Morgengruß Tief getaucht in Sonnengluthen Ragt des Berges Haupt empor, Lichtgewirkte Schleier fluthen, Niederwallt der Silberflor. Hoch am Nacken seh' ich schwellen Süßer Reben Perlenreihn, Aus den Brüsten seh' ich quellen Milden, kraftgezeugten Wein. Bäume schatten früchteprangend, Vollbelastet deinen Fuß, Frohen Blickes dich umfangend Biet' ich dir den Morgengruß. Sei gegrüßt, vom Morgenstrahle Glanzumwob'nes Vaterland! Leuchtest auf mit einem Male, Seit der Dämm'rung Schatten schwand. Ha, wie strebt dein Haupt erhoben Zu des Lichtes Wunderquell'! Reicher Segen strömt von oben, Und die Früchte reifen schnell. Wie der Seele bitt'res Leiden Deine Herrlichkeit versüßt! Größ'res ahnend laßt mich scheiden – Deutschland, Mutter, sei gegrüßt!