Hermann Conradi (Pseud.: Arminius Costo.) Pygmäen Die Zeit ist todt, da große Helden schufen, Die mit der Fackel der Begeisterung, Mit kühn erhabenem Gedankenschwung Des Lebens florumhüllte Stufen Und weiter – weiter bis zum Gipfel klommen, Wo ihnen vor den sehgewalt'gen Blicken Jach barst der Vorhang mitten in zwei Stücken – Wo über sie der Friede dann gekommen! Die Zeit ist todt – die Zeit der großen Seelen – Wir sind ein ärmlich Volk nur von Pygmäen, ... Die sich mit ihrer Afterweisheit frevelnd blähen Und dreist sich mit der Lüge Schmutz vermählen – Mit jener Lüge, die da Prunk und Kronen Um leere Schädel flicht – um schmale Stirnen Das Diadem der Gottentstammtheit schlingt – Die Weihrauchduft ohnmächt'gen Götzen bringt! Was wir vollbringen, thun wir nach Schablonen, Und uns're Herzen schrei'n nach Gold und Dirnen – Und Keinen giebt's, der tief im Herzen trüge Den Haß, der aufflammt gegen diese Lüge – Wir knieen Alle vor den Götzen nieder Und singen unserer Freiheit Sterbelieder!