischen überall -is; eine neubildung, wie in altindischen aoristen, z. b. von wurzel jâ (ire): sing. 1. á-jâs-iś-am plur. 1. á-jâs-iś-ma 2. á-jâs-iś-t́a, vgl. latein. -is-tis 3. á-jâs-iś-us auß * -is-ant, vgl. lat. * -is-onti, -ĕr-unt . s ist wol rest der wurzel as, i hilfsvocal. Auß lautendes a der wurzel schwindet vor diser bildung, z. b. wurz. da, per- fectstamm de-d-is; wurzel sta, perfectstamm ste-t-is . Diß das unursprüngliche, neue des latein. perfects. Außer- dem hat es die steigerung verloren und vilmer häufig schwä- chung des wurzelvocals an ire stelle treten laßen, dagegen ist die reduplication in den vorhandenen beispilen in ser ursprüng- licher weise erhalten; freilich ist sie meist hinweg gefallen, oder durch außstoß des wurzelanlautes verwischt. In folge diser secundären veränderungen des perfectstam- mes können wir in der vor ligenden sprache drei formen des selben unterscheiden. 1. perfectstämme mit erhaltener reduplication ; es sind deren 27 nachweisbar, teilweise nur in der archai- schen sprache. Das gesetz der latein. perfectreduplication ist folgendes: a . Der an lautende consonant bleibt in der reduplications- silbe unverändert; diß gilt selbst von st, sp, sc in den lez- teren fällen verliert jedoch, durch dissimilation, der wurzelan- laut das s (vgl. den völligen schwund des wurzelanlautes un- ter 3.). Demnach wird z. b. gebildet ste-ti für * ste-sti zu Perfectstamm. Latein. wurzel sta; spo-pond-i für * spo-spondi zu wurzel spond; sci- §. 291. cid-i (Attius, Naevius), für * sci-scidi zu wurzel scid . Hier ist also nur der wurzelaußlaut in der reduplicierten wurzel ver- loren, übrigens ist sie volständig erhalten. Anm . Vgl. griech. ἵ-στη-μι , d. i. * si-stâ-mi, latein. si-sto und altind. tí-śt́hâ-mi, beide auß * sti-stâ-mi; die volle reduplica- tion ist erhalten im latein. ste-ti für * ste-sti . Nur das ursprüng- lich in der reduplication erhaltene st, für welches das latein. per- fectum zeugt, erklärt die verschidenheit der griechischen und altindischen formen, von denen eine jede einen der beiden ur- sprünglich an lautenden consonanten fallen ließ; das griechische das t, das altindische das s . — Die außfürlichste darlegung der lat. perfectform. s. bei Struve , üb. d. lat. Decl. u. Conj. Königsb. 1823. b . Die reduplicationssilbe bewart den wurzelvocal; bei wurzelvocal a hat sie e, z. b. ce-cin-i, wurzel can; pe-pig-i, wurz. pag; te-tig-i, wurzel tag; ce-cid-i, wurzel cad; pe-per-i, wurzel par; me-min-i, wurzel man; te-tin-i (teneo), wurz. tan; pe-perc-i, wurzel parc; fe-fell-i zu fall-o; pe-pēd-i zu pēd-o, wurzel urspr. pard; pe-pend-i zu pend-o; te-tend-i zu tend-o, auch in disen war a der ursprüngliche wurzelvocal; de-di, wurz. da; ste-ti, wurzel sta; pe-pul-i zu pello, wurzel pal; te-tul-i, wurzel tal, vgl. tol-lo, tol-erare, tla-tum . Überall hat hier das perfectum die schwächung von a zu i, e, u je nach den um- gebenden lauten (s. §. 52. 54). Wo o in der wurzel sich fest gesezt hat, da bleibt es auch in der reduplicationssilbe, z. b. mo-mord-i zu mord-eo, vgl. alt- indisch wurz. mard (conterere); po-posc-i, wurz. latein. posc für * porsc, vergl. die altindische wurzel praḱh d. i. * prask . Übrigens werden auß der älteren sprache (Nonius, Gellius) auch die regelmäßigen formen memordi, peposci, spepondi angefürt. Der Wurzelvocal i hat i in der reduplicationssilbe, z. b. sci-cid-i, wurzel scid (praes. scindo; vgl. griech. σχιδ in σχίζω , altind. wurzel ḱhid, d. i. skid); di-dic-i, obschon disco für * dic-sco neben doceo auf eine wurzel dak (vergl. διδά(ϰ)σϰω) weist (möglich daß wurz. dak u. dik hier zusammen floßen); bibi neben praes. bi-bo, wurz. pa, aber auch pi, deren p im Perfectstamm. Latein. §. 291. latein. zu b gesunken ist; ce-cīd-i zu caed-o hat e wegen des ersten bestandteiles des diphthongs ae, ai . Der wurzelvocal u hat u in der reduplicationssilbe, z. b. pu-pug-i (pepugi wie auch scecidi, beide von Gellius bezeugt, sind wol nach der analogie der a -stämme gebildet; vgl. übrigens d. griechische), wurz. pug; cu-curri zu curro, obschon die abso- lute wurzel wol kar ist; übrigens wird das demnach zu erwar- tende cecurri von Gellius an gefürt. 2. Perfectstämme mit ab gefallener reduplica- tion . Dergleichen sind z. b. tŭli auß tetuli; scĭdi, stammend auß einer zeit wo man noch sciscidi, noch nicht sci-cidi, sagte; con-tŭdi auß tutudi; fĭdi für * fi-fidi; com-peri, vgl. peperi (in anderer bedeutung). Bekantlich ist diser verlust der redupli- cation bei zusammensetzung des verbs mit praepositionen häufig, z. b. con-cĭdi, vgl. ce-cidi; ex-puli, vgl. pepuli; ac-curri, vgl. cucurri . Hierher gehören warscheinlich auch die perfecta deren stamm mit dem des praesens zusammen fält, wie verti auß * veverti (vgl. altind. vavárta), de-fendi, pandi, scandi, cūdi, also fast durchauß verbalstämme mit langem vocale oder posi- tionslanger wurzelsilbe; ferner wol auch die stämme auf u, wie plu-i, ru-i, fu-i, so-lui, älter fûv-i u. s. f. Hier lauteten die älteren lateinischen formen des perfects wol * fufouv-i, durch spaltung des v zu uv auß noch älterem * fufôv-i, grundform des perfectstammes bhubhâv, darauß mit verlust der redupli- cation * fouvi, d. i. fûvi , fui; plui rest von * plu-plûv-i, grund- form * plu-plôv-i zu praes. * plov-onti für * plev-onti = πλέϝ- οντι (nach §. 47, 2). Man kann hier übrigens auch directen übergang von ô zu û (one vermittelung von ou) an nemen, wie in da-tûr-us neben da-tôr-em, ein übergang der bei kur- zem o bekantlich ser häufig ist; perf. ( plu)-plôv-i: (plu)-plûv-i, plui = praes. plov-o: pluv-o, pluo (über den außfall des v s. §. 15, 3, pg. 205). 3. Perfectstämme welche den wurzelanlaut ver- loren haben und den vocal der reduplicationssilbe mit dem der wurzelsilbe zusammen zogen (vgl. §. 53. Perfectstamm. Latein. 2). Man vergleiche die altindischen formen der perfectstämme §. 291. wie tên auß * tatin und dergl. (pg. 555), ferner die deutschen perfecta wie hialt auß * heihalt , stioƷ auß * steistôƷ und änl. und überhaupt die neigung der sprachen von zwei gleichen sich unmittelbar folgenden elementen eines zu tilgen. So z. b. fêci auß * fefici , vgl. osk. fefak-ust, diß fefak weist auf ein latein. fefic mit bestimtheit hin, wurzel fac; frêgi auß * frefrigi, wurz. frag; jêci auß * jejici , wurz. jac; cêpi auß * cecipi, wurz. cap; êgi auß * eg-ig-i, wurz. ag; lêgi auß * leligi, wurz. leg; vêni auß * vevini , vgl. tetini , wurzel ven; fôdi auß * fofodi, wurzel fod; fûgi auß * fufugi , wurzel fug; rûpi auß * rurupi, wurzel rup; fûdi auß * fufudi, wurzel fud; vîdi auß * vividi, wurzel vid; vîci auß vivici, wurzel vic; liqui auß * liliqui, wurzel liqu; so warscheinlich auch scâbi auß * scascabi, ob wol wir von scăbo ein scecibi * scêbi erwartet hätten. Die oskischen perfectformen dede-d = latein. dedei-t, dedê-t , dedît; fefac-id (3. sing. optat. perf.), fefac-ust (3. sing. fut. exacti), in welchem lezteren fefac = lat. fêc auß * fefic, * fefac ist, mit erhaltener reduplication, ferner die perfect- stämme one reduplication wie ku̇m-bene-d (3. sing. perfect.), hip-ust (habuerit), dic-ust (dixerit, 3. sing. fut. exacti), fu-siͤd (3. sing. optativ perf.), fu-st (3. sing. fut. exacti) laßen auf eine im ganzen der lateinischen analoge bildungsweise des per- fectstammes der stamverba schließen. Wir nemen in den formen one reduplication wol am natürlichsten verlust der sel- ben an; hip etwa auß * hehip, dic auß * didic, fu anß * fufu; ist bened in ku̇m-bened = lat. vênit (convênit), so hätten wir hier auch eine zusammen gezogene perfectform, etwa auß * bebeni , wie vêni auß * vevini . Nach dedê-d = latein. dedêt, * dedeit und dem in seiner endung gleichen bênêd zu schließen, wäre auch der außlaut des umbrischen perfectstammes im in- dicativ dem des lateinischen entsprechend an zu nemen. Das einzige nachweisbare umbrische beispil eines ein- fachen perfects, nämlich ṛeṛe = osk. dedê-d , latein. dedei-t zeugt für eine der lateinischen weise entsprechende bildung des perfects im umbrischen. Die im futurum exactum erhal- Perfectstamm. Altir. Got. §. 291. tenen reduplicierten stämme dersic, d. i. didic, wurzel dic (di- cere), pepurk, pepersc, laßen, wie die oskischen formen, dar- auf schließen, daß das futurum exactum und andere auf dem perfectstamme beruhende formen wirklich vom perfectstamme, nicht aber von der wurzel gebildet wurden; so ergeben sich noch auß dergl. ab geleiteten formen vert (vertere), fac und an- dere als perfectstämme mit verlorener reduplication. Altirisch . Von einem nicht mittels zusammensetzung ge- bildeten, reduplicierten perfectum haben sich im altirischen nur spuren erhalten, z. b. tair-chechuin (praedixit), d. i. * cecuni (vgl. latein. formen wie cecini); tair-chechn-atar (praedixerunt), d. i. * cecan-antar (medium) zu wurzel can (dicere, docere), praes. tair-chan-im (tair = do air, zwei praepositionen), vgl. die ältere praesensform in for-chun (doceo), chun = * cunu auß * canu; cachain, d. i. * cacani in form und function = latein. cecinit auß * cacanit; ce-chaing (ivit), vgl. das ahd. giang auß * gei-gang; gallisch dede (inschr.) = latein. dedei-t, war- scheinlich von einer wurzel da, die, wie im latein., da (dare) und dha (ponere) zugleich vertritt u. a., die aber noch zu vereinzelt sind um die form des perfects mit einiger sicher- heit erschließen zu können. Nur für das auß lautende i des perfectstammes scheinen dise formen zu zeugen, welches dem lateinischen bisher außschließlich eigen zu sein schin, nunmer aber, wie so viles andere, sich als italokeltisch erweist. Ganz den lateinischen perfecten auf i mit verlorener reduplication entsprechend sind formen wie die medialen cluinethar (audivit), cluinetar (audiverunt), welche auf einen perfectstamm cluni für * cecluni von wurzel clun, weiterbildung von clu, hin weisen. Im Slawischen und Litauischen ist das perfectum spur- los verschwunden. Gotisch . Nur die stamverba bilden ein einfaches perfec- tum, die ab geleiteten setzen das perfectum zusammen (s. u.). In der regel ist entweder die reduplication oder die steigerung des wurzelvocales gebliben, ersteres bei nicht steigerbaren ver- balstämmen (a + 2 consonanten oder höchst gesteigerter wur- zelvocal). Selten ist reduplication neben steigerung des wur- Perfectstamm. Got. zelvocals (a zu ô, ê zu ô) erhalten. Die reduplicationssilbe §. 291. hat stäts den vocal ai, von zwei an lautenden consonanten bleibt in der reduplicationssilbe nur der erstere mit außname von hv, sk, st, welche unverändert bei behalten werden. So ergeben sich drei formen für das gotische perfect. 1. reduplication mit steigerung , wurzelvocal ê, z. b. infinit. praesentis lêt-an (sinere), perf. lai-lôt; wurzelvocal a (praesens mit j gebildet) z. b. infinit. va-ian (flare), perfect. vai-vô; so noch wurzel la (cavillari) und sa (serere). 2. reduplication one steigerung ; z. b. inf. vald-an (imperare), perf. vaivald; auch fah-an (capere), perf. faifah; hah-an (pendere), perf. haihah, obgleich dise wurzeln nur auf einen consonanten auß lauten; hvôp-an (gloriari), perf. hvaihvôp; außnamsweise auch slêp-an (dormire), perf. sai-slêp; staut-an (illidere), perf. stai-staut; scaid-an (separare), perf. scai-scaid u. s. f. Bei allen disen perfectstämmen unterscheidet sich der wurzelvocal der 3. person des singulars indic. nicht von dem der übrigen personen und des optativs. 3. steigerung one reduplication . a. Der singular hat höchste steigerung des wurzelvocals, der pluralis, dualis und optativ den reinen wurzelvocal i oder u, also der urform volkommen entsprechend, z. b. 1. singul. vait (scio), grundform vivâida, vgl. ϝοῖδα; 2. sing. vais-t, für * vait-t (§. 202, 1), vgl. ϝοῖσ-θα; 3. sing. vait; 1 plur. vit-u-m, grundform vivid-masi, vergl. ϝίδ-μεν; wurzel vit, urspr. vid; eben so graip, wurz. grip (inf. greip-an capere); staig, wurz. stig (inf. steig-an ascendere); thaih, pl. thaíh-um für * thih-um (§. 111, 1), wurzel thih (inf. theih-an crescere) u. s. f; gaut, wurzel gut (inf. giut-an fundere); kaus, wurz. kus (inf. kius-an eligere); tauh, plur. taúh-um für * tuh-um (§. 111, 1), wurzel tuh (inf. tiuh-an trahere) u. s. f. b. Wurzelvocal a, im perfect. gesteigert zu ô, das aber im plur. u. s. f. bleibt, z. b. inf. far-an (ire), perf. fôr, plur. fôr-u-m, grundf. fafâr-a, fafâr-masi; slah-an (percutere), perf. slôh; mal-an (molere), perf. môl; frath-ja-n (intelligere), wurz. Perfectstamm. Got. §. 291. frath, perfect. frôth; haf-ja-n (tollere), perfect. hôf u. a. der art; sta-n-d-an, wurzel stad (stare), perfect. stôth . c. Der singular des perfects hat das ursprüngliche â zu a geschwächt, der plur. u. s. f. aber das selbe als ê erhalten, z. b. wurz. vag (movere), perf. vag, grundf. vavâgh-a, plur. vêg-u-m, grundform vavâgh-masi (praes. vig-a, mit schwächung des wurzelvocals). Dise auffaßung scheint uns einfacher und durch den so häufigen abfall der reduplication beßer gestüzt, als die, nach welcher in formen wie vêgum zusammenziehung auß * vaagum für * vavagum vor ligen soll. Die perfectredupli- cation ist im gotischen erst spät ab gefallen, wie die erhalte- nen reduplicierten perfecta beweisen, villeicht erst nachdem sich der reduplicationsvocal ai bereits entwickelt hatte; auch würde ein auß aa zusammen gezogenes a im gotischen wol durch ô gegeben worden sein, wie z. b. in den ab geleiteten verben auf ô = aja (s. o. §. 209, pg. 303). So gehen wurz. at (edere), perfect. at , plur. êt-um (praes. it-a); wurzel sat (sedere), perf. sat, sêt-um (praes. sit-a); wurzel vas (manere), perf. vas, vês-um (praes. vis-a) u. a. d. Der singular des perfects hat a, der plur. u. s. f. aber schwächung des a zu u (wurzelvocal a vor 2 consonanten), z. b. wurzel rann (fluere), perf. rann, plur. runn-um, grundf. rarann-a, plur. rarann-masi (praes. rinn-a, mit schwächung des a zu i); perf. halp, plur. hulp-um (inf. hilp-an auxilium ferre); saggv , plur. suggv-um (inf. siggv-an canere); sagq, plur. sugq-um (inf. sigq-an sidere, mergi); svalt , plur. svult-um (inf. svilt-an mori); band, plur. bund-um (inf. bind-an ligare, vin- cire) u. s. f. Anm . In diser classe finden sich nicht wenige secundäre wurzeln; wurzel rann ist z. b. wol auß einer praesensbildung mittels n der wurzel urspr. ar (ire) entstanden; saggv, sagq sind eben- fals deutlich in irem außlaute unursprünglich; band hat unur- sprüngliches n u. s. f. Das perfectum nimt, außer im singular, einen hilfsvocal (§. 112) zwischen wurzelaußlaut und endung (vgl. d. altind.); das jâ des optat. tritt jedoch unmittelbar an die wurzel an, z. b. Einfacher aorist. Indog. urspr. sing. 1. vait, grundf. vivâid-(m)a Optativ vit-jau, grundform §. 291. vivid-jâ-m 2. vais-t, grundf. vivâid-ta vit-ei-s, grundform vivid-jâ-s 3. vait, grundf. vivâid-(t)a vit-i, grdf. vivid-jâ-t plur. 1. vit-u-m, grundf. vivid-masi vit-ei-m-a 2. vit-u-th, grundf. vivid-tasi vit-ei-th u. nach diser analogie auch 3. vit-u-n, grundf. vivid-anti . vit-ei-n-a . Stamm des einfachen aorists . Indog. urspr . Die wurzel, welche zum zwecke der be- §. 292. zeichnung einer gesteigerten (intensiven, causativen, iterativen) beziehung auch redupliciert sein kann, wird mit den secundä- ren personalendungen versehen; ein casus des pronominalstam- mes a (demonstrativ), der auf die vergangenheit hin weist, tritt adverbiell vor die selbe und schmolz villeicht schon vor der sprachtrennung an die selbe an (das so genante augment). Diß element kann jedoch stäts auch felen. Das augment können wir nur in der offenbar verkürzten form a nach weisen (im altindischen wird sma, ein von einem ebenfals demonstrativen pronominalstamme sa-ma gebildetes und gleicher weise ver- kürztes adverbium als selbständiges wort in änlicher function wie das augment gebraucht). Der aoristus simplex scheint ursprünglich eine doppelte stamform gehabt zu haben, die eine auß lautend auf den wur- zelaußlaut, die andere auf das stambildungssuffix a . Wurzeln auf vocale scheinen im ersteren falle im sing. activi steigerung gehabt zu haben. Anm . Bei verben, bei denen der praesensstamm auß der unverän- derten wurzel + a besteht, fält diser aorist in der form mit dem imperfectum zusammen. Beispile. 1. Aoriststämme auf den wurzelaußlaut. Act. Med. sing. 1. a-dâ-m, wurzel da (dare) a-da-ma 2. a-dâ-s a-da-sa Einfacher aorist. Indog. urspr., Altind. §. 292. 3. a-dâ-t; a-krau-t, wurz. kru (audire) a-da-ta plur. 1. a-da-mas a-da-madha 2. a-da-tas a-da-sdhva 3. a-da-nt. a-da-nta . Warscheinlich konte auch ein a-bhar-m, a-bhar-s u. s. f., med. a-bhar-ma u. s. f. und nach bedürfnis ein redupliciertes a-babhar-m u. s. f. gebildet werden. 2. Aoristst. auf -a , z. b. a-bhuga-m , wurz. bhug (flectere); a-papata-m, wurzel pat (volare); a-vavaka-m, wurzel vak (lo- qui) u. s. f. Ursprünglich kamen one zweifel auch hier conjunctiv, op- tativ, imperativ auf die oben an gegebene weise gebildet vor. Vor dise modus trat das augment nicht. Altind . Die aoriststämme auf a walten vor, one a bil- den den aorist nur wurzeln auf a u. die gedente wurz. bhû (esse); in der älteren sprache aber nicht bloß wurzeln auf vocale, son- dern auch wurzeln auf r und, wie es scheint, auch auf andere consonanten. Im sanskrit haben dise kein medium (diß wird dann vom zusammen gesezten aorist gebildet). Die reduplicierten stämme sind nicht selten; alle causativa bilden z. b. einen reduplicierten aorist, doch finden sich solche bildungen auch außerdem; nur die ältere sprache kent auch solche aoriststämme auf den bloßen wurzelaußlaut (one a) . Bei diser reduplication wird die wurzel öfters geschwächt, die reduplicationssilbe dagegen verstärkt. Beispile. 1. aoriststämme auf den wurzelaußlaut, z. b. von wurzel da (dare), wurzel bhu, gedent bhû (esse): Sing. 1. á-dâ-m á-bhûv-am (mit a) one augm. dâ-m 2. á-dâ-s á-bhû-s dâ-s 3. á-dâ-t á-bhû-t dâ-t Dual. 1. á-dâ-va á-bhû-va dâ-vá 2. á-dâ tam á-bhû-tam dâ-tám 3. á-dâ-tâm á-bhû-tâm u. s. f. Plur. 1. á-dâ-ma á-bhû-ma 2. á-dâ-ta á-bhû-ta 3. á-d-us, d. i. * a-da-nt . á-bhû-an . Einfacher aorist. Altind. Vêdisch 2. sing. med. ấr-thâs, one augment r-thấ s; 3. sg. §. 292. ấr-ta, one augm. r-tá u. s. f., wurzel ar (oriri, ire); 1. plur. activi á-kar-ma, wurzel kar (facere) u. a. Vêdisch finden sich auch reduplicierte aoristi diser bildung, wie z. b. á-mumuk-tam, 2. dual. activi, wurzel muk ́ (liberare). 2. Aoriststämme auf a; z. b. von wurzel lip (ungere): Activum sing. 1. á-lipa-m one augm. lipá-m 2. á-lipa-s lipás 3. á-lipa-t lipá-t plur. 1. á-lipâ-ma, du. á-lipâ-va lipấ-ma 2. á-lipa-ta, du. á-lipa-tam lipá-ta 3. á-lipa-n, du. á-lipa-tâm lipá-n Medium sing. 1. á-lipê auß lipa-i für * lipa-mi auß * lipa-ma (§. 279, pg. 528) one augm. lipê ́ 2. á-lipa-thâs lipá-thâs 3. á-lipa-ta lipá-ta plur. 1. á-lipâ-mahi, du. á-lipâ-vahi lipấ-mahi 2. á-lipa-dhvam, du. á-lipêthâm lipá-dhvam 3. á-lipa-nta, du. á-lipêtâm lipá-nta . Reduplicierte stämme sind z. b. ấ p-ipa-m (zu praesensst. âpájâmi) , wurzel ap (adipisci) mit widerholung der ganzen wurzel und schwächung des wurzelvocales; á-pa-pta-m, wurzel pat (cadere, volare); ávôḱ am auß * a-va-vaḱ a-m, wurzel vak ́ (loqui); á-ḱû-ḱura-m (zu praes. ḱôrájâ-mi, causativform), wur- zel ḱur (furari); á-vî-vida-m (zu praes. vêdájâ-mi, causativum), wurzel vid (scire) u. s. f. Die anderen modus zeigt nur die ältere sprache; so den conjunctiv, z. b. vô-ḱa-ti, unterschiden vom indicativ durch mangel des augments und primäre endung; vâvrdhâ-ti mit deut- lichem conjunctivelemente a zum stammaußlaute -a, wurz. vardh (crescere); bhuv-a-s, bhuv-a-t, wurz. bhu (esse); kar-a-t, wurz. kar (facere), mit dem conjunctivelemente a bei aoriststämmen, die im indicativ auf den wurzelaußlaut enden und mit secun- dären personalendungen. Optative sind z. b. vôḱê-t, wurzel Einfacher aorist. Altbaktr., Griech. §. 292. vaḱ; gamê-s, wurzel gam (ire) u. s. f., merere beispile s. o. beim optativ (§. 290, pg. 546). Imperative sind z. b. 2. sing. çru-dhi, wurz. çru (audire); 3. sing. bhû-tu, wurz. bhû; vôḱa-tu; 2. sing. medii vâvrdha-sva u. s. f. Altbaktr . Die bildung war wol die selbe wie im altin- dischen; eben so finden sich hier alle modus. Ser selten findet sich im altbaktrischen das augment. Beispile. 1. Aoriststämme auf den wurzelaußlaut z. b. in- dicativ activi, 3. sing. a-dhâ-ṭ, da-ṭ, wurz. da (ponere, creare); conjunctiv dâ-ṭ (qu’il ait posé); optat. bu-jâ-ṭ, dâ-jâ-ṭ, wurzel da (dare); 2. sing. dâ-jâo, d. i. dâ-jâs (que tu donnes); 3. sg. ǵam-jâ-ṭ, 2. sing. ǵam-jâo, d. i. ǵam-jâ-s, wurzel ǵ am (ire, venire; praesensstamm ǵaça); 3. sing. jêz-jâ-ṭ, wurz. jaz (sa- crificare); keret-jâ-ṭ, wurz. keret (couper, séparer en coupant, praesensstamm kerenta) u. a., 1. plur. bu-jâ-ma; 2. plur. bu- jâ-ta, dâ-jâ-ta; 3. plur. bu-jâ-n; indicativus medii, z. b. 3. sg. âokh-ta, wurz. vaḱ (loqui); rus-ta für * rud-ta (§. 139, 3), wurz. rud (rudh crescere); imperativ 2. sing. dâi-dhi, wurzel da (dare; creare; der praesensstamm diser wurzel in beiden func- tionen hat reduplication). 2. Aoriststämme auf a; z. b. indic. activi 3. sing. aṅha-t, wurzel as; bva-t, wurzel bu (praesensstamm bava); aiwi-ś va-ṭ, wurzel su (produire, faire, croître; praesensstamm ś ava); 3. plur. aṅhe-n, wurzel as; conjunctiv 3. plur. vereza͂-n, wurzel verez, varz (agere, facere; praesensstamm verez-ja); opt. 2. sg. dôis (que tu poses), zu wurzel da, ist so gebildet als wäre das a stammaußlaut. 3. Reduplicierte formen. Hierher ist wol zu ziehen 3. sing. tataś a-t , wurzel taś (doler, couper, faire; altind. takś); 2. sing. optat. tûtu-jâo, wurzel tu (posse, valere); 2. sing. med. urûrudhu-ś a, wol für * rurudha-sa, wurzel rud (rudh, cres- cere); das u vor der endung ist auffällig, es ist wol durch vor- wärts wirkende assimilation auß a entstanden; über das vor ge- schlagene u s. §. 28, 2. Griechisch . Die aoristformen auf den wurzelaußlaut sind in der gewönl. sprache auf vocalische wurzeln beschränkt, Einfacher aorist. Griech. die ältere sprache kent solche bildung auch von consonantischen §. 292. wurzeln. Es werden alle modus gebildet. Beispile. 1. Aorist- stämme auf den wurzelaußlaut. Activum Medium Sing. 1. ἔ-θην , grdf. a-dhâ-m; ἔ-φῡ-ν; wrz. θε , wrz. φυ ἐ-θέ-μην; λύ-μην , wurz. λυ 2. ἔ-θη-ς * ἔ-θε-σο , darauß ἔθου 3. ἔ-θη ἔ-θε-το; λύ-το; λέϰ-το , wurz. λεγ; ἔ-μιϰ-το , wurz. μιγ; ὠρ-το , wurz. ὀρ; πάλ-το , wurz. παλ Plur. 1. ἔ-θε-μεν , grundform a-dha-mas ἐ-θέ-μεθα 2. ἔ-θε-τε ἔ-θε-σθε 3. ἔ-βα-ν , ἔ-φῠ-ν ἔ-θε-ντο Anm . ἔ-θε-σαν u. a. sind zusammen gesezt. Conjunctiv θῶ auß * θε-ω-(μι); θῇς auß * θε-ε-σι u. s. f.; opt. θε-ίη-ν u. s. f.; imper. θέ-ς auß * θε-θι; ϰλῦ-θι , 2. plur. ϰλῦ-τε u. s. f. Redupliciert ist z. b. 2. sing. imper. ϰέϰλῠ-θι , 2. plur. ϰέϰλυ-τε . 2. Aoriststämme auf ursprüngl. a, z. b. Activum Medium Sing. 1. ἔ-λιπο-ν , grundf. a-lipa-m, wrz. λιπ; ἔ-φυγο-ν , wrz. φυγ; ἔ-λαβο-ν , wurz. λαβ ἐ-λιπό-μην u. s. f. 2. ἔ-λιπε-ς * ἐ-λίπε-σο darauß ἐ-λίπου 3. ἔ-λιπ-ε u. s. f. ἐ-λίπε-το u. s. f. Plur. 3. ἔ-λιπο-ν ἐ-λίπο-ντο . Die modus werden gebildet wie im praesens. Reduplicierte aoriste dieser bildung sind z. b. ἔειπον , in der regel one augment εἶπον für * ἐ-ϝε-ϝεπο-ν , ϝεϝεπο-ν = alt- indisch á-vôḱa-m auß * a-vavaḱ a-m, wurzel ϝεπ , urspr. vak; ἔ-πε-φνο-ν , mit verflüchtigtem wurzelvocale, wurz. φεν; ἐ-πέ- φραδο-ν , wurzel φραδ u. s. f. (nach G. Curtius gibt es 32 re- duplicierte aoriste im griechischen, darunter 11 mit intensiver, 7 mit causativer beziehung). Einfacher aorist. Latein., Altbulg. §. 292. Anm . In folge der bildung des praesensstammes auß der wurzel mit oder one außlaut a (one anderweitige zusätze) fallen ἔ-φη-ν , ἔ-λεγο-ν , ἔ-γραφο-ν u. a. zu praes. φη-μί , λέγω , γράφω mit dem imperfectum zusammen. Lateinisch . G. Curtius (vor dem Kieler lectionscata- log 1857-58), weist mit höchster warscheinlichkeit nach, daß einfache aoriste in formen der älteren latinität vor ligen, z. b. indicativ tago, tagit, conjunctiv at-tigas, tagam , von wurz. tag (das praesens tango hat nasalierte wurzel); eben so pagunt (vgl. d. praes. pango), wurzel pag; med. genitur, wurzel gen (praesens redupliciert gigno auß * gigeno); attulat, von dem im praes. nicht bräuchlichen stamme tul; eben so fu-a-m, fu-a-s, fu-a-t, fu-a-nt, grundf. bhuv-â-m u. s. f., wurzel fu, die im lateinischen im praesens nicht bräuchlich ist. Vgl. auch die par- ticipien, praes. pariens (praesensstamm mit j gebildet s. u.) ἡ τίϰτουσα, aber parens, parentes aorist, one j, ἡ τεϰοῦσα , οἱ τεϰόντες . Da dem lateinischen das augment und die secundären endun- gen, von den primären geschiden, mangeln, so konten aoristfor- men nur da gebildet werden, wo entweder das praesens einen von der wurzelform ab weichenden stamm hat, oder wo ein verbalstamm im praesens nicht gebraucht wird. Altir . nicht nachweisbar. Anm . Formen, wie cluinethar (audivit), cluinetar (audiverunt) von der secundaren wurzel clun, als aoriste zu faßen, erscheint we- gen der späten entstehung diser wurzel untunlich, vilmer dürfte hier die reduplication geschwunden und die form als perfectum zu faßen sein s. o. pg. 564. Altbulg . Nur aoriststämme auf a finden sich, auch ist dise bildung nur der ältesten sprache eigen; in der 2. 3. singul. muß jedoch den lautgesetzen zu folge der zusammen gesezte aorist, der hier auf -s-s, -s-t auß lauten solte, dise consonan- ten verlieren, und fält so in der form meist mit dem einfachen aorist zusammen, der in disen personen nur die personalendung -s, -t, zu verlieren hatte. Das augment felt im slawischen, wie in den nordischen sprachen überhaupt. Durch die secun- Praesensstamm. dären endungen ist auch bei solchen verben, welche das prae- §. 292. sens one besondere zusätze bilden, der aorist vom praesens unterscheidbar, z. b. Sing. 1. nesŭ, grundf. naka-m (a-naka-m), wurz. nes (portare); dvigŭ , grundf dviga-m, wurzel dvig (movere) 2. nese, grundf. naka-s; dviže, grundform dviga-s 3. nese, grundform naka-t Dual. 1. neso-vě 2. 3. nese-ta Plur. 1. neso-mŭ, grundform nakâ-mas 2. nese-te, grundform naka-tas 3. nesą, grundform naka-n(t) . Formen der 2. 3. sing., die man, nach dem oben bemerk- ten, auch als zusammen gesezte aoriste auf faßen könte, sind z. b. by = ἔ-φυ-ς , ἔ-φυ-τ , altind. á-bhû-s, á-bhû-t, wurz. by (esse); dagegen sind formen wie mre, grundf. mra-s, mra-t für * mara-s, mara-t, wurz. urspr. mar (infinit. mrě-ti mori); trŭ für * tŭrŭ, grundf. tara-s, tara-t, wurz. urspr. tar (infinit. trě-ti terere) wol entschiden nur als einfacher aorist zu faßen. Anm . idŭ, wurzel i (ire), braucht den praesensstamm als wurzel, wie dergl. oft vor komt. Lit . und Got . felt. Praesensstamm . Das praesens wird im indogermanischen auf verschidene §. 293. weise gebildet (vgl. d. einf. aorist); ursprünglich hatte jede di ser bildungen eine ir eigene beziehung (z. b. inchoative, in- transitive, durative, passive) auß zu drücken. Von der selben wurzel können merere praesensstämme gebildet werden. Das praesens hat im indicat. und conjunctiv die primären personal- endungen. Anm . Nach dem vorbilde der indischen grammatiker pflegt man die verba nach der art der bildung ires praesensstammes ein zu teilen, wobei allerdings nicht zu vermeiden ist, daß eine und die selbe wurzel in mer als einer verbalclasse auf zu füren ist. Den- noch ist dise einteilung der verba die einzig wißenschaftliche; Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 37 Praesensstamm; indog. urspr. §. 293. beßer dürfte es jedoch sein, gar nicht von verbalclassen, conjuga- tionen u. s. f. zu reden, sondern nur von praesensstämmen oder arten der praesensstambildung. Nur dise lezteren bezeichnungs- weisen halten sich objectiv an die sache. Die indogermanische ursprache besaß folgende for- men des praesensstammes: I, a. Die reine, einfache wurzel kann, wie als aorist, so auch als praesensstamm erscheinen (wurzeln mit dem wur- zelvocale a); z. b. 1. sing. as-mi, 2. sing. as-si, 3. sing. as-ti, 1. plur. as-masi, 2. plur. as-tasi, 3. plur. as-anti, praesens- stamm und wurzel as (esse); conj. 1. sing. as-â-mi, 2. sing. as-a-si u. s. f., 3. plur. as-ânti; optat. 1. sing. as-jâ-m, 2. sing. as-jâ-s u. s. f., imperat. 2. sing. as-dhi; ad-mi, wurzel und praesensstamm ad (edere) u. a. I, b. Der reinen, einfachen wurzel tritt das stambildungs- suffix -a an (warscheinlich ursprünglich auch hier nur wurzeln mit dem vocale a) welches a in den ersten personen gestei- gert wird; z. b. wurzel bhar (ferre), praesensstamm bhara, 1. sing. bharâ-mi, 2. bhara-si , 3. bhara-ti, 1. plur. bharâ-masi, 2. bhara-tasi, 3. bhara-nti; conj. 1. bhara-â-mi, darauß bharâ-mi, 2. bhara-a-si, darauß bharâ-si u. s. f.; optativ 1. bhara-i-m, 2. bhara-i-s u. s. f., imperat. 2. bhara-dhi (später bhara) . Med. 3. sing. bhara-tai u. s. f.; praesensstamm pata, wurz. pat (vo- lare, cadere); praesensstamm varta, wurzel vart (vertere); prae- sensstamm vama, wurz. vam (vomere) u. s. f. Diser bildungsweise gehören die meisten der ab geleiteten verbal- stämme an, so vor allem die auf aja , z. b. vaidaja (ich mache wißen, wurzel vid) , also vaidajâ-mi , -ja-si u. s. f. Der verbalstamm vaidaja verhält sich gerade so wie der praesensstamm bhara . . II, a. Der vocal der einfachen wurzel wird ge- steigert mittels 1. steigerung. Dise steigerung bleibt indes nur vor den personalendungen des indic. (u. conjunctivs?) sing. act.; z. b. wurzel i (ire), 1. sing. ai-mi, 2. ai-si, 3. ai-ti, plur. 1. i-masi, 2. i-tasi, 3. ij-anti; conj. 3. sing. i-a-ti oder ai-a-ti, für das erstere spricht das griechische, für lezteres sanskrit- Praesenstamm; indog. urspr. formen wie vêd-a-ti, didêç-a-ti (Benf. vollständ. sanskritgramm. §. 293. §. 811, 2); opt. 3. sing. i-jâ-t; imper. 2. sing. i-dhi . Das me- dium würde * i-mai u. s. f. lauten. II., b. Der so gesteigerten wurzel tritt a an, die steige- rung bleibt in disem falle in allen formen (wurzeln mit dem wurzelvocale i, u) , z. b. wurzel sru (fluere), praesensstamm srava, also 1. sing. sravâ-mi, 2. sing. srava-si, 1. plur. sravâ- masi, conj. 3. sing. sravâ-ti; opt. 1. plur. srava-i-mas u. s. f.; praesensstamm plava, wurz. plu (fluere, natare); praesensstamm bhauga, wurzel bhug (flectere) u. a. III. Die wurzel wird redupliciert und, wenn sie auf einen vocal auß lautet, wie bei II, a gesteigert; z. b. prae- sensstamm dada, wurz. da (dare), 1. sing. da-dâ-mi, 2. da- dâ-si, 3. da-dâ-ti, 1. plur. da-da-masi, 2. da-da-tasi, 3. dada- nti; conj. sing. 1. da-da-â-mi, 2. da-da-a-si, 3. da-da-a-ti, pl. 1. da-da-â-masi u. s. f.; opt. sing. 1. da-da-jâ-m u. s. f.; imper. 2. sing. da-da-dhi; med. da-da-mai u. s. f.; praesensstamm dhadha , wurz. dha (ponere, facere); praesensstamm gaga, wurz. ga (ire). Anm . Es ist nicht warscheinlich, daß in der indogerm. ursprache bereits auch diser bildungsweise des praesensstammes ein a bei gefügt ward; vilmer ergibt sich ein * ga-gana-ti von wurzel gan (gignere), vgl. latein. gi-g(e)ni-t, als jüngere form eines älteren ga-gan-ti (erhalten im altind. ǵa-ǵan-ti . Es kann wol nicht in zweifel gezogen werden, daß dise ur- alte bildung des praesens ursprünglich intensive function auß drükte. Die intensiva des altindischen halten wir daher nur für eine abart diser praesensbildung. Mit disen drei bildungsweisen sind die mittel erschepft, welche durch die wurzel selbst für die bildung des praesens- stammes geboten sind. Die übrigen formen haben außer der wurzel und außer jenem a am ende der selben noch weitere elemente. IV, a. Dem wurzelaußlaute wird nu an gefügt , das im sing. indic. act. gesteigert wird; z. b. praesensstamm arnu, wurzel ar (ire, oriri), 1. sing. ar-nau-mi, 2. ar-nau-si, 37* Praesensstamm; indog. urspr. §. 293. 3. ar-nau-ti, 1. plur. ar-nu-masi, 2. ar-nu-tasi, 3. ar-nu-nti, villeicht ar-nu-anti; conj. 3. sing. ar-nu-a-ti oder ar-nau-a-ti; optat. 3. sing. ar-nu-jâ-t; imper. 2. sing. ar-nu-dhi; med. ar- nu-mai u. s. f. IV, b. Wie nu, so scheint auch na bereits in der ur- sprache zur praesensbildung verwant worden zu sein, z. b. 1. sg. star-nâ-mi , 2. sing. star-nâ-si, 1. plur. star-na-masi (altindisch str-nấ-mi, vgl. latein. sterno, wo das a von na behandelt ist wie der stammaußlaut a der praesensstämme; dise form scheint sich auß IV, b erst später entwickelt zu haben; ein starnâ-mi, starna-si, starna-ti, starnâ-masi, starna-tasi, starna-nti halten wir für jünger und der ursprache noch nicht zu zu sprechen). nu und na sind elemente demonstrativer art; na komt häufig in der stambildung vor (§. 218), auch nu findet sich in nomi- nalbildungen wider. IV, c. Der nasal ward in die wurzel selbst vor den wurzelaußlaut consonantisch schließender wur- zeln versezt . Dise bildungsweise, welche mit dem morpho- logischen principe des indogermanischen ( W x s, s. d. einleitung pg. 3) in widerspruch steht, da sie das beziehungselement in die wurzel, nicht ans ende der selben treten läßt (wodurch die sonst im indogermanischen unerhörte wurzelform mit einem in- fixe entsteht), ist offenbar auß der vorher erwähnten entstan- den, ursprünglich ist sie nicht. Ob sie in den verschidenen sprachen sich erst nach der sprachtrennung entwickelt hat, oder bereits in der ursprache vorhanden war, ist schwer zu entschei- den. Wir vermuten indes das leztere auf grund des algemei- nen vorkommens diser höchst eigentümlichen formen. Seltner ist hier die form one suffix -a, welche nur im alt- indischen erhalten ist; hier tritt in 1. 2. 3. sing. act. na in die wurzel, z. b. wurzel juǵ, 3. sing. ju-na-g-ti darauß ju-ná-k-ti, 1. plur. ju-ñ-ǵ-mási, grundform ju-n-g-masi . Häufig aber ist die form mit nasal in der wurzel und a am ende der wurzel, z. b. latein. jungo, grundform ju-n-gâ-mi; jungit, grundform ju-n-ga-ti . Wir halten für die älteste form ein * jug-nâ-ti, auß welchem erst später ein ju-na-g-ti und ju-n-ga-ti ward, wie denn Praesensstamm; indog. urspr., Altind. z. b. altind. ḱi-ná-d-mi und griech. σϰίδ-νη-μι sich gegenüber §. 293. stehen. Beispile wie altind. lumpáti, latein. rumpit, grundf. ru-m-pa-ti zeugen für das hohe alter auch diser bildung. V. Der wurzel ward ja an gefügt , dessen a vor den ersten personen des indicativs gesteigert wird. Das element ja ist eines der am häufigsten in stambildungen an gewanten (vgl. §. 222). Z. b. praesensstamm svidja, wurzel svid (su- dare), 1. singul. svid-jâ-mi, 2. singul. svid-ja-si u. s. f. (wie bharâ-mi) . VI. Der wurzel ward ska an gesezt , das a wird eben so behandelt wie bei ja, z. b. wurzel ga (ire), praesens- stamm ga-ska, 1. sing. ga-skâ-mi, 2. sing. ga-ska-si u. s. f. Anm . Ob noch eine VII. form des praesensstammes der ursprache bereits zu zu schreiben sei, nämlich praesensstämme mittels -ta gebildet (ta ist ein häufig gebrauchtes stambildungselement, s. §. 217), scheint deshalb zweifelhaft, weil gerade die altertüm- lichsten sprachen, altindisch und altbaktrisch, keine spur diser bildung zeigen. Bei Griechen, Italern und Litauern findet sie sich (τύπ-το-μεν , plec-ti-mus, lit. ti̧s-ta-me) . Altind . I, a (fält in die II. classe der indischen gram- matik); z. b. 1. sing. ád-mi, 2. sing. * ad-si darauß át-si u. s. f. 1. plur. ad-mási, 3. plur. ad-ánti, praesensstamm und wurzel ad (edere); 3. sg. vák-ti, wrz. vaḱ (loqui); 3. sg. ás-ti, 1 plur. s-mási, mit verlorenem a (vgl. d. flg. classe), wurzel und prae- sensstamm as (esse) u. a. Bisweilen komt ein spät ein geschobener hilfsvocal i, î (§. 15, e) zwischen wurzelaußlaut und consonantischem anlaute der personalendung vor, z. b. 1. sing. sváp-i-mi, 2. sing. sváp- i-śi, 3. sing. sváp-i-ti, praesensstamm und wurzel svap (dor- mire); 2. sing. ấs-î-s, 3. sing. ấs-î-t, imperf. von as-mi, für * a-as-s, * a-as-t . I, b (VI. classe und bei wurzelvocal a I. classe der ind. gramm.); z. b. praesensstamm tudá, wurzel tud (tundere); praesensstamm bhára, wurz. bhar (ferre); 1. sing. tudấ-mi, bhárâ-mi; 2. sing. tudá-si, bhára-si; 3. sing. tudá-ti; 1. plur. tudá́-masi, 2. tudá-tha, 3. tudá-nti . Praesensstamm; Altind. §. 293. Anm . Eben so gehen die ab geleiteten verba auf aja, z. b. 1. sing. vêdájâ-mi, 3. sing. vêdája-ti u. s. f. (X. classe der ind. gramm.). II, a (II. cl.); z. b. 3. sing. ế-ti, 2. ế-śi, 1. ế-mi, plur. 1. i-mási, 2. i-thá, 3. ij-ánti, praesensstamm und wurzel ai, i (ire); 1. sing. dvếś-mi, 1. plur. dviś-mási, wurz. dviś (odisse); wurzeln auf a, wie z. b. pa (tueri), 3. sing. pấ-ti, behalten die steigerung, z. b. 1. plur. pâ-mási, imper. pâ-hí, die über- haupt bei den wurzeln auf a vilfach in anwendung komt; wur- zeln auf u haben vor consonanten zweite steigerung anstatt der ersten, z. b. praesensstamm stâu, stu (laudare), 3. sing. stâú-ti, 1. plur. stu-mási u. s. f. Bisweilen komt, wie in I, a, ein spät ein geschobener hilfs- vocal i, î zwischen wurzel und consonantischem anlaute der en- dung vor; z. b. 1. sing. rốd-i-mi, 2. rốd-i-śi, 3. rốd-i-ti , aber z. b. rud-ánti, praesensstamm rôd, rud (flere); stáv-î-ti, wurzel stu; bráv-î-ti, wurzel bru (loqui). Anm . çế-tê, wurz. çi, bewart die steigerung auch im medium, vgl. ϰεῖ-ται , altbaktr. çaê-tê . II, b. (I. classe); z. b. bốdh-a-ti, 1. plur. bốdhâ-mas, wurzel budh (nosse); sráv-a-ti, wurzel sru (fluere); náj-a-ti, wurz. ni (ducere) u. s. f. III. (classse III. der gramm.); z. b. 1. sing. nếnêǵ-mi, 3. nếnêk-ti , 1. plur. nêniǵ-más, wurz. niǵ (purificare); ǵuhố-ti, wurz. hu (sacrificare) u. s. f. Die auf ar behandeln a als stei- gerungslaut, daher díbhar-ti, 1. plur. bibhr-más, 3. plur. bíbhr-ati , wurzel bhar . Genaueres s. in der ind. specialgrammatik. Auch die wurzeln da (dare) und dha (ponere) verlieren ir a in den nicht gesteigerten formen; 1. sing. dádâ-mi, dá- dhâ-mi, 2. dá-dhâ-si , 3. dá-dhâ-ti; 1. plur. dád-mas (so Böhtling - Roth , wörterb. s. v. dâ; Benfey betont dad- más), dadh-más, 2. dhat-thá für * dadh-tha, 3. dádh-ati; med. sing. 1. dadh-ế, 2. dhat-sế für * dadh-sê (§. 130, 2), 3. dhat-tế für * dadh-tê u. s. f.; ǵahî-más u. s. f. mit î für a , wrz. ha (deserere). Wrz. stha (stare), pa (bibere) u. a. reduplicieren mit i u. be- handeln ir a als außlaut des praesensst., z. b. 1. tíśt́hâ-mi Praesensstamm; Altind. (als wäre tiśt́h die wurzel), 2. tíśt́ha-si u. s. f.; 1. píbâ-mi §. 293. (für * pipâ-mi), 2. píba-si, 3. píba-ti, 1. plur. píbâ-mas u. s. f. eben so. Ein a -stamm diser bildung ist sîdá z. b. 3. sing. sîdáti, d. i. * si-sda-ti für si-sad-a-ti, wurz. sad (sedere, sidere). Eine abart diser praesensbildung gilt im altindischen als intensivum. Hier wird jedoch der vocal der reduplicationssilbe gesteigert, z. b. vế-vêç-mi, auch (wie in II, a) mit hilfsvocal î (§. 15, e), vế-viç-î-mi, plur. vê-viç-más, wurz. viç (intrare); çấ-çak-mi, çấ-çak-î-mi, plur. çâ-çak-más, wurz. çak (posse) u. s. f. Nicht wenige wurzelformen, nämlich die auf vocale und die auf r und nasal auß lautenden, sind volständig redu- pliciert erhalten, z. b. ǵố-hav-î-mi, wurzel hu (vocare); ǵáñ- ǵan-mi , wurzel ǵan (gignere); dár-dhar-mi, plur. dar-dhr-más, wurzel dhar (tenere); ḱár-kar-mi oder, mit hilfsvocal i, î , ḱár-i-kar-mi, ḱár-î-kar-mi, wurzel kar (facere); wurzeln mit inlautendem nasale reduplicieren auch disen, z. b. dán-daṁç-mi, wurzel daṁç auß daç (mordere); ḱán-î-skand-mi, wurz. skand (scandere), mit hilfsvocal î . Genaueres über die bildung diser intensiva s. in den specialgrammatiken des altindischen. Bei disen intensiven bleibt jedoch die reduplication auch in den nichtpraesensformen (die jedoch von seltenem gebrauche zu sein scheinen). Anm . Die intensivstämme ḱan-ḱûr, wurz. ḱar ire, geschwächt zu ḱûr (§. 7, 2); pan-î-pad, wurz. pad (ire); pan-î-pat, wurz. pat (cadere), mit hilfsvocal für * pan-pad, * pan-pat, zeigen na- salierte reduplication, eine in den sprachen hier und da vor kommende form der reduplication, die hier höchst warscheinlich durch die analogie der wurzeln mit in lautendem nasale bedingt ist. IV, a. (classe V der gramm.); z. b. sing. 1. r-ńố-mi, grundf. ar-nau-mi, 2. r-ńố-śi, 3. r-ńố-ti , 1. plur. r-ńu-mási , 3. r-ńv-ánti, praesensstamm rńu für arnu, wurz. ar (ire, oriri); str-ńố-ti, wurz. star (sternere); ḱi-nố-ti, 1. plur. ḱi-nu-mási, vor m und v kann u auch auß fallen: 1. plur. ḱi-n-más, 1. dual. ḱi-n-vás, wurzel ḱi (colligere); çak-nố-ti, 3. plur. çak- nuv-ánti, wurz. çak (posse) u. a. Praesensstamm; Altind. §. 293. Anm . Das n verwächst bisweilen mer oder minder mit der wur- zel, so daß u allein als praesens bildendes element erscheint, z. b. tan-ố-ti, plur. tan-u-mási, perf. tatấna, wurzel tan (ex- tendere), urspr. ta . Auch auß älterem * kar-nô-ti, vêdisch kr-ńố-ti, ist ein kar-ố-mi geworden, wurzel kar (facere). Das u wirkte nun assimilation in der wurzelsilbe (§. 