Ad locum 1799. Zapft die Tonnen, füllt die Gläser, Heute laßt uns fröhlich sein! Ach! bald säuseln grüne Gräser Auch um unsern grauen Stein: Unser Leben schwingt die Flügel, Hinkend holt der Tod es ein, Um der Gräber stille Hügel Klingt kein Jubel, fließt kein Wein. Sonn' und Sterne fliegen trunken Durch des Himmels blaue Bahn, Frohberauschet läuten Unken Und begeistert singt der Schwan; Wenn die Nektarflut der Tonne In den blanken Becher fleußt, Flieget über Mond und Sonne Des entzückten Zechers Geist. Evan, Heil dir! Sorgenbrecher! Freudenbringer, Heil und Preis! Du erlabst den matten Zecher, Du entflammst des Alters Eis, Rötest die gebleichten Wangen, Stärkest das gebogne Knie Und erschreckst des Grames Schlangen Durch der Lieder Melodie. Heil dir, Göttersohn der Traube! Jubelt, Saiten! Becher, klingt, Bis man mit dem Trauerlaube Unsre Urnen still umschlingt. Hier in Bacchus' Heiligtume Herrsche das Gesetz der Lust! Ach! es traur't der Jugend Blume Bald verwelkt an unsrer Brust.