Abschied von gutten Freunden Was soll die trunckne Feder schreiben? Was aus des Hertzens Grunde quillt/ Worzu mich Lieb und Treue treiben/ Die Oder/ Mayn und Rhein beständigst unterhilt. Nimm an diß Denckmahl meiner Hände Du treue Freund- und Brüderschafft/ Der ich zu Diensten mich verpfände So lang in diesem Leib ein Lebens-Athem hafft. Der Brauch der Welt ist viel zu sagen/ Ich schweige was ich leiden muß: Du kanst mein Hertz in deinem fragen/ Ob ich befreyet sey von Schmertzen und Verdruß. Doch weil es so der Himmel schicket/ So müssen wir zufrieden seyn; Wer weiß noch wo es uns gelücket/ Daß wir uns hier und dar zusammen finden ein. Indessen leb in Lust und Freuden/ Du meiner Seelen halbes Theil/ Auff kurtzer Zeit betrübtes Scheiden Folgt mit dem Wieder-sehn erwünschtes Glück und Heyl.