7), z. b. 2. plur. kur-u-thá, auß * kar-u-tha und diß auß * kar-nu-tha, 3. plur. kur-v-ánti auß * kar-nuv-anti, 1. singul. medii kur-v-ế, 3. singul. medii kur-u-tế für * kur-nu-ê auß * kar-nu-mai , * kur-nu-tê auß kar-nu-tai u. s. f.; ja es fiel in einigen formen auch das u, der rest von nu, hinweg, z. b. 1. plur. act. kur-más auß * kur-u- mas für kar-nu-masi . Dise secundären bildungen, in denen u allein gebliben, gelten den indischen grammatikern als VIII. verbalclasse. IV, b. (classe IX. der indisch. gramm.). Das na wird in den nicht gesteigerten formen zu nî geschwächt (§. 7, 2); sel- ten hat sich na erhalten, z. b. 3. sing. med. grh-ńa-tế, ge- wönliche form ist grh-ńî-tế für * grabh-na-tai, wurz. grabh, grah (prehendere); 1. sing. ju-nấ-mi, 2. ju-nấ-si, 3. ju-nấ-ti; plur. 1. ju-nî-más(i), 2. ju-nî-thá, 3. ju-ná-nti, med. 1. ju-nế, vor allen vocalen schwindet a von na, grundf. ju-na-(m)ai , 2. ju-nî-śế für ju-na-sai, 3. ju-nî-tế u. s. f.; 3. sing. imperf. á-grh-ńa-ta, gewönlich á-grh-ńî-ta (Benf. kl. skr. gr. §. 153, anm. 1, pg. 79); badh-nấ-ti, wurzel badh, bandh (perf. ba- bándha, ligare) u. a. IV, c. 1, der praesensstamm lautet auf den wurzelaußlaut auß, im singular des indicativs wird na, außerdem der bloße nasal in die wurzel gesezt (cl. VII); z. b. praesensst. ju-na-ǵ, juñǵ, wurz. juǵ (jungere), sing. 1. ju-ná-ǵ-mi, 2. ju-ná-k-śi, 3. ju-nák-ti, plur. 1. ju-ñ-ǵ-más, 2. ju-ṅ-k-thá, 3. ju-ñ-ǵ-ánti; 3. sing. med. ju-ṅ-k-tế u. s. f. IV, c. 2, ein bloßer nasal tritt in die wurzel, der praesensst. lautet auf a auß (wird von den ind. gramm. zur VI. classe gerechnet); z. b. praesensst. muñḱá, wurz. muḱ (perf. mumốḱ-a, aor. á-muḱ-at solvere, liberare), sing. 1. praes. mu-ñ-ḱ-ấmi 2. mu-ñ-ḱ-á-si, 3. mu-ñ-ḱ-á-ti u. s. f.; praesensst. vindá, wurz. Praesensstamm; Altind. vid (invenire), 3. sing. praes. vi-n-d-á-ti; praesensstamm lumpá, §. 293. wurzel lup (rumpere, findere), 3. sing. lu-m-p-á-ti . V. (IV. cl.); z. b. praesensstamm náhja, wurzel nah (nec- tere), 3. sing. náh-ja-ti; çúḱ-ja-ti, wurzel çuḱ (purum esse); dhá-ja-ti, wurzel dha (bibere, lactere) u. a. Bisweilen mit steigerung des wurzelvocals, z. b. mấd-ja-ti, wurz. mad (ebrium esse), besonders bei denen auf vocale, wie gấ-ja-ti, wurzel ga (canere); rấ-ja-ti, wurz. ra (latrare, vgl. lit. lô-ti), ǵấ-ja-tê (med. nascitur), wurzel ǵa, ǵan (gignere, vgl. γεν , γα) u. a. Anm . Dise wurzeln auf a werden von den indischen gramm. zu classe I. gerechnet und das j zur wurzel gezogen. Dise bildungsweise des praesensstammes mittels ja, mit medialen personalendungen und, zum zwecke der scheidung vom medium, mit dem tone auf dem den praesensstamm bilden- den elemente, fungiert im altindischen als passivum, z. b. stamm vasjá , 3. sing. vas-já-tê (vestitur), wurzel vas (3. sing. praes. vas-tế nach I. sibi induit); juǵ-já-tê (jungitur), wurzel juǵ (classe IV, c) u. s. f. Durch den accent auf der stammbil- dungssilbe wird der wurzelvocal nicht selten geschwächt; so z. b. wird a auß gestoßen in fällen wie uḱ-já-tê (dicitur), wurzel vaḱ; bhr-ijá-tê (fertur), wurz. bhar, mit spaltung von j zu ij; dî-já-tê (datur), wurz. da, mit schwächung von a zu i (über die denung vor j s. §. 15, a). In disem altindischen passiv erkennen wir eine indisch-eranische neubildung, eine ver- wendung eines alten elementes zu besonderer function, wie der- gleichen nicht selten in den sprachen statt findet. Anm . Die wurzeln auf a nemen, wie es scheint, das ja des pas- sivs in das futurum und den aorist mit hinüber, schwächen es aber zu ji, z. b. dâ-ji-śjá-tê, 3. sing. fut. passiv. zu wurzel da (dare; med. dâ-sjá-tê), wenn nicht dise, dem sanskrit ei- gene, junge bildung anders zu erklären ist (i als hilfsvocal nach consonanten; dann, um unterschid vom medium zu bewirken, auch nach vocalen an gewant und nun zu ji gespalten). Die eben beschribene mediale form (doch fast stäts one die passive function) ist im altindischen besonders bei den intensiven (s. o. III) gebräuchlich, z. b. lê-lih-já-tê, wurzel lih (lingere, lambere); ḱan-ḱûr-já-tê, wurz. ḱar ire (s. o. III, anm.) u. s. f. Praesensstamm; Altbaktr. §. 293. VI. ḱha, d. i. ska (§. 123), tritt an; z. b. praesensstamm rḱha, d. i. arska, wurzel ar (ire), 3. sing. ŕ-ḱḱha-ti, auch ár-ḱha-ti; gá-ḱḱha-ti, wurz. ga (ga-m ire); já-ḱḱha-ti, wurz. ja (ja-m cohibere; die indischen gramm. rechnen dise formen in ire classe I). Altbaktr . I, a. z. b. wurzel und praesensstamm as (esse), sing. 1. ah-mi; von stamm und wurzel vaç (velle), mit hilfs- vocal e, vaç-e-mi; 2. ahi für * as-si, * asi, 3. aç-ti, ǵain-ti, zain-ti, altind. hán-ti, wurzel ǵan, han (ferire, interficere); plur. 1. h-mahi, grundform as-masi; uç-mahi, mit verkürzung von vaç zu uç; 1. dual. uç-vahi, plur. 2. (a)s-tha, 3. (a)h-enti, grundf. as-anti . I, b. praesensstamm bara, wurzel bar (ferre), sing. 1. barâ-mi, med. bair-ê auß * barâ-mê, 2. bara-hi, med. bara-hê, 3. bara-iti, med. bara-itê; plur. 1. barâ-mahi, med. barâ-maidhê, 2. bara-tha, 3. bare-nti (bara-nti), med. bara-intê . Anm . Eben so gehen die zalreichen ab geleiteten verbalstämme auf aja, z. b. singul. 1. çrâvajê-mi für -jâ-mi (§. 27, 3), 3. çrâvajêiti für -ja-ti u. s. f. II, a. sing. 1. çtao-mi praesensstamm çtao, çtu (laudare, celebrare); 3. upâi-ti auß upa-aiti, wurz. i (ire); 3. sing. med. mrû-tê, 1. plur. mrû-maidhê, wurz. mru (loqui); çtûi-dhi 2. sg. imperat. activi u. a. Anm . 1. 3. sing. med. mit bewarter steigerung çaê-tê, wie im altind. çế-tê, griech. ϰεῖ-ται . Anm . 2. Nicht selten findet sich hier und sonst übergang in die a -form, z. b. optat. çtvôis (wie zu 1. sing. act. * çtvâ-mi), nicht * çtû-jâo . Dise formen sind hier, wie in andern sprachen, neu gebildet durch einfluß der analogie der häufigeren praesensstämme auf a . Anm . 3. mru-j-ê, 1. sing. med. nach V. II, b. z. b. 3. sing. raêḱa-iti , wurzel riḱ (separare); najê-iti, d. i. * naja-ti, wrz. ni (ducere); 2. sing. med. raodha-hê, wurzel rudh (crescere). III. Kein völlig nach alter weise gebildetes praesens. Die vor kommenden beispile sind praesensstamm dada, sing. 1. Praesensstamm; Altbakr. dadhâ-mi (dh für d zwischen vocalen §. 139, 2), wrz. da (urspr. §. 293. da dare und dha ponere, creare), verliert im plural den wur- zelvocal (die formen nach Bopp, vgl. gramm. 2. außg. II. §. 481, pg. 332); zazâ-mi, wurz. za (dimittere = altind. ha) , 2. dadhâ-hi, zazâ-hi, 3. dadhâ-iti; plur. 1. dad-ĕ-mahi (mit hilfs- vocal e , §. 28, 1), 2. daç-ta ? 3. dade-nti, wo das a des stam- mes als e erhalten ist; optativ ni-daith-ja͂-n (deponant), 3. opt. med. ni-daith-î-ta, mit verlust des a und wandlung (villeicht nur graphisch, §. 135, 2) des dh in th; es scheint sich so eine neue wurzel dadh, dath auß da entwickelt zu haben. Die wurzel sta, çta behandelt auch hier, wie im altindi- schen, ir a so, als wäre es außlaut des praesensstammes und redupliciert mit i; ir praesens lautet sing. 1. histâ-mi, 2. hista-hi, med. hista-hê, 3. hista-iti, med. hista-itê, plur. 1. histâ-mahi, med. histâ-maidhê, 2. hista-tha, 3. histe-nti, med. histe-ntê; eben so im optat. 2. sing. histôis (nicht * hista-jâo); imperativ hista u. s. f. Eine dem altindischen völlige analoge intensivbildung zei- gen 3. sing. opt. niź-dare-dair-jâ-t, grundform dar-dhar-jâ-t, altindisch dar-dhr-jấ-t, zu wurzel dhar (tenere; außerdem komt es von wurzel dar findere, lacerare, was an der form nichts ändert, vgl. Bopp vgl. gr. III 2 , pg. 110 flg); 1. pl. ḱare- kere-mahî (Weber, zendgramm.; das wort findet sich auch in Brockhaus index) von wurzel kar, grundform kar-kar-masi , altindisch ḱar-kr-más . IV, a. z. b. praesensstamm kerenao, kerenu , wurz. kar, kere (facere), sing. 1. kere-nao-mi, 2. kere-nû-iśi, mit verlust der steigerung für das zu erwartende * kere-naoi-śi, 3. kere- nao-iti, vere-nû-iti, wurz. var (eligere, tegere, defendere); med. kere-nû-itê; 3. plur. vere-nv-ainti; med. vere-nv-aintê; 2. imper. kere-nû-idhi; opt. kere-nu-jât . Anm . 1. Auch hier findet sich übertritt in die form der a -stämme, z. b. imperat. kere-nav-a . Anm . 2. Daß im altbaktrischen, wie im altindischen, formen vor kamen mit an die wurzel gewachsenem n (VIII. cl. der ind. gramm.), machen spuren diser bildungsweise warscheinlich, die sich Praesensstamm; Altbaktr. §. 293. in worten finden, deren erörterung uns hier zu weit füren würde. IV, b. praesensstamm frîna, 1. sing. â-frî-nâ-mi, wurzel fri (benedicere); 3. sing. paiti-mith-nâ-iti (il confesse), wurzel mith (intelligere); 1. plural. frî-nâ-mahi, für welches man frî-na-mahi erwartet hätte; 3. imperf. conj. frî-nâ-ṭ . IV, c. 1. praesensstamm ḱi-na-s, wurzel ḱis; 1. sing. ḱi-na-h-mi, 2. ḱi-na-ç-ti; in der kürzern stamform * ḱi-n-s schwindet jedoch vor s der nasal und ersazdenung tritt ein, daher 1. plur. ḱîs-mahi, med. ḱîs-maidhê (Webers manuscriptl. zendgrammatik und Brockhaus index); Spiegel (Beitr. II, 33), fügt zu stamm ḱi-na-s noch vînaç, 3. sg. vî-na-ç-ti, das er auf wurz. vind zurück fürt, d. h. auf vid, denn das n von vind stamt auß dem praesens; vî-naç-ti für * vi-na-d-ti nach den lautgesetzen (§. 21; 139, 3), vgl. d. flg. IV, c. 2; z. b. stamm vinda, 3. plur. vinde-nti, wurz. vid (reperire), demnach 1. sing. vindâ-mi, 2. vinda-hi, 3. vinda- iti u. s. f. Anm . Die wurz. vid one das praesens- n erscheint z. b. in vîstâçpô; vîsta, mit denung des i für vista auß * vid-ta mit açpa (equus; ‘celui qui a acquis ou qui possède des chevaux’, ‘ Υστάσπης , Guśtasp) . V. Z. b. stamm verezja, wurz. verez (agere, facere), sing. 1. verez-jê-mi für * verez-jâ-mi (§. 27, 3) Wenn auch nicht alle formen dises stammes belegt sind, so stehen die an gefürten doch durch andere beispile fest. , 3. verez-jê-iti für * verez-ja-ti, plur. 1. verez-jâ-mahî, 3. verez-jê-inti für * verez- ja-nti; imperf. conj. 3. sing. verez-jâ-ṭ u. a. Med. (in der func- tion des passivs, wie im altind.) z. b. 3. plur. uç-za-jê-intê (nascuntur), stamm zaja , wurzel za, zan = altindisch ǵa, ǵan (gignere); ni-dha-jê-intê (deponuntur), stamm daja, wurz. da u. a. VI. Von urspr. sk, altind. ḱh ist nur ç gebliben (§. 133, 1. anm. 2); stamm ǵaça, wurz. ǵa, urspr. ga (ǵam = altind. Praesensstamm; Griech. ga-m ire), 3. sing. ǵa-ça-iti = altind. gá-ḱḱha-ti, grundf. §. 293. ga-ska-ti; 3. plur. conj. ǵa-çâo-nti, grundf. ga-skâ-nti; 3. sing. optat. ǵaçôit, grundf. ga-ska-i-t u. s f. Die andern formen, z. b. 1. sing. * ǵa-çâ-mi, grundform ga-skâ-mi, 2. * ǵa-ça-hi, grundf. ga-ska-si u. s. f. ergeben sich leicht und sicher. Griech . I, a. z. b. praesensst. u. wurz. ἐσ (vgl. Leo Meyer, die homerischen formen des zeitworts εἶναι, in Kuhns Zeit- schrift IX, 373—389 und 423—431), sing. 3. ἐσ-τί , 2. ἐσ-σί, darauß * ἐσι , εἶς mit umstellung des ι und εἶ mit verlust des σ , 1. εἰ-μί auß * ἐσ-μι; plur. 1. ἐσ-μέν , 2. ἐσ-τέ , 3. ἔ-ᾱσι auß * ἐσ-αντι; εἰσί ist wol eine form mit der endung -ντι anstatt -αντι und steht also für * ἐσ-ντι , * ἐ-νσι , mit außfall des wur- zelaußlautes σ , wie dor. ἐντί zu beweisen scheint. I, b. Praesensstamm φερε , φερο , wurzel φερ , 1. sing. φέρω(-μι) , 3. * φερε-(τ)ι , plur. 1. φέρο-μεν u. s. w.; τρέπο-μεν, wurzel τρεπ; γράφο-μεν , wurz. γραφ . Anm . Hierher gehören die ab geleiteten verbalstämme auf urspr. aja, z. b. * φορέϳο-μεν , darauß φοροῦ-μεν , grundf. bhârajâ- masi, stamm φορεϳε , φορεϳο , grundf. bhâraja, vom nominal- stamme φορο , grundf. bhâra; * τιμαϳο-μεν , τιμῶ-μεν v. τιμή; * χρυσόϳο-μεν , χρυσοῦ-μεν v. χρυσο u. s. f. (vergl. §. 209 pag. 298). II, a. Stamm ει , ι , wurz. ι , sing. 1. εἶ-μι , 2. εἶ für * εἶ-σι (εἶ-σθα) , 3. εἶ-σι , plur. 1. ἴ-μεν , 2. ἴ-τε , 3. ἴ-ᾱσι auß i-anti; imper. ἴ-θι, conj. und optat. schlagen in die a -form über, doch findet sich in der älteren sprache noch 1. plur. conj. ἴομεν (mit ĭ und mit unursprünglichem î ), d. i. ij-a-masi, eben so sind al- tertümlich imperf. dual 3. ἴ-την , plur. 1. ἴ-μεν (one augment); stamm φη , φα , wurz. φα , sing. 1. φη-μί , 2. * φη-σι, φῄς, 3. φη-σί , plur. 1. φᾰ-μέν , 2. φα-τέ , 3. φα-ντί , φᾱσί; optativ φα-ίη-ν , imper. φά-θι (φα-θί) . II, 2. ist ser häufig, z. b. φεύγο-μεν , φεύγε-τε , stamm φευγε , wurz. φυγ; λείπο-μεν , wurz. λίπ; λήθο-μεν , wurzel λαθ; τρώγο-μεν , wurzel τραγ (ἔ-τραγ-ον) , mit zweiter steigerung; ῥέϝο-μεν , grundf. sravâ-masi, stamm ῥεϝε , urspr. srava, wurzel ῥυ , urspr. und altindisch sru; χέϝο-μεν , wurzel Praesensstamm; Griech. §. 293. χυ (χύ-το , χύ-ντο); πλέϝο-μεν , wurzel πλυ (πέ-πλυ-μαι) u. s. f. Anm . Bisweilen zeigt der praesensstamm vocaldenung anstatt der steigerung, z. b. τρῑ΄βο-μεν , wurzel τρῐβ (ἐ-τρῐ΄β-ην); φρῡ΄γο- μεν , wurzel φρῠγ (ἐφρύγ-ην) . III. Der reduplicationsvocal ist ι , z. b. praesensstamm δίδο , wurz. δο; stamm ἵ-στα , wurz. στα; stamm τί-θε , wurz. θε; sing. 1. δίδω-μι , ἵ-στη-μι , grundf. si-stâ-mi, τί-θη-μι; 2. δίδω-ς , 3. δίδω-σι , plur. 1. δίδο-μεν , 2. δίδο-τε , 3. plur. meist mit der endung -αντι , obschon ein vocal vorher geht, also διδό-ᾱσι; med. δίδο-μαι u. s. f.; ἵ-η-μι , plur. ἵ-ε-μεν , grundform wol ji-jâ-mi, plur. ji-ja-masi; δίδη-μι , wurzel δε (vergl. δέ-ω); med. ἵεμαι , grundform ji-ja-mai, wurzel urspr. ja (ire, hier im activum in transitiver function); ϰί-χρη-μι , wurzel χρα . πίμ-πλη-μι und πίμ-πρη-μι , wurzel πλα (vgl. πλή-σω , πλή-θω) und πρα (vgl. πρή-σω , πρή-θω) , fügen einen nasal zur reduplication. Auß diser form des praesensstammes entwickelt sich eine form mit stammaußlaut a, z. b. stamm γιγνε auß * γιγενε , grundform gagana, wurz. γεν, ursprüngl. gan, 1. sing. med. γίγ(ε)νο-μαι , grundform ga-gana mai; πίπ(ε)το-μεν , stamm * πιπετε , πιπτε , wurzel πετ; μί-μ(ε)νο-μεν , stamm * μιμενε , μιμνε , wurzel μεν; ἵζω fügt nicht a, sondern ja (V) an die wurzel, ἵζω auß * ἵδϳω und diß auß * ἱἑδϳω , * sisedjô, grundf. sisadjâ-mi, stamm ἱζε , grundf. sisadja , wurz. ἑδ , urspr. sad (vgl. altind. stamm sîda, latein. sîdi auß sisada, die sich vom griechischen nur durch das suffix des praesensstammes unter- scheiden). IV, a. Anstatt der steigerung tritt denung der silbe νυ ein; z. b. δείϰ-νῡ-μι , δείϰ-νῠ-μεν , stamm δείϰνυ , wurz. διϰ; ἔν-νυ-μι , wurz. ἑσ , urspr. vas; ὄρ-νυ-μι , wurz. ὀρ; στόρ-νυ-μι , wurz. στορ; πήγ-νυ-μι , wurz. παγ u. s. w. Die formen auf -ννυμι , z. b. σϰεδάννυμι (vgl. σϰίδνημι) , πετάννυμι , ϰρεμάννυμι , στορέννυμι sind, wie der kurze vocal im futurum und ferner formen wie σϰεδασ-τός , πετάσ-σα , Praesensstamm; Griech. ἐπετάσ-θην , ϰρεμασ-τός , ἐϰρεμάσ-θην , ἐστορέσ-θην beweisen, §. 293. auß * στορεσνυ-μι u. s. f. entstanden, vgl. ἕννυμι auß ϝεσνυμι; zu τά-νυ-μαι , vgl. τέ-τα-ϰα , ἐ-τά-θην , ist also τα , nicht ταν die wurzel. τανύω zeigt eine form, welcher noch der gewönliche prae- sensstammaußlaut, urspr. a, an getreten ist; so entstund ein verbalstamm τανυ , der nun z. b. im fut. τανύ-σω blib. IV, b. praesensstamm δαμνα , wurz. δαμ , 1. sing. δάμ-νη-μι , 1. plur. δάμ-νᾰ-μεν; πέρ-νη-μι , wurz. περ; ϰίρ-νη-μι , mit schwächung des wurzelvocals zu ι , vgl. ϰερ-άννυμι; σϰίδ-νη-μι , wurzel σϰιδ . Auch dise form nimmt noch den häufigen auß- laut des praesensstammes urspr. -a an; so entstund ἱϰ-νέο-μαι , vgl. ἱϰ-ό-μην , ἷϰ-το; ὑπ-ισχ-νέο-μαι, vgl. ὑπ-ίσχ-ο-μαι; ϰυ-νέω , vgl. ἔ-ϰυ-σα; δαμ-νάω , vgl. ἔ-δαμ-ο-ν . Ferner wird das a von na als gewönlicher praesensstamm- außlaut behandelt, z. b. stamm πινε , wurzel πι (ἔ-πι-ον); sing. 1. πί-νω , 2. πί-νε-ις , 3. πί-νε-(τ)ι; plur. 1. πί-νο-μεν u. s. f., so τί-νο-μεν , wurzel τι (τι-ω); ϰάμ-νο-μεν , wurzel ϰαμ (ἔ-ϰαμ-ο-ν); δάϰ-νο-μεν , wurzel δαϰ (ἔ-δαϰ-ο-ν); τέμ-νο- μεν , wurzel τεμ (ἔ-τεμ-ον) . Eine dem griechischen eigentümliche form ist die praesens- bildung auf suffix ανε , ανο , grundform ana, z. b. praesens- stamm ἱϰ-ανε , 1. plur. ἱϰ-άνο-μεν , wurzel ἱϰ; ϰιχ-άνο-μεν , wurzel ϰιχ (ἔ-ϰιχ-ον); außerdem nur bei langem vocale der wurzelsilbe gebraucht, wie in ἀυξάνο-μεν (neben αὔξω) , αἰσθάνο- μαι , ἁμαρτάνο-μεν . Bei kurzem vocale der wurzelsilbe tritt in diser nochmals der nasal auf, z. b. praesensst. λαμβανε , 1. plur. λα-μ-β-άνο- μεν , wrz. λαβ (ἔ-λαβ-ον); λα-γ-χ-άνο-μεν , wrz. λαχ (ἔ-λαχ-ον); so noch τυγχάνω , θιγγάνω , μανθάνω u. a. Ser selten ist IV, c. wie z. b. σφίγγω , wurzel σφιγ , vgl. σφιγ-μός; es verwuchs hier der nasal mit der wurzel (vergl. σφιγϰ-τήρ , σφίγξ , σφιγγ-ός) . V. ist im griechischen ser beliebt und wegen der mannig- fachen lautlichen wandlungen des j scheinbar vilformig. 1. j bleibt als i, z. b. δα-ίο-μαι , stamm δαιε , grundf. Praesensstamm; Griech. §. 293. daja, wurz. δα (vgl. δά-σομαι , ἐ-δα-σάμην); äol. φν-ίω (φύ-ω) , wurzel φυ; ἰδ-ῑ΄ω , dessen ι mit der wurzel verwuchs (ἴδῐ-ον, ἴδι-σαν , vgl. aber ἱδ-ρώς) , vgl. altind. svidjâ-mi, wurz. ἰδ , ἱδ , urspr. svid . 2. j wird ε (§. 40, 2, pg. 58), z. b. stamm γαμεε , grundf. gamja, wurz. γαμ (vgl. ἔ-γημ-α) , 1. sing. γαμέω; δοϰέω , wurz. δοϰ (vgl. * δόϰ-σω , δόξω , * ἔ-δοϰ-σα , ἔ-δοξα , δέ-δογ-μαι) . 3. j wird in die vorher gehende silbe als ι versezt (§. 40, 3, pg. 58), stammaußlaut ν , ρ; z. b. stamm φαινε für * φανϳε , 1. sing. φαίνω , d. i. * φαν-ϳω , wurzel φαν (vergl. πέ-φην-α); τείνω , wurz. τεν (vgl. τεν-ῶ); πείρω , wurzel περ (vgl. πέ-παρ- μαι , ἔ-παρ-ον) u. a. Anm . βαίνω , d. i. * βα-νϳω , grundf. ga-njâ-mi, hat die beiden suffixe n und ja, also zugleich die IV. und V. form; wurzel ist βα , urspr. ga, vgl. βά-σϰε , ἔ-βη-ν . Das selbe gilt von ϰλίνω , äol. ϰλίννω auß * ϰλινϳω; ϰρίνω , äolish ϰρίννω auß * ϰρινϳω; πλύνω auß * πλυνϳω; ιι und υι sind hier zu ῑ , ῡ zusammen gezogen. Das ν verwuchs in diesen worten mehr oder minder fest mit der wurzel wie ϰλιν-ῶ , ϰλιν-τήρ , ἐ-ϰλίν-θην neben ἐ-ϰλί-θην , ϰέ-ϰλιϰα; ϰριν-ῶ , ϰριν-θείς neben ϰέ-ϰρι-ϰα , ἐ-ϰρί- θην , ϰρι-τής; ἐ-πλύν-θην , πλυν-τήριος neben πέ-πλυ-ϰα , ἐ-πλύ-θην beweisen. 4. es verbindet sich j mit dem wurzelaußlaute zu ζ , σσ (§. 148, 1, e) bei den außlauten δ , γ; τ , θ , ϰ , γ, χ , oder assimiliert sich dem selben bei außlaut λ (§. 148, 1, b); z. b. ὄζω für * ὀδϳω , wurz. ὀδ (ὄδ-ωδ-α); ἕζομαι für sed-jo-mai, wurz. ἑδ; ϰράζω für * ϰραγϳω , wurz. ϰραγ (ϰέ-ϰρᾱγ-α); φυλάσσω für * φυλάϰϳω , verbalstamm φυλαϰ (vgl. φυλάξω , s. u. anm. 3); τάσσω für * τάγ-ϳω , wurz. ταγ (vergl. ταγ-ός); πτύσσω für * πτύχϳω (vgl. πτυχ-ή); λίσσομαι für * λιτϳομαι , wurz. λιτ (vgl. ἐ-λιτ-όμην); ϰορύσσω für * ϰορυθ-ϳω , verbalstamm ϰορυθ (vgl. ϰεϰορυθ-μένος , s. u. anm. 3); στέλλω für * στελ-ϳω , wurz. στελ (vgl. ἔ-σταλ-ϰα); ἅλλομαι für * ἁλ-ϳομαι , wurz. ἁλ (vergl. ἁλ- οῦμαι , ἁλ-έσθαι); πάλλω für * παλϳω , wurz. παλ (vgl. ἔ-πηλ-α , πάλ-το) u. s. f. Anm . Nur ὀφείλω für * ὀφελϳω hat umstellung des j . Praesensstamm; Griech. 5. es schwindet j zwischen vocalen. Hierher scheinen fälle §. 293. zu gehören wie φύ-ω für * φυ-ϳω , grundf. bhu-jâ-mi, vgl. äol. φυ-ίω Auf dise form machte mich ein schüler von mir, Herr Hirzel , aufmerksam. mit vocalisierung von j zu i nach 1), vgl. lat. -bo -bi-s u. s. f. auß * -bio , * -bu-io (s. u. beim zusammen gesezten fu- turum des lateinischen), ὀπύ-ω für und neben ὀπυ-ίω , dem- nach wol auch λύω für * λυ-ϳω u. s. w. Anm . Oft findet sich dise art der praesensstambildung bei ab geleiteten verbalstämmen, die praesensst. * φυλαϰ-ϳε u. * ϰορυθ-ϳε von φύλαϰ-(φύλαξ) und ϰόρυθ-(ϰόρυς) fürten wir bereits an; fernere beispile sind z. b. die auf -αινω , d. i. -αν-ϳω , z. b. * σημαν-ϳε , 1. sg. σημαίνω (aber ἐ-σήμαν-α one das praesens- j , vgl. σῆμα); auß -ζε und -σσε werden förmliche verbalbildungsele- mente u. s. f. Da die formen φυίω , ὀπυίω offenbar älter sind als φύω , ὀπύω , so ist es höchst warscheinlich, daß auch ab geleitete wie μεθύω , βουλεύω , βασιλεύω für * μεθυίω , * βουλευίω , * βασιλευίω stehen, grundform madhu-jâ-mi u. s. f. (also nicht madhuâmi, eine form, die schon des hiatus wegen nicht ursprüng- lich sein kann; hiernach ist §. 211, pag. 307 zu berichtigen). VI. z. b. stamm φά-σϰε , 1. sing. φά-σϰω , wurzel φα (vgl. φη-μί); βά-σϰε , wurzel βα (βέ-βα-μεν ), urspr. ga-ska, wurzel ga; θνή-σϰω , wurzel θνη auß θνα = θαν (ἔ-θαν-ο-ν) ge- steigert u. s. f. Bisweilen tritt das suffix -σϰε an die reduplicierte wurzel (vgl. III), z. b. γι-γνώ-σϰω , wurzel γνω (ἔ-γνω-ν) , d. i. gnâ , auß gna, gan; πιπί-σϰω , wurzel πι (vergl. futur. πί-σω, aor. ἔ-πι-σα) . Besonders zu bemerken ist πάσχω für * παθ-σϰω (§. 148, 1, a; 143, 3, pg. 175), wurz. παθ (ἔ-παθ-ον); ἔρ-χο-μαι für * ἐρ-σχο-μαι , * ἐρ-σϰο-μαι , altind. r-kḱhá-ti, ár-ḱha-ti, wurzel ἐρ = ὀρ (ὄρ-νυμι) , urspr. ar (ire, oriri); λάσϰω für * λαϰ-σϰω , wol um die verbindung ϰσϰ zu meiden, wurzel λαϰ (ἔ-λαϰ-ον); eben so διδάσϰω für * διδαϰ-σϰω (διδαχ-ή) , vergl. latein. disco auß * dic-sco . Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 38 Praesensstamm; Griech., Latein. §. 293. In der regel steht nach consonantischem wurzelaußlaute der hilfsvocal ι vor suffix -σϰε , z. b. ἁλ-ί-σϰο-μαι , εὑρ-ί-σϰω . Anm . Dise form findet sich auch bei ab geleiteten verbalstämmen, z. b. μεθύ-σϰω u. s. f. Das griechische kent noch: VII. der praesensstamm wird mittels des suff. -τε , -το , grundf. ta, gebildet, dessen außlaut auf die gewönliche weise behandelt wird. Diß praesensstamsuffix τε findet sich fast nur nach labialen, z. b. τύπ-το-μεν , τύπ- τε-τε , wrz. τυπ (ἔ-τυπ-ον); ϰρύπ-το-μεν, wrz. ϰρυβ ( ἔ-ϰρυβ-ον); ῥάπ-το-μεν , wurz. ῥαφ (ἐῤ-ῥάφ-ην) u. s. w. Doch finden sich auch zwei fälle mit gutturalem wurzelaußlaute, nämlich τίϰ- το-μεν , wurz. τιϰ auß τεϰ geschwächt (ἔ-τεϰ-ον , τέ-τοϰ-α); πέϰ-το-μεν (selten; episch πείϰω , anßnamsweise nach V, at- tisch πέϰω I, b.), wurzel πεϰ und ἀρύ-τω , ἀνύ-τω , attische nebenformen von ἀρύ-ω, ἀνύ-ω . Anm . 1. Praesensbildendes -θε ist wol als rest einer zusammen- setzung mit wurzel θε , urspr. dha (ponere, facere), zu faßen; wie im slaw i-dą (eo). Diß -θε findet sich z. b. in πρή-θω , wurz. πρα (πίμ-πρη-μι); πλή-θω , wurz. πλα (πίμ-πλη-μι); ἔσ-θω , Hom. für * ἐδ-θω (§. 148, 2; das praesens nach I, b, ἔδο-μαι , gilt als futur dazu); von disem ἐσ-θε wird nun weiter mit suff. ιε , grundform ja nach V., ein stamm ἐσ-θιε , 1. plur. ἐσ-θίο-μεν , gebildet, wurz. ἐδ (ἐδ-ήδ-οϰα) , urspr. ad; grund- form von ἐσ-θε für ἐδ-θε ist also ad-dha, von ἐσ-θίο-μεν also ad-dhjâ-masi auß * ad-dha-jâ-masi . Anm . 2. Nichtpraesensformen haben nicht selten die form ab ge- leiteter verba auf urspr. aja, z. b. πέρδο-μεν , wurzel περδ , ursprüngl. pard, vergl. πέπορδ-α , aber παρδή-σομαι; πέτο- μαι , wurzel πετ , urspr. pat, aber πετή-σομαι , πτή-σομαι; βούλο-μαι , βουλή-σομαι u. a. Bisweilen behalten solche formen den praesenszusatz bei, z. b. ὄζω , d. i. * ὀδ-ϳω , wurzel ὀδ , davon ὀζή-σω , ὤζη-σα . Dise formen sind sämtlich junge neubildungen. Italisch. Lateinisch . I, a. praesensstamm und wurz. es, sing. 3. es-t, 2. es für * es-s(i), 1. sum für * es-u-m auß * es-m(i) (§. 57), pl. 2. es-tis, 3. (e)s-unt, 1. sumus für * esumus auß * es-mus; stamm und wurzel ed, 3. sing. es-t u. s. f. auß Praesensstamm; Latein. * ed-t(i) (§. 157, 2. pag. 213; aber edo, edimus nach I, b); §. 293. vol-t, stamm und wurzel vol, vel, urspr. var, vol-u-mus, grund- form var-masi; fer-t (gehörte urspr. zu I, b), wurz. fer; da-t, sta-t, wurzel da, sta, gehören jezt hierher, ursprüngl. aber zu III. I, b. z. b. praesensstamm veh-i, urspr. vagh-a, wurz. veh, urspr. vagh, sing. 1. veho, d. i. * vehô-mi, urspr. vaghâ-mi, 2. vehi-s, urspr. vagha-si, 3. vehi-t, urspr. vagha-ti; ab wei- chend von den andern sprachen findet in folge der analogie der meisten andern personen in der 1. plur. keine steigerung des außlautes urspr. -a des praesensstammes statt, es wird ge- bildet vehi-mus, als wäre die grundform * vagha-masi, nicht vaghâ-masi, welche leztere wol im latein. * veho-mus lauten würde; plur. 2. vehi-tis, ursprüngl. vagha-tasi, 3. vehu-nt, alt veho-nti, urspr. vagha-nti . Diser bildung gehören u. a. an: legi-t, wurz. leg; edi-t (urspr. nach I, a), wurz. ed; vomi-t für * vemi-t (§. 47, 2), wurzel vom, * vem; agi-t, wurzel ag; cadi-t, wurzel cad; trahi-t, wurzel trah; coqui-t, wurzel coqu, coc u. s. f. Anm . Alle ab geleiteten auf î, ê , â haben den bloßen verbal- stamm im praesens. II, a. Hierher gehört nur stamm ei, wurzel i, sing. 3. ei-t, 2. ei-s (1. sing. aber eo, d. i. ajâ-mi, nach II, b. nicht * ei-m), plur. mit bleibender steigerung 1. ei-mus, 2. ei-tis, 3. e-unt, wol für * ei-unt, grundform aj-anti . Die reine wurzel ĭ erscheint z. b. in ĭ-tum . II, b. z. b. stamm douci, grundf. dauk-a, 3. sing. douci-t, grundf. dauka-ti, wurz. duc (dŭc-em); deici-t, wurzel dic (in- dĭc-are, causi-dĭc-us); feidi-t, wurzel fid (per-fĭd-us); fluit für fluvit, flovi-t (flovont ist erhalten) auß * flevi-t, wurz. flu; eben so plui-t auß * pluvit, * plevi-t, grundform plava-ti, wurz. plu u. a. III. komt nur vereinzelt und mit stammaußlaut a vor; gigni-t für * gigeni-t, grundform ga-gana-ti (vgl. γίγ(ε)νο-μαι), wurzel gen; sīdi-t, d. i. * sisdit (§. 157, 1, a. pag. 210) auß * sisedi-t, grundf. sisada-ti (vgl. ἵζω und altind. sîda-ti) . 38* Praesensstamm; Latein. §. 293. Wurzeln auf vocale behandeln dise wie praesensstammauß. laute, so si-sti-t, grundf. si-sta-ti, wurzel sta (stă-tum); se-ri-t , d. i. * si-si-t , grundform si-sa-ti (i vor r in e, §. 52, pg. 75), wurzel sa (să-tum); bi-bi-t auß * pi-pi-t, wurzel bi, ursprüngl. pi, pa . IV. Nur zwei formen kommen vor; 1. die neuere form von IV, b, in welcher das a des suffixes -na als gewönlicher praesensstammaußlaut behandelt wird; dise bildung findet sich meist nach vocalen und r, nie nach momentanen wurzelauß- lauten, z. b. li-ni-t, wurzel li (le-vi, lĭ-tum); si-ni-t, wurzel si (si-vi, sĭ-tum); cer-ni-t, wurzel cer, cre (cre-tum, cre-vi); ster-nit (vgl. στόρ-νυμι , altind. str-ńố-mi), wurzel ster, stra (stra-tum); sper-nit, wurz. sper, spre (spre-tum); pô-ni-t , d. i. * pos-ni-t (§. 157, 1, pg. 209), wurz. pos (pŏs-ui); con-tem-ni-t, wurzel tem (con-tem-p-tum, tem-p-si) . 2. findet sich im lateinischen mit vorliebe bei consonan- tischem wurzelschluße die praesensstamform IV, c., z. b. ta-n-gi-t, wurzel tag (te-tig-i, tac-tum); pa-n-gi-t, wurzel pag (pepigi, pac-tum); fra-n-gi-t, wurzel frag (fregi, frac-tum); fingi-t, wurz. fig (fic-tus); linqui-t, wurz. liqu, lic (re-lic-tus); scindit, wurzel scid (sci-cid-i, scissus auß * scid-tus); fundit, wurzel fud (fudi); tundit, wurz. tud (tu-tud-i); rumpit, wurz. rup u. s. f. Anm . Der nasal wächst oft in die wurzel fest ein, z. b. jungo, wurz. jug, aber junctus, junxi für * juctus, * juxi, erhalten ist die reine wurzel one das praesensstammelement in jug-um . V. Das j des suffixes urspr. ja, das latein. ji lauten solte, fält vor i hinweg, z. b. 1. sing. cap-io, 1. plur. capĭ-mus, nicht * capji-mus, wurzel cap (cep-i, cap-tus); jacio, wurz. jac (jac- tus); desgleichen fugio, fodio, lacio, quatio, pario, mêjo auß * migjo (§. 52, pag. 75), wurz. mig; âjo auß * agjo, wurz. ag (§. 157, 1, pag. 208); morior stamm mar-ja, wie altindisch mr-ijá-te für * mar-já-tê, wurzel mar; gradior u. s. f. In ero von wurzel es für * esio, plur. erunt für * esiunt (vgl. ἔσομαι für * λἐσ-ϳο μαι) , ist auch vor o u. u (o) das j hin- weg gefallen. Dise praesensform hat, wie in anderen indog. Praesensstamm; Latein. sprachen die praesensform viler verba, futurbeziehung; eben §. 293. so das praesens -bo auß * bio (vgl. d. dat. plur. -bus für * bius) und diß aus * bu-io (= äol. φυ-ίω) von wurz. bu, fu, urspr. bhu (fieri esse). Villeicht gehören hierher auch pello für * pel-jo (pe-pul-i); tollo (tetuli) und auch die, welche in den nichtpraesensfor- men die doppelconsonanten bewaren, wie fallo (fefelli), curro (cucurri) . Vergleicht man jedoch alius, griech. ἄλλος und die häufige lautverbindung rio, riu, so wird die anname einer assimila- tion von lj, rj zu ll, rr bedenklich. Villeicht steht pello für * pel-no, oder solte das lateinische die verdoppelung selbst als eine im eigentümliche neue art der praesensverstärkung ge- braucht haben? Anm . Höchst warscheinlich gehören hierher, nicht zu I. (wor- nach §. 211, pag. 308 zu berichtigen), ab geleitete verba, wie statuo, metuo, tribuo, minuo, die also für * statuio, grundf. statujâmi stehen, wie griech. μεθύω für * μεθυίω , grundform madhujâmi . Der schwund des j ist lautgesezlich, wie in moneo, grundform mânajâmi, vgl. §. 154, 1. VI. Das suffix urspr. ska ist im latein. von häufiger an- wendung, z. b. gna-sco-r, wurz. gna (gna-tus); mit hilfsvocal i, ap-i-scor, wurz. ap (ap-tus); pac-i-scor, wurz. pac; re-viv-i-sco (re-vic-si, §. 152, 1), wurzel viv, * vigv u. s. f.; dagegen disco auß * dic-sco (vgl. didici); escit für * es-scit, wurzel es (dise praesensform hat futurbeziehung wie er-it, V.); das suffix ist fest gewachsen in posco auß * porc-sco (vergleiche prec-or, proc-ax) . nanc-i-scor, wurzel nac (nac-tus), hat zugleich nasalinfix (IV, c.); con-qui-ni-sco (con-quec-si), steht wol für * con-quic ni-sco, hat also nasalsuffix (IV, b) und -sco, wie fru-ni-scor (frunî-tus wird dazu an gefürt; diß ist nach art ab geleiteter verba gebildet). Oft werden von ab geleiteten verbalstämmen solche prae- sensstämme auf urspr. ska gebildet, z. b. in-vetera-sco, stamm veterâ (inveterâ-vi, inveterâ-tum); mature-sco, stamm maturê; ob-dormi-sco, stamm dormî u. s. f. Praesensstamm; Osk., Umbr. §. 293. Anm . Bisweilen hat im lateinischen nur das praesens fdie orm der ab geleiteten verba, z. b. neca-mus neben e-nec-tus (vgl. nex nec-is ) u. a.; sedê-mus neben sedi; vidê-mus neben vidi; venî- mus neben veni . Das um gekerte findet statt in petĭ-mus neben petî-vi, petî-tum; quaeri-mus neben quaesî-vi; cupio (V.), cupĭ- mus neben cupî-vi u. a. Im Oskischen laßen sich mit sicherheit an praesensfor- men nur belegen: I, a. s-um = latein. sum (s. o.), iͤs-t = latein. es-t; set = latein. sunt; sta -iͤt = latein. stet (optat.). I, b. besonders in ab geleiteten verben wie sakara-ter = latein. sacra-tur; deiva-id = latein. * dîvet, vom stamme deiva (jurare); faama-t (habitat). II, b. in deicans = latein. dîcant . III, ein praesensstamm did, von wurzel da, der aber zu einer neuen wurzel geworden sein mag, folgt wol auß dem futurum did-est . Vgl. das umbrische. IV, b. Hierher gehört vinc-ter (3. sing. pass.) = latein. (con)-vinci-tur, wurzel vic . In den umbrischen sprachdenkmälern finden sich fol- gende formen der praesensbildung: I, a. es-t , es-t = latein. es-t; s-ent = latein. s-unt . I, b. Der umbrische vertreter des ursprünglichen stamm- außlautes a wird meist verflüchtigt: sub-ah-tu, 3. sing. imperat. für * agi-tu = latein. sub-igi-to; sum-tu = latein. sumi-to; er- halten ist der vocal in aṛveitu , arsveitu = * a -vehi-tu, latein. ad-vehi-to . Ab geleitete verba: habe(t) = latein. habe-t, habi-tu = lat. habe-to; subocau = * sub-vocau = lat. * sub-vocao, sub-voco . II, a. e-tu, e-tu = latein. î-to (fals nicht etwa ebenfals hier ein später ein getretener vocal verflüchtigt ist, was nach stahu = * stau wol denkbar ist). III. sestu = latein. sisto, wurz. sta; teṛa , dirsa, dersa , 3. sing. conj. auß * dida-t; teṛ-tu, 3. sing. imperat. = latein. * didi-to, wurz. da (dare); der wurzelaußlaut ist als stammauß- laut behandelt. Praesensstamm; Altir. V. façia = latein. facia-t, wurz. fac; feitu fetu , feitu §. 293. fetu, durch außstoß des c auß * faci-tu * faitu = lat. faci-to zu der selben wurzel; heri-s, 2. sing. (vis), wie latein. capi-s; aitu aitu, 3. sing. imper. = lat. * aï-to auß * ag-ji-to, grundf, agh-ja-tât zu âjo = * agjo, das umbr. * aiu, grundf. agh-jâ-mi lauten würde. Altirisch (vgl. Lottner , die altirischen verbalclassen, Beitr. II, pag. 322 flg.). I, a.; wurzel und praesensstamm as, sing. 1. am, grundf. as-mi, 3. as, is, grundf. as-ti, plur. 1. ammi, d. i. * as-mis auß as-masi, 3. it für * sint auß as-anti . I, b. z. b. praesensstamm bera, urspr. bhara, wurz. ber, urspr. bhar (ferre): sg. 1. biur, d. i. * biru, * beru auß * bara-mi; 2. beir, bir, d. i. * berî auß * berisi, * bara-si; 3. berid , d. i. * beri-ti auß * bara-ti; pl. 1. bera-m auß * bara-mas(i), 2. berith auß * bara-tas(i), 3. berat, d. i. * bera-nt auß * bara-nti . Hierher gehören die ab geleiteten verba mit den bildungs- elementen â, (ê ?), î auß aja, welche in der vor ligenden sprache teilweise stark durch verflüchtigungen und lautgesetze verwischt sind, so daß sie sich bisher nicht reinlich scheiden ließen; vergl. z. b. co-malna-dar ‘implet’ mit ama-tur; cara-m mit latein. ama-mus; cara-(n)t mit latein. ama-nt; dise verba haben allerdings in 3. sing. und 2. plur. z. b. carid, das zu lat. ama-t, ama-tis wenig stimt, dennoch ergeben sie sich als ab geleitet und können eben nur den latein. â -verben entspre- chen. Der mangelnde umlaut scheidet sie von den i -verben, wie z. b. 1. guidi-u, 2. guidi, 3. guidi-d, 1. plur. guidem u. s. f.; vgl. audio, audis, audit, audimus u. s. f. (Stokes in Beitr. II, 329, III, 47). III. Ein rest in sesaim (statuo), d. i. * sessaim für sistaim, wurzel sta; die reduplication ist bei diser wurzel jedoch fest geworden, wie z. b. das substantivum sossad (positio) beweist; sesaim könte man = si-stâ-mi faßen, indessen scheint das im wol nicht das uralte -mi der stamverba zu sein, sondern die den ab geleiteten verben eigene endung der 1. sing. praesentis. Eben so in den folgenden beispilen. Praesensstamm; Altbulg. §. 293. IV., b. zeigt einen rest in cluinim (neuirisch audio) stamm * clu-ni, wurzel clu . Auch hier ist der nasal mit der wurzel verwachsen, z. b. cluinethar (audivit). IV, c. léicim (sino), d. i. * lécim und diß für * lencim, 3. sg. léicci, 2. imper. léic; praesensstamm * lenci, wurzel lec oder lic, vgl. latein. stamm linqui, wurzel liqu, lic . Altbulg . Im slawischen und litauischen folgen die verba ser häufig in den nichtpraesensformen der analogie der ab ge- leiteten verba (vgl. griechisch, lateinisch), weshalb wir hier stäts auf den zweiten stamm, den wir durch den infinitiv be- zeichnen, rüksicht nemen müßen. I, a. Wurzel jes, praesensstamm und wurzel urspr. as; stamm und wurz. jad, urspr. ad (edere); sing. 1. jes-mĭ, jamĭ, d. i. * jammĭ auß * jad-mĭ (§. 182, A, 1); 2. jesi, d. i. jes-si, jasi, d. i. * jas-si auß * jad-sĭ; 3. jes-tĭ, jas-tĭ, d. i. jad-tĭ (§. 182, B); dual. 1. jes-vè, javě auß * jad-vě; 2. 3. jes-ta, jas-ta für * jad-ta; plur. 1. jes-mŭ, jamŭ für * jad-mŭ; 2. jes-te, jas-te für * jad-te; 3. s-ątĭ mit verlorenem anlaute, wie altind. sánti, latein. sunt, got sind, jad-ętĭ; optativ (imper.) jaždĭ, d. i. jad-jŭ, grundf. ad-jâ-s; plur. jad-ite, grundf. ad-jâ-tas . Anm . Vom stamme jes, urspr. as, wird nur noch gebildet das partic. praes. sy, d. i. s-ant-s; für die übrigen formen gilt die wurzel by, urspr. bhu (fieri, esse). I, b. ist häufig, z. b. praesensstamm veze, wurzel vez (vehere), urspr. vagha, wurzel vagh; sing. 1. vezą, urspr. vaghâ-mi, 2. veze-ši, urspr. vagha-si, 3. veze-tĭ, urspr. vagha-ti, dual. 1. veze-vě, 2. 3. veze-ta; plur. 1. veze-mŭ, mit dem selben stammaußlaute, wie die anderen personen; 2. veze-te, 3. vezątĭ, urspr. vagha-nti (infinit. ves-ti für * vez-ti vehere; aor. vezŭ, grundf. vagha-m u. s. f.). So nese-mŭ, wurz. nes (nes-ti ferre); plete-mŭ, wurzel plet (ples-ti plectere); krade-mŭ, wurz. krad (kras-ti furari); grebe-mŭ, wurzel greb (gre-ti oder grep-s-ti sepelire; remigare); 1. sing. peką, 2. peče-ši (§. 182, A, 3, b), grundf. pakâ-mi, paka-si; optat. (imperat.) peci , plur. pecěte (§. 88, 8), grundf. pakai-s, pl. pakai-tas; 1. mogą, 3. može-tĭ, imper. mozi, d. i. magai-s, wurzel mog (infinit. mošti posse, Praesensstamm; Altbulg. valere); 1. vrĭchą , 3. vrĭše-tĭ , imper. vrĭsi, wurz. vrĭch (infinit. §. 293. vrěšti triturare); 1. imą, 3. ime-tĭ, wurz. im, d. i. jŭm, urspr. jam (infinit. ję-ti, d. i. jĭm-ti, prehendere); 1. klĭną, wurzel klĭn (infin. klę-ti exsecrari); dŭmą, wurz. dŭm, urspr. dham (infinit. dą-ti, flare) u. a. Einige diser wurzeln haben also durchauß schwächung (§. 77, flg.) des wurzelvocales, andere haben sie nur im prae- sensstamme, wie das an gefürte praes. vrĭchą , zweiter stamm mit steigerung vrěch; so die imperative pĭci, rĭci, d. i. pakai-s, rakai-s neben 1. sing. peką, grundform pakâ-mi; reką, grundf. rakâ-mi (dico) u. a. Anm . 1. Bei mereren wurzeln auf r sezt der nichtpraesensstamm scheinbar ein ě an, nach art der ab geleiteten auf ě, so z. b. wurz. mŭr , urspr. mar (mori), 1. sing. praes. mrą oder mĭrą, mŭrą, grundf. marâ-mi, 3. mŭre-ti, grundf. mara-ti u. s. f.; infin. mrŭ-ti, d. i. mra-ti von der wurzelform mra = mar (§. 206, pg. 288) und mrě-ti, d. i. mrâ-ti (§. 83, pg. 101), aorist. compos. mr-ochŭ, d. i. mar-âsam und mrěchŭ, d. i. mrâ-sam u. s. f. Die formen mit ě sind jünger, die one das selbe sind nur der älteren sprache eigen. Anm . 2. Auch a sezt der zweite stamm an, wodurch sein wur- zelvocal oft geschwächt, vor r, l völlig verdrängt wird, z. b. 1. sing. berą, 2. bere-ši, 3. bere-tĭ u. s. f., urspr. bharâ-mi, bhara-si, bhara-ti u. s. f., infin. bra-ti für * bŭr-ati, * ber-a-ti (capere), wurz. ber; 1. sing. ženą für * geną, infin. gna-ti (per- sequi); 1. sing. židą, inf. žida-ti und žĭda-ti (exspectare). Anm . 3. Von den ab geleiteten verbalstämmen gehören hierher die auf i, ursprünglich aja, z. b. stamm budi (expergefacere), sadi (ponere, plantare), grundf. baudhaja, sâdaja (infinit. budi-ti, saditi); praes. 1. sing. buždą, d. i. budi-ą, 3. sing. budi-tĭ, grundf. baudhaja-ti, 3. plur. budęti für * budi-ntĭ u. s. f. Der zweite stamm diser stämme hat bisweilen ě, z. b. praes. sěždą, d. i. sědi-ą, 3. sing. sědi-tĭ, infinit. sědě-ti (sede-re). II, a. Nur ein beispil ist erhalten, bei welchem aber die stei- gerung fest ward und auch im nichtpraesensstamme (der hier ě an sezt) bleibt, nämlich wurzel vid (scire); sing. 1. věmĭ, d. i. věd-mĭ (§. 182, pag. 249), grundform vaid-mi, 2. věsi, d. i. Praesensstamm; Altbulg. §. 293. * věd-si, 3. věs-ti, d. i. * věd-ti (den dualis, als auß den formen des plurals sich stäts mit leichtigkeit ergebend, laßen wir hier weg); plur. 1. vě-mŭ, d. i. * věd-mŭ; 2. věs-te, 3. věd-ętĭ (zwei- ter stamm věd-ě, also z. b. aorist compos. vědě-chŭ, d. i. vaidai- sam u. s. f.). II, b. Auch hier bleibt die steigerung in der regel im zweiten stamme. Am deutlichsten tritt dise form auf bei wur- zeln auf vocale, z. b. praesensstamm plove, wurzel plu, was slawisch plŭ gäbe, gesteigert plau, d. i. slaw. plu (navigare); sing. 1. plovą, grundf. plavâ-mi, 3. plove-tĭ, grundf. plava-ti u. s. f. (infinit. plu-ti, d. i. plau-ti); praesensstamm poje, wurz. pi (canere), 1. sing. poją, 3. pojetĭ, d. i. pajâ-mi, paja-ti u. s. f. (inf. pě-ti, d. i. pai-ti) . Anm . Der zweite stamm sezt bei gewissen wurzeln a an und dann fält die praesenssteigerung hinweg; so wurzel zu (= altind. hu, urspr. also ghu), 1. sing. zovą, 3. zove-tĭ, d. i. ghavâ-mi, ghava-ti u. s. f.; infin. zŭv-ati, zv-ati (vocare). III. Wenige reste. Die wurz. da (dare) verliert im prae- sens durchauß den wurzelvocal (vgl. den plural im altindischen) und bildet von einem praesensstamme da-d sing. 1. damĭ, d. i. * dammĭ auß * dad-mĭ; 2. dasi, 3. das-tĭ u. s. f. (wie oben I, a. jamĭ, zu wurz. jad; infinit. da-ti) . Die wurzel de (facere), urspr. dha, redupliciert zwar noch im praesens, sezt aber, bei verlust des wurzelaußlautes, zu- gleich das characteristische element von V. an. Praesensstamm ist hier also * dedje, d. i. dežde (§. 182, A, 4); sg. 1. deždą, d. i. * dedją, grundf. dadh-jâ-mi; 3. dežde-tĭ, grundf. dadh-ja-ti (infin. dě-ti, d. i. dhâ-ti) . IV. IV, a. felt; IV, b. ist jedoch erhalten und zur häu- figen bildung intransitiver verba verwant. Im praesens wird na an gesezt, dessen a wie der gewönliche praesensaußlaut be- handelt wird (also ganz entsprechend einem latein. cerno u. s. f). Diß na fiel ursprünglich im zweiten stamme hinweg (so stäts in den alten formen des aoristus simplex); gewönlich aber bleibt es in vilen formen, namentlich in der jüngeren sprache, und es wird dann der nasal verdoppelt, d. h. * nan, d. i. slaw. ną, Praesensstamm; Altbulg. tritt an die wurzel an; im partic. praet. pass. zeigt sich auch §. 