Die ewige Ehe. Wie angenehm ist doch Ein freudiges Andencken/ Wenn sich die unverrückte Lieb Mit ihrem zärtlich sanfften reinen Trieb Auff lauter Ewigkeit kan lencken/ Daß sie nicht unterworffen bleibt der Zeiten Joch. Gemeiner Ehe Band Kan nicht viel Jahre stehen. Sie ist auff sterblich Fleisch gegründt/ Das wol ein Paar auff kurtze Zeit verbindt/ Doch mit dem Tode muß zergehen. Geschweige/ was sich sonst vor Trennung offen fandt. Alein des Geistes Ehe Ist glücklich zu benennen. Sie geht weit über allen Tod/ Wird immer fester in so mancher Noth/ Kan ewig keine Scheidung kennen. Sie weiß/ daß auch im Tod ihr erst recht wol geschehe. Wie solt ich nun mein Glück Nicht schätzen und erheben/ Da meinem sonst entzognen Sinn Ein süsses Band zieht immer nach sich hin/ In Göttlich reiner Eh zu leben. Diß macht mich gantz von andrer Lieb und Ehe ruhn.