Klage um Auerswald und Lichnowsky 1848. Hast du noch Lebensodem, O Erde grün und schön, Um die aus schwarzem Brodem Nur finstre Nebel wehn, Auf der blutwilde Horden Brand, Mord und Zeter schrein Und frech in Meuchelmorden Der Freiheit Glanz entweihn? Wie? Sind dies deutsche Fahnen? Die Farben roter Wut? Will deutsche Kämpfe mahnen Das Rot an Brust und Hut? Wie? Rot der welschen Seine Das mahnte deutschen Mut, Für Wolf und für Hyäne, Doch nicht für Deutsche gut? Sind dies der Freiheit Gaben? Ist dies der Freiheit Klang, Von schwarzen Galgenraben Der Mitternachtgesang? Nein! Nein! Von Freiheitstötern Des Blindschleichs Schlangenlist, Wo unter grausen Zetern Kein Laut der Freiheit ist. Ist dies die deutsche Treue? Trifft so das deutsche Schwert? Springt so der deutsche Leue, Der grad' aufs Eisen fährt? Mann steht den Mann, den Satan Bestehen zwei und drei, Doch sieht man solche Tat an, So bricht das Herz inzwei. Zwei Helden sind gefallen, Nicht, wie der Tapfre fällt Bei hellem Trommelschallen Auf blut'gem Schlachtenfeld; Sie haben andre Rosen Weiland gepflückt im Streit: Was war den Waffenlosen Hier für ein Kampf bereit? Mein Deutschland, Land der Treue! Mein Deutschland, Land des Muts! Wann löschet lange Reue Die Flecken solchen Bluts? Den Mord, womit der Feige Den Unbewehrten trifft? O deutschen Ruhmes Neige! O deutscher Erde Gift! O wehe, dreimal wehe! Weh dieser düstern Tat! Nein, meine Seele gehe Nie mit in solchen Rat! Der Ruhm, den Mörder haschen, Der werde nie mein Ruhm! Ach! Nimmer wegzuwaschen Vom deutschen Heldentum!