Des Knaben Abendgebet 1813. Die Welt tut ihre Augen zu, Und alles wird so still, Auch ich bin müde, und zur Ruh' Ich nun mich legen will; Ich leg' im stillen Kämmerlein Mich in mein Bettchen warm, Und Engel sollen Wächter sein Vor jedem Trug und Harm. Du, lieber Gott, der uns die Nacht Mit Mond und Sternen schuf, Der himmlisch uns das Herz gemacht Für himmlischen Beruf, Der uns den lichten Himmelschein Gesenkt in tiefe Brust, Damit wir sollen selig sein Durch deiner Liebe Lust. Du, lieber Gott, du gehst mit mir Ins stille Kämmerlein Und stellst die Wächter an die Tür, Die Engel fromm und fein; Sie treten leis und sanft daher Und halten treue Hut, Daß diese Nacht und nimmermehr Uns nichts was Leides tut. Nun habe Dank für jeden Tag Und Dank für jede Freud'. Ich weiß nicht, was ich beten mag Mit rechter Herzlichkeit; Du weißt am besten, was ich will, Du liebster, treuster Hort, Drum bin ich mit den Lippen still, Gott ist mein einzig Wort.