293. das alte nu von V, a. als nov (dise form beweist, daß ur- sprünglichst dise praesensstämme die form V, a. hatten, denn nur aus diser kann sie her rüren). Mit vocalischen wurzeln verwächst das n völlig, mit außname der wurzel sta . Prae- sensstämme sta-ne, dvig-ne, zu wurzel sta (stare), dvig (mo- vere); 1. sing. sta-ną, dvig-ną, d. i. sta-nâ-mi, dvig-nâ-mi, 3. sing. sta-ne-tĭ, dvig-ne-tĭ, d. i. sta-na-ti, dvig-nati u. s. f. Anm . Der infin. lautet dvig-ną-ti, nicht mer * dvišti, d. i. * dvig-ti; nur zu praes. nĭz-ną (oder nĭzą ) findet sich infin. nĭs-ti (defi- gere); zu staną ist der inf. sta-ti; aor. simpl. dvigŭ, particip. praeter. pass. dvig-nov-enŭ, ser selten dvig-ne-nŭ und erst in jüngeren sprachen dvig-ną-tŭ . IV, c. Nur im praesensstamm lęže, d. i. lęge, wurzel leg (decumbere, infin. lešti, d. i. leg-ti), 1. sing. lęgą, grundf. lengâ-mi, und, zugleich mit ja am außlaute (V), im praesensst. ręšte, d. i. rentje, 1. sing. ręštą, 3. sing. ręštetĭ (infin. mit stei- gerung ob-rěs-ti, für -rět-ti invenire; eben so das identische sŭ-ręštą, infin. sŭ-rěs-ti obviam fieri), slawische grundf. der 3. praes. ist also ri-n-t-ja-ti . V. Ser häufig im slawischen; der zweite stamm hat ver- schidene formen. 1. Der selbe verbalstamm in allen formen, vocalische wur- zeln; z. b. praesensstamm zna-je, wurzel zna (nosse) = gna auß gan; 1. sing. zna-ją, d. i. gna-jâ-mi, 3. zna-je-tĭ, d. i. gna-ja-ti u. s. f. 3. plural. zna-ją-tĭ, d. i. gna-ja-nti (infinit. zna-ti); so wurz. bi (percutere), 3. praes. bi-je-tĭ, auch bĭ-je-tĭ (infin. bi-ti); wurz. my (lavare), 3. praes. my-je-tĭ, infin. myti . 2. Der zweite stamm sezt ě an, z. b. praesensst. mel-je, wurzel mel (molere), sing. 1. mel-ją, d. i. mal-jâ-mi, 3. mel- je-tĭ, d. i. mal-ja-ti, infin. mlě-ti; so noch 3. sing. do-vl-je-tĭ, infin. do-vl-ě-ti (sufficere). 3. Der zweite stamm sezt a an; wurzeln auf r und l ver- lieren auch hier (vgl. I, b. anm.) zugleich iren wurzelvocal, z. b. praesensstamm stelje, 1. sing. stel-ją, 3. stel-je-tĭ, d. i. stal-jâ-mi, stal-ja-ti, infin. stla-ti (sternere); 3. sg. bor-je-tĭ, infin. Praesensstamm; Altbulg., Lit. §. 293. br-a-ti (pugnare); 3. sing. pišetĭ, d. i. * pis-je ti, infin. pĭs-a-ti (scribere); 3. sing. kažetĭ, d. i. * kaz-je-tĭ, infin. kaz-a-ti (mon- strare); 3. sing. sypljetĭ, d. i. * syp-je-tĭ (§. 187, A, 7, a. pg. 251), infin. syp-a-ti (spargere); 3. sing. plačetĭ, d. i. plak-je-tĭ, infin. plak-a-ti (flere); so bilden noch wurzel lŭg (mentiri), praesensstamm * lŭgje, lŭže; wurzel dych (spirare), praesensst. * dychje, dyše; wurz. isk (quaerere), 3. sing. praes. ištetĭ, d. i. * jěsk-je-tĭ (§. 182, A, 4, pg. 249); wurzel glod (rodere), 3. sg. gloždetĭ; wurzel zvizd (sibilare), 3. sing. zviždetĭ u. s. f. Anm . Dise praesensbildung haben die meisten ab geleiteten ver- balstämme, so die auf ě, z. b. stamm bogatě (infin. bogatě-ti divitem esse) von bogatŭ (dives), praes. 1. sing. bogatě-ją, 3. bogatě-je-tĭ u. s. f.; die auf a, z. b. stamm děla (infin. děla-ti facere) von dělo (opus), 1. sing. praes. děla-ją, 3. děla-je-tĭ; die auf ov, dem vor j u entspricht (§. 82), im zweiten stamme setzen dise noch a an; z. b. stamm vĭdovov (infin. vĭdovov-a-ti viduam esse), von vĭdova (vidua), 1. sing. praes. vĭdovu-ją, 3. vĭdovu-je-tĭ; stamm kraljev (infin. kraljeva-ti regem esse) mit e für o nach j (§. 87, 1) von kralĭ, d. i. kraljŭ (§. 87, 2; rex), 1. sing. praes. kralju-ją, 3. kralju-je-tĭ. VI. und VII. felt. Anm . Mittels da (vgl. d. griechische θε) , urspr. dha (wurz. dha facere), werden einige praesentia gebildet, s. b. 1. sing. i-dą, 3. i-de-tĭ, grundf. i-dhâ-mi, i-dha-ti, wurzel i (infin. i-ti, ire; das d verwächst teilweise mit der wurzel, z. b. aorist simpl. idŭ u. a.). Auf dise art bildet die wurzel by ir praesens (mit futur- beziehung, wie oft), aber zugleich mit nasalierung des wurzel- außlautes; also 1. sing. bądą, 3. bądetĭ n. s. f., grundf. 1. bhu-n- dâ-mi; 3. bhu-n-da-ti u. s. f. (infin. by-ti esse). Villeicht ist * bhundâmi auß einem * bhu-nâ-mi entstanden, oder ward etwa ein bhu-dh, von * bhu-dhâ-mi, später als wurzel behandelt und nasaliert (IV, c.)? Ferner wurzel ja, 3. sing. praes. ja-de-tĭ (1. sing. po-ja-dą equito); aorist ebenfals jadŭ, infin. ja-cha-ti, mit einem anderen zusatze. Litauisch . In der jetzigen umgangssprache sind sämt- liche praesensstamformen auf den wurzelaußlaut geschwunden, Praesensstamm; Lit. die ältere sprache und die schriftsprache hat deren jedoch noch §. 293. verhältnismäßig vile auf zu weisen. Die bildung des praesens- stammes sowol als die des zweiten stammes und teilweise des stammes des dem litauischen eigentümlichen praeteritum ist vilfach, wodurch eine reiche fülle von verbalen stambildungen entsteht. I, a. 1. Der selbe stamm in allen formen; stamm und wur- zel es, praes. sing. 1. es-mì (jezt esù, d. i. as-âmi nach I, b), 2. esì für es-si, 3. és-ti, dual. 1. és-va, 2. és-ta, plur. 1. és-me, 2. és-te (die übrigen formen von der wurzel bu); stamm und wurzel ėd (vorare) auß ed (ad) gedent, praesensst. sing. 1. ė́d-mi (jezt ė́du I, b. od. ė́dżu V), 3. ė́st für * ėd-t (§. 191, B); dual. 1. ė́d-va, 2. ė́s-ta; plur. 1. ė́d-me, 2. ė́s-te (infin. ė́s-ti); stamm u. wrz. sėd, 1. sg. sė́d-mi ( sė́du, I, b. auch sė́s-tu VII), infin. sė́s-ti (considere). Dise art des praesensstammes komt, wenn auch meist nur in einzelnen personen, nicht gerade sel- ten vor. I, a. 2. Der zweite stamm sezt ė an, z. b. praesensstamm gélb , 2. stamm gélbė (auxilium ferre); sing. 1. gélb-mi (jezt gélbu, I, b); 2. gélb-si, infin. gélbė-ti; sė́d-mi (sė́dżu V), infin. sėdė́-ti (sedere). Auch dise bildung ist nicht selten. I, b. 1. z. b. praesensstamm veża, wurzel veż (infin. veż-ti vehere), sing. 1. veżù, urspr. vaghâ-mi; 2. veżì für * veżë auß * veżai, * veża-si, urspr. vagha-si; 3. véża, urspr. vagha-ti; plur. 1. véża-me, urspr. vaghâ-masi (dual. véża-va), véża-te, urspr. vagha-tasi ( dual. véża-ta) . Der praesensstammaußlaut a ist also überall, außer in 1. 2. sing., als a erhalten, die de- nung des selben vor den 1. personen ist geschwunden. So stamm dega, wurzel deg, 1. sing. degù (infin. dèg-ti ardere); stamm pūva, wurz. pu, 1. sing. pūvù (infin. pû-ti putrescere); stamm ryja, wurzel ri (infin. rý-ti deglutire), mit denung des wur- zelvocals. I, b, 2. Die zweiten stämme mit ė kommen hier natür- lich eben so vor, wie in I, a., s. d. Anm . Von ab geleiteten verbalstämmen gehören hierher die auf a (§. 209, pg. 302), z. b. táika (aptare), zu wurzel tik (infin. Praesensstamm; Lit. §. 293. tìk-ti aptum esse), 1. sing. táika-u, d. i. taikajâ-mi, 2. sing. táika-i, d. i. taikaja-si, 3. sing. táiko, d. i. * táikaa auß taikaja-ti, 1. plur. táikome , d. i. taika-ame u. s. f., infin. táiky-ti mit wandlung des a in i; eben so 1. sing. żinaú (scio), aber infin. żinó-ti mit beibehaltung des a als ô; ferner die ser häufigen stämme auf -ina (§. 213), z. b. praesensstamm táikina, 1. sing. táikinu zu wurzel tik, infin. táikin-ti, táiki̧-ti (coap- tare) und die auf -ena, z. b. 1. sing. gyvenù (von gýva-s vi- vus), infin. gyvén-ti (vivum esse, habitare; gaivin-ù ist dagegen vivum facio). II, a. ist selten; hierher gehört praesensstamm lëk, urspr. raik, 1. sing. lëk-mì (jezt lëk-ù II, b), wurzel lik, urspr. rik (infin. lik-ti relinquere). II, b. ist ebenfals selten, z. b. praesensstamm lëka (s. d. vor.), 1. sing. lëkù, wurzel lìk; 1. sing. pů́l-u, infin. pùl-ti (cadere). Die steigerung bleibt nunmer fast überall durchs ganze verbum, z. b. in stamm ei, wurzel i (ire), sing. 1. 1. ei-mì, urspr. ai-mi, 2. ei-sì, 3. eí-ti; plur. 1. eí-me (infin. eí-ti, praet. ėj-aú) . Häufiger hat das praesens denung anstatt der steigerung, z. b. 1. sing. kyl-ù, infin. kìl-ti (tolli), wurzel ist kal vergl. kélti tollere, kál-nas mons); yr-ù, infin. ìr-ti (separare), grundf. der wurz. ar; praes. bāl-ù, praet. băl-aú, infin. ebenfals, wie das praesens, mit â, bál-ti (albescere) u. a. Auch hier sezt der zweite stamm bisweilen ô an, z. b. 1. sing. mëg-mì (jezt mëgù), 2. mëg-sì, 3. mëg-t, zweiter stamm mëgô, wurz. mig, infin. mëgó-ti (dormire); 1. sing. gë́d-mi, infin. gëdóti (canere), wurz. gid; 1. sáug-mi, 2. sáug-si (jezt saugóju, als ab geleiteter stamm), infin. saugó-ti (custodire), wurz. sug; raúd-mi (jezt raudóju), infin. raudó-ti (ejulare), wurzel rud . Anm . Häufig hat bei wurzelhaftem a das praesens den wurzelvo- cal e, die nichtpraesensformen aber i, z. b. 1. sing. renk-ù , infin. rìnk-ti (colligere; vgl. rank-à manus). III. Wie im slaw. nur erhalten bei wurz. urspr. da (dare), die im litauischen dav, dů lautet (§. 97), auch hier mit ver- lust des wurzelaußlautes, aber mit voller wurzelform der redu- Praesensstamm; Lit. plicationssilbe, praesensstamm důd, sing. 1. dů́mi für * důd-mi §. 293. (jezt dů́du; 2. felt, es wird nach art der stämme auf a dů́di gebildet); 3. dů́s-ti für * důd-ti (§. 191, B, jezt dů́da); plur. 1. dů́me für * důd-me (jezt dů́da-me); 2. dů́s-te für * důd-te, jezt dů́da-te (praeterit. dav-iaú, infin. dů́-ti); ferner bei wurz. urspr. dha (ponere), lit. de, ebenfals mit verlust des außlau- tes, praesensstamm ded; sing. 1. dė́mi für * ded-mi (jezt dedù), auch dèmi, d. i. demmi (2. felt, wird als vocalischer stamm behandelt: dedì, d. i. dada-si); 3. dést für * ded-ti (plur. 1. felt, vocalisch déda-me), 2. pl. dés-te für * ded-te (jezt déda-te; praeter. dė́-jau , infin. dė́-ti mit ė = â, §. 98). IV, a. felt. IV, b. komt in der weise behandelt vor, daß der außlaut von -na als gewöhnlicher außlaut des praesensstammes gilt; dise bildung ist selten und findet sich nur bei vocalischen wur- zeln, z. b. praesensstamm auna, wurzel u (stäts zu au gestei- gert), 1. sing. ap-si-au-nù, nu-si-au-nù (infin. -aú-ti calceamen- tum induere, calceamentum sibi detrahere); stamm gáuna , wrz. gu, 1. sing. gáu-nu (infin. gáu-ti adipisci, nancisci); 1. sing. ei-nù, wurzel i (infin. ei-ti ire); häufiger sind solche praesentia im niderlitauischen. IV, c. ist im litauischen außerordentlich häufig (es bildet verba inchoativa intransitiva), z. b. praesensstamm anka, wrz. ak (vgl. ak-ìs oculus), 1. sing. ankù, 1. plur. ànka-me, infin. àk-ti (oculos apertos adipisci); 1. sing. bundù, wurz. bud (infin. bùs-ti expergisci); 1. sing. dumbù, wurzel dub (infin. dùb-ti cavum fieri) u. s. f. Anm . Neßelmann fürt im wb. sogar eine solche praesensform auf den wurzelaußlaut an, nämlich tenk-mi, infin. tèk-ti (jezt praes. tenkù adipisci, satis habere). V. ist ser häufig, z. b. praes. 1. sing. léidżu für * léidju, 1. plur. léidża-me für * leid-ja-me (§. 191, A, 6; praet. léid-au, infin. léis-ti für * léid-ti sinere); meist bleibt das j auch im praeteritum, z. b. praes. 1. plur. ár-ia-me, 1. sg. ariù, 1. sg. praet. ariaú (infin. ár-ti arare). Nicht selten haben praeteri- tum oder alle nichtpraesensformen gedenten oder gesteigerten Praesensstamm; Lit. §. 293. stamvocal, z. b. praes. vagiù, praet. vógiau, infin. vóg-ti (fu- rari) u. a. Häufig hat der zweite stamm ė; dise ziehen meist, wie im lateinischen, im praesens das ja zu i zusammen, z. b. sė́dżu, d. i. * sė́dju, 2. sė́di, 3. sė́d für sė́di; 1. plur. sė́di-me u. s. f., infin. sėdė́-ti (sedere). Anm . Die meisten ab geleiteten verbalstämme bilden ir praesens mit ja; so die auf ė, z. b. stamm seilė (in séilė-s plur. tant. saliva); 1. praes. seilė́-ju, 1. plur. seilė́-ja-me (praet. seilė́-jau, infin. seilė́-ti salivare); die auf ô, z. b. 1. sing. láidô-ju, 1. pl. láidô-ja-me (praet. láidô-jau, infin. láido-ti (mortuum sepelire; von léid-mi, wurzel lid); die mit av vor vocalen, vor conso- nanten teils au teils ů (§. 212), z. b. stamm keliav, keliau (vom nominalstamme kelia in kélia-s via), 1. sing. praesent. keliáu-ju, 1. plur. keliáu-ja-me (praet. keliav-aú, infin. keliáu-ti migrare); stamm bàltav bàltů (von bálta-s albus), 1. sing. praes. bàltů-ju , 1. plur. bàltů-ja-me (praet. bàltav-au, infin. bàltů-ti albicare); die auf y, z. b. stamm bubny (von búbna-s tympanum), 1. sing. praes. búbny-ju, 1. plur. búbny-ja-me (praet. búbny-jau, infin. búbny-ti tympanum pulsare) u. s. f. VI. felt. VII. Praesensstämme auf urspr. -ta sind häufig (als in- choativa, intransitiva), z. b. praesensstamm virsta für * virt-ta (§. 191, B), mit schwächung des wurzelvocales a, wurz. vart, 1. sing. virs-tù (praet. virt-aú, infin. vìrs-ti everti, mutari; diß, wie vile diser bildung, sind nur in zusammensetzung mit praepositionen gebräuchlich, z. b. pa-vìrsti, isz-si-gą́sti u. a.); 1. sing. gąs-tù, grundform * gand-tâ-mi, wurzel gand, praet. gand-aú, infin. gą́s-ti (terreri); 1. sing. lúż-tu wurz. lu̇ż (praet. lúżau, inf. lúż-ti frangi). Diß -ta komt nach den wurzelaußlau- ten t, d, ż vor; dialectisch ist ei-tu (eo) von wurz. i . Nach den andern consonanten wird dem t ein s vor geschlagen (§. 192, 2), z. b. tém-stu, wurzel tem, urspr. tam (praet. tem-aú, infin. tém-ti obscurari, tenebrosum fieri); nach r tritt sz für s ein (§. 191, 6), z. b. mìr-sztu (praet. mir-iaú , infin. mìr-ti mori), wurzel mar . Praesensstamm; Got. Anm . da (vgl. d. slawische), urspr. dha , dient als praesens bil- §. 293. dend nur in vér-du (praet. vir-iaú, infin. vìr-ti coquere). Gotisch . I, a. Nur in folgenden formen des praesensstammes wurz. as , gotisch is: sing. 1. im für * is-mi, urspr. as-mi; 2. is für * is-si, urspr. as-si; 3. is-t für * is-ti, urspr. as-ti; 3. pl. s-ind für * s-indi auß * is-indi, urspr. as-anti . I, b. ist ser häufig; der wurzelvocal a wird jedoch fast stäts im praesens geschwächt; ungeschwächt ist a in fällen wie praesensstamm fara, 1. sg. fara, d. i. * farâ auß farâ-mi; graba, wrz. grab (fodere); slaha, wrz. slah (percutere); valda, wurz. vald (imperare). Schwächung des a zu i im praesens ist ser häufig, z. b. praesensstamm viga, wurz. vag (movere), 1. sing. viga, urspr. vaghâ-mi; brika, wurz. brak (fraugere); visa, wurz. vas (ha- bitare); giba, wurz. gab (dare); rinna, wurzel rann (fluere); hilpa, wurz. halp (auxilium ferre) u. s. w. Zu u ist a geschwächt nur in truda (perfect. trath, plur. trêdum), wurz. trad (calcare). Ferner gehören dem vor ligenden stande der sprache nach diejenigen hierher, welche gesteigerten, meist höchst gesteigerten wurzelvocal haben, dessen steigerung aber in allen formen bleibt (vgl. §. 291, pg. 565), wie stauta (tundere), haita (vocare), hvôpa (gloriari), auch slêpa (dormire), lêta (sinere). Der stammaußlaut a wird, auß genommen in der 2. dual., in ursprünglicher weise behandelt, z. b. Sing. 1. viga für * vigâ, urspr. vaghâ-mi, 2. vigi-s für * vigi-si, urspr. vagha-si, 3. vigi-th für * vigi-thi, urspr. vagha-ti, Plur. 1. viga-m für * vigâ-mas (?), urspr. vaghâ-masi, 2. vigi-th für * vigi-this (?), urspr. vagha-tasi, 3. viga-nd für * viga-ndi, urspr. vagha-nti; hier hat sich vor den 2 consonanten im gotischen das a als solches erhalten. Dual. 1. vigôs auß * vigâ-vas, Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 39 Praesensstamm; Got. §. 293. 2. viga-ts, als läge gedenter oder gesteigerter stamm- außlaut zu grunde. Anm . Die ab geleiteten verba auf -ja und ô haben ebenfals den verbalstamm unverändert im praesens, z. b. stamm nasja (ser- vare), darauß nasji und in den nichtpraesensformen nasi, z. b. perf. nasi-da, part. praet. pass. nasi-ths; 1. sing. nasja, grundf. nas-jâ-mi auß nasa-jâ-mi, 2. nasji-s (§. 113, 4), 3. nas-ji-th, 1. plur. nasja-m, 2. plur. nasji-th, 3. plur. nasja-nd; optat. sing. 1. nasjau, 2. nasja-i-s u. s. f. Für ji auß ja tritt nach langer wurzelsilbe ei ein (§. 113, 4), z. b. sôkei-s für * sôkji-s auß * sôkja-si, stamm sôkja (quaerere) u. s. f. Stämme auf ô, z. b. salbô (ungere), 1. sing. salbô, 2. salbô-s (perf. salbô-da, part. praet. pass. salbô-ths) u. s. f. Dagegen ist bei den stämmen, welche mittels ai ab geleitet sind, diß ai nur in die 2. 3. sing. u. 2. pl. indicativi des prae- sens gedrungen; es gibt auch stamverba (§. 209, 2, pg. 304), die urspr. wol nur im nichtpraesensstamme ai an fügten (wie im slawischen die auf ĕ) und die analogie diser scheint auch auf die wirklich ab geleiteten gewirkt zu haben, z. b. wurzel hab, praesensstamm haba, mit außname von 2. 3. sg. u. 2. pl. in- dicativi, wo habai praesensstamm ist, 2. stamm habai (z. b. perf. habai-da, part. praet. pass. habai-ths); demnach: stamm haba stamm habai sing. 1. haba 2. habai-s 3. habai-th dual. 1. habôs 2. haba-ts plur. 1. haba-m 2. habai-th 3. haba-nd. Opt. habau, haba-i-s u. s. f., imperat. wie indic., 2. sing. habai, 2. plur. habai-th. II, a. felt. II, b. ist regelmäßige bildung bei den stamverben mit dem wurzelvocale i, u, z. b. wurzel gut (fundere), praes. 1. sing. giuta, 2. giuti-s u. s. f. (part. praet. pass. gut-ans); wurz. grip, Praesensstamm; Got. praes. 1. sing. greipa, 2. greipi-s u. s. f. (part. praet. pass. §. 293. grip-ans) . III. felt. Reste sind 1. im althochdeutschen die praesen- tia sing. 1. gâ-m, 2. gâ-s, 3. gâ-t, plur. 1. gâ-mês u. s. f. zu wurzel ga (ire); 1. stâ-m, 2. stâ-s u. s. f., wurz. sta; 1. tuo-m u. s. f., wurz. ta (facere), sämtlich mit verlorener reduplica- tion und fest gewordener steigerung auß den grundformen 1. sing. ga-gâ-mi, sta-stâ-mi, dha-dhâ-mi; 2. mit dem praesens- stammaußlaute a und nasalierung der reduplicationssilbe ist der gotische praesensstamm 1. sing. gagga, 3. sing. gaggi-th, grundf. 1. ga-n-gâ-mi, 3. ga-n-ga-ti u. s. f. auß wurz. ga (ire) geworden. IV. a, felt. IV. b, findet sich nur in der abart, daß a von na als ge- wönlicher praesensstammaußlaut behandelt wird; als außschließ- lich dem praesens eigen erscheint diß na nur in stamm frihna (mit schwächung des wurzelvocals a zu i), wurzel frah (inter- rogare), 1. sing. fraíh-na, 2. fraíh-ni-s, 1. plur. fraíh-na-m u. s. f. (perf. frah, plur. frêhum) . Anm . Auß disen praesensstämmen hat sich eine classe ab gelei- teter verbalstämme im gotischen entwickelt (mit passiver function), die dises na in den nichtpraesensformen zu nô steigern, z. b. stamm veihna (sanctum fieri, von veih(a)-s sanctus), praesens sing. 1. veih-na, 2. veih-ni-s, 3. veih-ni-th, 1. plur. veih-na-m u. s. f.; der zweite stamm lautet nun veihnô (perf. veihnô-da) . IV. c, in resten; stamm sta-n-da zu wurzel stad (stare, auß sta weiter gebildet; perf. stôth); auch gagga, das wir bei III. besprachen, könte hierher gezogen werden, wenn man eine secundäre wurzel gag, durch reduplication entstanden, an nimt. Indes ist die oben gegebene erklärung vor zu ziehen, da na- salierte reduplication sich hier und da findet (vgl. d. altindische und griechische). Obgleich sie das praeteritum nach art der ab geleiteten verba mittels zusammensetzung bilden, so ge- hören doch gerade des nasals im praesensstamme wegen hier- her praes. brigga (affero), perf. brah-ta, wurz. brag mit schwä- chung des wurzelvocales im praesens; thagkja und das im völlig 39* Imperfectum; Indog. grundspr. §. 293. parallele thugkja, welche beide ir praesens auch noch mittels ja bilden (V), perf. thah-ta, thuh-ta (§. 202, 1), wurzel thak (cogitare), thuk (opinari). V. ist nicht beliebt, da das deutsche die praesensbildungen mittels der lautstufen des wurzelvocals (schwächung, grundvocal, steigerung) auf kosten der bildungen durch zusätze entwickelt hat, aber doch in einer nicht unbeträchtlichen zal von beispi- len vorhanden, z. b. wurzel frath, praesensstamm frathja (in- telligere), 1. sing. frath-ja, 2. frath-ji-s, 1. plur. frath-ja-m u. s. f. (perf. frôth); praes. hlahja, wurzel hlah (ridere) u. a. Nach auß lautendem wurzelvocale a geht ja in ia über, z. b. von wurzel sa (serere, perf. sai-sô) sa-ia, 3. saiïth, 1. plur. sa-ia-m u. s. f., grundf. 1. sing. sa-jâ-mi, 3. sa-ja-ti, 1. plur. sa-jâ-masi; so noch vaia, grundf. va-jâ-mi, wurzel va (flare); laia, wurzel la (deridere, cavillari). VI. felt. VII. ist nur in einer spur erhalten; die ahd. wurz. flaht, praes. 1. flihtu, 2. flihtis, 3. flihtit, 1. pl. flëhtamês u. s. f. (also nach I. mit schwächung von a zu i; perf. flaht) zeigt sich, verglichen mit plec-to, πλέϰ-ω , als entstanden durch an- tritt des praesensbildenden t (nach h unverändert bleibend, §. 202, 1), welches, wie praesenszusätze häufig zu tun pfle- gen, mit der ursprünglichen wurzel verwuchs. §. 294. Imperfectum . Dem praesensstamme werden die secun- dären endungen an gefügt und das augment vor gesezt. Indogerm. ursprache . Z. b. von den praesensstäm- men vagha (I, b), dada (III) sing. 1. a-vagha-m a-dadâ-m 2. a-vagha-s a-dadâ-s 3. a-vagha-t a-dadâ-t plur. 1. a-vaghâ-mas a-dadâ-mas 2. a-vagha-tas a-dada-tas 3. a-vagha-nt a-dada-nt. Das imperfectum ist nur erhalten im altindischen, altbak- trischen, griechischen und in resten im lateinischen. Den nörd- lichen europäischen sprachen felt es. Imperfectum; Altind., Altbaktr., Griech. Altindisch . §. 294. I. b, sg. 1. á-vaha-m, one augm. váha-m III. á-bibhar-a-m mit a nach analogie d. a -stämme; o. augm. bíbhara-m á-dadâ-m 2. á-vaha-s á-bibhar (§.131, 1) f. * a-bibhar-s á-dadâ-s 3. á-vaha-t á-bibhar (§.131, 1) f. * a-bibhar-t á-dadâ-t pl. 1. á-vahâ-ma á-bibhr-ma, one aug. bibhr-má á-dad-ma 2. á-vaha-ta á-bibhr-ta á-dat-ta 3. á-vaha-n á-bibhar-us; alle redupli- á-dad-us cierten haben -us, die übrigen -an für * -ant . Med. ávahê; á-bibhr-i, one augm. bibhr-í; á-dad-i u. s. f. IV. a, sing. 1. á-ḱi-nav-a-m , one augm. ḱi-náv-am plur. 1. á-ḱi-nu-ma, one augm. ḱi-nu-má 2. á-ḱi-nô-s 2. á-ḱi-nu-ta 3. á-ḱi-nô-t 3. á-ḱi-nv-an . Altbaktr . Das augment felt meist; folgendes läßt sich als paradigma eines a -stammes aufstellen: Activum. Medium. I. b, sg. 1. bare-m barê für * bara-(m)i 2. barô für * bara-s bara-nha für * bara-sa 3. bara-ṭ, a-bara-ṭ bara-ta, a-bara-ta pl. 1. barâ-ma 2. bara-ta 3. bare-n bara-nta . Einige andere beispile sind 1. sing. I. a, mrao-m, III. dadha͂-m; 2. sing. IV. a, kere-nv-ô, kere-nav-ô (ô = -a-s nach der regel), mit a vor dem suffixe s, nach analogie der häufi- geren bildung der praesensstämme auf a; 3. sing. IV. a, kere- nao-t; I. a, âç für * a-as-t; mrao-t . Vgl. die bildung des prae- sensstammes. Griechisch . I. b, sing. 1. ἔ-φερο-ν III. ἐ-δίδω-ν IV. a, ἐδείϰ-νῡ-ν 2. ἔ-φερε-ς ἐ-δίδω-ς ἐ-δείϰ-νῡ-ς 3. ἔ-φερε ἐ-δίδω ἐ-δείϰ-νῡ plur. 1. ἐ-φέρο-μεν ἐ-δίδο-μεν ἐ-δείϰ-νῠ-μεν 2. ἐ-φέρε-τε ἐ-δίδο-τε ἐ-δείϰ-νῠ-τε Imperfectum; Lat. Einf. plusquamperf. des Griech. §. 292. 3. ἔ-φερο-ν ἐ-δίδο-σαν ἐ-δείϰ-νῠ-σαν . (zusammensetzung s. §. 276, pg. 524). Lateinisch . Das imperfectum ist als regelmäßige bil- dung verloren, da kein augment und unterschidene personalen- dungen mer vorhanden sind. Nur eram für es-am, wurzel es (vgl. altind. ấsam auß a-asam) und -bam auß * fuam und diß wol auß * fovam (praesens * fovo, * fuvo, * fuo, grundf. bhavâmi I, b) zeugen vom einstigen vorhandensein diser tempusform. Dise zwei imperfecta sind eigentlich neubildungen, da sie durch das â vor den personalendungen (erâ-tis, -bâ-tis) von den formen aller andern sprachen sich unterscheiden. Solten vil- leicht conjunctivische formen die analogie für dise bildung ge- geben haben wie z. b. in der 2. sing. perfecti des deutschen (z. b. 2. sg. wâri neben 1. 3. sg. was u. s. f.) eine opta- tivische form vor ligt? Dem lateinischen -bam, -bas u. s. w. entspricht ein oski- sches * -fam, * -fas, erhalten im plural -fans = latein. -bant (fu-fans = latein. * fu-bant) . Neubildungen einfacher tempusstämme . 1. das §. 295. einfache plusquamperfectum des griechischen. 2. das praeteri- tum des litauischen. 1. Das einfache plusquamperfectum des griechischen . Auß dem perfectstamme bildet das griechische mittels der secundären endungen und des augments ein nur im medium von allen perfecten gebildetes, im activ nur vereinzelt vorkom- mendes plusquamperfcctum. Beispile des activs: 1. sing. ἐ-μέμηϰ-ο-ν (mit notwendigem hilfsvocale o vor dem ν der 1. sing. act.), perf. μέμηϰ-α , wurz. μαϰ; 1. plur. ἐ-πέπιθ-μεν, perf. πέποιθ-α , wurz. πιθ; 3. pl. (ἀπ)ε-τέθνα-σαν , perfectum τεθνᾰ-μεν , wurzel θνα u. s. f. (eben so wird das plusquamperfectum vom zusammen gesezten perfectum gebildet, z. b. ἐ-πέφυϰ-ο-ν , perfectum πέφυϰα , wurzel φυ) . Man siht daß dise bildung auß einer zeit stamt, wo man Lit. praeteritum. Zusammen ges. aor.; Ind. urspr. noch z. b. πέπιθ-μεν , nicht aber πεπόιθα-μεν sagte (vgl. oben §. 295. pg. 557 flg.). Im medium ist die bildung höchst einfach, z. b. perfectum λέλυ-μαι , plusquamperf. ἐ-λελύ-μην u. s. w. 2. Das litauische praeteritum . Es hat meist den reinen verbalstamm, bisweilen aber auch §. 296. denung oder steigerung des wurzelvocals, z. b. praes. vemiù, praet. vė́m-iau, wurz. vem (vomere); praes. iriù, praet. ýr-iau, wurzel ir (remigare); praes. vagiù, praet. vóg-iau, wurz. vag (furari); praes. tém-stu , praet. tém-au, wurz. tem (tenebrosum esse); praes. ankù, praet. ak-aù, wurz. ak (oculos aperire); praes. lëk-ù, praet. lik-aù, wurz. lik (linquere); praes. bālù, praet. băl-aú, wurz. bal (albicare) u. s. f. Die endung dises praeteritum ist sing. 1. -au, d. i. ajâ-mi (§. 99, 2), z. b. bal-aú 2. -ai aja-si bal-aí 3. -ô aja-(ti) bál-ô plur. 1. -ôme ajâ-masi bál-ôme 2. -ôte aja-tasi bál-ôte. Vor der selben bleibt meistens das j des praesens (V); auch da, wo das praesens kein j hat, tritt es bisweilen im prae- teritum auf, z. b. praes. deg-ù, alt deg-mì, infin. dèg-ti (ar- dere), praet. deg-iaú, welches j sich mit ai zu ei, mit ô zu ė (§. 100, A) verbindet, z. b. sing. 1. ar-iaú, d. i. * ar-jau puczaú d. i. * put-jau (wrz. put flare, praesens puczù) 2. ar-eí, d. i. * ar-jai puteí d. i. * put-jai 3. ár-ė, d. i. * ár-jo pútė d. i. * pút-jo plur. 1. ár-ėme, d.i. * ár-jome pútėme d. i. * pút-jome u. s. f. u. s. f. Zusammen gesezte tempusstämme ; 1. der zusam- §. 297. men gesezte aorist; 2. das futurum. 1. Zusammen gesezter aorist . Indog. ursprache . Ein aorist der wurzel as, die auch Zusammen ges. aor.; Ind. urspr., Altind. §. 297. hier iren anlaut verliert, tritt an die verbalwurzel; das aug- ment wird vor gesezt. Erhalten ist dise form im altindischen, altbaktrischen, griechischen, slawischen. Wie beim einfachen aorist überhaupt (§. 292), so haben wir wol auch bei dem einfachen aorist von as für die ind. ur- sprache bereits zwei formen an zu nemen, eine ältere, in wel- cher die personalendungen noch unmittelbar an die wurzel as an treten (erhalten in den meisten personen im altindischen und im slawischen, auch im altbaktrischen) und eine jüngere mit stammaußlaut a, erhalten im altindischen, altbaktrischen und griechischen. Nur leztere konte sich in der form vom imperfectum unterscheiden. Als selbständige worte lauteten also dise aoriste I. act. sing 1. as-m und II. asa-m, 2. as-s und asa-s u. s. f.; med. sing. 1. as-ma und asa-ma 2. as-sa und asa-sa u. s. f. Aorist. compos. zu wurz. dik (monstrare): I. sing. 1. a-dik-s-m, conj. dik-s-â-mi 2. a-dik-s-s dik-s-a-si 3. a-dik-s-t dik-s-a-ti plur. 1. a-dik-s-mas dik-s-â-masi 2. a-dik-s-tas dik-s-a-tasi 3. a-dik-s-ant dik-s-a-nti. Optat. sing. 1. dik-s-jâ-m u. s. f.; med. indic. sg. a-dik-s-ma, 2. a-dik-s-sa u. s. f. II. sing. 1. a-dik-sa-m, conj. dik-sâ-mi, 2. a-dik-sa-s, dik- sâ-si, 3. a-dik-sa-t, dik-sâ-ti u. s. f. Opt. 1. dik-sa-i-m, 2. dik-sa-i-s u. s. f. Imperat. dik-sa-dhi . Med. ind. sg. 1. a-dik-sa-ma, 2. a-dik-sa-sa, 3. a-dik-sa-ta u. s. f. Conj. 1. dik-sâ-mai, 2. dik-sâ-sai u. s. f. Altindisch . Außer den beiden ursprünglichen formen des aoristus compositus hat das altindische noch eine abart der ersten form, nämlich einen mittels reduplicierter wurzel as ge- bildeten aorist. Zusammen ges. aorist; Altind. I, a. Das hilfsverbum sezt die endungen unmittelbar an §. 297. seinen wurzelaußlaut; die wurzel des hauptverbum hat im ac- tiv zweite steigerung, das medium meist den reinen wurzelvocal oder erste steigerung; z. b. zu wurz. tud (tundere), act. ind. Sg. 1. (á-tâut-sa-m, dise person hat stäts die zweite form). 2. á-tâut-s-î-s, mit hilfsvocal î (§. 15, e, pg. 29) zwischen hilfswurzel und personalendung. 3. á-tâut-s-î-t. Plur. 1. á-tâut-s-ma, dual. -s-va . 2. á-tâut-(s)-ta, vor t muß nach momentanen consonanten s hinweg fallen; aber z. b. á-kâr-ś-t́a, von wurz. kar; dual. á-tâut-(s)-tam . 3. á-tâut-s-us, d. i. -s-ant (§. 276, pag. 523); dual. á-tâut-(s)-tâm . Med. sing. 1. á-tut-s-i auß * -s-mi , * -s-ma (§. 279, pg. 528). 2. á-tut-(s)-thâs, 3. á-tut-(s)-ta, plur. 1. á-tut-s-mahi; dual. á-tut-s-vahi, 2. á-tuddhvam für * a-tut-s-dhvam; dual á-tut- s-âthâm 3. á-tut-s-ata, dual. á-tut-s-âtâm . Das hilfsverbum tritt in gewissen fällen mittels des hilfs- vocales i an (§. 15, e), die wurzel hat dann im act. und med. erste steigerung, vocalische wurzeln jedoch im activ zweite steigerung; 2. 3. sing., seltner (vêdisch) auch die erste haben eine etwas ab weichende bildung; z. b. zu wurzel vid (scire): Sing. 1. (á-vêd-i-śa m nach II) vêdisch á-vêd-îm, wol für * a-vêd-s-î-m für * a-vêd-s-m, 2. á-vêd-îs, wol für * a-vêd-s-î-s, für * a-vêd-s-s, 3. á-vêd-ît, wol für * a-vêd-s-î-t, für * a-vêd-s-t, Plur. 1. á-vêd-i-ś-ma; dual. á-vêd-i-ś-va, 2. á-vêd-i-ś-ta; dual. á-vêd-i-ś-t́am 3. á-vêd-i-ś-us; dual. á-vêd-i-ś-t́âm . Von wurzel su: 1. (á-sâv-i-śa-m), 2. á-sâv-îs u. s. f. I, b. Nach wurzeln auf a erscheint auch ein reduplicier- ter aorist des hilfsverbum; z. b. wurzel ja (ire): Zusammen ges. aor.; Altind., Altbaktr., Griech. §. 297. Sing. 1. (á-jâ-siśa-m nach II. s. d.) 2. (a-jâ-s-î-s und 3. á-jâ-s-î-t one reduplication), Plur. 1. á-jâ-siś-ma; dual. -siś-va, 2. á-jâ-siś-t́á; dual. -siś-t́am, 3. á-jâ-siś-us; dual. -siś-t́am . II. Das hilfsverbum hat den aoriststamm auf a; nur nach wurzeln auf ç, ś, h, die nicht den wurzelvocal a haben, ge- bräuchlich, z. b. wurz. diç (monstrare): Activum. Medium. Sg. 1. á-dik-śa-m á-dik-śi auß * a-dik-sa-mi oder, nach I, auß * a-dik s-mi 2. á-dik-śa-s á-dik-śa-thâs 3. á-dik-śa-t á-dik śa-ta . Pl. 1. á-dik-śâ-ma; d. -va á-dik-śâ-mahi; dual. -śâ-vahi 2. á-dik-śa-ta; d. -tam á-dik-śa-dhvam, dual. -śâ-thâm 3. á-dik-śa-n; d. -tâm á-dik-śa-nta; dual. -śâ-tâm . Außerdem folgen alle 1. pers. sing. diser bildung, wie be- reits bemerkt (á-taut-sa-m, á-vêd-i-śa-m, á-jâ-siśa-m) . Altbaktrisch . Wenige beispile nachweisbar. Von der ersten art der bildung zeugen z. b. 3. sing. med. ma͂-s-ta, wurzel man (cogitare); 2. plur. act. par-s-ta, wurzel par (pere complere, facere). Die zweite art ist belegt durch 3. sing. ind. taf-sa-ṭ, wurz. tap (urere, lucere; f vor s für p, §. 139, 2); 3. sing. conj. çtâoṅhât, d. i. stâu-sâ-t Spiegel fürt Beitr. II, 36. dise form als die einzige an, die er zum aorist I. (unserem zusammen gesezten aorist) zu rechnen wüste. ; 3. plur. conj. taf-sa͂-n . Griech . Das griechische hat nur die zweite form und zwar, archaische formen auß genommen, hat sich hier fast über- all (mit außname der 3. sing. ind., des conjunctivs und der 2. sg. imper. activi) α als außlaut des tempusstammes des hilfsver- bum fest gesezt. Archaische formen sind z. b. bei Hom. ἷξον ἷξες , d. i. ἱϰ-σο-ν , ἱϰ-σε-ς; ὄρ-σε-(σ)ο; ἐ-βή-σε-το u. a. Zusammen ges. aorist; Griech., Altbulg. Die gewönliche form, z. b. §. 297. Activum. Medium. Sing. 1. ἔ-λυ-σα ἐ-λυ-σά-μην 2. ἔ-λυ-σα-ς * ἐ-λύ-σα-σο , darauß ἐλύσω 3. ἔ-λυ-σε ἐ-λύ-σα-το Plur. 1. ἐ-λύ-σα-μεν u. s. f. ἐ-λυ-σά-μεθα u. s. f. Optat. act. sing. 1. λύ-σα-ι-μ-ι; 2. λύ-σα-ι-ς u. s. f.; med. 1. λυ-σα-ί-μην , 2. * λύ-σα-ι-σο , darauß λύσαιο u. s. f. Der conjunctiv lautet dagegen act. 1. λύ-σω , 2. λύ-σῃ-ς u. s. f.; med. λύ-σω-μαι u. s. f., wie im praesens. Die 2. sing. imperativi activi, λῦ-σο-ν , hat ephelkystisches ν , welches die wandlung des stammaußlautes zu ο zur folge hatte. Den imper. 2. sing. med., λύ-σαι , vermag ich nicht zu erklären; man hätte * λύ-σασο , * λύ-σω erwartet. Die verdoppelung des s des an tretenden hilfsverbum hat meist nachweisbaren grund, z. b. ἕσ-σα , wurz. ϝες; ἐ-τέλεσ-σα , verbalstamm τελεσ (τελέω für * τελέσϳω) , vom gleich lautenden nominalstamme (τέλος) u. a. Außfall des s fand statt in ἔχευ-α für * ἔ-χευ-σα und änl. Nach den wurzelaußlauten ρ , λ ist bei Hom. in archai- scher weise das σ erhalten in formen wie ἔ-ϰερ-σε , ϰύρ-σας , ἔ-ϰελ-σα , ὦρ-σα u. a. Äolisch assimiliert sich das σ disen wur- zelaußlauten (§. 148, 1, b), z. b. ἔ-νεμ-μα für * ἐ-νεμ-σα , wurzel νεμ; ἐ-γέν-νατο für * ἐ-λεν-σα-το , wurz. λεν; ἔ-στελ-λαν für * ἐ-στελ-σαν , wurzel στελ; ὀῤ-ῥάτω für ὀρ-σά-τω, wurz. ορ . Die übrigen dialecte büßen in disem falle das σ ein und haben ersazdenung (§. 42, 2), z. b. ἔνειμα für * ἐ-νεμ-σα , wurz. νεμ; ἤμῡνα für * ἠμυν-σα , stamm ἀμυν; ἔϰρῑνα für * ἐ-ϰριν-σα , wurzel ϰριν; ἔφηνα für * ἐ-φαν-σα , wurzel φαν; ἤγγειλα für * ἠγγελ-σα , verbalstamm ἀγγελ u. s. f. Anm . Die äolischen optative auf sing. 1. -σεια , 2. -σειας , 3. σειε , 3. plur. -σειαν behandeln den stammaußlaut von σε = σα der gewönl. sprache wie einen wurzelaußlaut und bilden den optativ also mittels ια = jâ; 1. -σεια = sa-jâ-(m), 2. σειας = sa-jâ-s u. s. f. Altbulg . Nur die ersten personen haben die II. form Zusammen ges. aor.; Altbulg. Futur.; Ind. urspr. §. 297. des hilfsverbum, alle übrigen die I. Die 2., 3. sing., die auf -s-s, -s-t auß zu lauten hat, verliert, da kein consonant im slaw. auß lauten kann, personalendung und hilfsverbum; bei stamverben tritt hier der einfache aorist ein. Consonantisch auß lautende verbalstämme setzen in der späteren sprache das hilfsverbum mittels o an. 1. Stamverba auf consonanten, ältere formen one o . Der wurzelaußlaut assimiliert sich dem s und es tritt meist ersaz- denung des wurzelvocals ein (§. 86), z. b. 1. sing. jasŭ, auch jachŭ (§. 182, 6), d. i. * jad-sa-m, wurzel jad (edere; 2. 3. sg. jade §. 292); 3. plur. jasę, d. i. * jasint auß * jad-sant; 1. sg. rěchŭ, d. i. * rêsŭ auß rak-sa-m, wurz. rek (dicere); 3. plur. rěšę, d. i. rêsint, grundf. rak-sa-nt; něsę, d. i. nêsint, grundf. nak-s-ant, wurzel nes auß * nak (ferre); 1. sing. basŭ, grundf. * bod-sa-m, wurz. bod (pungere); 3. plur. basę; gresę für * greb- sant, wurz. greb (po-greb sepelire), one ersazdenung. 2. jüngere form, z. b. sing. 1. nes-o-chu, grundf. nas-a-sa-m (2. 3. nese ist einfacher aorist; vom zusammen gesezten hätte man * neso erwartet); 1. plur. nes-o-cho-mŭ, grundf. nak-a-sâ- mas, 2. nes-o-s te, grundf. nak-a-s-tas, 3. nes-o-š-ę, grundform nak-a-s-ant . 3. stämme auf vocale, ab geleitete wie nicht ab geleitete, setzen die endung unmittelbar an den wurzelaußlaut, z. b. 1. sg. da-chŭ, grundf. da-sa-m; 2. 3. (da, vom aor. simplex) da-s-tĭ, meist da-s-tŭ (s. o. pg. 522) wurz. da (dare); 1. sing. bi-chŭ, wurzel bi (percutere); eben so werden die wurzeln auf nasale behandelt, z. b. pę-chŭ, grundf. pin-sa-m; 2. 3. pę für * pę-s-s, * pę-s-t (der einfache aorist würde pĭne lauten); ab geleitete stämme sind z. b. 1. sing. děla-chŭ (děla-ti facere), sědě-chŭ (sědě-ti sedere), budi-chŭ (budi-ti expergefacere); 2. 3. děla , sědě, budi; 1. plur. děla-cha-mŭ, 2. děla-s-te, 3. děla-š-ę. 2. Futurum . §. 298. Ind. urspr . Eine praesensform der wurzel as mit ja (V. form) gebildet (also as-jâ-mi, as-ja-si, as-ja-ti u. s. f.), welche, wie so manche praesensstämme im indogermanischen, Futurum; Altind., Altbaktr., Griech. futurbeziehung hat (vgl. latein. ero, eris u. s. f., für * esjo, §. 298. * esjis; hier hat sich also dises praesens von as mit futurbe- ziehung erhalten; ferner fälle wie latein. escit = * es-scit, VI; griech. εἶμι II, a; die verba perfecta des slawischen und alt- deutschen, welche sämtlich in der praesensform futurbeziehung haben), tritt mit verlust des an lautenden a an den wurzelauß- laut an. Der wurzelvocal wird bei stamverben teils gesteigert, teils nicht. Das futurum ist erhalten im altindischen, altbak- trischen, griechischen, lateinischen (reste), slawischen (reste) und litauischen. Z. b. von wurzel da (dare), futurum 1. sing. dâ-sjâ-mi, 2. dâ-sja-si u. s. f.; wurzel vak (loqui), fut. vak- sjâ-mi u. s. f., völlig wie die praesentia. Eben so bilden sich die modus, soferne sie etwa schon in der ursprache gebraucht wurden. Altindisch . Wie in der urspr., z. b. 1. sing. dâ-sjấ-mi (wurzel da dare); 3. sing. dâ-sjá-ti u. s. f.; nê-śjá-ti , wurzel ni (ducere); vak-śjá-ti; wurz. vaḱ (loqui) u. s. f. Vile verba nemen einen hilfsvocal i zwischen wurzelaußlaut und hilfsver- bum, z. b. vas-i-śjá-tê, wurzel vas (sibi induere). Der wur- zelaußlaut s dissimiliert sich unmittelbar vor disem sja zu t , z. b. vat-sjá-ti, wurzel vas (habitare). Medium wie beim prae- sens, eben so die nur vereinzelt vor kommenden modus (opta- tiv und imperativ). Altbaktrisch . Das futurum ist nach Spiegel (Beitr. II, 36) auß dem gebrauche geschwunden, sicher gestelt ist es vor allem durch die merfach vor kommenden participia des fu- turs, z. b. stamm bŭśjant, part. fut. act. wurz. bu (fieri, esse); jêśjant, das selbe zu wurzel ja (ire) u. a., auß welchen sich mit sicherheit das futurum ergibt, das also z. b. 1. sg. * bû-śjê-mi, 3. bû-śjê-iti (§. 27, 3) u. s. f., gelautet hat. Griechisch . Durch die verschidenen wandlungen des j und teilweise auch durch den außfall des s treten hier mer- fache veränderungen der ursprünglich einen form ein. 1. j bleibt als i (§. 145, 1, a); dorische futura, z. b. πραξίομες für * πραγ-σϳο-μες u. s. f. 2. j wird in ε gewandelt (§. 145, 1, b), attische futura, Futurum; Griech., Latein., Osk. §. 298. z. b. φευξοῦμαι , d. i. * φευγ-σεο-μαι für * φευγ-σϳο-μαι , grundf. bhaug-sja-mai; πλευ-σοῦ-μαι; ἐσ-σεῖ-ται (wo also ἐσ mit sich selbst zusammen gesezt ist) u. a. 3. j fält auß (§. 145, 1, e), die gewönliche form, z. b. στή-σω für * στη-σϳω , grundf. stâ-sjâ-mi, wurzel στα; δώ-σω, grundf. dâ-sjâ-mi, wurzel δο , urspr. da; λείψω , d. i. * λειπ-σω , wurzel λιπ (dise mit steigerung des wurzelvocals); τύψω , d. i. * τυπ-σω (one steigerung) u. s. f. Anm . Auß ἔσσομαι , ἔσσεται ward ἔσομαι , ἔσεται, ἔσται . War- scheinlich sind dise formen jedoch nicht zusammen gesezt, son- dern, wie im lateinischen ero für * esjo, grundform asjâmi steht, so steht auch ἔσσομαι nicht für as-sjâ-mai, sondern für as- jâ-mai (σσ = σϳ , §. 148, 1, b; vgl. πτίσσω für * πτισ-ϳω) , also ist es praesens der form V mit futurbeziehung. Die erhal- tung diser form * es-jô im griechischen und lateinischen ist be- deutsam für das verhältnis diser beiden sprachen. 4. An wurzeln, die auf nasale oder auf ρ , λ auß lauten, tritt nicht * σϳω sondern * εσϳω an; das ε ist entweder hilfs- vocal (da die verbindungen μσ , νσ , ρσ , λσ im griechischen nicht belicbt sind) oder das ε der wurz. ἐσ in * ἐσϳω , * ἐσϳομαι . Seltner findet diß bei andern wurzeln statt. Den lautgesetzen zu folge schwindet nun σ zwischen den zwei vocalen (§. 145, 2, c); so ward auß * τεν-έσϳω , * τεν-έσω , τενέ-ω , τενῶ , wurz. τεν; auß * φαν-έσω , φανῶ; auß * ἑδ-έσο-μαι ἑδοῦμαι , wrz. ἑδ; auß * μαχ-έσο-μαι, μαχοῦμαι u. s. f. Sämtliche futura werden natürlich auch im griechischen völlig wie das praesens ab gewandelt, da ja der lezte bestand- teil des futurs ein praesens ist. Italisch. Lateinisch . Futurformen wie capso, faxo u. s. f., sehen zwar den griechischen völlig gleich, da sie aber die function des futurum exactum haben, so sind sie wol für * cecap-so, * fefac-so zu faßen (s. u. die neubildungen). Sicher- lich beweisen sie aber, daß das latein. ursprünglich die selbe futurform besaß, wie das griechische, altindische u. s. w. Oskisch . 3. sing. didest (dabit), herest (volet), deiva-st (jurabit), censa-zet (censebunt) u. a. sind deutlich mittels Futurum; Osk. Umbr. der wurzel as gebildet. Eine spur des j von as-jâ-mi findet §. 298. sich hier nicht. 3. plur. -zet ist = set * sent (z = s §. 165), scheint also der 3. plur. praesentis set (sunt) volkommen gleich zu sein; -st ergibt sich eben so als rest von est (est). Ob in didest, herest das e anlaut des hilfsverbum oder stammaußlaut des verbum und zwar des praesensstammes ist, dürfte auf grundlage des oskischen materiales kaum zu entscheiden sein. Das umbrische spricht jedoch dafür, daß dise futurform eine neubildung ist, bestehend auß dem praesensstamme und dem praesens (I, a) der wurzel es mit futurbeziehung, wie ja auch die lateinischen formen auf -bo neubildungen sind, welche das keltische teilt, wärend sie im umbrischen und oskischen felen. Vgl. d. futur. exactum. Das Umbrische zeigt deutlicher als das oskische den praesensstamm als den ersten teil der futurform und gibt so- mit die selbe als neubildung zu erkennen. Beispile: 2. sing. benes (venies) für * beness, heries (voles); 3. sing. ferest (feret), eest (ibit), seste (sistet), heriest heries (volet), habiest (habebit) u. a.; 3. plur. staheren , d. i. * staesent (stabunt). Die formen seste(st) , heriest zeigen sicher die praesensstämme * sista, * herja, deshalb zerlegen wir auch fere-st, ee-st (êe nach I, b; die 1. sg. hätte dann * ehu * eu = lat. eo gelautet), stahe-ren zu praes. stahu; habie-st sezt ein * habiu = habeo vorauß; fuiest läßt daher auf ein praesens * fuiu nach V schließen, eine bildungsweise des praesens, die bei wurzeln auf vocale vorzüglich häufig ist; vgl. latein. -bo des futurs, das wir auß bhujâmi erklären und äol. φυίω . Da jedoch die griechischen futura auf * εσϳω neben den andern bildungsweisen als weiterentwickelung der alten futur- form, nicht als neubildungen zu betrachten sind, und da man das e der umbr. und oskischen formen ebenfals als anlaut des hilfsverbum faßen kann (osk.