Sie bittet ihn, daß er sie, sein Schäflein, als ein guter Hirt wolle in seinen Schafstall bringen 1 Guter Hirte, willst du nicht Deines Schäfleins dich erbarmen Und nach deiner Schuld und Pflicht Tragen heim auf deinen Armen? Willst du mich nicht aus der Qual Holen in den Freudensaal? 2 Schau, wie ich verirret bin Auf der Wüste dieser Erde, Komm und bringe mich doch hin Zu den Schafen deiner Herde. Führ mich in den Schafstall ein, Wo die heilgen Lämmer sein. 3 Mich verlangt, dich mit der Schar, Die dich loben, anzuschauen, Die da weiden ohn Gefahr Auf den fetten Himmelsauen. Die nicht mehr in Furchten stehn Und nicht können irre gehn. 4 Denn hier bin ich sehr bedrängt, Muß in steten Sorgen leben, Weil die Feinde mich umschränkt Und mit List und Macht umgeben, Daß ich armes Schäfelein Keinen Blick kann sicher sein. 5 O Herr Jesu, laß mich nicht In der Wölfe Rachen kommen, Hilf mir nach der Hirten Pflicht, Daß ich ihnen werd entnommen. Hole mich, dein Schäfelein, In den ewgen Schafstall ein.