An Lisimenen. 1. LIsimene liebstu nicht? Wilstu ewig einsam leben? Soll der augen sternend licht Mir nicht die vergnügung geben? Ach die sonnen sind zu schöne / Lisimene! 2. Ist der lippen ihr rubin Vor die todten nur erkohren? Gibst du so die rosen hin / Die vor götter sind gebohren? Ach der purpur ist zu schöne / Lisimene! 3. Trägt nicht deine zarte hand / Der die perle nicht zu gleichen Ein verwundtes hertz im band? Kan dich dieses nicht erweichen? Ach die hände sind zu schöne / Lisimene! 4. Es hängt an dem weissen schild / Der die runden hügel träget / An dem halse ja ein bild / Da Cupido drauff gepräget. Ach der hals der ist zu schone / Lisimene! 5. Soll der marmel deiner brust / Welchen du mit fleiß verhüllet / Nicht zum lieben tragen lust / Wenn er auff und nieder quillet? Ach die äpffel sind zu schöne / Lisimene! 6. Ach ich bitte / zürne nicht / Daß ich neulich auff der wiesen Gantz verstohlen / o mein licht! Konte deinen leib erkiesen. Ach der leib der war zu schöne / Lisimene! 7. Es tritt dein geschickter fuß Die betrübte einsamkeiten / Wie ich gleube / mit verdruß / Weil ich ihn nächst sahe gleiten. Ach die füsse sind zu schöne / Lisimene! 8. Schönste / nimst du den nicht an / Der sich itzt vor deinem throne Leget als dein unterthan? Giebst du dich ihm nicht zu lohne? Nein! ach nein! du bist zu schöne / Lisimene!