-umbr. -est = asjati, umbr. -eren(t) = asjanti) und der praesensstamm (umbr. heriest, * sestest) leicht für den verbalstamm ein getreten sein kann, so wagten wir nicht das osk.-umbrische futurum unter die neubildungen zu stellen, obschon es, wenn auch nicht völlig neu gebildet, Futurum; Altbulg., Lit. §. 298. so doch wenigstens eine junge gestaltung der älteren bildungs- weise des futurum ist. Altirisch felt; eine neubildung ist ein getreten, s. u. Anm . Ob, wie Stokes und Siegfried meinen (Beitr. III, 51), die als conjunctive geltenden formen mit s des altirischen, wie z. b. ful-sam (ut toleremus, für * fulg-sam, verbalstamm fulang), condig-sed (ut veniret) u. s. w., hierher zu ziehen sind, oder etwa dem aorist. composit. an gehören, kann vor der hand nicht entschiden werden. Altbulg . Nur in resten erhalten (das futurum wird durch die praesensformen der verba perfecta ersezt); so vor allem im particip. futuri der wurzel by (esse), welches im nom. sing. masc. byšę, d. i. bu-sja-nts lautete (š = sj, §. 182, A, 5) und auf ein futurum 1. sing. by-šą, 2. by-še-ši, 3. by-še-tĭ u. s. f., grundf. bu-sjâ-mi, bu-sja-si, bu-sja-ti u. s. f., sicher schließen läßt; erhalten ist ein solches futurum in iz-mi-šą (tabescam), wurzel mi (in mi-ną IV, infin. mi-ną-ti praeterire). Litauisch wird das futurum von jedem verbum gebildet, und zwar vom nichtpraesensstamme. Es tritt in der 1. sing. -siu an, d. i. sjâmi, welches ab gewandelt wird wie die prae- sentia der classe V, die im zweiten stamme ė an nemen (§. 293, pag. 604), also 2. sing. -si = urspr. sjasi, 3. sing. -s für -si, urspr. -sjati; 1. plur. -sime = urspr. -sjâ-masi u. s. f. Niderlitauische dialecte zeigen noch die formen mit erhal- tenem a von sja, z. b. 1. plur. -sia-m, grundf. -sjâ-masi . Demnach z. b. von wurzel suk (vertere), bu (esse): Sing. 1. sùk-siu bú-siu 2. sùk-si bú-si 3. sùk-s (sùk-si veraltet) bú-s , gewönl. bù-s Plur. 1. sùk-sime bú-sime 2. sùk-site bú-site Dual. 1. sùk-siva bú-siva 2. sùk-sita bú-sita . Beim antritte des s treten häufig lautliche veränderungen ein, z. b. nèsziu, von wrz. nesz (ferre), für * nèsz-siu (§. 191, A, 3); prà- siu für * pràt-siu, von wrz. prat (intelligere) (§. 191, A, 1) u. s. f. Zusammen ges. neubildungen; Altind., Griech. Gotisch felt (das futurum wird durch die praesensformen §. 298. der verba perfecta ersezt). Neubildungen zusammen gesezter tempusstämme . Altindisch . Eine form, der so genante conditionalis . §. 299. Es wird nämlich vom stamme des futurs durch augment und secundäre personalendungen ein praeteritum gebildet. Also z. b. vom futurum dâ-sjấ-mi, stamm dâ-sja: Activum. Medium. Sing. 1. á-dâ-sja-m á-dâ-sjê, d. i. * -sja-i auß * -sja-mi * -sja-ma (§. 279), 2. á-dâ-sja-s á-dâ-sja-thâs 3. á-dâ-sja-t á-dâ-sja-ta Plur. 1. á-dâ-sjâ-ma; dual. -va á-dâ-sjâ-mahi; dual. -vahi 2. á-dâ-sja-ta; dual. -tam á-dâ-sja-dhvam; du. -sjêthâm 3. á-dâ-sja-n; dual. -tâm á-dâ-sja-nta; dual. -sjêtâm . Altbaktrisch . Es ist nichts hierher gehöriges nach- weisbar. Griechisch . 1. Das mittels k gebildete perfectum und §. 300. die auf die selbe weise gebildeten aoriste; 2. das futurum ex- actum; 3. das zusammen gesezte plusquamperfectum; 4. u. 5. die beiden aoriste des passivs; 6. u. 7. die beiden futura des passivs. 1. Das mittels k gebildete perfectum erscheint bei Hom. nur an vocalischem wurzelaußlaute, z. b. ϰέ-ϰμηϰ-α , neben ϰεϰμη-ώς , wurz. ϰμη , gesteigertes ϰμα = ϰαμ (in ϰάμ-νω); τέτληϰ-α neben τετλη-ώς , wurz. τλα = ταλ; βέβηϰ-α neben βεβά-ασιν; πέφυϰ-α neben πεφύ-ασι u. s. f. In der späteren sprache erhielt nun diß k weitere außdenung und es erscheint überall nach vocalen, aber auch nach nasalen, ρ u. λ , z. b. ἔσταλϰ-α , ἔφθαρϰ-α , wurzel στελ , φθερ; in ἐδήδοϰ-α , wurz. ἐδ , ist es an δ sogar mittels ο an getreten (ἐδηδ-ώς bewart d. ältere form). Ferner findet sich mit disem ϰ gebildet der aoristus in ἔδωϰα , wurz. δο; ἔθηϰα , wurz. θε; ἧϰα , wurz. ἑ (urspr. ja) . Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 40 Zusammen ges. neubildungen; Griech. §. 300. Der ursprung dises ϰ ist dunkel. Villeicht ist es rest der im altindischen zur umschreibung des perfects gebrauchten wur- zel kar (facere). Anm . Von ‘hiatusaufhebendem einschube’ in einer sprache zu re- den, welche ein δηϊόῳεν bildete, ist unstathaft; k aber als ver- änderung von σ an zu nemen, ist völlige wilkür und steht mit den lautgesetzen des griechischen geradezu in widerspruch. 2. Das futurum exactum . Das futurum exactum ist ein futurum vom perfectstamme, auch von der neubildung mit- tels ϰ; es wird eben so gebildet, wie das futurum und unter- scheidet sich von disem nur durch den stamm, an welchen das futurelement (§. 298, pag. 617) an tritt. Es versteht sich, daß von dem erst ser spät und nur im activ ein gedrungenen schein- baren außlaute α des perfectstammes (pg. 557 f.) hier keine spur vorhanden ist. Beispile. Perfect. λελυ , davon fut. exactum λελύ-σομαι; perfectstamm πεπραγ , davon πεπράγ-σομαι , d. i. πεπράξομαι; perfectstamm τεθνηϰ, futurum exact. τεθνήϰ-σω , d. i. τεθνήξω u. s. f. 3. Das zusammen gesezte plusquamperfectum des activs . An den perfectstamm tritt ein praeteritum (der form nach ein aorist) von wurz. ἐς , näml. sing. 1. * ἐσα-(μ) , 2. * ἐσα-ς , 3. * ἐσε-(τ); pl. 1. * ἐσα-μεν , 2. * ἐσα-τε , 3. * ἐσα-ν(τ); vor den selben das augment, z. b. 1. sing. * ἐ-πεποιθ-εσα-μ , darauß (§. 145, 2, c) bei Hom. ἐπεποίθεα , zusammen gezo gen ἐπεποίθη oder ἐπεποίθει und ἐπεποίθει-ν; εα zu ει zu- sammen gezogen, nach analogie der 3. person (wie πόλεας gleich πόλεες zu πόλεις wird); 2. * ἐ-πεποιθ-εσα-ς , darauß ἐπεποίθεας , ἐπεποίθεις; 3. * ἐ-πεποιθ-εσε-τ , darauß ἐ-πεποίθ-εε , ἐπεποίθει u. s. f.; nur in der 3. person plur. bleibt nach ana- logie der hier häufigen endung -σαν (pg. 524) ἐπεποίθεσαν , one außstoßung des σ . 4. Der aoristus passivi I. form sezt, bei activen perso- nalendungen, ε an die wurzel, welches in indicativ und im- perativ zu η gesteigert erscheint und nicht wie der außlaut eines tempusstammes, sondern wie ein wurzelaußlaut behandelt Zusammen ges. neubildungen; Griech. wird; vor die wurzel tritt das augment, z. b. wurz. φαν , pass. §. 300. aoriststamm ἐ-φαν-ε; davon lautet nun regelrecht ind. 1. sg. ἐφάν-η-ν , 2. ἐ-φάν-η-ς , 1. pl. ἐ-φάν-η-μεν , 3. pl. ἐ-φάν-η-σαν; conj. 1. sing. φαν-έ-ω , darauß φανῶ, 2. * φανέ-η-σι , darauß φανῇς u. s. f.; optativ 1. sing. φαν-ε-ίη-ν u. s. f., imperativ φάν-η-θι Man siht daher in disem ε, η die wurzel ἑ = ja (ire), welche in ἵημι , grundform ji-jâ-mi vor lige, von welcher wurzel ἑ diß -ην , grundform * jâ-m ein aorist sei. Dise an- name empfihlt sich um so mer, als das passiv auch in anderen indog. sprachen mittels ‘gehen’ umschriben wird; ἐ-φάν-η-ν bedeu- tet also ‘in zeigen gieng ich’, d. h. ‘ich ward gezeigt, erschin.’ 5. Der aoristus passivi II. form unterscheidet sich von dem erster form nur durch ein θ vor dem ε , η; also z. b. ἐ-πράχ-θ-η-ν , wurzel πραγ . Hier ligt also nicht der reine verbalstamm, sondern der mit θ vermerte zu grunde; diß θ ist offenbar rest der wurzel θε , urspr. dha (ponere, facere), welche ja nicht selten im griechischen und in anderen sprachen an andere verbalwurzeln und verbalstämme an tritt, vgl. die praesensbildung mittels diser wurzel, z. b. griechisch πρή-θω , ferner aoriste wie ἔσχε-θον u. a., so daß also ἔγραφ-ον: ἐ-γράφ-η-ν = ἔσχεθ-ον: ἐσχέθ-η-ν , oder, mit etwas anderer auffaßung, -θ-η-ν ist der auf die erste art gebildete aoristus passivi der wurzel θε , urspr. dha . 6. Das futurum passivi I. form sezt die gewönliche futurendung in medialer form an den stamm des aoristus pas- sivi I, also φαν-ή-σομαι u. s. f. oder, wie man es ebenfalls faßen kann, ein futurum von wurzel ja, grundf. jâ-sjâ-mai, d. i. * ἡ-σο-μαι , tritt an den verbalstamm. 7. Das futurum passivi II. form sezt die selbe en- dung an den stamm des aor pass. zweiter form, also z. b. λυ-θή-σομαι; d. h. ein futurum passivi der wurzel θε tritt an den verbalstamm. Anm . 1. -θ-η-σο-μαι besteht also eigentlich auß drei auß ver- balwurzeln hervor gegangenen elementen, auß θ , η und σϳο , λυ- θήσομαι ist demnach ‘ich werde ( * σϳο) gehn (η) ins lösen tun (θ) .’ Dergleichen findet sich nur in jungen formen. 40* Zusammen ges. neubildungen; Latein. §. 300. Anm . 2. Die hier gegebene erklärung der passivischen formen des aoristus und des futurum ist von G. Curtius (Kuhns Zeitschr. I, pag. 25). §. 301. Ital. Latein . 1. Das perfectum auf -si; 2. Das perfec- tum auf -ui; 3. Das futurum exactum; 4. Der optativ perfecti; 5. Das plusquamperfectum; 6. Der optativ plusquamperfecti; 7. Das imperfectum; 8. Der optativ imperfecti; 9. Das fu- turum. 1. Das perfectum auf si . Formen wie -lexi, d. i. -leg-si, neben älterem lêgi ( * leligi); panxi, d. i. * pang-si, ne- ben älterem pepigi; punxi, d. i. * pung-si, neben pupugi, be- weisen die späte entstehung diser zusammensetzung. -si, -si-sti u. s. f. ist rest eines perfectum (§. 291, pag. 559) der wurz. urspr. as, in voller form etwa * ēsi gelautet habend; es tritt außschließlich an den consonantischen wurzelaußlaut von stam- verben; nach l nur in vul-si; selten nach n: man-si; nach m wird p ein geschoben (§. 157, 1, f. pg. 213), z. b. sum-p-si . Nach gutturalen, dentalen, labialen ist -si regel, z. b. duc si, vec-si auß * veh-si (§. 157, 1, c), mi(t)-si, lu(d)-si, clau(d)-si, ar(d)-si (§. 157, 1, a), scrip-si für * scrib si; zwischen r, l und s fallen die gutturalen auß (§. 157, 1, a, pag. 210): mer(g)-si, tor(q)-si; über fluxi, vixi auß * flug-si, * vig-si neben fluo, vivo gibt §. 152, 1 außkunft; jus-si, pres-si für * jub-si, * prem-si sind ungewönliche assimilationen; us-si, wurz. us (vgl. ur-o, d. i. us-o); haesi, hausi stehen für * haes-si, * haus-si, sonst wäre s in r über gegangen. 2. Das perfectum auf ui, nach vocalen vi . Diß ui, vi ist rest des perfects fui (vgl. §. 291, pg. 562); vergl. umbrisch piha-fei, wo f von * fvei = latein. fui erhalten ist, und v auß gefallen; ferner pot-est neben pot-(f)ui . Ab gelei- tete verbalstämme haben nur dise form; z. b. ama-vi, audi vi, mon-ui für das zu erwartende * monê-vi . Es könte scheinen, daß die stämme auf ê diß perfectum von der wurzel bilden, nach analogie der stamverba, wie denn auch das gotische ai und das slawische ě der entsprechenden verbalstämme nicht in allen formen haftet (vgl. §. 209); dagegen sprechen jedoch Zusammen ges. neubildungen; Latein. formen des futurum exactum und des optativ perfecti wie §. 301. habessit, prohibessit, welche auf * habêv-sit, * habêvi-sit hin wei- sen. Bei den stämmen auf a findet in formen wie nec-ui, ne- ben neca-vi, son-ui zu sona-re u. s. f. änlicher vorgang statt. Nicht selten findet sich dise bildung des perfects auch bei stam- verben, so bei wurzeln auf vocale, z. b. cre-vi, gno-vi, ferner bei wurzeln auf r, l, m, n wie aper-ui, ser-ui, vol-ui, col-ui, con-sul-ui, frem-ui, trem-ui, vom-ui, gen-ui, ten-ui (vgl. tetini; teneo ist also stamverbum). Vereinzelt nach andern consonan- ten, wie rap-ui, strep-ui; besonders nach zwei consonanten, wie in frend-ui, stert-ui, tex-ui . Seltsame und offenbar junge bildungen sind messui, vgl. messum auß * met-tum (met-o); nexui, vgl. nexum; pexui . 3. Futurum exactum . Es ligt, wie der optativ per- fecti und plusquamperfecti, in zweierlei bildung vor: a. älteste bildung. An den alten, auf den wurzelaußlaut endenden, in der wurzelsilbe noch ungeschwächten, aber der reduplication verlustigen perfectstamm tritt -so, -sis u. s. f., die praesensform V in futurbeziehung von wurz. es, also auß * esio, * esis = ero, eris u. s. f. verkürzt; z. b. capso auß * cecap-so (vgl. * πεπραγ-σω , osk. fefac-ust), ac-cep-so; ferner rapsit, axo, faxo (effexis, effexit), noxit, incensit, occisit u a. für * cend-sit, * caed-sit u. s. f., nach der regel; s in * caesit u. änl. für ds, ts, weshalb es nicht in r über geht. b. jüngere bildung; -so, -sis tritt an den perfectstamm auf i, z. b. dede-ro, d. i. * dedi-so (§. 52), stete-ro, scripse-ro, amave-ro; dixis wol für * dic-si-sis (wie dixsti für dixisti); jussit für * jussi-sit; amasso für * amavi-so, * amav-so; pecassit für * pecavi-sit, * pecav-sit; habessit für * habevi-sit, * habev-sit; ss ist hier also durch assimilation entstanden. 4. Optativ perfecti , sim auß siem, * esiem (§. 290, pg. 549) tritt an den perfectstamm (vgl. das passiv amatus sim), z. b. * feci-siem, darauß fece-rim nach der regel. Wie im fu- turum exactum so gibt es auch hier ältere formen, die den außlaut i des perfectstammes noch nicht haben, wie (fe)fac-sim, ob-jec-sim, au(d)-sim, welche den beweis dafür liefern, daß Zusammen ges. neubildungen; Latein. §. 301. auch facso den perfectst. enthält. Negassim, curassis, levassis, prohibessis u. a. sind eben so wie im futurum exactum zu er- klären (auß * negavi-sim, * negav-sim u. s. f.). 5. Plusquamperfectum indicativi . Das imperfec- tum (e)ram auß * esam (§. 292), tritt an den perfectstamm auf i, z. b. * stetĭ-sam, darauß stete-ram (vgl. amatus eram ). 6. Optativ plusquamperfecti . sem tritt an den per- fectstamm; sem d. i. sêm, vgl. d. plural, ist entweder eine ne- benform von siêm oder ein neu gebildeter optativ zu dem im- perfectum (e)sa-m also auß * esaim . a. ältere bildung. -sem tritt an den alten perfectstamm one i oder is, z. b. facsem auß * fefac-sem, per-cep-set; eben so ist zu erklären * vic-set, * intel-leg-set (vixet, intellexet; auß * vixi-set, * intellexi-set wäre * vixe-ret, * intellexeret geworden). b. jüngere form, die gewönliche; -sem tritt an den per- fectstamm auf -is, z. b. fecis-sem, vixis-sem (wobei nun natür- lich das i bleibt). 7. Imperfectum . bam, das imperfectum von wurzel fu (§. 292), tritt an den praesensstamm, z. b. i-bam, da-bam, sta-bam; bei ab geleiteten an den verbalstamm, z. b. ama-bam, mone-bam . Die praesensstämme auf urspr. a (sogenannte 3. conjugation) denen dises vor -bam zu ê nach art der ab ge- leiteten auf ê, z. b. legê-bam; natürlich fügen auch dise das -bam nicht an die wurzel, sondern an den praesensstamm, z. b. rumpê-bat, praesensstamm urspr. rumpa (IV, c), wurzel rup . Diser analogie folgen (wie auch in andern formen) die ab ge- leiteten auf î, z. b. audiê-bat . 8. Optativ imperfecti . Er wlrd nicht vom indicativ imperfecti gebildet, sondern mittels -sem (vgl. d. optat. plus- quamperfecti unter 6), welches an den praesensstamm an tritt, z. b. * pot-sem, vgl. pot-est; * ed-sem, vgl. est für * ed-ti; * fer-sem, vgl. fer-t; * vel-sem, vgl. vol-t, darauß possem, essem, ferrem, vellem; es-sem, vgl. es-t (zusammen gesezt, im entgegen ge- sezten falle würde es * erem lauten); dîcĕ-rem, rumpĕ-rem u. s. f. Ab geleitete, z. b. amâ-rem, monê-rem, audî-rem . 9. Futurum . Wie das praesens von as nach der V. Zusammen ges. neubildungen; Latein., Osk. form * erio, ero futurbeziehung hat, so ist auch eine solche §. 301. praesensform V. von fu mit gleicher function vorauß zu setzen, also ein bhu-jâ-mi, bhu-ja-si, bhu-ja-ti u. s. f.; latein. * fuio, * fuis, * fuit u. s. f., auß welchem durch verkürzung * fo, * fis, * fit u. s. f., in zusammensetzung also (§. 153, 3, pag. 202) -bo, -bis, -bit u. s. f. ward. Dise praesensbildung der wurzel urspr. bhu ist griechisch-lateinisches gemeingut, denn sie ligt auch in äol. φυ-ίω und dem entsprechenden φύ-ω für * φυ-ϳω vor (s. o. pag. 589), ferner im umbrischen * fuiu (er- halten im futurum, s. o. pg. 619) und altirischen (s. u.). Mittels diese -bo, -bis u. s. f. wird das futurum bei ab ge- leiteten auf â, ê gebildet, z. b. amâ-bo, monê-bo; die ältere sprache bildet eben so das futurum der stämme auf î, z. b. audî-bo . Selten ist diß futurum bei stamverben wie i-bo, dă-bo, stâ-bo, die offenbar nach analogie der ab geleiteten gebildet sind; eben so sind wol beispile wie dice-bo, exsuge-bo, vive-bo zu erklären. Oskisch . Das oskische weicht in seinen neubildungen der §. 302. conjugation (vgl. das futurum, im lateinischen mittels fu, osk. mittels es gebildet) merfach vom lateinischen ab. 1. Die formen fu-siͤd * fu-sins (auß umbr. sins erschloßen) 3. sing. u. plur. opt. perfecti; fu-st, * fu-set (auß triͤbarakattu- set und umbrisch furent sich ergebend), 3 sing. u. plur. futuri exacti (vgl. d. umbrische) sind, wie im lateinischen, durch an- treten des optativ. praesentis der wurzel as und der praesens- form mit futurbeziehung der selben wurzel (- siͤt , -sins auß * -sît, * -sîns, grundf. sjât, sjânt verkürzt; -st etwa auß * siͤt , * siet = sjati, -set auß * sient = sjanti) gebildet. Das oskische scheidet demnach optat. perf. und futurum exactum, was im lateinischen nur in 1. sing. geschiht. Dise bildungsweise findet sich nur bei der wurzel fu; die so gebil- deten formen treten an den perfectstamm anderer verba an, um das futurum exactum (und wol auch andere formen) zu bil- den, s. u. 4. 3. 2. Die formen der 3. sing. perfecti aamanaffed (stamm Zusammen ges. neubildungen; Osk., Umbr. §. 302. aamana, etymologie dunkel); aiͤkda-fed (aedificavit), für wel- ches wol one zweifel aiͤdka-fed zu lesen ist, zeugen, wie umbr. piha-fi, für eine mittels der wurzel fu gebildete, dem lateinischen analoge form des perfects ab geleiteter verba. Die verdoppelung des f erklärt sich wol auß fv, da in -ffed, -fed doch nur eine dem lateinischen fuit analoge perfectform ent- halten sein kann. u̇psed und u̇psens , 3. sing. und plur. perf. vom stamme u̇psa = latein. opera (facere, z. b. u̇psa-nnam dedet ope- randam dedit), scheinen kürzungen auß * u̇psa-fed, * u̇sa-fens zu sein; es ligt hier die selbe erscheinung vor wie im latein. son-ui u. s. f. neben dem stamme sona, umbrisch port-ust ne- ben porta . 3. Die formen 3. sing. perf. pru̇fa-tted (probavit), 3. plur. pru̇fattens (probaverunt), teremnattens (termina- verunt); 3. plur. optat. perf. triͤbarakattins ; 3. plur. futur. exacti triͤbarakattuset sind wol nur auß * pru̇fat-fed , * pru̇fat-fens , * pru̇fat-fins , * pru̇fat-fuset zu erklären, d. h. durch zusammensetzung eines verkürzten indic. und opt. perfecti (oder etwa praesentis oder aoristi?) von wurz. fu und des futurum exactum der selben mit einem stamme auf t, der entweder der des partic. praesentis activi ist (pru̇fat regelrecht = * pru̇fant, latein. probant, wie set = sent §. 164), oder, war- scheinlicher, der des partic. praet. activi (pru̇fat auß * pru̇favot, vgl. griech. ϝοτ = urspr. vant, §. 216, zusammen gezogen). 4. Das futurum exactum ist wol unzweifelhaft durch zu- sammensetzung des perfectstammes mit dem futurum exactum von fu gebildet, welches leztere seinen anlaut verlor wie im lateinischen ama-(f)ui (im umbrischen ist hier das volle fust, furent erhalten); demnach fefac-ust auß * fefac-fust, dic-ust auß * didic-fust (praesensstamm deica dicere), triͤbarakattuset auß * triͤbarakat-fusent (s. d. vor.). §. 303. Umbrisch . 1. Das futurum exactum von wurz. fu wird gebildet wie im oskischen, 3. sing. fu-st, fu-st , fu-s, 3. plur. fu-rent (vgl. est , sent = latein. est, sunt, hier scheinen jedoch villeicht formen wie * siet, * sient = latein. (e)rit, (e)runt auß Zusammen ges. neubildungen; Umbr., Altir. * (e)riet, * (e)rionti, grundform as-jat, as-janti, vorauß gesezt §. 303. werden zu müßen). Ein Optativ perfecti von fu findet sich nicht. 2. Die formen piha-fei, piha-fi = lat. pia-(f)vi zeugen für die selbe bildung des mittels des perfects der wurzel fu gebildeten zusammen gesezten perfects, die wir bereits im lat. und oskischen fanden. In den pluralformen ben-uso (venerunt), covort-uso (converterunt), ses-ure (statuerunt) ist, wie in zal- reichen lateinischen perfecten (z. b. ten-(f)ui; stert-(f)ui u. s. f.), das f der hilfswurzel geschwunden (dem vorher gehenden con- sonanten assimiliert); als ältere formen sind also * ben-fusont, * vort-fusont u. s. f. an zu nemen. Umbr. fei, fî = fvei, fvî gleicht volkommen dem latein. fui; daß auch * fusont lateini- schem fuerunt, d. i. * fuisont, volständig entspricht, ist war- scheinlich. 3. Das futurum exactum wird gebildet durch an setzen des futurum exactum der wurzel fu an den perfectstamm. Lau- tet diser auf einen consonanten auß, so assimiliert sich das f von fu dem selben, z. b. 3. sg. ambr-e-fus(t) (ambiverit), ben-ust (venerit), covort-ust (converterit), dersic-ust (dixerit), teṛ-ust , dirs-ust (dederit), fac-ust (fecerit) pepersc-ust u. a. auß * beben- fust, * vovort-fust, * didic-fust (hier ist die reduplication des perfectstammes erhalten), * did-fust (wurz. da, vgl. d. perfect. ṛeṛe = * dede), * fefac-fust, * pepersc-fust; 3. plur. ambr-e- furent (ambiverint), ben-urent (venerint), dersic-urent (dixerint), fac-urent (fecerint), pepurk-urent u. a. auß * beben-furent u. s. f. In hab-us(t), hab-urent = latein. habuerit, habuerint ver- hält es sich mit dem außlaute des verbalstammes habê wie im lateinischen (vgl. über d. latein. perfect. §. 301, pag. 624); port-ust (portaverit), vom stamme porta (in porta-ia portet), ist gebildet wie latein. son-ui, nec-ui neben den stämmen sona, neca . Altirisch . 1. das perfectum mit s, 2. das perfectum mit §. 304. t, 3. das futurum mit f, b . 1. Das Perfectum mit s gebildet . Die deutlichsten formen sind die des plurals, die wir deshalb voran stellen, z. b. Zusammen ges. neubildungen; Altir. §. 304. plur. 1. (ro-ri-)gén-sa-m (vgl. latein. man-si-mus) 2. (ri-)gen-si-d 3. (ri-)gen-sat = * -sa-nt sing. 1. (ri-)gni-us, (ro-)char-us für * car-su oder vilmer etwa * cara-su, das u ist durch assimilation vor das s ge- kommen; u ist, wie im praesens die endung der 1. sing. auß -am, urspr. -âmi 2. (ri-)gni-s, (ro-)char-is für * car-si(s) 3. (ri-)gni, (ro-)gene, (ro-)char s. u. zu wurz. gen, gní (facere), car (amare). Das perfectum ist regelmäßig mit der praeposition ro = latein. pro (§. 167, 3) zusammen gesezt (hier wie in so vilen sprachen gibt die zusammensetzung mit praepositionen den verben perfective, momentane beziehung). Das s ist auch hier sicherlich, wie im lateinischen, rest der wurzel as (esse). Ser bemerkenswert sind formen der dritten person sing. auf si, d. i. sî , z. b. gab-si (cepit), foit-si, foid-si (misit), berr-si (totondit) u. s. f. (Stokes in Beitr. II, 318), welche offenbar die ältesten sind und ganz genau lateinischen formen wie dic-sî-t gleichen. Den gewönlichen formen ri-gni, ro-char ist dise endung abhanden gekommen (da man neben den andern formen in inen wol nicht aoristformen sehen kann). Die alten außlaute sind in den gewönlichen formen durch die analogie des praesens zerstört; nach den oben an gefürten älteren formen des perfects ist wol kaum an der identität des altirischen und des lateinischen perfects diser bildung zu zweifeln. 2. Das perfectum mittels t gebildet; bei stämmen auf r, n, l und einzelnen auf gutturale im gebrauche, z. b. sing. 1. (ru-)bur-t, d. i. * bar-t-u, 2. (ru-)bir-t, d. i. * bar-t-i 3. (ro-)bar-t, d. i. * bar-t-a (?) plur. 1. (ro-)bar-t mar (medium) 2. (ro-)bar-t-id (medium) 3. (ro-)bar-t-atar (medium). Vergleiche oskische perfecta wie profa-tte-d probavit, 3. pl. Zusammen ges. neubildungen; Altir., Altbulg. pro-fa-tte-ns . Auch hier sind die endungen die gewönlichen §. 304. und warscheinlich eben so unursprünglich und durch analogie hervor gerufen, wie bei dem mittels as gebildeten perfectum. Es felt daher zu einer genaueren erklärung diser schwirigen bildung an hin reichend altertümlichen formen. 3. Das futurum , welches in seiner bildung völlig zu dem des lateinischen stimt, z. b. sing. 1. car-ub (wurzel car, verbalst. cara amare) = * cara-bu, vergl. (der form nach) latein. care-bo; 2. ícc-fe (ícc salvare), cair-fe = * cara-fi, vergl. latein. care-bis; 3. predchi-bi-d = latein. praedicabit, sóir-fe-d ( sóir sa- nus), cairfed = * cara-fi-d, vgl. latein. care-bit; plur. 1. car-fa-m durch vorwärts wirkende assimilation = * cara- fem, * care-fim, vgl. latein. care-bimus; 2. cair-fi-th = * cara-fith, vgl. latein. care-bitis; 3. creit-fe-(n)t, car-fat = * cara-fa-nt, vgl. lat. care-bunt . Die endungen des medium sind 1. * -fu-r = latein. bo-r; 2. * fi-r = latein. -beris; 3. -ibther, -fither, -fider, -fidir = latein. bitur, z. b. íccfidir (salvabitur); 1. plur. -fammar = latein. * -bimur; 2. bid wie im praesens, ab weichend von den übrigen personen gebildet; 3. -fiter, -fitir = * finter , * fintir = latein. -buntur . Nach liquiden ist f, b des futurs disen assimiliert und meist der wurzelvocal in folge dessen zum ersatze gedent, z. b. (as-)bere (dices) für * ber-fe; (as-)béra (dicet) für * ber-fa; (as-)bérat (dicent) für * ber-fant u. s. f. Auch hier ist durch die ser unursprüngliche lautbeschaffen- heit des altirischen (vgl. §. 74, 75) die erklärung des einzelnen erschwert; die identität diser nur dem lateinischen und dem altirischen eigentümlichen bildungsweise des futurum mittels einer praesensform V. der wurzel urspr. bhu kann indes nicht verkant werden. Altbulgarisch . 1. imperfectum, 2. futurum auf 1. sing. §. 305. -sną, -ysną . Imperfectum . An den praesensstamm tritt das selbe Zusammen ges. neubildungen; Altbulg., Lit. §. 305. element, welches den zusammen gesezten aorist bildet (s. d.); zwischen beiden finden sich laute, welche nicht genügend klar sind; z. b. Sing. 1. dad-ĕa-chŭ, 2. dad-ĕa-še; -še, d. i. * -che (§. 182, 6) für -se, grundf. -sa-s (im aorist wird die form one a gebraucht, da- her muste dort -s-s völlig schwinden), 3. dad-ĕa-še; -še für che auß -se, grundf. sa-t (im aorist -s-t, das weg fiel), Dual. 1. dad-ĕa-cho-vĕ, 2. 3. dad-ĕa-s-ta, Plur. 1. dad-ĕa-cho-mŭ, 2. dad-ĕa-s-te, 3. dad-ĕa-chą; -chą, d. i. -san, grundform -sant (one schwächung; im aorist gilt -sę, -šę, d. i. -sint mit schwächung von a zu i) . 2. reste eines futurum auf -sną, -ysną; Miklosich (vgl. gramm. d. slaw. sprachen, III. §. 107 fürt u. a. als futurfor- men auf 1. sing. pla sną (ardebo) zu stamm pla; nach con- sonantischem wurzelaußlaute steht -ysną, z. b. tŭk-ysną (tan- gam), grundform also plâ-snâ-mi, tak-ûsnâ-mi . Ich wage keinen erklärungsversuch. §. 306. Litauisch . 1. das imperfectum; 2. der optativ; 3. der imperativ. 1. das imperfectum (‘pflegen’ bezeichnend). An den zweiten stamm des verbum tritt das praeteritum (§. 296) der zu dů erweiterten wurzel urspr. dha (als selbständiges wort litauisch dė́-ti, praes. dedù nach III); also z. b. zu wurzel suk (torquere): Sing. 1. sùk-dav-au 2. sùk-dav-ai 3. sùk-dav-ô Plur. 1. sùk-dav-ôme, dual. -ôva 2. sùk-dav-ôte, dual. -ôta; vès-davau für ved-davau, wurzel ved (ducere) und dergl. nach den laut- gesetzen (§. 191, B). Zusammen ges. neubildungen; Lit. 2. der optativ entsteht durch zusammenschmelzen zweier §. 306. ursprünglich getrenter worte, er ist also keine eigentliche zu- sammensetzung. An den accusativ des abstractum auf -tu (vgl. §. 228) tritt der optativ der wurzel bu, urspr. bhu (esse), die aber vor dem optativelement j iren außlaut u ein büßt (vgl. latein. -b-i-s, -b-i-t auß * -bu-i-s, * -bu-i-t) . Für die dritte per- son gilt das substantivum allein gesezt, one hilfsverbum. Sing. 1. * suktum-biau; -biau ist wol = bh-jâ-m auß bhu-jâ-m, darauß ward jedoch durch verkürzung sukt-iau , d. i. hochlitauisch sùkczau (§. 191, A, 6, pg. 265). 2. sùk-tum-bei; in -bei = -b-jai (§. 100, 1) für älteres -bh-jâ-s auß bhu-jâ-s ist nach analogie der übri- gen 2. personen die primäre endung auf -i = ur- sprünglich si ein getreten, -bjai = * bh-jâ-si . 3. sùktų. Plur. 1. sùk-tum-bi-me; -bime ist regelrecht = bh-jâ-mas (vgl. §. 293, pg. 604 u. lat. -bi-mus); dual. sùktum-bi-va . 2. sùk-tum-bi-te eben so, -bi-te grundf. bh-jâ-tas . Dual. sùk-tum-bi-ta . 3. Der litauische imperativ entsteht dadurch, daß die partikel k = altind. ḱa, latein. -ce, ruß. -ka (im rußischen auch am optativ, d. i. imperativ beliebt) vor das optativele- ment i älter ë ein gesezt wird; vergl. eik-sz-te, wo in eiki-te , den gewönlichen imperativ von wurzel i (ire) ein sz, auß szén (huc) verkürzt, ein gesezt ist; z. b. 2. sing. alt vedi (duc) auß * vedë; zunächst ward wol * vedi-ke, * vedi-k durch einfaches anhängen der hervor hebenden partikel gebildet, dise form ligt im ruß. vedi-ka vor; darauß nun durch einschalten der par- tikel vor die endung * ved-k-i, das nun (§. 191, 5, pg. 264) in vès-k-i, vès-k über geht; auf die selbe art ist gebildet plur. 1. vès-ki-me, 2. ves-ki-te; dual. 1. vès-ki-va; 2. vès-ki-ta. Eben so von wurzel bu 2. sing. bú-k-(i), älter bú-k-ë, 2. pl. bú-k-i-te; von stamm ei (ire), ei-k-i-te u. s. f.; 2. sing. sùk(i), plur. sùkite u. s. f. von wurzel suk und änliche können natürlich dem wurzelaußlaute k kein zweites k bei fügen, so daß dise formen den alten optativen treu bleiben musten. Vgl. s. 551. Zusammen ges. neubildungen; Got. §. 307. Gotisch . Zusammen geseztes perfectum der ab geleite- ten verbalstämme, nur außnamsweise bei stamverben gebraucht. Das perfectum der wurzel da, urspr. dha (vgl. got. dê-ds, d. i. dhâ-tis; ahd. tuo-m, d. i. da-dhâ-mi pg. 607), tritt an den verbalstamm. Im singular ist die reduplication verloren, im plur. aber und im opt. bleibt die reduplication, das ursprüng- liche a der reduplicationssilbe wird zu ê = â gesteigert, nach analogie der haufigen perfectstämme wie sat, plur. sêt (sedere) u. s. f.; das reduplicierte da, sing. * dad, plur. dêd, dessen wurzelaußlaut a (wie so häufig bei diser wurzel) geschwunden war, glich nun einer echten wurzel. Das an tretende perfectum der wurz. da, urspr. dha, lautet: Indic. sg. 1. -da, wol für * dida oder * dada, grundform dhadhâ (vgl. §. 291) auß dha-dha ma, 2. -dês, wol für * didês oder * dadê-s, mit einer im per- fectum nicht gebräuchlichen form des suffixes der 2. sing., welche auß der analogie des praesens ein gedrungen ist, grundf. * dha-dhâ-si (urspr. dha-dha-tva) , 3. -da, grundf. dhadhâ auß dha-dha-ta, Plur. 1. -dêd-u-m, grundf. dhâdh-masi, wie die andern formen nach analogie des gewönlichen perfects gebildet; dual. dêd-u, 2. -dêd-u-th, grundf. dhâdh-tasi; dual. -dêd-u-ts, 3. -dêd-u-n, grundf. dhâdh-nti . Opt. -dêd-jau, -dêd-eis u. s. f., grdf. dhâdh-jâm, dhâdh-jâs . Demnach lautet das perfectum von stamm nasja, nasi 1. sg. nasi-da, pl. nasi-dêdum; von stamm salbô 1. sg. salbô-da, plur. salbô-dêdum u. s. f. Die perfecta mit praesensbedeutung bilden auf dise weise ein neues perfect, z. b. sing. 1. mah-ta für * mag-da (§. 202, 1), 2. mah-tê-s, 3. mah-ta; plur. 1. mah-têd-um u. s. f. zu mag (possum); vissa für * vit-da (§. 202, 2) zu vait (scio); skul-da zu skal (debeo) u. s. f. Von nicht ab geleiteten verben ist dise perfectbildung außer- dem selten, z. b. thah-ta für * thak-da (§. 202, 1), praes. thagk-ja (cogito). Zusammen ges. neubildungen; Ahd. Anm . Im althochdeutschen und nordischen finden sich reste eines §. 307. mit s gebildeten perfects, das also dem lateinischen und altiri- schen perfectum zur seite steht, z. b. altn. wurzel sa (serere), perf. sê-ra (sê-ri) für * sê-sa (sê-si); eben so wurz. gra (urspr. ghra virescere); ra (urspr. ar , ra remigare) u. a.; ahd. 1. pl. scri-ru-mês , grundform skri-s-masi (u ist auch hier, wie im gotischen, hilfsvocal), wurzel scri (clamare); 1. plur. pi-ru-mês , 2. plur. pi-ru-t, grundform bhu-s-masi, bhu-s-tasi, wurz. pi für * pu, urspr. bhu (fieri, vgl. πέφυϰα , das auch praesensfunction hat); 1. plur. * spi-ru-mês (nicht belegt, doch sicher zu er- schließen), grundf. spiv-s-masi, wurz. spiv (spuere). Nicht hierher gehört steroƷ für * ste-soƷ auß * stei-stôƷ , perf. redupl. zu stôƷ-an; ple-ruƷ, durch dissimilation und falsche analogie (wie solche bei schwindenden formen statt findet, vergl. d. gotische medium) für * ple-luƷ auß * plei-plôƷ, perf. redupl. zu infin. pluoƷ-an (immolare); ags. leórt, dissim. auß * leo-lt, einer entstellung eines perf. redupl. zu lœt-an; reó-rd , desgl. zu rœd-an; leó-lc, desgl. zu lâc an , sämtlich nach einer und der selben analogie gebildet. Bei disen und den oben erklärten per- fectformen an eine einschiebung von r zu denken, wozu man in- terjectionen (also lautgebärden, nicht worte) verglich, konte nur solchen in den sinn kommen, denen das wesen sprachlicher orga- nismen und die gesetze ires lebens unbekant sind. ANHANG . PARADIGMEN ZUR LERE VON DER DECLINATION UND CONJUGATION. Paradigmen zur declination I. Consonan- 1. Unwandelbare stämme . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Stamm vâk f. vâḱ f. vâḱ f. Singular. Nomin. vâk-s vâk vâkh-s Accus. vâk-am vấḱ-am vâḱ-em Ablat. vâk-at vâḱ-aṭ Genit. vâk-as vâḱ-ás vâḱ-ô , -aç-ḱa Locativ vâk-i vâḱ-í vâḱ-i Dativ vâk-ai vâḱ-ế vâḱ-ê Instr. I. vâk-â vâḱ-ấ vâḱ-a , -â-ḱa Instr. II. vâk-bhi Vocativ. vâk vâk ? Dual. Nom. Acc. vâk-(s)âs vấḱ-â, -âu vâḱ-a, -â-ḱ a Gen. Loc. vâk-aus? vâḱ-ốs vâḱ-âo Dat. Abl. Instr. vâk-bhjâms vâḱ-bhjấm Plural. Nomin. vâk-(s)a-s vấḱ-as vâḱ-ô, -aç-ḱa Accus. vâk-am-s vấḱ-as vâḱ-ô, -aç-ḱa Genit. vâk-(s)âm-(s) vâḱ-ấm vâḱ-a͂m Locat. vâk-sva-(s) vâk-śú vâkh-sva? Dat. Abl. vâk-bhjam-s vâg-bhjás (vâghź-bjô, -bjaç-ḱa) Instrum. vâk-bhi-s vâg-bhís (vâghź-bis?) Ler gelaßener raum bedeutet daß die casusform felt. Casusformen, in denen eine stammform durch eine andere ersezt wird, sind, soweit sie hier überhaupt an gefürt werden, in klammern ein geschloßen. Nicht mit sicherheit zu erschließendes ist durch? bezeichnet. der nomina . Zu §. 245—263. tische stämme. Griechisch. Lateinisch. Altirisch. Litauisch. Gotisch. ὀπ f. vôc (vôci) f. ríg m. szun (szuni) m. man, mann (mannan) m. ὄπ-ς vôc-s rí szů (manna) ὄπ-α (vôc em) Obschon sich meines wißens keine form auf -im von consonantischen stäm- men gefunden hat, so bin ich doch überzeugt, daß -em für -im steht und wir also auch in disem casus die consonantischen der analogie der i -stämme folgen sehen. Die consonantische form würde * vôc-om , * vôc-um lauten. Den beweis lifern die os- kischen und umbrischen formen s. pg. 439. (vôcê-d) ríg-(n) (szùni̧) (mannan) ὀπ-ός vôc-is ríg szùn-s man-s ὀπ-ί (vocî) (ríg, ríi) (szuny-jè; als dat. gilt szùniu-i) mann (ὀπό-φι?) (szuni-mì) rí (szunì, szunë́) ὄπ-ε ríg (szuniù) ríg (ὀπο-ῖν) (szunì-m) ὄπ-ες (vôcê-s) ríg (szùny-s) man-s ὄπ-ας (vôcê-s) ríg-a (szunì-s) man-s ὀπ-ῶν vôc-um ríg-(n) szun-ú mann-ê ὀπ-σί (szuni-sù, -sè) (vôci-bus) (ríga-ib) (szunì-ms) (manna-m) (ὀπό-φιν?) (szuni-mìs) Declinations-Paradigmen. 2. -as -stämme . Sie felen im altirischen, wo sie s verloren haben Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Stamm manas ntr. dus-manas m. f. mánas n. durmanas m. f. manas n. duś-manas m. f. Sing. Nomin. dus-manas-s m. f. dur-manâs m. f. duś-manâo m. f. Accus. manas n. dus-manas-am m. f. mánas n. dur-manas-am m. f. manô, -aç-ka n. duś-manaṅh-em m. f. Ablat. manas-at manaṅh-aṭ Genit. manas-as mánas-as manaṅh-ô, aç-ḱa Locativ manas-i mánas-i manah-i Dativ manas-ai mánas-ê manaṅh-ê Instr. I. manas-â mánas-â manaṅh-a, -â-ḱa Instr. II. manas-bhi Vocativ. manas mánas Dual. Nom. Acc. dus manas-(s)âs m. f. neutr.? mánas-î n. dur-manas-â -âu m. f. manah-i n. dusś-manaṅh-a Gen. Loc. manas-aus? mánas-ô manaṅh-âo Dat. Abl. Instr. manas-bhjâms mánô-bhjâm manè-bja Plural. Nomin. dus-manas-(s)a-s m. f. dur-manas-as m. f. dusś-manaṅhô, -aç-ḱa m. f. Accus. manas-â n. dus-manas-am-s m. f. mánâṁs-i n. dur-manas-as m. f. manaṅh-a n. duś-manaṅh-ô, -aç-ḱa Genit. manas-(s)âm-(s) mánas-âm manaṅh-a͂m Locat. manas-sva-(s) mánas-su, mána: -su manô-hva Dat. Abl. manas-bhjam-s mánô-bhjas manè-bjô, -bjaç-ḱa Instrum. manas-bhi-s mánô-bhis manè-bis Nomina. I. Consonant. Stämme. und im gotischen, wo inen a zu gesezt wird. Griechisch. Lateinisch. Altbulgarisch. Litauisch. μένος ntr. δυς-μενές m. f. genus (generi) n. * vetus (veteri) m. f. n. nebes (nebesi) n. debes (debesi) m.f. δυς-μενής m. f. vetus m. f. n. arbôs f. (debesì-s) μένος n. * δυς-μενές-α -μενῆ m. f. genus n. (veter-em m. f.) nebo (débesi̧) (generê-d) * μένες-ος, μένους * genes-os, -gener-us, -is nebes-e (debesë́s, débesio u. s. f. teils nach der ana- logie der i -st., teils nach der der ja -stämme; nur der geni- tivus plur. ist consonantisch gebliben). * μένεσ-ι , μένει , (generi) (nebesi) * μένες-φι (nebese-mĭ für * nebesĭ-mĭ) μένος n. δυς-μενές m. f. genus * μένες-ε , μένη * δυς-μενέσ-ε -μενῆ (nebesě ) nebes-u ( * μενέσο-ιν , μενοῖν) (nebese-ma, nebesĭ-ma) * δυς-μενές-ες, -μενεῖς (veterê-s m. f.) * μένεσ-α , μένη n. gener-a n. nebes-a * δυς-μενέσ-ας , μενεῖς m. f. (veterês m. f.) * μενέσ-ων μενῶν gener-um nebes-ŭ debes-ú μένεσ-σι , μένε-σι (nebese-chŭ) (generi-bus) (nebese-mŭ für nebesĭ-mŭ) * μένεσ-φι (nebesy, d. i. nebesŭ-(m)i) Declinations-Paradigmen. 3. n - stämme . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech. Stamm akvan m. gnâman n. áçman m. nâman n. açman m. nâman n. ποιμέν m. τάλαν adj. Singular. Nomin. akman-s áçmâ açma ποιμήν Accus. akman-am m. gnâman n. áçmân-am m. nấma n. açman-em nâma n. ποιμέν-α m. τάλαν n. Ablat. gnâman-at açman-aṭ Genit. gnâman-as áçman-as nấmn-as açman-ô nâman-ô nâmn-ô, -aç-ḱa ποιμέν-ος Locat. gnâman-i áçman-i nấmn-i, nấman-i açmain-i ποιμέν-ι Dativ gnâman-ai áçman-ê nấmn-ê açmain-ê Instr. I. gnâman-â áçman-â nấmn-â açman-a, -â-ḱa Instr. II. gnâman-bhi (* ποιμενό-φι) Vocat. gnâman áçman nấman, nấma açman Dual. Nom. Accus. akman-(s)âs neutr.? áçman-â, -âu nấmn-î, nấman-î açman-a m. nâmain-i n. ποιμέν-ε Gen. Loc. gnâman-aus? áçman-ôs nấmn-ôs açman-âo Dat.Abl.Instr. gnâman-bhjâms áçma-bjâm nấma-bhjâm açma-bja (ποιμένο-ιν) Plural. Nomin. akman-(s)a-s m. áçmân-as açman-ô , -aç-ḱa ποιμέν-ες Accus. akman-am-s m. gnâman-â n. áçman-as nấmân-i açman-ô, -aç-ḱa nâman-a ποιμέν-ας τάλαν-α Genit. gnâman-(s)âm-(s) áçman-âm nấmn-âm açman-a͂m ποιμέν-ων Locat. gnâman-sva-(s) áçma-su nấma-su açma-hva ποιμέ-σι Dat. Abl. gnâman-bhjam-s áçma-bhjas nấma-bhjas açma-bjô -bjaç-ḱa Instrum. gnâman-bhi-s áçma-bhis nấma-bhis açma-bis (* ποιμενό- φιν) Nomina. I. Consonant. Stämme. Lateinisch. Altirisch. Althulg. Litauisch. Gotisch. homen (homini) m. nômen (nomini) n. menman m. talman, dítin f. anman n. kamen (kamenĭ) m. imen (imeni) n. akmen, (akmeni, akmenja) m. hanan m. naman n. homô (homin-em) m. nômen n. menme m. dítiu f. (talmain(n) f. ainm(n) n.) kamy m. akmů́ (ákmeni̧) hana hanan m. namô n. (hominê-d) homin-is talman f. anma, anmae n. kamen-e akmèn-s hanin-s (hominî) (talmain) (kamen-i) (akmeny-jè als dat. ákmeniu-i) hani-n (kamene-mĭ für kamenĭ-mĭ) (akmeni-mì) (kameni) talam f. ainm n. (kameni m. imeni n.) (ákmeniu) (kamenij-u) (kamenĭ-ma) (akmenì-m) (homin-ês) (menmin m. talmain dítin f.) kamen-e ákmen-s hanan-s (homin-ês) nômin-a talman-a f. anman n. (kameni m.) imen-a n. (ákmeni-s) hanan-s m. namn-a n. in der regel mit denung des an zu ôn , z. b. hairtôn-a , stamm hairtan . homin-um talman-(n) (kamenij m.) imen-ŭ n. akmen-ú hanan-ê (kamene-chŭ für * kamenĭ-chŭ) (akmeni-sè) (homini-bus) (talmana-ib) (kamene-mŭ für * kamenĭ-mŭ) (akmenì-ms) hana-m (kamenĭ-mi) (akmeni-mìs) Declinations-Paradigmen. 4 a. ant -stämme . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech. Stamm bharant m. n. f. bharant m. n. barent m. n. φέροντ m. n. Singular. Nomin. bharant-s bháran bara͂-ç φέρων Accus. bharant-am m. bharant ntr. bhárant-am m. bhárat n. barentem m. baraṭ n. φέροντ-α m. φέρον n. Ablat. bharant-at barent-aṭ, barant-aṭ,-âṭ Genit. bharant-as bhárat-as barent-ô, -aç-ḱa φέροντ-ος Locat. bharant-i bhárat-i barent-i φέροντ-ι Dativ. bharant-ai bhárat-ê barent-ê Instr. I. bharant-â bhárat-â barent-a , Instr. II. bharant-bhi -â-ḱ a (φεροντό Vocat. bharant bháran m. bhárat n. -φι Dual. Nomin. Acc. bharant-(s)âs neutr.? -âu m. bhárant-â , bharant-î n. barant-a m. baraint-i n. φέροντ-ε Gen. Loc. bharant-aus? bhárat-ôs barent-âo Dat. Abl. Instr. bharant-bhjâms bhárad- -bhjâm baren-bja (φερόντο- -ιν) Plural. Nomin. bharant-(s)as m. f. bhárant-as barent-ô , -aç-ḱa m. φέροντ-ες Accus. bharant-am-s bharant-â ntr. bhárat-as m. bhárant-i n. barent-ô, -aç-ḱ a m. barent-a n.? φέροντ-ας m. φέροντ-α n. Genit. bharant-(s)âm-(s) bhárat-âm barent-a͂m φερόντ-ων Locat. bharant-sva (s) bhárat-su ? φέρου-σι Dat. Abl. bharant-bhjam-s bhárad-bhjas baren-bjô, -bjaç-ḱa Instr. bharant-bhi-s bhárad-bhis baren-bis (* φεροντό-φιν) Folgen in allen anderen casus der analogie der ja -stämme, im nominativ. plur. der der i -stämme, deren paradigmen man also zu vergleichen hat (vgl. auch pag. 315). Nomina. I. Consonant. stämme. Latein. Altirisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch. ferent (ferenti) m. f. n. carant (caranti) m. berant, chvaljant m. n. augant, mylint Sind nur im nomin. sing. msc. ntr. und im nomin. plur. masc. consonantisch und folgen außerdem der analogie der ja -stämme, vgl. s. 315. m. n. fijand (fijanda) m. Die adjectivisch gebrauchten participien folgen der analogie der n -stämme. feren-s m.f.n. (ferent-em m.f.) ferens n. cara (carait(n)) bery, chvalę m. (berąštĭ, chvalęštĭ masc. berąšte chvalęšte ntr.) áugąs, mýli̧s (áuganti̧,mýlinti̧) áugą, mýli̧ n. Dise formen, in der casuslere übergangen, sind echt consonantisch. Der acc. ntr. steht für * áugant , * mýlint , der nom. plur. msc. für * áugants , * mýlints auß * augantas , * mylintas . fijand-s fijand ferentê-d ferent-is carat (berąšta) (áuganczo) (fijandi-s) (ferentî) (carait) (berąšti, als dat. berąštu) (áugancza-me Nach der pronominalen declination. fijand (áugancza-m (berąšte-mĭ) (áuganczu) ? (berąšta m. berąšti n.) (áuganczu) (berąštu) (berąšte-ma) (áugantë-m) (ferentê-s) (carait) (berąšt-e) áugą, mýli̧ fijand-s (ferentê-s m. f. ferenti-a n.) (cairte-a) (berąštę m. berąšta n.) (áuganczu-s) fijand-s * ferent-um (ferenti-um) carat-(n) (berąštĭ) (áuganczû) fijand-ê (berąšti-chŭ) (áuganczů-se) (ferenti- -bus) (cairti-b) (berąšte-mŭ) (áugantë-ms (fijanda-m) (berąšti) (áuganczeis) Declinationsparadigmen. 