Lied der Rache 1811. Auf zur Rache! auf zur Rache! Erwache, edles Volk, erwache! Erhebe lautes Kriegsgeschrei! Laß in Tälern, laß auf Höhen Der Freiheit stolze Fahnen wehen! Die Schandeketten brich inzwei! Denn der Satan ist gekommen, Er hat sich Fleisch und Bein genommen Und will der Herr der Erde sein, Und die Weisheit tappt geblendet, Und Mut und Ehre kriecht geschändet Und will nicht in den Tod hinein. Und die Wahrheit traurt verstummet, Die brandgemalte Lüge summet Frech jede große Tugend an, Kühn durch Schwert und Henkerbeile Meint sie, daß seine Donnerkeile Der Himmel nicht mehr schwingen kann. Drum zur Rache auf! zur Rache! Erwache, edles Volk, erwache! Und tilge weg des Teufels Spott! Ist er stark durch Lügenkünste, Du reiße höllische Gespinste Inzwei durch deinen stärkern Gott: Durch Gott, vor dem die Teufel zittern, Wann wild in Schlachtenungewittern Der Donner durch die Reihen fährt, Wann die Freien fröhlich sterben, Tyrannenschädel gleich den Scherben Zersplittern durch der Tapfern Schwert. Auf! es gilt die höchsten Fehden, Die stummen Stöcke möchten reden, Der stumme Stein Posaune sein, Faule Berge sich bewegen, Und ihr nur griffet nicht zum Degen? Ihr wolltet faul zum Kampfe sein? Auf! die Stunde hat geschlagen – Mit Gott dem Herrn wir wollen's wagen: Frisch in den heil'gen Kampf hinein! Laßt in Tälern, laßt auf Höhen Die Fahnen hoch gen Himmel wehen! Die Freiheit soll die Losung sein!