Auf der Piazza Michelangelo Es ist ein Läuten und Weinen Der Abendstunde im Thale, Florenz, von deinen Glocken. Gluthvoll sah ich verscheinen An Wolken die Purpurmale Der Sonne. Tieferschrocken Vereinsamt schweigt die Seele. Was will dies Läuten und Locken? Was will dies träumende Rufen In Sehnsuchtsmelodieen? Ich seh mich heimwärts ziehen Hinan, wie auf geweihter Tempel Stufen! Und stünd' in dunklem Drange Ich suchend auf der Höhe Des Appenins in Wolken stumm und bange! Verschwände nun versinkend Dort hinter deinem Scheitel Im Mondlicht milde blinkend! Verschollen wär' dies Läuten, Melodisch aller Töne fernes Singen – Tonlos durch Wolken ringen Müßt' ich bei dir zu sein. Wer kann den Pfad mir deuten? Ich seh mich weiter schreiten Auf Bergeshöh'n erscheinen Und wieder nieder wandern, In stummen Seligkeiten Mit dir mich zu vereinen Und niemals wieder einsam dich zu lassen. Im Wiedersehn, Umfassen – Was will mein Herz mir stocken? Verstummt sind deine Glocken Florenz, im dunklen Thale – Und ach, wie jäh erschrocken Bin ganz vereinsamt ich zum andren Male! –