4, b. Stämme auf -vant, -vans, -ant, -ans des partic. praeteriti Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech. Stamm vividvant m. f. n. vidvant, vidvans m. n. vidvans m. n. ϝειδϝότ m. n. Singular. Nomin. vividvant-s vidvấn vîdhvâo εἰδώς Accus. vividvant-am m.f. vividvant n. vidvấms-am vidvát n. vîdhvâonh-em m. vîdhvô, -aç-ḱa? n. εἰδότ-α m. εἰδός n. Ablat. vividvant-at vîduś-aṭ Häufig erscheint die form vithuś- , die wir aber, als entschiden weniger ur- sprünglich, im paradigma nicht berüksichtigt haben. Genit. vividvant-as vidúś-as vîduś-ô, -aç-ḱa εἰδότ-ος Locat. vividvant-i vidúś-i vîduś-i εἰδότ-ι Dativ. vividvant-ai vidúś-ê vîduś-ê Instr. I. vividvant-â vidúś-â vîduś-a, -â-ḱa Instr. II. vividvant-bhi Vocat. vividvant vídvan m. vídvat n. ? Dual. Nom. Accus. vividvant-(s)âs m. f. n.? vidvấṁs-â, -âu m. vidúś-î n. vîdhvâoṅh-a m. vîduś-i n. εἰδότ-ε Gen. Loc. vividvant-aus? vidúś-ôs vîduś-âo Dat. Abl. vividvant-bhjâms vidvád-bhjâm vîdûź-bja (εἰδότο-ιν) Plural. Nomin. vividvant-(s)a-s vidvấṁs-as vîdhvâoṅh-ô, -aç-ḱa εἰδότ-ες Accus. vividvant-am-s m.f. vividvant-â n. vidúś-as m. vidvấṁs-i n. vîduś-ô, -aç-ḱa? m. vîdvâoṅh-a ? n. εἰδότ-ας msc. εἰδότ-α n. Genit. vividvant-(s)âm-(s) vidúś-âm vîduś-a͂m εἰδότ-ων Locat. vividvant-sva-(s) vidvát-su ? εἰδό-σι Dat. Abl. vividvant-bhjam-s vidvád-bhjas vîdûź-bjô,-bjaç-ḱa Instr. vividvant-bhi-s vidvád-bhis vîdûź-bis Hier sind bei den nördlichen europaischen sprachen die grundformen, zu- Nomina. I. Consonant. stämme. activi (im italokeltischen felt diß participium). Althulg. Litauisch. Gotisch. vor ligende form grundform vor ligende form grundform vor ligende form grundform pekŭs (pekŭsĭ pekŭšĭ) m. n. pekans (pekansi, pekansja) kepęs, kepus (kepusja) kepans (kepansja) (bêrusja babhâransja) es komt nur diß beispil im plur. vor. pekŭ m.n. pekans-s m.- ans n. képęs kepans-s (pekŭšĭ m.) (pekansja-m m.) (képusi̧ m.) (kepansja-m m.) (pekŭše n.) (pekansja-m n.) képę n. kepans n. (pekŭś a ) (pekansja-sja) (képusio) (kepansja-sja) (pekŭši loc. (pekansja-i lc. (képusia-me) (kepansja-sma-i Nach der pronominalen declination. pekŭśu dt.) pekansjav-i d.) (képusiām , kepansja- loc. alt -usiāmui -smav-i dt. (pekŭše-mĭ) (pekansja-bhi) (képusiu) ( kepansja-bhi) (pekŭša m. pekŭši n.) (pekansjâ m. pekansja-i n.) (képusiu) (vgl. s. 437) (pekŭšu) (pekansjaus) (pekŭše-ma) (pekansja- bhjâms) (képusë-m) (kepansjai- bhjâms) (pekŭš-e) (pekŭšę m. pekŭša n.) (pekansj-as) (pekansja-ms m. pekansjâ n.) képę (képusiu-s) kepans as (kepansja- -ms) (bêrusjô-s babhârans- -jâ-s) (pekŭšĭ) (pekansjâm) (képusiū) (kepansjâm) (pekŭši chŭ) (pakansjai-su) (képusiůse) (kepansja-n- -sva?) (pekŭše-mŭ) (pakansja- bhjams) (képusë-ms) (kepansjai- bhjams) (pekŭši für * pekŭsjŭĭ) (pekansjai auß -ja-mi, -ja-bhis) (képuseis) (kepansjais auß kepansja-bhis) nächst der endung, an gegeben, da es der raum gestattete. Dise grundformen kön- nen auch zur erläuterung des paradigma 4, a dienen. Declinationsparadigmen. 4, c. Comparativstämme, stämme auf urspr . -jans . Im alt- einem vom ursprünglichen so verschidenen suffixe gebildet, daß Indog. urspr. Altind. Altbaktr. Die meisten casusformen sind nicht belegt nnd nach der analogie der -as- stämme erschloßen, mit welchen die comparative nach verlust des n des suffixes urspr. -jans zusammen fallen. Stamm maghjans m. n. f. máhîjaṁs m. n. mazjas m. n. Singular. Nomin. maghjans-s máhîjân mazjâo Accus. maghjans-am m. f. maghjans n. máhîjâṁs-am m. máhîjas n. mazjaṅh-em m. mazjô, -aç-ḱa n. Ablat. maghjans-at mazjaṅh-aṭ Genit. maghjans-as máhîjas-as mazjaṅh-ô, -aç-ḱa (mazja-hê) Locat. maghjans-i máhîjas-i mazjah-i Dativ maghjans-ai máhîjas-ê mazjaṅh-ê Instr. I. maghjans-â máhîjas-â mazjaṅh-a, -â-ḱa Instr. II. maghjans-bhi Dual. Nomin. Acc. maghjans-(s)âs m. f. n.? máhîjâṁs-â, -âu m. máhîjas-î n. mazjaṅh-a m. mazjah-i n. Gen. Loc. maghjans-aus? máhîjas-ôs mazjaṅh-âo Dat. Abl. maghjans-bhjâms máhîjô-bhjâm mazjè-bja Plural. Nomin. maghjans-(s)a-s máhîjâṁs-as mazjaṅh-ô, -aç-ḱa Accus. maghjans-am-s m. f. maghjans-â n. máhîjas-as m. máhîjâṁs-i n. mazjaṅh-ô,-aç-ḱa m.f. mazjaṅh-a n. Genit. maghjans-(s)âm-(s) máhîjas-âm mazjaṅh-a͂m Locat. maghjans-sva-(s) máhîjas-su, -ja: -su mazjô-hva Dat. Abl. maghjans-bhjam-s máhîjô-bhjas mazjè-bjô, -bjaç-ḱa Instrum. maghjans-bhi-s máhîjô-bhis mazjè-bis Nomina. I. Consonant. stämme. irischen wird der comparativ nicht mer decliniert; im litauischen mit wir auch dise sprache hier übergehen zu müßen glauben. Griech. Latein. Altbulg. Gotisch. vor ligende form grundform vor ligende form grundf. μεῖζον mâior mĭnĭs minjas (maizan) (makjasan Das femininum hat den stamm maizein , grundform makjasjan . (= μεγ-ϳον ) m. f. n. (mâiôri) (mĭnĭšĭ) m. n. (minjasja) m. n. μείζων mâiôr (mĭnij) (minjans-ja-s) (maiza) (makjasan-s) μείζον-α, μείζω m f. (mâiôre-m m.f.) mâius n. (mĭnij m.) mĭnje n. (minjans- ja-m) m. (maizan m.) u. s. f. (makjasan- am m.) μεῖζον n. minjas n. völlig so wie die an- deren an- stämme; s. oben 3. u. s. f. (mâiôrê-d) μείζον-ος mâiôr-is (mĭnĭša) (minjansja-sja) μείζον-ι (mâiôrî) (mĭnĭši loc.) (minjansja-i) (mĭnĭšu dat.) (minjansjav-i) (mĭnĭše-mĭ) (minjansja-bhi) μείζον-ε (mĭnĭša m. mĭnĭši n.) (minjansjâ m. minjansja-i n.) (mĭnĭšu) (minjansjaus) (μείζόνο-ιν) (mĭnĭše-ma) (minjansja- -bhjâms) μείζον-ες, μείζους (mâiôrê-s) (mĭnĭš-e) (minjansj-as, i -stamm) μείζον-ας, μείζους m.f. (mâiôrê-s m.f.) mâiôr-a n. (mĭnĭšę m. mĭnĭša n.) (minjansja-ms m. minjansjâ n.) μείζον-α, μείζω n. μείζόν-ων mâiôr-um (mĭnĭšĭ) (minjansjâm) μείζο-σι (mĭnĭši-chŭ) (minjansjai-su) (mâiôri-bus) (mĭnĭše-mŭ) (minjansja- -bhjams) (mĭnĭši) (minjansja-i auß -jansja-mi, -jansja-bhis) Declinationsparadigmen. 5, a. Verwantschaftsworte auf -tar ; urspr. mit 5, b iden- Indog. urspr. Altind. Altbaktr. Griech. Stamm mâtar m. f. mâtár f. pitár m. brâtar m. μητέρ f. Singular. Nomin. mâtar-s mâtâ ́ f. pitâ ́ m. brâta, -â-ḱa μήτηρ Accus. mâtar-am mâtár-am brâtar em μητέρ-α Ablat. mâtar-at brâthr-aṭ Genit. mâtar-as mâtú-s, alt mâtr-as brâthr-ô, -aç-ḱa μητέρ-ος μητρ-ός Locat. mâtur-i mâtár-i brâthr-i? μητρ-ί Dativ mâtar-ai mâtr-ế brâthr-ê Instr. I. mâtar-â mâtr-â ́ brâthr-a Instr. II. mâtar-bhi Vocat. mâtar mấtar brâtare μῆτερ Dual. Nom. Acc. mâtar-(s)âs mâtár-á, -âu brâtar-a μητέρ-ε Gen. Loc. mâtar-aus? mâtr-ốs brâthr-âo Dat. Abl. Instr. mâtar-bhjâms mâtŕ-bhjâm brâtare-bja (μητέρο-ιν) Plural. Nomin. mâtar-(s)a-s mâtár-as brâtar-ô, -aç-ḱa μητέρ-ες Accus. mâtar-am-s mâtr̂́-s f. pitr̂́-n m. alt pitár-as brâthr-ô, -aç-ḱa? brâthrèu-s? μητέρα-ς Genit. mâtar-(s)âm-(s) mâtr̂́-ń-âm alt mâtr-ấm brâthr-a͂m μητέρ-ων Locat. mâtar-sva-(s) mâtŕ-śu brâtare-śva μητρά-σι Dat. Abl. mâtar-bhjam-s mâtŕ-bhjas brâtare-bjô, -bjaç-ḱa Instrum. mâtar-bhi-s mâtŕ-bhis brâtare-bis von einem stamme matjâ . Nomina. I. Consonant. stämme. tisch. Latein. Altirisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch. mâter (mâtri) f. athar (athari) m. mater (materĭ) f. môter (môteri) f. fadar (fadru) m. mâtêr, -ter (athir) (mati, d.i. matja) (môtė́) * ) fadar (mâtre-m) (athir-(ṅ)) mater-e (mốteri̧) fadar (mâtrê-d) mâtr-is athar mater-e môtèr-s fadr-s (mâtr-î) (athir) (materi loc.u.dat.) (môtery-jè loc.) fadr (mốterei für môterjai nach der analogie der ja -stämme, also von einem stamme * môterjâ . (materiją) (môteri-mì) mâter (athir) (mati) * ) (môtė́) *) (athir) (materi) (mốteri) athar mater-u (materĭ-ma) (môterì-m) (mâtrê-s) (athir) (materi) mốter-s (fadrju s) (mâtrê-s) athr-a (materi) (mốteri-s) (fadru-ns) mâtr-um (athre-(ṅ)) msc. mâthar(ṅ) f. mater-ŭ môter-ú fadr-ê (matere-chŭ) (môteri-sè) (matri-bus) (athrai-b) (matere-mŭ) (môterì-ms) (fadru-m) (materĭ-mi) (môteri-mìs) Declinationsparadigmen. 5, b. Nomina agentis auf -tar . In diser form und mit häufiger slawische ersezt das suffix durch die weiterbildung -telĭ, d. i. -tarja, Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Stamm dâtar m. f. Wie 5, a, nur, fals etwa dise stämme bereits als neutra gebraucht wur- den, mit der ca- susbildung dises genus im accus. dâtár m. n. dâtar m. Singular. Nomin. dâtâ ́ m. dâta, -â-ḱa Accus. dâtấr-am m. dâtâr-em dâtŕ n. Ablat. dâthr-aṭ Genit. dâtú-s, alt * dâtr-ás m. dâtŕ-ń-as n. dâthr-ô, -aç-ḱa Locat. dâtár-i m. dâtŕ-ń-i n. dâthr-i ? Dativ. dâtr-ế m. dâtŕ-ń-ê n. dâthr-ê Instr. I. dâtr-ấ m. dâtŕ-ń-â n. dâthr-a Vocativ. dấtar m. dấtar, dấtr n. dâtare Dual. Nom. Acc. dâtấr-â, -âu m. dâtŕ-ń-î n. dâtâr-a Gen. Loc. dâtr-ốs m. dâtŕ-ń-ôs n. dâthr-âo Dat. Abl. Instr. dâtŕ-bhjâm m. n. dâtare bja Plural. Nomin. dâtấr-as m. dâtâr-ô, -aç-ka ? Accus. dâtr̂́-n m. dâtr̂́-ń-i n. dâthrèus ? Genit. dâtr̂́-ń-âm m. n. alt * dâtr-ấm dâthr-a͂m Locat. dâtŕ-śu m. n. dâtare-śva Dat. Abl. dâtŕ-bhjas m. n. dâtare-bjô, -bjaç-ḱa Instrum. dâtŕ-bhis m. n. dâtare-bis Nomina. I. Consonant. stämme. denung von tar zu târ nur im arisch südeuropäischen erhalten; das das gotische durch -trja . Dem litauischen u. altirischen felt dise bildung. Griech. Latein. Althulg. Gotisch. δοτήρ m. datôr m. (datelĭ, grdf. datarja m. wie die anderen ja -stämme, nur der nominat. plural. folgt der analogie der i- stämme, datelj-e, grdf. datari-as, was mit be- stimtheit darauf hin- weist, daß ursprüng- lich dise stämme con- sonantisch waren und daß demnach auch in den nördlichen euro- päischen sprachen stämme wie da-tar vor- handen waren. Vgl. die declination der stämme 4.) (blôstrja m. blôstrei-s u. s. f. wie die ja- stämme). δοτήρ datôr, -tor δοτῆρ-α (datôre-m) (datôrê-d) δοτῆρ-ος datôr-is δοτῆρ-ι (datôrî) δοτήρ dator δοτῆρ-ε (δοτήρο-ιν) δοτῆρ-ες (datôrê-s) δοτῆρ-ας (datôrê-s) δοτήρ-ων datôr-um δοτr͂ρ-σι (datôri-bus) Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 43 Declinationsparadigmen. II. Vocalische 6. Diphtongische stämme . Nur arisch und südeuropäisch. 7. Stämme auf wurzelhaftes î, û . Desgleichen. Sie unterschei- paradigma Indog. urspr. Altindisch. Stamm nâu f. nâu f. gau m. f. Sing. Nomin. nâu-s nâu-s, gâu-s Accus. nâv-am nấv-am, gâ-m Ablat. nâv-at Genit. nâv-as nâv-ás, gô-s Locativ nâv-i nâv-í, gáv-i Dativ nâv ai nâv-ĉ́, gáv-ê Instr. I. nâv-â nâv-ấ, gáv-â Instr. II. nâu-bhi Vocativ nâu (d. nomin. gilt als vocat.) Dual. Nom. Acc. nâu-(s)âs nấv-â, -âu; gấv-â, -âu Gen. Loc. nâv-aus ? nâv-ốs, gáv-ôs Dat. Abl. Instr. nâu-bhjâms nâu-bhjấm, gố-bhjâm Plural. Nomin. nâu-(s)a-s, nâv-as nấv-as, gấv-as Accus. nâv-am-s nấv-as; gâ-s, gấv-as Genit. nâu-(s)âm-(s), nâv-âm nâv-ấm, gáv-âm Locat. nâu-sva-(s) nâu-śú gố-śu Dat. Abl. nâu-bhjam-s nâu-bhjás gố-bhjas Instrum. nâu-bhi-s nâu-bhís, gố-bhis Bopp, vgl. gr. I 2 , pg. 465. Nomina. II. Vocalische stämme Stämme. den sich so wenig von den vorigen, daß wir inen hier kein besonderes widmen. Altbaktr. Griechisch. Lateinisch. gau m. f. ναῦ f. bou (bovi) βοῦ m. f. gâo ναῦ-ς , βοῦ-ς bô-s ga͂-m νῆϝ-α ναῦ-ν , βοῦ-ν (bove-m) gèu-ṭ ? (bovê-d) gèu-s νηϝ-ός , νε-ώς , βοϝ-ός bov-is gav-i ? νηϝ-ί , βοϝ-ί (bov-î) gav-ê gav-a ναῦ-φι ναῦ , βοῦ gâv-a ? νῆϝ-ε , βόϝ-ε gav-âo gao-bja (νηϝο-ῖν , βοϝο-ῖν) gèu-s ? νῆϝ-ες , βόϝ-ες (bovê-s) gâu-s νῆϝ-ας , βόϝ-ας ναῦ-ς , βοῦ-ς (bovê-s) gav-a͂m νηϝ-ῶν , νε-ῶν , βοϝ-ῶν bo-um auß * bov-om gao-śva ? ναυ-σί νηυ-σί, βου-σί νήϝ-ε-σσι , βόϝ-ε-σσι gao-bjô, -bhjaç-ḱa bô-bus, bû-bus gao-bis ναῦ-φιν Declinationsparadigmen. 8. Stämme auf u Wo sich die genera nicht unterscheiden, da ist hier, wie überall in disen tafeln, nur ein paradigma an gefürt. . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech. Stamm sunu m. f. madhu n. sûnú m. hánu f. mádhu n. paçu m. tanu f. madhu n. νέϰυ m. μέθυ n. γλυϰύ adj. Singular. Nomin. sunu-s sûnú-s paçu-s νέϰυ-ς Accus. sunu-m m. f. madhu n. sûnú-m m. mádhu n. paçû-m m. madhu n. νέϰυ-ν m. μέθυ n. Ablat. sunav-at paçao-ṭ , paçèu-ṭ paçv-aṭ, paçav-aṭ Genit. sunav-as sûnố-s alt sûnv-ás m. hánô-s oder hánv-âs f. mádhu-n-as n. alt wie d. msc. paçèu-s paçv-ô, -aç-ḱa νέϰυ-ος γλυϰέϝ-ος Locat. sunav-i sûnâú, alt sûnáv-i m. hánâu oder hánv-âm f. mádhu-n-i n. paçv-i νέϰυ-ι γλυϰεῖ Dativ. sunav-ai sûnáv-ê m. hánav-ê, hánv-âi f. mádhu-n-ê n. paçav-ê, paçv-ê m. f. auch tana-j-ê Instr. I. sunv-â sûnú-n-â m. mádhu-n-â n. hánv-â f. paçv-a Instr. II. sunu-bhi Vocat. sunu sû́nô m. mádhu n. paçu νέϰυ Dual. Nomin. Acc. sunu-(s)âs sûnû́ m. mádhu-n-î n. paçû m. madhv-i n. νέϰυ-ε γλυϰέϝ-ε Gen. Loc. sunv-aus ? sûnv-ốs paçv-âo Dat. Abl. Instr. sunu- bhjâms sûnú-bhjâm paçu-bja, -wê (νεϰύο-ιν γλυϰέϝο-ιν) Plural. Nomin. sunu-(s)a-s? sunav-as sûnáv-as alt * sûnv-ás paçav-ô, paçv-ô , -aç-ḱa νέϰυ-ες γλυϰεῖς Accus. sunu-m-s m. f. madhuv-â n. sûnû́-n alt sûnv-ás m. hánû-s f. mádhû-ni alt mádhû n. paçv-ô, -aç-ḱa madhv-a n. νέϰυ-ας γλυϰεῖς γλυϰέϝ-α n. Genit. sunu- (s)âm-(s) sûnû́-n-âm paçv a͂m tanu-n-a͂m νεϰύ-ων γλυϰέϝ-ων Locat. sunu-sva-(s) sûnú-śu paçu-śva νέϰυ-σσι, νεϰύ-ε-σσι νέϰυ-σι, γλυϰέ-σι Dat. Abl. sunu-bhjam-s sûnú-bhjas paçu-bjô,-bjaç-ḱa Instr. sunu-bhi-s sûnú-bhis paçu-bis Nomina. II. Vocalische stämme. Lateinisch. Altirisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch. fructu m. cornu n. bithu m. fidu n. synŭ m. (wechselt mit 10) sunu m. sunu m. faíhu n. fructu-s bith synŭ sunù-s sunu-s fructu-m m. cornu n. bith(n) m. fid n. synŭ súnų sunu m. faíhu n. fructû-d (osk. castrî-d, u. manî) fructû-s, alt fructu-os osk. castrou-s, u. trifo-r betha synu (syna) sunaú-s sunau-s (fructuei, fructui, (biuth) fructu) (biuth) synu (synov-i) sunu jè, sunù-i loc. súnu-i dat. sunau synŭ-mĭ (syno-mĭ) sunu-mì synu sunaú sunau, sunu bith syny sunù betha synu (syno-ma) sunù-m fructûs betha synov-e (syni) súnū-s sunju-s fructû-s m. cornu-a n. bithu syny sunù-s sunu-ns fructu-um betha(n) synov-ŭ (synŭ) (sunú) suniv-ê (syně-chŭ) sunů-sù, -sè, sunů́-s fructi-bus (betha-ib) (syno-mŭ) (syny) sunù-ms sunu-mìs sunu-m Declinationsparadigmen. 9. Stämme auf i . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech. Stamm avi m. f. (fürs neutr. felt ein si- cheres beispil) ávi m. f. vấri n. paiti m. âfrîti f. πόλι f. ἴδρι adj. Singular. Nomin. avi-s ávi-s paiti-s πόλι-ς Accus. avi-m ávi-m m. f. vấri n. paitî-m πόλι-ν ἴδρι n. Ablat. avaj-at patôi-ṭ Genit. avaj-as ávê-s m.f. ávj-âs f. vấri-ń-as patôi-s πόλι-ος πόλε-ως Locativ avaj-i (ávâu m. f.) ávj-âm f. vấri-ń-i n. πόλε-ι Dativ avaj-ai ávaj-ê m. f. ávj-âi f. vấri-ń-ê n. paithj-ê m. âfrîtaj-ê, -tè-ê f. Instr. I. avj-â ávj-â f. ávi-n-â m. vấri-ń-â n. pataj-a m. âfrîti f. Instr. II. avi-bhi Vocat. avi ávê paiti πόλι Dual. Nom. Acc. avi-(s)â(s) ávî m. f. vấri-ń-î n. paitî ? πόλι-ε πόλε-ε Gen. Loc. avj-aus ? ávj-ôs m. f. vấri-ń-ôs n. paithj-âo Dat. Abl. Instr. avi-bhjâms ávi-bhjâm paiti-bja (πολίο-ιν πολέο-ιν) Plural. Nomin. avi-(s)as ? avaj-as ávaj-as pataj-ô, -aç-ḱa πόλι-ες πόλει-ς Accus. avi-m-s ávî-n m. ávî-s f. vấrî-ń-i n. paithj-ô, pata-j-ô âfrîtî-s πόλι-ας πόλει-ς ἴδρι-α n. Genit. avi-(s)âm-(s) ávî-n-âm paiti-n-a͂m πολί-ων πόλε-ων Locat. avi-sva-(s) ávi-śu paiti-śva πόλι-σι πόλε-σι Dat. Abl. avi-bhjam-s ávi-bhjas paiti-bjô -bjaç-ḱa Instrum. avi-bhi-s ávi-bhis paiti-bis Nomina. II. Vocalische stämme. Lateinisch. Altirisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch. avi f. mari n. fáthi m. kostĭ f. pątĭ m. aki f. mahti f. (die masc. gehen im sing. nach 10) avi-s fáith kostĭ akì-s maht-s ave-m mare fáith-(n) kostĭ áki̧ maht avê-d avi-s fátha kosti akë́-s mahtai-s avî fáith kosti aky-jè mahtai (ákei nach 10, b) pąte-mĭ m. kostij-ą f. aki-mì fáithi kosti akë́ maht fáith kosti akì fátha, fáithe kostij-u kostĭ-ma akì-m avê-s f. fáithi kosti f. pątij-e m. áky-s mahtei-s avê-s mari-a fáithi kosti akì-s mahti-ns avi-um fátha, fáithe kostij aki-ú (mahtê nach 10) koste-chŭ aki-sù, -sè avi-bus fáithi-b koste-mŭ akì-ms mahti-m kostĭ-mi aki-mìs Declinationsparadigmen. 10, a. Stämme auf a; masculina, neutra . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Stamm akva m. juga n. áçva m. jugá n. açpa m. dâta n. Singular. Nomin. akva-s áçva-s açpô, -aç-ḱa Accus. akva-m, juga-m áçva-m, jugá-m açpe-m, dâte-m Ablat. akvâ-t áçvâ-t açpâ-ṭ Genit. akva-sja áçva-sja açpa-hê, -qhjâ Locat. akva-i áçvê açpê Dativ akva-ai, akvâi áçvâj-a açpâi Instr. I. akva-â, akvâ alt áçvâ; áçvên-a açpa Instr. II. akva bhi Vocat. akva áçva açpa Dual. Nom. Accus. akvâ-(s)âs m. n. ? áçvâ, áçvâu m. jugế n. açpa m. dâtê n. Gen. Loc. ? áçva-j-ôs açpa-j-âo Dat.Abl.Instr. akva-bhjâms áçvâ bhjâm açpaêi-bja, -wa Plural. Nomin. akvâ-sa-s alt áçvâ-sas; áçvâ-s açpâo-ṅhô, -ṅhaç-ḱa Accus. akva-m-s m. jugâ n. áçvân(s) m. jugấn-i alt jugấ n. açpa͂, açpa͂ç-ḱa m. dâta n. Genit. akva-sâm-(s), akvâm áçvâ-n-âm açpa͂-m, aç-pa- -n-a͂m Locat. akva-sva-(s) áçvê-śu açpaê-śva, -śu Dat. Abl. akva-bhjam-s áçvê-bhjas açpaêi-bjô, -bjaç-ka Instrum. akva-bhi-s áçvâ-is, alt áçvê-bhis açpâ-is folgt öfter der analogie der u -stämme; seltener ist diß im lit. Nomina. II. Vocalische stämme. Griechisch. Lateinisch. Altirisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch. ἵππο m. ζυγό n. equo m. jugo n. fira m. forcitala n. vlŭkŭ m. igŭ n. vilka m. vulfa m. juka n. ἵππο-ς equo-s, equu-s fer vlŭkŭ vìlka-s vulf-s ἵππο-ν ζυγό-ν equo-m jugu m equô-d fer(-n) forcetal(-n) vlŭkŭ m. igo n. vìlką vulf juk ἵππο-ιο , ἵππου equî fir vlŭka vìlko vulfi-s οἴϰο-ι domî , osk. -e-i vlŭcě (vlŭku, vlŭkovi) vilkè (vìlku-i) ἵππῳ equô , alt equôi fuir vulfa ἱππό-φι vluko-mĭ vilkù ἵππε eque m. fir vlŭče vilkè vulf ἵππω, ζυγώ duo fer vlŭka m. izě n. vilkù fer vlŭku ἵππο-ιν vlŭko-ma vilká-m ἵππο-ι eque-i-s, eque-i equî, osk. -ô-s , altumbr. -û-s fir vlŭci vilka-í vulfô-s ἵππο-υς m. ζυγά n. equôs m., juga n. firu m. forcetla n. vlŭky m. děla n. vilkù-s vulfa-ns m. juka n. ἵππων equu-m, equo-rum fer-(n) vlŭkŭ vilkú vulfê ἵπποι-σι , ἵπποι-ς vlŭcě-chŭ vilků-sù, -sè equî-s fera-ib vlŭko-mŭ vilká-ms vulfa-m ἱππό-φιν vlŭky vilka-ís Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 44 Declinationsparadigmen. 10, a. Stämme auf a . Feminina . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech. Stamm akva áçva dâta χῶρα Singular. Nomin. akvâ-s áçvâ dâta, -â-ḱa χώρα Accus. akvâ-m áçvâ-m data͂-m χώρα-ν Ablat. akvâ-t dâta-j-âṭ Genit. akvâ-s áçvâ-j-âs dâta-j-âo χώρα-ς Locat. akva-i áçvâ-j-âm * dâta-j-a χαμa-í Dativ akva-ai, akvâi áçvâ-j-âi alt áçvâi dâta-j-âi χώρᾳ Instr. I. akva-â, akvâ áçva-j-â, alt áçvâ dâta-j-a Instr. II. akvâ-bhi βίη-φι Vocat. akva áçvê, alt áçva dâta χώρα Dual. Nom. Acc. akva-i ? áçvê dâtê χώρα Gen. Locat. ? áçva-j-ôs dâta-j-âo Dat.Abl.Instr. akvâ-bhjâms áçvâ-bhjâm dâtâ-bja χώρα-ιν Plural. Nomin. akvâ-sa s áçvâ-s, alt áçvâ- -sas dâtâo, -âoç-ḱa χῶραι Accus. akvâ-m-s áçvâ-s dâtâo, -âoç-ḱa χώρα-ς Genit. akvâ-(s)âm-(s), akvâm áçvâ-n-âm, alt áçvâm dâta-n-a͂m χωρῶν Locat. akvâ-sva-(s) áçvâ-su dâtâ-hva χώραι-σι,-ς Dat. Abl. ákvâ-bhjam-s áçvâ-bhjas dâtâ-bjô, -bjaç-ḱa Instrum. ákvâ-bhi-s áçvâ-bhis dâtâ-bis Nomina. II. Vocalische stämme. Lateinisch. Altirisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch. equa ranna rąka ranka giba equa rann rąka ranka giba equa-m (rainn(-n) rąką rànką giba equâ-d * equâ-s * equa-es equa-i, equae; osk. -â-s, umbr. -â-s, neuumbr. -a-r (rainne) rąky rànkô-s gibô-s Romae; osk. -a-iͤ rainn rącě rànkô-je equae, alt equâi rainn rącě rànkai gibai enthalten in rąko-j-ą rankà ahd. * gëba equa rann rąko rànka giba rainn rącě rankì rann rąku rąka-ma rànkô-m equae; osk. -â-s, altumb. â-s, neuumb. a-r ranna s. d. accus. rànkô-s gibô-s equâ-s; osk. -ass ranna rąky rankà-s gibô-s equâ-rum rann(-n) rąkŭ rànkû gibô rąka-chŭ rànkô-su,-se equa-bus, equîs osk. -aiͤs ranna-ib rąka-mŭ rànkô-ms gibô-m rąka-mi rànkô-mis Declinationsparadigmen. 10, b. Stämme auf ja . Masculina, Neutra . Sie weichen von schen und in den nörd- Lateinisch. Altirisch. Stamm fîlio m. célja m. Singular. Nomin. filius, alt * fili-s, fili; umbr. -i-s, osk. -iiͤ-s céle für -ja-s Accus. Dem accus. des masculins ist acc. nom. neutrius da gleich, wo das neutrum nicht besonders auf gefürt ist; in disem casus hat auch das altbaktrische zusammen- ziehung, z. b. tûirîm für * tûirja-m oder -je-m filiu-m alt * fili-m, umbr. -i-m céle(-n) für -ja-m Ablat. filiô-d Genit. filî, filiî céli für célji Locat. Dativ. filiô(i) céliu Instr. II. Vocat. filî für filie, umbr. -ie céli Dual. Nom. Acc. céle Gen. Locat. céle Dat.Abl.Instr. Plur. Nomin. filiî, alt wol * filî céli für celji Accus. filiôs céliu Genit Locat. filiôrum alt * filium céle(-n) Dat. Abl. Instrum. filiîs, alt wol * filîs céli-b Nomina. II. Vocalische stämme. den vorigen nur in folge gewisser lautgesetze ab im italischen, altiri- lichen europäischen sprachen. Altbulgarisch. Litauisch. Gotisch. konja m. polja n. dalgja m. harja, haírdja m. kunja n. konĭ für konjŭ auß -ja-s dàlgi-s für dalgja-s harji-s für -ja-s; haírdeis für haírdja-s konĭ für konjŭ auß ja-m m. polje für poljo auß -ja-m n. dàlgi̧ für dalgja-n hari für hari-n auß harja-n konja dàlgiô harji-s, haírdei-s auß -ja-s(ja) koni für konjě auß -ja-i (dalgy-jè loc. nach 9; dàlgiui dat. nach 8) harja konje-mĭ für konjo-mĭ dalgiù (konju nach 8) dàlgi für dalgie hari auß -ja konja dalgiù konju konje-ma für konjo-ma dàlgiâ-m koni für konji dàlgei für dalgia-i harjô-s konję, grundf. -ja-ns m. polja n. dalgiù-s harja-ns m. kunja n. konĭ für konjŭ auß -jâm dàlgiû harjê koni-chŭ für konjě-chŭ dàlgiů-se konje-mŭ für konjo-mŭ dàlgiâ-ms harja-m koni für konjy dàlgeis für dàlgia-is Declinationsparadigmen. 10, b. Stämme auf ja . Feminina Die zusammenziehung von ja , jâ zu î ist in gewissen stämmen im indisch- eranischen fest geworden. Änliches findet sich in den anderen sprachen; im latein. folgen nicht alle ja -stämme der hier verzeichneten bildungsweise. Altindisch. Altbaktrisch. Lateinisch. Stamm bhárantî für bharantjâ barethrî für -thrjâ (quae fert) aciê f. aciâ , so in allen casus. Singular. Nomin. bhárantî für -antjâ barethri, -î-ḱa; tûrjê für * tûirjâ kainê für * kanjâ perenê für * perenjâ aciê-s Accus. bhárantî-m f. -antjâ-m barethrî-m; kanja͂-m acie-m Ablat. barethrjâṭ aciê-d Genit. bhárantjâ-s * barethrjâo aciêi Locat. (bhárantj-âm nach 9) nach diser analogie können die übrigen mir nicht belegbaren casus erschloßen werden. Dativ bhárantjâi aciêi Instr. I. bhárantjâ Instr. II. Vocat. bháranti auß -antja Dual. Nomin. Acc. bhárantj-âu Gen. Loc. bhárantj-ôs Dat.Abl.Instr. bhárantî-bhjâm Plural. Nomin. bhárantj-as aciê-s Accus. bhárantî-s aciê-s Genit. bhárantî-n-âm * aciê-rum Locat. bhárantî-śu barethri-śva Dat. Abl. bhárantî-bhjas hiernach können die andern casus, deren suffixe consonantisch an lauten, erschloßen werden. * aciê-bus Instrum. bhárantî-bhis Nomina. II. Vocalische stämme. Altirisch. Altbulgarisch. Litauisch. Gotisch. caile auß calja duša für duchja żôlė für żôlja bandja sunja caile auß caljâ duša für duchja żôlė́ für żôljâ bandi für bandja; sunja caili(-n) auß caljâ-m dušą für duchją żốlę für żôlją bandja caile auß caljâ-s dušę (s. pg. 454) żôlė́-s für żôljô-s bandjô-s duši für duchjě żôlė-jè für żôljô-je caile auß caljâi duši für duchjě żốlei für żôljai bandjai dušeją für duchjo-ją żôlè für żôlja duše für duchjo żốlė für żôlja caili duši für duchjè żôlì f. zôlji caile dušu für duchju duša-ma für duchja- -ma żôlė́-m für żôljô-m caili für calja auß caljâs s. d. acc. żốlė-s für żôljô-s bandjô-s caili für calja auß caljâs dušę auß duchjâ-ns żôlè-s für żôlja-s bandjô-s caile(-n) auß caljâm dušĭ für duchjŭ auß duchjâm żôliú bandjô duša-chŭ żôlė-sè caili-b duša-mŭ żôlė́-ms bandjô-m duša-mi żôlė-mìs können auch als nach 9 gebildet gefaßt werden. Declinationsparadigmen. Declination der I. Declination der geschlechtigen pronominal- Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Stamm ka; ta, sa ka; ta, sa ka; ta, sa Singular. Nomin. ka-s, sa; neutr. ka-t, ta-t ka-s, sa; neutr. ka-t (spät. ki-m) ta-t kô, kaç-, hô; ntr. ka-ṭ, taṭ Accus. ta-m; neutr. wie nomin. ta-m; neutr. wie nomin. te-m; ntr. wie nomin. Ablat. ta-smâ-t ? tá-smâ-t * ta-hmâ-ṭ Genit. ta-sja tá-sja * ta-hê Locat. ta-sm-in ? tá-sm-in * ta-hm-i Dativ. ta-smâi tá-smâi * ta-hmâi Instr. I. tâ tến-a * tâ Instr. II. ta-bhi Dual. Nom. Accus. tâs; ntr. tai tâu; ntr. tê * tâ; neutr. tê Gen. Loc. ta-j-aus ? tá-jôs * ta-j-âo Dat. Abl. Instr. ta-bhjâms tấ-bhjâm * taêi-bja Plural. Nomin. ta-i tê tê Accus. ta-m-s; neutr. tâ tân; ntr. tâ-n-i * ta͂; neutr. tâ Genit. ta-i-sâm(-s) ? tế-ś âm * taê-śa͂m Locat. ta-i-sva(-s) ? tế-śu * taê-śva Dat. Abl. ta-i-bhjam-s ? tế-bhjas taêi-bjô Instr. ta-bhi-s tâis tâis Das altirische ist hinweg gelaßen, vgl. s. 483 fl. Die von der nominalen declination verschidenen formen sind gespert gedrukt. Pronomina. Geschlecht. pron. Pronomina. stämme. Zu §. 264. Mascul. Neutr. Griechisch. Lateinisch. Altbulgarisch. Litauisch. Gotisch. τό, ὁ; ὅ is-to; quo tŭ ta hva; tha, thi, sa ὁ, ὅ-ς; ntr. τό , ὅ is-te; ntr. is-tu-d quo-d tŭ; ntr. to tà-s; neutr. ta-í hva-s , sa; ntr. tha-t-a, hva τόν; ntr. wie nom. is-tu-m; ntr. wie nomin. tŭ; ntr. wie nomin. tą tha-n-a ; neutr. wie nomin. τώ-ς, ὥ-ς is-tô-d το-ῖο, τοῦ is-tîus; quo- -ius, cu-ius to-go tô thi-s is-tî to-mĭ alt ta-mi, ta-mim; jezt ta-mè τῷ quo-i-ei, cu-i to-mu alt tá-mu-i ; jezt tá-m tha-mma tě-mĭ tů-mì, tů́-m , tů hvê, thê τώ ta, ntr. tě tů́-du to-j-u (tú-dvëju) το-ῖν tě-ma të́m-dvëm τοί, οἱ is-tî ti të́ thai τούς(τό-νς) ntr. τά is-tôs; ntr. is ta, quae ty; ntr. ta tù-s, tů́-s tha-ns; ntr. thô τῶν is-tô-rum tě-chŭ tú thi-z-ê τοῖ-σι, τοῖς tě-chŭ tů-sè is-tîs tě-mŭ alt të́-mus; të́-ms thai-m tě-mi taís Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 45 Declinationsparadigmen. Geschlechtiges pro - Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech. Stamm ta, sa; ka ta, sa; ka το, ὁ Singular. Nomin. sâ, kâ sâ, kâ hâ, kâ ἡ Accus. tâ-m tâ-m * ta͂-m τή-ν Ablat. ? * ta-ṅh-âṭ Genit. ? tá-sj-âs * ta-ṅh-âo τῆ-ς Locat. ? tá-sj-âm * ta-hmj-a Dativ. ? tá-sj-âi * ta-ṅh-âi τῇ Instr. I. ? tá-j-â ? * ta-j-a Instrum. II. ? ἧ-φι Dual. Nom. Acc. ta-i tê * tê τά Gen. Loc. ? tá-j-ôs * ta-j-âo Dat.Abl.Instr. tâ-bhjâms tâ-bhjâm * tâ-bja τα-ῖν Plural. Nomin. tâ-sa-s tâ-s * tâo ταί, αἱ Accus. tâ-m-s tâ-s * tâo τά-ς Genit. tâ-sâm-(s) tấ-sâm * tâoṅha͂m τά-ων, τῶν Locat. tâ-sva(-s) tấ-su tâ-hva τῇ-σι ταῖ-ς Dat. Abl. tâ-bhjam-s tấ-bhjas * tâ-bjô Instrum. tâ-bhi-s tấ-bhis * tâ-bis Pronomina. Geschlecht. pron. nomen. Femininum . Lateinisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch. is-to, quo tŭ ta tha, thi, sa; hva is-ta, quae ta tà sô, hvô is-ta-m tą tą́ thô is-tâ-d is-tîus, cu-ius to-ję tó-s thi-zôs is-tî to-j to-jè quoiei, cui to-j taí thi-zai to-j-ą tà tě të́-dvi to-ju (tú-dvëju) tě-ma tó-m-dvëm is-tae s. d. accus. tó-s thô-s is-ta-s ty tá-s, tà-s thô-s is-ta-rum tě-chŭ tú thi-zô tě-chŭ to-sè is-tîs tě-mŭ alt tó-mus; jezt tó-ms thai-m tě-mi to-mìs Declinationsparadigmen. Pronominale decl. Adjectiva. Paradigma eines gotischen adjectivs . Zu pg. 483. Unbestimt. Stamm gôda (bonus). Masc. Neutr. Femin. Singul. Nomin. gôd-s gôd, gôda-ta gôda Accus. gôda-n-a gôd, gôda-ta gôda Genit. gôdi-s gôda-izôs Dativ. gôda mma gôdai Plural. Nomin. gôda-i gôda gôdô-s Accus. gôda-ns gôda gôdô-s Genit. gôda-izê gôda-izô Dativ. gôda-i-m Bestimt. Stamm godan, gedent gôdôn, geschwächt gôdin Singul. Nomin. gôda gôdô gôdô Accus. gôdan gôdô gôdôn Genit. gôdin-s gôdôn-s Dat. gôdin gôdôn Plural. Nomin. gôdan-s gôdôn-a gôdôn-s Accus. gôdan-s gôdôn-a gôdôn-s Genit. gôdan-ê gôdôn-ô Dat. gôda-m gôdô-m Declinationsparadigmen. Pronominale decl. Adjectiva. Paradigma eines altbulgarischen bestimten adjectivs . Zu pag. 483. Stamm dobrŭ (bonus) + * jŭ urspr. ja (is). Masculinum . Neutrum . Singul. Nomin. dobryj für dobrŭ-ĭ grdf.d.endg. -as-ja-s ntr. dobroje, grdf. d. endg. -am-jat oder vill. -at-jat Accus. dobryj 〃 dobrŭ-ĭ 〃 〃 〃 -am-jam Genit. dobraago 〃 dobra-jego 〃 〃 〃 -asja-jasja Locat. dobrěěmĭ 〃 dobrě-jemĭ 〃 〃 〃 -ai-jasmin Dativ. dobruumu 〃 dobru-jemu komt vor. 〃 〃 〃 -avi-jasmavi Instrum. dobryimĭ 〃 dobrŭmĭ-imĭ 〃 〃 〃 -abhi-jaibhi Dual. Nom Acc. dobraja 〃 dobra-ja 〃 〃 〃 -â-jâ; neutr. dobrěi für dobrě-i auß dobrě-jě, grundf. d. endg. -ai-jai Gen. Loc. dobruju für dobru-jeju grdf. d. endg. -aus-jajaus Dat. Instr. dobryima 〃 dobrŭma-ima 〃 〃 〃 -abhjâm-jaibhjâm Plural. Nomin. dobrii für dobri-i, grdf.d.endg. -ai-jai ntr. dobraja grdf.d.endg. -â-jâ Accus. dobry-ję 〃 dobry-ję 〃 〃 〃 -ans-jans Genit. dobryichŭ 〃 dobrŭ-ichŭ 〃 〃 〃 -âm-jaisâm Locat. dobryichŭ 〃 dobrŭchŭ-ichŭ 〃 〃 〃 -asu-jaisu Dat. dobryimŭ 〃 dobrŭmŭ-imŭ 〃 〃 〃 -abhjas-jaibhjas Instr. dobryimi 〃 dobry-imi 〃 〃 〃 -ais-jaibhis Declinationsparadigmen. Pronominale decl. Adjectiva. Femininum . Singular. Nomin. dobraja für dobra-ja, grundf. der endung -â-jâ Accus. dobrą 〃 dobrą-jeją 〃 〃 〃 -jân-jajân Genit. dobryję 〃 dobry-jeję 〃 〃 〃 -ans-jajans ? Locat. dobrěj 〃 dobrě-jej 〃 〃 〃 -ai-jajâm ? Dat. dobrěj 〃 dobrě-jej 〃 〃 〃 -âi-jajâi ? Instr. dobroją 〃 dobroją-jeją 〃 〃 〃 -ajâmi-jajâmi Dual. Nom. Acc. dobrěi 〃 dobrě-i 〃 〃 〃 -ai-jai Gen. Loc. dobruju 〃 dobru-jeju 〃 〃 〃 -aus-jajaus Dat. Instr. dobryima nach analogie des mascul. und neutr. gebildet, nicht auß dobrama-ima . Plural. Nomin. wie der accus. Accus. dobryję auß dobry-ję, grundform der endung -âns-jâns Genit. Nach der analogie des mascul. neutr. und disem gleich lautend. Locat. Dat. Instr. Declinationsparadigmen. Pronominale decl. Adjectiva. Paradigma eines litauischen bestimten adjectivs . Zu pag. 483. Stamm gera (bonus) + ja (is). Masculinum . Singul. Nomin. geràsis für géras jis (didýs-is, grażùs-is für dìdis jis, grażùs jis) Accus. gérąji̧ für gerą ji̧ Genit. géro-jo für géro jo Locat. gerámjame für geramè jamè Dativ gerámu-jam, jezt gerám-jam, gerą́-jam für gerámui jámui, jezt gerám jám Instrum. gerů́ju für gerù ( * gerů) jů Dual. Nom. acc. gerů́ju für gerù ( * gerů ) jů (jů́-du) Dat. instr. gerë́msëm für gerë́ms (plural) jë́m (jë́m-dvëm) Plural. Nomin. gerë́ji, gerë́jë für gerì ( * gerë) jë Accus. gerů́sius für gerùs ( * gerůs) jůs Genit. gerúju für gerú jú Locat. gerů́siůse für gerůsè jůsè Dat. gerë́msëms, alt gerë́musëms für gerë́ms, alt gerë́mus, jëms Instr. geraíseis für geraís jeís Declinationsparadigmen. Pronominale decl. Adjectiva. Femininum . Singular. Nomin. gerốji für gerà (grundf. d. endung -â) ji (auß jâ) Accus. gérąję für gérą ję (auß jâ-m) Genit. gerốsės (ė = jô), gerósiôs für gerốs jôs Locat. gerốjôje für gerojè jôjè Dat. géraijei für gérai jei Instr. gerấje für gerà (grundf. d. endung -â) jè Dual. Nom. Acc. gerë́jë für gerì auß gerë (grundf. d. endung ai) jë (jë́-dvi) Dat. Instr. gerố msiôm für geróms (plural) jôm (jốm-dvëm) Plural. Nomin. gérôsės (ė = jô), gérôsiôs für gérôs jôs Accus. gerấses für geràs auß * gerâs (grundform gerâns) jes (grundform jâns) Genit. gerúju für gerú jú Locat. gerốsiôse für gerosè, gewönl. gerós, jôsè Dat. gerómsiôms , alt gerốmusiôms für geróms, alt gerômus, jôms Instr. gerốmsiômis für gerômìs, gewönl. geróms, jômìs . Declinationsparadigmen. Adjectiva. Den leren raum diser seite benütze ich zu einer bemerkung über den locativ pluralis der a -stämme des Altbulgarischen. Auf s. 673 ward die form dobryichŭ erklärt auß dobrŭchŭ-ichŭ, grundform der endung -asu-jaisu . Die locativform dobrŭchŭ scheint nun in widerspruch zu stehen mit der s. 467 an gegebenen form vlŭcěchŭ grundf. varka-i-su mit der häufigen vermerung des stammes durch i , nach welcher man dobrěchŭ erwartet. Es hätte aber an der an gefürten stelle bemerkt werden sollen, daß die formen vlŭcěchŭ, dobrěchŭ, die gewönlich vor kommen, warscheinlich jünger sind als die außnams- weise erscheinenden formen vlŭkochŭ, dobrochŭ, die auf ein älteres vlŭkŭchŭ, dobrŭchŭ, belegt durch domŭchŭ (Miklos. vergl. gramm. der slaw. sprachen III, s. 13), hin weisen; grundf. von vlŭkŭ-chŭ ist varka-su one vermerung des stammes durch i . In dobryichu, das zunächst auß * dobrŭichŭ (vgl. §. 88, 3 anm., s. 106) entstund, ligt nun dise leztere form des locat. pluralis zu grunde. Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 46 Declinationsparadigmen. Pronomina. II. Declination des ungeschlechtigen persönlichen pronomens I. II. Ungeschlecht. persönl. pronomen. person und III. des reflexiven stammes s v a . Zu §. 265—267. Conjugationsparadigmen. Paradigmen zur Übersicht der personal- Acti- Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech. Singular . I. person perfectum ma (a) a a α primär mi mi mi μι , — secundär m m m ν imperativ ni ni II. person perfectum ta tha ta tha θα (ς) primär si si hi σι (ις) secundär s s s ς imperativ dhi dhi, — , tât dhi, — θι , — III. person perfectum ta (a) a a ε primär ti ti ti τί , σι , ι secundär t t ṭ — imperativ ? tu, tât tu τω — bedeutet abfall der endung. Wo eine stelle nicht außgefült ist, da elen die entsprechenden formen gänzlich. Personalendungen. Conjugation. endungen . Zu §. 269—277. vum . Lateinisch. Altirisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch. — — — — , m — , m mĭ mi, — — , m m m — — u ti — t s — si, ši si, i s s — — — s —, tô — — t — — t d, th tĭ — th t — — — — tô, osk. tûd Conjugationsparadigmen. Indog. urspr. Altindisch. Althaktr. Griechisch. Plural . I. person primär masi masi, mas mahi μεν perfect. masi ma ? μεν secundär mas ma ma μεν imperat. ma ma II. person primär tasi tha tha τε perfect. tasi a ? τε secundär tas ta ta τε imperat. tat ? ta, tât ta τε III. person primär anti, nti anti (ati) nti enti, nti αντι (ᾱσι), ντι (σι) perfect. anti, nti us enti αντι (ᾱσι) secundär ant, nt an, us, n en, n εν, ν imperat. ? antu (atu) ntu ntu ντων Dual . I. person primär vasi vas vahi perfect. vasi va ? secund. vas va ? imperat. va ? II. person primär ? thas ? τον perfect. ? athus ? τον secund. ? tam ? τον imper. tam ? τον III. person primär ? tas tô τον perfect. ? atus ? τον secund. ? tâm tem την imperat. tâm ? των mit (n) bezeichnen wir hier den am vorher gehenden vocale haftenden nasal. Personalendungen. Lateinisch. Altirisch. Althulg. Litauisch. Gotisch. mus m mŭ me m mus m m mus m (mis) mŭ me m-a tis d, th te te th tis d, th th tis d, th (the) te te th te, tôte d, th th nt (unt) t ątĭ, (n)tĭ ind, nd unt t n nt t (n) * ) n-a ntô vě va (v)as — vě va v-a te (ta, tě) ta ts ts te (ta, tě) ta ts ts te (ta, tě) te (ta, tě) Conjugationsparadigmen. Medium . Zu §. 278—286. Indog. urspr. Altindisch. Althaktr. Griech. Gotisch. Singular. I. person primär. ma(m)i ê (conj. âi) ê (conj. âi) μαι es gilt die secund. ma(m) a, i a μην endung der imper. nê III. pers. II. person primär sa(s)i sê śê, hê, ṅhê σαι za secund. sa(s) thâs śa, ṅha σο zau imper. sva ? sva ṅuha σο III. person. primär. ta(t)i tê, ê tê ται da secund. ta(t) ta ta το dau imperat. ? tâm ta͂m σθω dau Plural. I. person. prim. madhai mahê (imp. u. conj. mahâi) maidê μεθα es gilt die endung der secund. madha mahi ? μεθα III. person imperat. II. person prim. sdhvai ? dhvě dhwê ? σθε es gilt die secund. sdhva ? dhvam dhwem σθε endung der imperat. dhvam dhwem σθε III. person III. person prim. anta(nt)i nta(nt)i antê ntê (rê ) ntê(rê) νται αται nda secund. anta(nt) nta(nt) anta nta (ran) nta ντο ndau imperat. ? antâm ntâm nta͂m σθων (σθωσαν) ndau Dual. I. person prim. vadhai vahê (imper. u. conj. vahâi) vaidhê ? μεθον secund. vadha vahi ? μεθον II. person prim. ? âthê ? σθον secundär u. ? âthâm ? σθον imperat. III. person primär. ? âtê âthê σθον secund. u. ? âtâm ? σθην , imperat. imperat. σθων Personalendungen. Mediopassiv des Litauischen und Italokeltischen. Zu §. 287. Indicativus praesentis . Litauisch. Lateinisch. Altirisch. Singular. 1. veżů́-s veho-r * biru-r bei disem verbum nicht belegt. 2. veżë́-s veher-is * biri-r 3. véża-s vehit-ur ber-thar , beri-r Dual. 1. véżavô-s 2. véżatô-s Plural. 1. véżamė-s vehim-ur * beramm-ar 2. véżatė-s (vehimini) ( * birid) 3. vehunt-ur bert-ar scríbat-ar Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 47 Conjugationsparadigmen. Mo- I. Indicativ. Acti- Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Griechisch. Stamm as as as ἐς Singular 1. as-mi ás-mi ahmi εἰ-μί für * ἐσ-μι 2. as-si ási f. * as-si ahi f. * as-si ἐσ-σί, εἶ 3. as-ti ás-ti aç-ti ἐσ-τί(ν) Dual. 1. as-vasi s-vas h-vahi 2. ? s-thas ? ἐσ-τόν 3. ? s-tas ? ἐσ-τόν Plural. 1. as-masi s-mas h-mahi ἐσ-μέν 2. as-tasi s-tha ç-tha ἐσ-τέ 3. as-anti s-anti h-enti ἔ-ᾱσι(ν), ε-ἶσί(ν) Stamm vagha vaha vaza ἐχε Singular. 1. vaghâ-mi váhâ-mi vazâ-mi, vazâ ἔχω 2. vagha-si váha-si vaza-hi ἔχεις für * ἐχε-σι 3. vagha-ti váha-ti vaza-iti ἔχει für * ἐχε-τι Dual. 1. vaghâ-vasi váhâ-vas vazâ-vahi 2. ? váha-thas ? ἔχε-τον 3. ? váha-tas ? ἔχε-τον Plural. 1. vaghâ-masi váhâ-mas vazâ-mahi ἔχο-μεν 2. vagha-tasi váha-tha vaza-tha ἔχε-τε 3. vagha-nti váha-nti vaze-nti ἔχο-ντι, ἔχο-υσι Die paradigmen sind auf das praesens beschränkt, da es sich hier nur darum handelt die moduselemente oder das felen der selben zur anschauung zu bringen, nicht aber um die tempusform. Modus. Indicativus activi. dus . Zu §. 288. vum . Lateinisch. Altirisch. Altbulgarisch. Litauisch. Gotisch. es as jes es is s-u-m a-m jes-mĭ es-mì im für * is-mi es für * es-s(i) ? jesi für * jes-si esì is für * is-si es-t as, is jes-tĭ és-ti is-t jes-vě és-va (siju) jes-ta és-ta (sijuts) jes-ta s-u-mus a-mmi jes-mŭ és-me (sijum) es-tis ? jes-te és-te (sijuth) s-unt i-t s-ątĭ s-ind vehi beri veze veża viga veho biur für * biru vezą veżù viga vehi-s bir f. * biri-s veze-ši veżì vigi-s vehi-t beri-d, beir veze-tĭ véża- vigi-th veze-vě véża-va vigôs f. * viga-vas veze-ta véża-ta viga-ts veze-ta vehi-mus bera-m veze-mŭ véża-me viga-m vehi-tis beri-th veze-te véża-te vigi-th * veho-nti, veh-unt bera-t vezątĭ viga-nd Conjugationsparadigmen. Modus. Me- Indog. urspr. Altindisch. Stamm dada dad Singular. Plural. Dual. Singul. Plur. Dual. 1. dada-mai dada-madhai dada-vadhai dád-ê dad-máhê dad-váhê 2. dada-sai dada-sdhvai ? dat-sế dad-dhvế dad-ấthê 3. dada-tai dada-ntai ? dat-tế dád-atê dad-ấtê Stamm vagha vaha 1. vaghâ-mai vaghâ-madhai vaghâ- -vadhai váh-ê váhâ-mahê váhâ-vahê 2. vagha-sai vagha-sdhvai ? ? váha-sê váha-dhvê váhêthê f. * vaha-âthê 3. vagha-tai vagha-ntai ? váha-tê váha-ntê váhêtê für * vaha-âtê II. Imperativ Die ersten personen sind hinweg gelaßen, da sie keine imperativische form haben. Litauisch und slawisch ersetzen den imperativ durch den optativ. . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Stamm as vagha as vaha as vaza Sing. 2. as-dhi vagha-(dhi) ê-dhí für * as-dhi váha, váha tât mrû-idhi vaza 3. ? ás-tu váha-tu, váha-tât aç-tu vaza-tu Dual. 2. ? s-tam váha-tam ? ? 3. ? s-tâm váha-tâm ? ? Plur. 2. as-tat ? vagha-tat ? s-ta váha-ta, váha-tât ç-tha vaza-ta 3. ? s-ántu váha-ntu h-antu vaza-ntu Me- Stamm dada vagha dad vaha vaza Sing. 2. dada-sva vagha-sva ? dat-svá váha-sva ? vaza-ṅuha 3. ? dat-tấm váha-tâm ? vaza-ta͂m Dual. 2. ? dád-âthâm váhêthâm ? ? 3. ? dád-âtam váhêtâm ? ? Plur. 2. ? dad-dhvám váha-dhvam ? vaza-dhwem 3. dada-ntâm vaha-ntâm ? dád-atâm váha-ntâm ? vaze-nta͂m es konte hier nicht wol ein paradigma auf gestelt werden. Indicat. medii. Imperat. dium . Altbaktrisch. Griechisch. Gotisch. dade, mrû, pâ διδο Singul. Plur. Dual. Singul. Plural. Dual. Singul. Plural. (mru-j-ê) mrû-maidê mrû- -vaidê δίδο-μαι διδό-μεθα διδό- μεθον pâo-ṅhê ? ? δίδο-σαι δίδο-σθε δίδο-σθον mrû-tê dade-ntê ? δίδο-ται δίδο-νται δίδο-σθον vaza ἐχε viga vaz-ê vaza-maidê vaza- -vaidê ἔχο-μαι ἐχό-μεθα ἐχό-μεθον (viga-da) (viganda) vaza-hê ? ? ἔχῃ auß * ἐχε-σαι ἔχε-σθε ἔχε-σθον viga-za (viga-nda) vaza-itê vaza-intê vazôithê ἔχε-ται ἔχο-νται ἔχε-σθον viga-da viga-nda Zu §. 