Die Schläferin Es harrte Thyrsis schon so lang' auf seines Schäferstündchens Schlagen, und er vermochte kaum den Drang, die Pein der Liebe mehr zu tragen. Zwar seiner Wünsche Gegenstand hatt' gleichen Hang zu süßen Freuden wie er, doch niemals überwand die Neigung die Bedenklichkeiten. Sie widersetzt sich ihm, weil sie befürchtet, daß sie ihn verlieret, da Strenge wohl die Untreu' nie, doch Nachsicht allzuoft gebieret. Indeß verzehret Tag und Nacht den armen Thyrsis die Begierde, er kann nicht widersteh'n und macht, damit er seinen Zweck vollführte, sich manchen Plan, er schlich zu ihr, fand sie auf ihrem Bettchen liegen, warf sich in ihren Arm und hier mit unaussprechlichem Vergnügen brach er das Röschen; und sie schlief, indem er dieses Opfer brachte, ganz ruhig fort – doch zornig rief sie endlich aus, als sie erwachte: O Thyrsis, hast du denn allein nur diese Lust genießen wollen? Du hättest nicht so sorglos sein und, eh' du's thatst, mich wecken sollen. U – .