Fluch diesem Leibe 1880. Fluch diesem Leibe, Dem unersättlich lüsternen, Mit seinen Banden Schnürt er die Seele ein Und reißt in den Koth Die Sonnendurstige. Aus allen Poren Schrei ich nach Freiheit, In alle Himmel möcht' ich mich recken, – Aber erbarmungslos Preßt mich das Elend Meiner Sinne Zurück in die Dienstbarkeit. O Hunger Nach dem Ewigen – O Hunger! Wann kommt die Stunde, Wo ich Alles vergessen, Alles hinschleudern darf Und nur dich, einzig dich Zu stillen vermag? Weh, wenn die Flamme, Die in mir lodert, Mich brennend verzehrte, Und nicht emporschlüg' Wetterleuchtend, Herzenentzündend. Fort, fort, ihr Bilder Lockender Lüste! Ich will keinen Platz Am Mahle der Lebenden, Wo, im glitzernden Licht, Schwarzäugiger Frauen Heiße, lodernde Blicke Die Seele versengen. Ich lausche den Todten Und horche, was sie verkünden, Und ich suche die Ungebornen, Daß ich wisse, Was war und was sein wird. Einsam, einsam Will ich wandeln und ziehen, Ob fiebernde Brunst auch Die Adern emporschwellt, – Doch eines vergönn' mir, Allwaltende Weltmacht, Jedes Wort, das ich schmiede, Es werde zum Glied, Das die Menschheit verkettet, Jedes Lied, das ich singe, Wie Thau laß es fallen Auf die Herzen der Armen, Der Sünder und Buhlen – Dann finde ich Frieden.