288. Griechisch. Lateinisch. Altirisch außer den zweiten personen durch den conjunctiv gegeben. Gotisch. ἐσ ἐχε es vehi beri viga ἴσ-θι ἔχε es, es-to vehe, vehi-to * bir vig ἔσ-τω ἐχέ-τω es-to vehi-to ἔσ-τον ἔχε-τον viga-ts ἔσ-των ἐχέ-των ἔσ-τε ἔχε-τε es-te, es-tôte vehi-te, vehi-tôte * beri-d vigi-th ἔσ-των, διδό-ντων ἐχό-ντων s-unto vehu-nto dium . διδο ἐχε δίδο-σο ἔχου auß * ἐχε-σο διδό-σθω ἐχέ-σθω viga-dau δίδο-σθον ἔχε-σθον διδό-σθων ἐχέ-σθων δίδο-σθε ἔχε-σθε διδό-σθων ἐχέ-σθων viga-ndau Conjugationsparadigmen. III. Conjunctiv. Acti- Iudog. urspr. Altindisch Die ersten personen fungieren als imperative. Die formen sind gebildet nach den beispilen und regeln bei Benfey, volst. gr. s. 365. . Stamm as vagha as vaha Singul. 1. as-â-mi vaghâ-mi ás-â-ni váhâ-ni 2. as-a-si vaghâ-si ás-a-si váhâ-si 3. as-a-ti vaghâ-ti ás-a-ti váhâ-ti Dual 1. as-â-vasi vaghâ-vasi ás-â-va váhâ-va 2. ? ás-a-thas váhâ-thas 3. ? ás-a-tas váhâ-tas Plur. 1. as-â-masi vaghâ-masi ás-â-ma váhâ-ma 2. as-a-tasi vaghâ-tasi ás-a-tha váhâ-tha 3. as-a-nti vaghâ-nti ás-a-nti váhâ-nti Me- Stamm tanu vagha tanu vaha Singul. 1. tanu-â-mai vaghâ-mai tanáv-âi váhâi 2. tanu-a-sai vaghâ-sai tanáv-a-sê, -sâi váhâ-sê, -sâi 3. tanu-a-tai vaghâ-tai tanáv-a-tê, -tâi váhâ-tê, -tâi Dual. 1. tanu-â-vadhai vaghâ -vadhai tanáv-â-vahâi váhâ-vahâi 2. ? tanáv-âithê, váhâithê 3. ? tanáv-âitê váhâitê Plural. 1. tanu-â-madhai vaghâ-madhai tanáv-â-mahâi váhâ-mahâi 2. tanu-a-sdhvai vaghâ-sdhvai ? tanáva-dhvê, -dhvâi váhâ-dhvê, -dhvâi 3. tanu-a-ntai vaghâ-ntai tanáv-a-ntê, -ntâi váhâ-ntê, -ntâi Modus. Conjunctiv. Zu §. 289. vum . Altbaktrisch *). Griechisch. Lateinisch. Altirisch. as vaza ἐς ἐχε veha bera * ah-â-ni vazâ-ni ἔ-ω ὦ ἔχω veha-m bera-m * ah-â-hi vazâ-hi ἔ-ῃ-ς ᾖς ἔχῃ-ς veha-s bera * ah-â-iti u. s. f. vazâ-iti ἔ-η-σι ἦ ἔχῃ veha-t bera, bera-d wie stamm vaza vazâ-vahi ? ἔ-η-τον ἦτον ἔχη-τον ? ἔ-η-τον ἦτον ἔχη-τον vazâ-mahi * ἔ-ο-μεν, ἔ-ωμεν, ὦμεν ἔχω-μεν vehâ-mus bera-m vazâ-tha ἔ-η-τε ἦτε ἔχη-τε vehâ-tis bari-d vazâo-nti ἔ-ω-σι ὦσι ἔχω-σι vehâ-nt bera-t, bara-t dium . vaza ἐχε vazâi, vazâ-nê ἔχω-μαι vazâo-ṅhê ἔχῃ vazâi-tê ἔχη-ται vazâ-vaidê ἐχώ-μεθον ? ἔχη-σθον ? ἔχη-σθον vazâ-maidê ἔχώ-μεθα ? ἔχη-σθε vazâo-ntê ἔχω-νται Conjugationsparadigmen. IV. Optativ Fürs altirische kann zur zeit noch kein paradigma gegeben werden. . Acti- Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Stamm as vagha s vaha qh, dadh vaza Singul. 1. as-jâ-m vagha-i-m s-jâ-m váhêj-am qh-jè-m, daidh-ja͂-m ? 2. as-jâ-s vagha-i-s s-jâ-s váhê-s qh-jâo vazôi-s 3. as-jâ-t vagha-i-t s-jâ-t váhê-t qh-jâ-ṭ vazôi-t Dual. 1. as-jâ-vas vagha-i-vas s-jấ-va váhê-va qh-jâ-va vazaê-va 2. ? s-jấ-tam váhê-tam ? ? 3. ? s-jấ-tâm váhê-tâm qh-jâ-tem vazaê- -tem Plural. 1. as-jâ-mas vagha-i-mas s-jấ-ma váhê-ma qh-jâ-ma vazaê- -ma 2. as-jâ-tas vagha-i-tas s-jấta váhê-ta qh-jâ-ta vazaê-ta 3. as-jâ-nt vagha-i-nt s-j-us váhêj-us qh-jè-n, daith-ja͂-n vazaj-en Me- Indog. urspr. Altindisch. Stamm dada vagha dad vaha Singul. 1. dada-jâ-ma vagha-i-ma dád-îj-a váhêj-a 2. dada-jâ-sa vagha-i-sa dád-î-thâs váhê-thâs 3. dada-jâ-ta vagha-i-ta dád-î-ta váhê-ta Dual. 1. dada-jâ-vadha vagha-i-vadha dád-î-vahi váhê-vahi 2. ? dád-îj-âthâm váhêj-âthâm 3. ? dád-îj-âtâm váhêj-âtâm Plural. 1. dada-jâ-madha vagha-i-madha dád-î-mahi váhê-mahi 2. dada-jâ-sdhva ? vagha-i-sdhva ? dád-î-dhvam váhê-dhvam 3. dada-jâ-nta vagha-i-nta (dád-î-ran) (váhê-ran) Der optat. fungiert als futurum; die 1. sing. ist archaisch. Der optativ fungiert als imperativ. Modus. Optativ. Zu §. 290. vum . Griechisch. Lateinisch . Altbulgarisch . Litauisch. Gotisch. ἐσ ἐχο s veha dad veze veża vêg perfectstamm. viga ε-ἴη-ν ἔχο-ι-ν, ἔχο-ι-μι s-iê-m, s-î-m vehê-m vêg-ja-u vigau ε-ἴη-ς ἔχο-ι-ς s-iê-s, s-î-s vehê-s daždĭ, d. i. * dad-jŭ vezi veżi aIter imperativ. vêg-ei-s viga-is ε-ἴη ἔχο-ι s-iê-t, sî-t vehê-t daždĭ d.i. * dad-jŭ vezi veżë́ permissiv. vêg-i viga-i dad-i-vè vezě-vě vêg-ei-va viga-i-va εἴη-τον, εἶτον ἔχο-ι-τον dad-i-ta vezě-ta vêg-ei-ts viga-i-ts ε-ἰή-την, εἴτην ἐχο-ί- -την dad-i-ta vezě-ta ε-ἴη-μεν, εἶμεν ἔχο-ι- -μεν s-î-mus vehê- -mus dad-i-mŭ vezě-mŭ vêg-ei-ma viga-i-ma ε-ἶη-τε, εἶτε ἔχο-ι-τε s-î-tis vehê-tis dad-i-te vezě-te vêg-ei-th viga-i-th ε-ἶε-ν (ε-ἶη-σαν) ἔχ-ιε-ν s-iê-nt, s-î-nt vehê-nt vêg-ei-na viga-i-na dium . Altbaktrisch. Griechisch. Gotisch. dad vaza διδο ἐχο viga ? vaza-j-a διδο-ί-μην ἐχο-ί-μην (viga-i-dau) * dadh-î-ś a vazaê-ś a διδο-ῖ-ο ἔχο-ι-ο viga-i-zau dadh-î-ta vazaê-ta διδο-ῖ-το ἔχο-ι-το viga-i-dau ? διδο-ί-μεθον ἐχο-ί-μεθον ? διδο-ῖ-σθον ἔχο-ι-σθον ? διδο-ί-σθην ἐχο-ί-σθην ? vazôi-maidê διδο-ί-μεθα ἐχο-ί-μεθα (viga-i-ndau) * dadh-î-dhwem ? vazaê-dhwem ? διδο-ῖ-σθε ἔχο-ι-σθε (viga-i-ndau) ? διδο-ῖ-ντο ἔχο-ι-ντο viga-i-ndau Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 48 Conjugationsparadigmen. Perfectum Hier und im folgenden beschränken wir uns auf den indicativ. Vom altiri- schen perfectum kann auß mangel an belegten formen kein paradigma gegeben werden. . Acti- Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Stamm vivid vid tutud vid ** ) Singul. 1. vivâid-(m)a vếd-a tutốd-a * vaêd-a didvaêś-a 2. vivâid-ta vết-tha tutôd-i-thá vaês-ta * dadhâ-tha 3. vivâid-(t)a vêd-a tutốd-a vaêd-a dâdareç-a Dual. 1. vivid-vasi vid-vá tutud-i-vá ? 2. ? vid-áthus tutud-áthus ? 3. ? vid-átus tutud-átus ? Plural. 1. vivid-masi vid-má tutud-i-má ? 2. vivid-tasi vid-á tutud-á ? 3. vivid-anti vid-ús tutud-ús âoṅh-enti Me- Indog. urspr. Altindisch. Stamm vivid tutud Singul. Dual. Plural. Singul. Dual. Plural. 1. vivid-mai vivid-vadhai vivid-madhai tutud-ế tutud-i-váhê tutud-i- máhê 2. vivid-sai ? vivid-sdhvai ? tutud-i-śế tutud-ấ thê tutud- i-dhvế 3. vivid-tai ? vivid-antai tutud-ế tutud-ấ tê (tutud-i-rế) Perfectum. Zu §. 291. vum . Griechisch. Lateinisch. Gotisch. ϝιδ λελοιπα cecinis vit faifah οἶδ-α λέλοιπα cecini vait faifah οἶσ-θα λέλοιπα-ς cecinis-ti vais-t faifah-t οἶδ-ε λέλοιπε cecini-t vait faifah vit-u faifah u ἶσ-τον λελοίπα-τον vit-u-ts faifah-u-ts ἴσ-τον λελοίπα-τον ἴσ-μεν λελοίπα-μεν cecini-mus vit-u-m faifah-u-m ἴσ-τε λελοίπα-τε cecinis-tis vit-u-th faifah-u-th ἴσ-ᾱσι λελοίπ-ᾱσι ceciner unt vit-u-n faifah-u-n dium . Altbaktrisch. Griechisch. Auß mangel an formen kann kein paradigma durch gefürt werden; pag. 556 ist teilweise zu berichtigen. πεπλεϰ λελυ Singul. Plural. Singul. Dual. Plural. * vîvîç-ê ? πέπλεγ-μαι πεπλέγ-μεθον πεπλέγ-μεθα ? ? πέπλεξαι d. i. πέπλεγ-θον , πέπλεχ-θε , πέπλεϰ-σαι λέλυ-σθον λέλυ-σθε vîvîç-ê ( âonhare) πέπλεϰ-ται πέπλεχ-θον , λέλυ-σθον λέλυ-νται Conjugationsparadigmen. Einfacher aorist. Acti- Indog. urspr. Altindisch. Stamm a-dha a-vavaka a-dhâ Im medium in der gewönl. sprache nicht gebräuchlich. á-vôḱa für * a-vavaḱa Sing. 1. a-dhâ-m a-vavaka-m á-dhâ-m á-vôḱa-m 2. a-dhâ-s a-vavaka-s á-dhâ-s á-vôḱa-s 3. a-dhâ-t a-vavaka-t á-dhâ-t á-vôḱa-t Dual. 1. a-dha-vas a-vavakâ-vas á-dhâ-va á-vôḱâ-va 2. ? á-dhâ-tam á-vôḱa-tam 3. ? á-dhâ-tâm á-vôḱa-tâm Plural. 1. a-dha-mas a-vavakâ-mas á-dhâ-ma á-vôḱâ-ma 2. a-dha-tas a-vavaka-tas á-dhâ-ta á-vôḱa-ta 3. a-dha-nt a-vavaka-nt á-dh-us á-vôḱa-n Me- Stamm a-dha a-vavaka âr auß a-ar a-vô-ḱa Sing. 1. a-dha-ma a-vavaka-ma u. s. w. á-vôḱê 2. a-dha-sa ấr-thâs á-vôḱa-thâs 3. a-dha-ta ấr-ta á-vôḱa-ta Dual. 1. a-dha-vadha á-vôḱâ-vahi 2. ? á-vôḱêthâm 3. ? á-voḱêtâm Plural. 1. a-dha-madha á-vôḱâ-mahi 2. a-dha-sdhva ? á-vôḱa-dhvam 3. a-dha-nta ar-anta á-vôḱa-nta Einfacher aorist. Zu §. 292. vum . Altbaktrisch Fast stäts felt das augment; nur wenige formen finden sich, daher muste das meiste nach analogie des imperfects reconstruiert werden. . Griechisch. Altbulg. a-da a-vaôḱa für * a-vavaḱa ἐ-θε εἰπε für * ἐ-ϝεϝεπε nese * a-dha͂-m * a-vaoḱe-m * ἔ-θη-ν εἶπο-ν nesŭ * a-dhâo * a-vaoḱô * ἔ-θη-ς εἶπε-ς nese a-dhâ-ṭ da-ṭ a-vaoḱa-ṭ * ἔ-θη εἶπε nese * adhâ-va * a-vaoḱâ-va neso-vě ? ? ἔ-θε-τον εἴπε-τον nese-ta * a-dhâ-tem * a-vaoḱa-tem ἐ-θέ-την εἰπἐ-την nese-ta * a-dhâ-ma * a-vaoḱâ-ma ἔ-θε-μεν εἴπο-μεν neso-mŭ * a-dhâ-ta * a-vaoḱa-ta ἔ-θε-τε εἴπε-τε nese-te a-dha͂-n * a-vaoḱe-n (ἔ-θε-σαν) εἶπο-ν nesą dium . rud vaoḱa ἐ-θε ἐ-λιπε ? * vaoḱê ἐ-θέ-μην ἐ-λιπό-μην ? * vaoḱa-ṅha ἔ-θου d. i. * ἐ-θε-σο ἐ-λίπον für * ἐ-λιπε-σο rus-ta * vaoḱa-ta ἔ-θε-το ἐ-λίπε-το ? ἐ-θέ-μεθον ἐ-λιπό-μεθον ? ἔ-θε-σθον ἐ-λίπε-σθον ? ἐ-θέ-σθην ἐ-λιπέ-σθην ? ἐ-θέ-μεθα ἐ-λιπό-μεθα ? ἔ-θε-σθε ἐ-λίπε-σθε ? * vaoḱa-nta ἔ-θε-ντο ἐ-λίπο-ντο Conjugationsparadigmen. Praesens Da oben s. 686—693 paradigmen für das praesens gegeben sind, so genügte es hier die 3. sing. und 1. plur. activi an zu füren. . Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Griechisch. I, a. ad-ti, ad-masi as-ti, as-masi át-ti, ad-mási ás-ti, s-mási aç-ti, h-mahi ἐσ-τί, ἐσ-μέν I, b. bhar-a-ti, bhar-â-masi bhár-a-ti, bhár-â- -masi tud-á-ti, tud-ấ-masi bar-a-iti, bar-â-mahi φέρε-ι , φέρο-μεν II, a. ai-ti, i-masi ế-ti , i-mási çtao-ti, * çtu-máhi εἶ-σι , ἴ-μεν II, b. prav-a-ti, prav-â-masi bhaug-a-ti, bhaugâ-masi sráv-a-ti, sráv-â- -masi bốdh-a-ti, bốdh-â-masi raêḱ-a-iti, raêḱ-â-mahi φεύγ-ε-ι φεύγ-ο-μεν III. dadâ-ti, dada-masi gagan-ti, gagan-masi bibhế-mi bibhi- -mási, ǵaǵán-ti, ǵaǵan-mási dadhâ-iti, dade-mahi 1. δίδω-σι , δίδο-μεν 2. γίγν-ε-ται; πίπτ-ε-ι , πίπτ-ο-μεν IV, a. ar-nau-ti, ar-nu-masi r-ńố-ti, r-ńu- -mási (tan-ố-ti, tan-u-mási) kere-nao-iti * kere-nu- -mahi ὄρ-νῡ-σι , ὄρ-νυ-μεν IV, b. star-nâ-ti, star-na- -masi str-ńấ-ti, str-ńî- -mási frî-nâ-iti, frî-nâ-mahi 1. δάμ-νη-σι , δάμ-να-μεν 2. πί-νε-ι , πί-νο-μεν IV, c. ? 1. ju-ná-k-ti, ju- -ñ-ǵ-mási 1. ḱi-na-h- -mi, ḱîs- 2. lu-m-p-á-ti, lu- -m-p-ấ-masi -mahi 2. vi-n-d-a-iti, vi-n-d-â-mahi 2. σφί-γ-γ-ε-ι , σφί-γ-γ-ο-μεν V. svid-ja-ti, svid-jâ-masi náh-ja-ti, náh-jâ- -masi verez-jê-iti, verez-jâ- -mahi ϰράζει d. i. * ϰραγ-ϳε-τι , ϰράζο-μεν d. i. * ϰραγ-ϳο-μεν VI. ga-ska-ti, ga-skâ-masi gá-ḱḱha-ti, gá- ḱḱhâ-masi ǵa-ça-iti, ǵa-çâ-mahi βά-σϰε-ι , βά-σϰο- -μεν VII. ? τύπ-τε-ι , τύπ- -το-μεν Imperfectum. bhara bhara bara φερε Act. sg. 1. a-bhara-m á-bhara-m (a)-bare-m ἔ-φερο-ν Praesens. Zu §. 293. Lateinisch. Altirisch. Altbulgarisch. Litauisch. Gotisch. es-t für * ed-t es-t, s-u-mus as, is, ammi jas-tĭ, ja-mŭ für * jad-tĭ, jad-mŭ jes-tĭ, jes-mŭ ė́st f. ėd-ti, ė́d-me; és-ti, és-me is-t veh-i-t , veh- -i-mus ber i-d, ber-a-m vez-e-tĭ, vez-e-mŭ véż-a, véż-a- -me vig-i-th, vig-a-m î-t, î-mus věs-tĭ, vě-mŭ für * věd-tĭ, * věd-mŭ eí-ti, eí-me dûc-i-t, dûc- -i-mus; dîc- -i-t, dîc-i-mus plov-e-tĭ, plov- -e-mŭ lë́k-a, lë́k-a- -me giut-i-th, giut-a-m das-tĭ, da-mŭ für * dad-tĭ, * dad-mŭ dés-t für * ded-ti 2. gign-i-t, gign-i-mus (sesa-im) 2. cer-ni-t, cer-ni-mus (clu-ini-m) 2. dvig-ne-tĭ, dvig-ne-mŭ 2. gáu-na, gáu-na-me 2. fraíh-ni-th, fraíh-na-m 2. ru-m-p-i-t , ru-m-p-i- -mus (léic-im) 2. lęž-e-tĭ, lęž-e mŭ 2. bù-n-d-a sta-n-d-i-th, bri-g-g-i-th, bù-n-d-a-me sta-n-d-a-m, bri-g-g-a-m cap-i-t, cap-i-mus zna-je-tĭ, zna-je-mŭ mel-je-tĭ, mel-je-mŭ ár-ia, ár- -ia-me frath-ji-th, frath-ja-m (g)na-sci- -tur plec-ti-t plec-ti-mus vìrs-ta für * virt-ta, virs-ta-me Zu §. 294 Da die abwandlung des imperfectum mit der des aorists im wesentlichen überein stimt, auch im texte s. 608 flg. paradigmen gegeben sind, so haben wir hier nur die 1. sing. activi eines praesensstammes an gefürt, um die übereinstimmung der bildung zu zeigen. . Conjugationsparadigmen. Zusammen gesezter Acti- Indog. urspr. Altindisch. I. II. I. II. Stamm a-dik-s a-dik-sa á-tâut-s á-dik-śa Singul. 1. a-dik-s-m Villeicht nur bei gewissen stammaußlauten gebräuchlich. a-dik-sa-m (á-tâut-sa-m) á-dik-śa-m, one augm. dik-śá-m 2. a-dik-s-s Villeicht nur bei gewissen stammaußlauten gebräuchlich. a-dik-sa-s á-tâut-s-î-s one augm. tâut-s-î́-s u. s. f. á-dik-śa-s o. a. dikś-á-s u. s. f. 3. a-dik-s-t a-dik-sa-t á-tâut-s-î-t á-dik-śa-t Dual. 1. a-dik-s-vas a-dik-sâ-vas á-tâut-s-va á-dik-śâ-va, one augm. dik-śấ-va u. s. f. 2. ? á-tâut-(s)-tam s fält nach den lautgesetzen auß. á-dik-śa-tam 3. ? á-tâut-(s)-tâm s fält nach den lautgesetzen auß. á-dik-śa-tâm Plural. 1. a-dik-s-mas a-dik-sâ-mas á-tâut-s-ma á-dik-śâ-ma 2. a-dik-s-tas a-dik-sa-tas á-tâut-(s)-ta s fält nach den lautgesetzen auß. á-dik-śa-ta 3. a-dik-s-ant a-dik-sa-nt á-tâut-s-us á-dik-śa-n Me- Singul. 1. a-dik-s-ma a-dik-sa-ma á-tut-s-i one augm. tut-s-í u. s. f. (á-dik-ś-i) 2. a-dik-s-sa a-dik-sa-sa á-tut-(s)-thâs s fält nach den lautgesetzen auß. á-dik-śa-thâs 3. a-dik-s-ta a-dik-sa-ta á-tut-(s)-ta s fält nach den lautgesetzen auß. á-dik-śa-ta Dual. 1. a-dik-s-vadha a-dik-sâ- -vadha á-tut-s-mahi á-dik-śâ-vahi o. a. dik-śấ-vahi u. s. f. 2. ? á-tut-s-âthâm (á-dik-ś-âthâm 3. ? á-tut-s-âtâm (á-dik-ś-âtâm) Plural. 1. a-dik-s-madha a-dik-sâ- madha á-tud-s-mahi á-dik-śâ-mahi 2. a-dik-s-sdhva? a-dik-sa- sdhva? á-tuddhvam für * a-tut-s-dhvam s fält nach den lautgesetzen auß. á-dik-śa-dhvam 3. a-dik-s-anta a dik-sa-nta á-tut-s-ata á-dik-śa-nta Zusammen ges. aorist. aorist. Zu §. 297. vum . Altbaktrisch. Griech. Altbulgarisch. I. II. II. I. Neue bildung. par-s taf-sa ἔ-δειϰ-σα jas für * jad-s; pęs für * pĭn-s nes-o-s, nes- o-so ? * taf-se-m ἔ-δειϰ-σα (jasŭ, jachŭ grundf. * jad-sa-m) neso-chŭ ? * taf-sô ἔ-δειϰ-σα-ς (jastŭ für * jad-s-tŭ Die form der 3. person (s. o. s. 522) ist auf die 2. übertragen. pę für * pĭn-s-s felt ? taf-sa-ṭ ἔ-δειϰ-σε jastŭ für * jad-s-tŭ, * jad-s-tĭ, pę für * pĭn-s-t ? * taf-sâ-va neso-cho-vě ? ? ἐ-δείϰ-σα-τον ( * jasově f. * jad-so-vě) * par-s-tem * taf-sa-tem ἐ-δειϰ-σά-την jasta für * jad-s-ta jasta für * jad-s-ta neso-s-ta neso-s-ta ? * taf-sâ-ma ἐ-δείϰ-σα-μεν ( * jaso-mŭ f. * jad-so-mŭ) neso-cho-mŭ par-s-ta * taf-sa-ta ἐ-δείϰ-σα-τε jaste für * jad-s-te neso-s-te ? taf-se-n ἔ-δειϰ-σα-ν jasę für * jad-sę auß jad-sa-nt neso-šę dium . ? * taf-sê ἐ-δειϰ-σά-μην ? * taf-sa-ṅha ἐ-δείϰ-σω auß * ἐ-δειϰ-σα-σο ma͂-s-ta * taf-sa-ta ἐ-δείϰ-σα-το ? ἐ-δειϰ-σά-μεθον ? ἐ-δείϰ-σα-σθον ? ἐ-δειϰ-σά-σθην ? ἐ-δειϰ-σά-μεθα ? ἐ-δείϰ-σα-σθε ? * taf-sa-nta ἐ-δείϰ-σα-ντο Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 49 Conjugationsparadigmen. Futu- Acti- Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Stamm dâ-sja dâ-sjá * bû-śja Sing. 1. dâ-sjâ-mi dâ-sjấ-mi * bû-śjê-mi 3. dâ-sja-ti dâ-sjá-ti * bû-śjê-iti Plur. 1. dâ-sjâ-masi dâ-sjấ-mas u. s. f. 3. dâ-sja-nti dâ-sjá-nti (ungebräuchlich) Me- Sing. 1. dâ-sjâ-mai dâ-sjế 3. dâ-sja-tai dâ-sjá-tê Plur. 1. dâ-sjâ-madhai dâ-sjấ-mahê 3. dâ-sja-ntai dâ-sjá-ntê Abwandlung wie das praesens; wir füren daher nur einige formen an. Futurum. rum . Zu §. 298. vum . Griechisch. Lateinisch. (futur. exact.) Altbulgarisch. Litauisch. δω-σε für * δω-σϳε cap-si für * cap-sja by-še für * by-sje dů-si für dů-sia δώ-σω cap-so * by-šą dů́-siu δώ-σε-ι cap-si-t * by-še-tĭ dů-s δώ-σο-μεν cap-si-mus * by-še-mŭ dů́-si-me δώ-σο-υσι cap-si-nt * by-šątĭ (ungebräuchlich) dium . δώ-σο-μαι δώ-σε-ται δω-σό-μεθα δώ-σο-νται Zusätze und berichtigungen zum ersten bande. Die paragraphenzalen sind hier leider noch nicht auf jeder seite an gegeben, was das nachschlagen wesentlich erschwert. Seite 15 . zeile 5. v. u. felt am rande §. 6. s. 18 . z. 12. v. u. füge bei: stamm pi-tár für pa-tar (vgl. πα-τέρ , lat. pa-ter) wurz. pa (tueri). s. 19 . z. 4. v. o. streiche §. 8. s. 24 . lezte zeile lis: das altindische duldet den hiatus nur noch in den ältesten sprachdenkmalen (im vêda); hier kommen sogar zwei gleiche zusammen treffende vocale vor. In der classischen sprache (im sanskrit) wird der hiatus vermiden u. s. f. Dise und eine reihe an- derer berichtigungen verdanke ich einer anzeige des ersten bandes meines werkes von A. Kuhn , Zeitschr. XI, s. 300 flg. s. 43. z. 13. v. o. füge bei: Ferner ist âo = â vor nt in fällen wie barâonti grundf. bharânti, vazâontê grundf. vaghântai 3. plur. con- junctivi act. med. (stamm bara, vaza, wurz. bar (ferre), vaz (vehere). ib. z. 16. v. u. lis: Zusatz und schwund von vocalen . s. 44. nach der anm. füge bei: 3. Schwund von i und u vor j und v . Für j, v tritt im altbaktrischen nie ij (îj), uv ein wie im altindischen, vilmer sind dise lautverbindungen so unbeliebt, daß da, wo sie durch zusammensetzung oder antritt von suffixen entstehen, der vorher gehende vocal schwindet z. b. stamm bjâre für * bi-jâre auß * dvi-jâr (biennium); astvant für * astu-vant (doué d́existence, mit kör- per begabt Spieg.) auß astu oder açtu (ĺêtre, existence von wurz. as esse) mit suffix -vant (praeditus) u. s. f. Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 44—50. Eine änliche scheu vor gleichen elementen unmittelbar nach einan- der, wie wir sie im lateinischen, griechischen und sonst finden, zeigt z. b. stamm mâidhjâirja (medius annus) für maidhja-jâirja auß maidhja (medius) u. jâirja (annuus von jâre annus vgl. §. 26) u. a. der art. ib. z. 9. v. u. füge bei: Auch auß lautendes î und û sind der kür- zung unterworfen. s. 45 . z. 2. v. o. füge bei: Die zusammenziehung von jâ zu î fin- det sich übrigens wie im altindischen (§. 15, c), z. b. bavainti für bavaintî (s. o. 1) = altindisch bhavantî für * bhavantjâ, fem. des part. praes. activi; -antî, * -antjâ = griech. -οντια , -ουσα (vgl. §. 215 flg.) s. 46. z. 4. v. u. lis: Leo Meyer , vergleichende grammatik der griechischen und lateinischen sprache I. Berlin 1861. u. füge den schluß der anm. von s. 172. bei. Für die nachträge habe ich das genante werk benuzt. s. 49 . z. 4. v. o. füge bei: Gedent zu î findet sich diß auß a ge- schwächte i z. b. in πῑ΄-νω , wurz. πο (πό-σις , πο-τήριον , πέ-πο-ϰα) , urspr. pa (bibere); παρθεν-οπ-ῑ΄π-ης , vgl. ὀπ-ωπ-ή , wurz. ὀπ , urspr. ak (videre); ὑσ-μίνη , ὑσ-μῖν-ι (locat. singul.) grundf. judh-manâ, judh- man-i lezteres zu stamm judh-man (wurz. judh pugnare, suffix -man; vgl. §. 219, pag. 331). ibid. z. 17. v. o. füge bei: ἀν-ώνυμος neben ὄνομα , urspr. gnâman u. a. Dialectisch, namentlich im äolischen, ist dise schwächung häufi- ger, z. b. ὄνυμα für ὄνομα; ὕμοιος , für ὕμοιος , grundf. samaias von stamm sama = griech. ὁμο und diß von der pronominalwurzel urspr. altind. und got. sa, griech. ὁ u. a. ibid. z. 1. v. u. lis: stamm πατέρ , μῆτερ urspr. pa-tar, mâ-tar; stamm μέν-ες u. s. f. s. 50. z. 8. v. o. füge ein: πό-σι-ς = urspr. u. altind. pá-ti-s . ibid. z. 11. v. o. füge bei: Dialectisch komt ο neben α vor, z. b. äolisch βροχέως für βραχέως; dorisch findet sich noch ϝίϰατι für das jüngere attische εἴϰοι , δια-ϰάτιοι für δια-ϰόσιοι; ferner steht τέϰταινα d. i. * τεϰτανϳα neben stamm τέϰτον , grundf. taktan u. s. f. ibid. z. 12. v. o. lis: α = a, z. b. πα-τήρ lat. pa-ter, urspr. pa- tar-s, wurz. pa (tueri); ἀϰ-ωϰ-η , stamm ἄϰ-οντ u. a., wurz. ἀϰ (acu- tum esse); ἄγ-ω = latein. ag-o, altind. áǵ-âmi, wurz. ag (agere); ἄχ-ος , ἄχ-νυμαι , wurz. urspr. agh; ἐ-λαχύ-ς , altind. laghú-s (levis), Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 50—54. urspr. raghu-s; πλατύ-ς , altindisch prthú-s (latus, amplus), urspr. pratu-s u. a. ibid. z. 15. v. u. füge bei: Dialectisch (dorisch) komt diß α für ε auch noch in anderen formen vor; z. b. τάμνω , τράφω , τράπω u. a. für τέμνω , τρέφω , τρέπω u. a. So steht auch ϰρείσσων , d. i. * ϰρετ-ϳων neben ϰράτ-ιστος u. a. dergl. s. 51 . z. 12. v. o. füge bei: ὄψ d. i. ϝόπ-ς , urspr. vâk-s, neben ϝέπ-ος urspr. vak-as, wurz. vak, vgl. altind. vâk für * vâḱ-s (sermo) neben váḱ-as (verbum). s. 52. z. 14. v. o. füge bei: Anm. 3. Die gesetze, welche für den gebrauch von α und η gelten, gehören in die griechische specialgram- matik. Bekant ist die vorliebe des dorischen dialectes für das altertüm- lichere ᾱ , wie die des ionischen für η; im attischen wird ebenfals ᾱ zu η doch wird ᾱ vilfach durch die umgebenden laute, vor allem durch vorauß gehendes ρ , ε , η , ι , ϳ (ζ , σσ , λλ) ferner durch folgendes ε , η vor der wandlung in η geschüzt. ibid. z. 3. v. u. füge bei: ἐδ-ωδ-ή (cibus) zu wurz. ἐδ , latein. ed, urspr. u. altind. ad (edere); ἀϰ-ωϰ-ή (acumen) wurz. ἀϰ; γνω-τός , γι- γνώ-σϰω , vgl. latein. (g)nô-tus, (g)nô-sco, wurz. gna auß gan u. a. s. 53 . z. 8. v. o. füge ein: wurz. λιχ in λίχ-νος (liguriens) λιχ-μάω (lingere), altind. lih, rih, latein. lig, urspr. righ (lingere). ibid. z. 23. v. o. füge ein: λείχ-ω , grundf. raigh-âmi zu wurz. λιχ , urspr. righ; ibid. z. 5. v. u. füge bei: αἰ-ϝών , grundf. ai-vân-s, vergl. latein. ae-vo-m, grundf. ai-va-m, altind. ế-va-s, grundf. ai-va-s (itio), wurz. ι (ire) mit suffix urspr. van , va; ϰαι-ρό-ς grundf. kai-ra-s, vergl. got. hvei-la (hora), altbulg. čě-sŭ, ča-su (hora), grundf. kai-sa-s mit an- derem suffixe, wurz. urspr. ki . s. 54 . z. 11. v. o. füge bei: αἱματο-λοιχ-ό-ς (sanguinem lingens) neben λείχ-ω , λίχ-νος; ϰοί-τη (lectus), ϰοι-μᾶσθαι (dormire) neben ϰεῖ-μαι wurz. ϰι . ibid. z. 19. v. o. füge ein: ζυγ-όν = lat. jug-um, altind. u. urspr. jug-ám wurz. jug (jungere). ibid. z. 3. v. u. füge ein: ϰλῦ-θι urspr. kru-dhi, altind. çru-dhi, vgl. ϰλυ-τός; ibid. lezte zeile streiche πλύ-νω bis (fluctu are). Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 56—60. s. 56 . z. 17. v. u. füge bei: Anm . 1. Fälle wie οὐρανό-ς neben altind. váruna-s (nomen dei), οὐλή neben lat. volnus, altind. vrańa-m n. vrańa-s msc.; εὐρύ-ς neben altind. urú-s für * varú-s u. a. zeigen ου , ευ für das zu erwartende ϝο , ϝε . Die erklärung dises lautwech- sels ist schwirig. Dann hat anm. 2. zu folgen, sodann die als anm. 1. bezeichnetc, was demnach in anm. 3. ab zu ändern ist. ibid. z. 11. v. u. füge bei §. 39. s. 57 . z. 14. v. o. lis: vocale der auf einander folgenden silben mit wenigen außnamen keinen u. s. f. ibid. nach z. 12. v. u. füge bei: §. 40, a. Vorschlag von i in die vorher gehende silbe bei auß lautendem -σι . 1. im locat. (dativ) pluralis, z. b. ταῖσι , darauß ταῖς ion. τῇσι , auß tâ-si; demnach ist auch wol τοῖσι , τοῖς eben so auß * το-σι zu erklären (obwol sich hier auch eine andere erklärungsart dar bietet, s. §. 256 s. 466) 2. in der 2. sing. indic. conj. z. b. indic. φέρεις , conj. φέρῃς für * φερεισι , φερῃσι , * φερηισι und diß auß * φερεσι , φερησι, grundform bhara-si, bharâ-si . s. 59 . z. 3. v. o. füge bei: ϰλῑ΄νω (äol. ϰλίννω) auß * ϰλιν-ϳω; ϰρῑ΄νω (äol. ϰρίννω) auß * ϰριν-ϳω; πλῡ΄νω auß * πλυν-ϳω mit zusammenziehung von ιι und υι zu ῑ , ῡ . ibid. z. 9. v. o. füge bei: Anm. 3. Nur scheinbar ist wol die umstel- lung von i bei anderen consonanten; fälle wie πείϰω neben πέϰω u. änl. sind nicht für * πεϰϳω (diß gäbe * πεσσω) zu nemen, sondern es hat hier wol spätere denung von ε zu ει statt gefunden; vgl. §. 42, 1. ibid. z. 13. v. o. füge bei: παῦρος auß * παρϝο-ς , vergl. latein. parvo-s; νεῦρο-ν auß * νερϝο-ν , vergl. latein. nervo-s . ibid. z. 8. v. u. füge bei: Die gesetze, nach welchen die zusammen treffenden vocale in den verschidenen dialecten behandelt werden, ge- hören in die griechische specialgrammatik, da zu irer ermittelung die griechischen formen selbst auß reichen. Die grundformen aber erge- ben sich in den häufigsten und wichtigsten fällen auß dem in der stamm- und wortbildungslere dar gelegten. s. 60 . im columnentitel lis griechisch für altind. ibid. z. 8. v. u. lis: §. 43. 1. Ein hilfsvocal ε tritt auf in fällen wie ἐπέεσσι auß * ἐπεσ-ε-σσι , * ἐπεσ-ε-σϝι; ϰύν-ε-σσι , locat. pl. zu st. Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 60—65. ἐπες , ϰυν u. änl.; ferner vor der endung des futurum nach den auß- lauten λ , μ , ν , ρ des verbalst., z. b. βαλῶ auß * βαλέω * βαλ-έ-σω; τενῶ auß * τενέω , τεν-έ-σω u. s. f. 2. Dem anlaute u. s. w. Disem absatze füge ein z. 8. v. u: ἐν-νέϝα mit verdoppelung des an lautenden consonanten, vergl. latein. novem, altind. návan u. s. f.; ὄ-νομα , vgl. latein. (g)nômen, altind. nâ-man, got. na-man, hier trat im griechischen das ο erst vor, nach- dem das g des ursprünglichen anlautes gn bereits geschwunden war, also ser spät; ἐ-μέ , ἐ-μοί neben μέ , μοί , stamm urspr. ma; ὀ-μιχ-έω , ὀ-μίχ-λη wurz. urspr. migh, latein. mig (mingo), altind. mi, migh; ferner z. 7. v. u.: ἔ-ρεβος , vgl. altind. raǵas (pulvis), got. riqis (tene- brae); ἐ-ρεύγ-εσθαι , vergl. latein. ruc-tare für * rug-tare, altbulg. ryg- nąti (eructare); ἐ-λαχύ-ς , altind. laghú-s, latein. levis auß * legu-is, urspr. raghu-s; ferner z. 4. v. u.: ἐ-ϝέργειν neben ϝέργειν (includere); ἐϝέρση neben ϝέρση . s. 61 . nach der anm. füge bei: 3. In änlicher weise wie im oski- schen und althochdeutschen, doch minder regelmäßig, findet auch im griechischen (wie mein schüler Walter mir brieflich bemerkte) vocal- einschub statt, z. b. δολιχός für * δολχος , grundf. dargha-s u. änl. (die außfürung dises punctes gebürt dem, der in zuerst gefunden). Übrigens hat Pott, etym. forsch. 1. außg. II, 225 bereits auf dise er- scheinung aufmerksam gemacht. s. 63 . z. 7. v. u. lis: §. 46. ibid. z. 4. v. u. füge ein: gi-gn-o auß * gi-gen-o, wurz. gen, vgl. gen-ui, gen-us; s. 64. z. 13. v. o. füge bei: ferner in stamm- und wortbildungs- elementen, z. b. vehis, vehit für * vehisi, * vehiti urspr. vagha-si, vagha-ti; nô-min-is, urspr. gnâ-man-as u. s. f. ibid. z. 13. v. u. füge bei: Anm. Die denung des auß urspr. a geschwächten i ist schwer nachweisbar. In scrîbo neben γράφω ist, wenn beide worte überhaupt verwant sind, wol übertritt der a -reihe in die i -reihe an zu nemen, wie er in den nördlichen europäischen sprachen vor komt; in fällen wie virî-tim zu stamm viro ist die ana- logie anderer formen maßgebend gewesen (vgl. tribû-tim u. a.). s. 65 . z. 13. v. o. lis: op-os, altind. u. urspr. áp-as; genus auß äl- terem genos = γένος , altindisch ǵánas, urspr. gan-as; suffix des dat. Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 66—75. ablativ pluralis -bus, älter -bos für * bjos, altindisch -bhjas; fer-unt u. s. f. s. 66 . z. 14. v. u. füge ein: po-tis, po-tens, po-tiri, vergl. griech. πό-σις , altind. u. urspr. pá-ti-s, lit. pà-ts . s. 67 . z. 4. v. o. füge ein: sed-eo, wurz. sed, urspr. u. altind. sad; ferner lis ebendas. γέν-ος (für γέ-νος) . ibid. z. 15. füge bei: stamm pa-ter, urspr. pa-tar; mâ-ter, urspr. mâ-tar . s. 68 . z. 3. v. o. füge bei: proc-us neben prec-ari; ibid. z. 5. v. o. füge bei: pond-us neben pend-ere; ibid. z. 7. v. o. füge das später als Anm. folgende vor portio ein. ibid. z. 16. v. o. füge ein: plê-nu-s, grundf. prâ-na-s, wurzel pra auß par (implere). ibid. z. 13. v. u. füge ein: amb-âg-es zu wurz. ag, griech. ἀγ , alt- indisch aǵ , urspr. ag in ag-o, vgl. amb-ig-o; con-tâg-io zu wurz. tag in tango, vgl. con-ting-o . s. 69 . z. 8. v. o. füge bei: (vgl. πῶ-μα , πέ-πω-ϰα) . ibid. z. 9. v. o. füge nach gnôtus bei: gnô-sco (vgl. γνω-τός , γι- γνώ-σϰω). s. 70 . z. 1. v. o. füge ein: wurz. mig, griech. μιχ , urspr. migh in mingo, mic-tus für * mig-to-s; wurzel lig, griech. λιχ , urspr. righ in lingo . ibid. z. 10. v. o. füge bei: Auch mare steht für * mari, vgl. mari-a (in änl. fällen schwindet das auß lautende i) . ibid. z. 3. v. u. füge ein: ae-vu-m, älter ai-vo-m, bis aufs genus = altindisch ế-va-s (itio), vergl. griech. αἰ-ϝών , wurz. i (ire), suffix urspr. va . s. 71 . z. 12. v. u. füge ein: cliens zu wurz. clu, griech. ϰλυ , urspr. kru (audire); s. 74 . z. 4. v. o. lis: equae und equâ (dat. sing.) auß equâi; diê, fidê (dat. sing.) auß diêi, fidêi u. s. f. Andere etc. ibid. z. 5. v. o. lis: (-tuos), senatû auß senatui; equô auß * equôi; côgo etc. s. 75 . z. 15. v. o. füge bei: r scheint auch o für u vor sich zu lie- ben, z. b. fo-re, fo-rem zu wurz. fu (vgl. fu-am); corpor-is neben corpus; ancora auß ἄγϰῡρα . Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 50 Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 77—125. s. 77. z. 12. v. o. füge bei: Vor secundären suffixen und als erstes glid von zusammensetzungen schwächen die stämme auf -o, -u vor con- sonanten iren stammaußlaut zu i, z. b. duri-tas, duri-ties, stamm duro (durus); corni-culum, corni-cen , corni-ger, stamm cornu . Vor vocalen bleibt u, z. b. fructu-arius , fructu-osus, stamm fructu; auch vor labialen erhält es sich, wie in monu-mentum, tegu-mentum neben moni-mentum, tegi-mentum (hier ist jedoch warscheinlich u, i nicht stammaußlaut, sondern hilfsvocal, vergl. teg-mentum), locu-ples , quadru-pes, quadru-plex . ibid. z. 13. v. u. lis: ἐγώ und füge bei: in disen fällen mag der nasal (vgl. altind. ahám für * agham ego) die trübung von â zu ô be- dingt haben. ibid. z. 7. v. u. füge bei: (vgl. Corssen, über Aussprache, Vokalis- mus u. s. f. I, 329 flg.; Leo Meyer, vgl. gramm. d. griech. u. latein. Spr. I, 162 flg.). s. 79 . z. 2. v. o. füge bei: Anm. Daß inschriften bisweilen auß- laßungen von vocalen in der schrift zeigen, die in der sprache selbst nicht statt gefunden haben können (z. b. dcumius, fect, vixt u. a. für Decumius, fecit, vixit) weist Ritschl nach im Rhein. Mus. N. F. XVI, s. 601 flg.; XVII, s. 144 flg. ibid. z. 9. v. o. füge bei: Fälle wie teg-u-mentum, teg-i-mentum für teg-mentum gehören warscheinlich ebenfals hierher. Auch e wird als hilfsvocal ein geschoben, z. b. (h)um-e-ru-s für * um-ro-s, vgl. altind. ám-sa-s; rub-e-r für * rubr auß * rubrs * rub-ro-s, vgl. ἐ-ρυθ-ρό-ς und das ebenfals mit hilfsvocal versehene altindische rudh-i-rá-s u. änl. s. 89 . z. 2. v. u. füge bei: Eine erschepfende darlegung der alt- keltischen inschriften gibt J. Becker in den Beiträgen III, 162—215; eine grammatische analyse der altgallischen inschriften Stokes, ebendas. II, 100—112. s. 125 . z. 18. v. u. lis: Dem gotischen laßen sich die anfänge einer u. s. f. ibid. z. 10 v. u. füge bei: Die außsprache des ei muß der eines î nahe gestan- den haben, doch kann ei schwerlich völlig wie î gelautet haben (für die geltung als î spricht sich auß Leo Meyer, über zwei geleugnete Vocale des Gothischen in den Nachrichten von der G. A. Universität und der Kgl. Geselsch. der Wiß. zu Götting., März 12. 1862, Gött. gel. anz. s. 115. flg.). Dietrich, über die Aussprache des Go- Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 129—154. thischen, Marburg 1862 geht mir so eben erst zu. Den s. 11. auß gesprochenen satz ‘daß Ulfilas seine sprache durchauß und stätig schrieb wie er sie sprach’ müßen wir volkommen bei pflichten. Die quantität bezeichnet die Vulfilanische schreibung nicht; áu und aú , ái und aí werden in der schrift nicht geschiden, eben so wenig u und û . s. 129 . z. 3. v. o. füge ein: ferner brûkjan (uti), 3. sing. brûkeith; wäre das u kurz, so würde dise form * brukjith lauten (nach §. 113, 4); das selbe gilt von hrûkjan (canere, krähen). Vgl. Leo Meyer a. a. o. s. 131 . z. 10—16. v. o. würde beßer einen §. für sich gebildet ha- ben: Zusammenziehung von ja, jâ zu ei; vgl. die zusammenzie- hung von jâ zu î im altindischen (§. 15, c, s. 28), altbaktrischen (nach- trag zu s. 45), litauischen (§. 100, 4, s. 121). s. 137 . z. 1. v. u. füge ein wurz. pru (fluere), 3. sing. praesent. pravati; wurz. spak (videre, aspicere); s. 145 , z. 12. v. u. füge bei: Im particip. praeteriti passivi bleibt jedoch kt , z. b. uk-tá-s (dictus) zu wurz. vaḱ , urspr. vak (loqui) u. s. f. ibid. z. 7. v. u. füge ein: wurz. spaç (videre, aspicere) in spaç-a-s (explorator, speculator), vi-spaśt́a-s (perspicuus) für * vi-spaç-ta-s, partic. praet. passiv. s. 147 . z. 2. v. u. füge bei: Wurz. rah (rah-itá-s privatus, relic- tus; ráh-as ntr. secretum, occultum) für radh, vgl. griech. wurz. λαθ (λαθ-εῖν , λάθ-ρα); wurz. guh (abscondere) für gudh, vgl. gr. wurz. ϰυθ (ϰεύθ-ω , vgl. §. 143). s. 152 . z. 12. v. u. füge bei: indes ist auch hier eine wurzel pru (ire) im altindischen vorhanden, die ursprünglich wol mit plu identisch und nur als ältere form des lezteren zu betrachten ist. s. 154 . z. 5. v. o. füge bei: Die gruppe st wird zu śt́h durch die §§. 122 flg. erwähnte aspirierende wirkung des s und durch die quali- tative assimilation des so entstandenen th an das vorher gehende ś, das nach anderen vocalen als a, â für s ein tritt (§. 126, 2), z. b. superlativsuffix iśt́ha für ista (auß dem comparativsuffix is für jans und dem superlativsuffixe ta bestehend), vergl. griech. ιστο , altbaktr. ista; z. b. altind. stamm âç-iśt́ha = altbaktr. âç-ista, griech. ὤϰ-ιστο , grundf. âk-ista (zu âçu grundf. âku velox). Die gruppe çt wird zu śt́ z. b. stamm drśt́á für * drç ta, partic. praet. pass. zu wurz. darç, urspr. dark (videre); stamm aśt́a, aśt́an (octo) für * aç-ta, grundf. ak-ta . Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 156—184. s. 156 . z. 9. v. o. lis: §. 122. s. 172, anm. Leo Meyers buch ist, wie bereits oben bemerkt, für dise nachträge benuzt worden. s. 174 . z. 15. v. o. füge ein: wurz. πεπ (coquere z. b. in πέ-πεπ- ται , πέψω , πέπ-ων) neben πεϰ (in πέσσω = * πεϰ-ϳω) urspr. kak . ibid. z. 6. u. 7. v. u. lis ‘dorisch’ anstatt ‘ion.’ s. 176 . z. 10. v. u. füge bei: (dessen k übrigens durch angels. hyd-ja, lat. custos für * cud-tos gegen altind. g bestätigung erhält; vgl. Kuhn , Zeitschr. XI, 60 anm.). s. 179 . z. 3. v. o. lis: θερμός anstatt θερός . ibid. z. 14. v. u. füge bei: τελείω , darauß τελέω für * τελεσ-ϳω , praesensbildung mittels ja vom stamme τελες (τέλος) . s. 180. z. 5. v. u. füge bei: τελέω für und neben τελείω auß * τελεσ-ϳω; πλέον neben πλεῖον , grundf. pra-jans, comparativ zu pra, par in πολ-ύ , grundf. par-u . s. 181 . z. 11. v. o. σέβ-ομαι , σεμ-νός für * σεβ-νός , σοφός u. a. zeigen ebenfals an lautendes s . ibid. z. 6. v. u. füge bei: ἱερό-ς für * ἰἑρο-ς , * ἰσερο-ς , altind. iśirá-s (validus, robustus, vegetus). ibid. z. 2. v. u. ἕως (aurora) für * ἐὡς auß * εὐὡς , * ἐϝὡς , vergl. äol. αὔως für * αὐσως (ἠώς mit ersazdenung für * ἀϝσως) , grundf. des stammes ist ausas, vgl. altind. uśás von der selben wurzel; ἧμαι für * ἠσ-μαι , vgl. altind. ấsê für * âs-mai; hier ward das h jedoch fest und gieng z. b. auch auf ἧσ-ται für * ἠσ-ται = altind. ấs-tê über. s. 182 . z. 3. v. u. füge bei: Doch findet sich σ zwischen vocalen auch bewart, z. b. δίδο-σαι , τίθε-σαι , ἵστα-σαι . s. 183 . z. 3. v. o. füge bei: ἐτεό-ς , altind. satjá-s (verus); wurzel ἐχ (ἔχ-ω) , altind. sah (sustinere, tolerare; dise wurzel mischt sich je- doch im griechischen mit wurzel altind. vah, urspr. vagh vehere). ibid. z. 13. v. o. streiche von ‘das σ ’ — * ἐσνυος; die form ἔννυος war wol nie vorhanden. ibid. z. 12. v. u. füge bei: Vor anderen consonanten ist der schwund von s wol nur dialectisch, wie z. b. in τέγος neben στέγος , wrz. urspr. stag . s. 184 . z. 7. v. o. lis für ‘wol möglich’ warscheinlich. ibid. z. 17. v. u. füge bei: ᾠον für * ὠϝιον , grundf. âvjam (ovum) von urspr. avi-s (avis). Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 184—189. ibid. z. 15. v. u. füge bei: ῥέϝω , wurz. ῥυ , altind. u. urspr. sráv- âmi, wurzel sru, vgl. ῥεῦ-μα . s. 185 . z. 11. v. o. füge bei: Ganz ab weichend vertritt σφ urspr. sv im prono- minalstamme σφε , σφο ( σφεῖς , σφέ-τερος , σφό-ς ) urspr. u. altind. sva; diß σφ steht wol für σπ und es ist hier außnamsweise der selbe lautwechsel ein getreten, der im altbaktrischen nach ç regelmäßig ist (§. 136, 3. s. 167); φ für π ist folge der aspirierenden kraft des σ (§. 142, 3. s. 175). ibid. z. 12. v. u. füge ein: wurz. μεν in μέν-ος u. s. f., urspr. man (cogitare). s. 187 . z. 11. v. o. füge bei: γράμμα für * γραφ-μα . ibid. am ende füge bei: Hierher gehören ferner mer vereinzelte fälle, in denen die angleichung mit dem außfalle des ersten consonan- ten zusammen fält, wie z. b. διδάσϰω für * δι-δαχ-σϰω , vgl. διδαχ-ή; λάσϰω für * λαϰ-σϰω , vgl. ἔ-λαϰ-ον u. a.; ἔψευϰα für * ἐ-ψευδ-ϰα zu ψεύδ-ω u. änl. s. 188. z. 10 v. o. füge ein: ἵππος auß * ἰϰϝος , urspr. akva-s . ibid. z. 16 v. u. füge bei: ττ für τϳ , θϳ , ϰϳ (scheinbar auch für γϳ , s. u. e, β) , χϳ ist auf die selbe weise entstanden, indem ϰϳ erst zu τϳ ward und die aspiration vor j verloren gieng. So z. b. ἐρέττω auß * ἐρετ-ϳω , vgl. ἐρετ-μός; ἥττων auß * ἡτ-ϳων für * ἡϰ-ϳων , vergl. ἥϰ-ιστος; ἐλάττων für * ἐλατ-ϳων und diß für * ἐλαθ-ϳων, * ἐλαχ-ϳων , vgl. ἐλαχ-ύς u. s. f. Dise formen stehen also denen mit σσ zur seite und sind nicht auß disen hervor gegangen (durch eine beispillose wand- lung von σσ zu ττ) sondern durch dialectisch verschidene behandlung der selben grundformen entstanden. Da z. b. πτίσσω für * πτισ-ϳω steht, hier ein t- oder k -laut nicht vorhanden war, so kann auch kein * πτιττω im zur seite stehen. ibid. z. 10. v. u. füge ein: χήν, gen. χην-ός auß * χενσ , * χενσ-ος , vgl. latein. (h)ans-er, altind. haṁs-a-s, ahd. stamm gansi; μήν , μην-ός , ion. äol. μείς auß * μενς , vgl lat. mens-is, altind. mâs, urspr. ma-nt, partic. praes. der wurzel urspr. ma (metiri). ibid. z. 10. v. u. füge bei: ὄλλυμι steht für * ὀλ-νυμι . s. 189 . z. 6. v. o. füge ein: ϰεϰορυθ-μένος . ibid. z. 12. v. o. füge bei: Bisweilen scheinen die nasale vorher gehende momentane laute in aspiraten zu wandeln, z. b. λύχ-νος zu wurz. λυϰ (λευϰ-ός) , urspr. ruk (lucere); ἀϰ-αχ-μένος , von der redu- plicierten wurzel ἀϰ (acutum esse), vgl. ἀϰ-ωϰ-ή u. a. Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 189—195. ibid. z. 13. v. o. lis: Vor ι wandelt sich τ in stamm und wortbil- dungselementen, außer u. s. f. ibid. nach z. 10. v. u. füge bei: Über eine art der anänlichung des wurzelanlautes an den wurzelaußlaut s. o. §. 143. s. 191 . z. 8. v. o. lis: νρ und μρ , auch μλ , werden u. s. f. ibid. z. 10. v. o. lis: zu νδρ , μβρ , μβλ . ibid. z. 13. v. o. füge nach (mori); ein: μέ-μβλω-ϰα für * με-μλω-ϰα zu μολεῖν , wurz. μλο , μολ; ibid. z. 15. v. o. lis: (mori), vgl. altind. mar-ta-s (mortalis, homo; Rv. I, 84, 8. Kuhn, Beitr. III, 236). Das selbe ist ein getreten in βλίττω für * μβλιττω auß * μλιττω , * μελιτ-ϳω von stamm μελιτ (μέλι mel); βλώσϰω für * μβλω-σϰω auß * μλω-σϰω , wurzel μλο, μολ in μολεῖν u. a. ibid. z. 18. v. u. füge bei: Vom schwunde des σ zwischen vocalen war §. 145, 2 die rede. Seltener schwindet auch τ in gleicher lage, z. b. ϰέρως für ϰέρατ-ος (gen. sing. zu stamm ϰερατ cornu); φέρει auß * φερε-τι , grundf. bhara-ti (3. sing. praes.); auch der dentale nasal ist in gewissen fällen disem schwunde unterworfen, z. b. μείζους auß μείζονες (nomin. plur. zu stamm μεῖζον maior). ibid. z. 10. v. u. füge bei: πισ-τός für * πιθ-τος . ibid. am ende füge bei: Hierher gehört auch die zusammenziehung zweier änlicher oder gleicher consonanten in einen, nach verflüchtigung des zwischen inen stehenden vocals, wie z. b. τράπεζα für * τετραπεζα (vierfuß); τέτραχμον für älteres τετρά-δραχμον; ἀμφορεύς für älteres ἀμφι-φορεύς u. änl. der art. s. 192 . z. 2. v. u. füge ein: τό , altindisch u. urspr. ta-t, lateinisch (is)-tud . s 193 . z. 1. v. o. füge nach dem ersten worte ein: φέρον für φέροντ (neutr. d. part. praes. act.). ibid. z. 6. v. o. füge bei: voc. άνα für * ἀναϰτ; nom. accus. sing. γάλα für * γαλαϰτ; vocat. γύναι für * γυναιϰ u. a. ibid. z. 9. v. o. ändere ‘stäts’ in ‘meist.’ s. 195 . z. 15. v. u. füge bei: glôria doch wol auß * glovsia für * crovisia, weiterbildung eines stammes urspr. kravas = griech. ϰλέϝος , altind. çrávas (gloria), slaw. sloves (verbum, nom. sing. slovo), der lat. * croves, nomin. sing. * crovos, gen. * crover-is auß * crovis-is lauten Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 195—202. würde; grundf. von glôria wäre also * kravas-jâ, wurz. urspr. kru (au- dire); das k ist erhalten in in-clu-tus . s 196. z. 11. v. u. füge ein: wurz. spec in spec-io, spic-io, urspr. spak . s. 197 . z. 9. v. o. füge bei (nach ‘erhalten’): auch nach r findet sich gv in urgueo neben urgeo . s. 200 . z. 7. v. o. füge bei: nêmo auß * ne-hemo u. a. ibid. z. 13. v. o. Umerus ist auch durch die handschriften verbürgt (vgl. Fleck- eisen, Fünfzig Artikel aus einem Hülfbüchlein für latein. Rechtschreibung, Frank- furt 1861). Schwirig zu erklären ist wurzel hab (habere), osk. hip (hip-ust habuerit), haf (haf-iest habebit) und wurz. hi , ho ( hi-c , ho-c , hu-n-c u. s. f.), welche man als ne- benformen von cap (capere) und von ci , qui (ci-tra , qui-s) , quo (quo-d , cu-ius) zu faßen pflegt (vgl. Lottner in Zeitschr. XI, 203), welchen lezteren got. wurzel hab (haban) und wurzel hi (hi-mma) , hva (hva-s , hva) , slaw. si , kŭ , lit. szi , ka u. s. f., urspr. ki , ka entspricht. Eine wandlung von urspr. k in latein. h ist außerdem one beispil. Latein. hab , hi , ho weist regelrecht auf urspr. ghab und ghi gha hin, auß welchen lezteren auch die altindischen partikeln hi , ha entstanden sind, vgl. Leo Meyer, vgl. gramm. d. griech. u. latein. s. 327. Demnach stehen wir nicht an lat. hi , ho nur = urspr. ghi , gha altind. hi , ha (nicht aber = ki , ka) zu setzen und wurz. hab vor der hand noch als eine italische besonderheit zu betrachten. s. 201 . z. 11. v. o. füge bei: Für das zusammenfließen von urspr. da und dha im lateinischen (lezteres lautet jedoch auch fa; s. u. bei f = dh) zeugt ven-di-t neben vênum dat = altindisch und ursprüngl. vasnam dadhâti , ὦνον τίθησι; dat steht hier villeicht in der function von urspr. dadhâti, nicht in der von dadâti . ibid. z. 11. v. u. füge bei: fê-mina , vgl. θῆ-λυς , altind. dhê-nú-s (vacca lactaria), altind. wurz. dha (bibere, lactere), die, nach dhênús zu schließen, auch in einer nebenform dhi vorhanden war; fio, älter fîô = feiô, grundf. dha-jâ-mi, praesens mittels ja zu wurz. dha (po- nere, facere), von der auch die secundäre wurzel latein. fa-c (facere) gebildet ist. ibid. z. 5. v. u. füge bei: ûber, griech. οὖθαρ , altind. ûdhas, ûdhan, ahd. ûtar, mhd. ûter, iuter, nhd. euter, grundf. also audhas; ûber (adj.) vgl. altind. ếdh-atê (3. sing. praes. med.; bene provenit, crescit), grundf. der wurzel urspr. idh (vgl. Walter, Zeitschr. X, 77). s. 202 . z. 3. v. o. lis: In rut-ilus fält rut für urspr. rudh auf, vgl. indes pat-i neben παθ-εῖν , lat-êre neben λαθ-εῖν , altind. wurz. rah , urspr. radh; pût-êre neben πῡ΄θ-εσθαι; put-are neben dem allerdings auch in der function verschidenen πυθ- Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 202—209. έσθαι , altind. wurz. budh; ferner sap-iens neben σοφ-ός (vgl. Leo Meyer, vergl. Gramm. d. griech. u. latein. Spr. s. 51). Der ware sachverhalt diser entsprechungen, die schwerlich nur scheinbar sein können, hart noch der aufklärung. ibid. z. 5. v. o. füge bei: Anm. 2. Die wurz. urspr. rudh erscheint demnach im latein. als rub (ruber), ruf (rufus), rud (raudus), rut (rutilus) . Lottner in zeitschr. XI, 178. s. 203 . z. 4. v. o. füge nach ‘inlautend’ bei: jedoch nicht häufig. ibid. z. 10. v. o. füge ein nach Wilson : fleischbrühe, im Rigveda nach Kuhn. ibid. z. 15. v. u. füge bei: capio für * cap-jô, praesensstamm auf urspr. ja u. a. ibid. z. 9. v. u. nach * ἐσ-ϳο-μαι füge ein: fast regelmäßig tritt der schwund von j ein vor i und dem das i ersetzenden e (§. 