Warum ruf' ich? 1837. Und rufst du immer Vaterland Und Freiheit? Will das Herz nicht rasten? Und doch, wie bald umrollt der Sand Des Grabes deinen Leichenkasten! Die nächste Ladung trägst du schon Geschrieben hell auf weißer Scheitel; Gedenk' des weisen Salomon, Gedenk' des Spruches: Alles eitel. Ja, darum ruf' ich Vaterland Und Freiheit – dieser Ruf muß bleiben, Wann lange unsrer Gräber Sand Und unsern Staub die Winde treiben; Wann unsrer Namen dünner Schall Im Zeitensturme längst verklungen, Sei dieses Namens Widerhall Von Millionen nachgesungen! Ja, darum, weil wir gleich dem Schein Der Morgendämmerung verschweben, Muß dies die große Sonne sein, Worin wir blühn, wodurch wir leben; Drum müssen wir an diesem Bau Uns hier die Ewigkeit erbauen, Damit wir aus dem Geistergau Einst selig können niederschauen. O Vaterland! Mein Vaterland! Du heil'ges, das mir Gott gegeben! Sei alles eitel, alles Tand, Mein Name nichts und nichts mein Leben – Du wirst Jahrtausende durchblühn In deutschen Treuen, deutschen Ehren: Wir Kurze müssen hinnenziehn, Doch Liebe wird unsterblich währen.