49; §. 52, s. 75), z. b. capio aber capis, capit u. s. f. für * cap-ji-s, * cap-ji-t; obex obicis für objex auß * ob-jic-s, * ob-jic-is, wurz. jac, vgl. ob-jic-io, obi-cio . (§. 34, s. 77). ibid. z. 7. v. u. füge bei: sêdô auß * sêdaô, * sêdajâ altind. und urspr. sâdájâmi, causativum zu wurzel sad (sedere). s. 205. felt in dem columnentitel: Lateinisch. ibid. z. 11. v. o. füge ein (vor te): für urspr. an lautendes sva tritt in der regel latein. so ein (s. o. §. 47, s. 66). s. 206 . z. 10. v. u. füge bei: Latein. n scheint bisweilen vertreter eines ursprünglichen m zu sein, z. b. ten-ebrae , wurzel tam (obscurum esse), vgl. altind. tam-as (tenebrae), ahd. dem-ar (cupusculum) u. s. f. In disem beispile ist n jedoch wol durch dissimilation entstanden (-neb- auß -meb-); gen-er ziehen wir zu wurz. gan . s. 208 . z. 12 v. o. füge ein nach sup-remus: flamma auß * flag-ma vgl. flag-rare; serra wol auß * sec-ra, vgl. sec-are; ferner z. 14. v. o. nach * asinu-lus: esse auß * ed-se, penna auß pes-na und diß auß * pet-na zu wurzel pet, ursprüngl. pat (volare); jussi auß * jub-si, pressi auß prem-si . ibid. z. 16. v. u. füge ein nach z. b.: suâsi auß * suâd-si zu suâd-eo und dergl.; s. 209 . z. 15. v. o. füge ein nach ‘ersazdenung’:; warscheinlich ward c vor den nasalen, ehe es schwand, in g erweicht (s. u. c.) . ibid. z. 6. v. u. füge bei: se-mestris für * sex-mestris . Vor c schwand Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 209—216. d, älter t, in hoc für * hod-c, * hod-ce, vgl. quod; ac für * at-c, vgl. at-que . ibid. z. 2. v. u. füge bei. pênis auß * pes-nis, vgl. πέος auß * πέσος , altind. pasas . s. 210 . z. 12. v. o. füge bei: Doch bleibt s vor d in trans-duco, trans-do neben tra-duco, tra-do, ferner in fällen wie eius-dem, cuius- dam . Auch vor r schwindet leicht s, z. b. in susum, alt neben sursum, retrosum u. änl. ibid. z. 10. v. u. füge ein nach torqv-eo: ultor für * ulc-tor zu ulc- isci; indultus für * in-dulc-tus auß * in-dulg-tus zu in-dulg-eo . ibid. am ende füge bei: das selbe gilt von au-tor für auc-tor u. änl. s. 211 . z. 13. v. u. füge bei: j ist villeicht dem vorher gehenden consonanten gleich geworden in praesensbildungen mit verdoppeltem wurzelaußlaute, wie mitto, pello, curro u. a., obschon die lautverbin- dungen -tio, -lio, -rio gewönlich sind. ibid. z. 5. v. u. füge ein nach gradior: fossa auß fos-ta, * fod-ta, wurzel fod in fod-io . s. 212. z. 6. v. u. füge ein: noxa für * noc-ta (noc-eo) . s. 213 . am ende füge bei: potês-tâti (potestas) für * potens-tâti auß * potent-tâti (potens, potent-is) u. a. s. 214 . nach z. 4. füge bei: Auch läßt sich die in verschidenen sprachen hervor tretende zusammenziehung zweier durch einen vocal getrenter gleicher oder änlicher consonanten (vgl. d. altbaktrische und griechische, ferner das mittelhochdeutsche; über lezteres s. Kuhns zeitschr. X, 160) in einen nach schwund des dazwischen stehenden vo- cals hierher rechnen, wie z. b. consuêtûdo auß * consuêti-tûdo (consuêtu-s), aestâti auß * aesti-tâti (aestus), nûtrîc auß * nûtrî-trîc (nutrî-re), stîpendium auß * stipi-pendium (stips, stipis) u. a. (Leo Meyer, vgl. Gr. d. griech. u. latein. Spr. I. s. 281). ibid. z. 15. v. u. füge ein nach dach: tundo, wrz. tud, neben got. stauta, wurz. stut, aber altind. tud; s. 216 . z. 7. v. o. füge ein nach ars: (für * arts und so in allen änlichen fällen, aber vir, quatuor u. a. für * virs auß * viro-s, * quatuors auß * quatuores) . Ferner z. 8. nach puls: (für * pults, aber vis für * vil-s, sal für sal-s mit verlust des s) . Ferner nach ferens: (für * ferents und so in allen änlichen fällen, aber novôs, novâs für * novons, * novans) . Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 51 Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 223—272. s. 223 . z. 10. v. o. füge bei petora (Festus), petiru-, petiro (in zu- sammensetzung) vgl. quatuor . s. 268 . z. 2. v. u. lis: dise umfaßende und erschepfende abhand- lung Leo Meyers gibt viles teils noch ungewisse, teils nicht zu billi- gende und ist daher nur mit vorsicht zu benutzen, wie alle werke, in denen die beobachtung der lautgesetze bisweilen außer acht gelaßen wird. ibid. am ende füge bei: Lottner, ausnahmen der ersten lautverschiebung, Kuhns Zeitschr. XI. 161—205. Lottner rechnet auch got. g , d , b = urspr. k , t , p unter die unregelmäßigen entsprechungen. s. 270 . z. 2. v. o. füge ein nach (scindere): griech. σχιδ (σχίζω); stamm skau-nja (nom. sing. masc. skauns pulcer), vgl. altind. ḱhav-i (pulcritudo, splendor), d. i. skav-i; zu der selben wurzel gehört wol auch us-skav-jan (sibi cavere, providere) und nhd. schau-en, vgl. latein. cav-eo, das demnach an lautendes s verloren hat; ibid. z. 5. v. o. lis hva (für hvata) . ibid. z. 17. streiche von ‘ahd. bachan ’ bis ‘ kak ’. s. 271. z. 11. v. u. füge bei: ahd. spëh-ôn (explorare, inquirere), spâh-i (sapiens, prudens), wurz. altind. spaç, latein. spec, ursprüng lich spak . ibid. z. 7. v. u. füge ein vor hveits: vik-ôn (femin.; nomin. sing. vikô ordo, se- ries) = ahd. wëhhâ , vgl. ahd. wëh-sal , wurz. vic , ahd. wich (wîhhan cedere), lat. vic in vic-es , griech. Ϝιϰ in Ϝείϰ-ω , altind. viḱ (separare, mit vi auch mutare; 1 sing. praes. vináḱ-mi) . ibid. z. 4. v. u. füge bei: got. slêpan (dormire) gehört nicht zu wurzel svap (dormire), sondern mit ahd. slaff, slaph (remissus, debilis) zu einer wurzel slap, vgl. lit. silp-nas (debilis), slaw. slab-u (debilis), wo indes das p des litauischen ebenfals auf fält. s. 272 . z. 2. v. o. füge ein nach (genus): vgl. altind. ǵán-ja-s (adj. gentilis, vulgaris; neutr. gens, tribus). ibid. z. 3. v. o. füge bei nach ǵánas: st. knô-di fem.; nom. sing. knôds genus) = latein. * gnâ-ti in nâ-tion, vgl. griech. γνήσιος , das auf ein * γνη-σι für * γνη-τι (§. 148, 1, c) schließen läßt, wurzel gna = gan (s. d. vor.). ibid. z. 5. v. o. füge ein nach * gar-u-s: stamm kniva, neutr., n. accus. sing. ibid. z. 6. nach ǵấnu füge ein: in zusammensetzung auch ǵñu, Zusätze u. berichtigungen z. I. u. II. bande. S. 272—317. z. b. abhi-gñu (adv. flexis genibus); wurz. kus (kius-an eligere), latein. gus (gus-tus, gus-tare), griech. γυς in γεύω auß * γεύσ-ω , altind. ǵus (diligere, colere), urspr. gus . ibid. z. 7. lis: akrs, grundf. * akra-s = altind. áǵra-s (campus, ager), griech. ἀγρό-ς , latein. ager für * agro-s; wurzel vark in vaúrk- jan (facere, agere), vgl. griech. ϝέργ-ον u. s. f. ibid. z. 9. v. o. füge bei: st. qêni (nom. sing. qêns mulier, uxor) vgl. altind. stamm ǵâni (mulier; am ende von zusammensetzungen), ǵani (mulier) wurz. ǵan urspr. gan, die außerdem im gotischen mit k an lautet (kuni, knôds), ein beweis für die späte entstehung von q = kv = k = urspr. g, das hier also nur in einem einzelnen worte sich ein gestelt hat; änlich verhält es sich mit qaír-nu-s (mola), grundf. gar-nu-s, neben stamm kaúr-na (ntr.; nom. sg. kaurn granum), grundf. gar-na-m = latein. grâ-nu-m zu wurzel urspr. gar (conterere), altind. ǵar (conteri, fragilem fieri, senescere). ibid. z. 11. v. o. füge bei: ἔ-ρεβος (ntr. tenebrae infernae). s. 278 . z. 11. v. o. lis baíraza (für baírazai) . Zum zweiten bande . s. 287 . z. 8. v. u. ist auß gefallen: 4. conson. + vocal + conso- nant, z. b. pad (ire), vid (videre), bhug (flectere); sodann ist zu lesen: 5. zwei consonanten + vocal, ferner sind alle folgenden zalen um eins zu erhöhen, so daß 9 wurzelformen herauß kommen. s. 307. z. 12—25. v. o. gehört, in folgender weise ab geändert, auf die folgende seite nach zeile 15. v. o.: Hierher gehören, wie äl- teres φυίω , ὀπυίω neben jüngerem φύω , οπύω zeigt, auch z. b. μεθύει , grundform madhu-ja-ti u. s. f.; für * βουλευ(ο) lis * βουλευ; ferner lis: * εὐτυχεσ-ϳε-τι zu faßen, vom stamme εὐτυχες (felix); τελείω , darauß τελέω ist = * τελεσ-ϳω-μι , stamm τελες (τέλος) u. s. f. An dise stämme εὐτυχες, τελες trat im praesens ϳε , urspr. ja an. Verba wie etc. ver- danken ire entstehung u. s. w. s 317 . z. 10. v. u. füge bei: Altbaktr. z. b. vîśa-vant (veneno praeditus). Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 50—54. s. 318 . z. 11. v. o. lis -vâṁs . ibid. z. 17. v. u. füge bei: die verkürzten formen haben diß i nicht, z. b. dat. sing. masc. neutr. tênúś-ê, nomin. sing. fem. tênúś-î . s. 346 . z. 5. v. o. füge bei: qhairja (edulis), wurzel qhar (edere). s. 359 . z. 6. v. o. füge bei: dareça (aspiciens), wurz. darç, dereç, urspr. dark (videre). ibid. z. 8. v. o. füge bei: raodha (croissance, stature, extérieur), wurzel rudh (croître). s. 366 . z. 4. v. o. füge bei: nâ-tion (gnâ-ti), wurz. gna auß gan . s. 367 . z. 2. v. u. füge bei: knôdi (nomin. sing. knôds genus, gens), grundf. gnâ-ti (vgl. latein. * gnâ-ti-on), wurz. gna auß gan (gignere). s. 398 . z. 15. v. u. füge bei: Vgl. οἴνη (unio). s. 407 . z. 15. v. u. füge bei: nach Pott (etym. Forsch. I 2 , 560) auß prîs-mo (vgl. §. 157, pag. 210), prîs = prius (grundf. pra-jans comparativ zu pra) vgl. prîs-tinus, prî-die ( = prîs-die vgl. §. 157). s. 413 , §. 243. füge bei: Leo Meyer , gedrängte Vergleichung der Griechi- schen und Lateinischen Declination. Berl. 1862. Erschin erst nach dem drucke des abschnittes über die declination. s. 421 . z. 15. v. u. Anstatt des paradigma urspr. taksan, altind. tákśan, wäre passender urspr. akman (lapis, coelum), altind. áçman (m. lapis) gewält worden. s. 431. z. 13. v. o. lis dâtâr-ô . s. 434. u. 435 . im columnentitel lis: Nominat. dualis. s. 434 . z. 4. v. o. füge bei: áugą, mýli̧ masc. mit verlust der en- dung -t-as zunächst wol auß * augant-s, * mylint-s für * augant-as, mylint-as . s. 440 . z. 2. v. u. füge bei: Das neutrum findet sich nur beim adjectivum, z. b. 10. géra (bonum), dise formen wären also richtiger mit ą, gérą, zu schreiben; 8. grażù (pulcrum); 4. áugą, mýli̧ für * augant, mylint (das masculinum bildet den accusativ nach analogie der ja -stämme). s. 442 . z. 8. v. o. Hier und im folgenden ist tákśan- in tákśań- zu ändern. s. 456 . z. 16. v. o. lis paiti-n-a͂m s. 460 . z. 15. v. u. füge bei νέϰυ-ι . s. 468. z. 1. v. o. füge bei: 3. ḱaśman-âo (ḱaśman oculus), 8. Zusätze u. berich tigungen zum II. bande. S. 462—594. bâzv-âo, 10. pâdha-j-âo (pâdha m. pes; Spiegel, über den gebrauch des Dualis im Altbaktrischen; Sitzungsberichte der k. B. Akad. der Wiss. philos.-philol. Classe, 7. Dec. 1861). Ferner am schluße des ab- satzes füge bei: -aos, âo, ô finden sich demnach, dem altind. -ôs ent- sprechend, -âo scheint, nach Spiegel, das häufigste zu sein. s. 475 . z. 16. v. o. füge bei: Auch im singular findet sich im äl- testen indisch (vêda) neben der endung -bhjam bereits -bhja one den auß lautenden nasal (z. b. tu-bhja) . s. 486. z. 2. v. u. füge bei: Gotisch femin. thizôs = altindisch tá-sj-âs . s. 509 . z. 2. v. o. füge bei: Anm. Die unursprünglichkeit des -μι in äolischen formen wie γέλα-μι , φίλη-μι , δοϰί-μω-μι weist mein schüler Herr Dr. Hirzel nach in einer treflichen abhandlung ‘zur beurtheilung des Aeolischen Dialectes. Leipzig 1862’ die mir so eben zu geht. Die herschende ansicht, daß das äolische sich durch altertümlichkeit vor allen anderen dialecten auß zeichne, wird in diser arbeit mit guten gründen als ein unhaltbares dogma dar gestelt. s. 527 . z. 7. v. o. lis: die secundären formen daithî-tem (3. dual. opt. wurzel da, dath creare), avâ-tem (antare pairi avâtem vôhu manô âtarsḱa, dazwischen traten Vohumano und das feuer), a-çrva-tem (au- diverunt; 3. pl. aoristi zu wurz. çru audire), hèm ǵaçaê-tem (‘sie kamen zusammen’, 3. plur. optat. praes., praesensstamm ǵaça, wurzel ǵa, ǵa-m ire), fürt Spiegel an (Über den Gebrauch des Dualis u. s. f. s. 204. 207; vgl. oben zu s. 468). s. 534. z. 8. v. o. lis: primär ist -maidê (-maidhê) u. s. f., z. b. jaza-maidê . s. 539 . z. 11. v. u. lis asa-tasi . s. 555 . z. 12. v. u. lis tutut-sế . s. 570 . z. 3. v. u. füge bei: vaoḱa-ṭ für * (a-)vavaḱa-t = altind. vôḱa-t, griech. εἶπε . s. 594 . füge nach der anm. bei: VII. pec-ti-t (vgl. πέϰ-ω) , nec-ti-t (vgl. altind. wurzel nah nectere), plec-ti-t, flec-ti-t gehören hierher; dise bildung ist also auf gutturalen wurzelaußlaut beschränkt. Inhaltsverzeichnis . Erster Band . Einleitung . Seite I. Von der sprachwissenschaft oder glottik 1 Grammatik 1 Descriptive glottik (die sprachen nach irer form in isolierende, zusammen fügende, flectierende geordnet) 2 II. Vom leben der sprache (entwickelung, verfall der sprache) 3 Sprachsippen 4 III. Von den indogermanischen sprachen 4 1. asiatische abteilung 4 2. südwestliche europäische abteilung 5 3. nördliche europäische abteilung 5 Von den frühesten teilungen des indogermanischen 6 Schema der urteilungen 7 Grammatik . I. Phonologie . A. Vocale . §. 1. Indogermanische ursprache . Übersicht der laute 8 §. 2. Vocale 9 Beispile; 1. a -reihe 10 2. i -reihe 11 3. u -reihe 11 §. 3. Vocalische lautgesetze 11 §. 4. Altindisch (Sanskrit). Übersicht der laute 12 Außsprache der selben 13 Inhaltsverz. z. I. bde. Vocale. Seite §. 5. Vocale 15 §. 6. Beispile; 1. a - reihe 15 Schwächung; schwund (r = ar, l = al, r = ra) 16 Schwund des a vor anderen consonanten; u = va, i = ja 17 §. 7. Schwächung von a 1. zu i und u 17 u = an, am 18 Schwächung von a 2. zu î und û (îr, ûr = ar) 19 §. 8. Grundvocal a 19 §. 9. Steigerung des a zu â 20 Anm. über die auf a lautenden wurzeln, welche man gewönl. mit â an sezt 20 §. 10. 2. i- reihe ; grundvocal i 21 §. 11. Erste steigerung des i zu ê 22 Zweite steigerung des i zu âi 23 §. 12. 3. u - reihe . Grundvocal u 23 Denung von u zu û 23 §. 13. Erste steigerung des u zu ô 23 Zweite steigerung des u zu âu 24 §. 14. Vocalische lautgesetze 24 1. Gesetze beim zusammentreffen von vocalen 24 a. Zusammenziehung 25 b. Schwund des a 25 c. Spaltung von i (î) und u (û) zu ij, uv 25 d. Wandlung in den entsprechenden halbvocal 26 §. 15. 2. Vocalische veränderungen durch die benachbarten con- sonanten bedingt 27 a. denung der vocale vor j 27 b. ij, îj = j 27 c. Zusammenziehung von jâ zu î (î als product auch anderer alter zusammenziehung) 28 d. Ersazdenung 28 e. Hilfsvocal i, î 29 §. 16. Altbaktrisch (Zend). Übersicht der laute 30 Außsprache 31 §. 17. Vocale 32 §. 18. Beispile; 1. a - reihe 33 Schwächung; schwund 33 Schwächung von a zu i 34 §. 19. Grundvocal a 34 e = a 34 ê und è = a 35 §. 20. Steigerung des a zu â 35 Inhaltsverz. zum I. bande. Seite §. 20. ê, è, âo, a͂ = â 35 §. 21. 2. i - reihe ; grundvocal i 35 Denung von i zu î 35 §. 22. Erste steigerung des i zu aê (vor vocalen aj ), ôi 36 Zweite steigerung des i zu âi 36 §. 23. 3. u - reihe , grundvocal u 37 Denung von u zu û 37 §. 24. Erste steigerung des u zu ao, èu 37 Zweite steigerung des u zu âu (âv) 37 §. 25. Vocalische lautgesetze. Inlaut 38 Vermeidung des hiatus 1. durch wandlung von i, u zu j, v 38 2. Zusammenziehung von a mit anderen vocalen 38 3. Hiatus 38 §. 26. Epenthese; epenthetische diphthonge und triphthonge durch j u. i bewirkt; ai, âi, êi, ôi, ei, ui, aêi, aoi 39 Epenthetische diphthonge durch v und u bewirkt; au, ôu, èu 40 §. 27. Veränderungen des a durch consonanten und verwantes 40 1. e = a vor r 40 2. e = a vor auß lautendem m , n u. vor n + cons. 41 è = vor auß lautenden nasalen 41 e = a vor m im inlaute 41 3. ê = a, â nach j 41 4. è = â 42 5. ô = a nach labialen 42 ô = as im außlaute 42 ô = a in zusammensetzungen und vor secundären suffixen 42 6. âo = â vor s, ṅh 43 âo = â vor nt s. d. nachträge zu diser seite. 7. a͂ = â vor auß lautendem m, n 43 §. 28. Zusatz und schwund von vocalen. 1. hilfsvocal e 43 2. Vorschlag von i, u vor an lautendem r 44 3. Schwund von i und u vor v, j und außfall eines von zwei gleichen elementen, s. d. nachträge. §. 29. Außlaut . 1. Verkürzung (vgl. d. nachtr.) 44 2. ê = ja, jâ (über î = jâ s. d. nachtr.) 44 3. Denung von i und u vor auß lautendem m 45 4. Wandlung von auß lautendem jam, vam zu îm, im, ûm, um; von ajam, avam zu aêm, aom, âum 45 èê = ajai 45 Vocale. §. 30. Griechisch . Übersicht der laute. Außsprache der selben 46 §. 31. Vocale. 47 §. 32. Beispile; 1. a - reihe . Schwund 48 Schwächung von a zu i 48 Denung dises i zu î, s. nachtrag zu s. 49. Schwächung von a zu v (vgl. d. nachtr. zu d. s.) 49 §. 33. Grundvocal; ε = urspr. a 49 o = urspr. a 50 o neben a dialectisch, s. d. nachtr. zu diser s. α = urspr. a (vgl. d. nachtr.) 50 α neben ε (vgl. d. nachtr. s. 706) 50 α = α + nasal 50 §. 34. Steigerungen des α . Erste steigerung, ε gesteigert zu ο 50 α gesteigert zu ᾱ , η 51 Zweite steigerung ω 52 §. 35. 2. i - reihe . Grundvocal i 52 Denung von i zu î 53 §. 36. Erste steigerung von ι zu ει , αι (vgl. nachtr.) 53 Zweite steigerung von ι zu οι 54 §. 37. 3. u - reihe . Grundvocal υ 54 Denung von υ zu ῡ 54 §. 38. Erste steigerung des υ zu ευ , αυ 55 Zweite steigerung des υ zu ου 55 αυ , ωυ 56 ου , ευ im anlaute = urspr. va s. nachträge s. 707. §. 39. Vocalische lautgesetze. Algemeines 56 Vorschlag von i in die vorher gehende silbe bei auß lautendem -σι , s. nachtr. s. 707. §. 40. Vocalisierung und umstellung von j, v; 1. j wird zu ι , v zu υ 57 2. ε = j , v 58 3. ιρ , υρ für rj, rv 58 Vgl. hierzu nachtr. s. 707. §. 41. Schwund von j, v, s, daher entstehende vocalhäufun- gen und zusammenziehungen 59 §. 42. Ersazdenung; 1. Ersazdenung nach auflösung v on n vor s 59 2. Ersazdenung im inlaute, nach wegfall von s nach λ , μ , ν 60 3. Ersazdenung im nomin. sing. 60 §. 43. Hilfsvocal ε, s. nachträge s. 707. Vocalvorschlag im anlaute (vgl. nachtr. s. 708) 60 Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 52 Inhaltsverz. zum I. bande. Seite §. 43. Vocaleinschub, s. nachtr. s. 708. §. 44. Lateinisch . Übersicht der laute 61 §. 45. Vocale 62 §. 46. Beispile. 1. a - reihe . Schwund 63 Schwächung von a zu i 64 Schwächung von a zu u; übergang von a zu o, u, ü, i 64 u für o der älteren sprache; o erhalten nach v, u 65 §. 47. Grundvocal; a = urspr. a 65 2. o = urspr. a 65 o nach v, so = urspr. sva, o vor v; o in an- deren verbindungen; o, später u, in auß lautenden stamm- und wortbildungselementen 66 3. e = urspr. a 66 §. 48. Steigerungen des urspr. a . 1. e gesteigert zu o 67 2. ê = urspr. â 68 3. â = urspr. â 68 4. ô = urspr. â 68 5. û = urspr. â 69 §. 49. 2. i - reihe 69 Grundvocal i 69 Trübung von i zu e 70 Erste steigerung des i zu ei, î, ê; ferner zu ai, ae 70 Zweite steigerung des i zu oi, oe, û 71 §. 50. 3. u - reihe 71 Grundvocal u 71 Schwächung von u zu ü, i 71 û als denung von u 71 Erste steigerung von u zu eu, wofür ou, û ein trat 72 Steigerung von u zu au 72 Zweite steigerung von u zu ou, û (mit der ersten stei- gerung zusammen fallend) 73 §. 51. Vocalische lautgesetze. Zusammenziehung, u u. i, e bleiben vor vocalen, hiatus. 73 §. 52. Assimilation. Verwantschaft von vocalen mit consonanten 74 o bei v, u (s. o. s. 66), u bei labialen, m, l 74 e in endsilben vor nasalen u. mereren consonanten 75 o vor r s. nachtr. s. 709; i bei n u. dentalen 75 Dissimilation 75 §. 53. Ersazdenung u. zusammenziehung nach consonantenwegfall 76 §. 54. Vocalschwächung 76 a zu e, a zu u 76 Vocale. Seite §. 54. a zu i, â zu ê, ae zu î, au zu ô, û; schwächung u. kürzung langer vocale und diphthonge zu i 77 Schwächung von o, u zu i vor secundären suffixen und in zusammensetzung, s. nachtr. s. 710. §. 55. Kürzung der vocale in unbetonten endsilben 77 §. 56. Abfall auß lautender vocale 77 Außfall von vocalen (vgl. nachtr. s. 710) 78 §. 57. Hilfsvocal (vgl. nachtr. s. 710) 79 §. 58. Umbrisch . Algemeines 79 §. 59. Vocale des umbrischen 80 §. 60. a - reihe ; i, e, u (o), a, â, û (ô) 80 §. 61. i - reihe ; i(e), ei (î, ê) 82 §. 62. u - reihe ; u, û (ô) 82 i für u 83 §. 63. Vocalische lautgesetze; keine vocalschwächung, auß- stoßung von vocalen 83 §. 64. Oskisch . Vocale 84 Vocalreihen 85 §. 65. Beispile; 1. a - reihe 85 iͤ, i = urspr. a 85 e = urspr. a 85 u̇, o = urspr. a 86 a = urspr. a 86 â = urspr. â 86 u͒, ô = urspr. â 86 û = urspr. â 87 §. 66. 2. i - reihe ; grundvocal iͤ, i 87 Steigerung von i zu eiͤ, ei; aiͤ 87 Steigerung von i zu u̇iͤ, oi 87 §. 67. 3. u - reihe ; grundvocal u 88 Steigerung von i zu u̇v, ov 88 §. 68. Vocalische lautgesetze 88 1. Unterbleiben der schwächung 88 2. Außstoßung von vocalen 88 3. Vocaleinschiebung 88 §. 69. Altirisch . Übersicht der laute 89 §. 70. Vocale 90 Inhaltsverz. zum I. bande. Seite §. 71. a - vocale ; e, i, u, o, a = urspr. a; â = urspr. â 91 §. 72. i - vocale ; grundvocal i (e); erste steigerung von i zu î, ê; zweite steigerung von i zu oi, oe 91 §. 73. u - vocale ; grundvocal u; steigerung von u zu û, ûa 92 §. 74. Vocalische lautgesetze 92 Assimilation; 1. rükwärts wirkende assimilation 93 2. vorwärts wirkende assimilation 93 §. 75. Vocalschwächung 1. verkürzung der langen vocale und diphthonge 94 2. Schwund urspr. kurzer vocale 94 §. 76. Altbulgarisch . Übersicht der laute 94 Außsprache 95 §. 77. Vocale 95 §. 78. Beispile; 1. a - reihe 97 Schwächung ŭ = urspr. a 97 §. 79. Grundvocal; e = urspr. a 97 o = urspr. a 97 a = urspr. a 97 §. 80. Steigerung von e zu o (= urspr. â) 97 Steigerung von o zu a; a = urspr. â 98 §. 81. 2. i - reihe 98 Schwächung von i zu ĭ 98 Grundvocal i 98 Erste steigerung von i zu ě, oj 99 Zweite steigerung von i zu aj (vor vocc.) 99 §. 82. 3. u - reihe 99 Schwächung von u zu ŭ 99 Grundvocal y = urspr. u 99 Erste steigerung von ŭ, y zu u, ov 100 Zweite steigerung von ŭ, y zu av (vor vocc.) 100 §. 83. Mischung der a- und i - reihe 100 ĭ = urspr. a 100 ě = urspr. â 100 Steigerungsreihe ĭ, e, o, i, ě 102 §. 84. Vocalische lautgesetze. Nasalvocale ę, ą 102 Schwächung von ą zu u, y, ŭ 103 §. 85. Hiatus 103 Zusammenziehung, außstoßung von vocalen 104 Spaltung von i und y zu ĭj, ŭv; wandlung von ju zu ĭv 104 Vocale. Seite §. 86. Ersazdenung 104 §. 87. Einfluß von j auf vocale; 1. jo wird je 104 2. jŭ wird ĭ 104 3. jě wird i 104 4. Nach j steht meist ę, seltner ą, nie y 105 5. Für ji tritt i (in der schreibung) ein 105 §. 88. Außlautsgesetz 105 urspr. a u. u wird ŭ, i wird ĭ; a wird o, a wird e; i ist erhalten in gewissen fällen; â wird a, jâ wird ji, î wird i 106 û wird y; ai, âi wird ě , auch i; au wird u 107 §. 89. Anlautsgesetz; vorschlag von j, v vor gewissen vocalen 107 §. 90. Litauisch . Übersicht der laute 109 Außsprache der selben 109 §. 91. Vocale 113 §. 92. Beispile. 1. a - reihe 114 Schwächung von urspr. a zu i, gedent y 114 Schwächung von a zu u 114 §. 93. Grundvocal; e (ê, ė) = urspr. a 115 a = urspr. a 115 §. 94. Erste steigerung von e zu a = urspr. â 115 Zweite steigerung ô = urspr. â 116 §. 95. 2. i - reihe ; grundvocal i(y) 116 Erste steigerung ë, ei, ej 116 Zweite steigerung ai, aj 117 §. 96. 3. u - reihe . Grundvocal u (û) 117 Erste steigerung ů, au, av 117 Zweite steigerung áu, ov 118 §. 97. Mischung der a- und i - reihe 118 §. 98. Vocaldenung 118 §. 99. Vocalische lautgesetze. Hiatus u. verwantes 119 1. Spaltung von u (û), i(y) zu uv, ij 119 2. Zusammenziehung von a mit folgenden vocalen 119 §. 100. Wirkung von consonanten auf vocale. Wirkung von j auf folgende vocale 120 1. jai, jô und ja, ją wird ei, ė, ę (ei für ai nach dż, cz) 120 2. ei für ai nach j 121 3. i-s und ý-s (nach vocalen ji-s), i̧ (nach vocalen ji̧) für ja-s, ja-n 121 4. -i für -jâ in bestimten fällen 121 Inhaltsverz. zum I. bande. Seite §. 100. Wirkung von nasalen auf vorher gehende vocale (us für urspr. ans) 121 §. 101. Außlautsgesetz 122 1. Verkürzung; 2. schwund auß lautender vocale; 3. û für auß lautendes âm 122 4. ů, u für älteres a + nasal; 5. wegfall von a und i vor auß lautendem s 123 Vorschlag von j im anlaute 123 §. 102. Gotisch . Übersicht der laute 124 §. 103. Vocale 125 Über die außsprache der gotischen diphthonge vgl. auch die nachtr. s. 710. §. 104. Beispile. 1. a - reihe 126 Schwächung von a zu i 126 Schwächung von a zu u 126 §. 105. Grundvocal a = urspr. a 126 §. 106. Erste steigerung 1. von i, u = urspr. a zu a = urspr. â 127 Zweite steigerung ô = urspr. â 127 §. 107. 2. i - reihe . Grundvocal i 127 Erste steigerung ei 128 Zweite steigerung ai 128 §. 108. u - reihe . Grundvocal u 128 Erste steigerung iu 128 û für iu (vgl. nachtr. s. 711) 129 Zweite steigerung au 129 §. 109. Mischung der a- und i - reihe 129 §. 110. Vocalische lautgesetze. Hiatus u. verwantes 130 1. Hiatus geduldet; 2. wechsel von u und i mit v und j, von ju und vi mit iv und uj; von ei mit ij; von auï mit ôj; 3. außstoß von vocalen 130 §. 111. Einfluß von consonanten auf vocale; 1. aú und aí = u, i vor r, h 130 2. ei (auch inlautend) für urspr. ja, jâ 131 §. 112. Hilfsvocal u 131 §. 113. Außlautsgesetz 131 1. schwund von a, i (u bleibt); 2. â wird a; 3. ai, âi wird a 132 4. ja, jâ wird i, ei, ji 133 §. 114. Tabellarische übersicht der vocale 134 Consonanten. Seite B. Consonanten . §. 115. Consonanten der indogermanischen ursprache . 136 §. 116. Momentane stumme nicht aspirierte conso- nanten ; 1. k, 2. t, 3. p 137 §. 117. Momentane tönende nicht aspirierte conso- nanten ; 1. g, 2. d, 3. b 138 §. 118. Momentane tönende aspirierte consonanten ; 1. gh, 2. dh 138 3. bh 139 §. 119. Spiranten ; 1. j, 2. s, 3. v 139 §. 120. Nasale ; 1. n 139 2. m 140 §. 121. r 140 §. 122. Consonanten des altindischen 140 §. 123. Ursprünglich momentane stumme nicht aspi- rierte consonanten ; 1. k; altindisch k, ḱ = urspr. k 142 altind. kh = urspr. sk; altindisch ḱh = urspr. sk (lautgesezliche wandlungen des altind. ḱh); altind. ç = urspr. k und sein wechsel mit k, ś u. s. f. 143 altind. p = urspr. k 144 2. urspr. t . Altind. t = urspr. t 144 altind. th = urspr. t 145 ks für kt 145 3. urspr. p . Altind. p = urspr. p; altind. ph = urspr. p 145 §. 124. Ursprüngl. momentane tönende nicht aspi- rierte consonanten , 1. g; altind. g = urspr. g; altind. ǵ (und die lautgesezlichen vertreter des selben) = urspr. g 146 2. altind. d = urspr. d 146 d́ auß sd 146 3. altind. b 147 §. 125. Ursprünglich momentane tönende aspirierte consonanten , 1. gh; altind. gh = urspr. gh; altind. h = urspr. gh; altind. ǵh 147 2. dh; altind. dh = urspr. dh; altind. h = urspr. dh (vgl. nachtr. s. 711) 147 3. bh; altind. bh = urspr. bh; altind. h = urspr. bh 148 §. 126. Spiranten . 1. altind. j = urspr. j 148 2. altind. s = urspr. s 148 Inhaltsverz. zum I. bande. §. 126. altind. ś = urspr. s; die lautgesezlichen veränderun- gen des urspr. s zu ś, h, r, ç 149 Wandlung von as zu ô; wandlung von ś in k vor s, wandlung von ś in t́, d́ 150 3. altind. v = urspr. v 150 §. 127. Nasale ; 1. altind. n = urspr. n; lautgesezl. wechsel des n mit ń, ñ, ṅ, m, ṁ 150 Schwund von n vor casusendungen 151 2. altind. m = urspr. m; wandlungen des m vor an- deren lauten 151 §, 128. r- und l - laute 151 Altind. r = urspr. r 152 Altind. l = urspr. r 152 §. 129. Lautgesetze 152 §. 130. Inlaut. 1. Assimilation ; vor tönenden stehen tönende, vor stummen stumme consonanten 153 st ward zu śt́h, çt zu śt́, s. nachtr. s. 711. Dissimilation ; s vor s zu t 154 2. Aspiraten ; tönende aspirate + t wird zu tönen- dem nicht aspiriertem consonanten + dh; ht, hth, hdh auch zu d́h 154 Versetzung der aspiration vom wurzelaußlaute auf den wurzelanlaut 155 §. 131. Außlaut. 1. Nur ein consonant wird im außlaute gedul- det (häufigste außname ṁs) . 2. Nur stumme con- sonanten stehen im außlaute 155 §. 132. Consonanten des altbaktrischen 156 §. 133. Ursprüngl. momentane stumme nicht aspi- rierte consonanten . 1. k; altbaktr. k = urspr. k; altbaktr. kh = urspr. k vor den aspirierenden lauten; altbaktr. ḱ = urspr. k 157 altbaktr. ç = urspr. k (ç = k von ç = s zu schei- den; ç = sk); altbaktr. p = urspr. k 158 2. t; altbaktr. t = urspr. t; altbaktr. th = urspr. t vor den aspirierenden consonanten und sonst 158 altbaktr. dh für th = urspr. t; altbaktr. ṭ im außlaute = urspr. t; ṭ im anlaute 159 3. p; altbaktr. p = urspr. p; altbaktr. f = urspr. p vor den aspirierenden consonanten 159 §. 134. Ursprüngl. momentane tönende nicht aspi- rierte consonanten , 1. g; altbaktr. g, gh be- sonders vor den aspirierenden consonanten, ǵ, ź , z = urspr. g 160 Consonanten. Seite §. 134. 2. d; altbaktr. d, dh zwischen vocalen und vor den as- pirierenden consonanten (th variante von dh) = urspr. d 161 3. b; Altb. b = altind. b 161 §. 135. Ursprüngl. momentane tönende aspirierte consonanten . 1. gh. Altbaktr. g, gh, z = urspr. gh 161 Altbaktr. ź = urspr. gh 162 2. dh. Altbaktr. d, dh, th (variante von dh) = urspr. dh 162 3. bh. Altbaktr. b, w = urspr. bh 162 §. 136. Spiranten . 1. altbaktr. j = urspr. j; 2. s; altbaktr. s, ç = urspr. s 163 Altbaktr. ś = urspr. s; altbaktr. ś = urspr. ks, sk; altbaktr. h = urspr. s 164 Schwund des h = s; qh = urspr. s; ṅh = urspr. s 165 Altbaktr. qh = urspr. sv; altbaktr. ṅuh = urspr. sv 166 3. v; altbaktr. v, w, b, p = urspr. v 167 §. 137. Nasale ; altbaktr. n = urspr. n; altbaktr. a͂ = urspr. a + nasal 168 Altbaktr. m = urspr. m 168 §. 138. r; altbaktr. r = urspr. r 168 Altbaktr. hr = urspr. r 169 §. 139. Lautgesetze. Inlaut. 1. Assimilation . Verbindung stummer und tönender consonanten; stumme conso- nanten vor s, wechsel von z mit s, ç; von s, ś mit ź, von ç mit z in zusammensetzungen 169 2. Aspiration . Aspiration vor consonantischen dauer- lauten und zwischen vocalen 170 3. Dissimilation . Dentale gehen vor t in s, vor d in z, ź 170 4. Einschaltung von consonanten 171 5. Vorschlag von consonanten im anlaute 171 §. 140. Außlaut. 1. Zwei consonanten im außlaute werden in gewissen fällen geduldet; n für nt 171 2. Nur bei der verbindung zweier worte zu einem wird der außlaut des ersteren durch den anlaut des zweiten bedingt; s vor ḱa, ḱiṭ zu ç 171 §. 141. Consonanten des Altgriechischen 172 §. 142. Ursprüngl. momentane stumme nicht aspi- rierte consonanten . 1. k; ϰ = urspr. k 173 γ, π, τ = urspr. k 174 2. t. τ = urspr. t 174 Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 53 Inhaltsverz. zum I. bande. Seite §. 142. ϰτ gegen ks anderer sprachen 175 3. p; π = urspr. p 175 Unursprüngliche aspiration der stummen moment. cons. vor urspr. s, auch vor r 175 §. 143. Urspr. momentane tönende nicht aspirierte consonanten ; übergang urspr. tönender nicht as- pirierter conson. in die entsprechenden stummen im wurzelanlaute wenn eine aspirata die wurzel schließt und außnamen hiervon 176 1. g; γ = urspr. g 176 ß = urspr. g 177 2. d. δ = urspr. d 177 §. 144. Ursprüngl. momentane tönende aspirierte consonanten . 1. χ = urspr. gh; γ = altind. gh, h 178 2. θ = urspr. dh 178 Außnamen: θ , φ für χ 179 3. φ = urspr. bh 179 §. 145. Spiranten . 1. j; griech. ι (vergl. nachtr.), auch um gestelt, ε , ζ = urspr. j 179 ‘ = urspr. j (über ὅ-ς , ob = ja-s od. sva-s), schwund des urspr. j 180 2. s; σ = urspr. s, auch bisweilen im anlaute (vgl. nachtr.); ‘ = urspr. s, sv; übertritt des ‘ vom in- laute in den anlaut (vgl. nachtr.) 181 έός = sevos 182 ‘ als späterer zusatz, besonders vor υ 182 Schwund des urspr. s (vgl. nachtr.) 182 Schwund des urspr. s vor ν (vgl. nachtr.), vor ρ , μ (vgl. nachtr.) 183 3. v; υ , auch um gestelt = urspr. v 183 ε = urspr. v zweifelhaft (vgl. nachtr.) 184 ϝ = urspr. v (vgl. nachtr.), ‘ = urspr. v 184 β = v (σφ = sv s. nachtr.) 185 §. 146. Nasale 1. ν = urspr. n; abhängigkeit des nasals vom folgenden consonanten 185 2. μ = urspr. m; auß lautend ν für urspr. m 186 §. 147. r- und l - laute ; ρ = urspr. r, λ = urspr. r 186 §. 148. Lautgesetze. Inlaut. 1. Assimilation . a. Volkommene angleichung des vor- her gehenden lautes an den folgenden (vgl. nachtr.); ν , ντ , νδ , νθ vor folgendem s 187 b. Volkommene angleichung des folgenden lautes an den vorher gehenden. Angleichung von ϝ , j , σ (vgl. Consonanten. Seite nachtr., wo auch ττ = τϳ , θϳ , ϰϳ , γϳ erörtert ist) 188 §. 148. c. Anänlichung des vorher gehenden lautes an den fol- genden; vor τ , σ stehen nur stumme consonanten; vor ν gehen labiale in iren nasal über; ν vor la- bialen in μ 188 τ , δ , θ oft vor μ in σ; ϰ , χ vor μ in γ (über aspi- ration vor nasalen s. nachtr.); τ vor ι in σ , bis- weilen auch vor υ 189 d. Anänlichung des folgenden lautes an den vorher ge- henden; δϳ zu ζ 189 e. Gegenseitige anänlichung und angleichung der laute an einander; γϳ zu ζ (ζ nicht = βϳ); τϳ, θϳ , ϰϳ , χϳ zu σσ (σσ scheinbar = γϳ) 190 σσ nicht = πϳ 191 f. Lauteinschiebung zwischen die zusammen treffenden consonanten; νρ , μρ , μλ (nachtr.) zu νδρ , μβρ , μβλ wofür auch βρ , βλ (nachtr.) ein tritt (πτ im anlaute für π) 191 g. Außstoßung von σ zwischen consonanten (über schwund von σ , τ , ν zwischen vocalen s. d. nachtr.) 191 h. Umstellung 191 2. Dissimilation ; dentale vor τ , θ in σ; vermeidung zweier aspiraten nach einander (über vermeidung zweier änlicher oder gleicher consonanten, die durch vocale von einander getrent sind, s. d. nachtr.) 191 3. Aspiraten . Vorrücken der aspiration auf den wur- zelanlaut τ 192 4. Reduplicationsgesetz 192 §. 149. Außlaut; nur ς und ρ lauten auß; τ ab geworfen oder in ς gewandelt 192 θ in ς gewandelt; δ fält ab (auch andere consonanten, s. d. nachtr.); m wird ν; abwurf der lezten con- sonanten auß lautender consonantengruppen; ν ἐφελϰυστιϰόν u. änl. 193 §. 150. Consonanten des Lateinischen 194 §. 151. Ursprüngl. momentane stumme nicht aspi- rierte consonanten . 1. k; latein. c, q, qv = urspr. k 194 latein. g = urspr. k (vgl. nachtr.) 195 Außsprache des c vor i; latein. p nicht = urspr k 195 2. t; latein. t = urspr. t 196 3. p, latein. p = urspr. p 196 Inhaltsverz. zum I. bande. Seite §. 152. Momentane tönende nicht aspirierte conso- nanten ; 1. g; latein. g = urspr. g 196 Lat. gv, v = urspr. g (über flug neben flu; bos entlent; falsche außsprache von gn wie ṅn) 197 2. d; latein. d = urspr. d; latein. l = urspr. d 198 3. b = b der anderen sprachen 198 §. 153. Momentane tönende aspirierte consonanten ( f , im inl. b , vertritt alle aspiraten; ch , th , ph nicht la- teinisch) 198 1. gh; latein. g, gv, v, h = urspr. gh 199 Schwund des h (fälschlich geschribenes h); f = urspr. gh 200 2. dh; lateinisch d = ursprünglich dh (vgl. nachtr.) r = urspr. dh; f = urspr. dh (vgl. nachtr.); b = urspr. dh (vgl. nachtr.) 201 t = urspr. dh (vgl. nachtr.) 202 3. bh; lat. b = urspr. bh; h = urspr. bh; f = urspr. bh 202 §. 154. Spiranten . 1. j. Latein. j = urspr. j; i = urspr. j; schwund des j (vgl. nachtr.) 203 2. s. Latein. s (r) = urspr. s 203 3. v. Latein. v = urspr. v; u = urspr. v 204 suus , tuus = * sevos , * tevos 205 Schwund des urspr. v 205 §. 155. Nasale . n; vor gutturalen wird der nasal guttural, vor labialen labial 205 m 206 §. 156. r- und l - laute ; latein. r = urspr. r 206 Latein. l = urspr. r 207 §. 157. Lautgesetze. Inlaut. 1. Assimilation . a. Volkommene angleichung des vor- her gehenden lautes an den folgenden 207 Verdoppelung in der älteren schrift nicht bezeichnet; nach langen vocalen unterbleibt sie; beispile dises lautgesetzes (fernere s. in den nachtr.); schwund von d, t, n vor s; g vor j 208 Schwund von g vor v; von d vor v, von g, c vor nasalen (vgl. nachtr.), von c, x vor m (vgl. nachtr., eben das. s. über den schwund von d , t vor c), von x vor l, von s vor tönenden consonanten (vgl. nachtr.) 209 Schwund von s vor m, vor l, vor d (vergl. nachtr.); schwund von consonanten vor sc; st für und neben xt, st für rst; schwund von c, g zwischen r, l und t, s (vgl. nachtr.) 210 b. Volkommene angleichung des folgenden lautes an den vorher gehenden; z. b. ss für st; rr, ll für rt, lt; rr für rs u. änl.; ll für lv (tt, ll u. s. f. Consonanten. Seite vill. für tj, lj s. nachtr.); t nach ns ; ss, s für st auß dt, tt (vgl. nachtr.) 211 §. 157. c. Anänlichung des vorher gehenden lautes an den folgenden; tönende vor stummen werden stumm; labiale vor n werden m; in der älteren sprache wird t vor nasalen zu s 212 d. Anänlichung des folgenden lautes an den vorher gehen- den; t nach nasalen und liquiden und nach c oft in s 212 e. Wandlung von s zu r zwischen vocalen oder zwi- schen vocalen und tönenden consonanten und nach vocalen im außlaute 213 f. Lauteinschiebung (mps, mpt) 213 2. Dissimilation ; t, d vor t zu s 213 Wechsel von -alis und -aris 214 Über vermeidung zweier durch vocale getrenter gleicher oder änlicher consonanten s. d. nachtr. z. d. seite. §. 158. Anlaut. Consonantenschwund im anlaute; m, n für sm, sn; anderweitige minder durch greifende und sichere vereinfachungen des anlautes; n fur gn 214 v für dv; j für dj; v für qv, u für cu 215 §. 159. Außlaut. Consonantengruppen im außlaute (vgl. nachtr.); keine verdoppelung im außlaute 216 Spätere festsetzung des außlautes in der schriftsprache, wärend früher die meisten consonanten im außlaute bald geschriben wurden, bald nicht 216 Behandlung des auß lautenden s, m 217 Behandlung des auß lautenden t, nt 218 §. 160. Consonanten des Umbrischen 219 §. 161. Urspr. momentane laute ; umbr. p = latein. qv, b = gv, v; k vor i, e zu ç; z (neuumbr. s) = ts; nt neuumbr. nd; p vor r zu b 220 ṛ, neuumbr. rs = d; nn = nd; f auch inlautend; h = latein. h; ht = ct, pt 221 §. 162. Ursprüngl. consonantische dauerlaute ; i = j; s erhalten, auch zu r gewandelt 221 Auß lautend nach vocalen bleibt altumbr. s, neuumbr. wird es zu r; v = latein. v; uv vor vocalen auß u; v schwindet meist zwischen vocalen im neuumbr.; abfall des nominativ- s nach r, l 222 §. 163. Consonanten des Oskischen 222 §. 164. Ursprüngl. momentane laute ; osk. p = lat. qv; Inhaltsverz. zum I. bande. Seite b = latein. gv, v; t bleibt nach ns; tt bleibt; nt wird ns oder t; d bleibt zwischen vocalen; f wird inlautend nicht zu b 223 ht = ct, außerdem osk. h = latein. h 224 §. 165. Ursprüngl. consonantische dauerlaute ; i = j; s bleibt auch inlautend zwischen vocalen, nur im passiv wird s zu r; im inlaute geht es in bestim- ten fällen in z über; oskisch z gilt auch = ts und ds; v zwischen vocalen, schwindet im neuos- kischen; u̇v auch vor consonanten, neuosk. ou 224 Assimilation von nd zu nn; im accus. plur. wird ns zu ss assimiliert 225 §. 166. Consonanten des altirischen 225 §. 167. Ursprüngl. momentanestumme nicht aspirierte consonanten 1. k; altirisch c (ch) = urspr. k 226 2. t; altirisch t (th, d) = urspr. t 226 3. p; p fält im anlaute ab 227 §. 168. Urspr. momentane tönende nicht aspirierte consonanten . 1. g = urspr. g 227 2. d bisweilen th, t = urspr. d 227 3. b = b nicht belegt 228 §. 169. Urspr. momentane tönende aspirierte conso- nanten . 1. gh; altir. g = urspr. gh 228 2. dh; altir. d = urspr. dh 228 3. bh; altir. b = urspr. bh (m = urspr bh) 228 Altir. sr = latein. fr , altir. s = latein. f in entlenten worten 228 §. 170. Ursprüngl. Spiranten 1. j schwindet im altirischen; 2. s bleibt teils, teils assimiliert es sich oder schwindet (durch aspiration zu sh, h); 3. v ward im anlaute zu f (b) 229 Inlautend schwindet v 230 §. 171. Nasale ; altir. n = urspr. n; altir. m = urspr. m 230 §. 172. r- und l - laute . Altir. r = urspr. r; altir l = urspr. r 230 §. 173. Lautgesetze. Inlaut. 1. Assimilation an den folgenden consonanten; n vor s, f schwindet mit ersazdenung, die in den auß lautenden silben verloren geht; anderweitige assimilationen 231 2. Assimilation des folgenden consonanten an den vorher gehenden; so mm = mb; überhandnemen dises lautgesetzes in der späteren sprache, wo mb, nd, ng zu m, n, ṅ wird (eclipsis der gramma- tiker) 231 Consonanten. Seite §. 173. ss auß dt, tt 231 Schwund von f im futurum nach nasalen und liquiden 232 3. Aspiration zwischen vocalen; schwund von th (h) auß t 232 Wandlung von stummen in tönende, von tönenden nebst m und s in aspirierte in der späteren sprache 233 cht auß ct, pt 233 Wechsel von aspirata und media 233 4. Wirkung von palatalen lauten auf die consonanten in der späteren sprache 233 5. Dissimilation beim zusammentreffen von dentalen 233 §. 174. Außlaut. Fast sämtliche ursprüngl. auß lautenden con- sonanten schwinden; so s, m (wirkt nach), t bleibt bisweilen 234 §. 175. Consonanten des Altbulgarischen 234 §. 176. Urspr. momentane stumme nicht aspirierte consonanten . 1. k 235 Altbulg. k = ursprüngl. k; altbulg. s = ursprüngl. k (über ch = s = urspr. k); altbulg. p = urspr. k 236 2. t; altbulg. t = urspr. t 236 3. p; altbulg. p = urspr. p 237 §. 177. Urspr. momentane tönende nicht aspirierte consonanten . 1. g; altbulg. g = urspr. g; alt- bulg. z = urspr. g 237 2. d; altbulg. d = urspr. d 238 3. b; altbulg. b = b der anderen sprachen 238 §. 178. Urspr. momentane tönende aspirierte conso- nanten : 1. gh 238 Altbulg. g = urspr. gh; altbulg. z = urspr. gh 239 2. dh; altbulg. d = urspr. dh 239 3. bh; altbulg. b = urspr. bh 240 Altbulg. m = urspr. bh im casussuffixe urspr. bhi 240 §. 179. Spiranten . 1. j = altbulg. j (im gen. sing. ist go = urspr. sja; über die verschmelzungen des j mit an- deren cons. s. d. lautgesetze) 240 2. s; altbulg. s = urspr. s 241 3. v; altbulg. v = urspr. v 241 §. 180. Nasale . 1. altbulg. n = urspr. n vor vocalen 241 2. altbulg. m = ursprüngl. m; altbulg. v = urspr. m 442 §. 181. r- und l - laute ; altbulg. r = urspr. r; altbulg. l = urspr. r 242 §. 182. Lautgesetze. Inlaut. A. Assimilation . 1. Volkom- mene angleichung des vorher gehenden consonanten Inhaltsverz. zum I. bande. Seite §. 182. an den folgenden; verdoppelung wird nicht geschri- ben; s auß ks; m auß sm 243 Assimilation von t, d an flg. n, l, s; von d an m, v; sn für skn; von p, b, v an folgendes n, t; assi- milation des consonantischen wurzelaußlautes an das s des aoristus compositus älterer bildung, meist mit ersazdenung 244 2. Volkommene angleichung des folgenden consonanten an den vorher gehenden; nur in zusammensetzung 245 3. Anänlichung des vorher gehenden consonanten an den folgenden laut; a. tönende vor stummen werden stumm und vice versa; besonders bei z, s zeigt sich diß gesetz (z. b. z vor l wird s); b. die gutturalen wandeln sich vor i, ę, ě, e in linguale und den- tale; k wird zu č, c; g zu ž, z; ch zu š, s 245 ěa für čě, ža für žě u. änl. 247 kt, gt , št vor i und ĭ zu št 247 Wandlung von k in c, č vor l, r, v 247 Wandlung von g in ž vor disen lauten 248 c. Wandlung von t und d vor l und m in s 248 4. Anänlichung des folgenden lautes an den vorher gehen- den; j wird nach t zu š, nach d zu ž, darauß durch umstellung št, žd 248 stj, zdj = št, žd 248 5. Gegenseitige anänlichung und angleichung der laute an einander; kj wird č, c; gj wird ž, z; chj wird š 248 skj wird št; sj wird š; cj wird č; rj, lj, nj verbinden sich zu einem laute 249 6. Wandlung von s zu ch zwischen vocalen, seltner im anlaute 249 7. Lauteinschiebung a. str für sr, zdr für zr 250 pst für pt, bt; plj, blj, vlj, mlj für pj, bj, vj, mj 251 b. Unursprüngl. s in stambildungselementen vor k, t, n 251 c. nj im anlaute für j 251 B. Dissimilation von t und d vor t zu s 252 §. 183. Außlaut 252 1. Abfall von s 252 Abfall von t, n (m) 253 2. Nasalvocale 253 y anstatt des nasalvocales 254 §. 184. Consonanten des Litauischen 254 §. 185. Urspr. momentane stumme nicht aspirierte Consonanten. Seite §. 185. consonanten . 1. k; lit. k = urspr. k; lit. sz = urspr. k 255 Lit. sz neben lit. k; lit. p = urspr. k 256 2. t; lit. t = urspr. t 256 3. lit. p = urspr. p 257 §. 186. Urspr. momentane tönende nicht aspirierte con- sonanten . 1. g; lit. g, ż = urspr. g 257 2. d; lit. d = urspr. d 257 3. lit. b = b der übr. sprachen 258 §. 187. Urspr. momentane tönende aspirierte con- sonanten . 1. gh; lit. g, ż = urspr. gh 258 2. dh; lit. d = urspr. dh 259 3. bh; lit. b = urspr. bh; lit. m = urspr. bh im ca- sussuffixe urspr. bhi 259 §. 188. Spiranten . 1. j, lit. j = urspr. j 259 2. s; lit. s = urspr. s 259 3. v; lit. v = urspr. v 260 §. 189. Nasale . 1. n; lit. n = urspr. n; lit. d = urspr. n 260 2. m; lit. m = urspr. m; lit. n = urspr. m 261 §. 190. r- und l - laute ; lit. r = urspr. r 261 Lit. l = urspr. r 262 §. 191. Lautgesetze. Inlaut. A. Assimilation . 1. Volstän- dige angleichung des vorher gehenden consonanten an den folgenden; in der schrift keine verdoppe- lung. t, d vor s wird s; sz, ż assimiliert sich folgendem s, ż folgendem sz, sz folgendem ż in der außsprache 262 2. Wegfall (assimilation) von n vor s und ż mit ersaz- denung (lange nasalvocale) 262 Schwund von n vor t und vor dem d des imperfects und dem k des imperativs 263 3. Volständige angleichung des folgenden lautes an den vorher gehenden; sz + s = sz im futurum 263 4. Gegenseitige angleichung der beiden zusammen treffen- den consonanten; ż + s = sz im futurum 263 5. Anänlichung des vorher gehenden consonanten an den folgenden. Vor stummen werden nur stumme, vor tönenden nur tönende gesprochen (bisweilen auch geschriben); ż vor l gilt als sz; t und d vor l wer- den s; eben so vor m und dem k des imperativs; s wird z vor d und g, es wird sz vor k; consonan- ten vor j 264 6. Anänlichung des folgenden consonanten an den vorher gehenden; s wird sz nach r, g, k 264 Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 54 Inhaltsverz. zum I. bande. Seite §. 191. tj wird tsz , geschr. cz, dj wird dż 265 B. Dissimilation . Dentale + dentale = s + dental 265 §. 192. Zusatz von consonanten . 1. Consonanteneinschie- bung, str für sr, sztr für szr 265 2. Consonantenvorschlag; s vor d, z vor d, s vor n, m; sz vor k 265 3. Wandelbares sz, z (s) bei k, g als wurzelaußlauten 266 §. 193. Außlaut. Tönende werden stumm, n schwindet (nasalvo- cal); t schwindet, s bleibt 266 Schwund von s, r; auß lautende consonanten nach ab- fall von vocalen 267 §. 194. Anlaut. jë für ë, dialectischer vorschlag von j auch vor anderen vocalen 267 §. 195. Consonanten des Gotischen 268 §. 196. Urspr. momentane stumme nicht aspirierte consonanten ; 1. k; got. h = urspr. k 269 Got. sk = urspr. sk (vgl. nachtr.); got. hv = urspr. k; got. g = urspr. k; got. f = urspr. k 270 2. t; got. th, d = urspr. t 270 Got. st = urspr. st 271 3. p; got. f, b = urspr. p; got. sp = urspr. sp (vgl. nachtr.) 171 Gotische tenuis gegenüber der tenuis anderer sprachen 171 §. 197. Urspr. momentane tönende nicht aspirierte consonanten . 1. g; got. k = urspr. g (vergl. nachtr.) 171 Got. q = urspr. g (vgl. nachtr.) 172 2. d; got. t = urspr. d 272 3. b; got. b = b der and. spr., wie auch bisweilen got. g = urspr. g, got. d = urspr. d 272 §. 198. Ursprüngl. momentanetönende aspirierte con sonanten . 1. gh; got. g = urspr. gh (v für g = urspr. gh) 273 2. dh; got. d = urspr. dh 273 3. bh; got. b = urspr. bh; got. m = urspr. bh im casussuffixe urspr. bhi 273 §. 199. Spiranten . 1. got. j = urspr. j 274 2. got. s = urspr. s 274 3. got. v = urspr. v 274 Got. ng, g = v 275 §. 200. Nasale . 1. got. n = urspr. n 275 2. got. m = urspr. m 275 Consonanten. Inhaltsverz. z. II. bde. Seite §. 200. Der gutturale nasal, geschriben g 276 Got. n = urspr. m im außlaute 276 §. 201. r- und l - laute ; got. r = urspr. r; got. l = urspr. r 276 §. 202. Lautgesetze. Inlaut. 1. Wandlung von gutturalen + den- talen in ht, dentalen + dentalen in st, labialen + dentalen in ft 276 2. ss auß st 277 3. z auß s 277 4. th, f = d, b im außlaute und vor auß lautendem s 278 g neben h 279 §. 203. Außlaut. Consonantenhäufung nach vocalschwund; weg- fall von s nach s, r 279 Das gotische außlautsgesetz einer früheren sprachperiode. 1. auß lautende consonantengruppen; 2. auß lau- tendes s und r; 3. abfall von t 280 Abfall von m (gotisch n); t, n, m, v werden durch zusatz von a gestüzt 281 §. 204. Übersicht der consonanten des indogermanischen in irer regelmäßigen entsprechung (tabelle) 283 Zweiter Band . II. Morphologie . A. Wurzeln und Stämme . §. 205. Die form des indogermanischen wortes. Alle indogermanischen worte haben ursprüngl. eine form 285 §. 206. Wurzelbildung 286 Die verschidenen wurzelformen (vgl. nachtr. s. 719); um- stellung des vocals a in den wurzeln 287 §. 207. Stambildung . 1. stämme auß der bloßen wurzel; 2. stämme mittels suffixa 288 Inhaltsverz. zum II. bande. Seite §. 207. Primäre suffixe, secundäre suffixe 289 Zusammensetzung 290 1. Die bildung ab geleiteter verbalstämme. §. 208. Von den ab geleiteten verbalstämmen im algemeinen; unterschid von stamverben und ab geleiteten verben 292 §. 209. Verbalstämme auf ursprüngl. ja (a-ja) . Indogerm. urspr . 295 Altindisch 295 Bildung des perfects und des aorists der causativverba; bildung der denominativen verbalstämme 296 Denominativa auf sja; verbalstämme auf paja 297 Altbaktrisch 298 Altgriechisch ; verba auf εω , οω , αω 298 Italisch. Lateinisch 298 Verba 1. auf â, 2. auf ê, 3. auf î 299 Mischung der formen ab geleiteter verba und der der stamverba 300 Altirisch 300 Altbulgarisch 300 1. verba auf a 300 2. verba auf ě, doppelter form 301 3. verba auf i 301 Litauisch . 1. Verba auf a, im zweiten stamme teils i, teils ô; verba mit ô 302 2. Verba auf ė 302 3. Verba auf y (î) 303 Gotisch . 1. Verba auf ô 303 2. Verba auf ai 304 3. Verba auf ji, ei 304 §. 210. Verbalstämme, gebildet durch verdoppelung der wurzel und an tretendes sa, außer dem praesens s (desiderativa) 305 Altindisch 306 Altbaktrisch 306 §. 211. Nominalstämme, unverändert als verbalstämme gebraucht 306 Altindisch 307 Altbaktrisch 307 Griechisch (vgl. nachtr. pg. 719); praesens mittels ja gebildet (verba auf ζω , σσω , αινω u. s. f., verba auf υω , ευω , εω u. a. 307 Lateinisch (verba auf uo) 308 Altbulgarisch ; verba auf ną 308 Litauisch ; verba mit nasal in der wurzel 308 Gotisch 309 Stämme. Seite §. 212. Mittels v ab geleitete verbalstämme des lettoslawischen 309 Altbulgarisch ; verba auf -ovati, praes. -ują 309 Litauisch . Verba auf -ů-j-u, -au-ju 310 §. 213. Verbalstämme auf -ina, -in und -ena, -en des Li- tauischen ; verba auf -dina, -din 310 §. 214. Verbalstämme auf -na, -nâ (-nô; intransitiva, pas- siva) des gotischen 311 2. Die ans verbum sich zunächst an schliessen- den nominalstämme (participien und infini- tive) und verwantes. §. 215. I. Adjectiva (participien) 312 Participium activi auf -ant, -nt vom stamme des prae- sens, des futurs und des aorists 312 Indog. ursprache (-ant, -nt) 312 Altindisch (-ant, -nt; praes., fut., veraltet aorist) 312 Altbaktrisch (-ant, -nt; praes., fut.) 313 Griechisch (-οντ , -ντ praes., fut., aorist) 313 Lateinisch (-ent, altl. * -ont, -unt; praes.) 314 Altirisch (substantivische stämme auf -at) 314 Altbulgarisch (-ant, -antja, d. i. -ąšta, praesens; fut. veraltet) 314 Litauisch (-ant, -antja d. i. -ancza; praes., fut.) 315 Gotisch (-nd, -ndan, -ndjan; praes.) 316 §. 216. Participium activi auf ursprüngl. -vant. Ursprung des suf- fixes, function des selben; -vant, griech. -ϝεντ , latein. -ôso als secundäres suffix 317 Participium praeteriti activi. Indog. urspr . suff. -vant 318 Altindisch , suff. -vat, -vâṁs, -us; fem. -uśî 318 Altbaktrisch , suff. -vans, -us; femin. -uśî 318 Griechisch , suff. -ϝτ; femin. -υια 318 Altbulgarisch , suff. -vŭs, -ŭs, -vŭšĭ, -ušĭ; femin. -vŭša, -ŭša 319 Litauisch , suff. -ęs, -usja; femin. -usjâ 320 Gotisch , nur in bêrusjôs 320 §. 217. Participium auf -ta . Participium praeteriti passivi 320 Sonstiger gebrauch des suffixes ta als primäres und se- cundäres suffix 321 Participium praeteriti passivi. Indog. urspr ., suffix -ta 322 Altind ., suffix -tá 322 Altbaktrisch , suffix -ta 322 Griechisch , suffix -τό 323 Inhaltsverz. zum II. bande. Seite §. 217. Italisch . 1. Lateinisch , suffix -tu auß -to 323 2. Umbrisch , suffix -to 323 3. Oskisch , suffix -to 324 Altirisch , particip. auf -d, -th; auf -the 324 Altbulgarisch , suff. -tŭ 324 Litauisch , suff. -ta 325 Gotisch , suff. -da 325 §. 218. Participium praeteriti passivi auf -na 325 Sonstiger gebrauch des suffixes na als primäres und se- cundäres suffix 326 Indogerm. ursprache 327 Altindisch , suffix -na, nur bei bestimten wurzeln ge- bräuchlich 327 Altbaktrisch , suffix -na; nicht als regelmäßige par- ticipialbildung 327 Griechisch , suffix -νο; nicht als regelmäßige partici- pialbildung 327 Lateinisch , suffix -nu; nicht als regelmäßige partici- pialbildung 327 Altbulgarisch , suffix -nŭ, -enŭ; häufige und regel- mäßige participialbildung 328 Litauisch , suffix na; nicht als regelmäßige partici- pialbildung 328 Gotisch , suffix -ana, regelmäßige participialbildung bei stamverben; nur vereinzelt suffix -na 328 §. 219. Participium auf -ma, -mana 329 Sonstiger gebrauch der suffixe -ma, -man und änlicher suffixe 329 Altindisch , suffix -ma, -man 329 Altbaktrisch , suffix -ma, -man 330 Griechisch , suffix -μο , -μη; -μον , -μεν , -μων , -μῖν , -μίνη , -μῑνο , -ματ 330 Lateinisch , suff. -mo, -men, -môn, -men-to, -mônia , -mônio 331 Altbulgarisch , suffix -mŭ , -men 332 Litauisch , suffix -ma, -mi, -ima, -men 332 Gotisch , suffix -ma, -man, -munja 332 §. 220. Participium auf -mana, -ma . Indog. urspr . 333 Altindisch , suff. -mâna, -âna; participium medii und passivi praesentis, futuri, perfecti 333 Altbaktrisch , suff. -mana, -mna, -ana; particip. me- dii praesentis und futuri 334 Stämme. Seite §. 220. Griechisch , suffix -μενο , particip. medii praesentis, futuri, perfecti, aoristi 334 Infinitive auf -μεναι , -μεν 335 Lateinisch . Nicht als regelmäßige participialbildung; suffix -mno; -mini, 2. plur. medii 336 Altbulgarisch , suffix -mŭ, participium praesentis passivi 336 Litauisch , suff. -ma , participium praesentis und fu- turi passivi 336 Participium auf -da-ma 337 §. 221. Nomen agentis und participium futuri activi auf tar 337 Indog. ursprache 337 Suffix -tra 338 Altindisch . Suffix -tar, nomina agentis (verwantschafts- worte), particip. futuri activi bildend 338 Das futurum mittels dises particips und dem praesens von wurzel as 339 Suffix -tra 339 Altbaktrisch . Suffix -tar, nicht als partic. futuri. Verwantschaftsworte auf -tar 339 Nomina agentis auf -tar 340 Suffix -thra 340 Griechisch . Suffix urspr. -tar bildet nicht ein partic. futuri; suffix -τερ verwantschaftsworte bildend; suff. -τηρ , -τορ nomina agentis bildend; feminina auf -τρια 340 Feminina auf -τριδ; suffix -τρο , -θρο , -τρα , -θρα; suffix -τλο , -θλο , -τλη , -θλη 341 Lateinisch . Verwantschaftsworte auf -ter; nomina agentis auf -tôr 341 Partic. fut. auf -tûro; suffix -tro; weiterbildungen -trio, -tôrio, -trîc, -trîna 342 Altirisch . Verwantschaftsworte auf -thar; weiterbil- dung -thrac 342 Altbulgarisch . Suffix -ter (-trŭ, -tra) nur in ver- wantschaftsworten; suffix -dlo (-lo) 342 Weiterbildung -telĭ 342 Litauisch . Suffix -ter in verwantschaftsworten 343 Nomina agentis auf suffix -tôja 343 Gotisch . Suffix -thar (-thru) nur in verwantschafts- worten; weiterbildung auf -thrahan 343 Suffix -thra, ahd. -dar, secundäres suffix got. -thra; suffix -thla, weiterbildung -thrja 344 §. 222. Suffix ja 344 ja als primäres suffix 345 Inhaltsverz. zum II. bande. Seite §, 222. Indog. ursprache 345 Altindisch ; participium necessitatis 345 Altbaktrisch 346 Griechisch , suffix -ιο , -ια 346 Lateinisch , suffix -io, -ia, -ie 346 Altbulgarisch , suffix -jŭ (-ĭ) , ntr. -je, fem. -ja 347 Litauisch . Suffix -ja (-i, -ý), femin. -jâ (-ė) 347 Gotisch , suff. -ja (nomin. sing. masc. -ji-s, -ei-s, ntr. -i; femin. -ja, nomin. sing. i) 348 Weiterbildung mittels n; suff. -jan (nomin. sing. masc. -ja) femin. -jôn (nomin. sing. -jô) 348 §. 223. ja als secundäres suffix 348 Altindisch , suff. -ja 348 Participium necessitatis auf -tav ja, älter auch -tvja, darauß -tva, -tja 349 Participium necessitatis auf -an-îja (suffix -îja = -ja) 350 Vêdisches suffix -ênja 350 Altbaktrisch . Suffix -ja 350 Griechisch . Suff. -ιο , femin. -ια 351 Participium auf -τέο = -tavja 351 Lateinisch , suff. -io, -ia 351 Participium auf -endo, -undo 351 Umbrisch . Participium auf -eno 352 Litauisch . Suff. -ja; suff. -in-ja 352 Participium auf -tina 352 Altbulgarisch . Suff. masc. -jŭ d. i. -ĭ, -ijŭ 352 Neutra auf -ije, femin. -ja, -ija 353 Gotisch . Suff. -ja; -jan (femin. -ein = -jan) 353 §. 224. Suffix urspr . ra; im slawischen ein participium praeteriti activi auf -la bildend 353 Stämme auf -ra, -la in den verschidenen indogerm. sprachen 354 Slawisches participium praeteriti activi auf -lŭ (nom. sing. msc. -lŭ, ntr. -lo, femin. -la) 354 II. Substantiva. Infinitive, supina, gerundia und ver- wante formen 355 Verbalstämme als nominalstämme fungierend one ein wei- teres hinzu tretendes suffix und disen änliche bil- dungen 355 §. 225. Indogerm. ursprache . Wurzeln als nominalstämme; stämme auf -a 355 Stämme auf -nu 356 Altindisch . Wurzeln als nominalstämme; infinitive Stämme. Seite §. 225. diser bildung; dergl. nominalstämme als leztes glid von zusammensetzungen 356 Vêdische infinitivstämme welche tempusstämmen gleich sind; praesensstämme, futurstämme, aorist- stämme (infinitive auf -sê, -śê) 356 Nomina actionis auf -a; dativ der selben als infinitiv 357 Nomina agentis auf -a 357 Stämme auf -a mit su-, dus- als part. necessitatis fungierend 357 Feminina auf -â 358 Gebrauch der selben zur umschreibung des per- fects 358 Nominalstämme auf -nu 358 Altbaktrisch . Wurzeln als nominalstämme 358 Suffix -a (vgl. nachtr.) 359 Feminina diser bildung 359 Griechisch . Wurzeln als nominalstämme; nomina auf suff. -ο , femin. -α , -η 359 Gebrauch der selben in zusammensetzungen 360 Infinitive des aorists auf -σαι 360 Lateinisch . Wurzeln als nominalstämme 360 Suffix -ο; dergl. stämme als zweites glid von zusammen- setzungen 360 Suffix -a (urspr. â) nom. agentis masculini generis bil- dend 360 Umbrische und Oskische infinitive auf -u-m, -o-m 361 Altbulgarisch . Stämme auf urspr. a 361 Litauisch . Stämme auf a 362 Gotisch . Stämme auf a 362 §. 226. Suffix -ti 362 Indogerm. ursprache . Stämme auf -ti . 1. als no- mina actionis und 2. als nomina agentis 363 Altindisch . 1. Nomina actionis feminina auf -ti; im dativ, -tajê , als infinitive fungierend 363 Nomina agentis auf -ti 363 Gerundium auf -tja, -ja 363 Secundäres suffix vêd. -tâ-ti, -tât 364 Altbaktrisch . Suffix -ti, nomina actionis und agen- tis bildend 364 Infinitive auf -tajê 364 Secundäres suffix -tât 364 Griechisch . Suffix -τι , -σι nomina actionis und agen- tis bildend 365 Weiterbildung des selben mittels α , -σια; sec. suff. -τητ 365 Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 55 Inhaltsverz. zum II. bande. Seite §. 226. Lateinisch . Suff. -ti, -t nomina actionis und nomina agentis bildend 365 Weiterbildung des selben, latein. -tiôn, umbrisch -tin, altirisch -tin, -sin; weiterbildung latein. -tio , -tia 366 Secundäres suff. -tâ-ti, -tû-ti 366 Altbulgarisch . Nomina auf -tĭ, infinitiv auf -ti 366 Nomina agentis auf -tĭ 367 Secundäres suff. -stĭ 367 Litauisch. Infinitiv auf -ti, älter -të; nomina ac- tionis und nomina agentis auf -ti 367 Weiterbildung -tj-a; secundäres suff. -stė 367 Gotisch , abstracta auf -di, -thi 367 Nomina agentis auf -di 368 Secundäres suff. -du-thi 368 §. 227. Suffix -ni, in der function dem -ti gleich 368 Altindisch . Suff. ni, 1. nomina actionis bildend, die im dativ als infinitive fungieren; 2. nomina agentis bildend 368 Altbaktrisch . Suffix -ni 369 Griechisch . Suffix -νι (selten) 369 Lateinisch , suffix -ni (masculinum) 369 Altbulgarisch . Suffix -nĭ (häufig) 369 Litauisch . Suffix -ni 369 Gotisch . Suffix -ni (häufig, besonders von ab geleite- ten verbalstämmen, -eini, -ôni, -aini) 369 §. 228. Suffix -tu u. verwante 370 Indog. ursprache 370 Altindisch . Suff. -tu nomina actionis bildend, deren accusativ im sanskrit als infinitiv fungiert; vê- disch im dativ und genitiv erscheinend; nomina agen- tis auf tu 370 Suffix -tva; gerundium auf -tvâ; vêdisch -tvî, -tvâja 371 Secundäres suffix -tvá 371 Vêdische weiterbildung -tva-ná 371 Altbaktrisch . Suffix -tu, abstracta und nomina agen- tis bildend; suffix -thwa; suffix -thwa-na 372 Griechisch . Suff. -τυ , nomina actionis bildend. Se- cundäre weiterbildung -συ-νη 372 Lateinisch . Suff. -tu, nomina actionis bildend. Su- pinum. Gerundium 372 Secundäre suffixa -tû-ti, -tû-do 372 Altbulgarisch. Supinum auf -tŭ 373 Secundäres suff. -stvo 373 Litauisch. Supinum auf -tu; nomina auf -tu 373 Stämme. Seite §. 228. Gotisch . Abstracta und nomina agentis auf -thu, -du; -du als secundäres suffix 373 Suffix -nassu 373 §. 229. Suffix -as . Indog. ursprache 374 Altindisch . Substantiva auf -as . Infinitive auf -asê 374 Altbaktrisch . Nomina auf -as 375 Griechisch . Nomina auf -ες ( ος ), -ες (nomin. sing. masc. femin. -ης , ntr. -ες ); weiterbildung auf -εια 375 Lateinisch . Nomina auf -us, -er, -ur; auf -ôr 375 Infinitiv auf -re, -se praesentis und perfecti 376 Infinitiv des mediopassivs 377 Altbulgarisch . Suffix -es 378 Litauisch . Reste des suffixes in der weiterbildung -esja 378 Gotisch . Reste im suffix -isa 378 §. 230. Suffix urspr. -ana. Indog. ursprache 378 Altindisch . Suffix -ana . Infinitive auf -anê, -anâja . Nomina agentis, adjectiva auf -ana 379 Altbaktrisch . Suffix -ana 379 Griechisch . Suffix -ανο , -ονη , -ανη; adjectiva auf -ανο 380 Infinitiv auf -ναι , -εναι 380 Altbulgarisch . Suffix -enŭ, -eno 380 Litauisch . Suffix -ana 381 Gotisch. Infinitiv auf -an 381 §. 231. Suffix -dhi . Altindische (vêdische) infinitive auf -dhjâi, -adhjâi 382 Altbaktrische infinitive auf -dhjâi 382 Griechisch. Infinitive auf -σθαι 382 3. Bildung des comparativs und des superlativs. Comparativ. §. 232. 1. Suffix urspr. jans. Indog. ursprache 383 Altindisch . Suffix -jaṁs, -îjaṁs 383 Altbaktrisch . Suffix -jas (-jaṅha) 384 Griechisch . Suffix -ιον 384 Lateinisch . Suffix -iôs (accus. nom. sing. ntr. -ius) 384 Altirisch . Suffix -iu, ia, -a 385 Altbulgarisch . 1. Comparative auf -ĭšĭ, nomin. acc. sing. neutr. -je, nom. sing. masc. -ij 386 2. Comparative auf -ějšĭ, nomin. acc. sing. neutr. -ěje, nomin. sing. masc. -ěj 387 Inhaltsverz. zum II. bande. Seite §. 232. Litauisch . Comparativsuffix -êsnja; adverbia des comparativs auf -jaus; superlativ auf -jausja 387 Gotisch . Suffix -is, -izan; -ôs, -ôzan; femin. -izein, -ôzein 388 Adverbia des comparativs auf -is, -s 388 §. 233. 2. Comparativsuffixe -tara und -ra 388 Indog. ursprache . Suffix -tara 389 Altindisch . Suffix -tara 389 Altbaktrisch . Suffix -tara (-ô-tara) 389 Griechisch . Suffix -τερο (-εσ-τερο , -ισ-τερο) 390 Lateinisch . Suffix -tero (is-tero) selten 390 Altirisch . Suffix -thir 391 Altbulgarisch . Suffix -torŭ, -terŭ nur vereinzelt bei pronominalstämmen 391 Litauisch . Suffix -tra vereinzelt bei pronominalstämmen 391 Gotisch . Suffix -thara, -thra, -dra nur bei pronomi- nalstämmen 391 Superlativ. §. 234. Superlativsuffixa -ta, -ma, -ta-ma, -ma-ta, -ta-ta, -ma-ma 391 1. Suffix -ta 391 Indog. ursprache . Suffix -ta (-jans-ta) 392 Altindisch . Suffix -ta (-iś-t́ha) 392 Altbaktrisch . Suffix -ta (-is-ta) 392 Griechisch . Suffix -το (-ισ-το ) 392 Suffix -τα-το 393 Lateinisch . Suff. -to nur vereinzelt 393 Altirisch . Suff. -d, wie im latein. vereinzelt 393 Altbulgarisch . Suffix -tŭ, nur in ordinalzalen 393 Litauisch . Suffix -ta, nur in ordinalzalen 393 Gotisch . Suffix -da (superlative auf -is-ta, -ôs-ta) 394 §. 235. 2. Suffix -ma . Indog. ursprache 394 Altindisch und altbaktrisch vereinzelt bei prono- minalstämmen und zalworten 394 Griechisch . Suffix -μο , nur in ἕβδο-μο 394 Lateinisch . Suffix -mo, öfters an gewant 394 Altirisch . Suffix -m 395 Superlativsuffix -me-m, -be-m; suffix -ma-d bei ordnungs- zalen 395 Altbulgarisch und Litauisch suffix -mŭ und -ma, nur in der ordinalzal 7. 8. 395 Gotisch . Suffix -ma-n, femin. -mein (-m-is-ta) ver- einzelt 395 §. 236. 3. Suffix -ta-ma . Indog. ursprache 396 Stämme. Declination. Seite §. 236. Altindisch . Suffix -ta-ma, regelmäßige superlativbil- dung 396 Altbaktrisch . Suffix -te-ma (ô-tema) regelmäßige su- perlativbildung 396 Lateinisch . Suffix -ti-mo (-si-mo, -rrimo, -llimo; -is-simo für -is-timo) 396 Gotisch . Suffix -du-ma-n ( -dumista) außnamsweise 397 4. Zalwort. Stämme der grundzalen. §. 237. Die einfachen zalen 1—10 397 §. 238. Die zalen 11—19 401 §. 239. Die zalen 20—90 402 §. 240. Die zalen 100—1000 405 Stämme der ordnungszalen. §. 241. Die zalen von 1—10 407 Die zalen von 11—19 409 Die zalen von 20—90 410 Die zalen von 100—1000 411 B. Worte . Wortbildung . §. 242. Über das indogermanische wort im algemeinen 411 1. Nomina (Declination). §. 243. Von den endungen der nomina im algemeinen 413 zal; casus 414 Stammerweiterungen vor gewissen casussuffixen 415 Einteilung der declination 416 §. 244. Genusbezeichnung . 416 §. 245. Von den nominalstämmen 420 I. Consonantische stämme. 1. unwandelbare 420 2. stämme auf -as 421 3. n -stämme 421 4. stämme auf -ant, -ans 421 5. r -stämme 422 Inhaltsverz. z. II. bande. Seite §. 245. II. Vocalische stämme. 6. diphthongische stämme 423 7. stämme auf û, î 423 8. u -stämme 423 9. i -stämme 423 10. a -stämme ; ja -stämme 424 §. 246. Nominativus singularis 425 Indogerm. ursprache 425 Altindisch 426 Altbaktrisch 426 Griechisch 427 Italisch (Lateinisch, Osk., Umbr.) 427 Altirisch 428 Altbulgarisch 429 Litauisch 429 Gotisch 429 §. 247. Nominativus pluralis 430 Indogerm. ursprache 430 Altindisch 430 Altbaktrisch 431 Griechisch 431 Italisch 432 Altirisch 433 Altbulgarisch 433 Litauisch 434 Gotisch 434 §. 248. Nominativus dualis 434 Indog. ursprache 434 Altindisch 434 Altbaktrisch 435 Griechisch 435 Italisch, Altirisch, Altbulgarisch, Litauisch 436 §. 249. Accusativ singularis 437 Indogerm. ursprache 437 Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch 438 Lateinisch, Oskisch, Umbrisch, Altirisch 439 Altbulgarisch, Litauisch (vgl. nachtr. s. 720) 440 Gotisch 441 §. 250. Accusativus pluralis 441 Indogerm. ursprache, Altindisch 441 Altbaktrisch 442 Griechisch, Lateinisch 443 Oskisch, Umbrisch. Altirisch 444 Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 445 §. 251. Ablativus singularis 446 Indogerm. ursprache 446 Declination. Seite §. 251. Altindisch (-tas, adverbialendung), Altbaktrisch, Griechisch (adverbia auf -ως; -θεν , -θε ) 447 Lateinisch (adverbia auf ê) , Oskisch 448 Umbrisch, Altbulgarisch (adverbia auf -tŭ) 449 §. 252. Genitivus singularis 449 Indogerm. ursprache, Altindisch 449 Altbaktrisch 450 Griechisch, Lateinisch 451 Oskisch, Umbrisch, Altirisch 453 Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 454 §. 253. Genitivus pluralis 455 Indogerm. ursprache, Altindisch 455 Altbaktrisch, Griechisch, Lateinisch 456 Oskisch, Umbrisch, Altirisch, Altbulgarisch 457 Litauisch, Gotisch 458 §. 254. Locativus singularis 458 Indogerm. ursprache, Altindisch, Altbaktrisch 459 Griechisch (dativ), Lateinisch (dativ) 460 Oskisch, Umbrisch, Altirisch (dativ) 461 Litauisch (locativ, dativ), Altbulgarisch (locat. dat.) 462 Gotisch (dativ) 463 §. 255. Dativus singularis 463 Indogerm. ursprache, Altindisch 463 Altbaktrisch, Griechisch (nur bei a -stämmen), Latein. (desgl.), Oskisch (desgleichen), Umbrisch (= d. lo- cativus), Altirisch (nur bei a -stämmen) 464 Altbulgarisch (nur bei weibl. a -stämmen), Litauisch (des- gleichen), Gotisch (nur bei a -stämmen) 465 §. 256. Locativus pluralis 465 Indogerm. urspr. 465 Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch (dativ) 466 Altbulgarisch (vgl. s. 677), Litauisch 467 §. 257. Genitivus, locativus dualis 467 Altindisch 467 Altbaktrisch, Altirisch, Altbulgarisch 468 §. 258. Instrumentalis singularis I. (auf -â) 468 Indogerm. ursprache, Altindisch, Altbaktrisch 469 Griechisch (adverbia?), Litauisch (nur bei weiblichen a -stämmen), Slawisch (einst vorhanden), Althoch- deutsch (nur bei weibl. a -stämmen) 470 §. 459. Instrumentalis singularis II. (auf -bhi) 470 Indogerm. ursprache, Griechisch ( -φι , -φιν) , Altbul- garisch (-mĭ) 471 Litauisch (-mi), Althochdeutsch (auf -u) , Gotisch (auf ê bei a -stämmen) 272 §. 260. Instrumentalis pluralis 473 Inhaltsverz. zum II. bande. Seite §. 260. Indogerm. ursprache, Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch (-φι , -φιν) 473 Altbulgarisch, Litauisch 474 §. 261. Dativus Ablativus pluralis 474 Indogerm. ursprache, Altindisch, Altbaktrisch 475 Lateinisch 476 Oskisch, Umbrisch, Altirisch 477 Litauisch, Altbulgarisch, Gotisch 478 §. 262. Dativus, Ablativus, Instrument. dualis 478 Indogerm. ursprache, Altindisch, Altbaktrisch, Griech. (-ιν , gilt zugleich als genitiv), Altbulgarisch 479 Litauisch 480 §. 263. Vocativ 480 Indogerm. ursprache, Altindisch 480 Altbaktrisch, Griechisch, Latein., Altirisch 481 Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 482 §. 264. Declination der geschlechtigen pronominalstämme 482 Nominativus singularis 483 Accusativus singularis 484 Nominativus pluralis 485 Nominativus accusativus dualis 485 Accusativus pluralis 485 Ablativus singulalaris 486 Genitivus singularis 486 Genitivus pluralis 486 Locativus singularis 487 Dativus singularis 487 Loc. plur. und dual. 488 Instrum. singularis I, II. 488 Instrum. pluralis, Dat. ablat. pluralis, Dat. ablat. instr. dualis 488 §. 265. Declination des ungeschlechtigen persönlichen pronomens und des reflexivstammes -sva . 490 Singularis . Nominativus 490 Accusativus 491 Locativus 492 Dativus 494 Ablativus 495 Genitivus 495 Instrumentalis 496 §. 266. Pluralis , stamform 497 Altindisch 497 Conjugation. Seite §. 266. Altbaktrisch 498 Griechisch 499 Lateinisch 500 Altbulgarisch 500 Litauisch 501 Gotisch 501 §. 267. Dualis . Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch, Altbul- garisch 502 Litauisch, Gotisch 503 2. Verba (Conjugation). §. 268. Von der conjugation des Indogermanischen im algemeinen 504 Personalendungen 504 Modus 504 Tempus (einfache, zusammen gesezte tempusstämme) 506 §. 269. Personalendungen. Personalendungen des activs. I. person singularis . Indogerm. ursprache 507 Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch 508 Lateinisch, Oskisch, Umbrisch, Altirisch 509 Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 510 §. 270. I. person pluralis . Indogerm. ursprache 511 Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch, Lateinisch, Alt- irisch, Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 511 §. 271. I. person dualis . Indogerm. ursprache u. s. f. 512 §. 272. II. person singularis . Indog. ursprache, Altindisch 513 Altbaktrisch, Altgriechisch 514 Lateinisch, Umbrisch 515 Altirisch, Altbulgarisch, Litauisch 516 Gotisch 517 §. 273. II. person pluralis . Indogerm. ursprache, Altindisch, Altbaktrisch 517 Griechisch u. s. f. 518 §. 274. II. person dualis . Indogerm. ursprache u. s. f. 519 §. 275. III. person singularis . Indogerm. ursprache 519 Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch 520 Lateinisch, Oskisch, Umbrisch 521 Altirisch, Altbulgarisch, Litauisch. Gotisch 522 §. 276. III. person pluralis . Indogerm. ursprache 522 Altindisch, Altbaktrisch 523 Griechisch, Lateinisch 524 Oskisch, Umbrisch, Altirisch 525 Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 526 Schleicher , vergl. gramm. d. indog. spr. 56 Inhaltsverz. z. II. bde. Seite §. 277. III. person dualis ; Altind. u. s. f. 527 §. 278. Personalendungen des medium 527 §. 279. I. pers. singularis medii 528 §. 280. II. pers. singularis medii 529 §. 281. III. pers. singularis medii 530 §. 282. III. pers. pluralis medii 532 §. 283. I. pers. pluralis medii 533 §. 284. II. pers. pluralis medii 534 §. 285. I. pers. dualis medii 535 §. 286. II. und III. pers. dualis medii 535 §. 287. Anhang. Das medium im Slawolettischen und Italokeltischen 536 §. 288. Moduselemente 538 Indicativ, imperativ (keine modus) 539 §. 289. Conjunctiv 539 Indogerm. ursprache 539 Altindisch 540 Altbaktrisch 541 Griechisch 541 Lateinisch 542 Oskisch, Umbrisch 543 Altirisch 543 §. 290. Optativ. Indogerm. ursprache 543 Altindisch. Potentialis 544 Precativ 545 Optativus aoristi u. perfecti 546 Altbaktrisch 547 Griechisch 547 Lateinisch 548 Oskisch 549 Umbrisch 550 Altirisch 550 Altbulgarisch (imperativ) 550 Litauisch 1. permissiv, 2. imperativ 551 Gotisch 551 Tempusstämme. §. 291. Perfectstamm 552 Indogerm. ursprache 553 Altindisch 554 Altbaktrisch 556 Griechisch 557 Conjugation. Seite §. 291. Lateinisch 539 1. Perfectstämme mit erhaltener reduplication 360 2. Perfectstämme mit ab gefallener reduplication 562 3. Zusammen gezogene perfectstämme 562 Oskisch, Umbrisch 563 Altirisch 564 Gotisch 564 1. Reduplication mit steigerung, 2. reduplication one steigerung, 3. steigerung one reduplication 565 §. 292. Stamm des einfachen aorists. Indogerm. ursprache 567 Altindisch 568 Altbaktrisch 570 Griechisch 570 Lateinisch 572 Altbulgarisch 572 §. 293. Praesensstamm 573 Indogermanische ursprache . I, a. Die reine, einfache wurzel als praesensstamm 574 I, b. Die selbe mit suffix -a (dise form haben die meisten ab geleiteten verba) 574 II, a. Der vocal der einfachen wurzel wird gestei- gert 574 II, b. Der gesteigerten wurzel tritt suffix -a an 575 III. Die wurzel wird redupliciert 575 IV, a. An den wurzelaußlaut tritt -nu 575 IV, b. An den wurzelaußlaut tritt -na 576 IV, c. Der nasal tritt in die wurzel 576 V. -ja tritt an 577 VI. -ska tritt an 577 Altindisch . I, a; I, b (auch bei ab geleiteten verben) 577 II, a; II, b 578 III. (verba intensiva) 578 IV, a. 579 IV, b; IV, c, 1 (cl. VII der ind. gramm.); IV, c, 2 (classe VI der gramm. mit nasalierung der wurzel) 580 V. (das altind. passivum diser form) 581 VI. 582 Altbaktrisch . I, a; I, b; II, a; II, b; III 582 IV, a. 583 IV, b; IV, c, 1. und 2. V, VI 584 Griechisch . I, a; I, b; II, a; II, b 585 III; IV, a 586 IV, b; V 587 Inhaltsverz. z. II. bande. Seite §. 293. 1. j bleibt als i 587 2. j wird ε; 3. j wird als i vor geschlagen; 4. j wird mit dem vorher gehenden wurzelaußlaute zu ζ, σσ , λλ 588 5. j schwindet zwischen vocalen (dise form findet sich auch bei ab geleiteten verben) 589 VI. (auch bei ab geleiteten; πάσχω , ἔρχομαι u. a.) 589 VII. Der praesensstamm wird mittels τε , το gebildet 590 -θε als praesens bildendes element 590 Stamverba folgen bisweilen der analogie ab geleiteter verba 590 Lateinisch . I, a 590 I, b; II, a; II, b; III. 591 IV, b; IV, c; V (ab geleitete auf uo) 592 VI. (auch bei ab geleiteten) 593 Stamverba nemen bisweilen formen ab geleiteter verba an 594 Oskisch 594 Umbrisch 594 Altirisch 595 Altbulgarisch . I, a; I, b. 596 ĕ im nichtpraesensstamme 597 Ab geleitete verbalstämme 597 II, a. 597 II, b; III; IV, b (intransitiva) 598 IV, c. 599 V. 1. Der selbe stamm in allen formen, vocalische wurzeln 599 2. der zweite stamm sezt ĕ an 599 3. der zweite stamm sezt a an 599 Ab geleitete verba diser form auf ĕ , a , ov 600 Praesensbildung mittels da 600 Litauisch 600 I, a. 1. der selbe stamm in allen formen 601 2. der zweite stamm sezt ė an 601 I, b; 1. und 2. wie bei voriger form 601 Ab geleitete verba diser form auf a , ô; a , y; ina , ena 601 II, a; II, b (auch mit denung anstatt der stei- gerung; zweiter stamm mit ô) 602 III. 602 IV, b; IV, c (die inchoativa, intransitiva) 603 V. 603 Der zweite stamm hat ė 604 Die meisten ab geleiteten, die auf ė , ô , av , y 604 VII. (inchoativa, intransitiva) auf ta, sta 604 Praesens mittels da 605 Conjugation. Seite §. 293. Gotisch . I, a; I, b. (besonders mit schwächung des wurzelvocales a zu i im praesens und mit höchst gesteigerten vocalen) 605 Ab geleitete auf ja , ô , ai 606 II, b (bei wurzeln mit den vocalen i, u) 606 III. Reste 607 IV, b. (ein beispil) 607 Ab geleitete auf na , nô passiver function 607 IV, c (reste) 607 V. 608 VII. (eine spur im ahd.) 608 §. 294. Imperfectum. Indogerm. ursprache 608 Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch 609 Lateinisch 610 Neubildungen einfacher tempusstämme. §. 295. 1. Das einfache plusquamperfectum des grie- chischen 610 §. 296. 2. Das litauische praeteritum 611 Zusammen gesezte tempusstämme. §. 297. 1. Zusammen gesezter aorist. Indogerm. ursprache 611 Zwei formen, one und mit stammaußlaut a an der wurzel as 612 Altindisch . I. a. Die endungen treten unmittelbar an den wurzelaußlaut des hilfsverbum 613 I, b. Eben so, das hilfsverbum ist aber redupli- ciert 613 II. Das hilfsverbum hat den aoriststamm auf a 614 Altbaktrisch . I, II 614 Griechisch . Nur II. Archaische formen 614 Die gewönliche form; die lautgesezlichen wandlun- gen des s des hilfsverbum 615 Altbulgarisch 615 1. stamverba auf consonanten, ältere bildungen 616 2. jüngere bildungen mit zwischenvocal o 616 3. stämme auf vocale 616 §. 298. 2. Futurum. Indogerm. ursprache 616 Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch (die verschidenen wandlungen des j u. s. f.) 617 ἔσσομαι , ἔσομαι 618 Futurum der verba auf ρ , λ , μ , ν 618 Lateinisch, Oskisch 619 Inhaltsverz. z. II. bde. Conjugation. Seite §. 298. Umbrisch 619 Altbulgarisch (reste), Litauisch 620 Neubildungen zusammen gesezter tempusstämme. §. 299. Altindisch . Conditionalis 621 §. 300. Griechisch . 1. Die perfectstämme auf k und die aoriste diser bildung 621 2. Das futurum exactum 622 3. Das zusammen gesezte plusquamperfectum des activs 622 4. Der aoristus passivi auf -ην 622 5. Der aoristus passivi auf -θην 623 6. Das futurum passivi auf -ησομαι 623 7. Das futurum passivi auf -θησομαι 623 §. 301. Lateinisch . 1. Das perfectum auf -si 624 2. Das perfectum auf -ui, -vi 624 3. Das futurum exactum a, älterer, b, jüngerer bil- dung 625 4. Der optativ perfecti 625 5. Das plusquamperfectum indicativi 626 6. Der optativ plusquamperfecti a, älterer, b, neuerer bildung 626 7. Das imperfectum 626 8. Der optativ imperfecti 626 9. Das futurum 626 §. 302. Oskisch . 1. Optat. perfecti und futurum exactum der wurzel fu 627 2. Perfectum auf 3. sing. -ffed, -fed und änl. 627 3. Perfectum mit tt (profatted u. s. f.) 628 4. Futurum exactum 628 §. 303. Umbrisch . 1. Futurum exactum von wurzel fu 628 2. Perfectum auf -fei, -fi und änl. 629 3. Futurum exactum 629 §. 304. Altirisch . 1. Perfectum mit s 629 2. Perfectum mit t 630 3. Futurum 631 §. 305. Altbulgarisch . 1. Imperfectum 631 2. Reste eines futurum auf -sną, -ysną 632 §. 306. Litauisch . 1. Imperfectum 632 2. Optativ 633 3. Imperativ 633 §. 307. Gotisch . Das zusammen gesezte perfectum (auf -da) 634 Reste eines mittels s gebildeten perfectum im ahd. und nordischen 635 Anhang . Paradigmen zur lere von der declination und conjugation. Declination der nomina . I. Consonantische stämme . Seite 1. Unwandelbare stämme 638 2. as -stämme 640 3. n -stämme 642 4, a. -ant -stämme 644 4, b. Stämme auf -vant, -vans, -ant, -ans 646 4, c. Comparativstämme auf urspr. -jans 648 5, a. Verwantschaftsworte auf -tar 650 5, b. Nomina agentis auf -tar 652 II. Vocalische stämme . 6. Diphthongische stämme 654 7. Stämme auf wurzelhaftes î, û 654 8. Stämme auf u 656 9. Stämme auf i 658 10, a. Stämme auf a; mascul., neutra 660 10, a. Stämme auf a; feminina 662 10, b. Stämme auf ja; masculina, neutra 664 10, b. Stämme auf ja; feminina 666 Declination der pronomina . I. Declination der geschlechtigen pronominal- stämme . Masculinum, neutrum 668 Femininum 670 Gotisches adjectiv 672 Altbulgarisches bestimtes adjectiv. Mascul., neutr. 673 Femininum 674 Litauisches bestimtes adjectiv. Masculinum 675 Inhaltsverz. z. II. bde. Paradigmen. Seite Femininum 676 Bemerkung über den locativ pluralis der a -stämme des Altbulgarischen 677 II. Declination des ungeschlechtigen persönlichen pronomens I. II. person und III. des reflexiv- stammes sva 678 Conjugation . Übersicht der personalendungen. Activum 682 Medium 684 Mediopassiv des litauischen und italokeltische 685 Modus. I. Indicativ. Activum 686 Medium 688 II. Imperativ 688 III. Conjunctiv 690 IV. Optativ 692 Perfectum 694 Einfacher aorist 696 Praesens 698 Imperfectum 698 Zusammen gesezter aorist 700 Futurum 702 Zusätze und berichtigungen zum I. bande 704 Zusätze und berichtigungen zum II. bande 719 Weimar. — Hof Buchdruckerei.